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HILUX 152 - variable CS-Optik


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Es gab von HiLux zwei Typen von Prismenanamorphoten, einmal mit festém Kompressionsfaktor, einmal mit variablem. Funktioniert so wie im Ultra-Panatar, zwei Prismen werden gegeneinander verdreht, so daß der Kompressionsfaktor zwischen 1 und bis zu 3 regelbar ist.

 

Das von Dir erwähnte Modell kenne ich leider auch nur von Abbildungen, taucht des öfteren in eBay-Auktionen auf. Als Sammlerstück okay, für den praktischen Gebrauch würde ich nicht zuviel erwarten, auf jeden Fall mehr Lichtverlust als bei neueren Linsen-Anamorphoten.

 

Wichtig ist auf jeden Fall ein absolut erstklassiges Grundobjektiv, da alle Mängel der Grundoptik gnadenlos zum Vorschein kommen.

Achtung: Einige Vario-Anamorphoten benötigten für besonders kurze oder lange Projektionsentfernungen eine Korrekturlinse, das könnte evtl. Heimkino-Anwendungen erschweren. (genannt "corrector glass" bei Ultra-Panatar, "short throw attachment" bei Super-Panatar, "enhancer" bei SuperScope-Vorsatz).

 

Eine Anleitung zu einem Prismen-Variovorsatz hat das AWSM:

 

http://www.widescreenmuseum.com/widescreen/superpanatar-A.htm

http://www.widescreenmuseum.com/widescreen/ultrapanatar1.htm

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Generell brauchen Prismen Anamorphoten ein Korrekturlinse mit der Projektionsentfernung als Brennweite, da das Entzerrprinzip nur in Unendlicher Entfernung funktioniert.

Diese können aber hergestellt werden, Herr Dr. Linge bei Isco freut sich über entsprechende Aufträge, so ab 700 Euro....

Abnsonsten geht es nur mit der vorgesetzten Linse, deren Entfernung etwa dem damals üblichen Projektionsabstand von>20, 25 oder 40 Meter entspricht.

 

Hi-Lux Anamorphoten heißen auch nicht umsonst bei älteren "projectionists" "NO-LUX DEVICE". Es ist ein immenser Lichtverlust im Glas.

Generell hatten vor 60 Jahren Prismen gewisse Vorteile. Neben der Freiheit von astigmatischen und chromatischen Fehlern gab es auch keine zusätzlichen Verzerrungen (Kissen- oder Tonnenförmig), aber der wichtigste Faktor war: Die bestehenden Patente auf Zylinderlinsenanamorphoten konnten damit umgangen werden, und man kam ohne Lizenzzahlungen aus.

Die variable Kompression war eigentlich nur für Billigstkinos von Interesse. Bei Normalfilm (flat 1,37:1) wurde einfach auf Faktor 1 gedreht. Das Vorsatzteil blieb einfach in der Halterung drin.

Für kurze Brennweiten sind die Dinger überhaupt nicht geeignet, da der nutzbare Winkel gering ist.

Mit heutigen Linsenanamorphoten (6 Linser BlueStar) ist die Güte in keiner Weise zu vergleichen.

Es sind aber nette Sammlerstücke, da tlw so schön rosa oder grünfarbig eloxiert.

 

Von einigen Autoren wird ein variabler Prisanamorphot zur Wiedergabe von Ultra Panavisionsfilmen im 70 mm Format als "Hilfskrücke" empfohlen. Dem Widerspreche ich aufs äußerste: Zu kleiner Winkel und zu hoher Lichtverlust. Hier kommt man ehrlicherweise um die Fertigung eines Suppenschüsselgroßen Vorsatzes heutiger Art für 5 stellige Summe nicht herum. Ansonsten lasse man es bleiben.

 

Stefan

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Hier kommt man ehrlicherweise um die Fertigung eines Suppenschüsselgroßen Vorsatzes heutiger Art für 5 stellige Summe nicht herum. Ansonsten lasse man es bleiben.

 

Stefan

 

Frage: Warum sind denn die damals gebräuchlichen Ultra-Panavision vorsätze (linsen-anamorhote, steinheil grundoptiken) Deiner meinung nicht geeignet? Mit denen wurde seinerzeit fast ausschließlich vorgeführt. MGM Deutschland verlieht die damals mit entsprechender grundoptik gemeinsam mit der kopie ...

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Ich wurde nicht gefragt - daher nur ein Kurzverweis auf die Wdhl. einer alten Debatte: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...c&start=45

 

Außerdem: M-G-M erlaubte seinerzeit diverse Schummeleien in der Camera 65-Projektion. Schreiben der Verleihzentrale liegt mir im Original vor und ist noch lange keine Legitimation für dunkle Optiken mit Koma-Fehler. Wer das SMPTE-Journal - eine der letzten Ausgaben - gelesen hat, erkennt schlagartig, daß Anfang der 1960er Jahre der Optik-Markt tot war.

