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DCP-o-matic 2.12 ist fertig und online


carstenk

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So, nach sage und schreibe 78 Testbuilds der 2.11.x  ist DCP-o-matic 2.12 endlich online gegangen und somit die neue 'stabile' Version nach der 2.10.x  

 

https://dcpomatic.com

 

 Aus Gründen der Kompatibilität mit allen OS X Versionen von 10.6. (Snow Leopard) bis 10.13 (High Sierra) müssen/können die 5 DCP-o-matic Einzelanwendungen für OS X separat heruntergeladen und installiert werden. Für Windows und Linux gibt es nur einen Installer, der alle Anwendungen in einem Rutsch installiert. Alle Programmkomponenten und Funktionen sind in allen unterstützten Betriebssystemen vorhanden. Bitte für Windows und Linux darauf achten, die richtige Version (32Bit/64Bit) für das selbst genutzte Betriebssystem herunterzuladen.

Unter OS X kommt es derzeit wegen Apples Gatekeeper Schutzfunktion beim erstmaligen Start der Anwendungen zu einer längeren Verifikationsphase, die der eine oder andere vielleicht als Programmhänger interpretieren könnte. Das ist aber 'normal' und gegenwärtig nicht zu ändern. Bei weiteren Programmstarts kommt das nichts mehr vor. Siehe dazu auch das Readme in den OS X DMGs.

 

Seit einiger Zeit veröffentlicht Carl die Testversionen mit ungeraden Versionsnummern hinter dem ersten Komma, die 'offiziellen' stabilen mit geraden. Die 2.11.x waren also alles Testversionen, die 2.12.x ist nun nach der 2.10.x aus dem letzten Frühjahr die aktuelle stabile Version. Neue Features werden in den ungeraden Testversionen eingebaut und ausprobiert, bevor sie mit dem darauf folgenden stabilen Release 'offiziell' werden. Die neue Testrelease wird also die 2.13.x sein.

Da es natürlich auch in einer 'sogenannten' stabilen Version immer noch Bugs geben kann, die ausgemerzt werden (müssen), gibt es auch in den stabilen Versionen noch eine weitere Versionierung, so war die 2.10.5 die letzte offizielle stabile Version, und es wird mit Sicherheit auch in der 2.12.x noch Bugfixes geben müssen. Allerdings wurde in den letzten Monaten wirklich hart dran gearbeitet, die 2.12 so solide wie möglich zu machen - die 2.12 ist explizit KEINE Betaversion.

 

Drei maßgebliche Neuheiten in der 2.12.x:

 

1.) Ein eigenständiger DCP-Player, der mit 2k/4k, Untertiteln, OV/VF und verschlüsselten DCPs/KDMs umgehen kann. Der ist gegenwärtig NICHT zur Präsentation vor Publikum gedacht, sondern als Testplayer. Zwar war es auch bisher schon möglich, DCPs nach der Erzeugung in die DCP-o-matic Hauptanwendung zu laden um sie im Vorschaufenster zu testen, diese Möglichkeit ist aber scheinbar vielen Nutzern verborgen geblieben. Mag auch daran liegen, dass diese Option sich in den früheren Versionen hinter der Schaltfläche 'Ordner hinzufügen' versteckt hatte. Seit der 2.11.x gibt es dafür nun eine eigene Schaltfläche 'DCP hinzufügen'. Mit dem eigenständigen Testplayer ist es jetzt also möglich, auch komplexere Projekte mit Verschlüsselung, Untertiteln und OV/VF Kombinationen zumindest grundsätzlich auf Funktionieren und Vollständigkeit zu testen. Es ist kein formaler DCP Validator wie dcp_inspect, aber dafür sieht man das, was man erzeugt hat auch. Und hört es, denn der Player, ebenso wie die DCP-o-matic Hauptanwendung unterstützt auch Audiowiedergabe, wahlweise mehrkanalig (sofern entsprechende Audiohardware im PC steckt, wozu auch audiofähige HDMI Ausgänge von Grafikkarten/Notebooks gehören), oder als Stereo-Downmix.

