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70-mm-Kopien - Eindrücke aus Karlsruhe


magentacine

Empfohlene Beiträge

Vorbemerkungen:

 

1. Ich fand das Karlsruher Festival sehr gelungen und habe mich gefreut, die Vorführmängel des Vorjahres fast vollständig behoben zu sehen.

 

2. Selbstverständlich bin ich als Besucher froh und weiß es zu schätzen, daß preston sturges das Festival in dieser Form organisiert und daß verschiedene Leihgeber Kopien zur Verfügung stellen. Besonders wichtig finde ich, daß auch zeitgenössische Kopien mit dem unvermeidlichen Farbfading zur Vorführung kommen, da sie häufig einen klareren Eindruck des Films vermitteln können, als es bei neugezogenen Kopien der Fall ist.

 

3. Die Filmauswahl zu diskutieren erscheint mir sinnlos, denn „allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann". Auch wenn mich z.B. TITANIC weder technisch noch inhaltlich interessiert, akzeptiere ich die Wahl als Versuch einer programmgestalterischen Mischkalkulation, die es ermöglicht, solche Festivals auch in Zukunft durchzuführen.

 

4. Die Freude darüber, einen älteren Film im Kino sehen zu können, noch dazu im korrekten Bildformat und in der stereofonen Tonfassung, darf auf technisch-restauratorischer Ebene nicht den Blick für objektiv vorhandene Unterschiede in Neukopierungen oder restaurierten Versionen trüben. Alles andere ist Schönrederei. Wer sich den technischen Diskussionen nicht aussetzen möchte, wird nicht dazu gezwungen und soll sich über sein persönliches Filmerlebnis freuen.

 

5. Was mir inakzeptabel erscheint, ist ein Hochjubeln von technisch mängelbehafteten Neukopien, nur deshalb, weil sie neu kopiert wurden und – wie denn auch nicht – frei vom Farbschwund erscheinen. Ein konkretes Beispiel scheint mir die bereits diskutierte 70-mm-Fassung von 2001: A SPACE ODYSSEY zu sein, die seit Jahren herumgereicht wird und unnötige Mängel (Unschärfen, schlechter Bildstand, gedupte Passagen auf 16-mm-Niveau) aufweist, die vom Erhaltungszustand des Originals her nicht notwendig wären. Eine solche Fassung diskreditiert leicht die Verwendung des 65/70mm-Formats, indem jüngere Zuschauer (so wörtlich gehört nach 2001) sagen: Naja, es sieht nicht schlechter aus als eine gute 35mm-Kopie.

 

6. Beides ist legitim:

 

- die Begeisterung des Fans für ein immer noch beeindruckendes Filmerlebnis in einer neuen Kopie, ohne fehlende Passagen, von gewissenlosen Kinobesitzern für die Privatsammlung „geplünderte“ Teile und angelöschte oder klopfende Magnetspuren.

- Der technisch-analytische Blick, der bei einer neuen Kopie den Vergleich mit der Wirkung der älteren Kopien versucht und Probleme bei Restaurierung/Neukopierung wahrnimmt und einordnet.

 

Sinnlos ist nur, die beiden Betrachtungsweisen gegeneinander auszuspielen, etwa mit dem Totschlag-Argument der „Nestbeschmutzung“ und/oder „Undankbarkeit“!

 

Ich bitte daher höflich, persönliche Anwürfe, Geschmacksurteile über einzelne Filme und Pauschalurteile wie „Ich fand’s super – was wollt ihr eigentlich“ anderswo anzubringen und hier nach besten Wissen und Gewissen Eindrücke und Beobachtungen vom Festival zu schildern. Ich beginne mal mit SOUTH PACIFIC:

 

 

SOUTH PACIFIC

 

Vergleichssichtung:

Deutsche 70-mm-Erstaufführungskopie mit untertitelten Songs, farblich sehr gut erhalten, gezeigt vor einigen Jahren im Deutschen Filmmuseum

 

FARBE

Die neue Kopie hat selbstverständlich sattere Farben als die überdurchschnittlich gut erhaltene EA-Kopie (um 1999).

