Sorry, das war schlecht erklärt — ich versuche wiederzugeben, wie mir der Kollege vom Premiere-Team erklärt hat:
Ursprünglich hatte Schwarzweiß-Fernsehen in den USA 30 Vollbilder/s mit 525 Zeilen/Bild. 30 * 525 ergibt 15,75 kHz, der ursprünglichen Zeilenfrequenz.
Der springende Punkt ist, dass das Farbsignal (Chrominanz) im gleichen Frequenzband "mitläuft" wie Teile der Helligkeitsinformation (Luminanz). Es wird quasi in eine Lücke im Luminanzspektrum hineingelegt ( der "Color Subcarrier"). Damit kein Moiré-Effekt entsteht, muss die Phasenlage der Farbinformation von Zeile zu Zeile so variieren, dass sich diese Störungen beim Betrachten ausmitteln. Um Moirés zu vermeiden, wurde die Farbträgerfrequenz als "455/2 * Zeilenfrequenz" festgelegt (also 227,5 × Zeilenfrequenz = 3,579545 MHz). Dadurch verschiebt sich die Phase des Farbträgers von Zeile zu Zeile um exakt 180°. Diese halbe Wellenlänge sorgt dafür, dass sich die Störungen in zwei aufeinanderfolgenden Zeilen visuell gegenseitig aufheben.
Damit dieser spezifische Faktor 227,5 eingehalten werden konnte und auch der Tonträger an seiner Stelle blieben konnte, musste man die Bildfrequenz um 1000/1001 absenken, denn sonst hätte man keinen einfachen Bruch zwischen Zeilenfrequenz und Farbträger gefunden, der zugleich rückwärtskompatibel war und störungsarme Farbwiedergabe ohne Moiré ermöglichte.
Die exakte Synchronisation zwischen Chrominanz und Luminanz (und natürlcih Ton, um beim Thema zu blieben 😉 ist der Schlüssel, um sichtbare Störmuster (Schwebungen, Moiré-Effekte) zu vermeiden. Hierfür musste das Frequenzverhältnis ganz genau passen. Da sich dieses Verhältnis mit der ursprünglich starren 30-Hz-Bildrate nicht einstellen ließ, wurde die Frequenz minimal gesenkt.
15,75 kHz Bildfrequenz * 1000/1001 sind 15,73426 kHz. Nah genug dran für SW-Fernseher.
1575*1000/1001 * (455/2) = 3,579545 MHz, die Farbträgerfrequenz.
Mit 999/1000 hätte die Farbträgerfrequenz 450 Hz zu hoch gelegen und der Phasenlagentrick nicht mehr funktioniert, es hätte Moiré gegeben.
Die 60 Hz Netzfrequenz hätten übirgens zusätzlich noch dabei gestört, die Farbe dem alten Modell "unterzujubeln".
Das man die 30*1000/1001 bzw 24*1000/1001 fps heutzutage leider nicht einfach durch herunterteilen von 16 MHz Systemtakt erzeugen kann, hat die Herren des NTSC damals offenbar nicht interessiert. 🙂 Aber ich kann mich auf 0.000000000004 Hz genau randithern.
Die Herren des PAL hatten da einfach mehr Glück mit den Zahlen des Altsystems. (Und verschoben die Farbhilfsträgerphase ja bei jeder neuen Zeile "manuell" um 180°: Phase Alternating Line).