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[Gerücht] Kinobetreiber behindern Lieferung von dig. Kopien


x-or

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Viele Film-Titel sind durch das D.I. in der Postproduktion neuerdings digitalisiert (low quality definition), und dies war ganz eindeutig der erste Schritt zur "Verwurstung". Auch darum sehen viele, selbst hochwertige 35-mm-Kopien heute schlechter aus als 35-mm-Premierenkopien selbst noch vor dreißig Jahren, zzgl. der heute leider überall unbeanstandeten Bildstandsschwankungen der analogen Bildwerfer, die vor hundert Jahren auch schon besser waren.

 

An dieser Abwärtsspirale jetzt noch weiter zu schrauben (durch Aufgabe des Bildwerfermonopols und Aufgabe der exklusiven Erstaufführungs-/Content-Technologie) ist das Fanal zum Untergang des Kinos, das schon oft tot gesagt wurde, dieses Mal jedoch vor einer einzigartigen Bedrohung steht, so meine sich leider festigende Überzeugung.

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Top-Benutzer in diesem Thema

Nostalgiker in allen Ehren, aber kleine Rechnung:

- Pro Woche 3 neue Filme

- 52 Wochen im Jahr

- Kopienanzahl pro Film 50

- Kosten pro Kopie: 1.500 Euro

 

Gleich:

Kosten pro Jahr: 11.700.000,00 €

 

Liege ich damit (nach unten hin gesehen) so sehr daneben????

Von den geschilderten Verhältnissen kann man nur Träumen: 3 Startkopien pro Saal und Woche. Und diese müssen dann auch nur eine Woche laufen, damit in der nächsten Woche das Haus für die nächsten drei Startkopien frei wird.

Tatsächlich kommt im Schnitt (vom Standort abhängig) auf einen Saal, so denn genug Bundesstarts mitgespielt werden, eine Kopie á ca. 700,00 €.

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Die Kosten für die Herstellung der Kopie liegen nicht bei € 1.500, sondern ebenfalls bei etwa € 700,00.

 

Zwiespältig wird die Diskussion aber vor der Hintergrund, daß möglicherweise auch zu viele Starts (und zu viele Säle) für die Gattung "Filmtheater" nicht verträglich sind.

Dann wäre es vielleicht besser, diesen Content entweder knapp zu halten oder (wenn er bei kleineren Produktionen überdies digitalisiert ist) den Sekundär-Medien zu überlassen, um wichtige Gebäude und die spezifische Infrastruktur der Filmtheaterbranche durch die filmgestalterische und technische Exklusivität der Darbietung zu retten.

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Hallo,

 

zu 3D Potential

Digitales Kino ermöglicht ein Farb 3D Darstellung zu vertretbaren Mehr-Kosten mit guter Qualität. Sicher nicht vergleichbar mit den Systemen der Vergangenheit. Wer das Potential eines Mehrwertes bestreitet schaue sich einmal die Auswertung eines IMAX Filmes der sowohl in 2D als auch 3D gezeigt wird.

 

 

Zur Diskussion über DC:

Was ich schade finde ist, dass der Diskussion oftmals die Argumente fehlen.

 

Es werden pauschale und teils wilde Behauptungen in den Raum geworfen, die Ängste schüren und Hysterie verbreiten. Welcher seiner Kollegen hier im Forum wird hiermit geholfen?

 

 

Die Kinobranche befindet sich durch die Möglichkeit der Einführung der digitalen Projektion an der Schwelle zur unwiederbringlichen Auslöschung der Existenzberechtigung.

Womit ist dies belegt?

 

Zum Thema Major möchten Digitale Projektoren (nur) wegen der Abschreibungen: dazu würde ich gerne das Abschreibungsmodell sehen. Derzeit gibt es keine Steuervergünstigungen auf Digitale Projektoren so wie z.B. auf Frachtschiffe oder wie vor kurzem Filmproduktionen.

Abschreibungen können den zu versteuern Gewinn mindern. Aber das Unternehmensergebnis wird keinesfalls besser wenn man hierzu vorher teure Projektoren kaufen muss.

