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Film-Mechaniker

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Beiträge erstellt von Film-Mechaniker

  1. Dieser Efke / Adox 25 u.a. wird in Kroatien gegossen, meines Wissens auf ehemaligen ORWO-Maschinen nach alten klassischen Rezepten mit viel Silber und "natürlichen", keinen besonders gezüchteten Silberkörnern. Schönes Material für klassische Schwarz/Weiß-Fotografie.

    Das Material gibt es hier

    http://www.fotoimpex.de/

    Fotokemika hat eine Gießmaschine von Adox Dr. Schleussner, 1962.

  2. Hallo, Schmalfilmfreunde

     

    Es liegt ja gar kein Problem vor, nur die Tatsache, daß die Filmer von heute in Zusammenhänge vordringen (mit beständiger Fragerei, an sich nichts Verwerfliches), die früher von Fachleuten, Berufsfotografen, Chemiker und Optiker, beherrscht wurden. Gleichzeitig verschwinden die wahren Fachleute von der Bildfläche. Das Ärgste jedoch: Man hat keine Bibliothek mehr. Es werden keine Bücher mehr gelesen. Leute, ich habe mein Wissen nicht aus dem Internet und die Praxis kommt nicht über Nacht.

  3. Empfindlichkeitsangaben werden nach einem Normverfahren gemacht, Film-Belichtung-Entwicklerrezept-Bearbeitung, alles wiederholbar gleich gehalten. Negativfilme wie Orwo UN 54 oder Ilford FP 4 oder Kodak Plus-X oder Fuji-Neopan 100 werden zu einem Gradienten, wie Manfred schreibt, oder Gamma um 0,65 entwickelt, damit auf einem Papier von Gamma 2 ein Positivkontrast von 2,0 X 0,65 = 1,3 entsteht (Regel nach Emanuel Goldberg).

     

    Im Kino ist 1,55 richtig, weil mit der vergrößernden Projektionsoptik ein Callier-Koeffizient von etwa 1,2 hinzukommt, womit das Bild an der Wand den Kontrast von etwa 1,3 hat. Theoretisch ideal nimmt man den Kontrast 1,0 an. In der Praxis hat sich ein etwas härteres Positiv aber als interessanter gezeigt.

     

    Wie ich schon sagte, wird beim Umkehren zu mehr Kontrast entwickelt, und zwar mit der Erstentwicklung auf vielleicht 0,9 und mit der zweiten auf 1,7. Damit geht ein scheinbarer Empfindlichkeitsgewinn einher. Wenn ich also z. B. UN 54 auf 200 ISO belichte, dann verlasse ich mich darauf, daß seine unterbelichtete Schicht überentwickelt wird, um ein ansprechendes Bild zu erhalten. Das geht auf Kosten der Güte. Überentwicklung ist feiner Körnigkeit nie förderlich. Unterbelichtung läßt die Schatten absaufen. Heutige Filme verkraften eher Über- als Unterbelichtung.

     

    Prominentes Beispiel dafür ist Gigabitfilm, der bei Unterbelichtung brutal leer ist. In den tiefsten Schatten ist nichts, was noch irgendwie herausentwickelt werden könnte. Altmodische Materialien kann man da noch quälen. Dafür „verbrennt“ Gigabitfilm nicht, wenn die hellsten Stellen acht Blenden mehr Licht erhalten als die dunkelste. Er hat eine sehr wirksame Lichthofschutzschicht und mit einer nur 8 Tausendstel starken Bildschicht kaum Streulichtfehler. Ein ausgesprochenes High-Key-Material zusammen mit der originalen Chemie.

