Zum Inhalt springen

cinerama

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    10.447
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Tagessiege

    77

Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Die Angaben auf 70mm.newsletter kommen von mir, die auf der Website von Kinokompendium.de (die beiden Macher kenne ich) von Informationen aus der zweiten Hand. Somit ist die Frage nachwievor ungeklärt.
  2. Unter gar keinen Umständen hat das Berliner 'ROYAL' 18 Meter Bildhöhe und 36 Meter Bildbreite. Nicht einmal die Breite wird durch die reale Leinwand erreicht, es sollen allenfalls "nur" etwa 32.8 mtr. sein. Die Höhe soll bei etwas mehr als 13 Metern liegen. Über den Bogen gemessen bei etwa 120 Grad Krümmung wird die Breite nochmals geringer. Trotzdem ist es wohl die größte Nicht-Imax-Bildwand, von der provisorischen Leinwand zweier Sonderaufführungen im Osloer 'Spectrum' einmal abgesehen, eine Konzerthalle, in der ID4 und Star Wars Ep IV (Special Edition) in je nur einer Vorführung, aber in 70mm auf 40 Metern Breite zu sehen war. Das 'Spectrum' gilt aber nicht (ebensowenig wie die Autokinos) als fester Indoor-Spielbetrieb. Somit hat 'Royal' in Berlin die größte Nicht-Imax-Bildwand oder die größte Indoor-Breitwand der Welt. Für genauere Maße müßte ich erst den ehemaligen Technischen Leiter, der die Unterlagen nach eigenen Worten bei Ausscheiden mitgenommen hat, befragen, der sich aber stur stellen könnte (oder noch Geld dafür möchte...). Das ist mir leider "zu bunt". Somit müssen wir damit leben, die genauen Bildwandmaße des 'Royal' womöglich nie mehr zu erfahren, zumal das Haus bald schließen könnte.
  3. Leider kann ich (zurzeit) keine genaueren Angaben zum Berlin 'Royal' machen. Allerdings wurde ca. 1985 (für "Big Blue" in 70mm) eine neue Leinwand aufgezogen. Mit dem vor drei Jahren dort noch beschäftigten Technischen Leiter sprach ich dann noch, der aber etwa 32.8 Meter Bildwandbreite (sichtbar oder unsichtbar) mir mitteilte.Das halte ich - über den Bogen gemessen, als sichtbare Bogenbreite für glaubhaft, währenddessen die zur Eröffnung genannten 36 Meter vielleicht von Öse zu Öse gemessen oder übertrieben sind. Allerdings würde bei 36 Metern links- und rechtsseitig des heutigen (und seit eh und je dortt befindlichen Kaschs) je 2 Meter Leinwand abgedeckt sein, was aber nicht der Fall ist. Also: ich kann es so genau nicht in Zahlen angeben und zweifle an den Guniness-Angaben in jedem Falle, was eine Höhe von 18 Metern angeht. Also 680 qm können niemals stimmen.
  4. Ich versuche die Diskussion erneut auf das Thema "Zensur" zurückzuführen. Anstoß der Diskussion waren durchmischte Vorführqualitäten zunächst eines bestimmten Mehrsaalkinos eines Marktführers während, vor, nach und auch unabhängig vom gezeigten Hauptfilm "Kill Bill". Die am Streit beteiligten Personen wurden namentlich zwar nicht genannt, dennoch ist durch Eingriffe des Administrators zensiert worden. Ich erhielt über die PN ein Mail eines weiteren Beobachters dieser lokalen Ärgernisse, das, sehr sachlich und die Mängel fachgerecht skizzierend ebenso wie schon magentacine, Kritik daran übte. Seine Warnung schloß mit den Worten "Das Kino schafft sich selbst" ab. Warum dieser Erst-Beitrag nach Mitteilung des Autors durch zensorischen Eingriff abgeblockt wurde, erstaunt mich sehr: weder wurde in diesem Text diskreditiert noch zum Boykott des betreffenden Kinos aufgerufen. Letzteres wäre indertat bedenklich, alle anderen Äußerungen indessen, die ich las, sind voll durch die verfassungsrechtliche Meinungs- und Pressefreiheit gedeckt. Und diese ist keine Selbstverständlichkeit. Nun ist kein Herausgeber einer Publikation dazu verpflichtet, ihm nicht genehm erscheinende Beiträge abzudrucken. Andererseits handelt es sich primär hier um ein "Forum", ein Begriff, der seit der Antike ein Terminus der freien Rede ist. Es verwunderte mich über alle Maßen, daß demgegenüber Beiträge, in denen sogar Firmennamen wie "Kinoton" in "Kinotod" umgetauft zu finden sind, wie auch genau bezeichnete Fabrikate wie FP 30-E u.a. geschmäht werden (zurecht oder zuunrecht geschmäht) anstandslos durchgingen. Schließlich traute sich in diesem Thread doch einer wieder, den Namen CineStar zu nennen und auf beschnittene Formate hinzuwiesen, die im CineStar primär bautechnisch bedingt seien; da diese Kritik richtig war, mußte sogar der Administrator kommentieren: [beitrag] Verfasst am: Mi Okt 29, 2003 7:06 pm Titel: Re: Und nun franktion hat folgendes geschrieben: Denn die Räumlichkeiten in denen sich die Kinos befinden sind nicht im Bildverhältnis 1:2,35 gebaut worden. Das ist kein Cinestartypisches Problem, sondern gibts wohl leider (viel) öfters. Erschiess den Architekten [shoot1.gif] Bin auch absolut kein Freund von dem kleineren CS. Cu Henri". Also - wenn man schon zum Mord aufrufen kann, dann sollte es auch gestattet sein, die Voraussetzungen, Ursachen und Folgen etlicher gravierend vom Standard abweichenden 35-mm-Vorführungen (3-D- und 70mm hat daher mit diesem Thread ausnahmsweise wenig zu tun) zu erörtern. Das ist auch geschehen, und die Beispiele wurden auch konkretisiert, wie es sich gehört. Dabei wird immer eine Einzelperson oder eine Firma sich auf die "Füße getreten" fühlen, was sich nicht ändern läßt. Die nun aber zensierten Beiträge von Stand-By und magentacine, deren anfänglich sehr antagonistische Argumentationen am Ende sogar zu einer konstruktiven Annäherung und sehr raren Problemerötertung auf diesem Forum führten, wurden holterdiepolter wegzensiert oder geschmäht. Dabei müßte uns doch allen klar sein, sooft wir auch miteinander streiten mögen oder uns widersprechen, daß irgendwann jeder von uns künftig einer Zensurschere anheimfallen könnte? Deshalb bitte ich darum, von weiteren Eingriffen abzusehen, die nicht eindeutig gegen das Pressegesetz oder die grundgesetzlich geschützte Meinungsfreiheit verstoßen, und die Verantwortlichkeit der Meinungsäußerung beim Autor zu belassen. Zuguterletzt verstehe ich nicht, warum die angesprochenen Probleme oft kleingeredet wurden, obwohl dann alle sich einig sind, daß etwas nicht stimmt in der Branche: sei es hervorgerufen durch (gegenüber matschigen Vorführungen) eine "ökonomisch" noch verheerendere Internetpiraterie, ssei es durch Mangel an dreidimensionalen Bildern (dann meinethalben reines 3-D wie gefordert anstelle des veralteten 35mm oder 70mm), oder dadurch, daß grundlegenden Standards nicht eingehalten werden, weil es a. nicht jeden interessiert, es sich b. nicht jeder leisten kann oder c. es nicht unmittelbar einer "Masse" von Zuschauern auffällt. Dann wurden ferner die Arbeitsbedinungen sehr erhellend tangiert, widerstreitende Bewertungen der Lohnpolitik abgegeben und die Kürzungs- und tlw. die Entlassungspolitik eine Großfirma als ebenfalls einer guten Kinodarbietung nicht dienliche Maßnahme erwähnt. Das sollte öfter so besprochen sein, denn diese Auseinandersetzung trägt dazu bei, daß Fehlentwicklungen (oder der "unumgängliche Wandel") in der Branche erkannt und bekämpft/unterstützt werden können, je nach Fraktionszugehörigkeit. Die Kritiker der dargestellten Symptome wünschen sich eine schönere Filmpräsentation (was man anachronistisch oder andererseits als dringend geboten bewerten mag), diejenigen dann, die die benannten Mängel als wirtschaftlich für nicht entscheidend halten, da diese nicht in vollem Maße vom "nomalen" Zuschauer bemerkt würden, wären sicher mehr am Erhalt des Status Quo (der Spielstäten und Abeitsplätze) interessiert und würden teilweise die Einführung der Digitalisierung begrüßen und/oder als unumgänglich betrachten. Die Zensureingriffe habe diese wirklich wertvollen Argumente bedauerlicherweise verwässert, ohne daß zumindest ich hierfür einen wirklich ernsten Anlaß erkenne.
  5. Das war ja angeblich auch die Fertigungsweise der Ernemann 15 u.a. Leider aber weichen die Toleranzen so stark voneinander ab, daß man tlws. von "Sonntagsmaschinen" und tlws. von "Klapperkästen" spricht. Nicht erwähnt wurde bei der Diskussion doch die berühmte Gradtrommel, auf der das Kreuz aufgespannt ist, um durch einen rotierenden Diamanten eingeschliffen zu werden. Die Handnachbearbeitung kenne ich nur bis zu den Dreißiger Jahren. Frage: wurde sie auch noch im Anschluß an den o.g. Diamanteinschliff angewandt? Und wann geschah dies zuletzt in der Geschichte der Projektorentechnik?
  6. " A Clockwork Orange", Director: Stanley Kubrick. Überdies dürfte die "Hebung" der deutschsprachigen Magnetton-"Schätze" eine Kulturleistung ohnegleichen sein, denn sie ginge in die Zigtausende. Das wäre mein Rätsel/Frage, das ich hier in den Raum stelle, um die Diskussion etwas spannender zu machen ...
  7. Nicht ganz so groß ist's in Berlin: Für Royal-Palast im Europa-Center (obwohl der Spielbetrieb noch läuft) können keine exakten Angaben gemacht werden. 380 qm sichtbare Bildgröße sind eine Angabe, 420 qm eine andere. Mit 36 Meter breit wurde sie bei der Eröffnung des Kinos 1965 beworben (jedoch ist das über den Bogen gemessen), sichtbar davon sind bei 70mm-Projektion stets nur max. 32 Meter Bogenlänge und 13 Meter Höhe gewesen. Seit längerem hängt der Höhenkasch unrepariert herunter, sodaß beim letzten 70-mm-Einsatz ("Spartacus" während der Filmfestspiele 2001) ich keine Wahl hatte, als ein Objektiv kürzerer Brennweite einsetzen zu lassen, um massive Höhenbeschneidungen zu mindern. Dabei wurde natürlich auch die Bogenlänge auf etwa 26 Meter vermindert. Da jedoch seit 1994 (mit Ausnahme der IFB 2001) dort kein 70mm zum Einsatz mehr kam, ist Scope 35mm das dominierende Format: auf etwa 18 Metern Bogenlänge. Kinopolis im Main-Taunus-Gebiet soll 28 Meter (sichtbare?) Bildbreite besitzen (der obige Kollege, wie ich ihn verstand, arbeitet dort?), Cinedom in Köln eine Leinwand von 26 Meter Breite. Am "wirksamsten" aber war nach Äußerung alter Kinokenner immer die Cinerama-Leinwand im Europa-Palast in Essen: zuletzt 1990 bei 35mm Scope etwa auf knapp über 25 Meter verbreitert, früher bei 3-Streifen Cinerama kamen noch einige Meter hinzu. Die Bildhöhe dort betrug 12 Meter. Ganz genaue Angaben sind nicht ohne weiteres lieferbar, da viel geschwindelt wird.
