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fcr

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Beiträge erstellt von fcr

  1. Für 25 Euro kriegst Du, mit etwas Glück, eine funktionierende Taschenkamera. Auf drei Dinge würde ich achten: a) ein gutes Objektiv, B) manuelle Belichtung (mit Deinem eigenen Belichtungsmesser bzw. einer Belichtungsmesser-Smartphone-App), c) gut funktionierender Aufzug-Federmotor (mit gleichmäßigem Lauf).

     

    Die Standardempfehlung wäre eine Bolex C8 (oder auch B8/D8 - gleiche Kameras mit größeren Objektivrevolvern), aber die dürfte sich inkl. 12mm-Standardobjektiv nur mit Glück für 25 Euro auftreiben lassen. Alternativen wären daher eine Bauer 88 oder Yashica 8-E.

  2. Es gibt Neuigkeiten zu diesem Thema:

     

    Allerdings muss die Kamera technisch modifiziert werden: Das Gate wird entfernt, und über das Kassettenfenster muss ein USB-Kabel nach außen geführt werden. Die eigentliche Aufnahme der Bilder geschieht auf einem angeschlossenen Laptop, wie bei einem Super 8-Filmscanner.

     

    Und mehr technische Erklärungen hier:

    http://www.personal-view.com/talks/discussion/9001/finally-a-digital-super-8-cartridge-/p1

     

    Zitate:

    "Mechanical shutter stays in camera of course. The whole idea is to have digital super 8, where each image capture is triggered by optically sensing the film claw and then the CMOS sensor is exposed by the camera shutter being open. So no rolling shutter cause that wouldn't work. You shoot raw images which then later you can develop with our software. This is exactly how super8 filming works: you capture separate images. [...]

    Using infrared sensor to detect the film claw. Fps and resolution limited due to readout speed of the Aptina MT sensor. [...]

    We achieve 720p at 18fps."

     

    Als Kameramodul wird das Ximea MU9PC-MBRD eingesetzt.

  3. Hier:

    - 8 Eumig Mark 610D

    Hier in den Niederlanden findet man die häufig auf Flohmärkten oder im Straßenverkauf am Nationalfeiertag. Und einen fast geschenkten Mark 610D kann ich nicht stehen lassen. Gelte daher in der Künstlerszene meiner Stadt mittlerweile als gute Quelle für funktionierende Super 8-Leihprojektoren.

     

    Bei Kameras habe ich radikal ausgemistet und den Großteil in die USA zum Echo Park Film Center geschickt, siehe dieses Interview noch aus dem "Schmalfilm". Die machen engagierte Jugendarbeit mit Super 8 und brauchen wirklich Kameras - zeitweilig hatten sie Probleme, weil (trotz Reparaturbetrieb im eigenen Haus) zu wenig funktionierende Super 8-Kameras verblieben waren.

     

    Trotzdem sind noch 24 Kameras verblieben....

    - 2 Nikon R10

    - 1 Leicina Special

    - 1 Canon 814xls

    - 2 Canon 310xl

    - 2 Zenit Quarz 1x8S-2

    - 1 Canon Zoom DS-8

    - 1 Zenit Quarz DS8-M

    - 2 Krasnogorsk-3

    - 1 Bolex H16 Reflex

    - 1 Bolex H16 non-reflex

    - 1 Bolex H8

    - 4 Bolex D8L

    - 2 Bolex P4

    - 1 Agfa Movex Reflex

    - 2 Nizo Heliomatic 8 trifo

  4. Opfermanns erste Schmalfilm-Bücher kamen in den 1940er Jahren heraus und waren, wenn ich mich nicht irre, frei von NS-Propaganda oder -Untertänigkeitsfloskeln. Das war in dieser Zeit ja keineswegs selbstverständlich, beim Thema Film erst recht nicht. Vielleicht interessant, mehr zu den (ggfs. persönlichen) Hintergründen zu erfahren.

  5. Das ideale bei allen analogen Medien ist doch: Big Brother kann das Konsumieren nicht beobachten. Bei allen digitalen Wegen wird er einen Weg finden, oder fand ihn bereits.