     

    Auch Orwo UN 54, hergestellt bei Agfa-Gevaert in Belgien, ist modern, auf Polyesterträger erhältlich, sauber in der Verarbeitung und rasch trocknend. Man darf ihn etwas großzügiger belichten, wenn man dichtere Negative mag. Empfindlichkeitsangaben, wie sie gemacht worden sind, stellen den Versuch dar, dem Käufer ohne Erklärung etwas Fertiges aufzuschwatzen. Wenn es bei den verschiedenen Bearbeitern noch ein Thema wäre, wie sie entwickeln, könnte der Verbraucher vergleichen, doch fragt mal Kahl, Wittner, Andec, usw., welches Rezept sie einsetzen. Bei der „Filmkunst“, jetzt kommt halt Eigenwerbung, gab es von Anfang an, seit 1. November 1999, Transparenz. Ich kann heute noch zu jedem Auftrag im Dunkelkammerjournal und im Ansatzheft nachschlagen, womit ich entwickelte und wie.

  4. Jetzt wird's noch etwas komplizierter. Es geht wahrscheinlich um die beim NP 15 verwendeten Auxochrome, Hilfsstoffe, die Ultraviolett in längerwelliges Licht wandeln, was dem Film einen violetten Ton gab. Beim Umkehren bleichst du diese Ionenträger weg, bei einfacher Entwicklung nicht oder nicht ganz.

     

    Wenn man die Träger vergleicht, gibt es einige Schattierungen von neutral grau über bläulich grau bis blau, aber immer in kalten Tönen. Das hat mit der Farbtemperatur der Vergrößerungslampen zu tun, die damit aufs Fotopapier umgestimmt werden kann.

  5. Ich habe immer gedacht, das man nur mit Negativfilm gearbeitet hat, welcher 65mm Film wurde den auf Kodachrome gedreht?

    Da bin ich auch am Suchen. Grundsätzlich konnte man das schon haben ab $ 20'000 Bestellwert. Sicher wurde auf 35er KM gedreht.

  6. Orwo Universal-Negativ 54 ist zu 100 ISO Empfindlichkeit ausnutzbar mit dem Entwicklerrezept Orwo 1182 oder Eastman-Kodak D-96, ein Metol-Hydrochinon-Ansatz.

     

    Die erhöhte oder Scheinempfindlichkeit von 200 ISO hängt mit der Umkehrentwicklung zusammen, bei der man zu einem größeren so genannten Gamma entwickelt, also das Negativbild eigentlich drückt. Mit der Zweitentwicklung, die das restliche Silbersalz zu einem ebenfalls höheren Gammawert reduziert, kommt schließlich der erwähnte Wert zu Stande. Oft werden andere Entwickler eingesetzt beim Umkehren, etwa nach der Orwo-Vorschrift 2182 bzw. Eastman-Kodak D-97.

     

    Der Film eignet sich wegen seines Grauträgers nicht zur Projektion, obwohl man die Schicht gut umkehrentwickeln kann. Ich habe schon ziemlich alles umgekehrt, was mir in die Hände gekommen ist, von russischem Typografiematerial über gewöhnliches Positiv von Orwo und Eastman bis zu Gigabitfilm.

     

    Nach wie vor ein sehr schönes echtes Umkehrmaterial ist der Agfa-Scala. Ich habe schon mit Agfa intensiv korrespondiert über Konfektionierung als Kinefilm, doch man hat sich taub gestellt. Dann ist da noch der Fomapan-R, ebenfalls mit Mischemulsion und Lichthofschutzunterguß auf farblosem Träger. Diesen 100-ISO-Film gibt es in 35, 16, Doppel-8 und DS-8.

  7. Die Zweck-Skepsis bleibt Ihnen sicherlich unbenommen und wirkt offenbar ja zuweilen auch sehr "belebend" für die betreffende Diskussion.

    Allerdings sei verraten, dass weniger vorfestgelegte Skepsis ebensowenig tabu ist und zumeist den sachlicheren Beitrag darstellt.

    Gehe ich richtig in der Annahme, daß, obwohl Sie sich an der Diskussion zu beteiligen anschicken, Sie ob eines Mangels an Sachlichkeit in Beiträgen von cinerama betroffen doch auch noch etwas Eigenes zum Besten geben wollten?