  8. Genau. Ähnliches hört man ja von Deutschlands derzeitigem Marktführer in der Kinobranche: zu 80% Aushilfen mit knapp über Euro 5 pro Stunde, keine/r älter als 25 J. (ausgenommen der Objektleiter), all das frisch von anno 2003. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied: altes Kino war Schaustellerkunst, neues Marktführer-Kino ein Fließbandkrepierer.
  9. Da würde ich doch widersprechen, obgleich immer herausgestellt werden muß, welche Interessen wer mit welchem Beitrag in welcher Art mit welcher Zielsetzung verfolgt. Bei mir vorweg - andere finden es verwerflich: mich interessiert primär der Kampf um eine gute Kopie und gute Projektion. Der Satz aber "Jeder hier weiß doch, was ihn in einem Multiplex erwartet" greift m.E. nicht durch, denn einerseits wird das höchste Lob, und andererseits der höchste Tadel ausgeteilt. Deshalb ist eine Diskussion vorgezeichnet und kaum zu unterbinden. Das Argument, daß auch Arbeitsplätze gesichert werden müssen (Kritik an konkreten Spielstätten, Verantwortlichen, Firmen scheint mir nach dem Eingriff des Administrators künftig nicht gesichert zu sein) oder zunächst die wirtschaftlichen Verhältnisse berücksichtigt werden müssen, vermag ich nicht immer zu teilen. Wenn das Maß der Kritik tatsächlich den "Bogen überspannt", so sollte ein jeder für das von ihm Vorgetragene auch rechtlich verantwortlich sein. In der Presse ist es nicht anders, und wir sollten nicht auf ein Demokratiebewußtsein des Mittelalters zurückfallen. Sowie ich vollzeitmäßig in Betrieben der Kino- oder Kopierwerksbranche tätig war, habe ich mich, wenn immer Einwände gegen die Qualität des Abgelieferten kam, zumindest geschämt! Das führte auch entweder zur a. Eigenkündigung oder b. zur Kündigung seitens des Arbeitsgebers, wenn eine Verbesserung der Qualität nach Ansicht eines (zumeist filmunkundigen) Geschäftsführers der Rendite zuwiderlief. Als Filmvorführer (oder als Programmdisponent, Kopierer, Theaterleiter etc.) tätig zu sein, erfordert in anbetracht der nicht gerade zukunftsweisenden Entlohnung und beruflichen Perspektive ein hohes Maß an Idealismus und Glauben an das Gute einer Filmdarbietung. Ist dies nicht gegeben, so weiß ich wirklich nicht, warum dann Arbeitsplätze um jeden Preis resp. der Fortbestand einer Firma unbedingten Vorrang vor den doch berechtigten Anwürfen und Änderungswünschen hat. Dies erschiene mir doch als eine Tendenz zur Stagnation, und wie vom Vorredner selbst erwähnt wurde, zeigt das Beispiel der UFA, wohin es leider geführt hat - dass nämlich einige recht schöne traditionelle Kinos mit dem Niedergang einer Großfirma ebenfalls ein Ende gefunden haben (oder Vorführer sich zu Tode "soffen"). "Durchwurschteln" wäre das ein schlechter Ratgeber. Überdies weiß ich nicht, ob ein Overscreening und eine Übersättigung des Marktes, was immer zu einschneidenden Abstrichen an Qualität und Serice führt, dauerhaft so weiter laufen sollte. Was zu viel wird, ist dann eben zuviel. Wenn außerdem ein Marktführer - hier teilweise zu recht, teilweise zu unrecht gescholten - auch einmal auf seine Betriebsphilosophie hin abgetastet wird, finde ich dies nur gerecht. Der konkret benannte Markführer (obwohl es anderswo natürlich Ähnliches gegeben sein dürfte) verfolgt einen sehr harten Kurs der Marktbeherrschung: etwa durch Personalabbau sowie durch Unterlaufen der Mietverträge bei den Hauseigentümern (die schon von "Erpressung" sprachen, Süddeutsche Zeitung im September. Quelle: kino-hdf.de, vgl. dort den Thread von "marktgerecht") oder bei den Verleihern (auch Kleinverleiher), die unter Druck gerieten. Nun kann man das eine kritisieren und das andere durchaus befürworten - jedoch wäre es angemessen, daß in den Spielstätten eines größeren Betreibers bei so viel Ellbogenmentalität auch etwas lohnmäßig für die Vorführer, für die Wartung und Verbesserung der Anlagen wie auch für eine gehobenere Entertainmentkultur übrig bliebe. Wenn dem aber nicht so ist und so mancher kleinere Betreiber oder Vorführer in abgelegeneren Spielstätten sich mehr Mühe gibt und investiert, trotz noch schwierigerer Geschäftsgrundlage, dann besteht doch ein beachtlicher Schiefstand, wie ich meine. Obwohl auch ich - zumal vor vier Jahren noch in Dtlds. damals größter Multiplex-Firma - als gelobter und sogar einigermaßen gut bezahlter Mitarbeiter eine Tendenz hatte, die Kritik am eigenen Unternehmen zunächst "offiziell" zurückzuweisen, so fühle ich mich heute alt und weise genug, niemals mehr Bedenken und Zweifel vom Tisch wischen zu wollen, zu sehr leidet man doch selbst angesichts einer unbefriedigenden Performation, wann immer man in seiner Freizeit ein teures Kinoticket löst. Da sollte das Argument "der normale Zuschauer bemerkt das doch gar nicht" insofern einmal auf den Prüfstand gestellt werden, ob er tatsächlich nichts bemerkt (oder durchaus vieles bemerkt, sich aber nicht artikuliert), und ob nicht künfitg auch der Wille des Filmemachers/KameramannFrau/Komponisten/TonmeisterIn wieder eine gewisse Beachtung finden sollte. Außer den technischen Standards gibt es aus meiner Sicht noch einen Rest an Ethik und Respekt gegenüber dem Filmwerk selbst (als Unterhaltung wie als Kunst) und das Wissen darüber zu wahren, daß eine einzige Vorführung eines Films mitunter in einem Menschen prägende Erinnerungen hinterläßt - im Guten oder auch im Schlechten. So ist es gewiß keine Schande, wenn auch auf diesem Forum mitunter historische Vergleiche gezogen werden (sowohl mit "toten Formaten", die oft langlebiger sind, als mancher glaubt) wie auch der Status Quo des gegenwärtigen Geschäfts und der Filmvorführerei diskutiert wird. Es könnte zu keinem guten Ende führen, wenn ausschließlich die Überzeugung "so läuft es halt und wird nicht besser" viele interessante Diskussionansätze und einen gemeinsamen Einsatz für besseres Kino als lächerlich abtut, obwohl ein jeder von uns weiß, daß geschichtliche Entwicklungen niemals eine hermetische Konstante bildeten und vielmehr ständig überraschende Neuerungen und Umwälzungen im Gange sind. Diese könnten uns sehr rasch ereilen (nämlich in die Arbeitslosigkeit eines gesamten Berufsstandes), wenn die vielen Vorzüge der analogen Filmtechnik so gering geschätzt werden und jegliche Standards als überflüssig gelten, da angeblich der Kunde davon nichts bemerkt. Woher kommen denn die vielen Beschwerden? Warum sind denn so viele Filmfreunde und Cinéasten zum Medium DVD abgewandert? Warum hat es denn in Kürze ein Konsortium von Unternehmen auch bei uns einfacher, dem Kinomarkt die Substandards des D-Cinema schmackhaft zu machen, mit dem steten Verweis darauf, wie "schlecht" doch perforierter Film sei? Was wird dann aus dem Filmvorführerforum, da es ja dann (angeblich) keinen Anlaß mehr zur Diskussion über den Laufbildfilm mehr gibt? "Tote Filmformate, tote Tonformate" sagt sich leicht, aber es gibt nun einmal eine Vielfalt in der Technik und Kunstgeschichte. Nur ein Beispiel - vielleicht aus der Musik: wer Musiker werden will oder Konzertveranstalter, sollte auch ein Wissen um die Tonsysteme, Komponisten, Solisten und Orchester haben. Wer das beherzigt, kann viel aus der "toten" "Kunst der Fuge" von Johann Sebastian Bach lernen (der natürlich "tot" ist), auch dann noch, wenn das Gröhlen eines Dieter Bohlen längst "gestorben" ist. In diesem Sinne! (Völlig richtig aber ist die Mahnung und Bitte, bei Zitaten die Quellen genauer zu zitieren und von der eigenen Argumentation zu trennen.)
