Zum Inhalt springen

Capitol Kinocenter Lübeck


Rabust

Empfohlene Beiträge

  • 3 Wochen später...

Erstens:

Lübeck hat sich nie durch herausragende Kinoqualität hervorgetan. Capitol und Schauburg sowie das an der Moislinger Allee 18 gelegene "Holstentor" Großkino waren vor dem Krieg die beiden ersten Addressen für Kino, vielleicht auch die Stadthallen Lichtspiele, deren Akustik aber nie überzeugte, weder Vor- noch der Nachkriegsbau.

 

Schauburg verschwand 1942 im Bombenhagel, Capitol überlebte und bestand bis 1981 in der Urformm des ca. 1937er Umbaues.

capitol_1937.sized.jpg

Danach Zellteilung in ein "Kino-Center" mit 5 Sälen grausamster Art.

capitolkino1.jpg

Capitol Saal 1 bis zur Schließung

capitolkino2.jpg

Capitol Saal 2 bis zum Ende

capitolkinoplan.sized.jpg

Plan der drei unteren "Abspielstätten"; die beiden oberen Dachkammern kann man nicht mal ansatzweise mit mit Abspielstätten in Bezug bringen. Schlimmer, als Heinz Riech.

Heutigen Kinoansprüchen wird dieses Objekt nie gerecht werden können,.

 

Nach dem Krieg entstanden Ende der 50er zwei herausragende Neubauten, die Kinoqualität sicherstellen sollten. Beide wurden von Dipl.-Ing. Waldemar Hüsing geplant, der sich als ein Kinospezialist erster Güte hervortat, und auch für einen Großteil weiterer Filmtheaterbauten und Umbauten im Großraum Lübeck verantwortlich war. Das mit 17 m tiefgrümmter und mit Bauer Klangfilm Magnetton ausgestattete "Ring Filmtheater" am Hansering, welches nur leider geringfügig außerhalb des Zentrums lag,

ringkino.jpg

und das am Ende der Straßenbahnstrecke im Stadtteil Kücknitz weit außerhalb gelegene "Rex Filmtheater", ein tortenstückartiger Neubau mit besten Sicht auf die vorderwandfüllende Cinemascope Bildwand und guten Tonverhältnissen, Klimaanlage, behaglichem Erfrischungsraum und automatisch gesteuerter Ernamann Vorführung mit E X.

rexkino.sized.jpg

Beide modernen Theater wurden relativ schnell wieder geschlossen, da an dem Innenstadt Duopol vorbei, trotz der dort vorzufindenden eklatanten Mängel, kein Verleiher bereit war Filme in die Stadtteile zu geben und zu Märkten. Das Rex Gebäude mußte dann, trotz exquisitem Bauzustandes am 2.5.07 einem Aldi weichen.

 

Bis 1981, dem Abriß des Holstentor Kinos, hatte Lübeck immerhin 2 1000 Platz Filmtheater, die neuen Stadthallen-Li und Holstentor zu bieten.

 

 

Lübecker Kino, das bedeutet durch jahrelange Monopole, oder früher des Duopols Artur Mest / Albert Kieft, welches jedoch nie echte Konkurrenz, sondern eher Kooperation war , Substandard pur, der bis heute anhält.

Traurige Realität: "Ins Kino kann ich als Lübecker in unserer Stadt nicht gehen."

 

Zweitens:

Außerhalb der Kieft Betriebe darf niemand in Lübeck ein Lichtspielhaus betreiben, und wenn es dir gelingt ein Haus zu bekommen, dann wird Filmmangel ein schnelles Austrocknen sicherstellen. An Blockbuster darf man nicht einmal denken, und bei Filmkunst gibt es ja noch ein Kommunales Kino, welches "generell Vorspielrecht" über seinen Verband geltend macht, und da ein Nicht Kieft Betrieb auch keine kommerzielle Marktmacht hat, bekommst du diese Filme auch nur über den Klageweg.

 

Ich würde von Lübeck nur abraten. Für das Capitol wär die Abrißbirne wichtiger gewesen, als für das Rex.

 

Wenn, dann ein Neubau eines Plexes mit 8 Sälen im Gewerbegebiet Moisling beim Citti Center und Plaza Center, oder im Gewerbegebiet Reinfeld-/ Stubbendorf, wo mit bester Qualität und guter Verkehrsanbindung im A20/A1 Kreuz, Bahn: S10, mit ausreichend Park- und Einjkaufsmöglichkeiten eh ein Zentrum des täglichen Lebens besteht, ... und damit dem Substandard in Lübeck und Ahrensburg die Basis entzogen wird.

 

Stefan

 

St.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Herzlichen Dank für die informativen Berichte!

 

Jedoch erscheint mir selbst die letzte Bruchbude erhaltenswerter als jedes neue Schick-Micki-Plex. Die brauchen wir nicht, selbst wenn die Technik neuwertiger sein sollte.

 

Plexe machen Komplexe, und an der A20 gucke ich gewiß keine Filme, da ich nicht Auto fahre. :lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Herzlichen Dank für die informativen Berichte!

 

...

 

Plexe machen Komplexe, und an der A20 gucke ich gewiß keine Filme, da ich nicht Auto fahre. :lol:

Verständlich, sehe ich ja auch so. Aber der derzeitige ZUstand ist auch unhaltbar und nicht besuchsförderlich.

 

 

Weh tuts um das Rex Gebäude, welches ich mir durchaus als Kino hätte vorstellen können, da Raum, Bild und Objektgröße optimal waren, aber die Menschen bevorzugen heute nun einmal moderne Konsum Läden.

 

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.