  8. Im Reich der Sinne (jap. 愛のコリーダ, Ai no korīda, dt. „Stierkampf der Liebe“, von span. corrida) ho, das hab' ich aus der Wikipedia ist ein völliger Absteller. Da haben wir dann zum Bier gegrifffen.

  9. Aus chemisch-ökologischer Sicht richtig entschieden, aus ökonomischer Warte gesehen überfälliger Entschluß, farbfilmtechnisch falsch. Wenn man nur an die Bilder denkt, die mit Kodachrome als 65-mm-Film möglich gewesen wa(ä)ren.

  10. Hallo, ihr alle zusammen

     

    Vielleicht ist das untergegangen oder sonst nicht ganz im Bewußtsein: Film wachst/paraffiniert/schmiert man, wenn die Gefahr droht, daß

     

    1. die Gelatine(n), in erster Linie die Bildschicht, an warmen Teilen des Projektors erweicht wird und anklebt → Absatz

     

    2. die Filmbahn relativ lang ist und oder raue Oberflächen hat.

     

    Die Projektoren sind ja recht unterschiedlich konstruiert. Gerade für 8-mm-Film gehen die Ideen der Ingenieure manchmal sehr eigene Wege. Da ist ein Mal der Meopta-Optilux, ein Wahnsinnsding mit irre starkem Motor und solidem Gehäuse, aber nun wirklich beängstigend dünnen Filmbahnblechlein. Da haben wir die Paillard-Bolex-G-Apparate mit sehr langer Filmbahn. Gleich daneben die Bell & Howell Filmosound mit kurzer Bühne und kleinen Schleifen. Sehr langen Kontakt macht der Film mit dem Kodak Pageant.

     

    Otti, ja, Wundbenzin. Das ist rein zu haben. Terpentin löst auch Paraffine und Olefine, hinterläßt jedoch ein fürchterliches Geschmier.

     

    Für die Arbeit im Filmtheater empfehle ich den Einbau von Particle Transfer Rollers, wie sie genannt werden, erhältlich bei Kodak und Techniform. Immer paarweise, so daß beide Filmseiten entstaubt werden. Ich hatte PTF auf unsern Frieseke & Hoepfner 66, das hat sich glänzend bewährt. Mit den FH habe ich auf Samt und Hartpapierkufen gespielt, immer mit der von einem Lappen leicht öligen Hand übergewischt.

  11. Nun gut, ich habe schon mehr als 120 Meter Film gereinigt. Es ist Arbeit, aber ich arbeite gerne. Hatte auch schon einen Auftrag, verschlammtes Material zu waschen, das waren 14 Rollen 8-mm-Film, die bei einer Überschwemmung im Keller dran gekommen waren. Alles unter Wasser sorgfältig waschen und dann richtig trocknen. Es war's der Frau wert, sie hat einiges Geld gezahlt. Dafür kann sie heute alles wieder laufen lassen.

     

    Es stinkt, ich weiß, aber es lohnt sich, die Rolle in aller Ruhe zu putzen. Übrigens, wenn man ein Mal einen Film gewachst hat, das auch deutlich auf der Dose festhalten: Gewachst, 22. Juni 2009.

  12. Kannst du das für jemanden ohne tiefergehende Kopierwerkskenntnisse bitte erklären?

     

    P.S.: Ich weiß ja nicht inwiefern das vereinheitlicht ist, aber die Startbänder . . .

    Bei Schrittkopien ist um jedes Phasenbild ein Rahmen, der vom Bildfenster der Kopiermaschine stammt. Es gibt einen Stoß, wo die Rahmen sich berühren oder überschneiden. Bei kontinuierlich belichteten oder „Zahnkranz-“ oder „Schlitzkopien“ sieht es so aus wie auf deinem Bild, ein einziger schwarzer Streifen durchzieht den Film, auch etwas breiter als die Phasenbilder, hier auf der rechten Seite bis in die Perforation hinein, auf der linken Seite überschneidend mit dem Lichtband für die Tonspur.