  10. Einigen Punkten möchte ich widersprechen, da vorher keine Muße hierzu war: Zitat: Die Schuld am Aussterben von 70mm tragen doch wohl kaum THX oder Dolby/DTS/SDDS, die Ursache ist doch wohl eher: wenige 70mm Kinos --> wenige 70mm Projektoren --> wenige 70mm Prints --> wenige 70mm Kinos --> wenige 70mm Projektoren --> wenige 70mm Prints --> usw. usf. Es wurde mit Einführung der digitalen Kino-Soundformate eine Steigerung der Dynamik und Verbesserung der Kanaltrennung gegenüber den vorherigen analogen Systemen erzielt (aber auch Nachteile inkauf genommen). Die Differenz zum Magnetton war für den Zuschauer nicht mehr in dem Maße evident, wie zur Zeit der Parallelexistenz der analogen Sound-Systeme. DTS schien mit dem Start von "Jurassic Park" fast alles zu "übertönen" und Dolby-Digital setzte sich flächendeckend durch. Somit entfiel für viele Verleiher - nach eigenen Worten - die Geschäftsgrundlage. Zitat: Es geht um die Kosten und seit etwa 1970 waren die Studiobosse nur bei größeren Produktionen überhaupt bereit in 70mm Prints _für die Tonspuren_ (das ist leider eine Tatsache) zu investieren. Da man seit der Einführung des Digitaltons eine noch bessere Tonqualität ohne den ganzen Aufwand bekommt, verschwanden die 70mm-Blowups innerhalb kürzester Zeit. Dolby hätte gar nichts davon den 70mm Film verschwinden zu lassen. Im Gegenteil. Man könnte hier mit speziellen 70mm-Readern noch zusätzliches Geschäft machen, falls sich die Gesellschaften hier ebenfalls auf keinen einheitlichen Standard einigen könnten. Bei SDDS das gleiche. Aber die Industrie will das 70mm Format bis auf wenige Ausnahmen schon seit Anfang der 70er nicht (mehr). Leider. Auch zur adäquaten Ausleuchtung damals noch vieler übergroßer Leinwände älterer Roadshow-Kinos wurden 70-mm-Kopien gezogen, nicht allein des Tons willen. Mit Einführung des Digitaltons, der keineswegs "besser" als analoger Magnetton ist, verschwanden 70-mm-Kopien zunehmends, aber nicht innerhalb "kürzester Zeit". Seit 1992 gab es noch etliche Prestige-Produktionen in 70mm-Auswertung: Jurassic Park, ID.4, Armageddon, Tomorrow Never Dies, Braveheart, Pearl Harbor u.a. Allerdings herrscht seit anderthalb Jahren nun Stille auf diesem Sektor. Nicht richtig ist, daß die Studiobosse seit etwa 1970 nur noch bei größeren Produktionen 70mm-Kopien zogen. Das Gegenteil ist richtig: vorher waren es durchgängig Ausstattungsfilme in den 60ern, ab 1970 sind es zunehmend auch Produktionen mit mittleren Budget, und in den 80er Jahren gab es geradezu eine Inflation an 70mm-(Blow up)-Kopien, während in den 60ern nur limitiert und stets nur vom Kameraoriginal (35mm oder 65 mm) eine 70mm-Kopie, zudem nur für ausgewählte Roadshow-Theater, gezogen wurde (Ausnahme: "The King and I"). Mit Aufkommen der Multiplexe stieg die Zahl sogar kurzzeitig nochmals an, um schließlich ab dem Zeitpunkt des Overscreenings einzubrechen, als jeder Film nur noch zwei bis vier Wochen Auswertungschancen erhielt, - zu kurz zur Amortisation einer 70mm-Kopie, selbst im allergrößten Filmpalast/Roadshow-Kino/Multiplex. Zitat: Erinnert ein bisschen an D-Cinema. Teilweise ähnelt die Reserviertheit der Betreiber den Anfängen der 70mm-Ära in Deutschland von 1958 bis etwa 1960. Dann aber war "Todd-AO" (das frühe Label pauschal auch für alle 70mm-Breitfilme bis etwa 1964) aufgrund einiger sog. Klassiker wie "Ben-Hur", "Lawrence von Arabien", "West Side Story", "Spartacus", "My Fair Lady", "Cleopatra", "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten", "El Cid", "Grand Prix", "Die Bibel", "2001", "Airport" u.v.a. ein überragender Erfolg und Garant für volle Kassen auch bei Wiederaufführungen selbst nach 20 Jahren - in hierfür geeigneten "Raodshow"-Theatern. Eine vergleichbare Faszination oder einen kommerziellen Erfolg konnte das D-Cinema bislang nicht aufweisen. Imponieren zwar dort die Schrammenfreiheit des Bildes und das Ende der Diskussion über einen guten oder schlechten Bildstand, so überwiegen auf der anderen Seite der Mangel an Kontrast, Auflösung, Bewegungsfluß, der Mangel an Lichtstärke und überragender Projektionsgröße ("breitestes Breitbild"). Hier wurde und wird das Digital Cinema in fast allen Parametern und Kriterien nach wie vor vom 70mm-Film übertroffen, ohne daß ich der Zukunft vorausgreife ? aber man lebt ja 2003 und möchte heute mal wieder was wirklich Perfektes sehen, anstatt über's D-Cinema zu spekulieren. Das bringt mir einfach wenig und mehr Frust als Erleuchtung. Zitat: ... welche 70mm prints wurden vom 35mm Original gezogen? Höre diese Behauptungen immer wieder, habe bisher aber noch keine 70mm in den Händen gehalten, wo dies zutraf. Mit Ausnahme von Trailern wurden in den 50er/60er Jahren alle 70mm-Kopien vom Kameraoriginal gezogen. Die Dupkopierung begann in den 1970er Jahren (z.B. "Missouri" u.a.), obwohl viele 70mm-Kopien etwa von "Star Wars" sowohl vom Kameroriginal wie auch vom Dup gezogen wurden. Gleiches gilt für die "Indiana Jones"-Filme, wenngleich der letzte Einsatz in Dtl. vor einigen Wochen mit einer (dennoch wohl exzellenten) Dup-Kopie erfolgt sein soll. Zumeist hatten die 70er/80er-Jahre Blow-up-Kopien vom Dup jedoch eine erbärmliche Bildgüte. Eindeutig Aufschluß geben, von welcher Negativart/-type kopiert wurde, das Umfeld des Filmbildes, die Randbelichtung, die chronologisch oder a-chronologisch sich fortsetzende Randnummerierung sowie die Ausprägung, Farbe, Geometrie und Zeichnung des Bildstrichs an Szenenwechseln. Im allgemeinen genügt aber bereits ein Blick auf die Leiwand während der Projektion von 60er-Jahre-Blow-ups ("In den Schuhen des Fischers", "Doktor Schiwago", "Agenten sterben einsam", "Alfred der Große", "San Sebastian", "Der Kardinal" u.v.a.), die im Zusammenklang mit der Kopierung auf dem älteren Kaltprozeßmaterial ECP I und steilerer Gradation ein geradezu funkelndes und sehr feinkörniges Ergebnis zeitigten, das einen noch heute verblüfft, auch und gerade im Vergleich zur heutigen CS-35-mm-Projektion. Dann gab es aber 1992 erstmals nach 3 Jahrzehnten wieder eine "original"-70mm-Produktion: "Far and Away" (fotografiert auf 65mm-Negativ). Für manche Betreiber und Vorführer ein Erlebnis, für mich indessen ein Rückschlag: flach in der Fotografie, körnig vom Dupnegativ gezogen, teilweise unscharf in der Tiefenschärfe und unmotiviert geschnitten. Demgegenüber sahen m.E. so gut wie alle 60er-Jahre Blow-ups besser (brillanter) aus, von den original auf 65mm gedrehten Produktionen ganz zu schweigen. Zitat: aber das large format theater keine zukunft hab(tt)en braucht wirklich keiner so leidenschaftlich schönreden. das nur zwei simple fakten dafür verantwortlich waren dürften doch allen bekannt sein: 1. die sehr hohen herstellungs und vertriebskosten 2. die immensen kosten für technik und größe der häuser Punkt 1 ist umstritten, da mit Einführung des DTS-Tons nunmehr für billigere 70mm-Kopien geworben wird. Punkt 2 widerspreche ich insofern, als daß etwa 200 Leinwände allein in Dtl. für 70mm gerüstet sind. Zitat: Und THX ist Schuld an einer wie Du sagst Verkleinerung einer alten Leinwand. Die Entscheidung lag aber nicht bei THX diese Bildwand zu zerstören, sondern beim Kinobetreiber des von Dir genannten Falls. Das Großbild im Osloer 'Colosseum' wurde im Zuge des Einzugs einer THX-Dämmwand verkleinert. Dagegen wurde von historisch interessierten Technikern wie normalen Kinoenthusiasten vergeblich protestiert. Da eine stark gekrümmte Dämmwand größerer Breite in diesem Auditorium zu Einbußen der THX-Ästhetik und des Abstrahlverhaltens geführt hätte (auch Lucas mag keine konkav geschwungenen Breitleinwände) und hinter dem Bildwandrahmen auch kein Platz für eine flachere Dämmwand gewesen wäre, zumal die Außenwand des Kinogebäudes im selben Bogen wie die Cinerama-Leinwand verlief, war eine Verkleinerung unumgänglich. Ebensowenig wie - in einem anderen Zusammenhang von mir kritisiert - das Dolby-Digital-Sound-Format, hat also THX der Förderung des breitesten Breitwandbildes in irgendeinerweise genützt. Im Gegenteil, behaupte ich in mehreren Aspekten. Zitat: Hundert andere Kinos ja und daher auch hier keine Verbesserung gegenüber früher? Mach Dich bitte nicht lächerlich. Erstens sind die von Dir genannten Steigungen meist nicht mit denen von modernen Mulitplex Theatern zu vergleichen und das Wort _hunderte_ (wieviel Prozent der Kinosäle waren es denn z.B. in Berlin) gehört wohl zu Deinem inzwischen schon bekannten Übertreibungsstil, den Du Dir offenbar längst zur Routine gemacht zu haben scheinst. Ja, es gab die in Geometrie und Grundriss "optimal" erbauten Filmtheater spätestens seit 1954. Darüber geben die zeitgenössische Fachliteratur und Dokumentationen zu historischen Filmtheatern Auskunft. Ich zitiere stellvertretend nur die gerade mit vorliegende Monographie: Bode, Paul: Kinos. "Filmtheater und Vorführräume". Callwey: München 1957. Einige neuere, "gelungere" Multiplex-Säle - ich erwähne (mir sonst widerstrebend) einmal das CinemaxX 1 am Dammtor in Hamburg - weichen von diesen Grundregeln der 50er Jahre nicht ab. Allerdings - dies möchte ich hier einräumen - ist die Warscheinlichkeit, in einem heutigen Multiplexkino zu einem unversperrteren Blickwinkel zu gelangen eher gegeben als früher (ich kenne natürlich die alten Ärgenisse seit den 60er Jahren, als meine Kinosozialisation begann). Nur: Die zumeist übersteilen Fußbodenschnittlinien ziehen andere Negativa nach sich: Verzerrte Trapezprojektion, ein Blick ab Parkettmitte irgendwie in die Tiefe oder den Abgrund, was zumindest nach meinen ästhetischen Prägungen den Respekt vor der Bildwand (und dem Film) doch beträchtlich schmälert. Zitat: 70mm diente seit 1970 doch meist nur noch als Trägermaterial für die Magnetspuren und sicher nicht um ein ev. besseres Bild zu erzielen. Daß die Qualität meist doch besser war als der konventionelle 35mm Print lag meist daran, daß man schlechteres Filmmaterial verwendet hatte und von einer späteren Kopiergeneration gezogen hat. Wie schon gesagt, wurden die Eastman-Kopien von 70mm-Filmen auf derselben Type gezogen, auf der auch die 35mm-Eastmankopien herausgebracht wurden. Daß die Blow-ups dennoch besser aussahen, liegt wie schon erwähnt an einer Farbkonstraststeigerung durch übrigens jede Formatvergrößerung, durch eine größere Bildfäche des 65mm-Dunegativs, das gegenüber einem 35mm-Dupnegativ eine vergleichsweise feinkörnigere Auflösung des Kameraoriginals wiedergibt (mit Ausnahme einer Direkt-Kopie vom Original), einem natürlich ruhigeren Bildstand vertikal wie horizontal und nicht zuletzt dem Wegfall einer bildtrübenden Anamorphose bei der Projektion. Das hat nicht mit "schlechterem" Material der 35mm-Kopien zu tun, im Gegenteil. Ich bin daher eher geneigt, beim damaligen 70mm-Printmaterial aus heutiger Sicht von "Schlechtigkeit" zu sprechen, da diese alle rotstichig geworden sind, während parallel gezogene 35mm-Technicolor-Verkleinerungs-Kopien der damaligen Titel ihre Farbe nicht verloren, obwohl sie deutlichst unschärfer und körniger als die 70mm-Direktkopie sind. Das sind Prozesse, die mit Termini wie "späterer Kopiergeneration" gar nicht zu tun haben, möchte ich betonen. Zitat: daß die Bildverbesserungen auch auf einer früheren Kopiergeneration (das Wort wohl noch nie gehört?) beruhen. Es gab etliche 70mm Prints die auf Basis des 35mm Originals basieren und nicht von der X-ten Kopiergeneration. Da ich viele Jahre im Kopierwerk gearbeitet habe, nur kurz, sonst schweift es aus: es gibt keine "x-te Kopiergeneration". Der Terminus existiert nur im Vorführerjargon ? Verzeihung für die vermeintliche Kränkung, aber ich dachte früher genauso. Vielmehr bleibt die Generationenfrage strittig, da eine Wiederaufführung eines älteren Films auf dem Dupnegativ der heutigen Generation schärfer (wenn auch in der Gradation flacher und in der Zeichnung minderwertiger) aussehen kann, als eine Kopie vom Dupnegativ früherer Generationen etwa aus den 50er bis 80er Jahren. Es ist also entscheidend: a. Von welchem Negativ (oder welchen Separationen) wird kopiert, b. von und auf welches Format wird kopiert, c. von und auf welches Material- und Emulsionstype wird kopiert, d. wird optisch oder im Kontaktprozess (und neuerdings wie bei "Kill Bill", "Alien - Directors cut", "Angriff der Konkrieger" u.a.) von einem elektronisch erstellen Dup auf andere Formate kopiert und wie wird das alles wo, von welchem Kino, mit welcher Projektionsanlage, auf welcher Leinwand und vor welchem Publikum zur Vorführung gebracht. Ich hoffe alle Fragen geklärt haben zu können.