Auffällig ist in der NK, daß nahezu alle Szenen ohne Effekt-Farbfilterung einen leichten bis im Einzelfall schweren Gelbstich aufweisen, der auf unausgeglichene Lichtbestimmung zurückzuführen sein dürfte. Manche Außenaufnahmen sind wieder einwandfrei, so daß eine Veränderung des Negativs, etwa durch Farbstoffschwund, unwahrscheinlich erscheint.

 

AUSNAHMEN

Die Farb- und Lichtsprünge zwischen Bühnenshow und Publikum haben nichts mit der Lichtbestimmung zu tun, sondern sind bereits aufnahmeseitig (Studio/Location) bedingt.

 

OFFENE FRAGEN

Die wenigen Aufnahmen am Strand (Manöver), die mit dem „Bugeye“-Objektiv aufgenommen wurden, wirkten sehr körnig und unscharf. Es wäre interessant festzustellen, ob diese Passagen in der EA-Kopie ebenfalls einen anderen Charakter hatten.

 

SCHÄRFE

Durch den Intermednegativ-Prozeß wirkt die NK minimal körniger, die vom Kameranegativ kopierte EA ist also etwas feinkörniger. In puncto Auflösung wurde dem Look des Films aber kein unvermeidlicher Schaden zugefügt (subjektiver Vergleich: NK von PATTON).

 

GESAMTEINDRUCK

Der Duplikatprozeß scheint weitgehend einwandfrei abgelaufen zu sein (eine „Hinrichtung im Kopierwerk“ à la SOUND OF MUSIC im letzten Jahr fand nicht statt.) Bildstand einwandfrei, Schärfe gut.

Die gezeigte Kopie ist aber in der Farbabstimmung extrem uneinheitlich und bestenfalls als ein Schritt auf dem Weg zur richtig auskorrigierten Kopie zu bezeichnen. Innerhalb einzelner Szenen gibt es große Farbsprünge, etwa im Büro des Kommandanten.

 

DVDs können natürlich keine Referenz für den Gesamteindruck einer Filmkopie sein. Das Farbkonzept, wie es sich anhand der überlieferten EA-Kopie darstellt, wird aber in der Korrektur der DVD werkgetreuer transportiert als in der neuen 70-mm-Kopie. Die Wirkung der „Farbfilterei“ entsteht ja erst im Gegensatz zur realistischen ungefilterten Eastmancolor-Realität. Aus der EA-Kopie und dem Wissen über den Umgang mit dem damaligen Filmmaterial läßt sich schlüssig ableiten, daß eine neutrale Farbgebung und nicht der fast durchgehende leichte Gelbstich der NK werkgetreu ist. Insofern ist cineramas Behauptung, daß die DVD für den farblichen Look (nicht für Auflösung und andere Parameter!) vorbildlich sei, eindeutig zuzustimmen.

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SPARTACUS

 

VERGLEICHSSICHTUNG

a) Deutsche 70-mm-Erstaufführungskopie, stark gefadet, auf 19-Meter-Bildwand des CINEPLEX, Frankfurt/M.

b) Restaurierte OV, "Berliner Kopie" (BK) mit deutschen Untertiteln (2005)

 

 

FARBE/LICHTBESTIMMUNG

Es handelte sich objektiv um die schlechteste Kopie der restaurierten Fassung, die ich bisher gesehen habe. Grund dafür ist die mangelhafte Lichtbestimmung, alle dunklen Szenen sind entweder am "Absaufen" oder haben kein richtiges Schwarz mehr. In den dunklen Flächen tauchen Artefakte der Restaurierungsmaßnahmen auf, zum Beispiel violette Verschleierungen und Farbflächen.

Die Kopie wirkt wesentlich unschärfer als die wohl vom gleichen Negativ gezogene BK, weil durch die falsche Kopierhelligkeit Details "zulaufen" oder "ausfressen".