     

    Die Randbelichtung ist eigentlich für Muster da, auf welche man unbedingt die Randnummern oder „Fußnummern“ vom Negativ übertragen muß. Bei Kinokopien ist sie nicht nötig.

     

    Start- und Endbänder sind vereinheitlicht. Niemand braucht die Nummer der ISO-Norm auswendig zu kennen, aber daß es eine Norm gibt. Nützlich ist, die Einzelheiten zu wissen, z. B. das Maß für den Tonvorzug oder wie weit die die Tonspur nicht berührende Bildkante von der Filmbezugskante entfernt sein muß.

     

    Das sind nur zwei Dinge von ISO 2939, die aber sofort entscheiden lassen, ob eine Kopie akzeptabel ist oder nicht. Der Tonvorzug soll 21 Schritte (84 Lochabstände) sein. Das Maß D ist auch nicht unwichtig.

    ISO%202939_e84_thumb.png

    Es ist mir bewußt, daß man mir eine Urheberrechteverletzung vorwerfen kann mit diesem Link, doch ist der Zweck einer Norm ja gerade ihr Bekanntsein und ihre Anwendung. Man überlege sich vor Einleitung juristischer Schritte, daß wir Berufsvorführer uns in diesem Forum mit den Grundlagen der Normenarbeit beschäftigen. Das kann nur im Sinne der ISO sein. Der Scan aus dem Standards Handbook 17 stammt von mir.

  13. Eine harmlose, wenn auch unschöne Erscheinung, die von der Farbentwicklung herrührt. Die Oxidationsprodukte der Entwicklersubstanz sind chemisch verwandt mit den Teersäuren bzw. den Teerharzen. Diese schillern wie Öl oder Benzin in dünner Schicht in allen Farben. Es bleiben bei der Entwicklung von Farbfilmen immer solche Rückstände im Film, schließlich wird ja das Silberfarbstoffbleichverfahren angewandt, bei dem im Rohfilm vorhandene Farbstoffe (vereinfacht ausgedrückt) je nach vorheriger Belichtung abgebaut werden. Es gibt natürlich schon Unterschiede von Kopierwerk zu Kopierwerk, selbst wenn man bei Eastman-Kodak vom Image-Care-Programm redet. Die haben als Ziel möglichst lückenlose Gleichschaltung aller Laboratorien weltweit. Im Alltag kippt halt immer mal wieder ein Bad, mit anderen Worten: Es müßte erneuert werden.

     

    Mach' dir keine Sorgen.

  14. 1988 lernte ich C., nennen wir sie Cäcilia, beim Operateurkurs des Lichtspieltheaterverbands kennen. Da C. nicht nur zu Hause gerne ein Bierchen trank und die anderen Vorführer in dem Kino, wo sie arbeitete, auch nicht bei den Abstinenten waren, gab es immer irgendwo etwas flüssiges Aphrodisiacum. Ich schluckte zu der Zeit noch alles mit Alkohol drin, und so ergab sich in der einen oder anderen Kabine das Andere aus dem Einen. Manchmal saßen wir versammelten VerführerInnen nach Betriebsschluß im Mövenpick Plaza am Zürcher Stadelhofen bis 3 Uhr morgens bei Club-Sandwich und Bier. Wenn es sie nicht schon vorher gab, haben wir die Augenringe erfunden, die Genfer Brille. Tempi passati zwischen Bellevue, Corso, Le Paris, Studio Commercio und Piccadilly.

  15. Wachsen verhindert halt manche Pflegemaßnahme.

    Wachsen ist eine Pflegemaßnahme.

     

    Abgesehen davon hat man Super-8-Film immer schon geschmiert eingekauft: Nebst den Polypropylenscheiben beidseits des Filmwickels in der Kassette wird beidseits ein Hauch Siliziumöl mitgegeben, damit das Ganze einigermaßen flutscht. Darüber ist nachzulesen im Schmalfilmheft, die Geschichte ist wenige Jahre alt, als es klemmenden Film gab. So weit ich mich erinnere, ist bei Kodak eben der Spray ausgeblieben.

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