Die DCP/J2K Wiedergabe ist nach wie vor 'nur' CPU-unterstützt via OpenJPEG, daher nicht besonders performant. Das wird sich auch nicht so schnell ändern, für GPU assistierte Wiedergabe fehlt es nach wie vor an brauchbaren plattformübergreifenden Opensource Bibliotheken, und nur solche ist Carl bereit einzubauen. Man kann im Player aber eine Balance zwischen Rechnergeschwindigkeit und Wiedergabequalität einstellen, die unterschiedlichen Ansprüchen gerecht wird. Wahlweise synchrone Audiowiedergabe, unter Auslassung von Bildern, oder die Wiedergabe jedes einzelnen Bildes ohne Ton. Zusätzlich lassen sich drei verschiedene Wiedergabeauflösungen (Decoderlevel) einstellen, die auch auf langsameren Systemen eine Wahl zwischen Qualität/Auflösung und Bildrate erlauben. Die Wiedergabe nutzt die Fähigkeiten von Mehrkernprozessoren zur parallelen Verarbeitung, wer moderne CPUs ab 4 Kernen+HT benutzt, sollte schon leidlich zufrieden sein. Genauere Angaben, mit welcher CPU/Kern/Taktkombination welche Wiedergabeleistung zu erreichen ist gibt es bisher nicht.  Der Player zeigt die Anzahl ausgelassener Bilder während der Wiedergabe an, so dass darüber eine grobe Orientierung und Optimierung möglich ist. Ein älterer i5/i7 4Kerner  ab 3GHz aufwärts sollte Bild- und Tonwiedergabe ohne Bildauslassung ermöglichen.

 

2.) Die bereits erwähnte Audiowiedergabe, sowohl über die DCP-o-matic Vorschaufunktion, als auch in der eigenständigen Playeranwendung. Die Audiowiedergabe ist ohne Einschränkungen über die gesamte Anwendungsfunktionalität verfügbar, soweit die Rechnerleistung ausreicht. Das heisst, dass nicht nur Audio 'irgendwie' wiedergegeben wird, sondern es werden die inhaltsbezogenen Audioeinstellungen im Projekt bei der Wiedergabe angewendet - globale und kanal-/spurbezogene Verstärkung, +/- Verzögerung, Audiorouting über die Matrix. Und zwar dynamisch während der Wiedergabe, ich kann also bei laufender Vorschau diese Parameter ändern, Spurzuweisung in der Matrix ändern, etc., und höre die Änderungen unmittelbar. Die Audiowiedergabe ist ohne umständliches Treibergebastel mehrkanalfähig - schließe ich z.B. mein Notebook über HDMI an einen AV-Receiver oder unseren AP20 an, dann kann ich 8 Kanäle und somit eine 7.1 oder 5.1+HI/VI Kombination mit korrekter Kanal-/Lautsprecherzuordnung abspielen. Konkret getestet ist diese Mehrkanalfähigkeit bisher unter OS X und Windows 7. Bei Linux bin gegenwärtig überfragt, welche Hardware und Treiberebenen das unterstützen. Die Mehrkanalwiedergabe über AC3 via S/P-DIF oder TOSLINK ist unmittelbar von DCP-o-matic nicht unterstützt. Wer aber entsprechende AC3 kodierende Audiotreiber/-filter im System installiert hat, sollte diese verwenden können. DCP-o-matic nutzt das, was das System anbietet.

 

