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Abnutzung der Schaltrolle


Kossmo

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ich hatte in den letzten Jahre schon viele Projektoren ( portable ) bei einigen mußte ich schon nach 2000 Stunden die Schaltrolle wechseln.

 

meine Ernemann 15 hat schon 12000 Stunden und hat angeblich noch die erste Schaltrolle und der Bildstand ist Top

 

könnte die Abnutzung der Schaltrolle etwas mit dem Filmzug zutun haben evtl. auch mit dem Bildstand ? genrell ?

 

Ein ungeregleter Wickelmotor zieht ja stärker am Film als eine geregelte Aufwicklung,..Das Teil des größten widerstandes in einem 35mm Laufwerk ist eben die Schaltrolle.

 

also reine Theorie ohne Ahnung zu haben..ungeregelte Aufwicklung ( wahrscheinlich auch zu stramme Abwicklung ) nutzt die Schaltrolle extrem ab ..

 

lieg ich da richtig ?

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Ja, leichtes Durcheinander, aber dem kommen wir schon bei.

 

Du hast Recht mit dem Zusammenhang Kufendruck-Schaltrollenabnutzung. Die Zugkraft von der Aufwicklung betrifft die Schaltrolle nicht, denn zwischen ihr und Nachwickelzahnrolle spannen wir ja eine Schleife in den Film. Auch die Zugkraft im Film von der Abwickelbremse geht nicht auf die Schaltrolle, sondern auf den Vorwickler.

 

Es ist bekannt, daß ein Zusammenhang besteht zwischen Lochabstand im Film und Abnutzung der Zahnrollen. Wenn die Teilungen übereinstimmen, dann ist die Abnutzung am kleinsten. Zahnrollen für halborganische Filmträger (Nitrat, Acetat) sind für eine geringe Filmschrumpfung von etwa 0,1 Prozent ausgelegt, denn die Mehrzahl der Kopien im kommerziellen Betrieb kam mit ihrem Alter von einem halben bis zu einem Jahr mit etwa diesem Schrumpfungsbetrag ins Kino.

 

Für Film mit stärkerer Schrumpfung als 0,6 Prozent sollte man die Zahnrollen gegen entsprechende tauschen.

 

Polyester entspannt die Sache. Es kann eigentlich immer wie frischer Film angesehen werden.

 

Um auf den Kufendruck zurückzukommen: Die Geometrie des Filmkanals muß erst gepflegt sein. Das will heißen: Schief gelaufene Kufen, abgefahrener Samt, mangelhafte Seitenführung, da setzen wir zuerst an. Wenn das stimmt, prüfen wir, ob der Film und die Schaltrolle miteinander fluchten. CinemaScope-Zahnung und Normalperforation gehören nicht zusammen. Zuletzt gibt es auch Unterschiede bei den Materialien der Zahnrollen. Es gibt welche aus besserem Baustahl, dann hartverchromte und welche aus gehärtetem (rostfreiem) Stahl. Ein anderer Zugang ist, billige Zahnrollen aus Kunststoff einzusetzen. Die wechselt man natürlich fleißiger aus.

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Und nicht vergessen. Die Perforationsbelastung auf der Nachwickelrolle und somit auch die Abnutzung deren Zähne bestimmt sich durch die Zugkraft der Aufwickelfriktion MINUS der Brenskraft der Bremsrolle im Tongerät. Also bei geregelter Aufwicklung 400 bis 450 Gramm Filmzug einstellen und 300 Gramm Bremszug im Tongerät. Macht eine Perforationsbelastung von nur 100 Gramm. Sehr gut für alte Acetatkopien. Bremszug Abwickelspule immer so gering wie möglich. Gerade bei der Vorwickelrolle sind Fluchtingsfehler fatal; durch das Schwingen der Abwickelspule. Vor eine Vorwickelrolle gehört IMMER eine seitliche Führungsrolle ohne Spiel!

 

Heißt zum Beispiel bei der E 15, abwicklung ohne Gewicht, Aufwicklung bitte mit zwei Gewichten.

 

Gruß Martin

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Ich kann das auch noch nicht nachvollziehen, wobei ich da noch keine praktische Erfahrung habe, da ich (noch) breite Zähne draufhabe, da bisher noch kein Dolby MPU 1 zuhause eingetrudelt ist und ich somit meine beiden Magnetton Kurzfilme nicht spielen kann.

 

In der Fachliteratur kann man allerding nachlesen (Enz), daß die Perforationsbeschädigungen trotz geringerer Auflagefläche und somit höherer Flächenpressung auf den Perforationskanten, auch bei korrekt mittig eingreifenden Zähnen mit schmalen Zähnen in breiten Löchern geringer sind als mit breiten Zähnen in breiten Löchern.

