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Spielfilme mit 24B/s?


Spock

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Nein. Kino ist immer 24 B/s. Immer*. Auch in Deutschland.

 

Mit 25 B/s hat man die Filme nur im (deutschen) Fernsehen abgespielt und das war ein Kompromiss, weil man erstens aus Vollbildern die doppelte Anzahl Halbbilder machen muss und zweitens das deutsche Fernsehen nun mal mit 50 und nicht mit 48 Hz funktioniert.

 

25 B/s -> 50 Hz.

 

Gedreht wurden die Filme immer mit 24 B/s und im Kino auch immer mit 24 B/s vorgeführt.

 

*OK, eine Hand voll Titel aus 100 Jahren Filmgeschichte und meist aus den 50er und 60er Jahren sind mit anderen Bildfrequenzen aufgenommen, aber das ändert da auch nichts dran.

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In den Anfängen der Filmgeschichte gab es auch Kinofilme, die mit weniger als 24 B/s aufgenommen wurden. Daher gibt es laut dem 8mm-Forum auch mindestens 3 Kaufkopien für Super8, die mit 18 B/s abgespielt werden müssen (Original hat je nach Quelle 18-20 B/s, was aber schwer zu sagen ist, da die Filme damals noch per Kurbel durch die Kameras gejagt wurden und so vieles vom Arm des Kameramanns abhing).

Sonst sind alle Super8-Kaufkopien mit 24B/s vorzuführen.

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Hallo,

 

Die allersten Filme wurden damals, wie bereits ja erwähnt, noch von Hand durch die Kamera gekurbelt. Als "Norm" galt damals 1000 Bilder pro Minute, was dann eben 16 (zweidrittel) Bilder pro Sekunde ergab. So ganz genau konnte man sich damlas aber nicht an diese "Norm" halten, dafür waren die Kameras noch etwas zu unreif. Erst mit der Einführung des Tonfilms entwickelte sich dann schleichend eine Bildfrquenz von 24 Bildern. So ganz genau lässt es sich heute kaum noch nachvollziehen, wer da mitgemischt hat, diese Normen zu fixieren. Vermutlich waren es in erster Linie die Projektorenhersteller, die auf eine einheitliche Geschwindigkeit pochten, um in den immer mehr werdenden Kinos keine Probleme zu bekommen, da die Projektoren nur eine Laufgeschwindigkeit haben.

 

Egal, so ganz genau muss die Bildfrequenz auch nicht sein, ob 16 (zweidrittel) oder 18 Bilder, das merkt kaum jemand, schon gar nicht bei uns Amateuren. Tonfilme und also auch Kauffilme, die ja aus Kinofilmen umkopiert wurden, sind also entsprechend der originalen Aufnahmegeschwindigkeit abzuspielen. Wer kann aber heute noch prüfen, mit welcher genauen Frequenz z.B. "Goldrausch" von Chaplin aufgenommen wurde. Das kann locker so zwischen 16 und 20 Bildern pro Sekunde sein, je nach Kameramann.

 

Erst im Zeitalter von Fernsehen bemerkte man, dass es da ein kleines Problem gibt: Fernsehen muss sich zwingend ane eine sture gleichbleibende Bildfrequenz halten, eben die Netzfrequenz des Stromnetzes, da ansonsten kein sauberes Bild auf der Röhre möglich war (und ist...). 16-20 Bilder, dann feste 24 Bilder, das paast dann eben nicht so ganz in die Fernsehnorm von effektiv 25 Bildern (ich lasse die Halbbilder mal schnell beiseite...). So werden heute üblicherweise Tonfilme aus dem Kino ganz simpel Bild für Bild auf eine DVD oder den Fernseher übertragen, also mit 25 Bildern pro Sekunde. Diese etwa 4% zu schnelle Wiedergabe ist völlig unkritisch, zumindest habe ich noch nie gehört, dass sich jemand darüber beklagt hätte. Dieses Verfahren gilt bis heute in Europa, da laufen weitgehend alle Spielfilme statt mit 24 eben mit 25 Bildern. In Amerika sieht es etwas anders aus: Dort laufen die Fernseher mit 30 Bildern. Das wäre doch etwas gar wild, Filme mit satten 6 Bildern mehr pro Sekunde laufen zu lassen. Da muss dann eben mit technischem "murcksen" nachgeholfen werden, indem immer wieder mal ein Filmbild doppelt gezeigt wird, bis die 30 Bilder erreicht sind. Na ja, gottseidank leben wir ja in Europa, solche Sachen betreffen uns also kaum. Vereinfacht gesagt...