 

Ich würde gerne mal klar formuliert sehen warum dem Kino durch Umstellung auf Digitale Projektoren die Existenzberechtigung genommen wird. Der Kunde würde es wahrscheinlich nicht merken.

Eine Aussage, dass dann die Pommes Bude Filme zeigt wäre mir zu wage als Argument. Selbst wenn die Investionkosten mit €10000 etwas unter dem für einen 35mm Projektor liegen sollten doch dann bereits heute zumindest die reichen Pommes Buden 35mm zeigen, oder? Man brauch auch keine Kneipe um Bier zu verkaufen, dafür kann ich mich seit 50 Jahren mit einer Kühlbox an die Straßenecke stellen, trotzdem sind die Kneipen auch nach 50 Jahren noch nicht Tod.

 

Der Aussage, dass die Erstverwertung den DVD Absatz ankurbeln sollen stimme ich voll zu. Dies ist aber nur ein Argument dafür, dass die Verleiher alles dafür tun werden um das Kino nicht sterben zu lassen (was z.B. auch heißt kein Filmmaterial an Pommes Buden zu liefern.)

 

Beste Grüße

Nils

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Ich sehe auch nicht, warum (gerade) die Umstellung auf Digital Cinema den Kinos das Genick brechen wird.

Es ist doch so dass durch HTDV, immer besser und billiger werdenden Projektoren sich bald jederman ein Bild in Kinoqualität zuhause an die Wand werfen kann. Dazu brauche ich keine Pommesbuden. Das, die DVD's allgemein, die immer früher kommenden DVD-Releases, der doch recht teure Kinobesuch und so weiter sorgen für das Kinosterben.

 

Aber zurück zu meiner Behauptung: Wie sieht es denn nun aus mit neuen, digtialen Filmen im Kino? Ice Age2?

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Na dann schaut Euch doch mal das hier an:

 

http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,407127,00.html

 

Es geht um eine Verwässerung des Marktes. Um den Fortbestand der exisitierenden Vertriebsstrukturen. Wie oben schon mehrfach gepostet um die Markteintrittsbarrieren. Digitales Kino wird auf absehbare Zeit "jeder" können. Die bestehenden Vertriebsstrukturen werden verwischen. Kino als solches wird es nicht mehr geben.

 

@Uhshido: Warum bist Du mit dem Argument Markteintrittsbarrieren offenbar nicht einverstanden? Es ist meines Erachtens das Thema schlechthin, in jeder Industrie. Also auch in der Kinowirtschaft. 10T€ Invest steht jetzt. In drei, vier Jahren wird es 2k-Projektoren beim Saturn um die Ecke geben. Und die Datenserver: Sorry, die Dinger sind meines Erachtens Kinder von Traurigkeit. Was da an Hardware verbaut ist stellt für mich keine Barriere dar.

 

Mir ist schon klar, dass insbesondere bei den Herstellern von Lampen derzeit eine Goldgräberstimmung herrscht, was die neuen kurz bis mittelfrsitig darstellbaren Abverkaufsmöglichkeiten für digitale Projektoren angeht. Deshalb sind "Bedenkenträger" wie wir derzeit nicht so sehr hoch im Kurs. Ich prognostiziere aber wegen der oben mehrfach beschriebenen Argumente ein Absterben des gesamten Marktes innerhalb der kommenden 5 bis 15 Jahre. Und dann werden auch keine teueren margengesegneten Xenonlampen für diese Industrie benötigt. Weil es diese Industrie dann nicht mehr geben wird.

 

Aus Interesse: Wie sehen denn bei Euch (ushido) die Langfristprognosen bei den Marktanalysen für den Kinomarkt aus?

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Hallo Gonzo,

 

zwei Dinge vorweg:

Mit geht es um eine offene Diskussion über digitale Projektion -so wie das Thema dieses (Unter)Forums. Ich nehme auch nicht für mich in Anspruch die absolute Wahrheit zu kennen und zu verbreiten. Ich finde für alle ist es dienlich mit echten Argumenten zu kommen. Dies versuche ich.

 

Jetzt noch eine Gratis Stunde Japanisch :D : USHIO -als Weltmarktführer sollte man die Firma kennen, wenn man mit Kino Projektion zu tun hat, schreibt sich U - S - H - I - O.