 

AUSNAHMEN

Die Einstellungen von Varinia, die vor dem gekreuzigten Spartacus steht und ihm das Kind entgegenhält, waren bereits in der EA-Kopie unscharf, grobkörnig und von Farbschlieren entstellt. Vermutlich darauf zurückzuführen, daß nur die europäische Fassung den uns wohlbekannten Schluß hatte, während in den USA Spartacus selbst nicht mehr zu sehen ist (bzw. nur seine Beine), eventuell wurden für die Exportfassung Duplikatteile und 2. Takes von Kirk Douglas verwendet.

 

Auch die optisch bearbeiteten Totalen der Schlachtszenen (Vervielfachung der aufmarschierenden Soldaten) waren bereits in den EA-Kopien relativ schlecht.

 

Die einzigen Aufnahmen, die von der zu dunklen und "matschigen" Kopierung profitierten, waren die Matte-Aufnahmen etwa vom römischen Zeltlager und dem am Meer lagernden Sklavenheer. Diese Einstellungen sind in der BK etwas zu hell und wirkend daher unglaubhaft.

 

OFFENE FRAGEN

Woher kommt das Licht, welches in der Landkartenszene mit Herbert Lom und Kirk Douglas den herrlichen prismatischen Reflex genau in der Mitte der Karte erzeugt?

 

SCHÄRFE

Die restaurierte Fassung war insgesamt bereits deutlich körniger als die in Einzelanfertigung und Schrittkopierung vom Originalnegativ angefertigten EA-Kopien. Dennoch ist in der BK ein guter Eindruck des Films zu bekommen, während die in Karlsruhe gezeigte Kopie den Eindruck leider stark verfälscht.

 

GESAMTEINDRUCK

Der Film wirkt optisch zerrissen, alle restaurierungsbedingten Probleme des Ausgangsmaterials werden durch die unglückliche Lichtbestimmung maximal hervorgehoben.

 

Da es wohl bei SPARTACUS keine multiplen Duplikatnegative gab, bleibt nur anzunehmen, daß es sich um eine Null- oder frühe Korrekturkopie handelt, die eigentlich zur öffentlichen Vorführung nicht gedacht war.

Es ist in Ordnung, daß bei einer Restaurierung gewisse Qualitätseinbußen entstehen müssen, durch Mängel in der Vervielfältigung diese Probleme noch hervorgehoben zu sehen, ist sehr unerfreulich.

 

DVDs können natürlich keine Referenz für den Gesamteindruck einer Filmkopie sein. Dennoch erscheint es legitim, die insgesamt eher in sandfarbene gleitende Farbgebung der Criterion-DVD (von der restaurierten Fassung) anzuzweifeln und der BK den Vorzug zu geben.

Insbesondere beim Vergleich der SPARTACUS-Lichtsetzung mit anderen Arbeiten des Kameramanns Russell Metty (und damit meine ich ausdrücklich nicht die Sirk-Filme!) scheint die "moderner" wirkende "Abstimmung in Goldene" der DVD fragwürdig.

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Ist zwar hier etwas OT, daher nur eine kurze Zwischenfrage:

Vorbemerkungen:

......... und habe mich gefreut, die Vorführmängel des Vorjahres fast vollständig behoben zu sehen.

War das tatsächlich so? Nach den Erfahrungen im letzten Jahr habe ich dieses Jahr auf den Besuch verzichtet. Sollte aber tatsächlich geschult worden sein, so bin ich im nächsten Jahr wieder dabei.
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@TomCat:

 

Der Bildstand der neuinstallierten DP70 war gut, auch an der DP75 fand ich (bei der Vorführung von MEUTEREI AUF DER BOUNTY) bildstandsmäßig nichts zu beanstanden. Ob ein minimaler (!) Schärfeabfall zu den seitlichen Bildrändern hin auf die Filmführung der DP75 oder den Anamorphoten zurückzuführen war, kann ich nicht sagen.

