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Motordefekt Nizo 801 und Reparatur


t_wagner

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Moin!

 

Möchte kurz von einem Motorproblem mit meiner guten alten Nizo 801 berichten. War vor einer Woche auf einem Flohmarkt am filmen und war dabei eine Überblendung durchzuführen. Nun, zunächst lief alles einwandfrei. Die Kamera stoppte nach einigen Sekunden. Als ich weiterdrehen wollte - paar Minuten später - wollte die Kamera nicht mehr und parallel viel mir auf, daß der Handgriff leicht heiss wurde. Oh, kein gutes Zeichen, da wurde offensichtlich etwas viel Strom gezogen! Kamera sofort auf aus.

Zuhause habe ich dann die Kamera aufgeschraubt. Nichts viel sofort auf, keine durchgebrannten Elemente. Aber es roch verdächtig verschmort. Was konnte ich festellen? Nun, der Motor war fest, bzw. ließ sich nur um ca 20° drehen. Tja, das wars dann wohl mit der guten 801, dachte ich zunächst. Wo sollte ich einen neuen Motor herbekommen? Rief eine Servicewerkstatt in Deutschland an. Ja, einen Motor hätten sie, Kostenpunkt 90Euro. - Einbau hätte, nebenbei bemerkt, weitere 110 Euro gekostet.- 90 Euro für den Motor, nee, das war mir denn doch zu teuer.

 

Aber: Ich hatte da noch eine alte S48 runliegen, bei der Belichtungsmeser defekt war. Hatte die nicht den gleichen Motor? Sie hatte, nur die Motorplatine war- entsprechend den fehlenden Funktionen - simpler ausgeführt.

 

Also, habe folgend den Motor bei der 801 ausgebaut - relativ aufwendig; die Mechanik für die Überblendung muß teilweise raus, diverse Kabel müssen abgelötet werden - . Und es zeigte sich nochmal eindeutig der Defekt. Der Rotor ließ sich nur begrenzt drehen und schlug dann hart an.

Dann habe ich den Motor an der S48 ausgebaut, was recht einfach zu bewerkstelligen war. Alles etwas simpler ohne all die Zusatzfunktionen der S801. Folgend gings ans Löten. Die Platine des S48 Motors runter, die Platine von der 801 ebenfalls runter und auf die ( 2x3) Schleifkontakte des anderen Motors aufgelötet. Paßte alles wunderbar. Jetzt wurde es nochmal fummeliger, es folgte der Einbau ins Gehäuse der 801. Dauerte etwas, aber nach gut 2 Stunden war es erledigt: Motor eingebaut, Zahnräder justiert, Kabel wieder angelötet und die Mechanik der Überblendung justiert. Dann, Batterien rein, und? Sie lief! Freude! :-)

 

Was mir auffiel: Bei all dem Gedränge in dem kleinen Nizo Gehäuse ist die Kamera durchaus servicefreundlich konstruiert. Die Leute von Nizo haben da damals wirklich eine klasse Kamerareihe konstruiert. Die Probleme die man den -großen- Silberlingen nachsagt resultieren meiner Meinung nach in erster Linie durch Nichtgebrauch. Dann geben die kleine Mikroschalter nämlich nicht mehr richtig Kontakt und die Kamera will nicht mehr so recht. Das betrifft insbesondere auch die Mimik der Überblendung. Weshalb der Motor seinen Geist aufgegeben hat, ließ sich übrigens nicht feststellen. Er wollte halt nicht mehr....

An der Kassette (E100D) hatte es nicht gelegen. Drehte sie auf eine anderen Kamera - einer Nizo Prof - zuende. Ohne Probleme.

Nun, sollte ich mal wieder einen Motor bei einer Nizo wechseln müssen, so dürfte es nun einfacher vonstatten gehen. Aber das wird sich so schnell kaum wieder ergeben.

 

 

Gruß,

 

Torsten

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Schöner Bericht, Respekt !!!

Falls möglich, erzähle doch mal, wie man den Beli wechselt, der ist nämlich bei den Silberlingen gerne defekt. Ebenfalls meist aus Gründen der Nichtbenutzung und/oder ausgelaufenen Knopfzellen.

Die Kameras an sich, insbesondere die 801macro und Professional, sind über jeden Zweifel erhaben.

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Also, Thema Blendenautomat/Scherenblende: Ausgebaut habe ich das Teil bisher noch nicht. Auf jeden Fall muß dazu zumindest die gesamte Elektronikplatine raus, was schon mal relativ aufwendig sein dürfte. Die Schrauben der Blende liegen rückseitig. Vielleicht kann man sie dann schon erreichen. Eventuell stört beim Ausbau dann aber noch die Sektorenblende und muß auch raus.

Der Wechsel der Scherenblende erfordert nach dem Einbau natürlich auch einen neuen Abgleich des Belichtungsmessers, was so leicht nicht ist. Mittels einer 2. identischen Kamera - deren Werte natürlich stimmen müssen -, kann man zwar einen akzeptablen Abgleich vornehmen - so man die Serviceunterlagen hat -, aber exakter und einfacher ist es natürlich mit der "Lichtkanone" des Servicebetriebes. In der Regel sollte man diese Arbeiten wohl eher einem Fachbetrieb überlassen.

Nichtbenutzung sollte dem Scherenbelichtungsmesser eher weniger schaden. Das Teil ist wohl eher schockempfindlich. Und das zeigt sich dann in einer - zuweilen - hakenden Blendenanzeige oder sie sitzt halt ganz fest, wie bei der erwähnten S48.