  11. Es wird hiermit der Administrator um Restitution der ungekürzten Beiträge gebeten, die wesentliche Krisensymptome innerhalb unserer Branche thematisierten, die zu erörtern auch im allgemeinen Interesse liegt. Hierbei entspricht es den Satzungen des Pressegesetzes, Kritik zu äußern, und zwar auch gegenüber verschiedenen zu benennenden Verantwortungsträgern: a. einzelne Filmverleiher und/oder Filmtitel b. Mitarbeiter von Betrieben, zumal sie namentlich hier nicht einmal erwähnt wurden c. Mängel an Waren und Dienstleistungen. Hierbei haben - und hatten - die angesprochenen Seiten eine ausführliche Möglichkeit der Erwiderung. Konkret wurden unbefriedigende Vorführungen von "Kill Bill" thematisiert. Die angesprochenen Mitarbeiter des Kinos konnten dazu ebenso ausführlich Stellung nehmen wie die Kritiker. Im weiteren kann es einer Aufklärung nur dienlich sein, wenn auch die jeweilige Firmenzentrale (Kinobetrieb resp. Filmverleih) sich dazu äußern möchte. I.d.R. tun sie dies auch, spätestens, wenn sie unliebsame Stellungnahmen im Internet zu beseitigen versuchen. (Derartige Erfahrungen konnte ich mit meinem Beitrag etwa zur Vorführkultur einer Multiplexfirma mit dem Doppel-X- im Namenszug machen, als vergeblich von dort interveniert wurde). Die unbefriedigende Vorführung von "Kill Bill" kann in dem in diesem Thread angesprochenen Frankfurter Multiplex, das den Namen eines der bekanntesten deutschen Stummfilmklassiker trägt, kein Einzelfall sein: erinnert sei an die Vorführung von Fritz Langs "Metropolis" ebendort vor einigen Monaten und vor versammeltem Fachpublikum: unscharf und auf Breitwand gestutzt! (Der Film hatte in allen Versionen stets das Seitenverhältnis von 1.33.: 1!) Daher erschien mir die jetzt leider herausgenommene Ergänzung von franktion sehr hilfreich. Alle Diskutanten dieses Threads zu "Kill Bill" waren sich zudem einig, daß die angesprochenen Mängel keineswegs auf eine einzige Betriebsstätte/Betriebsform oder einen einzigen (hier noch nicht einmal benannten) Verleih sich beziehen kann. Gleichwohl ist es unumgänglich und unerläßlich, konkrete Fälle zu benennen, sowohl die beteiligten Personen als auch ein angenommenes Fehlverhalten (magentacine), oder umgekehrt eine angenommene/vermeintliche Fehlleistung (Stand-By oder CineStar oder Verleih) möglichst direkt anzusprechen. Dabei sollten auch andere und vergleichbare Vorkommnisse nicht verschwiegen werden, wenn sie einen Rückschluß auf allgemein immer wiederkehrende Symptome mit stets ähnlichen Ursachen zulassen. Dies war in diesem Thread sehr klar formuliert der Fall, bevor er vom Administrator zur Unkenntlichkeit gekürzt wurde. Die Beiträge in ihrer Gesamtheit waren - nur solange ungekürzt - also sehr aufschlußreich; ich bitte den Administrator, sie mir nochmals als Mail in der vorherigen Form (und zur rechtlichen Absicherung) zuzusenden. Die Begründungen des Administrators sind für mich nur zum Teil verständlich, da ich mit Gepflogenheiten des Internet-"Kauderwelchs" nicht vertraut bin. Als Mensch, der einst noch Bücher las, verstehe ich manche Satzbildungen nicht, und einige Leserbriefe und Administrator-"Postings"dieses Forums sollten sich bitte etwas mehr Mühe in ihrer Artikulation geben, sonst verhallen sie. Die vorstehende Äußerung des Administrators - ist sie vielleicht einer Star-Trek-Semiologie entlehnt? - erschließt sich mir jedenfalls nur zum Teil. Auch werden dort in keiner Weise die Gründe und presserechtlichen/internetrechtlichen Statuten benannt, die zu den überraschenden Kürzungen führten. Es erscheint auch nicht angemessen, daß ein Administrator, der sich kaum der Mühe unterzieht, die beteiligten Personen über Änderungen des Threads zu informieren, diese Funktion überhaupt ausübt. Sollte dies so bleiben, so erscheint es nahezu zwingend, ein anderes Internetforum zu konstituieren, das sich der Behandlung derartiger Themen ernsthafter annimmt - und auch nicht äußerem Druck weicht, was in diesem Falle vielleicht nicht ganz auszuschließen war?
  12. Christian, auch mir sind THX-Kinos mit Bildbreiten von über 18 Metern bekannt, jedoch wurde im Osloer 'Colosseum' die Bildbreite verringert, und ich nehme hierfür akustische Anforderungen für die Dämmwand an. CinemaxX- Kinos haben keine THX-Lizenz mehr, was vielleicht seine Gründe hat. Dammtor 1 hatte nie eine THX-Lizenz. Das "größte THX-Kino" bezog ich mit dem Osloer 'Colosseum' auf die Plätzeanzahl und rügte in zweiter Linie die dort verkleinerte Bildwand. Magnetton war auch nicht allein "würdiger Vorgänger" des derzeitigen digitalen Kinotons, sondern ist diesem in etlichen Parametern vorzuziehen (das haben wir bereits seitenlang ohne Ergebnis diskutiert - es führt zu keiner Einigung). Bitte drehe nicht immer in sophistischer Weise zugunsten der von Dir propagierten Firma Dolby (man sieht es an Deiner Namensikone) die ökonomisch-historischen Fakten ins Gegenteil. Natürlich war Dolby mit Schuld an der Ablösung/Verdrängung vorhergehender Ton- und Verstärkersysteme, was man gut oder schlecht finden darf. Den analogen Conventional Magnetic-Ton jedenfalls haben diese Verstärker ruiniert, kapiere zumindest das doch bitte einmal, wenn Du schon mit solchen Emblemen wirbst. Natürlich können Dolby (und die von Dir genannten Faktoren) etwas dafür, daß es kein 70 mm mehr gibt. Das weißt Du doch ganz genau, und drehst es dennoch in die falsche Richtung. Falsch ist auch Deine Annahme, 70mm-Blow-up-Kopien sähen besser aus als vergleichbare 35mm-prints, weil sie auf einem besseren Material gezogen worden seien. Christian, wie kannst Du irgendetwas hier als Tatsache im Indikativ behaupten, was Du gar nicht weißt? Die westlichen 70mm-Kopien wurden stets auf der selben ECP-Emulsionstype wie die 35mm-Kopien gezogen.Eine Bildverbesserung ergibt sich vielmehr durch einen Zuwachs des Farb-Kontrastes im Blow-up-Prozess, einer oftmals sorgfältigeren Prozessüberachung bei Herstellung des 65-mm-Dupnegativs (des dennoch selben Matrials wie bei 35 mm) sowie durch die nicht-anamorphotische Projektion. Hier hast Du, denke ich, einigen Nachholbedarf! Auch stimmen Deine Thesen nicht, alte Kinos hätte fast nie stark ansteigende Fußbodenschnittlinien. Bitte wälze doch mal die Bücher: a. Europa-Palast Essen (1963), b. Zoo-Palast Berlin (1957), c. Manhattan Berlin (1973), Apollo Berlin (1954) und hunderte anderer Kinos. Solche Kinos ermöglichten bei höheren Decken das Betrachten von höheren Leinwänden (ideal für das VistaVision-Format), die, wenn sie in die Breite gingen, einen panoramatischen Breitbild-Effekt erzielten.
  13. Außerhalb Frankfurts angesiedelt, kann ich zwar die dortigen Zustände nicht beurteilen, aber die Qualität der im nordostdeutschen Raum gesichteten "Kill Bill"-Kopie war in der Dup-Schärfe einwandfrei. In diesem Falle schließe ich auf Projektions- oder Summenfehler. Jederzeit ist ein Verstellen des Justierrings am Anamorphoten, der die Entfernungsschärfe abgleicht, im praktischen Betrieb möglich, und auch eine Verölung der Objektive denkbar. Zumeist aber herrscht doch ein Mangel an Fingerspitzengefühl vor, was rein routinemäßige Korrekturvorgänge anbetrifft. Mögliche Gründe hierfür könnten sein: a. Arbeitsüberlastung (... wo doch jeder weiß, daß zumeist eine Vorführkraft i.d.R. mind. acht Kinos gleichzeitig in einem Multiplex bedient und technisch ausgebildetes Personal gerade dort als unbezahlbar gilt), b. gilt die einmal justierte Hauptfilmschärfe auf Kinoton-Maschinen für wochenlang als gleichbleibend und die real, aber schleichend eintretenden Schärfeveränderungen werden vom Vorführer meist erst sehr spät erkannt, nachdem bereits mehrere Tage schon ein Schärfeabfall im Gange war), c. verführt jeder Automatikbetrieb auf Projektoren mit Objektivrevolver zu einem Abgleich der Schärfe des sphärischen Objektivs für das Werbeprogramm mit dem anamorphotischen Objektiv des Hauptfilms, sodaß die einmal mit Beginn des Werbeprogramms eingestellte Schärfe schon irgendwie auch bei Beginn des Hauptfilms noch zu stimmen hat, zumal der gehetzte Vorführer dann bereits schon ein anderes Kino betreut und den Formatwechsel zum Hauptfilm nicht mehr mitbekommt, c. ist doch bezeichnend, daß das gesamte Vor- und Werbeprogramm im dortigen Lichtspielhaus "amerikanisch" auf 1.85 : 1 getrimmt wird, damit bloß keine "Balkenverrutscher" von 1.66 : 1-Trailern sichtbar werden und auch gleich noch ein Hauptfilm des Formats 1.85 : 1 unterbrechungslos mit rangehängt werden kann, d. erkennt auch der beste Vorführer im bereits ermüdeten Zustand nicht viel, e. stehen die Unschärfekreise mit der Auflösung der Retina des Auges in analogem Zusammenhang, sodaß man zwar in Saalmitte Unschärfen sofort erkennt, zu selten aber (ohne Fernglas) vom Vorführraum aus (leider ist dies den wenigsten Kollegen schmackhaft zu machen, da jeder von sich selbst glaubt, der letzte Sehtest des Augenarztes befähigt ihn zur grenzenlosen Inspektion hochkomplexer optischer Vorgänge, mit denen wir es hier ja zweifelsfrei zu tun haben), f. hat m.E. eine jüngere Generation ihre Sehgewohnheiten am Computer-Bildschirm generiert und achtet mehrheitlich auf Bewegungsmuster, weniger aber auf die Raum- und Objektschärfe.