 

Dein Link bezieht sich auf die Vertriebswege von Filminhalten. In dem Punkt widerspreche ich Dir auch überhaupt nicht. Ich sehe nur den Zusammenhang nicht mit digitaler Projektion. Ich habe vor mehr als 10 Jahren bei einer Postproduktion gejobt. Auch damals wurde schon alles 35mm Material digital umgesetzt, geschnitten und wieder auf Beta oder 35mm zurückkopiert.

 

Die Markteintrittsbarrieren werden nicht durch die digitalen Kinoprojektoren gesenkt. Gute Projektoren, früher 1,3K jetzt 2k werden schon lange gebaut. BARCO, CHRISTE, NEC, SONY und viele andere verkaufen schon lange lange so genannte Large Venue Projektoren für Events.

Und die €10k Projektoren über die hier gesprochen wurde entstammen nichtmals diesen hochpreisigem Segement und sind, da es sie schon jetzt gibt, nicht ein Ergebnis der massenhaften Verbreitung von DC Projektoren.

Zusammenfassend: der Content liegt bereits jetzt digital vor und die Projektionstechnik, erschwinglich für den gemeinen Pommesbudenbesitzer, gab es schon vor dem jemand einen digitalen Kinoprojektor gebaut hat. Also DC Projektoren lösen keinen Dammbruch aus.

Ich gebe Dir Recht, dass alternative Vertriebswege, wie Video on Demand, eine Gefahr für das Kino sind. Nur dies hängt in keiner Form mit Digitaler Projektion im Kino zusammen.

 

Goldgräberstimmung bei uns ist mir entgangen. Wir verkaufen doch im zeitlichen Mittel nicht eine Lampe mehr. Entweder der 35mm oder der DC Projektor läuft. Also der Lampenbedarf steigt hierdurch keinesfalls.

Gute Xenonlampen sind in der Tat teuer (also lieber Finger weg von Billiganbieter, dass kann im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen), aber leider nicht margengesegnet.

 

Beste Grüße

Nils

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@Ushio

 

Danke für Deine Belehrungen.

 

Dass Du die absolute Wahrheit kennst unterstellt Dir keiner. Du aber offenbar mit dieser Äußerung unterschwellig uns. Und mit Argumenten agieren wir hier bereits seid geraumen Posts. Also was soll das ganze?

 

Offenkundig wird hier versucht, das Thema auf eine persönliche Ebene zu verlagern. Das lehne ich entschieden ab.

 

Keine "Goldgräberstimmung" durch neue Abverkaufsmöglichkeiten in dem kommenden zwei bis drei Jahren, sollte sich DC durchsetzen? Das bezweifle ich aber ausgesprochen stark!

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Hallo Gonzo,

 

Danke für Deine Belehrungen.

 

Ich wollte Dich keinesfalls belehren. :D, welches ich in der Passage oben benutzt habe, heißt ja bekanntlich auch Smile. Ich muss aber zugeben, dass ich schon glaube, dass Du den Namen USHIO absichtlich verhohnepipelt hast (dafür schreibst Du ansonsten zu fehlerfrei) und somit die Diskussion Deinerseits auf eine persönliche Ebene getragen hast. Da ist doch eine kleiner, nicht echt persönlicher Stich zurück erlaubt, oder?

 

Dass Du die absolute Wahrheit kennst unterstellt Dir keiner. Du aber offenbar mit dieser Äußerung unterschwellig uns.

 

Ich habe Dir gar nichts unterstellt. Tut mit leid, wenn Du dass so auffasst.

Obwohl ich nichtmals sehen kann, was verwerflich daran wäre Dir zu unterstellen, Du würdest die Wahrheit kennen.

Ich habe nur von mir gesprochen. Es geht mir darum die Diskussion auf eine sachliche Ebene zu bringen anstelle von Dogmenverbreitung.

 

Ich kenne Dich doch gar nicht, warum soll ich persönlich etwas gegen Dich haben? Wir verkaufen Xenonlampen, egal ob 35mm oder DC. Von daher ist es mir, aus profesioneller Sicht, relativ egal was benutzt wird. Darum habe ich auch nie geschrieben "Kauft mehr digitale Projektoren". Ich habe nur gesagt, dass ich glaube, das sich DC durchsetzen wird und als solche keine Gefahr für das Kino von heute darstellt.

