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mibere

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Alle erstellten Inhalte von mibere

  1. Hallo oceanic, vielen Dank für diesen sehr lesenswerten, informativen und vor allem praxisnahen Bericht. Nahezu jedes Wort spricht mir aus der Seele. Der meiner Meinung nach einzige Nachteil der DCI-Technik (egal ob DLP oder LCOS) zum analogen Film ist die subjektiv wahrnehmbare "Bewegungsunschärfe" von sich bewegenden Objekten, die scharf auf dem Trägermaterial vorliegen aufgrund der relativ langen "Haltezeiten" der Pixel. Die Lösung dafür hast du aber bereits genannt. Diese liegt in der erhöhten Bildrate. Sobald native 50 oder 60 Hz-Aufnahmen (50/60 Bilder pro sek.) entsprechend projiziert werden ist das Optimum wohl erreicht. Die Lösung per Frame Insertion oder 4:4 Pulldown wie sie bereits viele Consumerprojektoren bieten beseitigen zwar das Problem der "Bewegungsunschärfe", schaffen dafür aber andere Probleme und vor allem unnatürlich wirkende Bewegungsabläufe - den so genannten Soap-Effekt. Ob es Verschleißerscheinungen gibt, vermag ich derzeit noch nicht zu beurteilen. Die aktuellen anorganischen Panels der LCOS Projektoren sind außerordentlich stabil, das haben "Langzeittests" von JVC (der baugleichen DILA) schon belegt. Aber ob und wie sich die Polfilter innerhalb der Projektoren im Laufe der Jahre aufgrund der hohen Lichtleistung verändern, bleibt noch abzuwarten. Die Entwicklung die das Kino derzeit nimmt ist meiner Meinung nach dieselbe, die bereits in der Fotografie Ende der 1990er Jahre zu beobachten war. Hier fand die Ablösung des analogen Films auf digitale Fotografie innerhalb weniger Jahre statt. Große Unternehmen wie z.B. Agfa verschwanden, weil sie diese Entwicklung für nicht möglich gehalten haben und sich darauf nicht einstellen wollten. Kodak war damals sogar seiner Zeit voraus und brachte um 2000 die erste "bezahlbare" 14 Megapixel-Kamera heraus. Da waren sowohl die Speichermedien als auch die klassischen Kamerahersteller (Nikon, Minolta, Canon, Leica) noch lange nicht so weit - geschweige denn die Fotolabore. Leider hat Kodak an dieser Entwicklung nicht festgehalten. Im Kino geschieht nun praktisch dasselbe. Viele Labore haben inzwischen ihre "Produktion" auf Digiale Weiterverarbeitung umgestellt und machen damit inzwischen mehr Umsatz als mit dem analogen Film. Wenn ich mir zahlreiche Vorführkopien in den Kinos so betrachte, bekomme ich oftmals das kalte Grausen. Ein schöner Vergleich bot sich vor einiger Zeit an. Da lief im 3001-Kino in Hamburg die 35mm Fassung von IM TAL VON ELAH. In der Barszene war eine überbelichtete Fensterfront zu erkennen, mit kaum zu erkennendem Hintergrund. Die Farben waren ausgewaschen, der Kontrast mäßig und die Schärfe indiskutabel. Im Studio lag uns die US-Blu-ray desselben Titels vor. Hier waren die Farben kräftiger, der Kontrast ausgewogen und in der Barszene konnte durch die helle Fenserfront dem Treiben auf der Straße im Detail gefolgt werden. Es war sogar die Bordsteinkante, vorbei fahrende Autos und die unterschiedliche Kleidung der Passanten zu erkennen. Diese Details waren allesamt auf der 35mm Kopie nicht mehr vorhanden! Ein weiterer Vergleich bietet sich auch an. Die kriselnde Musikbranche. Das Kino sollte schneller verstehen, dass sich der Film als Kunstwerk insgesamt nicht verändert. Es verändert sich lediglich das Trägermaterial. Statt auf 35mm Negativ werden Filme halt auf Festplatten gespeichert. Damit ist nach der Bildbearbeitung die "digitale Vorführkopie" nahezu identisch mit dem Original. Preiswerter sind digitale Filmaufnahmen allemal. Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass neue Kosten anfallen, die es so vorher noch nicht gegeben hat. Die Kinos sollten die Möglichkeiten der Digitalen Projektion einfach stärker für sich nutzen. Vor allem Regionale Werbung kann schnell, aktuell und relativ preiswert produziert werden.
  2. Das Thema Kundenbindung ist relativ komplex, so dass kaum pauschale Aussagen möglich sind, was nun funktioniert. In diversen Umfragen haben wir festgestellt, dass es viele "Kleinigkeiten" sind, die Besucher abschrecken. Da wären z.B.: - generelle Unsauberkeit (z.B. klebrige, abgenutzte Teppiche) im Saal und Foyer) - durchgesessene Sitze - kleinste Getränkegröße 0,5 ltr. (z.B. als Kindergröße deklariert) - keine oder sehr teure Parkplätze - häufig wechselndes, desinteressiertes und unfreundliches Personal - geschlossene Süßwarentheken auf dem Weg zum Saal Erst dann folgte Kritik an der technischen Ausstattung des Kinos wie z.B. - unscharfe Projektion - zu leiser Ton - Notbeleuchtung, die direkt auf die Leinwand strahlt Über die oftmals nicht so gute Tonqualität beschwerten sich meist regelmäßige Kinobesucher (10 bis 20 Filme/Jahr) die auch selbst über ein Heimkino verfügen. Diese bevorzugen gezielte Kinos/Säle, welche ihren Anspruch nach guter Tonqualität (und auch Bildqualität) erfüllen. Familien beschweren sich immer wieder über zu große Portionen von Popcorn/Coke. Erstaunlicherweise ist der Preis im Verhältnis relativ selten kritisiert worden. Eine 0,5 Liter Cola empfinden die meisten Eltern einfach als viel zu viel für ihre unter 8-jährigen Kinder! Hier sollten die Portionen deutlich kleiner sein. Als Ideal nannten die meisten Mütter "Kindergrößen" von 0,2 Liter. Das ist übrigens auch die Getränkegröße, die viele ältere Besucher ab 50 Jahren bevorzugen (70%). Als großes Ärgernis werden auch immer wieder zu spät kommende Zuschauer empfunden (vor allem in Großstädten), die sich dann oftmals erstmal noch unterhalten. 5 bis 10 Minuten nach Filmstart ist das total lästig. Pausen, die eigentlich so nicht vorgesehen sind im Film, kritisieren vor allem "Cineasten", während Familien mit Kindern diese beführworten. Kritisiert wird allgemein zu lange Werbung vor dem Hauptfilm. Bis 20 Minuten finden fast 75% der befragten Besucher okay. Bis 15 Minuten 90% sogar als dazugehörend. Über 30 Minuten empfinden fast 80% der befragten Zuschauer die Werbung als lästig, wenn dann auch noch ein Film mit Überlänge läuft. 95% beschwerten sich über Werbung/Trailer in 2 Blöcken die zusammen rund 40 Minuten betragen. Eisverkäufer im Saal direkt nach Werbung finden die meisten Besucher als sehr sympathisch und zum Kino dazugehörend - auch wenn nichts gekauft werden sollte. Das sind nur ein paar Beispiele aus diversen Umfragen, die wir durchgeführt haben.
  3. mibere