  14. Natürlich hat die Bildbreite nicht automatisch etwas mit der Vergabe einer THX-Lizenz zu tun. Etwas defätistisch verallgemeinerte ich einfach nur: früher z.B. im "Colosseum" in Oslo eine 26-Meter tiefgekrümmte Cinerama-Leinwand mit hellstem Beck-Kohlenlicht in plastischer Breitwandprojektion, heute (ich war im August dort) auf max. 18 Metern ein flaues, verwackeltes Kaschbreitwand-Bild - trotz THX - das doch eigentlich auch ein Gütesiegel für optimierte Bildwiedergabe sein will. Außerdem wurde trotz der Widerstände einheimischer Kino"patrioten" seinerzeit während des THX-Umbaus der originale Wolkenstore entfernt zugunsten eines Billigvorhangs, der der THX-Norm wohl eher entsprach (zugegebenermaßen/vermutlich eine bessere Schallldurchlässigkeit, allerdings zuungunsten des zuvor zu opernhaften Ambientes). Die bequemere Sitzanordnung ist dort auch überhaupt nicht gegeben, die Du im Multiplexzeitalter überall als selbstverständlich annimmst. Und selbst derartige Stühle und mehr Beinfreiheit sagen objektiv nichts aus über die real "besten" Sitze (vielleicht gibt es sie im "Arsenal" Berlin - sie ähneln dem japanischen No-Theater und sind die einzig originelle Idee dieser Kinoneubauten von Mitte 2000). Im Osloer "Colosseum" hat THX in anbetracht einer bereits vorher guten Akustik und eines transparenteren Raumtons über fünf Frontkanäle hinter einer 26-Meter-Bildwand kaum Vorteile gebracht, denke ich. Es hat für dolbysierte, heutige Filme eine der Abmischung vielleicht angemessene Nachhallzeit ermöglicht, dabei aber die Breitwand und den Panorama-Sound getilgt. Die von Dir mit THX in Zusammenhang gebrachte steilere Sitzanordnung gab es bereits vorher in diesem Kino, ich bitte Dich! Diese Kino ist heute das größte THX-Kino der Welt mit lediglich 900 engen Sitzplätzen, was mir sagt, THX ist was für mittelgroße Kinos der Neuzeit, alte Dinosaurier gehören demnach auf den "Schutthaufen der Geschichte"! Und letztens: Allgemein ist man in der Branche der Ansicht, daß die Einführung des (Dolby)-Digitaltons das Ziehen von 70-mm-Großbildkopien "überflüssig" gemacht hätte, da deren einzige Aufgabe ohnehin der bessere Ton gewesen sei. Und auch Du, Christian, betonst ja im Gegensatz zu mir die vielen Vorteile des Dolby-Digitaltons gegenüber dem Magnetton. Somit ist es nicht völlig abwegig, dieses Tonformat (das ich technisch und klanglich einfach nicht schätze) als einen (von mehreren) "Totengräbern" des 70mm-Films (und explizit des Magnettonfilms) ganz polemisch hier mal zu brandmarken. In diesem Sinne...
  15. Dann ist's klar mit "THX"= thanks - ich bin hier nicht sehr Forums-erfahren, was manchmal mit Kürzeln gemeint ist. Da ich aber das Thema THX anschnitt: Indertat hab' ich 'ne Dolby- und THX-Phobie, denn was dort an "Standards" (für den Kino- ebenso für den Heimkinomarkt) erhoben und vermarktet wird, finde ich oft haarsträubend und widersprüchlich. So ist bei diesem Thread "Breiteste Breitwand" zu ergänzen, dass die breitestmögliche (oder größte Breitwand) schwerlich mit THX konform gehen dürfte: z.B. steht das größte THX-Kino der Welt in Oslo ("Colosseum"), mit eben max. 900 Plätzen und einer 18-Meter Bildwand, die einen zerrissenen Ausschnitt aus einer früheren 26-Meter Cinerama-Leinwand bildet, die vernichtet wurde. Größere Auditorien, also ab vierstelliger Platzzahl, erhielten die Lizenz nie, dafür aber "Breitwandkinos" wie etwa der "Filmpalast Berlin" (das frühere Normalformatkino "KiKi") ohne Probleme, der mit extremer Steilprojektion Trapezbilder in ärgerlichster Weise bietet. Dass dort auch die "breiteste Breitwand" bei 70-mm-Projektion an der Tagesordnung war (auf voller Scope-Breite von 2.39 : 1 anstelle von 2.05/2.2 : 1 projiziert und somit stark beschnitten), scherte in der THX-Propheten und Dolby-Protegisten keine Seele, was aufzeigt, wie wenig das Thema Breitwand doch ernst genommen wird, solange immer nur der Lautsprecher einen Markenfetisch ingang setzt, der ja den direktesten Bezug zum Home-Cinema-Entertainment abgibt. So verkümmterte das Interesse an "guten Bild", wenn man das konservativ etwas verallgemeinert. Ansonsten meine Zuneigung zu Double-X Harryhausen-Reminiszenz, auch das hatte oft mehr Inhalt, Breite und Seele als das digitale Kinozeitalter, in dem Breitwand einfach eine Leerstelle darstellt, da der Special-Effect im Wandel der Zuschauerbedürfnisse nicht mehr in der Kontemplation, sondern in der Frequenz der Reizwechsel produzierter Bildanimationen liegt, die selten Breite brauchen (denn zum Wandern des Blicks über ein Breitbild bedarf es der Zeit und Muße, was im Widerspruch zum Rhythmus aktionsgeladener Metamorphosen steht)
  16. Double-X, welche "Richtigstellungen" von THX sind konket gemeint? Meinen Ausführungen habe ich nichts hinzuzufügen, ein Vergleich mit 70-mm-Archivkopien kann jederzeit nachgeliefert werden. Sollte dem THX gar widersprechen, so liegen leider von dieser Seite her Irrtümer vor. Die Fakten sind überaus klar (zum Vergleich ist daher auch die Website www. widescreenmuseum.com zu empfehlen, großenteils korrekt in seinen Angaben gehalten).
  17. Hallo, Double-X, Zitat: Also es gibt wohl unzählige Breitwandverfahren, die schmaler oder noch breiter sind als Cinemascope (...) auch noch ein anamorphes 70 mm Verfahren, Kubrick drehte "2001" in Ultra Panavision 70 mit 2,2:1 anamorphen Kameras, was dann 2,76:1 ergibt. Die DVD z.B. ist aber vom letzten Kinoprint gezogen und zeigt somit nicht die ganze Bildbreite. (der Film hatte ja im Kino 2,2:1 mit einem Balken an der rechten Seite) "Eine total, total verrückte Welt" wurde in ähnlichem verfahren gedreht. Man nannte es damals Cinerama 70, was aber nicht ganz stimmte, da es ja kein echtes Cinerama war. Den Streifen gibts auf DVD, aber leider nur die cut-Fassung. Erwiderung: "2001" war nicht in Ultra Panavision 70 gedreht, sondern ausschließlich mit Super Panavision 70-Kameras mit sphärischen Objektiven und etlichen Einstellungen mit Fischaugenoptik. Der Slit-scan-Korridor (Star-Gate-Sequenz) wurde indessen mit einer Todd A.O.-Einheit gedreht. Zum Einsatz kam ausschließlich 5-perf-65mm Eastmacolor Negativmaterial. Darüber klärt auch der Artikel über die diesbezüglichen Dreharbeiten im American Cinematographer von 1968 auf. Allerdings gab es sog. "Cinerama"-Kompensationskopien auf 70 mm, die seitlich gestaucht waren, um der seitlichen Dehnung stark gekrümmter Bildwände entgegenzuwirken. Das korrekte Wiedergabeformat war immer 2.2 : 1, sogar noch in vielen 35-mm-Scope-Ertaufführungs- und WA-Versionen. Die DVD ist vollkommen korrekt im Seitenverhältnis und wurde nicht von der WA-"Kopie", sondern vom 65mm-Interpositiv gezogen, in hervorragender Schärfe und mit akzeptablem Farb- und Lichtsausgleich (entgegen der 70-mm-Theaterkopie vom Februar anno 2001!). Allerdings kränkelt auf der DVD der ehemalige 6-Kanal-Magnetton infolge eines verzerrten Transfers auf das neuere Dolby-AC-3-Format, und auch die direktionale dt. Sprachmischung wurde "dolbysiert" einfach auf die Mitte gelegt. "Mad...World" wurde tatsächlich im anamorphotischen Ultra Panavision 70-Verfahren gedreht und ebenfalls im Falle des 70mm-Einsatzes auf tiefgekrümmten Cinerama-Leinwänden in der optischen Kopiermaschine in der Mitte nunmehr dekomprimiert, während die seitliche Stauchung des 65mm-Negativs beibehalten wurde (und durch die Flanken der Leinwand wiederum "automatisch" dekomprimiert wurde). Auf flachen Leinwänden war das Ultra Panavision 70-Seitenverhältnis 2. 75 : 1, bei gekrümmten Leinwänden kann ich keine exakten Angaben machen, da die Krümmungsindices zwischen 100 und 146 Grad schwankten , wobei zumeist Bildbeschneidungen im Kopf- und Fußraum der Bildmitte entstand.
