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ORWO A71 Handling und Nutzung in der Praxis


Sebastian Bock

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Ich möchte nun das erste mal A71 nutzen und da tun sich noch ein paar Fragen auf:

 

- A71 ist kein Einmal-Entwickler, richtig? 
 

- Wenn ich vom 5 Liter Ansatz nur 1,6 Liter benutze, um 30m Film zu entwickeln, sollte ich den genutzten, aber noch nicht ausgenutzten Entwickler wieder in den 5 Liter Kanister zurück füllen, um so im Laufe der Lebensdauer des Entwicklers diesen gleichmäßig zu erschöpfen?

Oder besser die 1,6 Liter bei den nächste Entwicklungen verbrauchen und die restlichen 3,4 Liter erst mal unangetastet lassen?

 

- Ich habe (auch hier im Forum) nun schon öfter gelesen dass der A71 gut nutzbar sei als FD für abgelaufene Farb-Umkehrfilme. Leider ist bei den Posts, die das erwähnen, selten bis nie eine Temperaturangabe dabei. Friedemann hat mal für einen VNF Film 4:30 min. bei 32 Grad erwähnt, Adrian Cousins hat mit 2-fach konzentriertem A71 bei 24 Grad 10:20 min. entwickelt. 
Mir ist klar, dass das auf den Film, die Emulsion usw. ankommt, aber ich frage mich: Gibt es eine Idealtemperatur für den Entwickler? Bzw. Temperaturen, unter denen er gar nicht aktiv ist, und über denen er zerfällt?
 

Gruß, Sebastian

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vor 19 Minuten schrieb Sebastian Bock:

 A71 gut nutzbar sei als FD für abgelaufene Farb-Umkehrfilme. 

ja, dadurch das er kräftig arbeitet, hohlt er noch soweit möglich Empfindlichkeit und Kontrast raus.

Habe damit mal erfolgreich einen ca. 40j alten Fuji RT200 entwickelt

( belichtet wie 100 ASA, 10Min FD bei glaub ich 20°c - also normale S/W-Remperatur).

Für Teilansätze eines 5L-Beutels nehme ich mir entsprechend weniger Pulver raus. Denn die angesetzte Lösung hält deutlich kürzer als das Pulver. Wobei es das Problem der Entmischung zu beachten gibt.

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vor 5 Minuten schrieb k.schreier:

20°c - also normale S/W-Remperatur


danke für die Info. Hast Du danach zum Negativ fixiert oder mit E6 Farbentwickler weitergemacht?

Wenn mit E6, würde mich interessieren, ob CD und Blix dann auch bei 20 Grad (ewig lange wahrscheinlich) oder mit Zwischenwässerung langsam hochtemperiert und CD und Blix dann regulär bei 38 Grad?

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vor einer Stunde schrieb Sebastian Bock:

 zum Negativ fixiert oder mit E6 Farbentwickler weitergemacht?

 

Farb-Umkehrentwicklung, aber nicht mit E6 sondern alter abgelaufener UK3-Chemie, weil ich mit dem Farbentwickler dieses Systems gute Erfahrungen mit alten Fuji Single8-Farbfilmen gemacht hatte.

Geht aber mit E6-Farbentwickler genauso.

Beu Erstentwickler in Farbdia-Chemie soll es sich wohl ohnehin letztlich immer "nur" um S/W-Entwickler handeln.

Bearbeitet von k.schreier (Änderungen anzeigen)
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Bei der Umkehrentwicklung kommt es zu 90% (manchmal mehr) auf die Erstentwicklung an. Das gilt auch für Farbe. Wenn Du den FD eines E6-Runs ersetzt, zum Beispiel durch A71, kann der 20° oder 24° oder auch 45° haben, den Rest des Prozesses (also zB CD und BX) solltest Du aber möglichst prozesskonform (also mit 38°, oder kühler und entsprechend verlängert) fahren. Farbstiche und Farbkipps kannst Du nur ganz bedingt mit Variationen von Zeit und Temperatur des CD beeinflussen. EIN kleines bisschen geht hier noch per pH, aber das ist marginal im Vergleich zum Einfluss des FD.
Die "richtige" Temperatur und Zeit für A71 als FD kannst Du also nur durch systematisches Experimentieren herausfinden. Die beeinflussen nämlich zB auch, wie schnell der FD in welcher Schicht des Films wie stark zur Wirkung kommt und welche Gradation dort erzielt wird.

 

Es gibt hier leider kein richtig und kein falsch, es kommt extrem auf den Film an,  und genauso auf sein Alter und seine Lagerung. 

 

Wenn Du nur ein Temperierbad hast, ist es keine schlechte Idee, bei 30° anzufangen (mit enstprechend verlängerten Zeiten für CD und BX). Dann systematisch Schnipsel testen. Ich bruache in der Regel zwischen 8 und 25 Tests, bis ich einen Ablauffilm hübsch bekomme — das kann sehr meditativ und zeitraubend sein, daher mache ich es nur, wenn ich große Mengen eines Materials habe. Manchmal hat man aber auch schon beim ersten oder zweiten Run Glück und bekommt was ansehnliches.

 

Zum A71-Ansatz: Ich mache keine Teilansätze mehr, die Entmischung ist ein Problem, und es ist unglaublich ärgerlich, wenn ein mühsam eingetesteter Film in neu angesetzer Chemie plötzlich völlig anders rasukommt. Ich setze 5l an und verteile die in mehrere Falschen (3x 1,6l, Rest zum Auffüllen nach Verschleppung). A71 hat hervorragende Standzeit und hält (v.a. ungebraucht) wirklich erstaunlich lange. EIntesten natürlcih immer nur mit ganz frischer Chemie — Reproduzierbarkeit ist hier das A&O.

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Hmmhh. Am Anfang habe ich zum Erlernen des Standards nicht mit der hohen Schule, die Friedemann beschreibt, sondern mit frischem Entwickler und frischem Film und bewährten Rezepten (ob nun E6 oder SW-Umkehr) ans Werk gemacht. Das gibt nach einigen Durchläufen Sicherheit und Freude an gelungenen Ergebnissen, erzieht ungemein zu präzisem Arbeiten, denn selbst bei den gut beschriebenen Standards steckt der Teufel immer noch im Detail.

Konkret: E 6 würde ich im Tetenal-Umkehrsatz entwickeln, bis die Ergebnisse "sitzen", SW-Umkehr nach bewährten, hier publizierten Anleitungen. Experimente später und nur sehr systematisch (immer gleiches Wasser, gleiche Temperatur, gleiche Laboruhr etc. ) mit Veränderung nur eines Parameters, zudem Protokollieren des Vorgehens und der Ergebnisse. Sonst ist es Panscherei.

Ich schreibe das deshalb, weil die neue Foma-Charge, die ich jetzt anbreche, trotz vielfach bewährtem Standardprozess wieder schleiert. 5 g Rhodanid pro Liter reichen nicht, der Film wird zudem in Dokumol ungewöhnlich hart. Es ist zum Verrücktwerden. Da ist alter Plus-X-Reversal 7276 in modifiziertem A71 (Zugabe von 3g KBr =A74) das reine Vergnügen. 

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