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Unbekannte Blechtrommel-Szenen im Müll


Sam

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Unsere liebe Boulevard-Presse hat mal wieder einen reißerischen Aufmacher gefunden: Das Material für den um eine halbe Stunde (!) ergänzten director's cut der "Blechtrommel", der in diesem Jahr in Cannes erstaufgeführt wurde, sei "einem Zufall zu verdanken".

 

http://www.bz-berlin.de/kultur/film/unb...40315.html

 

Zutreffend daran ist immerhin das Schlöndorff-Zitat „Man kann auch auf dem Abfall Perlen finden.“ Über den tatsächlichen Hergang erfährt man Authentisches im originalen Interview von Deutschlandradio Kultur an dieser Stelle:

 

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/1182344/

 

Immerhin, man lernt: Das zuvor nicht verwendete Negativ-Material lag offenbar über lange Zeit bei Schlöndorffs im Keller ...

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Kommt ja bei den Autorenfilmen der Zeit öfters vor. Eigentlich eine lange Geschichte, dann der Verleih: Kürzen!!!!!!, und man schneidet aus dem komplett schlüssigen Film 'überflüssige' Szenen raus. Später dann: Directors Cut, da kann man dann gerne diese wieder einfügen.

Jens

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  • 1 Monat später...

Hmmm. Nun kommt die Wahrheit doch langsam ans Licht. Keineswegs wurden die fehlenden Blechtrommel-Szenen zufällig auf dem Müll gefunden. Keineswegs lagen sie in Schlöndorff's Keller. Sie lagerten vielmehr die ganze Zeit bei den Geyer-Kopierwerken, und als dreißig Jahre um waren, haben sie dort mal angelegentlich nachgefragt, ob sie die 200 Filmbüchsen für weitere dreißig Jahre aufbewahren sollten. Alle anderslautenden Berichte sind - Müll. Aufgedeckt hat's der Tagesspiegel vom Freitag, und es zeigt sich immer wieder, dass man auf manches andere aufgeregte Hauptstadt-Blättchen gut verzichten kann. - Ach, da war noch etwas: Für den Neuschnitt musste eine alte Negativ-Cutterin aus dem Ruhestand reaktiviert werden. Offenbar gibt's bei der ganzen großen Firma Geyeer heute niemanden mehr, der noch Negativ kleben kann ...

 

Hat eigentlich irgendjemand mal davon gehört, dass die neue Fassung irgendwo im Kino gelaufen ist? Nach Cannes scheint unmittelbar die blu-ray-Verwertung angestrebt worden sein ...

 

http://www.tagesspiegel.de/kultur/die-b...78736.html

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In dieser Filmversion, die in den kommenden Tagen auf dem Filmfest in München präsentiert wird, konnte Schlöndorff 25 Minuten Szenen hineinpacken, die damals dem Schnitt zum Opfer fielen. "Das Kopierwerk hatte mich nach 30 Jahren angerufen und gesagt, es lägen noch 60.000 Meter Film bei ihnen. Sie fragten, ob sie diese entsorgen dürften - weil die Lagergebühren zu hoch seien."

 

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/2802565_Charity-Open-Air-im-Steigenberger-Garten-Illustre-Runde-der-Spendengeber.html

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Immerhin, man lernt: Das zuvor nicht verwendete Negativ-Material lag offenbar über lange Zeit bei Schlöndorffs im Keller ...

Wurde auch erzählt über die Universal-Produktion "Spartacus": ein irgendwie altes Negativ lagerte noch bei Kirk Douglas persönlich im Keller.

--

Rein rechtlich gut möglich, technisch aber eher sinnlos.

Wo es wohl heute lagert? Auch im Abfall?

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Bei SPARTACUS klingt das plausibel, da der Film von Douglas' eigener Firma Bryna produziert wurde. Da hätte ich gern mal Muster und Schnittreste gesehen - so ließe sich rekonstruieren, wie die Herren Laughton & Ustinov sich ihre Duoszenen selbst inszeniert haben, weshalb diese bis heute optisch komplett aus dem Film herausfallen.

 

Aber SPARTACUS wird ja in der Kubrick-Forschung immer als Bastard behandelt, folgend der "offiziellen Linie", die ihn nur als traumatisches Erlebnis für den Perfektionisten Kubrick betrachtet. Die Arbeitsfotos sprechen allerdings eine andere Sprache, Kubrick hatte bei allem Druck von Stars und Produktion großes Vergnügen an der "elektrischen Eisenbahn", als die Orson Welles eine Filmproduktion mal bezeichnet hat...

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