  18. ANTITHESEN-VERSUCH Christian: "(...) 70mm ist ein Rückschritt, da es das 70mm-Format auch quergefilmt gibt. Genannt IMAX 15/70." Möglicherweise stimmt dies, zumindest markttechnisch, da große, perfekte Bilder und sogar neuerdings Spielfilme (umkopiert mit IMAX DMR) in Imax-Theatern situiert sind, die als Infrastruktur scheinbar genügen sollten. Folgende Punkte stehen dem kritisch gegenüber: a. 35 mm auf Leinwänden der Größe über 18 Metern sehen auch mit verbesserten Materialien mit größtem Abstand schlechter aus, als ein 70-mm-Film von 1956 ("Around the World in 80 Days"). b. Anhänger des Monumental- und Breitwandkinos haben Probleme mit dem eher haushohem, aber nicht breitwandigem Imax-Bild - ich ebenso. c. Viele wünschen sich ein pseudo-plastisches, kornloses und kristallklares Bild auch für ihren jeweiligen Lieblingsfilm in ihrem Lieblingskinos mit der großen Leinwand, wenn sie sowas mal kennengelernt haben. Das ist aber mit Imax-Equipment in nromalen Kinos nicht finanzierbar. d. Demgegenüber gibt es allein in Deutschland etwa 200 Leinwände, die noch über eine 70-mm-Anlage verfügen. e. Imax ist somit nicht besser als das normale 70mm im Kino, da darin kaum Spielfilme gedreht wurden und nicht beitwandig wirken können, und weniger Zuschauer in weniger Metropolen errieichen (siehe Punkt d.) f. Es gibt keinen Grund, das "Konventionelle" 70 mm zu hassen und das Imax zu lieben, wenn man den großennUnterschied man kennengelernt hat: das uralte 70-mm-Filme einen plastischen, relifeartigen Look haben mit astronomsicher Tiefenschärfe, was bei IMax-Filmen selten zu sehen ist. Die Gründe liegen am alten, niedrigempfindlichen Kaltprozeß-Negativ Kodak 5248, der forcierten Ausleuchtung, der Anhebung der Kantenschärfe über spezielle Kopierprozesse auf Printmaterial im Kaltprozeß ECP-I. Ein sozusagen "funkelnder" Look, den es auf Imax und insgesamt allen heutigen Materialien (unabhängig vom Format!) so kaum noch gibt, gekoppelt aber an das große Format erstaunliche Wirkungen entfaltet (wiewohl heutige Filmemacher eine solche Bildästhetik durchaus auch sehr kritisch sehen, sowas ablehnen). g. Wir haben also lediglich mit dem alten 70-mm-Film und dem Cinerama-Prozeß noch Zeugnisse an der Hand (deren Kopien zunehmend vergilben, da läuft die zeit davon!), die auch eine ganz andere Art von Kino zeigten, in die man sich durchaus verlieben kann - jedenfalls tat ich es und möchte nie mehr mit CinemaScope tauschen. MaxBiela: "Der durchschnittliche Zuschauer merkt nix davon". Ich denke, er würde es merken, wenn er einen Vergleich hätte, und einer seiner Lieblingsfilme unter die großformatigen fiele. Das war tatsächlich so in den 1950er/60er Jahren, das Publikum kannte sich damit aus, denn zu der Zeit war die Breitwand das, was heute der Hype um die Special-Effects sind. "Ich denke die (Bild)Qualität von 35mm/70mm lässt sich mit der (Ton)Qualität von Analog(Lichtton)/Digital auf 35mm vergleichen." Den Unterschied halte ich für viel gravierender, siehe auch Forums-Thread zum 70-mm-Festival Frankfurt. Allerdings, auch ich höre keinen so gewaltigen Unterschied zwischen Dolby-Digital und Dolby-SR, was die Frontkanäle angeht. Da ist Dolby-SR indertat ein hochwertiges analoges Tonsystem, das bei ohnehin guten Lautsprechern beachtliche Wirkungen zeigen kann. Hier bin ich kein ?Jünger? von Dolby Digital, aber auch kein Zyniker, nur all dies überzeugt mich nicht. "(...) nach spätestens 3 mal hat man genug von der technik und man will durch einen neuen Film unterhalten werden. Wenn dieser nur der gleiche Mist wie der erste ist floppt das ganze und das wars dann". Das kann durchaus sein und geht mir ebenso. Aber es gab ganz tolle 70-mm-Klassiker - hat man diese gesehen, möchte man sie nicht mehr missen. Beides kommt also hier zusammen. Manfred: "(...)wenn immer die technik ausschlaggebend für den erfolg sein soll- in diesem fall das large format, oder mehrkanal ton jeder art- so müßte ja IMAX in seiner bestehenden form oder aber das von KINOTON forcierte 8/70 als preiswertere alternative der renner schlechthin sein... " Die Anlagen stehen ja kaum irgendwo, und allenfalls ein Dutzend an Rummelplatzfilmen (keine Spielfilme) sind darin gedreht. Demgegenüber etwa 200 Leinwände in Deutschland mit konventioneller 5-70-Anlage, und hunderte an Spielfilmtiteln seit 1955. "(...) letztlich entscheidet halt immer der film mit seiner inhaltlichen qualität und somit der besucher, ob es topt oder flopt...aber auf keinen fall das format der kopie......leider!" Das ist heute zumeist so (z.B. "Waterworld": 200 Mio. Dollars, aber gedreht auf Kaschbreitwand 1.85 : 1), aber nicht zu allen Zeiten so gewesen. Ich glaube an das Gute im Menschen, und es gibt ja diese Weiterentwicklungen. Leider hätte ich z.B. "Herr der Ringe" und "Matrix" noch öfter gesehen, wenn sie (leider) nicht in CinemaScope gedreht worden wären. Das flaue Scope-Bild strengte mich sehr an, es war zu groß für heutige 18-Meter-Leinwände und tlws. verschwommen. Schade drum, wo's besser ginge. Haueptling: "Was nützt die beste Technik wenn sich für den Film niemand intressiert" Das ist ja unbestritten. Aber es wirklich nicht so, daß uns heute ein Übermaß an Bildbrillanz im Kino beglückt, sondern eher das Gegenteil. Warum sollte man also sagen, Inhalt war gut, als können wir das auch auf Video zeigen? Gehören Form und Inhalt nicht zusammen und ergänzen sich? Wie ist es mit einem Sinfonie-Orchester, dass dissonant und verstimmt Schuberts "Unvollendete" (oder Euer Lieblingsstück!) spielt, warum muß das so hingenommen werden, auch wenn sich kein Gast darüber "beschwert"? Stefan2: "(...)im Falle Cleopatra DM 350.000.-- verbunden mit 1 jähriger Mindestspieldauer zu bekommen. Bei diesem Film z.B. ein ein Fiasko, kamen doch nach 8 Monaten nur noch ca 7 Besucher in die Vorstellung, ruinös bei 1000 Plätzen." Diese Angaben beziehen sich aber allenfalls auf das 'Delphi' in Berlin und einige US-Theater. "Cleopatra" war natürlich in USA ein Desaster, aber in Deutschland ein großer Erfolg. Auch wird hier vergessen, daß diese Kopien immer wieder als Repertoire neu gestartet wurden, also selbst floppende Monumentalfilme alle ihr Geld langfristig wieder einspielten. Rund 25 Jahre waren diese Kopien bis zu ihrer Unspielbarkeit im Umlauf, ein Spitzengeschäft für die Verleiher und ein sicherer Renner für Kinos in der Flaute oder im Sommerloch (bitte etwas genauer historisieren und nicht pauschalisieren). "Mein "thread" Beginn bezog sich übrigens auf die 50 Jahre Cinemascope in 2003, 50 Jahre "neuer" 70 mm Geschichte können wir 1956 feiern." Dein zweiter Beitrag in diesem Thread legte allerdings ohne Unterscheidung los mit 70mm-Objektiven und Spezialverstärkern für 70mm etc. Dabei entstand der Eindruck, 70mm sei ein kleine Abart des CinemaScope (so wie es die Berliner Retromacher 1993 auffaßten), was ich aufgrund der doch sehr stark in Erscheinung tretenden visuellen Unterschiede nicht gerechtfertigt finde. Daher mein Plädoyer, keine erneute CinemaScope-Retro zu machen, sondern mal eine 70-mm-Retro vorzubereiten (wie es sie in Frankfurt oft gab, fünfmal im Filmmuseum und jetzt im Cineplex!), solange noch die letzten Kopien spielbar sind und Zeugnis davon ablegen, daß es auch etwas anderes gab. So also war es von mir (gutwillig) gemeint. Davon lenkt CinemaScope und Imax ein wenig ab, aber wer will, der könnte doch in diesem Thread bitte für eine CinemaScope-Retro oder eine Imax-retro konkrete, greifbare und verbindliche Vorschläge einbringen, wenn dabei etwas Erfreuliches herauskommt? Bei CinemaScope habe ich da leise Zweifel, ob das ("plastisches Sehen ohne Brille") thematisch und technisch noch überzeugen würde. Wir hatten das in Berlin - es gab überall lange Gesichter auf der Berlinale (da halfen auch keine moderneren Objektive und Verstärker mehr weiter. Tschuldigung!) "Auch dieser Faktor der Verleihpraktiken muß auf der finanziellen Seite , neben den Investitionen in die 70 mm Projektoranlage, mit berücksichtigt werden. " Also daß ist auf dem Kinosektor heute kaum noch ein Problem, da es so viele nicht verwendete und gebrauchte Anlagen gibt. Wir haben aber ein weltweit brennendes Kopienproblem bei 70mm wegen teilweise demontierter Kopieranlagen in den Kopierwerken (z.B. Technirama-Möglichkeiten etc.) und geschrumpfter Negative, was für die Thematisierung einer Retrospektive gewisse Anlässe böte. CinemaScope-Filme - die ja auch sehr schöne unterhaltsame Filme sind, sind akut weniger bedroht, auch existiert das Format im täglichen Kinogeschäft und hat sich durchgesetzt. Eine Retro sehe ich immer gerne mit irgendetwas verbunden, was es sehr lange nicht mehr gab oder nie mehr geben wird. "50 Jahre "neuer" 70 mm Geschichte können wir 1956 feiern." Na, so ein Quatsch aber auch, Stefan. Nun kennen wir uns doch schon so lange und sehen uns auch ständig bei den