Ausgelaufene Batterien sind natürlich lästig, aber meist kann man das Batteriefach ja reinigen und wieder funktionsfähig bekommen.

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Hallo Friedemann!

 

Freut mich daß Dir der Bericht gefällt! Was Fotos angeht: ich habe nur eines kurz vor dem notwendigen Ablöten der Kabel gemacht, um nachher beim anlöten keinen Fehler zu machen. Das Bild werde ich morgen mal hochladen. Man kann ganz gut erkennen, welche Vorarbeiten nötig waren, um den Motor frei zu bekommen.

Es war übrigens nicht notwendig, das Objektiv auszubauen, was mir fälschlicherweise von der Werkstatt zuvor mitgeteilt worden ist. Ebenso war die Äußerung, daß man die Motore anderer Modelle nicht verwenden kann, ganz offensichtlich nicht zutreffend. Mag aber sein, daß zu "Nizo Zeiten" die Motore für die jeweiligen Modelle bereits mit der entsprechenden Platine versehen waren. Insofern mag die Aussage gestimmt haben.

Gleichwohl ist das Ablöten - Entlötpumpe braucht man natürlich -der Platine kein großes Problem und so kann man, wenn man mal einen Ersatzmotor benötigt ohne Probleme auf die günstigen kleinen Versionen zurückgreifen.

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So, hier kommt die angekündigte Aufnahme der Nizo 801, kurz vor dem Ausbau des Motors. Es mußten nur noch die Kabel abgelötet werden.

 

Eine Anmerkung:

 

Zu erkennen ist auch der kleine Federkontakt mit dem "Plastikpinökel". Dieser wird während der Überblendung hoch gedrückt - die nach links bewegte Schiene drückt diesen nach oben- und der Kontakt ist offen.

Ich ersteigerte auf ebay mal eine - gut erhaltene - Nizo S 480 - die sich noch im überblendmodus befand. Diesen konnte ich zwar beenden, aber die Kamera wollte danach nicht auslösen. Also, Deckel runter und erstmal den Magnetschalter manuell betätigt und die Kamera lief.

Dann konnte man erkennen, was das eigentliche Problem war: Durch das jahrelange Verweilen hatte sich die Feder der neuen Lage angepaßt und schloß den Kontakt nicht mehr. Leichtes Nachbiegen brachte bereits den gewünschten Erfolg.

Also, eine nicht gleich funktionierende Nizo muß keine große Reparatur nach sich ziehen. Aber derlei gilt wahrscheinlich generell..... post-79602-0-00240100-1364838081_thumb.jpg

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Belichtungskorrektur:

Das sehr gute Foto zeigt über der Filmvorratsanzeige (=rechts mit dem roten Strich) ein weißes gezacktes Kunststoffrad, das einrastet; dort kann man den Belimesser verstellen -hatte eine Nizo 561, da wurden mir die Filme etwas zu hell; ich habe -wie hier- aufgeschraubt, dann mit einem langen Stift bei geöffnetem Kassettenfach den Pin reingedrückt und gesehen, wie der Belimesser reagierte; durch zartes Verstellen des Zahnrades in eine bestimmte Richtung -weiß heute nicht mehr welche- kann der Beli auf etwas dunkler oder etwas heller gestellt werden -man muss nur schauen, in welchen Belibereich das Zahnrad sich dreht, wenn man den im Kassettenfach neben dem Bildfenster liegenden PIN reindrückt -hat bei mir gut geklappt -das nur als ergänzenden Tipp für eine Korrektur der Belichtungsmessung.

Absolute Vorsicht beim Ansetzen des Seitendeckels ist geboten, der mehrere Plastikpins enthält, die leicht abbrechen (insbesondere unten rechts -Filterhebel), wenn Deckel mit dem Plastikpin und Öffnung des Rädchens für die Aufnahme jenes Pins unten rechts nicht kongruent sind !!

 

Viel Erfolg beim Eigenservice wünscht Ernst

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Hallo Wiegand!

 

Danke für den Tip, aber ist mir nicht ganz nachvollziehbar. Das Zahnrad über der Filmvorratsanzeig ist die Kurvenscheibe für die Überblendung. Wobei die obere Anzeigescheibe" bereits entfernt ist.- für die Überblendung wird, nebenbei bemerkt die variable Sektorenblende genutzt - Wüßte nicht, wie ich damit die Belichtung justieren sollte. Was das angeht, so habe ich dazu - und diese haben auch einige Forenmitglieder - die Serviceanleitung. Die Steuerung der Blendenautomatik wird mit den kleinen Potis eingestellt.

Welchen Pin hast Du denn reingedrückt? Den für die ASA Abtastung an der Kassette?

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Hallo Wagner,

ich hatte damals die 561 geöffnet und dann mit einem Stift in das Kameragehäuse auf einen Fühler gedrückt, bei dem sich je nach Druckstärke im Belichtungsfenster des Suchers die Nadel stufenlos verstellen ließ; ich sah dann in dem Bereich, der auf obigem Foto offen ist, ein Zahnrad das sich bewegte und in das etwas eingerastet war; ich habe dann einfach geschaut, welche Drehung in Richtung Abblendung geht und das eingerastete Teil in eine andere Zacke geschoben. Das hat geklappt. Auf dem Foto oben sind ja noch zwei weiße Zahnräder zu erkennen, eines dieser Räder war das jedenfalls -man kann da meiner Erinnerung nach ein an einer Feder befestigtes Teil zurückschieben und in andere Raste des Zahnrades einsetzen.

Das zur Info -Ernst

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