 

Probleme mit unterschiedlichem Material (Acetat, Polyester, mit und ohne Magnetspur) konnte ich keine bemerken, abgesehen von der BARAKA-Kopie, die in der linken Bildhälfte auch auf DP70 ein unangenehmes Pumpen und Flattern und merkwürdige Dichteschwankungen zeigte. Da das Phänomen bei keinem anderen Film auftrat, vermute ich Schaden an der Kopie.

 

Sehr angenehm war das verminderte Laufgeräusch im Vergleich zum "MG-Sound" der DP75 im Vorjahr. Obwohl man es durch die letzten zwei Akte von AGENTEN STERBEN EINSAM mühelos hätte kaschieren können... :wink:

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So sehr ich auch @magentacine's posts und damit die rückkehr zu einer sachlichen, nüchternen aber durchaus auch kritischen betrachtungsweise begrüße, würde ich diese diskussion doch gerne im thread "70mm event in karlsruhe" fortgesetzt wissen. eine aufsplitterung in zu viele einzelthreads mag eine eventuelle recherche viele jahre später erschweren. Gebündelt in einem thread könnte man sich in dem falle ganz gut durch die veranstaltungen und die diversen berichte zu den filmen durcharbeiten und spätestens nach 4 - 5 weiteren jahren festival hätten evtl. suchende und neugierige ein gebündeltes kompendium von meinungen, analysen, daten und (leider manchmal auch) groben pauschalverurteilungen. Bedeutend schwerer wird es da schon, sich durch diverse nebenthreads zu lesen.

 

... nur so ein gedanke am rande und anregung an die forumsmods ...

 

weiterer kleiner einwurf am rande: die erwähnten schlechten "2001" dupteile (zu ende: bowman am tisch, messer oder gabel fällt zu boden)sind auch schon in der EA kopie gedupt, eine generation dupe halt weniger, aber auch deutlich sichtbar.

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@preston sturges:

 

Ich meine, in die Wahrnehmung und das Erleben eines Films spielen so viele Faktoren hinein, daß es schon sinnvoll ist, das rein technisch-gestalterische bzw. restauratorische Gebiet getrennt zu diskutieren. Die persönliche Seherfahrung wird u.a. beeinflußt

 

- durch frühere Seherfahrung, die das Wieder-Sehen überlagert;

- durch persönliche Wahrnehmungsmuster - der eine reagiert mehr auf Ton und Musik, nimmt hingegen Schärfe/Texturen und Farbnuancen weniger wahr, der andere hat kein Ohr für musikalische Feinheiten;

- dadurch, wie gut der Film für einen selbst "funktioniert": Bei SPARTACUS bin ich trotz aller Mängel immer wieder fasziniert und tauche in die Erzählung ein, während ich mich nach dem Abgang von Rex Harrison in CLEOPATRA mehr darauf konzentriere, welche Wölbung die Säulen bei Verwendung welches Objektives annehmen und wieviele Statisten ich im Hafen von Alexandria noch erkennen kann.

:)

 

Es geht ja primär um das Geschichtenerzählen und -erzähltbekommen, und wenn wir hier einen Ausschnitt, nämlich das Technisch-Gestalterische betrachten, bedeutet es nicht, daß dieser auch das wichtigste Element sei.

 

In diesem Sinn bin ich auch froh, alle neugezogenen 70-mm-Kopien des letzten und dieses Festivals gesehen zu haben, da sie doch eine deutliche Annäherung an das ursprüngliche Seh-Erlebnis ermöglichen. (Am deutlichsten THE AGONY AND THE ECSTASY, der mir als einzige neue Kopie den echten Todd-AO-Look vermittelte.)

 

An AIRPORT (ausgenommen Splitscreen-Montagen), GRAND PRIX (Spielszenen) oder RYANS TOCHTER (ganzer Film) beeindruckt trotz Farbfading der Positivkopien immer noch der "samtartige", kornlose Look. Diese spezielle Ästhetik und Brillanz vermisse ich bei den neuen Kopien.

 

Es kann nicht darum gehen, das herabzusetzen, was dankenswerterweise als Nebenprodukt der DVD-Produktion neukopiert wurde, sondern den Unterschied klar zu benennen, damit man sich seiner bewußt sein kann.