 

Übrigens auch ich schaue mir, wie bereits zuvor geschrieben, gerne eine gute 35mm oder 70mm Projektion an.

 

Wie auch schon gesagt: die Diskussion dreht sich nicht darum was besser ist, sondern was in der Zukunft passiert. Nur wenn man ein richtige Abschätzung hierfür hat, kann man sich entsprechend vorbereiten. Stell Dir mal vor Dein Kino sagt Digitales Kino kommt nicht und auf einmal gibt es keine Filme auf 35mm oder Dein Chef sagt, ab morgen benutzen wir nur noch Digitale Projektoren und es gibt nicht ausreichend Content. Dieses Beispiel läßt sich auf viele Ebenen ausbreiten.

 

Und mit Argumenten agieren wir hier bereits seid geraumen Posts.

Habe ich auch so nicht bestritten. Aber es sei mit doch erlaubt Deine Arguemente und Behauptungen mit eigenen Argumenten zu widerlegen, das ist doch der Sinn einer Diskussion. Du hast z.B. den Spiegel zitiert und ich habe geantwortet, dass der Bericht zutreffend ist, aber nichts mit digitaler Projektion als solche zu tun hat. Wenn ich etwas übersehn habe, lese ich gerne Dein Gegenargument im nächsten Post (gilt für alle anderen Argumente auch so).

 

Keine "Goldgräberstimmung" durch neue Abverkaufsmöglichkeiten in dem kommenden zwei bis drei Jahren, sollte sich DC durchsetzen? Das bezweifle ich aber ausgesprochen stark!

 

Ich habe Dir meine Argumente hierzu genannt. Die sind schlüssig und einfach ersichtlich. Womit sind Deine Zweifel begründet? Wenn Du weißt wie wie mehr verkaufen können wäre ich für die Info sicher dankbar.

 

Nochmals, wenn Du Dich durch meine Äußerungen gekränkt gefühlt hast tut mir das leid. Da hast Du mich zu 100% falsch verstanden.

 

Beste Grüße

Nils

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":1ph7qjf6]Digitales Kino ermöglicht ein Farb 3D Darstellung zu vertretbaren Mehr-Kosten mit guter Qualität. Sicher nicht vergleichbar mit den Systemen der Vergangenheit.
Diese Aussage ist eine der bemängelten „pauschalen und teils wilden Behauptungen“. Oder gibt es nachvollziehbare Beründungen?
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Hallo TomCat,

 

ich habe eine solche Vorstellung mit verschiedenen Filmausschnitten gesehen und die Qualität war gut (einhellige Meinung des Fach-Publikums). Es wurde sogar eine Computer generierte Sequenz des ersten Star Wars Films in 3D gezeigt, die zumindest mich dazu bewegen würde mir den Film nochmal im Kino anzuschauen. Frag Euch selbst würde Ihr nicht den ein oder anderen Film nicht gerne nochmal in 3D sehen???

 

 

Der Projektor muss für die 3D Vorstellung nur mit wenigen optischen Elementen versehen werden, was zu vertretbaren Kosten möglich ist.

 

Beste Grüße

Nils

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":avjb5c6b]

 

Der Projektor muss für die 3D Vorstellung nur mit wenigen optischen Elementen versehen werden, was zu vertretbaren Kosten möglich ist.

 

Beste Grüße

Nils

 

das alleine reicht aber nicht ... man benötigt weiterhin eine silberleinwand (die normalerweise niemand hat) und extra einegbaut werden muss und brillen mit entsprechender hygienevorrichtung (brillenwaschanlage) um die brillen zu säubern. Wieterhin benöigt man bei 3-D projektion bedeutend mehr lichtleistung, was Dich natürlich fruene wird :-) also so ganz einfach ist es nicht ...

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Mein freundlicher Hinweis bezog sich auf den pauschalen Vergleich mit den analogen 3D- Laufbildprojektionssystemen.