    Sorry, aber da bist Du leider viel zu optimistisch. Die gesamte Überwachungstechnik von NSA, Stasi & Co. wurde zuerst in der Nachkriegszeit zur Überwachung analoger Medien entwickelt. Du unterschätzt, wie gut inzwischen Mustererkennungsalgorithmen (die analoge Signale in digitale Information umsetzen bzw. semantisch interpretieren) sind. Diesen Algorithmen ist es piepegal, ob sie mit digitalen oder analogen Bildern/Signalen gefüttert werden. Automatische Gesichtserkennung z..B. ist heute gut genug, um auch mit körnigstem Super 8-Material zu funktionieren. Selbst das Konsumieren analoger Medien kann man z.T. beobachten. Wenn man z.B. Zugriff auf Messdaten des Stromnetzes hat, kann man anhand typischer Verbrauchs-/Stromspitzen wahrscheinlich auch ein Erkennungsprofil für laufende Super 8-Projektoren entwickeln. Und wenn Musik über Streamingdienste boykottierst, und Dich mit Vinyl sicher fühlst - falsch geraten. Mit Richtmikrophonen und Sensoren kann man die Schallschwingungen von Deinem Fenster abtasten, automatisch Musiktiteln zuordnen und Dich auf dieser Basis (ebenfalls automatisch/algorithmenbasiert) psychologisch profilieren.

     

    Wenn Du das Thema ernsthaft und nicht nur symbolisch angehen willst, musst Du Dich mal systematisch mit Hackerkultur, Kryptographie und Anonymisierung beschäftigen, zu Vorträgen von Chaos Computer Club & Co. gehen oder das "Cypherpunk"-Forum lesen. Anderenfalls ist eine Empfehlung wie "boykottiere digitale Medientechnik und verwende stattdessen alte Analogtechnik, um Dich vor Big Brother zu schützen" sogar kontraproduktiv, weil sie Laien in falscher Sicherheit wiegt.

  6. SPIEGEL ONLINE hat in seiner Rubrik "einestages" einen sehr schönen - und sogar technisch kompetent geschriebenen - Artikel übers Schmalfilmen. Der Hauptteil geht dabei übers Filmen in Normal 8 mit einer Bolex:

    http://www.spiegel.de/einestages/der-schmalfilm-ganz-kleines-kino-a-949648.html

     

    Zitat daraus:

     

    "Dennoch war der Super-8-Film ein tolles und kreatives Medium. Von kleinen Kurzspielfilmen über die unvermeidlichen Erinnerungsstreifen bis hin zu echten zeithistorischen Dokumenten habe ich heute einen Fundus, der ein halbes Leben widerspiegelt. Etwa die Urlaubsfilme und die Familienaufnahmen, die unsere drei Töchter beim Heranwachsen zeigen. Oder ein langer Film, in dem etliche Weihnachtsabende hintereinander geschnitten sind - für andere vielleicht nervig, für uns einer der spannendsten Filme überhaupt, der die Entstehung unserer Familie zeigt wie die Jahresringe eines Baums. Dann die Streifen, die die Zeit der siebziger und achtziger Jahre wieder vor Augen führen und die politische Atmosphäre jener Zeit wiedergeben. Sie zeigen echte zeitgeschichtliche Ereignisse wie sich prügelnde Neonazis oder demonstrierende Ärzte.

    Und die Bildqualität dieser kleinen, stummen Streifen ist doch unerreicht. Kürzlich sahen wir einen Videofilm aus der Zeit der Geburt unserer dritten Tochter wieder. Nach 25 Jahren waren diese Aufnahmen verwaschen, die Farben schwammig, die Konturen teils matschig - ein verfärbtes, unscharfes, unklares Bild. Die Bilder der Super-8-Filme aus jener Zeit dagegen sind immer noch konturenscharf und die Farben natürlich."
  7. Da ist es mir stets begegnet, dass sich digiclips einfach nicht mehr auffinden lassen/ließen. Formatwechsel, Player spielt nicht ab, neue Gerät, och, jelöschd....usw. ups. ist ja jetzt windows 10, da mus ich erst mal 89 updates runterladen, keine lust....

     

    Es gibt analoge Medienkompetenz und -Inkompetenz, und es gibt digitale Medienkompetenz und -Inkompetenz. Geschätzte 80-90% aller früheren Analog-Freizeitknipser dürften ihre Negative nicht mehr haben (und wenn, dann wahrscheinlich nicht gut geordnet/archiviert), sondern nur Papierabzüge. Geschätzte 80-90% alle heutigen Digitalnutzer macht keine Backups und kennt Open Source-Player wie VLC nicht, die auf allen Systemen laufen, praktisch jedes Videoformat abspielen und mit der sich Deine oben beschriebenen Probleme ("Formatwechsel / "Player spielt nicht") erledigen.

  8. War das letzte mal vor zwei Monaten bei Foto Braune, und hörte vom Inhaber, dass es dem Laden gut geht, weil das langsame Wegsterben der alten analogen Fotografen und Filmer durch die vielen jungen Kreativen aus der ganzen Welt kompensiert wird, die ins angesagte Neukölln ziehen und Stammkunden bei Foto Braune werden. Zitat: "Ohne die jungen Spanier hätten wir ein Problem". Der Mann spricht im Gegensatz zu vielen Altneuköllnern flüssig Englisch und kommt prima mit der neuen Kundschaft zurecht.