 

Oder klar zu kritisieren, was aus Sparsamkeit oder Gedankenlosigkeit versäumt wurde und hätte getan werden müssen! Gerne greife ich Deinen Hinweis auf 2001: A SPACE ODYSSEY auf:

 

Wie sich bei der Vergleichsvorführung alt/neu gezeigt hat, ist in einigen -sicher nicht in allen - zeitgenössischen 70-mm-Kopien die "Gabel-Passage" bereits vom Duplikat kopiert.

 

Das war der damalige Ablauf:

 

1. Beschädigung des Kameranegativs bei Kopierung

2. Einfügen der Passage (Duplikat-Intermed-Negativs) ins Kameraoriginal

3. Herstellung weiterer Kopien.

 

Ergebnis: Leichte Einbuße an Bildschärfe, Zunahme der Körnigkeit, Farbabweichungen

 

Dann wird - dreißig Jahre später - von 2001 ein neues Dup-Negativ hergestellt.

Der korrekte Weg hätte nun so ausgesehen:

 

1. Feststellen, welche Passagen im Originalnegativ durch Dup ersetzt sind.

2. Wiederherstellung der betreffenden Einstellung von Farbauszügen oder Interpositiv auf heutiges, hochwertiges Intermednegativ

3. Einfügen ins neuerstellte Intermednegativ des Gesamtfilms

4. Herstellung der neuen Kopien

 

Stattdessen geschah folgendes:

 

1. Dup-Kopierung des Originalnegativs mit eingesetzten Dupszenen.

2. Herstellung der neuen Kopien.

 

Ergebnis:

Die "Gabel"-Sequenz hat jetzt die Generationsfolge

 

O-Negativ>Interpositiv>Internegativ>Interpositiv>Internegativ>Positivkopie

 

im Gegensatz zu

 

O-Negativ>Vorführkopie (bei den Originalkopien)

 

und im Gegensatz zu

 

O-Negativ>Farbauszüge>Internegativ>Positivkopie

 

(bei korrekter Restaurierung)- sie ist also ein Produkt sechster Generation statt vierter!

 

Selbst ein Blowup von 35mm-Ausgangsmaterial hätte in der "Gabel"-Sequenz noch bessere Bildqualität geliefert!

 

An diesem Beispiel sieht man deutlich, daß man sich keineswegs darauf verlassen kann, daß Rechteinhaber und Studios, seien sie noch so gutwillig und engagiert, sich schon um eine korrekte Präsentation des Films kümmern werden. Auch bei 2001 wurde immer wieder behauptet, der Film habe noch nie so gut ausgesehen wie in der Neukopierung, während exakt das Gegenteil der Fall war.

 

Ich bin jedenfalls gespannt, welche Beobachtungen andere gemacht haben, nur sachlicher Autausch kann zu produktiver Erkenntnis führen!

 

 

8)

 

 

PS: Ich persönlich empfinde einen 48-seitigen Thread, in dem sich über zwei Jahre vieles wiederholt und aufhebt, als abschreckend (eher als "threat" sozusagen :lol: ), während ein klar bezeichnetes Einzelthema - hier die technische Diskussion der gezeigten Kopien - eher zum Nachlesen reizt. Aber das ist natürlich Ansichtssache...

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Nun ... bei "2001" wurde in meinen augen der fehler bereits bei der herstellung der EA kopien gemacht. Als das original-negativ bei der EA 70mm kopierung bei METROCOLOR labs. an dieser stelle offenbar defekt ging, hätte man damals, der film war ja in der erstaufführung und der gute Stanley K. wachte noch über alles und jedes im zusammenhang mit seinen filmen, der MGM-Löwe hatte noch sein potentestes brüllen und in den koperwerken arbeiteten noch männer von schrot und korn (keine vollid...) hätte man also korrekterweise damals die betreffende stelle aus den B/W separations nachfertigen müssen. Also ursächlich ist der fehler oder das versäumnis dort im jahre 1968 zu finden,

 

... und so nahm das "verhängnis" dann seinen lauf.

