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Siemens-Berthon-Farbfilm ?


Volker Leiste

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Von den Firmen Siemens & Halske und Pertutz wurde in der ersten Hälfte der 1930er Jahre ein Linsenraster-Farbfilmverfahren bis zur Marktreife entwickelt, das sich jedoch gegen Agfacolor nicht behaupten konnte. In diesem Verfahren wurde ein kurzer Spielfilm mit H. Liebeneiner gedreht; Titel "Das Schönheitsfleckchen". Hat jemand Informationen über den Verbleib des Filmes ?

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jep, da ist er gelagert, allerdings als S/W kopie...

wo das original ist, weis niemand...

ach ja, evtl. braucht man beim linsenraster f.-film noch einen "streifenfilter" der hinter das objektiv kommt...

 

ich empfehle hierzu die lektüre "COLOR - die farben des films" von gert koshofer...

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Erst einmal DANKE !

 

Ja, das dreifarbige Filter zum Einschalten in den Strahlengang ist ausführlich beschrieben in "Hütte, des Ingenieurs Taschenbuch" 1930er Jahre, Band 4(?), im Abschnitt über Kinotechnik sowie in der Siemens Zeitschrift, die dort sehr ausführlich das Siemens-Berthon-Verfahren in den technischen Einzelheiten und Schwierigkeiten (Anforderungen an Emulsion, Prägewalze für die Linsen und Kopiertechnik) beschreiben. Dann gibt es noch entsprechende Hinweise in Georg Siemens dreibändiger "Geschichte des Hauses Siemens" und einige Archivakten bei Siemens (die ich aber noch nicht gelesen habe).

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Neue Informationen :

 

Im Bundesfilmarchiv ist der Film unbekannt. ABER ein alter, ehemals leidender Angestellter bei Pertutz in München (später Film- und Fotomuseum in München) kannte den Film und berichtete, der Film sei nach dem Krieg in München noch mehrfach vorgeführt worden. Er selber hätte den Film gesehen und seines Wissens sei der Film noch im Münchner Raum existent..... Kann jemand damit etwas anfangen und mir weiterhelfen ?

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umpf... naja....

nicht alles, was das bundesfilmarchiv sagt, bzw die herren/damen am telefon, muss stimmen... naja, ich setz mich gleich ans telefon...

 

münchner raum sagst du?

m.W. vielleicht in einem nicht mehr existenten kino... oder in den tiefen katakomben der beiden ansässigen kopierwerke?

ich werd mal nachforschungen anstellen...

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ach ja, der film lied zuerst nur als beifilm zu "die kopfjäger von borneo" und kam seperat mit der mitgelieferten optik ins kino...

vielleicht hilft das weiter..

 

DIF und FWM-Stiftung kennen den film zwar, aber eine kopie haben sie nicht und wissen leider auch nicht, wo sich diese befindet... das Bundesarchiv sucht im moment noch...

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  • 4 Wochen später...

Guten Tag.

 

Ich arbeite derzeit an einer Forschungsarbeit zum Thema "Früher Farbfilm" und kann daher beisteuern, dass der Film "Das Schönheitsfleckchen" ebenso wie die in Opticolor gedrehten Propagandafilme als verschollen gelten. Schwarzweiß-Kopien sind mir ebenfalls nicht bekannt.

 

@Volker Leiste:

Mich würde sehr interessieren, um wen es sich bei dem erwähnten "leitenden Angestellten bei Perutz" handelt. (Gerne sonst auch Privat-Nachricht.) Bei weiterem Interesse am Thema könnten wir auch gerne unsere Quellen tauschen!

 

Grüße,

D. Alt

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Den Namen habe ich Dir als "PN" zugeschickt.

 

Derzeit versuche ich Frau Edith Oss ausfindig zu machen. Sie ist die letzte Überlebende des Filmes "Das Schönheitsfleckchen" und wohnt in einem Altersheim in München. Die Kontakte hierzu laufen über die Redaktion "Abendzeitung" in München, da man letztes Jahr Frau Oss noch interviewed hatte.

 

Volker

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Hallo

 

Das Siemens Berthone Verfahren entspricht technisch dem Schweizer "Opticolor"- Linsenraster Farbfilmverfahren, mit dem in der Vor Einschichtzeit, Mitte deer 30er häufig experimentiert wurde. Es ist keine eigenständige Entwicklung, sondern eine Lizenzanwendung, die kleinere Verbesserungen erfahren hat, aber keine echten Neuerungen.

Das Filmmaterial wurde von dem zweitgrößten Filmhersteller dieser Zeit, der Fa. Perutz bezogen.

Nachlesen kann man das in Kinotechnik, in den Heften aus Mitte der 30er, die ja wohl in jeder techn. Unibibliothek auszuleihen sind. :D

 

StefanDas

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Ja, genau so ist es auch den Siemens-Veröffentlichungen aus dem Spätsommer 1936 ff. beschrieben.

Das Linsenrastersystem war im Prinzip schon länger bekannt, wie Du auch schreibst . Die Verbesserungen bei Siemens-Berthon lagen damals in der Sensibilisierung des Filmmateriales, seiner Empfindlichkeit und in der genauen Einhaltung der Filmdicke (Träger samt Schicht). Auch bei der Herstellung der Prägewalzen für die Linsenstruktur waren Verbesserungen gemacht worden, die aber in der praktischen Umsetzung sehr mühsam waren.

Das nächste große Problem war die Kopierbarkeit von Linsenrasterfilmen mit den extrem geringen Toleranzen zwischen "Mutter" und "Tochter" zur Vermeidungen von Farbsäumen durch Interferrenzen der Linsenraster. Das soll wohl alles (für damalige Verhältnisse ?) befriedigend gelöst worden sein.

Was bleibt ist die große Frage, wo sind die Filme - die mit diesem Verfahren gedreht wurden - geblieben und gibt es zumindest noch Fragmente von Filmen nach diesem Verfahren oder Hardware, die heute noch "besichtigt" werden können ? Hochinteressant wäre es, wenn man heute einen solchen Film noch einmal ansehen könnte und die Qualität der Farbe und der Körnung mit heutigen Farbfilmen vergleichen könnte.

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  • 9 Monate später...

Ich möchte das Thema nochmal hier im Forum in Erinnerung rufen. Bisher waren alle Versuche der Nachforschungen ergebnislos. Ziel der Nachforschungen ist es, irgendwo noch zumindest einige Meter Filmmaterial nach dem Siemens-Berthon-Verfahren aufzutreiben und zumindest als "Kopie" in einem modernen Farbsystem vorführen und historisch "vergleichen" zu können.

Wenn möglich sollte dann das kostbare Filmstückchen fachgerecht in einem Fachmuseum für die Nachwelt erhalten werden.

 

Vielelicht liest heute jemand mit, der noch eine Idee oder einen Tipp hat ??

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  • 2 Jahre später...

Als aktuelle Anmerkung: Auch meine Filmsuche hat bislang keine Ergebnisse gebracht. Eine Schwarz-Weiß-Kopie des Films TAG DER DEUTSCHEN KUNST, MÜNCHEN 1937 vom Riefenstahl-Kameramann Hans Ertl befindet sich im Stadtarchiv München und ist dort als Sichtungskopie auch auf VHS für interessierte Besucher einsehbar. Diese Schwarz-Weiß-Fassung wurde durch Hans-Joachim Hecker am 06. Februar 2007 öffentlich vorgeführt.

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