 

Mit der Einführung von Computer, Video und LCD Bildschirmen wurde dann alles noch ein bisschen verwirrender: Heute kann man locker jede beliebige Bildfrquenz nutzen, von der technischen Seite her ist dies völlig problemlos. Da spielt die bis anhin äusserst wichtige Netzfrquenz nur noch eine sehr untergeodnete Rolle. Heutige Videotenkameras lassen sich zumeist in der Bildfrquenz zwischen 24, 25, 30 und teilweise auch 50 und 60 (Voll und Halb...) Bildern umschalten. Das hilft vor allem all den Unwissenden, die nun langsam überhaupt nicht mehr klar sehen und immer mehr Internetforen brauchen, um mit weinerlicher Stimme nach Hilfe zu schreien, damit sie ihre Aufnahmen überhaupt noch geschnitten und vorgeführt bekommen. Na ja...

 

Es hat damals ja sogar Super-8 Amateurkameras und auch 16mm Profikameras gegeben, die mit 25 Bilder aufnehmen konnten. Das war dann eben der Übertragung auf Fernsehen geschuldet. Die ganze "Problematik" all der verschiedenen Bildfrquenzen ist aber eigentlich ein blosser Sturm im Wasserglas und braucht uns Super-8ler nicht sonderlich zu kümmern. Wir kennen ja alle die Abspielgeschwindigkeiten unserer Projektoren, also drehen wir mit einer dieser Frequenzen, schon stimmt alles. Ein paar Prozent daneben...? Spielt doch keine Rolle, merkt eh kein Schwanz... (ich möchte nicht nachkontrollieren müssen, welche Kamera mit welchem Projktor zu hundert Prozent perfekt übereinstimmt. Schon gar nicht bei alten Federwerkskameras mit mechanischen Fliehkraftreglern und hinterher einem Projketor mit Reibradantrieb...)

 

Rudolf

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Stimmt. Asche auf mein Haupt. Die Anfänge der Filmgeschichte hab ich unterschlagen. Und der Zeitraum von 100 Jahren war zu groß. Hätte ich "...eine Hand voll Titel aus den letzten 60 Jahren" gesagt, hätts eher hingehauen.

 

Nebenbei:

einige Filme sind auch in Europa im Fernsehen mit echten 24 B/s übertragen worden, oder auf Video angeboten worden. Mithilfe des unsäglichen 2:2:2:2:2:2:2:2:2:2:2:3 Pulldowns. Zwei hauchzarte Ruckler pro Sekunde. Konkret kann ich jetzt nur einen Titel nennen: "Die Maske" (nicht den Jim Carrey Film, sondern den mit Eric Stoltz, Cher und Sam Elliott, 1985)

Die Maske (1985) in der IMDB

 

Den gab es zumindest mal als Kaufvideo mit oben besagtem Pulldown. Aber es gab noch mehrere, ich hab diesen Pulldownruckler öfter gesehen, ich hab nur nie darüber Buch geführt.

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Schlimmer war es ja anfangs noch mit manchen US-Fernsehproduktionen (60Hz), die im deutschen PAL-Fernsehen (50Hz) gesendet wurden. Aua, Augenkrebs. Heute hat man es wohl besser im Griff mit Bildmischtechniken o.ä.

Und "die alten" Filme, vom Anfang des letzten Jahrhunderts wurden so in den ersten Fernsehjahren anscheinend gnadenlos mit 25B/s abgespielt, egal ob mit 16 oder 18B/s aufgenommen - jedenfalls erinnere ich mich noch grau an diese lustigen s/w "Zappelfilme" - ob Doku oder Buster Keaton.

