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Wie die Jungfrau zum Kinde: CAMEX REFLEX 8


S8ler

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Hallo Forenten,

 

nichtsahnend betrat ich eben den Garten und pünktlich zu meinem Geburtstag kommt ebenso davon nichtsahnend mein Nachbar mit einer braunen Tasche in der Hand. Er hätte das was von einem Verwandten bekommen, aber keiner könne was damit anfangen und er wisse ja, daß ich alte Kameras sammle.

Nach dem Öffnen der Tasche staunte ich nicht schlecht: Eine CAMEX REFLEX 8, Normal 8, Objektiv Angénieux 1:1.4/9-36, Federwerk.

Auf der linken Seite steht noch zusätzlich Cellule Reflex.

Kamera läuft und schnurrt wie ein Kätzchen. Tolles Geschenk !

 

Jetzt frage ich mal: Hat einer eine Anleitung bzw. Downloadtipp? Wer kann sonst was zu der Kamera sagen? Normal8 war etwas vor meiner Zeit, bin aber total von dem Teil angetan und muß jetzt irgendwo einen tiptop Normal8 Projektor auftreiben.

 

Übringens werde ich über Ostern 2 Wittner40T und 2 Ektachrome 64T verdrehen, bin mal gespannt... Nachdem meine Aufnahmen mit dem 40T ja eher zu dunkel waren trotz eine Mehrbelichtung von einer halben Blende, werde ich die Filmempfindlichkeit diesmal um eine ganze Blende geringer einstellen, also DIN 12 statt 15. Hat jemand einen Tipp zur Einstellung des 64T. Filmepfindlichkeit kann ich bei meiner Beaulieu 4008 ja glücklicherweise stufenlos einstellen.

Das aber nur nebenbei, danke für Infos zur CAMEX

 

Gruß

Reinhard

Nachtrag: Da auch der andere Nachbar hinzukam ergab sich ein nettes Gespräch darüber, ob man noch die "Röllchen" bekommen würde. Natürlich kann man ! Dann sehe ich immer ein Interesse aufflammen (trotz der Digitalvideokamera, die schon längst bei denen im Schrank liegt. Der eine Nachbar schneidet sogar mit Casablanca). Wenn doch mal einer Werbung für den Film machen würde ! Das passiert mir immer wieder. Es ist gar nicht die Frage nach Video ODER Film. Viele würden von Zeit zu Zeit auch mal wieder gerne die Filmkamera hervorholen... wenn Sie denn bloß wüßten, daß es noch die "Röllchen" gibt !

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Hallo Forenten

Hallo, S8ler

 

Was für eine Freude, ich teile sie mit dir !

 

Normal-8-Projektor, tip of the top, bitteschön, hier mein Rat:

 

Bolex-Paillard M 8. Der heult wie eine Mirage, hat aber stufenlos stellbares Tempo, perfekte Greifersteuerung, Ölfilzschmierung, clevere Seitenführung, die bei jedem Schrumpfungsgrad funktioniert, meistens eine gute Optik drauf und ein schönes Licht. Nachteile sind, daß er doch warm wird nach einer halben Stunde, daß er nicht rückwärts läuft und als Mehrspannungsmodell Asbest drin hat. Das kann man aber ausbauen und den Projektor hinter einem Umspanner betreiben. (Hihi, Trafo.)

 

Bauer T 10. In gewissem Sinne ein Gegenstück zum M 8: leise wie sonst keiner, nur 16er Gang (dafür auch rückwärts), etwas zart gebaute Seitenführung. Ladylike portable !

 

Bell & Howell Autoload. Das Ding bietet konkurrenzlos die Möglichkeit, die Schleifen größer oder kleiner zu stellen (im Stillstand), ohne daß der Film berührt werden muß. Ebenfalls saubere Mechanik und passable Objektive

 

Eumig P 8. Der Traktor, weil er so tönt. Beste Lichtausbeute von allen (Hell-Dunkel-Verhältnis 9:1 dank drin enthaltener Bell-&-Howell-Mechanik), brutal solides Gehäuse, Modelle ab 1954 mit Halogenlampe nehmen, Bildstand wie sonst nix, Zoom-Optik mit starker Verzeichnung. Meist verharztes Fett im Getriebe, das man komplett zerlegen und neu schmieren sollte

 

Das sind Produkte, in die investieren sich lohnt.