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Hier kommt man ehrlicherweise um die Fertigung eines Suppenschüsselgroßen Vorsatzes heutiger Art für 5 stellige Summe nicht herum. Ansonsten lasse man es bleiben.

 

Stefan

 

Frage: Warum sind denn die damals gebräuchlichen Ultra-Panavision vorsätze (linsen-anamorhote, steinheil grundoptiken) Deiner meinung nicht geeignet? Mit denen wurde seinerzeit fast ausschließlich vorgeführt. MGM Deutschland verlieht die damals mit entsprechender grundoptik gemeinsam mit der kopie ...

 

Der Post bezog sich auf Prismenanamorphoten, die Linsen Panatare sind im Gegensatz dazu nicht gerade breit gestreut, und heute eh kaum in gutem ZUstand gebraucht zu bekommen.

Auch diese haben ein Korrektur"glas" in Brennweite des Projektionsabstandes.

Nicht allein, daß heutige Rechnungen überlegen sind, auch die Alterung des Glases und besonders der Verkittung der 4 Linsen in Zwei Gliedern machen die Steinheil / Panavision Projektionsoptiken nicht zur ersten Wahl. Wenn der Abstand stimmt, d.h. die passende Korrekturlinse daraufsitzt - oder neu gefertigt wurde - die Verkittung noch in Ordnung ist (was sich bei starker Lampe - 7 kW- doch schnell ändern kann, wie die eigene Erfahrung zeigte) gehen diese sicherlich befriedigend bis gut. Vorraussetzung: Ein modernes Grundobjektiv, welches für 70 mm Film vorgesehen ist.

Die Prismenanamorphoten sind jedoch für den Zweck ungeeignet.

 

Stefan

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@stefan - danke, verstehe. die prismen-anamorphote habe ich nie ausprobiert, mir haben meine versuche mit superscope "kurbelkisten" vollkommen gereicht.

 

In bezug auf die PANAVISION/Steinheil linsen decken sich meine erfahrungen mit den Deinen. Glücklicherweise haben meine exemplare beide das richtige vorsatzglas gehabt und wurden offensichtlich wenig genutzt. Die Steinheil grundobjektive wurden nicht getestet, da falsche brennweite für unser haus, wir haben neue Schneider grundoptiken für 70mm projektion angepasst und genutzt.

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Die variable Kompression war eigentlich nur für Billigstkinos von Interesse. Bei Normalfilm (flat 1,37:1) wurde einfach auf Faktor 1 gedreht. Das Vorsatzteil blieb einfach in der Halterung drin.

 

Es sei daran erinnert, daß man sich als Kinobesitzer ~1953/54 einer Flut von Ankündigungen neuer Breitbildverfahren ausgesetzt sah, so daß die Prismenanamorphoten zukunftssicher erschienen. In der Praxis wurde dann aus den angekündigten Verfahren nur soviel wie "Vistavision mit Anamorphose" als Projektionsformat, aber hinterher ist es leicht, schlauer zu sein.

 

Übrigens gibt es für die Variablen noch eine weitere "exotische" Anwendung, nämlich die Vorführung von Cinestage-Kopien (Todd-AO auf 35mm mit Faktor 1,67 für Originalseitenverhältnis plus 4K-Magnetton) !

1.5x wäre zu wenig, 2x deutlich zu viel Entzerrung - und da Cinestage per Farbdruck entstand, blieben solche Kopien vom Fading verschont. (Die einzig mir bekannte ist leider Opfer des Vinegarsyndroms geworden...)

 

:( :(

 

Das Einstellen auf Faktor 1 habe ich ein einziges Mal mit Ultrapanatar praktiziert, weil sowohl Überblendung als auch Pause/Optikwechsel ausschieden, war aber als Notlösung nicht so schlimm, weil sowohl das Normalformat (Wochenschau) als auch der nachfolgende CS-Cartoon keine besondere Schärfe aufwiesen und genug Licht zur Verfügung stand.

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Meinst Du den Vario-Anamorphoten oder die Cinestage-Kopie?

 

Ultra-Panatar nur einmalig als Notlösung eingesetzt, die Cinestage-Kopie war wie gesagt leider aufgrund des Essigsyndroms stark geschrumpft und verwölbt, so daß ein Durchlauf nicht denkbar war. :( Wenn es noch spielbare 35er geben sollte, braucht man entweder die Original-Linsenanamorphoten, die seinerzeit mitverliehen wurde (noch nie gesehen) oder eben einen einstellbaren Prismenblock.

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Hatte mal eine Rolle und dabei die Tuchinsky-Linse auf Faktor 1.56 gestellt, sie entzerrte einwandfrei.

 

hierzu konkrete praktische frage: Wie kannst Du denn die Tuchinsky Linse genau auf faktor 1.56 einstellen? Das Kurbelgestänge legt ja keine festen anhaltepunkte vor und die originaltestfilme zur tuchinsky-linse hatten diesen faktor ja auch nicht vorgesehen. Hattest Du einen testfilm für den "Cinestage-faktor" oder hast Du "auf gefühl" den faktor eingestellt, evtl. auf runde streitwagen-räder bei BEN HUR oder runde ballons bei AROUND THE WORLD?