Auf der von Dir erwähnten Veranstaltung wurde in einem IMAX- Theater analog projiziert eine nachträglich mit Rauminformationen versehene Sequenz aus Harry Potter gezeigt. Hier wurde zwar nicht die ganze Sequenz, sondern nur das „rechte Auge“ am Computer generiert, aber das Ergebnis war schon beeindruckend.

":34xzen8l]Frag Euch selbst würde Ihr nicht den ein oder anderen Film nicht gerne nochmal in 3D sehen???
Natürlich. Nur als aktuelles Beispiel: „Himmel und Huhn“ hätte ohne wesentliche Mehrkosten für den Verleih als 3D- Fassung in 35mm ausgeliefert werden können. Bei Projektion mit polarisiertem Licht müssten für die Umrüstung eines konventionellen Projektors nur Bruchteile der Kosten einer Umrüstung eines Digitalen Projektors aufgewendet werden.

Die metallisierte Bildwand ist bei beiden Verfahren notwendig, wenn polarisiertes Licht Licht verwendet wird.

Das von Viedeospielen bekannte Shutterbrillen- Verfahren lässt sich dagegen nur bei digitaler Projektion einsetzen und erspart die "Silber"wand.

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Ich sehe auch nicht, warum (gerade) die Umstellung auf Digital Cinema den Kinos das Genick brechen wird.

Es ist doch so dass durch HTDV, immer besser und billiger werdenden Projektoren sich bald jederman ein Bild in Kinoqualität zuhause an die Wand werfen kann. Dazu brauche ich keine Pommesbuden. Das, die DVD's allgemein, die immer früher kommenden DVD-Releases, der doch recht teure Kinobesuch und so weiter sorgen für das Kinosterben.

 

Aber zurück zu meiner Behauptung: Wie sieht es denn nun aus mit neuen, digtialen Filmen im Kino? Ice Age2?

Ich sehe dies schon: Du selbst beschreibst die Lawine treffend. Folgerichtig sind die (fast) gleichen Soft- und Hardware-Komponenten, konsistierend in der gleichen Produktionslinie wie für (zeitgleiche) DVD- und Home-Cinema-Premieren, das Ende für das Filmtheater.

 

Wenn die Verleiher erst einmal die Kinobetreiber auf die Vertriebsbasis der HD-DVD-Belieferung eingeschworen haben, dann entfällt das exklusive Vertriebsmodell 35mm, welches einigermassen sicher gegen eine hochqualitative Raubkopierung ist (sofern man die Resultate eines illegal abgefilmten Leinwandbildes einmal vergleicht mit dem Original oder einer HD-DVD).

Die Software 35mm ist eben nicht auslieferbar für Imbißbuden, Home Cinemas und Kneipen und sichert über einen vereinbarten Zeitraum das exklusive Kinofenster. Als (qualitativ steigerungsfähiges und wandlungsfähiges) Exklusiv-Medium wird bei 35 mm auch die Trennung zwischen Erst- und den multimedialen Drittauswertern technologisch aufrechterhalten. Dem Kunden kann wohlbegründet erklärt werden, daß die Kinoauswertung nicht austauschbar mit einer Home-Cinema-Auswertung ist und er im Kino - wenn er gar zu spät zur Kinokasse anrückt - auch keine (HD)-DVD dieses Films (anstelle der Kinoeintrittskarte) dort erwerben kann, da nur im Kino das Filmoriginal auch original als Film und somit in exklusiver Erstauswertung läuft, die ganz klar technologsch unvereinbar mit Home Cinema ist. Motto: "Unser Kinos zeigt Filme original auf Film - keine Videos!"

 

Ich gebe gerne zu, daß digitale Medien (und andere Anwendungen im Bereich der Filmrestaurierung, der Kreation von Special-Effects oder auf dem Sektor der Computeranwendungen und -Computerkünste) ihre Reize und Errungenschaften haben. Aber einer weiteren Degradierung des Films (hallo: die großen Filme werden auf 35 mm gedreht!) zur PC-Konserve verweigere ich mich mit Händen und Füßen.