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Hallo Reinhard,

 

Du hast aber nette Nachbarn, die Dich offenbar gut kennen.

 

Die Cameflex hat m. W. ein echtes Spiegelreflexsystem mit Schwingspiegel, wie bei Beaulieu. Ich hätte auch gern eine Cameflex.

 

Wenn Deine Nachbarn nach "Röllchen" suchen, dann sollten sie das Internet nutzen. Man erbt oder findet eine Filmkamera, die noch läuft und fragt sich, ob es noch Filme dafür gibt, wobei man dann die Hoffnung schnell aufgibt. Aber wer sich bemüht, wird fündig. Der eine nutzt das Medium Schmalfilm sofort regelmäßig, weil er es interessant findet und der andere findet es einfach nur nostalgisch und probiert das Medium Schmalfilm nur einmal aus.

 

In der heutigen Zeit ist es ja total "chic" oder "in", wenn man sich von der Masse abhebt. Interessant sind ungewöhnliche oder unbekannte Dinge auf jeden Fall.

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Hallo Filmtechniker und Martin,

 

danke für die Infos. Als Projektor schwebt mir dann schon der Bauer T10 oder der Bell+Howell vor. Filmen werde ich wohl sowieso auf 16 B/s.

Die Infos zu den Projektoren sind für mich sehr wertvoll, die 2-formatigen Projektoren sollen ja nicht so das wahre sein. Ich werd' mich mal auf der Suche begeben ..

 

Tatsächlich erscheint mir die Camex heute morgen bei näherer Betrachtung wie eine Ur-Beaulieu. Stufenlos regelbare Filmgewchwindigkeit von 8-32 B/s, Dauerlauf, Einzelbildschaltung, anscheinend stufenlose Filmempfindlichkeit-Einstellung von 10-320 ASA und tatsächlich hat der Martin Recht: Es flimmert im Sucher - also ist ein Schwingspiegel drin. Es sieht mir sogar danach aus, als könnte man die Optik abnehmen, da lass' ich aber jetzt die Finger von. Es sind an dem Gehäuse noch verschiedene Zapfen und Drücker vorhanden, die sich mir im Moment noch nicht erschließen. Ich google mal nach Infos zu der Kamera.

 

Das mit der Nostalgie ist schon richtig. Für häufigeren Einsatz scheitert's wohl auch am Preis. Ich habe mir selber kürzlich noch Sony Digital8-Kassetten zu je 60 min. Laufzeit für €7,99/Stck gekauft. Wie soll man da knappe 3 min. Film zu €25-30 mit Entwicklung darstellen ? Hochgerechnet würde dann ein 60minütiger S8-Film runde €500,- kosten ! Wer es also auf die rein kalkulatorische Seite runterbricht - und das tun die meisten - für den kann der Film nur gelegentliche Nostalgie bleiben. Nur wissen die wenigsten, daß es die Filme noch gibt und suchen folglich erst gar nicht danach ! Insofern werde ich über Ostern wieder mal die Werbetrommel rühren und wahrscheinlich wieder auch jüngere Interessenten um meinen nostalgischen "Camcorder" versammeln.

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Hallo Reinhard!

 

Zur "Camex Cellule-Refle" kann ich Dir nur gratulieren, vor allem, wenn der Belichtungsmesser noch einwandfrei funktioniert. Ich selber habe das Modell ohne Belichtungsmesser "Camex Reflex 8".

 

Mit dieser geliehenen Kamera machte ich vor Jahrzehnten meine ersten astronomischen Aufnahmen mit dem Tele 3,5/75 mm von Som Berthiot und dem Som Berthiot-Normalobjektiv 1,9/12,5 mm. Die Kamera hat Wechseloptik und eine Möglichkeit für Zeitbelichtungen, was bei astronomischen Aufnahmen unabdingbar ist, falls man nicht nur den Mond oder die Sonne aufnehmen will.