3.) Eine Exportfunktion für Projekte nach Prores/MOV oder wahlweise h.264/MP4. Diese erlaubt es, das gesamte aktive Projekt in einen dieser beiden Codecs/Container zu konvertieren, und zwar vollkommen unabhängig von den geladenen Inhalten. Das kann ein MP4 Screener einer vorgesehenen DCP-Konvertierung sein, inkl. Untertiteln, ggfs. lokalisierter Audiospur, oder eben einfach ein geladenes DCP. Hiermit gibt es also die von vielen ersehnte Möglichkeit, DCPs in zwei übliche Videoformate zu exportieren. Was der eine dabei als komfortabel empfindet, nämlich den Umstand, dass das Programm dabei alle Codec/Qualitätseinstellungen selbst fest wählt, mag der andere als Bevormundung interpretieren. Wir hatten uns aber sehr früh darauf verständigt, dass es keines der grausamen Konfigurationsfenster geben wird, in denen man jeden der dutzenden Codec-Parameter selbst wählen kann oder muss. Das Ding soll einfach nur funktionieren, und wer den gewählten Kompressionsparametern nicht traut, kann sich selbst mit asdcplib und der Kommandozeile bewaffnen um 16Bit TIFF-Sequenzen zu erzeugen. Konstruktive Vorschläge zur Optimierung der gegenwärtig verwendeten Konvertierungsparameter werden natürlich gerne entgegen genommen.

Der Export erfolgt wie gesagt projektorientiert, das heisst, die im Projekt gewählten DCP Einstellungen wie Auflösung, Container, Bildrate, Audiokanalkonfiguration werden für den Export genutzt, man exportiert also z.B. ein übliches 2K-Flat-5.1 DCP in ein MP4 Video mit 1998*1080 Auflösung, 24fps und 5.1/6 Audiokanälen. Wahlweise ist auch ein Stereodownmix möglich.

JA, diese Exportfunktion funktioniert auch mit verschlüsselten DCPs, wie überhaupt bei der Verwendung verschlüsselter DCPs im Programm und DCP Player KDMs/DKDMs unterstützt werden.

NEIN, DCP-o-matic kann keine verschlüsselten DCPs knacken, das ist nach wie vor unmöglich. Die Verwendung von KDMs/DKDMs setzt eben voraus, dass man vom Rechteinhaber oder KDM-Dienstleister eine KDM/DKDM ausgestellt bekommt, dafür muss man das Schlüsselzertifikat bzw. die Zertifikatskette seiner DCP-o-matic Installation an den Rechteinhaber bzw. Dienstleister schicken, genau so wie man das als Kinobetreiber bisher mit der Seriennummer bzw. dem Zertifikat seines DCI Servers macht, um KDMs ausgestellt zu bekommen.

Ebensowenig wie für verschiedene Softwareplayer wird aber kaum ein Verleih/Dienstleister für kommerzielle DCPs ein Zertifikat für eine DCP-o-matic Installation akzeptieren (die Herkunft eines Zertifikats ist nachprüfbar), und demzufolge auch nur in seltensten Ausnahmefällen eine (D)KDM für DCP-o-matic erzeugen. Im Bereich Festivals/Indyproduktionen/Eigenproduktionen sieht das natürlich anders aus. Das Handling von Zertifikaten, Schlüsseln und (D)KDMs erfolgt nach Industriestandard, die Zertifikate und (D)KDMs von DCP-o-matic funktionieren im gesamten 'DCI-Universum', erst kürzlich wurde z.B. eine DKDM für einen Festivalbeitrag zur Nutzung bei der Berlinale auf deren Mastering-/Qualitätskontrollsystem ausgestellt.

 

Neben diesen drei fundamentalen Neuerungen gibt es eine Vielzahl an anderen Verbesserungen, Korrekturen, Verschönerungen, und Fehlerbehebungen. Und natürlich wäre es naiv zu glauben, dass nicht auch der eine oder andere Bug neu hinzugekommen, oder aus der Vorgängerversion unerkannt geblieben wäre. Es gibt für Fragen, Vorschläge und Fehlerreports eine Mailingliste und ein webbasiertes Supportforum, ebenso wie einen eigenen Bug-/Feature-Tracker ('Mantis').

 

https://dcpomatic.com/help

 

https://dcpomatic.com/mantis/my_view_page.php

 

 

Seit einiger Zeit ist der Downloadfunktion ein 'Nervorama' vorgeschaltet, auf dieser Seite wird um finanzielle Unterstützung für das Projekt via PayPal gebeten. Die Vorschläge/Beträge wechseln je nach Umständen des Seitenaufrufes, mal mehr, mal weniger. Carl fand es origineller, das variabel zu halten, ausserdem kann er über eine Statistik irgendwann mal ermitteln, bei welcher Variante mehr gespendet wird. Natürlich kann man die Bitte um eine finanzielle Spende auch wie bisher ignorieren und direkt zum Download schreiten. Pfui dafür !