 

Es entzieht sich meiner kenntnis, ob diese stelle in allen 70mm kopien gedupt war oder nicht, sicher müsste es einige OV kopien geben, die hergestellt wurden, bevor der "supergau" passierte. Vier mir bekannte deutsche 70mm EA kopien haben alle diese szene im dup, die deutschen kopien ware nach meiner erkenntnis kopien der abfolge 120. bis 148. kopie. Also wahrscheinlich ging diese stelle weit vor der deutschen kopierung defekt.

 

Aber wie gesagt, es handelt sich um 12 - 15 sekunden ... deutlich erkennbar, aber man kann damit gut leben, oder?

 

Auch scheint nach meiner erkenntnis im jahre 2001 das "neue" dupnegativ von einem 65mm interpositiv zu sein, das im jahre 1981 vom originalnegativ hergestellt worden ist. Auch nicht die beste aller lösungen ... erst ein neues 65mm interpostiv und austausch der schlechten klammerteile, wäre sicher besser, aber man darf nicht vergessen, dass es auch für diese kopierungen ein budget gibt, das einzuhalten ist.

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Das mit dem Budget ist natürlich richtig. Setzt man aber die Werbewirkung der 70-mm-Screenings auf Festivals (für DVD-Verkäufe und den "Katalogwert" eines Filmtitels) in Relation zu den überschaubaren Kosten für ein oder zwei Minuten Dupkopierung von Separationen, so erscheint es mir am falschen Fleck gespart.

 

Ich weiß nicht, was Kubrick dazu gesagt hätte, aber es gibt einen wunderbaren Satz von David O. Selznick, der mit GONE WITH THE WIND einen Maßstab für Roadshow-Auswertung und erstklassige Präsentation gesetzt hat:

 

"There are only two classes - first class and no class." 8)

 

http://www.brainyquote.com/quotes/authors/d/david_o_selznick.html

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Nun, Preston macht hier etwas möglich, was unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten in den Super-GAU führt, der Drittporsche ist damit sicher nicht finanzierbar...

 

Freut euch doch einfach darüber, daß seltenes Filmmaterial mal wieder die Bildwand erfüllt...

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... so erscheint es mir am falschen Fleck gespart.

 

Ich weiß nicht, was Kubrick dazu gesagt hätte, aber es gibt einen wunderbaren Satz von David O. Selznick, der mit GONE WITH THE WIND einen Maßstab für Roadshow-Auswertung und erstklassige Präsentation gesetzt hat:

 

"There are only two classes - first class and no class." 8)

 

 

sehe ich auch so ... am falschen fleck gespart, aber schon damals 1968. Hätte man es beizeiten richtig ausgebessert, wäre es in der weiteren kette gar nicht erst vorgekommen.

 

Und bei der neukopierung wurde die chance leider erneut vertan ...

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@ T-J:

 

Korrekt! Meine Kritik richtet sich auch nicht an preston sturges, sondern an jene Zahlenschieber, die in technischen Fragen nur allzugern meinen, eine Sache sei "gut genug" oder "völlig ausreichend", wenn die Arbeit nur halb getan ist.

Der übelste Satz - meistens zu lesen in Postproduktions- oder Spezialeffekt-Zusammenhängen: "We could get away with (hier bitte technische Schweinerei nach Belieben einfügen)." :evil:

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sehe ich auch so ... am falschen fleck gespart, aber schon damals 1968. Hätte man es beizeiten richtig ausgebessert, wäre es in der weiteren kette gar nicht erst vorgekommen.

 

Und bei der neukopierung wurde die chance leider erneut vertan ...

Sie haben bisher in sämtlichen (!) Ihrer Beiträge nur die geringsten Abstriche an der Güte von Neukopierungen bei Kinoeinsätzen aus geschäftspolitischen Gründen als "psychopathologische Einbildung" gebrandmarkt und zur Gänze geleugnet.

