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Ausstellung: "Zelluloid"


magentacine

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Die Kunsthalle Schirn in Frankfurt/M. zeigt in ihrer Ausstellung ZELLULOID Kunstfilme, die direkt auf dem Filmmaterial erstellt wurden, also durch Kratzen, Malen, Schaben, oder durch Kontaktbelichtungen.

 

http://schirn-kunsthalle.de/zelluloid/

 

Wer als Filmtechnikinteressierter die Ausstellung betritt, dem fällt sofort das beruhigende Schnurren von 16-mm-Projektoren auf. Ungefähr die Hälfte der Räume wird mit Videobeamern bespielt (vermutlich die auf 35mm entstandenen Werke), der Rest in 16mm mit Bauer-Portables, die mit Loopern einer hollandischen Firma ausgestattet sind.

 

Experimentalfilme sind zwar nicht so mein Ding, aber in der gut verdunkelten Ausstellung wirkten viele Filme schon beeindruckend in ihrer Farbigkeit.

 

Eine wunderschöne Bauer Selecton, die wohl zum Pressetermin noch am Eingang schnurrte und aussah, als wäre sie gerade aus der Fabrik gekommen, wurde von den Veranstaltern leider wieder entfernt, vielleicht aus Sorge um die Finger neugieriger Besucher.

 

 

http://www.art-in.de/incmeldung.php?id=...-Frankfurt

 

"Mit Marinade und Kettensäge"

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/2715975_Zelluloid-in-der-Schirn-Mit-Marinade-und-Kettensaege.html

 

Läuft bis zum 29. August!

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Heiß. Aber, wo zum Teufel, ist Nam June Paik?

 

Künstlerliste:

Stan Brakhage, Tony Conrad, Cécile Fontaine, Amy Granat, Ian Helliwell, Hy Hirsh, Takahiko Iimura, Emmanuel Lefrant, Len Lye, Norman McLaren, Bärbel Neubauer, Luis Recoder, Jennifer Reeves, Dieter Roth, Pierre Rovère, Schmelzdahin, José Antonio Sistiaga, Harry Smith, Aldo Tambellini, Marcelle Thirache und Jennifer West

 

Den mutmaßlich schrecklichsten Moment seines Berufslebens erlebte ein Vorführer vor vielen, vielen Jahren in der Berliner "Akademie der Künste", als er anläßlich der Ausstellung "Film als Film" eine 16mm-Rolle einlegte und den Anwesenden vorab den Gag verriet, indem er die Rolle gegen das Licht hielt: es war - reiner Blankfilm (leider vergessen, welches der Künstler war). Da aber gab es ein Protestgeheul des betrogenen Publikums...:)

 

Darf ich noch einen Link ergänzen, auf dem man - wenn auch nur ganz kurz - die Selecton (in Ausschnitten) sieht:

 

http://www.youtube.com/schirnkunsthalle

 

Edit: Der Künstler des Blankfilms war doch eben jener eingangs genannte Nam June Paik. Im "Filmszenario" - schön, wenn man auch mal ein Buch im Bücherschrank wiederfindet - schrieb er:

"8. Man sollte einen unbelichteten Film entwickeln und ihn auf die Leinwand projizieren. Der Interpret soll den Film oft vor der öffentlichen Vorführung spielen, damit mehr 'Schnee' auf dem transparenten Film ist." Nr. 9 der Vorschlagsliste ist auch nicht wenig verblüffend: "Projiziere ein Tonband und sieh!" Nr. 11: "Eine hübsche Schauspielerin im Theater am Dom (Köln), deren Namen ich vergessen habe, schlug mir vor, den Projektor mit der Hand zu bedienen. Eine geniale Idee!"

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Na ja, die üblichen Uni-Seminare über den "Kratzfilm". Darüber auch eine jährliche wiederkehrende berliner 'Arsenal'-Reihe.

Aber das mag ein Vorurteil sein.

 

Spektakulär allemal auch die Kinematographie-Ausstellung in Zlín in der dortigen Shopping-Mall. Hier durfte und sollte man anfassen und grabschen: alles von 9,5mm bis hin zur 70mm-Rolle von CLEOPATRA.

Die Kinder: total begeistert. Haben mit mir das Filmeinlegen eingeübt. :D

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Die Kunsthalle Schirn bietet wohl in den Sommerferien auch Kurse für Erwachsene und Kinder an, bei denen man selbst Kratz&Malfilme herstellen kann (vermutlich in 16mm).

 

Malen und Kratzen auf 35mm (natürlich wegen Bildgröße viel angenehmer) bot die Museumspädagogik des Deutschen Filmmuseums an, derzeit aber nicht wegen Umbau des Hauses und in Ermangelung eines Kinosaals, in dem man das Ergebnis gleich vorführen kann.

 

Wer genug Schwarzfilm übrig hat und sich als Trickfilmer ohne Kamera versuchen will, kann sich ansehen, was z.B. Richard Reeves in seinem Kurzfilm SEA SONG gemacht hat:

 

221a_250_167.jpg

 

Kann man hier als MPG ansehen:

http://www.kurzfilmverleih.com/product_info.php?products_id=221&osCsid=19bd199ab6faad287b0d85f652e35ec7

 

Ist bei der Kurzfilmagentur auf 35mm zu buchen und knallt im dunklen Kinosaal farblich unfassbar rein. Tonspure auch "handmade"!

 

Auch der Altmeister Norman McLaren hat viel auf Film gemalt und gekratzt. Hier zu sehen beim NFBC:

 

http://www.nfb.ca/explore-by/director/Norman-McLaren/?&dir_range=m〈=en

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Es wundert mich ein wenig, das Mr. Reeves nicht in Frankfurt vertreten ist.

Die KFA hat noch 3 weitere von ihm im Verleih. Für einen hat es dort noch eine kurze Sequenz

Die hab ich mir immer im komplett abgedunkelten Saal angesehen, das ist echt geil.

Kekse sind dazu nicht unbedingt nötig, steigern aber das visuelle Erlebnis. :lol:

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Auch der Altmeister Norman McLaren hat viel auf Film gemalt und gekratzt. Hier zu sehen beim NFBC:

Wahnsinn! Ich falle fast vom Stuhl! Auch der berühmte "Begone Dull Care" mit der Musik von Oscar Peterson aus dem Jahre 1949 ist dabei: http://www.nfb.ca/film/begone_dull_care...e_couleurs (den deutschen Titel "Trübsal ade" konnte man so wohl nur zu jener Zeit erfinden ...).

 

Traurige Remineszenz: Diesen und viele andere Filme aus der NFB-Produktion (kam beispielsweise auf jeder Party gut an und wurde zum Stamm-Programm: "Horizontal Lines") gab es in den siebziger Jahren für vergleichsweise wenig Geld in absolut neuen Kopien direkt aus Kanada. Auf...Eastman-Material. Das anschließende Desaster war damals noch nicht abzusehen. Heute sind diese Kopien schlichtweg nicht mehr ansehbar.

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