 

Es gibt Medientheorien und Verkaufsmodelle, die gerade in den Synergien zwischen Multimedia, digitaler Verknüpfung und Quervermarktungen bei DVD/Home Cinema/PC-Konsole/On Demand-Märkten und dem Kinomarkt für den Kinomarkt angebliche Wachstumschancen ausmachen wollen. Das sind kinounkundige Geschäftsleute, die einen kurzfristigen Profit anstreben und sich dann aus dem Staub machen, wenn alles abgegrast ist. Sie erkennen auch nicht, daß hierbei die ureigenen, exklusiven Filmtheater-Attribute verwässert werden und letztlich (nachdem das exklusive Auswertungs- und Technologiefenster gefallen ist) quasi wie Zellenfraß die Theaterstruktur aufgelöst wird. Man sollte sich darüber tiefgreifend Gedanken machen: Durch DVD hat zwar die Filmbegeisterung weiter zugenommen, aber der Kinobesuch abgenommen. Dringen solche Vertriebs- und Konsummodelle und eine ähnliche, billig absetzbare Technologie auch ins Kino vor, so scheint prozeßlogisch vorgezeichnet, daß der Preis einer Verkaufs-DVD bald unter dem einer Kinokarte liegen wird - und das bei völliger Technologie- und Angebotsgleichheit!

 

Außer einem abgedunkelten Raum gibt es dann nichts mehr, was Kino exklusiv als Privileg anbietet und gegenüber den Verleihern, Produzenten und dem Publikum als verkaufswerte Differenz zum technisch nicht kompatiblen Home Cinema nachzuweisen imstande wäre.

 

Schade drum, exklusives Filmtheater.

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Hallo Preston Sturges,

 

Du hast Recht, es fallen noch weitere Kosten an.

Alle Mehrkosten müssen natürlich, wie vorher von mir angedeutet, durch einen höheren Eintrittspreis mindestens kompensiert werden.

 

Wenn z.B. der größte Saal (falls mehr als einer vorhanden) für 3D ausgerüstet ist, sollte dieser 300 oder mehr Zuschauer am Tag haben. Wenn jeder nur €1 mehr zahlt, und ich danke das ist Minimum drin, entspricht dies über €100000 im Jahr wenn alle Vorstellungen 3D sind.

 

Dies sollte die genannten Mehrkosten in vertretbarer Zeit amortisieren.

 

Beste Grüße

Nils

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Mein freundlicher Hinweis bezog sich auf den pauschalen Vergleich mit den analogen 3D- Laufbildprojektionssystemen.

Auf der von Dir erwähnten Veranstaltung wurde in einem IMAX- Theater analog projiziert eine nachträglich mit Rauminformationen versehene Sequenz aus Harry Potter gezeigt. Hier wurde zwar nicht die ganze Sequenz, sondern nur das „rechte Auge“ am Computer generiert, aber das Ergebnis war schon beeindruckend.

":1qrpp24f]Frag Euch selbst würde Ihr nicht den ein oder anderen Film nicht gerne nochmal in 3D sehen???
Natürlich. Nur als aktuelles Beispiel: „Himmel und Huhn“ hätte ohne wesentliche Mehrkosten für den Verleih als 3D- Fassung in 35mm ausgeliefert werden können. Bei Projektion mit polarisiertem Licht müssten für die Umrüstung eines konventionellen Projektors nur Bruchteile der Kosten einer Um

rüstung eines Digitalen Projektors aufgewendet werden.

 

Hallo TomCat,

 

Ich gebe Dir Recht mein Vergleich war etwas pauschal. Sicher gibt es auch gute 35mm 3D Systeme (sowie zu Jaws eingesetzt).

 

Warum ist Umrüstung soviel billiger? Im Grunde muss man beim digitalen doch wahrscheinlich nicht anders umrüsten als beim 35mm, oder? (ernsthafte Frage, kenne ich mich mit 3D auf 35mm nicht gut aus).

 

Die Veranstaltung auf der ich war fand nicht in einem IMAX Kino statt, sondern in einem Theather mit Kinoleinwand.