ausländischen 70mm-Festivals, und Du nennst es nun ein "neues" Verfahren, damit CinemaScope alt aussieht. Das tut es zwar leider (weil 35 mm plus Anamorphose zusammengehen), aber bereits am 27.11.1952 wurde die Magna Theatre Corp. gegründet, um dem als zu teuer und wegen der zwei Trenn-Nähte technisch als strittig angesehenen Cinerama ein "Cinerama fromout one Hole" gegenüberzustellen, und zwar auf der Grundlage des 65mm/70mm-Verfahrens. Mit diesem Projektstart lag man also noch vor CinemaScope, da Fox-Chef Skouras erst am 17.12.1952 in Frankreich beim Erfinder einer alten Linse, Prof. Chretien, vorstellig wurde, und danach sich entschloß, ein neues Breitwandsystem herauszubringen, das als CinemaScope bekannt wurde. Mit "The Robe" gab es zwar schon am 17.9.1953 eine erste Premiere in CinemaScope, währenddessen die Magna Theatre Corp. noch immer mit der American Optical Company am modifizierten 70-mm-Verfahren arbeitete, obwohl man früher als CinemaScope begonnen hatte und 70 mm bereits in den 1910-er-Jahren ein Projektions- und Aufnahmeformat eingeführt war (als von anamorphotischem Film noch nichts zu sehen war!). Auch, Stefan, ist mir nicht verständlich, welches 50. Jubiläum, Deinen Ausführungen folgend, dann 2006 gefeiert werden müßte? Der erste 70-mm-Film nach dem Todd-AO-Verfahren, "Oklahoma!", hatte doch schon am 13.10.1955 Premiere, wie Du doch weißt. Wenn Du feiern möchtest, rate ich zu "CinemaScope 55": "Carousel" erschien am 17.2.1956 auf der Leinwand, nur leider auf 35 mm. Für eine Retro indessen stehen Dir dann 3 Filme dieses Systems in Reduktionskopie zur Verfügung ("Carousel", "The King and I" sowie "DeLuxe Tour"), weshalb sich das Thema CinemaScope endgültig erübrigt hat, fürchte ich. Schöne Grüße an die Fraktion der Skeptiker jp
  19. Zitat Christian: "Selbst in CinemaScope sehe ich mir einen guten Film wesentlich lieber an, als einen schlechten in 70mm Ultra!". Das dachte auch die Deutsche Kinemathek bei ihrer Breitwandretrospektive 1993 (Godard und Ray) und zeigte folglich nur Scope, weshalb anderes eben nun verrottet, weil's so aufwendig ist. Nachbemerkung: "How The west was won" war ein Box-office-Hit (Vgl. Variety 1961). Ich diskutiere in diesem Forum auch nicht über Filminhalte (insofern bin ich auch kein "Kritiker", vielmehr führtest Du erst den Begriff "Inhalt" ein), sondern über Performativiät, Technik, audio-visuelles Erleben und kommerzielle Widerstände, die dem im Wege stehen. Das ist hoffentlich im Sinne dieses Forums? Zwar erkenne ich in unserem Disput den alten Antagonimus zwischen Form und Inhalt, wobei die eine die andere Seite jeweils zu bändigen versucht, aber noch immer konnte dieser Widerspruch nicht überzeugend aufgelöst werden - weder durch meine Maximal-Forderungen noch Deinen realitätsnahen Empirismus, der ständig von der "Masse" ausgeht. Notabene: Die Minderheit von heute ist die Masse von morgen und umgekehrt. Und: selbstverständlich waren auch "jüngere" 70-mm-Roadshow-Präsentationen Erfolge: u.a. Alien 3, Titanic, Pearl Harbor, Independence Day, Matrix -Reloaded (IMAX DMR). Ein Glück! Da führt es uns alle nicht weiter, diese Resultate zu relativieren, in dem die dankbaren Zuschauer als verschrobene Minderheit dargestellt werden. Solche Argumentationsketten ließen sich ausweiten: So stellt die gesamte Zuschauerschaft heutiger Kinos eine Minderheit gegenüber den anderen Freizeitvergnügen und Medien inzwischen dar. Ob nun 70 mm ein Träger der Holographie ist, interessiert mich momentan weniger. Bitteschön! Ich meinte aber die Vorzüge des Todd-AO-Verfahrens gegenüber CinemaScope und nicht "Irgendetwas" erinnern zu müssen, was noch keiner kennt, was aber bereits als Alternative von Dir aufgebaut wird - obwohl weder das eine noch das andere sich vergleichen oder gegeneinander ausspielen ließe. Bei CinemaScope versus 70 mm ist das nun anders. Ich betrachte CinemaScope als einen Rückschritt, ein Hindernis und einen Bremser für gesteigerte Ansprüche an Bild und Ton. CinemaScope versprach "plastisches Sehen ohne Brille"und war das Gegenteil: das "Cinerama des kleinen Mannes" (was mich ärgert, aber Kinematheksleute stets begeistert, da nun der kleine Autor eine Chance erhält). Die Filme in Scope (auch und gerade die der Autorenfilmer) kenne ich fast alle und schätze sie auch, die Vorbehalte gegen die Technik bleiben. Die Kritik an "flauer" Fotografie und flauen Kopien behalte ich aufrecht. Es gibt (wie beim Lernen einer Sprache oder den vier Rechenarten) bestimmte Regeln, die man zwar später künstlerisch verfremden darf, aber die man erst einmal beherrschen sollte, bevor man sie diskreditiert. Leider werden sie diskreditiert, denn das Handwerk wurde immer seltener erlernt, das beweist die Branche insgesamt, und auch Leser des Forums werden mir in diesem Punkt beipflichten. Man klimpert ja auch nicht ewig irgendwie auf dem Klavier herum, sondern versucht irgendwann einmal, Noten zu erlernen. Alles andere bleibt geschwätzig. In diesem Sinne jp
  20. Christian, bei so viel Defätismus und Zeitgeistgerede kann man sich ja dann entspannt zurücklehnen und warten, was uns die Wirtschaft noch so alles an Schönheiten der Vernunft beschert. Hologramm und 3-D, was hier von Dir für die Zukunft gefordert wird - ich bin da leidenschaftslos - sind aber ebenfalls vor Jahrzehnten schon gescheitert. Warum diese Technologien alleine besser ist als 70 mm sein sollen, ist von Dir auch nicht nachgewiesen worden und würde vermutlich auch in Allgemeinplätzen enden. Die Annahme, die Zuschauer wüßten kein großes und bestechendes Bild oder Tonvolumen (mehr oder weniger bewußt) zu würdigen, ist völliger Unsinn, ein falscher Ansatz und endet wie immer Zynismus (oder Alkoholismus des Projektionisten). Die Umsatzzahlen der älteren (auch jüngeren) 70-mm-Filme in Roadshow-Theatern beweisen statistisch aufgrund der gehobenen Allround-Beschallung und des damals neuartig pseudoplastischen Bildverfahrens das Gegenteil Deiner wieder einmal als historische "Fakten" im Indikativ ausgeführten Thesen ("gab es nur so" .. "gab es nicht" etc., in einigen Threads dieses Forums zu Sound-Systemen so zu lesen). Der überragende Erfolg u.a.auch des 70-mm-Verfahrens ist in den Verleiher-/Theaterabrechnungen belegt, deswegen haben sie sowas auch gemacht und andererseits die Theaterbetreiber bis zu 70% Miete für eine Roadshow-Kopie im Sonderformat bezahlt. Noch in den letzten Jahren hatten wird unter unseren (70-mm-)Publikum immer klatschenden Applaus in den Pausen oder am Ende solcher Roadshow-Vorführungen verzeichnet. Lief der Film aber zuvor oder danach nur in konventioneller 35-mm-Kopie, gab es leider keinen Applaus! Das war wirklich so und freute mich außerordentlich. Christian, Du solltest Dich als Kenner der Format-Materie schämen für solches Kleinreden jeglicher Bemühungen, wo Du doch selbst nichts in dieser Richtung Öffentlichkeit für's Publikum veranstaltest, oder irre ich mich hier? Es ist auch historisch schlichtweg falsch zu behaupten, die Cinerama-Filme seien oft nur noch Flops gewesen. Ich führte an, dass bereits mit dem ersten Film die Besucherzahlen von "Gone with the Wind" fast getoppt wurden. Flops hat es wie überall auch gegegen ("The Wonderful World of the Brothers Grimm"). "How the West was Won" war bereits wieder ein Riesenerfolg - wie auch "Ben-Hur" für das 70-mm-Verfahren (bis Anfang der 80er-Jahre war das so auch selbst den Kritikern und Rezensenten überaus klar bewußt!). Anno 2003 mag ja alles auf den Kopf gestellt sein, aber nach Deinen "anything goes"-Theorien dürften dann auch IMAX-Kinos kein Aufsehen erregt haben, wenn Zuschauer ausschließlich an "Titanic" und "Star Wars" als Filminhalt und irgendwie entfernt bewegtes Bild sich erinnern. Letztere beiden Titel/Trilogien 1977-2003 waren - dies bestätigt ausnahmsweise Deine "anything goes-"Theorie" - Filme in fotografisch leider sehr flauem Look und wurden zu Erfolgen. Inzwischen sind ja auch Generationen am PC-Bildschirm oder mit Videospielen aufgewachsen und beurteilen Bilder gemäß dieser technisch-ästhetischen Sozialisation. Der Vergleich fehlt ganz einfach. Es sei mir bitte erlaubt, darauf hinzuweisen, dass es auch anders geht und man sich nicht zum Sklaven des Marktterrors machen sollte. O.K.? (Bitte weitere Diskussionen nicht auf Basis ungenauer Historiographien führen und Ansätze auf Verbesserungen mit der Gleichgültigkeit der Zuschauer oder elektronischen Holographie-Verfahren rechtfertigen. Eine solche Dikussion führe ich nicht weiter. Der Relativismus Deiner Argumentation scheint mir allgemeiner Ausdruck von Verunsicherung und Orientierungslosigkeit zu sein, was ich mir dardurch erkläre, daß im Moment keiner weiß, wohin die Branche eigentlich strebt, solange Mittelmäßigkeiten wie CinemaScope und DLP als derzeitiges feier-bedürftiges Event ausgelobt werden - siehe u.a. auch o.g. Eingangsthread).