Carl hat als einziger Programmierer des Projektes seit geraumer Zeit Familie mit Kind zu ernähren, und ich lege jedem Nutzer nahe, sich zu überlegen was es bedeutet, ein Projekt solchen Umfanges zu pflegen und weiter zu entwickeln, wenn man seine Zeit zwischen regulärem Broterwerb, Familie und DCP-o-matic aufteilen muss. Es gab in der Geschichte von DCP-o-matic noch nicht einen kritischen Bug, den Carl nach erfolgter Kenntnis der Umstände nicht binnen eines Tages behoben hätte.

 

Wer sich ausserstande sieht, Paypal für eine Spende zu nutzen, kann seinen Beitrag dank SEPA auch einfach konventionell an Carl überweisen, dafür bitte persönliche Kontaktaufnahme mit Carl. Auch ich nehme nötigenfalls Spenden für das Projekt entgegen und leite sie unmittelbar, ohne Abzug und mit Nachweis an Carl weiter, falls das nicht anders geht, dazu bitte Kontaktaufnahme über die PN Funktion des Forums. 

 

Und ja, auch wer bereits einmal in der Vergangenheit gespendet hat, darf angesichts der vielen Neuerungen erneut etwas beitragen. Je mehr Nutzer spenden, desto geringer kann der Beitrag sein, um das Projekt dauerhaft am Leben zu erhalten. Auch einstellige Spenden müssen niemandem peinlich sein. Wer mehr Geld spenden kann oder will, aber eine Rechnung benötigt, dem kann Carl eine solche ausstellen.

 

https://dcpomatic.com/donate

 

 

- Carsten

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Am 24.3.2018 um 16:34 schrieb carstenk:

Und ja, auch wer bereits einmal in der Vergangenheit gespendet hat, darf angesichts der vielen Neuerungen erneut etwas beitragen.

 

Danke für die Übersicht - ich schließe mich voll an.

Ein Hinweis noch: Carl stellt auch Rechnungen aus (falls man das für die Buchhaltung braucht).

Und ja: Dieses Werkzeug ist jeden Euro wert!

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Mal direkt gefragt, was spendet ihr so? Gerne auch als PN. ;) Soll im üblichen Rahmen bleiben aber auch nicht knausrig sein - mit Rechnung. Wir benutzen das Tool mittlerweile auch regelmäßig und etwas zu zahlen wäre nur fair. 

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Ich denke, mit Rechnung fängt's so ab 50€ an. Wir haben mal 100€ springen lassen. Laut Carl bewegen sich die meisten 'privaten' Spenden so zwischen 10€ und 20€. Was für ihn vollkommen okay ist, wenn genug Nutzer so einen Betrag spenden, er will ja da kein kommerzielles Produkt verkaufen. Aber mit dem zusätzlichen Aufwand für die Rechnung sollte es denke ich etwas mehr als das sein. Paypal, wenn es darüber läuft, greift sich ja auch nochmal 2%.

 

Man muss sich auch klar machen, dass Carl da nicht nur ein bißchen programmiert, er muss verschiedene Hardware für die Unterstützung der ganzen verschiedenen Plattformen am laufen halten, er zahlt nun für einen Apple-Entwickleraccount ein jährliches Abo (ausschließlich für die Mac Version von DCP-o-matic, damit die Anwendung signiert werden kann ), er betreibt seinen eigenen gemieteten Server für die Anwendungsseite, die Downloads, das Forum und den Bugtracker, was ja auch nicht kostenlos ist. Und er tut das alles sehr verantwortungsvoll, wenn mal was schief geht, hat er sofort Backups am Start für all diese Datenbereiche, da geht also auch einiges an Zeit und Geld für die Logistik hinter dem Projekt drauf. 

 

- Carsten

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