 

Jetzt steht mein jetziges Exemplar vor mir, die "Reflex 8", mit Angenieux-Zoom K1, 1,8/9-36 mm. Die Kamera hat Wechseloptik (Bajonett), entkuppelt wird das Bajonett mit dem kleinen Druckknopf rechts über dem Objektiv, das links herausgedreht wird, nach rechts zum Einsetzen. Es gibt Adapter für KB-Objektive, ich habe einen für M 42 dabei. Die festen kleinen Knöpfe rechts vom Objektiv und der eine darunter sind für die Fixierung von Zubehör: Kompendium, Ab- und Aufblendset, Cinemascopevorsatz usw.

 

Die Kurbel in der Mitte zwischen Meterzählwerk und Gängewahlschalter ist für Rückwickung bei Überblendungen und Trickaufnahmen. Man zieht sie an dem geriffelten Knopf an der Achse ganz heraus, dabei wird sie in das Getriebe eingekuppelt. Zum Rückwickeln nach links drehen. Der kleine Hebel mit Knopf und Drahtauslösergewinde rechts vom Federwerksschlüssel ist für die Zeitbelichtungen. In dem kleinen Fensterchen auf der Rückseite der Kamera, unter dem Deckelriegel werden die belichteten Einzelbilder angezeigt. Das Sucherokular oben ist verstellbar bei Fehlsichtigkeit.

 

Im Ganzen ein echtes Schmuckstück mit seinen blanken Chromkanten und dem schönen Silber-Runzellack, seine Qualität und Solidität spürt man schon am Gewicht der Ganzmetallkamera! Ich wünsche Dir viel Spaß mit der Kamera und daß Du sie auch einmal zum Filmen verwendest, zB. billiger SW-Film. Sie hat technische und Trick-Möglichkeitern, die kaum eine Super-8-Kameras bietet.

 

Ich habe vor einiger Zeit bei e-bay eine Movikon Quer, Modell B, mit Nachführ-Beli.-Messer und Tessar 1,9/10 mm, mit einem Zeiss-Ikon Cinemascopevorsatz ersteigert und werde sie auch bald ausprobieren.

 

Servus!

 

Herbert

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Hallo Herbert,

 

danke für Deine, wie immer, wertvollen Tipps. Ich war über Ostern verreist und lese Deine Nachricht erst jetzt.

Was ich noch nicht verstehe ist, wie der Beli funktioniert. Muss da nicht eine Batterie irgendwo eingesetzt werden ? Ich habe verstanden, daß Du das Modell ohne Beli besitzt - eventuell kennst Du das Modell MIT Beli aber trotzdem.

 

Danke und Gruß

Reinhard

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Hallo Reinhard!

 

Ich habe leider keine Gebrauchsanleitung der "Cellule Reflex". In "Google" steht aber sehr viel über die Kamera drin, schau nach bei zB.:

 

http://www.marriottworld.com/ccm%20arti...mex8cr.htm

 

da habe ich das gefunden:

 

"The exposure meter is a CdS cell, requiring power from two small batteries which are installed in a compartment in the film chamber. Suitable replacement batteries are readily available."

 

Die Kamera wird wahrscheinlich zwei der früheren 1,35 V-

Quecksilber-Knopfzellen (PX 13, P 625) benötigen, die es nicht mehr gibt. Aber man kann die neuen Zink-Luft-Zellen mit 1,4 V verwenden. Eine umfangreiche Diskussion gibt es zu diesem Thema in den S-8-Foren, da auch viele ältere S-8-Kameras diese Batterien in ihren Belichtungsmessern verwendeten.

 

Servus!

 

Herbert

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Hallo Reinhard!

 

Mir ist Dein heutiges Posting nicht recht klar. In dem englischen Zitat aus dem Google-Artikel steht, daß der Batteriebehälter sich im Inneren der Kamera im Spulenfach befindet. Spulenfach öffnen und hineinschauen, da müßtest Du einen ca. 15 mm großen Schraubverschluß sehen, unter dem das Batteriefach sein sollte.

 

Servus!

 

Herbert

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