  21. Dem Beitrag von "Bertholdbreitwand" kann ich (als schließungsgeplagter Berliner) nur lebhaft beipflichten. Der ZOO-PALAST ist mitnichten gerettet (wie wohl ich den derzeit kurz vor der Schließung stehenden ROYAL-PALAST als "unwiederholbarer" schätze). Gegen eine "Modernisierung" des ZOO PALAST-Inneren zugunsten einer Multiplex-gerechten Verwertbarkeit gibt es selbst von Seiten der "Kulturpresse" ("Morgenpost" bis "Berliner Zeitung") kaum Widerstand. Ausgerechnet "die" Fassade will man noch bewahrt wissen, die aber m.E. eher konventionell anmutet gegenüber der Architektur des großen Saales 1 und des Bruderkinos Saal 4. Allgemein betrachtet jeder die Größe von Saal 1 als Störfaktor einer intakten Wirtschaftsstruktur - selbst Stadtentwicklungssenator Strieder. Das ist auch meine Prognose: das Innere des ZOO PALAST wird man dann entkernen, aber einen kleinen Teil der Fassade erhalten, um das Denkmalamt (Dr. Worbs) zu beruhigen. UCI wollte bereits vor Jahren schon den ZOO-PALAST "loswerden", jetzt wird natürlich jeder Abriß dementiert. Vor einigen Monaten stand der ZOO-PALAST bereits vor dem Aus, und UCI war lange bereits in Kontakt mit Stadtentwickungssenator Strieder (SPD) und Peter Gröhler (Baustadtrat Charlottenburg,CDU). Gröhler plädierte daraufhin, umgehend den Denkmalschutz zu lockern, er gefährde "Standorte". Gleiches tat Strieder. Im Zuge des Protestes trat CDU-Stadtrat Gröhler dann auf Seiten der Abrißgegner und schob alle Proteste und den Schwarzen Peter an Senator Strieder (SPD) weiter, der ja Gröhlers angeblich entschiedener Ablehnung eines Abrisses/Umbaus nie Gehör schenke. Gleichzeitig verhandelt die Bayerische Immobilien AG, die das gesamte Terrain um den ZOO-PALAST erworben hat, mit UCI über eine "Lösung" des ZOO-PALAST-Problems. Dabei stößt besonders der außen viel Platz versperrende weiße Kubus des großen Saals auf Unmut, den auch UCI unrentabel findet. Offiziell spricht UCI aber vom Gegenteil:"Wir wollen lieber weniger, dafür aber größere Säle". Das stimmt, zum Teil: denn wenn man von den insgesamt 9 Sälen tatsächlich die häßlichen 7 abreißen würde und neue baute, käme man evtl. im Gesamtschnitt auf "größere Säle". Wohl kaum aber bei Abriß des Saals 4 (ehemals "Atelier am Zoo" mit etwa 560 Plätzen) oder des Saals 1 (Großes Haus, knapp 1200 Plätze). Die sind im Weg und schon lange nicht mehr ausgelastet Daß UCI durch barbarische Zumutungen im Alltagsbetrieb auch viele Zuschauer Richtung Potsdamer Platz vergrault hat, steht auf einem anderen Blatt. Die Zustände, die ich beschrieb, sind von mir noch stark abgeschwächt vorgetragen. jp
  22. Hallo T-J, THE WALL habe ich in der WA-Kopie von 1987 auf 70mm gesehen. Sie wurde im Auftrag der Tobis auf Anfrage von Flebbe gezogen und lief u.a. in der Frühphase des seinerzeit wiedereröffneten "Filmpalast Berlin". Neu für mich neu war der SR-Dolby-Magnetton mit beachtlicher Dynamik auf neuen JBL-Kombinationen über THX-Schallwand (trotz der etwas zuschnürenden Saalakustik und des auf 2.35 beschnittenen 70mm-Bildes) Wiewohl ich bei elektronischer Musik kaum zufriedenstellende Klänge höre, war der Klang natürlich bombastisch. Wohl re-mixt von der EA-Version von 1982, die nur in Dolby-A-Lichtton in 35 mm im Berliner 'City im Europacenter' anlief. Das Bild war flau auf altem, flachen und wenig dichtem Kodak 86er-Material bereits die Vorlage (65-mm-Internegativ) war extrem flach und unscharf (ähnlich "Poltergeist") und die unmotivierte und flache Photographie tat den Rest dazu. Die Kopie lief noch mal im"Filmpalast" vor etwa vier Jahren, bereits viele Bildsprünge, danach wurde sie irgendwie abgeholt und verschwand vermutlich zur Vernichtung mit Lizenzablauf. Uli Schmidt, der dort gelegentlich noch vorführt, kann mehr dazu sagen. jp
  23. Hallo Christian, schön, daß noch jemand zum Thema schreibt (was hat bei T-J und Stefan2 das "Sommerkinofest" mit dem Eingangsthread noch zu tun?). In meiner Polemik intendiere ich wie voranstehend ersichtlich bewußt keine unparteiische Beurteilung aller Filmsysteme, sondern betone lieber die Fehlentwicklungen aus kommerziellen (oder künstlerisch minderbemittelten) Gründen in der Historie. Für den Außenstehenden ist dann schwer nachvollziehbar oder akzeptabel, warum ich CinemaScope nun verurteile und explizit 70 mm nur gelten lassen, da doch beide - und andere!) Innovationen verbürgte Meilensteine der Kinogeschichte seien und gleichberechtigt behandelt werden müßten. Das wäre ja wünschenswert, ist aber leider immer weniger der Fall. (Cinema-)Scope hat sich als niedrigststehendster Systemwechsel überhaupt (trotz vorhadener Alternativen) eingebürgert, ihm haften die Geburtsmakel des für das menschliche Sehvermögen nicht adäquaten (weil schlicht zu winzigen) 35-mm-Formats an. Wird auf 35 mm gepresst und und entzerrt, um so zu tun, als sei man "Breitwand", so fällt zumindest auf, daß hier ein Kompromiß sich einbürgerte, der nicht das Ende der Geschichte darstellen darf. Zwar hat auch Scope mit Kino ebenso wie eine DLP-Dijektion oder (in Programmkinos) VHS-und Beta-Videos oder eben auch 70 mm zu tun, kennt man aber etwas Besseres, wird man nur selten Wärme für das entwickeln könne, was unscharf und grobkörnig, wacklig und verwischt aussieht (und sich ebenso anhört). Da Du betonst, auch die wirtschaftliche Seite müsse doch gesehen werden, so ist das natürlich weniger mein Dilemma, sondern eines der Verleiher, des Overscreenings, auch der auf rein privates Vermögen abzielenden Kinobetreiber, der Kommerz-konformen Filmemacher und der Kompatibilitätsfrage hinsichtlich aller lukrativen (Video-Nachverwertungs-)Formate usw., die den Weg des einfachsten Widerstandes offerieren. Somit - um hier einmal FÜR (Cinema-)Scope zu votieren - meidet man ja heute selbst dieses Format zunehmend, um auf das sphärische Super-35-Flat-Aufnahmeformat auszuweichen (von dem im Kopierwerk optisch auf das Seitenverhältnis einer Scope-Kopie "aufgeblasen" und beschnitten wird). Dementgegen - hier würde ich Dir widersprechen - plädiere ich ganz begeistert für den Blow-Up-Prozess von 35-mm-(Cinema-)Scope-Negativen auf 70 mm, das diese bereits Anfang der 1960er-Jahre überragende Bilder (durch Kopierung vom Kameraoriginal im Kaltprozeß und ohne anamorphotische Verzeichnungen in der Projektion) ein KRISTALLKLARES Bild hervorbrachten. Erst durch die Duplikat-Kopierung Anfang der 1970-er Jahre (Star-Wars-, Indiana-Jones-, Alien-, Die Hard- u.a.Trilogien als Massenkopien "in 70mm") wurde selbst dieser Level zerstört, die Bilder wurden wieder körniger, flauer und milchiger -allein der Ton galt als Rechtfertigung einer 70-mm-Projektion. Ich denke, mit der (derzeitigen) DLP-Dijektion werden nochmals einige Errungenschaften preisgegeben für Vorteile überwiegend noch strittiger Art. Somit steht die "State-of-the Art"-70mm-Präsentation auf ziemlich einsamen (und verpönten) Posten - siehe die Verachtung der Berlinale-"Breitwand"-Retromacher des Berliner Filmmuseums gegenüber allem, was irgendwelchen Mehraufwand bedeuten könnte, da doch der Autorenfilmgedanke in Berlin völlig ausreicht, um ein "Thema" zu beabeiten). Mir schien an den ersten beiden Beiträgen von Stefan2 verwirrend, daß erst mit "50 Jahre CinemaScope" das Verpassen eines Jubiläums bedauert wird (ich denke, wir hatten das auf der Berlinale 1993 in unscharfen, zerschrammten und monauralen Kopien zu genüge "erleiden" müssen, etwas erfreulicher vielleicht in Bologna 2003). Sein zweiter Beitrag (Nr. 627) beklagt die angebliche "Nichtwirtschaftlichkeit" einer von ihm gewünschten CinemaScope-Retrospektive (nur dies als Hinweis: die der Berlinale war [m.E.] unverdientermaßen die erfolgreichste in ihrer Geschichte überhaupt!), Stefan spricht dann aber im gleichen Konnex von irgendwelchen modernisierungsbedürftigen 70-mm-Objktiven und Verstärkern, als wenn es nicht dringendere Probleme (dahindarbende Kopien, restauratorisches Desinteresse, verlustiges Kopierequipment) gäbe (wohingegen intakte 70-mm-Anlagen doch etwas zahlreicher als Spezies noch vertreten sein dürften). Alle Wertungen und Werte werden auf den Kopf gestellt: Cinerama sei nun plötzlich ein Format, das sich nicht durchgesetzt habe (trotzdem es das in fast jeder Großstadmetropole gab und die Box-office-Erträge allein des ersten Cinerama-Films fast "Gone with the Wind" in den Schatten stellten!), während es allein CinemaScope zu danken sei, daß "Menschen zurück auf breiter Front in die Kinosäle gebracht" worden seien. Dazu sage ich nur eins: Millionen Fliegen können nicht irren - freßt Scheiße! Schönen Sonntag noch, jp
  24. "Westwärts zieht der Wind" wäre fast auch bei uns in der Berliner Urania in 70mm gelaufen, leider ging der Disponent in Pension. Berühmt ist doch die exzellente Tonmischung dieser dt. Version. Sofern nicht ausreichend Zuschauer kamen, müßten dann die PR-Maßnahmen gebündelt werden: Mitteilungen in Maillisten verschickt werden mit dokumentiertem Anhang zur Entstehungsgeschichte des Films, bebildert, mit Erläuterung der Maßnahmen des Kinos zur Umsetzung des Projekts. Zu versenden nicht nur an die Technik-Freunde, sondern gerade auch an Filmmusikliebhaber und ggf. auch an die Kinematheken und Museen, deren Pflicht diese Repertorie-Pflege ebenfalls wäre. Ohnehin wäre (aus meiner Berlin Fernsicht) es angebracht, in anbetracht solcher kinohistorisch bedeutsamem Aktivitäten auch eine zumindest sporadische Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Frankfurt (DFM) zu fordern, das zwar ebenfalls über einen 70mm-Projektor verfügt, jedoch nicht über Jahre hinaus nun jede Woche schwerpunktmäßig dies im eigenen Haus rechtfertigen könnte. Anpsprechpartner hierfür wäre Winfried Günther vom Museum. In Berlin in der Urania liefen die 70-mm-"Brocken" noch bis zuletzt ganz gut (jetzt durch DVD-Erscheinungen und Disponentenwechsel etwas schlechter), allerdings werden hier Programmhefte für das Monatsprogramm in Höhe von 80.000 Stück gedruckt und Litfaßsäulenplakate hängen in der ganzen Stadt. So konnten auch "vergessene" Breitfilmklassiker quasi automatisch zu einer für den 850-Plätze-Saal annehmbaren Auslastung führen, ca.250-350 Gäste pro Screening (bei "Lawrence von Arabien" zuletzt etwa 580 Besucher). Jedoch zeigten wir oft Wochen vorher schon Vorschauftrailer in Scope mit anhängendem 70-mm-Logo und dekorierten bereitflächig mit AO-Plakaten und Breitfilmrolle die Schaukästen, das machte vielleicht auch neugieriger. Für eine Matineevorstellung im morgentlich etwas kühlen Frankfurt kann man dann aber mit 60-100 Besuchern schon recht zufrieden sein, hoffe ich!
  25. Besten Dank für die Belehrung,"Apocalypse Now" auch in Dt. auf TC. Auch ich sah eine erstaunlich scharfe Version in OF hier im Berliner Odeon, führte dies aber auf ein neues Dupnegativ zurück. Ergänzend fällt mir noch ein, daß auch "Rear Window" vor etwa einem Jahr in TC wiederverliehen wurde (restaurierte Version von Robert A.Harris) und auch in Dtl. (in Berlin im Boradway-Kino) in TC zu sehen war. Mehr Titel könnte ich leider (!) nicht nennen, es wäre spannend, dies zu recherchieren!
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.