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A-Cinema


Thomas

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Es istdurchaus vorstellbar, dass ROPA einen voll DCI konformen Server hätte hinkriegen können. Für einen zusätzlichen Player mit deutscher Menüführung, Anleitung und kundenfreundlichen Zusatzfunktionen wäre damals, und ist heute allemal Platz gewesen auf dem Markt.

Ich denke aber, dass sie nicht früh genug die Weichen gestellt haben. Es wird aus den Kreisen der DCI-Gegner ja gerne kolportiert, man habe der tapferen deutschen ROPA aus 'politisch-monopolistischen Gründen' einfach die Zertifizierung verweigert, in der fälschlichen Annahme, die DCI-konformen Abspielfähigkeiten der ROPA CS2 von verschlüsselten Inhalten wären ausreichend gewesen für eine solche 'Zertifizierung'.

 

Es nunmal nicht richtig - bloß weil eine Maschine J2K DCPs inkl. Verschlüsselung abspielen kann, ist sie noch lange nicht DCI compliant. Dafür hätte ROPA einen 'echten' SecureBlock nutzen müssen, eine 'Grafikkarte' und HDMI reichen dafür nunmal nicht aus. Dass es hier keine politischen Gründe gibt, dürfte auch jedem klar werden, der weiss, dass viele DCI Server OEM-Mediablöcke verwenden, die von einer DEUTSCHEN Firma entwickelt wurden, nämlich MikroM aus Berlin. Warum ROPA nicht diesen Weg gegangen ist, weiss ich nicht. Mutmaßlich wären die Entwicklungskosten selbst für die Integration eines fertigen OEM-Media-Blocks zu hoch gewesen, respektive man konnte nicht die nötigen finanziellen Mittel aktivieren, die für diesen Schritt nötig gewesen wären.

 

Dass es einen Bedarf an A-Cinema Lösungen gibt, steht ausser Frage, allerdings sind nunmal angesichts der verfügbaren Förderungen und Alternativen zwangsläufig irgendwelchen 'Geschäftsmodellen' da enge Grenzen gesetzt. Wenn die Schmerzgrenze solcher weniger Liebhaberkinos bei 5000-10.000€ inkl. Projektor liegt, kann man auch keine aufwendige Hard- und Softwareentwicklung auf Dauer unterhalten. Das hat ROPA nunmal irgendwann erkannt und die Reissleine gezogen. Für die Firma und Mitarbeiter war das mit Sicherheit die richtige Entscheidung. Die ROPA CS2 war am Ende so teuer wie ein Dolby DSS200 inkl. DCI zertifiziertem MediaBlock. Das machte einfach keinen Sinn mehr.

 

Ich glaube, dass kleine Filmclubs und Wochenendkinos durchaus auch ohne DCI Lösung existieren können. Man muss sich halt von einem Teil der Main-Stream-Filme verabschieden, die dem Verein zu 35mm Zeiten alle paar Monate mal dreistellige Einnahmen beschert haben. Auf dem Zeigen solcher Filme kann kaum die Existenz solcher Filmclubs basieren.

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
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Top-Benutzer in diesem Thema

Verstehe den A/E-Cinema-Ansatz auch nicht so ganz. Ich hab mich ab 2008 eingehend mit den DCI-Normen befasst und hab mich schon damals gewundert dass Hersteller (Ropa und Co) überhaupt angefangen haben solche non-DCI-Player zu designen, wo ja damals schon klar war dass DCI der einzige kommende Digitalstandard wird, der auch von allen Verleihern akzeptiert wird (da es der einzige Standard war der auch entsprechende Verschlüsselung, Key-Management und halbwegs ernstzunehmende Hardware-Sicherheit vorschrieb). Dass sich diese pre-DCI Übergangslösung überhaupt so lange gehalten hat bzw das jemals jemand gekauft hat, hat mich dann noch mehr erstaunt, musste doch eigentlich jedem klar sein der sich ein bisschen informiert dass es mit einem Software-Update nicht getan ist um auf DCI zu kommen, und das Ganze non-DCI Zeugs nach spätestens 4 Jahren nicht mehr zu gebrauchen ist.

 

Nun ja -- wir haben 2009 ein Arthouse-Kino mit langer Tradition aber ohne Technik übernommen. Hätten wir das nicht mit drei Ropa CS2 gemacht, hätten wir es nicht machen können. Letztlich ist das alles traumhaft gelaufen -- wir haben DCI Serie 1 übersprungen und 2013 mit Förderung alle Säle DCI-compliant digitalisiert.

 

Der Ansatz von Ropa war gut -- das System ist stabil und hat eine gute Bedienerführung, der Support ist (oder war) toll. Ein großes Problem war, dass sie nicht gut in Richtung der Verleiher kommunizieren konnten, was das System kann. Und problematisch war auch, dass die Probleme der anderen E-Cinema-Lösungen (konkret: das grauenvolle Admovies-System und diverse Bastellösungen) auf Ropa übertragen wurden.

 

Schöne Grüße,

Matthias

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Hallo

 

Ropa hatte und hat durchaus seine Probleme und ich hatte auch schon meinen eigenen "Kleinkrieg" mit Ropa. Was sich aber nicht wirklich rumgesprochen hat, Es gab von Ropa einen Server der als DCI Server konzipiert war. Der hatte auch einige wirklich gute Ansätze was .zB. auch das Tonprocessing anging. Die Jungs haben die Einschränkungen der DCI sehr sehr ernst genommen und im Ergebnis war es dann eigentlich zwei Server in einem, einer für E-Cinema (spielt alles außer Schweizer Käse) und einer für DCI, sogar über zwei Ausgabeschnittstellen (SDI und für E-Cinema HDMI). Der Versuch diese Kiste zu Zertifizierren ging glaube ich über zwei Jahre und ich habe keine Ahnung wie viel Zeit Daniel damals in den USA verbracht hat. Der Eindruck der sich bei mir festgesetzt hatte, war, dass den Studios diese kleine Schwäbische Klitsche einfach zu klein war um sich von denen in die lukrative DCI Suppe spucken zu lassen.