Danke für die Aufklärung im Spielfilmsektor!

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Hallo Regular,

 

Keine Asche auf dein Haupt... eher Honig... das klebt dann besser...

 

Die allerersten Anfänge waren eigentlich noch viel wilder: Da hat jeder seine eigene Norm gemacht, stets darauf bedacht, möglichst wenig von dem damals extrem teuren und nur schwer erhältlichen Filmmaterial zu verbrauchen. Die Gebrüder Lumiere mit ihrem Film, der Zugseinfahrt oder den Arbeitern, die die Fabrik verlassen, die hatten eigentlich noch überhaupt keine bewusst genaue Frquenz. Das war alles Gefühl. Da ja die meisten Kameraleute der Anfangszeit ja auch gleichzeitig Filmvorführer ihrer eigen Kunstwerke waren, konnten sie die Anzahl Bilder frei wählen... möglichst wenige, des sparens wegen...

 

Erst mit dem Beginn der ersten Kinos und der Filmverleiher musste eine gemeinsame Norm her, die dann eben 1000 Bilder pro Minute festgelegt wurde. Wer das tat, weiss wohl keiner mehr, aber immerhin, es hat halbwegs funktioniert. Es zeigt ganz deutlich, dass die perfekt genaue Frequenz eigentlich eher sekundär ist, das Kino hat sich auch so wunderprächtig entwickelt. Ich persönlich kümmere mich einen feuchten Dreck darum, ob es nun 24,5 oder bloss 23,5 Bilder sind, die da durch meinen Elmo rasseln. Da gibt es doch wesentlich wichtigere Sachen, auf die man achten muss.

 

Wir Filmamateure, die wir doch alle mit dem doch recht hohen Preis des Filmmaterials kämpfen, sollten eigentlich sehr daran interessiert sein, möglichst wenige Bilder zu belichten, damit die Rohfilmrolle mehr hergibt. So habe ich mir schon vor längerer Zeit mal den Kopf zerbrochen und überlegt, welche Möglichkeiten es gäbe, die Bildfrquenz zu minimieren, soweit, dass der Film noch sehenswert, trotzdem aber auch bezahlbar bleibt. Ich dachte da an eine Halbierung der Bildfrequenz, also 12 Bilder pro Sekunde. Ich habe dann mal einen Ausschnitt aus einer DVD auf meine Harddisk geholt und in meinem Schnittprogramm so verändert, dass jedes zweite Frame rausgeschmissen wurde und dafür die restlichen Frames jweils doppelt so lange gezeigt wurden. Dies daher, damit der Film trotz der halben Anzahl Bilder immer noch die korrekte Geschwindigkeit hat. Die Sache funktioniert. Erstaunlich gut sogar, vorausgesetzt, man nimmt eine reduzierte Bewegungsauflösung in Kauf. Geht man aber davon aus, dass wir oftmals Aufnahmen drehen, die relativ wenig schnelle Bewegung enthält, dann klappt das vermutlich auch mit analogem Film.

 

Man drehe also mal mit bloss zwölf Bildern, und lasse sie dann auf einem umgebauten Projektor mit derselben Geschwindigkeit laufen. Damit es nicht flimmert, muss dazu die Flügelblende abgeändert werden, es muss mindestens ein weiterer Flügel angebaut werden. Ansonsten muss nur noch der Antrieb auf halber Kraft laufen, schon kann man massiv Geld sparen. Bei gemütlichen Landschaftsaufnahmen ohne wilde Bewegung dürfte das Resultat so sein, dass man wohl kaum etwas von dieser geldsparenden Mogelei merkt...

 

Kommt eben stark auf den Film an, den man realisieren will. Je weniger schnelle Bewegungen, umso besser. Ein Formel1 Rennen würde ich so nicht als idealen Film bezeichnen...

 

Rudolf

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Ich filme seit 1983 nur noch mit 24 B/Sek.. Zappelbilder, wie bei 16 bzw. 18 Bilder/Sek. lassen sich so weitgehend vermeiden. Ein mit Stativ aufgenommener Film wirkt bei horizontaler Bewegung des Aufnahmegegenstandes z.B. Festumzug etc. immer "amateurhaft", auch bei noch so sorgfältig ausgeführten Stativschwenks, egal wie super die Kamera, das Objektiv etc. ist, ,die Bewegungen sind deutlich ruckhafter bei geringerer Bildfrequenz.