 

Beste Grüße

Nils

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":2fxgjvh6]

Eine Aussage, dass dann die Pommes Bude Filme zeigt wäre mir zu wage als Argument. Selbst wenn die Investionkosten mit €10000 etwas unter dem für einen 35mm Projektor liegen sollten doch dann bereits heute zumindest die reichen Pommes Buden 35mm zeigen, oder? Man brauch auch keine Kneipe um Bier zu verkaufen, dafür kann ich mich seit 50 Jahren mit einer Kühlbox an die Straßenecke stellen, trotzdem sind die Kneipen auch nach 50 Jahren noch nicht Tod.

Gerade in der Region in der Kinos sterben - unser "altehrwürdiger" Kurfüstendamm - dort sterben auch die Kneipen und ein Weltstadtboulevard ist abends verwaist. Lebenserfahrungen anno 2000 - 2006!

 

Auch ist der Betrieb einer Kneipe und einer Imbißbude mit geringeren Aufwendungen als dem eines Filmtheaters zu bestreiten: und diese (und andere) werden vom HD-DVD-Boom profitieren und nach Wegfall des Auswertungsfensters und Einführung vom HDTV im Kino den Filmtheatern die letzten "Trümpfe" aus der Hand zu nehmen wissen, wenn die Kinobetreiber außerstande sind, ihre exklusiven Auswertungstechnolgien, gebunden an exklusive Auswertungsfenster, auch gegenüber den Produzenten nicht nur zu verteidigen, sondern außerdem zu bewahren und zu perfektionieren, anstatt sich ins Wunderland der Video-Projektion zu stürzen, wo sich seit 1999 (seit Einführung des Digital Cinema) nirgendwo ein Boom abzeichnet.

 

Aus der Historie sind umgekehrte Beispiele zu nennen: die Distribution etwa des 70mm-Formats (in der ehemaligen UdSSR über 1000 damit ausgestattete Kinos!) hat gegenüber der Auswertung in 35mm nicht nur sichtbare Vorzüge bebracht, sondern durch Anstieg der Besucherzahlen um 20% gegenüber eine simultan laufenden 35mm-Auswertung sogar geschäfts- und identitätswerte Vorteile über Jahrzehnte hinweg gesichert.

 

Wo bleiben denn die vergleichbaren Digital Cinema-Events - und das sieben Jahre nach Einführung des Verfahrens? Keiner will sie, keiner braucht sie.

 

Es lebe 35mm, 70mm und IMAX! Daß ein Kino in Nürnberg so viel Geld zum Fesnter hinauswirft, um sich HDTV-Digital Cinema einzubauen und im gleichen Atemzug lamentiert, man würde am liebsten das in Bayern exklusive IMAX-Haus schließen (obwohl IMAX weltweit Umsatzzuwächse erfährt), beweist mir die mitunter ungereifte Betriebsmoral dt. Kinomacher.

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":3su23km7]Wenn z.B. der größte Saal (falls mehr als einer vorhanden) für 3D ausgerüstet ist, sollte dieser 300 oder mehr Zuschauer am Tag haben. Wenn jeder nur €1 mehr zahlt, und ich danke das ist Minimum drin, entspricht dies über €100000 im Jahr wenn alle Vorstellungen 3D sind.
Unabhängig davon, dass es nie so viele 3 D Streifen (oder Festplatten) geben wird, um ein Jahresprogramm zu füllen: Ich glaube nicht dass sich die Begeisterung des zahlungswilligen Publikums über einen längeren Zeitraum hält. Ich habe im laufe der Jahrzehnte etliche 3D- Filme in den unterschiedlichsten Verfahren gesehen. Nach meinem persönlichen Eindruck gibt es in den ersten Minuten einen AHA- Effekt, aber sobald man von der Handlung eingefangen wird, ist es ziemlich egal ob 2 oder 3D. Und irgendwelche Effekte Nutzen schnell ab. (Obwohl: Die Innereien, welche in einem Andy Warhol Film an einer Stange direkt vor der Nase des Zuschauers baumelten, hatten schon was….)
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":15we3o0z]Die Veranstaltung auf der ich war fand nicht in einem IMAX Kino statt, sondern in einem Theather mit Kinoleinwand.

 

Beste Grüße

Nils

 

wenn Ihr die 3-D veranstaltungen auf der CINEMA EXPO 2005 meint, so gab es dort vergangenes jahr zwei veranstaltungen.