 

Hab im Urlaub den Enz grad nicht vorliegen, könnte vermutlich mit der Krafteinwirkung näher an der abgerundeten Lochecke zu tun haben.

 

Gruß Martin

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Beim originalen COMMAG-System für CinemaScope beträgt der Abstand der Lochreihen (quer über den Film) und der Zähne 28,63 mm. Normalfilm hat den Lochreihenabstand 28,17 mm. Unterschied mathematisch 0,46 mm

 

Je nach Schrumpfung und Zahnbreite und bei Fluchtungsfehlern können die oft scharfen Zahnflanken in die Eckenrundung von Normalfilm laufen. Schäden sind die Folge.

 

Es wurde jahrzehntelang erzählt, man könne die CS-Zahnrollen auf den Projektoren lassen und Normalfilm spielen. Ich habe manche Kopie mit kaputter Perforation gesehen. Der schlimmste Fall war eine Hello-Dolly!-Kopie mit Normalperforation, Lichttonspur und drei Magnetpisten. Purpurstich, zerrissen, eine Ruine. Centfox blieb hart, ich kämpfte, es war der Anfang vom Ende des Kinos, 1995 glaube ich.

 

Es gibt keinen Grund, für Normalfilm nicht Normalzahnung einzusetzen. Am breiteren Zahn (gegenüber CS) ist der Verschleiß geringer. LaVezzi in Amerika bietet die so genannte Posi-Trol-Zahnung an, mit der grobe Seitenfehler verhindert werden.

 

post-79259-0-39520100-1430922710.jpg

 

Das gilt alles für Acetatträger.

Mit Polyester sieht es anders aus.

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Es wurde jahrzehntelang erzählt, man könne die CS-Zahnrollen auf den Projektoren lassen und Normalfilm spielen. Ich habe manche Kopie mit kaputter Perforation gesehen. Der schlimmste Fall war eine Hello-Dolly!-Kopie mit Normalperforation, Lichttonspur und drei Magnetpisten. Purpurstich, zerrissen, eine Ruine.

 

@Filmtechniker:

 

Was hat eine späte Wiederaufführungskopie von HELLO DOLLY mit Magnetspuren auf KS-Perforation mit den ursprünglichen "Foxhole"-Magnettonkopien zu tun? Gar nichts!

 

Seit den 1950er Jahren laufen (bzw. liefen) praktisch alle 35-mm-Kinoprojektoren mit kleinen Zähnen, ohne daß darunter die Lebensdauer der Kopien gelitten hätte.

 

Ein richtiger Gedanke dieser Komplettumstellung war, Beschädigungen z.B. der ab 1956 verwendeten MagOptical-Kopien zu verhüten, da diese auch an reine Lichtton-Theater ausgeliefert wurden. Solche Kopien besaßen die CS-Kleinperforation und neben den Magnetpisten auch eine Lichtton-Halbspur.

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Nachtrag - @Filmtechniker:

 

Eine Kopie, die wie von Dir angedeutet so stark geschrumpft ist, daß beide CS-Zahnreihen ganz außen in KS-Material laufen und die Ecken beschädigen könnten, ist mir noch nicht untergekommen. Kürzlich eine MagOptical-Kopie von THE DIARY OF ANNE FRANK (1959) gespielt, selbst bei geschrumpftem Triacetatträger und CS-Kleinperforation war auf den Zähnen des Kinoton-Magnettongeräts wie auch auf der Bauer-Schaltrolle immer noch seitliches Spiel - bei der deutlich breiteren KS-Perfo halte ich es für ausgeschlossen.

 

Natürlich läßt sich mit spröden, geschrumpften Filmen und Fluchtungs- oder Andruckproblemen in Filmbahn und Laufwerk prinzipiell jeder Schaden anrichten - nur würde ich es nicht den kleineren Zahnkränzen anlasten, sondern der unzureichenden Wartung und/oder Bedienung.

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@Martin:

 

Auf Dein Gedächtnis ist Verlaß: Kurt Enz schreibt in FILMPROJEKTOREN - FILMPROJEKTOREN (Leipzig 1965) auf Seite 74:

 

Nach Angaben von Goldowski [13] sind bei verschiedenen Filmlaufversuchen Ergebnisse erzielt worden, die zu dem Schluß führen,
daß bei schmaleren Zähnen bis zur halben Breite der Eingriff nicht nur günstiger ist, sondern auch die Belastung der Ecken der Perforationslöcher kleiner wird
. Aus diesem Grunde kann ohne weiteres mit einer Zahnrolle für Kleinperforation ein Film mit der normalüblichen Perforation vorgeführt werden.