Die höheren Filmkosten habe ich ausgeglichen, indem ich mich bemüht habe, den "Ausschuss" möglichst gering zu halten.

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Ich filme seit 1983 nur noch mit 24 B/Sek.. Zappelbilder, wie bei 16 bzw. 18 Bilder/Sek. lassen sich so weitgehend vermeiden. Ein mit Stativ aufgenommener Film wirkt bei horizontaler Bewegung des Aufnahmegegenstandes z.B. Festumzug etc. immer "amateurhaft", auch bei noch so sorgfältig ausgeführten Stativschwenks, egal wie super die Kamera, das Objektiv etc. ist, ,die Bewegungen sind deutlich ruckhafter bei geringerer Bildfrequenz.

Die höheren Filmkosten habe ich ausgeglichen, indem ich mich bemüht habe, den "Ausschuss" möglichst gering zu halten.

 

Hallo,

ich filme stets mit 16/18B/Sek. und hab nie Nachteile feststellen können. "Amateurhaft" ist das Aufnehmen von Bewegungsszenen "horizontal" (wie Du das nennst). Jedes Lehrbuch predigt "im Winkel seitlich von vorne". Natürlich wirken Festumzüge stets "zappelhaft".

Aaton

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@donald

Japp ich hab auch nicht schlecht gestaunt, was eine weitere Verdoppelung der Bildfrequenz (z.B. 50 oder 60 Vollbilder) für eine neue Qualität bringt - vor allem mit zusätzlichem HD, also digital. Wirkt doch deutlich "lebensechter".

Andererseits macht meine kleine Kompakte auch schöne HD-Clips in 15fps (mehr kann sie nicht). Solange man nicht schwenkt, ist das meist völlig ok - und hat nen eigenen Stil.

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Natürlich schräg von vorne, sieht mit geringerer Frequenz immer noch "zappelig" aus. Ich war früher in einem Filmclub, der leider jetzt nicht mehr besteht. Dort war 24 B/Sek. sehr verbreitet, alle 16mm-Filmer nutzten ausschließlich diese Frequenz. Bei Magnetton macht sich zudem die höhere Geschwindigkeit durch einen deutlich besseren Ton bemerkbar.

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Kurz zur Info: in der Frühzeit des Kinos wurde sowohl mit variabler Bildzahl gefilmt als auch aufgenommen - Chaplins etc. wurden auch damals teils deutlich schneller abgespielt, als aufgenommen. Der hektische "Look" ist also nicht unbedingt nur ein technisches Artefakt unserer Zeit - sondern war teilweise damals schon so gewollt...

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Hallo,

 

Mit "Zappelbilder" war vermutlich nicht die effektive Bildfrquenz angesprochen, sondern vielmehr die Schweinerei, alte, mit 16 Bildern gedrehte Stummfilme gnadenlos mit 25 Bildern im Fernsehen wiederzugeben, also das tempomässig völlig überhöhte Abspielen der Filme. Was habe ich mich schon oft genervt, sowas ansehen zu müssen. So lustig es aussehen mag, so beleidigend und diskriminierend finde ich es dem Hersteller des Films gegenüber, der etwas wertvolles machte, das nun heute gedankenlos ins lächerliche gezogen wird...

 

Rudolf

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Filme sollen damals , also in der "Stummfilmzeit", oft schneller abgespielt worden sein, um mehr Vorstellungen zu ermöglichen, also um mehr Eintrittsgeld kassieren zu können. Es handelte sich in der Frühzeit des Films, wenn man der Fachliteratur glauben darf, ja in der Regel nur um aus Kurzfilmen zusammengestellte Programme, die keineswegs "abendfüllend" waren.

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Ok aber ich meinte auch historische Dokumentarfilme, die im Fernsehen gezeigt wurden. Da macht es für mich keinen Sinn, die im Zeitraffer abzuspielen.