 

Vieleicht noch eine Bemerkung am Rand. Ohne Ropa hätte es E-Cinema in DE niemals gegeben. Von Ropa ging die Initiative aus diese Systeme mit Filmen zu unterstützen (zu einer Zeit wo auch der G2 noch kein J2K konnte). Für uns ging es mit "der Freie Wille" los und ich war mehrfach davor die CS1 damals hochkannt aus dem Fenster zu werfen. Der Salzgeber Server hat erst mal noch ein Software Update gebraucht um MXF Interop zu spielen, die CS1 hatte ein proprietäres Format welches PGP basiert war und der XDC G2 bestand auf ganz speziellen PCF Dateien um seinen Job zu erledigen. Ziemlich schnell kamen dann damals weitere deutsche Verleiher dazu. Die Masse der Kopien ging damals an CS1 Kinos, ein kleinerer Teil an Salzgeber die damaligen "D-Cinema" Anlagen konnte man dagegen an einer Hand abzählen.

 

Da Ropa die Zertifizierung nicht geschafft hat war es von ihnen nur logisch diesen Markt rechtzeitig wieder zu verlassen, auch wenn es für die Kinos sicher schöner gewesen wäre, wenn diese Geräte weiter erhältlich und supported würden. Betriebswirtschaftlich haben sie das einzig richtige gemacht. Immerhin waren sie in der glücklichen Possition nie von den rund 250 verkauften Geräten leben zu müssen.

 

Zum Thema A-Cinema, Ich hatte wirklich regen Kontakt zu Ropa, nicht ganz so guten zu Salzgeber und auch zu Admovies. Selbst mit den Qube und GDC Entwicklern gab es immer wieder Austausch. Von A-Cinema war zu der Zeit wo E-Cinema noch eine Rolle gespielt hat (und das kann ich aus unseren KDM Statistiken sehr gut rauslesen) nichts zu hören und zu sehen.

 

Gruß Harald

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Vieleicht noch eine Bemerkung am Rand. Ohne Ropa hätte es E-Cinema in DE niemals gegeben. Von Ropa ging die Initiative aus diese Systeme mit Filmen zu unterstützen (zu einer Zeit wo auch der G2 noch kein J2K konnte).

 

M.E. hat Ropa zwei taktische Fehler gemacht -- einerseits war das proprietäre CS1-Vormat Quatsch und sie sind nie den Ruch losgeworden, dass man auf den Kisten "nicht alles spielen kann" -- das hatte sich bei den Disponenten fest ins Hirn eingegraben. Hätten die ihre Cinesuite in dem Moment, als sie JPEG2000 spielen konnte CS3.0 genannt, wäre da schon vieles in unserer Kommunikation zu den Verleihern leichter geworden.

Und dann die missratene Präsentation in Leipzig 2010 (oder 2011?). Hier war Ropa zwar nicht (alleine) schuld an dem (falschen) Eindruck, dass ihr System bescheidene Qualität liefert, aber auch das hat sie viele Sympathien gekostet.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Bearbeitet von macplanet (Änderungen anzeigen)
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Bei der Zertifizierung läuft man doch nicht bei den Studios auf, sondern bei 'unabhängigen' (Ja, ich weiss wie das klingt) Zertifizierungsinstanzen, die nur noch den CTP abarbeiten. http://www.dcimovies...ance_test_plan/

Natürlich kann man kolportieren, dass die dort ein rotes Telefon zu irgendwelchen Tech-Execs bei den Studios haben, aber wahrscheinlich ist das nicht. Glaube auch nicht, dass irgendjemand studioseitig ein Interesse daran hatte, ausgerechnet einen ROPA Server auf dieser Ebene zu unterdrücken, die Asiaten haben ihr Zeugs ja auch durchgekriegt, und aus Sicht der Studios war ein möglichst großer Markt für DCINEMA Equipment zu diesem Zeitpunkt absolut wünschenswert.

Bei vielen dieser Dinge war ja auch Fraunhofer involviert, bei der Erarbeitung des CTP z.B.. Weiss nicht, ob es diesbezüglich Kontakte zwischen ROPA und Fraunhofer gegeben hat.

Ich könnte mir vorstellen, dass ROPA bei einer Kooperation z.B. mit Kinoton durchaus Chancen auf eine DCI-konforme Kiste gehabt hätte.

 

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
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Hat eigentlich jemand etwas mehr Ahnung von der Variante der ROPA CS, die auch nach dem 'offiziellen' Vertriebs-Ausstieg von ROPA vor anderthalb Jahren weiterhin in Osteuropa, speziell mit Infitec 3D Systemen vermarktet werden sollte? Mir wollte partout nicht einleuchten, dass ein System, dass man auf 3D erweitert und in OstEuropa neu in den Markt bringt, in Deutschland zum exakt gleichen Zeitpunkt keine Vertriebsschance mehr hat?

Der Oleh Koop hat doch zeitgleich mit dem Ende der CS2.0 in Deutschland heftig die Werbetrommel in Russland gerührt?

 

Die Systeme für OstEuropa müssen doch auch unterstützt, gewartet, gebaut, mit Ersatzteilen versorgt werden? War das nur noch eine reine Softwarelösung ohne die feste Bindung an die ROPA Hardware?

 

- Carsten

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