 

Eine im kinosaal des veranstaltungsgeländes ... dort wurde digital projektioniert mit 3-D shutterbrillen auf normaler leinwand. Wenn mein biologische festplatte es richtig abgespeichert hat, gab's dort u.a. ausschnitte mit 3-dimensionale generierten szenen aus STAR WARS, GREASE zu sehen. Hier wurde software von IN THREE angewandt, die auch aus dem eigentlich 2-D produzierten CHICKEN LITTLE in letzter minute noch die 3-D version brachte. Es wurde unter anderem vorgetragen, dass diese software einen jeden beliebigen film in 3-D umwandeln kann. Basis dieser software ist das vorhandene Bild, das als das rechte auge angesehen wird, das linke auge wird dann "erzeugt". Die gezeigten ausschnitte waren so entstanden und sahen sehr gut aus ...

 

die andere Vorstellung fand im PATHE - IMAX in Amsterdam statt, auf silberleinwand und mir normaler IMAX-Polbrille und dort stellte IMAX sein im prinzip ähnliches system (allerdings auf 70mm film) vor ... hier gab es ausschnitte aus POLAREXPRESS und BATMAN BEGINS in IMAX 3-D zu sehen. Auch das sah beeindruckend aus ...

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Natürlich, typisch, @preston sturges. Harmonisieren anstatt exakt auf Probleme eingehen. "Sah" alles "sehr gut aus" - natürlich, klar. Digital Cinema = IMAX, wenn man Ihnen lauscht.

Befassen Sie sich einmal detailliert mit den Krisenszenarien und schalten ihre Marketing-Sprache ab - mit Verwässern kommen wir hier nicht auf den Punkt!

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Hallo Cinerama,

 

wie, ich glaube Gonzo, schon richtig sagte, braucht der Verleih die Kinos als Werbeplattform. Ich galube nicht, dass die Filmverleiher die Kneipe als Alternative hierzu sehen und Ihre Filme zur Verfügung stellen und auch glaube auch nicht dass der Zuschauer in der Kneipe Filme gucken will.

 

Mir fehlt aber vor allem nach wie vor der Zusammenhang zwischen Auswertungskette und der Projektionstechnik im heutigen Kino. Ich bestreite nicht, dass das Kino in Gefahr ist, obwohl ich die Gefahr eher im Sofort DVD Vertrieb oder Pay Video on Demand sehe als in Imbissbuden und Kneipen.

Die UdSSR als Vergleich geniesse ich mit Vorsicht, die hatte wenig mit Marktwirtschaft zu tun. Und unsere Diskussion war doch ob die Marktkräfte zur Einführung -auch wenn sie wie Du sagst keiner will und braucht- und vielleicht zum Untergang der Kinos führt oder eben nicht.

 

Beste Grüße

Nils

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Natürlich, typisch, @preston sturges. Harmonisieren anstatt exakt auf Probleme eingehen. "Sah" alles "sehr gut aus" - natürlich, klar. Digital Cinema = IMAX, wenn man Ihnen lauscht.

Befassen Sie sich einmal detailliert mit den Krisenszenarien und schalten ihre Marketing-Sprache ab - mit Verwässern kommen wir hier nicht auf den Punkt!

 

so unterscheiden sich eben die ansichten ...

 

Du siehst das leben als ein ständiges untergansgszenario an allen fronten ... ich neige eher zu einem pragmatischen optimisums ... die zukunft wird zeigen, wer recht hat ... und wer mehr spass hat :-)

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@Cinerama

Obwohl ich der digitalen 3D Veranstaltung nicht beiwohnen konnte (Es war eine geschlossene, nicht öffentlich angekündigte Hersteller Promotionveranstaltung) wird Preston Sturges Recht haben. Die digitale, im Heimcomputer- Shutterbrillenverfahren durchgeführte Präsentation fand auf einer relativ kleinen (ca. 7 mtr. breiten) Bildwand statt, während bei der analogen Projektion die IMAX Bildwand verwendet wurde. Da dürfte der Bildeindruck (außer natürlich der Größe) ähnlich gewesen sein.

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