Das Bildruckeln, das durch niedrige Aufnahmefrequenz warnehmbar ist, ist aber ein anderes Thema. Das bleibt auch bei tempo-korrekter Abspielung.

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Bei Magnetton macht sich zudem die höhere Geschwindigkeit durch einen deutlich besseren Ton bemerkbar.

 

Hallo,

nach meiner Ansicht das einzige Argument für 24 B/Sek. Ich filme seit 1959 und bei mir zappelt oder ruckelt nichts und ich bin da sehr kritisch. Ich glaube nicht daß ich mich jetzt belehren lassen muß daß das falsch ist was ich mache.

Aaton

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Ich filme seit 1959 und bei mir zappelt oder ruckelt nichts und ich bin da sehr kritisch. Ich glaube nicht daß ich mich jetzt belehren lassen muß daß das falsch ist was ich mache.

 

Die Unterschiede zw. 24 B/s und 18 B/s sind in der Regel für mich eigentlich nur dann sichtbar:

  • Wenn sich die Kamera schnell bewegt (schnelle Schwenks; Kamera an einem Helikopter, an einer Achterbahn oder an einem Rennwagen montiert; ...)
  • Wenn man actionreiche Szenen filmt (jede Art von Rennen oder Kampfsport; "wild herumtollende" Kinder/Tiere; ...)
  • Wenn man die Räder von Kutschen, Fahrräder, ... filmt. Z.T. auch bei "ähnlichen Objekten", wie z.B. Windrädern.

Meines Erachtens tauchen diese Problemfälle in mindestens 95% aller "Amateurfilme" gar nicht erst auf - und wenn doch, dann meistens so kurz, daß es quasi auch egal ist. Zumal mein Gefühl ist, daß das Problem auch stark von der Leinwandgröße abhängt. Und wer schaut seine Schmalfilme schon regelmäßig auf einer Leinwand mit 20m² aufwärts?

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Die Unterschiede zw. 24 B/s und 18 B/s sind in der Regel für mich eigentlich nur dann sichtbar:

  • Wenn sich die Kamera schnell bewegt (schnelle Schwenks; Kamera an einem Helikopter, an einer Achterbahn oder an einem Rennwagen montiert; ...)
  • Wenn man actionreiche Szenen filmt (jede Art von Rennen oder Kampfsport; "wild herumtollende" Kinder/Tiere; ...)
  • Wenn man die Räder von Kutschen, Fahrräder, ... filmt. Z.T. auch bei "ähnlichen Objekten", wie z.B. Windrädern.

Meines Erachtens tauchen diese Problemfälle in mindestens 95% aller "Amateurfilme" gar nicht erst auf - und wenn doch, dann meistens so kurz, daß es quasi auch egal ist. Zumal mein Gefühl ist, daß das Problem auch stark von der Leinwandgröße abhängt. Und wer schaut seine Schmalfilme schon regelmäßig auf einer Leinwand mit 20m² aufwärts?

 

Hallo,

ich weiß nicht, wo in der Entstehungsgeschichte des Film wer sich was überlegt hat. Die 16 B/Sek. sind aber das Produkt physikalischer /physiologischer Gesetze, der Trägheit des menschlichen Auges nämlich. Die Argumente die man hier liest sind a.) ideologisch gefärbt (die "Richtigkeit" der eigenen Ansichten und als Folge die Intoleranz anderen Meinungen gegenüber) und kommen b.) von Leuten die aus dem digitalen Lager kommen. Wers nicht glaubt lese die Postings in diesem Thread zum Thema. Da wird lustig vermengt - analoges und digitales - und da sehe ich ein Problem.

Aaton

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Die Unterschiede zwischen 18, 24 und 50 Bewegungsphasen sind in Szenen mit schneller Bewegung für den menschlichen Sehsinn deutlich auszumachen. Paradoxerweise empfinden wir aber den ruckelnden Bewegungsablauf beim Film als angenehm, da er unseren seit langem geprägten Sehgewohnheiten entspricht. Nimmt man einer Kinoproduktion den "Film-Look" durch höhere Bildraten, wird das häufig als störend und billig empfunden: Es entsteht der sogenannte "Soap Effekt".