     

    Geschichten wie diese sollte man allen Berlinern ins Stammbuch schreiben, die über den Hipster-Zuzug und die Touristen mosern.

  9. Das hat man so noch nie gesehen: der Bildstand, die Schärfe. Aber eine philosophische Frage sei gestattet: Ist das noch unser Super 8?

     

    Um mal (wie im "Leben des Brian") am falschen Ort "Jehovah" zu rufen: Die Kombination der Logmar mit dem 50D-Negativmaterial ergibt ein Bild, das bis auf die kleinen analogen Unperfektheiten auffallend dem ähnelt, was meine Blackmagic Pocket Cinema Camera liefert. Was ist auch kein Zufall ist, denn sowohl Kodaks Vision-Emulsionen, als auch die Kameras von Blackmagic, Arri und RED sind auf flache Bildcharakteristik für digitale Postproduktion/Color Grading getrimmt. Bei diesen Ähnlichkeiten kann man sich schon fragen, ob man sich als Amateur Mehraufwand und -Kosten fürs analoge Filmen noch antun möchte.

     

    Was ich mir aber toll vorstelle: Diese Kamera mit Fomapan oder dem (leider in Super 8 nicht mehr erhältlichen) Adox CHS-100.

  10. Ich haette noch zwei 30,5m-Rollen E100D in der Wittner-Konfektionierung gegen ein faires Gebot abzugeben. Liegt bei mir im Kuehlschrank, und ich komme in naechster Zeit nicht zum Filmen.

  11. Was bedeutet „auf Graukarte belichten“? Graue Karte davor halten und automatische Belichtung ein messen und dann mit weißem Titel loslegen oder was?

    Du brauchst eine standardisierte 18%-Graukarte aus dem Fotofachhandel.

  12. Hexerei, Teufelswerk...in der Tat

    Vielleicht doch zur Beruhigung: Das digitale Ausgangsmaterial hatte ich mit einer Blackmagic Pocket Cinema Camera gedreht, einer Videokamera, die Raw-Bilder aufzeichnet und daher einen viel höheren Belichtungsumfang (ca. 13 Blenden) und viel mehr Farbtiefe (12 Bit statt 8 Bit pro RGB-Kanal) liefert als gewöhnliche Videokameras inkl. filmender Spiegelreflex- und Systemkameras. Wäre das Material mit einem Smartphone oder einer handelsüblichen Videokamera aufgezeichnet worden, sähen die Farben künstlicher/video-neonartiger aus, gäbe es künstliche Schärfung/Kantenaufsteilung im Bild und wären (in der südkalifornischen Wüste von Joshua Tree bei ca. 35 Grad!) die Schatten abgesoffen und die Spitzlichter ausgebrannt.

     

    Der Violett-Farbstich an den Bildrändern ist übrigens kein Retro-Effekt, sondern lag an einem nicht mehr ganz taufrischen ND-Filter. Ausserdem half beim "Filmlook", dass ein Cooke Kinetal 17.5mm-Objektiv vor die Kamera geschraubt war.

     

    Auch ein Software-Filter wie Filmconvert kann keine Filmanmutung aus digitalem Bildmaterial erzeugen, dem wegen starker Kompression und kamerainterner Bildbearbeitung die nötige Bildinformation fehlt.

  13. Das ist ja eine richtig gute Sendung!

     

    Ja, vorbildlich, wie die Macher die Materie einerseits gründlich und technisch anspruchsvoll, andererseits entspannt und kurzweilig vermitteln. An keinem Punkt wird, wie im deutschen ÖR heute üblich, die Geschichte übervereinfacht, weil man den Durchschnittszuschauer für debil hält. Und, aus meiner nördlichdeutsch sozialisierten Sicht: das Schwyzerdütsch (von dem ich nicht immer alles verstehe) ist einfach umwerfend charmant!

  14. Das hast Du korrekt verstanden. Und die Kickstarter-Kampagne ist wiederum für die Wiederinbetriebnahme der großen Maschinen. Nur dass dies die wenigsten Kickstarter-Spender begriffen haben. Die denken, sie spenden für die Produktion der Filme aus der Versuchsanlage.

  15. Jeder Altbaurenovierer oder Oldtimerrestaurator kennt das. Das ist aber auch gut so denn sonst würden wir alle nichts auf die Reihe bekommen. Bei Impossible war es ähnlich.

     

    Nur dass 250.000 der Etat einer herkömmlichen Altbausanierung sind - und nicht gerade die Summe, mit der man großindustrielle Maschinenparks saniert....

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