 

Die angeführte Quelle ist E. M. Goldowski, TECHNIK DER KINOPROJEKTION, Fachbuchverlag Leipzig 1958 - liegt mir leider nicht vor. Zu ähnlichen Schlußfolgerungen bezüglich der Haltbarkeit kamen aber auch die Amerikaner, wie es in SMPTE-Journalen ab 1953 nachzulesen ist.

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Jetzt fühle ich mich als Ahnungsloser. Daß LaVezzi zumachte, wußte ich wirklich nicht.

 

Wenn Frankfurt spricht, muß ich verstummen. Kurt Enz scheint ein Kino-Papst zu sein, er hat aber fertigen Quatsch veröffentlicht, zum Beispiel die Beschleunigungsverhältnisse des Films beim IMAX-Wellenschleifen-Projektor. Für mich keine Autorität

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Ja, sehr bedauerlich. Immerhin hat LaVezzi Precision vor der Schließung noch einmal über Händler und film-tech.com angekündigt, daß es einen Schlußverkauf geben werde, damit man sich mit Ersatzteilen eindecken könne.

 

Was die CS-Kleinperforation angeht, gibt es sowohl historische Quellen als auch Erfahrungswerte. Wenn Du aus Deiner Kino- und Kopierwerkszeit mit solchen Kopien abweichende Erfahrungen gemacht hast, schreib bitte darüber. Aber in der Literatur kenne ich keine einzige Notiz darüber, daß sich die Lebensdauer von KS-Kopien durch breite Einführung der CS-Zahnrollen nachteilig verändert hätte. Übrigens bezieht sich Enz auch nur auf Goldowski - die SMPTE-Diskussionen zum Thema Haltbarkeit kannte er damals vermutlich nicht.

 

Enzens Buch Filmprojektoren - Filmprojektion ist für Projektorentechnik das, was Weises Die kinematographische Kamera für Filmkameras ist. Seine IMAX-Äußerung kenne ich nicht, weil es das Verfahren bei Drucklegung 1965 noch nicht gab - willst Du nicht die Quelle nennen?

 

Als wohlwollender Groß-Inquisitor der Schmalfilm-Kamerakonstrukteure und ihrer Sündenfälle müßtest Du einer filmtheologischen Debatte eigentlich positiv gegenüberstehen. Oder warten wir, bis der berliner Gegenpapst wieder von seiner Auslandsmission zurück ist? ;)

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
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Ich find’s auch lustig, was wir hier ablassen. Vor allen Dingen filmtheologische Debatte, da wird mir warm ums Herz.

 

Für die Stelle bei Enz muß ich graben, so aus dem Gedächtnis heißt die Brochure Filmschaltwerke oder Filmlaufschaltwerke oder so etwas. Da schreibt er gegen den Schluß und ganz entgegen der Grafik mit Beschleunigungskurve, die für sehr kurze Zeit ins Unendliche schießt, daß die Verhältnisse für den Film günstig wären. Entweder hat er die Kinematik der Wellenschleifen nicht erfaßt gehabt oder sich in Lobhudelei über eine westliche Errungenschaft ergangen.

 

Die Feststellung bei der SMPTE, daß CS-Zahnung und Normalperforation gehen, mußte ja sein angesichts der Stöhnerei unter den Kinobetreibern. Zahnrollen kaufen, wozu auch?! Für Film mit Magnettonpisten müssen die ja noch antimagnetisch sein.

 

Die Dolly-Kopie hatte grausam viel Schrumpfung, die hätte der Verleiher von sich aus schon entsorgen gesollt. Andere waren von tschechischen Filmen auf Orwo-Material, Postřižiny, Rozmarné léto, Sedmikrásky, auch mit 6 bis 9 Promille und mehr, eine davon, ich weiß nicht mehr welche, war noch mattiert. Total regeneriert war eine Kopie von Quai des Orfèvres (1947), die hatte ein sagenhaftes Bild. Vom Mattieren des Trägers, Acetat, kam eine schwache Lichtstreuung ganz nah bei der Bildschicht hinzu, ich kann das nicht beschreiben. Zusammen mit Frieseke & Hoepfner 66, Xenonlicht und Zeiss-Ikon Alinar entstand Kino, von dem Video, egal ob digital oder analog, Kontinente entfernt bleibt.

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Habe ich hier Papst gehört?

Gerade noch durch den "nie vollendeten" sündigen Prototypen-Projektor (Amen!) gelaufen ist er schon hier zur Stelle um zu richten die Normal- und Cinemascoperforierten unter euch!

 

post-75482-0-93989900-1430937624_thumb.jpg

 

Wer den Filmtitel als Erster errät erhält beim nächsten teuflisch-bukolischen Genießerfestival eine Packung unbenutzter Cutterhandschuhe, nur echt mit dem Segen Gottes!

Bearbeitet von showmanship (Änderungen anzeigen)
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  • 4 Wochen später...

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