 

Anders verhält es sich bei der Fernsehübertragung: Hier würde wohl selbst der technisch unbedarfte Fernsehzuschauer protestieren, böte man ihm die Liveübertragung einer Sportveranstaltung mit nur 25 Bewegungsphasen pro Sekunde an.

 

Ich persönlich nutze bei der Filmerei auch bevorzugt den 24er Gang, da er den vom Kino gewohnten Film-Look am besten vermittelt. Den Spareffekt erziele ich da lieber durch sorgfältige Auswahl der Motive und Szenenlängen.

 

Jörg

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Hallo,

ich weiß nicht, wo in der Entstehungsgeschichte des Film wer sich was überlegt hat. Die 16 B/Sek. sind aber das Produkt physikalischer /physiologischer Gesetze, der Trägheit des menschlichen Auges nämlich.

 

Nein, die langsamen Bildraten sind einfach ein Kompromiß zwischen Abbildungsqualität und Wirtschaftlichkeit. So wie auch die gängigen 24B/s, die man durch den Gewöhnungsfaktor als "normal" für einen Film empfindet. Erst im direkten Vergleich mit höheren Bildraten merkt man, daß der Kompromiß ein bischen faul war und wohl bald überholt sein wird. Hat auch nichts mit digital oder analog zu tun.

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Ich persönlich nutze bei der Filmerei auch bevorzugt den 24er Gang, da er den vom Kino gewohnten Film-Look am besten vermittelt. Den Spareffekt erziele ich da lieber durch sorgfältige Auswahl der Motive und Szenenlängen.

 

Das sehe ich auch so. Früher hab ich alles mit 18 B/s gemacht und wollte aus diversen Gründen sogar auf 16 runter (in meiner frühen Jugend sogar auf 12). 16 hat mir auch deshalb gefallen, weil ich davon ausging, dass auf einem Meter genau 240 Bilder (S8) sind und man dann ganz simpel rechnen kann. 4 m = 1 Minute. Meterzahl durch vier = Spielzeit in Minuten. 120 m = halbe Stunde. Und zwar eine echte halbe Stunde und nicht nur dieses dämliche 26'40" Gefuzzel im 18er Gang, das mich schon immer genervt hat. Ich hatte das Gefühl, die Spulengrößen wären alle nicht "komplett". Immer fehlt was. Der 60er fehlen fast zwei Minuten zur vollen Viertelstunde, der 120er über 3 Minuten zur halben, der 180er fehlen ganze 5 Minuten zur Dreiviertelstunde und so weiter. Und wenn man erst mal zusammenrechnen muss 160 Meter hier und 100 da und jetzt: Spielzeit? Oh weh.

Ich wollte alles mit 16 B/s machen. Später erfuhr ich, dass es ja nur 236,2 Bilder pro Meter sind. Da wollte ich dann auf 15,75 B/s runter, um auf die 4 m = 1 Minute zu kommen. Und Unterschiede hab ich damals auch nicht groß bemerkt. Aber dann verschwendete ich in einem Urlaub mal einige Meter auf fast unbewegte Landschaftsmotive und machte an einer anderen Stelle eine sehr langsame Kamerafahrt. Beim Projizieren kam mir das immer unendlich lange vor und ich schaltete in diesen Szenen dann immer von 18 auf 24 B/s und am Ende der Sequenz wieder zurück (kann man bei einigen Projektoren ja problemlos im Lauf machen). Und dann kam eines Tages die Überraschung. Durch die schnelleren Kornbewegungen und die 72 statt 54 Hell/Dunkelphasen wirkte das Bild plötzlich... anders. Es war nicht einfach nur ein schnellerer Lauf, sondern irgendwas in der Wahrnehmung der Informationen veränderte sich. Und es sah einfach gut aus. Ich wage kaum zu sagen *schärfer*, denn das trifft es nicht so richtig. Auch *ruhiger* ist nicht das richtige Wort. *Störungsärmer*? ... hm... ich weiß nicht wirklich, wie ich es beschreiben soll.