 

Habe festgestellt, dass selbst mit dem tuchinsky-testfilm keine 100%genaue einstellung auf faktor 2 (CS-Bild) möglich ist, sondern nur eine rein "gefühlmäßige näherung".

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Das geht auch nicht. Der kompressionsfaktor ist von Rand zu Rand unterschiedlich, wenn man den Strahlengng auf Papier aufmalt, wird klar, warum. Zwar ist das in der Praxis nicht weiter bedeutend, aber damit soll gesagt werden 1.56 exakt - an welcher Stelle.

 

Es gab sowohl von Moeller Wedel, Ziess Oberkochen, wie auch ISCO in den 50/ 60 er Jahren brauchbare 1,5 er Linsenanamorphoten normaler Baugröße und damal herausragender optischer Leistung. Habe so etwas selber in der Sammlung (braucht man für VistaVisionskopien). Diese Linsen sind zwar historisch ähnlich selten, wie die 1,25 Panatare, aber sie wären im Gegensatz dazu NEU noch bezahlbar erhältlich. (Kompressionsfaktor beim Schmal- und Kleinfilm ist auch 1,5 nach Norm)

 

Es gibt keinen erkennbaren Grund, heute noch Prismenoptiken zu nutzen, auch nicht als "workaround"!

 

 

Stefan

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Den exakten Kompressionsfaktor hatten wir ja auch bei den Linsenanamorphoten für Cinema-Scope nur selten: bei Wechsel von Zeiss auf Isco auf Moeller wiederum hatte ich immer unterschiedliche Bildbreiten und Randgeometrien.

 

 

Mein "Tushinsky"-Test vor 22 Jahren benutzte nicht die mitgelieferten Schleifen, sondern modernen Kopierwerkstestfilm, nach dem ich die Kompression bildwandseitig ausmass, am Vorsatz markierte und ihn auf diese Positionen skalierte. Auf gekrümmter Wand schienen mir die Ergebnisse brauchbar, das Hauptaugenmerk aber galt der Bildmitte.

 

Probiert mit VERA CRUZ und IN 80 TAGEN UM DIE WELT und - auf 70mm - BEN HUR. Kontrast, Auflösung und Lichtausbeute waren katastrophal, die Adaption am Grundobjektiv (und bei Projektoren mit Türe) umständlich.

 

Nie wieder.

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Die Einhaltung des Kompressionsfaktors ist zwar wünschenswert, aber auch nicht übermäßig kritisch, Betrachtungen über die zweite Nachkommastelle erkläre ich hiermit für Esoterik. Bereits die Aufnahmeoptiken variieren da, je nach Alter, Objektivkonstruktion und Aufnahmeabstand/einstellung.

 

Bei der Vorführung ist zu geringe Entzerrung (etwas schmalere Proportionen) eher zu akzeptieren, während zu starke Entzerrung (zu breite Proportionen) schnell unangenehm auffällt.

 

@stefan2:

 

Für welche Art von Vistavision-Kopie benötigst Du den 1.5x-Anamorphoten? Eigentlich doch nur für horizontale Technirama-Kopie (z.B. Monte Carlo Story) praktisch angewandt...

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Hi magenta,

 

für "Type B", also vertikale anamorphotische Kopien mit 1.66:1 Projektions Verhältnis. Sehr selten, aber existent gewesen (Literatur: Kinotechnik 11/1955). Muß damals wohl die allerbeste 35 mm Kinoqualität - eben Motion Picture High Fidelity - geboten haben. Material habe ich, also gabs das wirklich...

 

Stefan

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dieses anamorphen vertikale 1.5 VistaVision kopien soll es bei WHITE CHRISTMAS gegeben haben ... der hier mehrfach erwähnte Tuchinsky Projektionsvorsatz nennt dieses format auch mehrmals in seiner "gebrauchsanleitung" und auch der einstellfilm dieses vorsatzes sieht 1,5 elipsen zur korrekten einstellung des faktors vor ...

 

das muss eine zeit gewesen sein ... alle 14 tage ein neues format ...

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Ja, abwechslungsreich, aber nicht so ruinos wie Digital Cinema. :lol:

Der meist verbreitete der anamorphotisch kopierten Filme ist STRATEGIC AIR COMMAND. Noch letztes Jahr in der Cinémathèque Français aufgeführt worden, offenbar ohne Tushinsky-Linse.

 

Was ist eine "elipse"? Ich kenne nur "Für Elise" (romantisch in a-Moll). :wink:

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... aber nicht so ruinos wie Digital Cinema.

 

"Anamorfosis de un círculo" = elipse

 

also - spanisch für "ellipse" ... man wird ja mal eine andere EU sprache nutzen dürfen ... sozusagen gratis-weiterbildung hier im forum - schadet niemandem :-)

 

und was ist ruinos ?? = auch spanisch für "ruinen" ??? oder eine neue digitale währung ??? fragen über fragen ...

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