Wenn Sie nunmehr unter dem Eindruck erfolgter Aufklärung komplett Ihren Standpunkt austauschen, interpretiere ich das als kalkulatives Moment unter Geschäftsführern, die Ihr Fähnchen nach dem Winde schwenken, um auf dem Wasser "oben auf" zu bleiben.

 

Ihre "2001"-Analysen sind vage und beschränken sich auf lediglich zwei gesehene Kopien - unzureichend in jeder Hinsicht.

Nun, Preston macht hier etwas möglich, was unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten in den Super-GAU führt, der Drittporsche ist damit sicher nicht finanzierbar...

 

Freut euch doch einfach darüber, daß seltenes Filmmaterial mal wieder die Bildwand erfüllt...

 

Ein Kino, das gute Sponsoren hat, riskiert keinen Supergau, sondern kalkuliert eine solche Veranstaltung als Investition in das Corporate Image (so habe ich es im BWL-Kurs einmal "eingetrichtert" bekommen).

Es handelt sich demnach nicht um eine Wohltätigkeitsveranstaltung, sondern um eine modernere Variante im Marketing - habe nix dagegen.

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Wenn Sie nunmehr unter dem Eindruck erfolgter Aufklärung komplett Ihren Standpunkt austauschen, interpretiere ich das als kalkulatives Moment unter Geschäftsführern, die Ihr Fähnchen nach dem Winde schwenken, um auf dem Wasser "oben auf" zu bleiben.

 

Ihre "2001"-Analysen sind vage und beschränken sich auf lediglich zwei gesehene Kopien - unzureichend in jeder Hinsicht.

 

wovon redest Du? über die 15 sekunden in "2001"? Das ist doch kalter kaffee von gestern und wurde längst und gemeinsam mit @magentacine durch ausführliche sichtungen von diversen materialien geklärt. War auch thema hier im forum vor vielen monaten ... Du hängst etwas hinterher ...

 

Ein Kino, das gute Sponsoren hat, riskiert keinen Supergau, sondern kalkuliert eine solche Veranstaltung als Investition in das Corporate Image (so habe ich es im BWL-Kurs einmal "eingetrichtert" bekommen).

Es handelt sich demnach nicht um eine Wohltätigkeitsveranstaltung, sondern um eine modernere Variante im Marketing - habe nix dagegen.

 

Da hast Du im BWL kurs gut aufgepasst und ganz richtig erkannt ...

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@ T-J:

 

Korrekt! Meine Kritik richtet sich auch nicht an preston sturges, sondern an jene Zahlenschieber, die in technischen Fragen nur allzugern meinen, eine Sache sei "gut genug" oder "völlig ausreichend", wenn die Arbeit nur halb getan ist.

Der übelste Satz - meistens zu lesen in Postproduktions- oder Spezialeffekt-Zusammenhängen: "We could get away with (hier bitte technische Schweinerei nach Belieben einfügen)." :evil:

 

Der satz hört sich natürlich übel an, man darf aber nicht vergessen, dass die herstellung eines filmes sowohl budget- als auch zeitrestriktionen ausgesetzt ist. Bei filmen mitzuarbeiten setzt in hohem maße bereitschaft zu pragmatischen lösungen voraus, es sei denn man heißt Stanley Kubrick. Ein Autor ist nie mit der buchfassung zufrieden, aber es muss irgendwann fertig sein, sonst stockt die produktion, der kameramann würde oft gerne noch etwas mehr zeit fürs licht haben, der regisseur hätte lieber diese und jene rolle anders besetzt, der produzent wollte eigentlich einen anderen regisseur, der war aber nicht frei, dem schauspieler paßt der kameramann nicht, weil er so hartes licht macht und dem kameramann paßt der affektierte schauspieler nicht, der jetzt noch anfängt ihm was von filtern aufs ohr zu drücken.

 

Möchte damit nur zum ausdruck bringen, dass vieles, was wir da auf der leinwand sehen, die resultate von geschlossenen kompromissen sind und nicht selten kommt da großartiges bei heraus ... nicht unähnlich dem richtigen leben :-)

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wovon redest Du? über die 15 sekunden in "2001"? Das ist doch kalter kaffee von gestern und wurde längst und gemeinsam mit @magentacine durch ausführliche sichtungen von diversen materialien geklärt. War auch thema hier im forum vor vielen monaten...Du hängst etwas hinterher...