 

Lange verweigerte ich mich den Konsequenzen dieser Entdeckung, und wollte das nicht wahrhaben, weil ich einfach auf meine 18 bzw. 16 B/s bzw. 15,75 B/s (einen Projektor hatte ich mir im 18er Gang auf ca. 15,9 B/s "heruntergeschraubt") nichts kommen lassen wollte. Aber dann kam eines Tages mal der Wunsch einfach etwas komplett in 24 B/s zu machen - mit der stillen Hoffnung, es sähe vielleicht doch nicht besser aus und ich könne wieder beruhigt 18 und 16 B/s weiter machen.

Hat nicht funktioniert. Ich mag den 24er Look mittlerweile irgendwie lieber als die damaligen 18.

 

Seit Ende der 90er mach ich nur noch 24 B/s - und 18 und 12 nur noch, wenn es entweder lustig aussehen soll, oder zu wenig Licht da ist und das Motiv so unbewegt, dass die schnellere Geschwindigkeit beim Projizieren nicht auffällt, oder wenigstens nicht stört.

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Hallo,

 

ich bin natürlich auch an das Aussehen von 24 B/s aus dem Kino gewöhnt und damit vorbelastet, aber ich finde diese Geschwindigkeit für eigene oder Kinofilme (beides irgendwie "Geschichten") schöner als den vollständig flüssigen Bildeindruck von 50 / 60 B/s. Es entsteht, finde ich, nämlich eine gewisse Distanz zum Bildinhalt, man glotzt nicht einfach auf etwas scheinbar Realistisches, zum Greifen Nahes.

Bei einer Doku geht's ja hauptsächlich um Information, die kann ruhig "ungeschminkt" daher kommen. Zum Aufnahmemedium Video passt das dann durchaus, wenns alles nahtlos und ruckelfrei läuft. Ich finde aber, dass das bei Film kein Makel ist, wenn's nicht das technisch machbare erfüllt.

Werte um 24 B/s finde ich da vom ästhetischen schon passend, nehme aber auch für Super-8 meistens 18 B/s in Kauf, weil manche Kameras mit anderen Argumenten - wie die Canon 310 XL mit ihrem Objektiv - einfach nur den 18er Gang haben.

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Hallo,

 

Es ist völlig klar, dass 24 Bilder pro Sekunde das schlaueste ist, wenn es um Bildqualität und gute Bewegungsauflösung geht. Alle meine Gedanken bezüglich Bildreduktion und weiteren solcher "Schnapsideen" kamen nur daher, dass Film für mich oftmals kaum zu bezahlen war. Ich bin eben kein reicher Herr, bin inzwischen vielmehr eine alte, kranke arme Sau... oder so... *smile (vielleicht müsste ich mal einen Spendenaufruf publizieren, oder einen Stapel Bettelbriefe an reiche Leute verschicken...)

 

Egal, jeder filmt so, wie er mag, die 18 Bilder sind sehr wohl auch sehr ansprechend und passen eigentlich fast noch besser zum Amateurfilm als die Kinofrequenz. Das Flair eines Schmalfilmes lebt sicher auch wegen dieser leicht reduzierten Bildfrquenz. Um Laufstreifen, Dreck und solche Sachen müssen wir uns wohl kaum kümmern, das bekommen wir nebst holprigen Klebestellen und weiteren "Schwächlichkeiten" unseres Filmformates ja gratis mitgeliefert. Auch Grading brauchen wir nicht, das erledigt unser Film ganz von alleine...

 

Ich selber habe ja inzwischen meine ganz eigene Lösung, um Filmmaterial so sparsam wie möglich einzuetzen und nur ja nichts wegwerfen zu müssen. Als recht intensiver und wilder "Filmschneider" hatte ich stets etwa einen Viertel bis einen Drittel Ausschuss, was vermutlich auch daher kam, dass ich kritische Aufnahmen schon mal gerne doppelt gedreht habe. Eine gewisse Pingeligkeit in Sachen Film kann man mir sicher nachsagen, ohne mich deswegen zu beleidigen... (wir Schweizer sind eben so... immer nur das Beste wollen...hm...)

 

Rudolf

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