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Die besten Projektoren für 16-mm-Film


Film-Mechaniker

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Hübner hat vermutlich nichts mit dem H zu tun, dafür eher der im Oktober 1933 verstorbene Mann, der Bogopolsky insgesamt eine Viertelmillion Franken vorgeschossen hatte, Charles Haccius. Paillard zahlte die beiden Inhaber der Bolex vollständig aus, was gegen 400'000 Franken gewesen sein mag, heute eine Summe von 8 Millionen.

 

Die Bolex Auto wurden von Longines gebaut, vermutlich nach Plänen von Bell & Howell. Der Mechanismus zum Öffnen und Schließen der Halterollen um den kombinierten Vornachwickler gleicht demjenigen des Filmo. Etwas Ähnliches hat die ETM von 1947 wieder.

 

Das H der Kamerabezeichnung hat wahrscheinlich wenig mit Haccius zu tun. Paillard zahlte an Haccius und Bogopolsky 350'000 Franken, was heute 2,1 Millionen ist.

 

Die Entwicklung der Paillard-Bolex-H-Kamera hat eher mit dem deutschen Ingenieur Otto Haas zu tun. Dieser trat Anfang der 1930er Jahre an Paillard heran mit dem Projekt einer Reiseschreibmaschine. Im April 1933 kam der Ciné-Kodak Special heraus, damals die beste 16-mm-Film-Kamera: Aludruckgußgehäuse, schneller Wechsel von Magazin und Optik, Tempo 8 bis 64, verstellbarer Verschluß, Rückspulung, Bildzähler, Einstellprisma, Maskenschlitz.

 

Das muß der Auslöser gewesen sein für wirklich ernsthafte Auseinandersetzung mit der Materie. Patentanmeldungen für den Ciné-Kodak Special müßten um 1931 erfolgt sein, was noch zu überprüfen ist. Haas, sofern er es war, arrangiert die bestimmenden Elemente von Longines, Paillard und Kodak in einem neuen Gehäuse, wobei aus der Longines-Zeit die Uhrmacherteile stammen, von Paillard die im Grammophonbau bekannten Sachen und von Kodak zum Beispiel der Schwenkhebel. Beim Ciné-Kodak Special betätigt man mit Schwenkhebel die Magazinverriegelung, bei der H-Kamera nun die Kupplung zwischen Feder und Mechanismus. Verstellbarer Verschluß war patentiert, also bot man etwas, das Eastman nicht bot, die Einfädelautomatik. Ich bin versucht zu sagen, daß diese Sache bei Schreibmaschinen geläufig war.

 

1934 soll die Paillard-Kamera produktionsfertig geworden sein*. Im Juni 1935 wurde eine erste Serie von 80 Kameras in den Handel gebracht. Diese ersten H-Modelle haben Aufzugschlüssel und direkt aufs Kunstleder gedruckte Beschriftung. Der seitliche Auslöseknopf ist gestuft.

___________________________________

 

 

*Nach Prof. Laurent Tissot, den ich bald ein Mal besuchen will. Es wird weiter geforscht.

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