Wir hatten die Versionsanalyse der Neufassung des Films im Februar 2001 am Tag der Weltpremiere dieser Kopie verfaßt und "hinken" nicht hinterher. Zu der Zeit verfügten Sie weder über die EA- noch die neue Version und waren wohl noch nicht im Kino tätig oder gerade erst am Anfang Griesheimer 35mm-Managements.

 

Aber es freute, daß einige späterfolgende Betrachtungen der Restaurierung daran anknüpften. :)

 

Der satz hört sich natürlich übel an, man darf aber nicht vergessen, dass die herstellung eines filmes sowohl budget- als auch zeitrestriktionen ausgesetzt ist. Bei filmen mitzuarbeiten setzt in hohem maße bereitschaft zu pragmatischen lösungen voraus, es sei denn man heißt Stanley Kubrick. Ein Autor ist nie mit der buchfassung zufrieden, aber es muss irgendwann fertig sein, sonst stockt die produktion, der kameramann würde oft gerne noch etwas mehr zeit fürs licht haben, der regisseur hätte lieber diese und jene rolle anders besetzt, der produzent wollte eigentlich einen anderen regisseur, der war aber nicht frei, dem schauspieler paßt der kameramann nicht, weil er so hartes licht macht und dem kameramann paßt der affektierte schauspieler nicht, der jetzt noch anfängt ihm was von filtern aufs ohr zu drücken.

 

Möchte damit nur zum ausdruck bringen, dass vieles, was wir da auf der leinwand sehen, die resultate von geschlossenen kompromissen sind und nicht selten kommt da großartiges bei heraus...nicht unähnlich dem richtigen leben :-)

´

Anstelle von Abschweifungen hier ein brauchbares Buch von L.O. Beier "Teamwork in der Traumfabrik": http://www.amazon.de/Arthur-Penn-Lars-O...392947073X

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Zu der Zeit verfügten Sie weder über die EA- noch die neue Version und waren auch noch nicht einmal im Kino tätig oder gerade erst am Anfang Griesheimer 35mm-Managements.

 

 

... cool ... schreibst Du neuerdings an meiner Biographie? ... und das noch zu lebzeiten, welche ehre ... stehe Dir selbstverständlich gerne für weitere recherchen zu verfügung ... brauchst Du jugendfotos? wann wird das buch fertig?

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Anstelle von Abschweifungen hier ein brauchbares Buch von L.O. Beier "Teamwork in der Traumfabrik": http://www.amazon.de/Arthur-Penn-Lars-O...392947073X

 

Du hast den falschen link vor aufregung gesetzt...aber das "Arthur Penn" buch ist auch klasse...allerdings erscheint mir die titelschrift zu "gelb" geraten.

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Wen's interessiert: http://www.amazon.de/Teamwork-Traumfabr...51?ie=UTF8

 

(Anlaß für die Autoren war der verbreitete Glaube, nur die Fokussierung auf den film auteur könne ein geschlossenes Filmwerk erschaffen: einer Auffassung, der man mit dieser Monographie und der Ehrung auch des Handwerks die Realitäten der Studio-Produktion entgegenhielt.)

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Ganz in Ihrer Nähe und auch für Sie: eine karlsruher "Eliteuniversität" ... coming soon. Auch für Schulabgänger wie Sie zu Gasthörer-Gebühren erschwinglich.

 

auch wenn sich die elite-studenten an der TH hier mehr um "Funktionelle Nanostrukturen" (1 Nanometer = 1 Millionstel Millimeter)bemühen, werden wir unser bestes tun, diese technik-studenten in der freizeit auf das

 

70-millionen-nanometer-format

 

einzuschwören. Wetten, dass uns das gelingt?

 

Techniker wie @fn sehen wir immer wieder gerne hier ...

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