    Kinoleinwand

    Hallo Matthias, im Profibereich finde ich Gewebetücher (z.B. "Cheap Trick") inzwischen sogar vorteilhafter als die "Standardbildwände" mit der relativ großen Perforierung. Im Hinblick auf die Digitale Projektion (egal ob 2K oder 4K) können mit den Gewebetüchern sogar Moiriéeffekte stark reduziert oder sogar ganz vermieden werden. Außerdem ist bereits ab der 1. Sitzreihe keine Perforierung mehr zu erkennen, wodurch der gesamte Bildeindruck homogener wird. Die Hochtondämpfung ist nicht schlechter als bei "Standardbildwänden".
  4. mibere

    Dolby Digital EX

    Hab ich das falsch im Hinterkopf? War kinobasierendes EX nicht 6.1? Kinobasierendes EX müsste streng genommen Dolby Digital 6.1 EX heißen, weil aus den beiden Surroundkanälen (links und rechts) der 6. Kanal (Backsurround) dekodiert wird. Dolby Digital 7.1 EX ist dem Heimkinomarkt vorbehalten. Hier sind die Backsurrounds gesplittet und werden auch diskret eingemessen und bei der Wiedergabe angsteuert. Das Prinzip der Dekodierung aus den Sidesurrounds ist aber dasselbe. Prinzipiell können sogar nahezu alle aktuellen 5.1 Soundtracks als EX wiedergegeben werden, weil heute kaum noch monauraler Surroundton aufgenommen wird. Da die Sidesurrounds meist "Stereosignale" inkl. zahlreicher Monoanteile enhalten, hört sich das oftmal sehr spektakulär an. Echte Dolby Digital EX oder DTS ES Mixes hören sich nicht viel anders an.
  5. He, he. Fehlt nur noch ein kleiner Monitor, damit man(n) nix vom Film versäumt.
  6. Ich meinte natürlich die im Reflektor vormontierten Lampen... 60 eingesparte Euros wären mir die Bastelei schon wert. Sind ja das ein oder andere Bier am Stammtisch :twisted: Ich gehe mal davon aus, dass auf dem Projektor keine Garantie mehr ist, ansonsten würde ich von Fremdfabrikaten dringend abraten. Sollte was kaputt gehen durch ein nicht "Panasonic"-Teil, geht die Garantie flöten. Darüber hinaus frag mal beim Panasonic Service Center (z.B. Elvice in Hamburg) nach, was die Lampe als Ersatzteil kostet. In der Regel sind die dort preiswerter als beim stationären Handel, weil der Herstellerpreis 1:1 durchgereicht wird.
  7. mibere

    WM 3D

    Ich stell mir gerade mal ein Elfemterschießen in 3D aus der Perspektive der Hintertorkamera vor... :shock: ... und das Marketing geht dann bei Sony voll ab. Brillen in den Nationalfarben der Teams...
  8. mibere

    WM 3D

    ich wage, das zu bezweifeln. der ärger/nachverkauf/profit wg. z.b. plattgetretener brillen könnte zumindest personalintensiv werden. :roll: Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, wird es die 3D-Übertragungen nur auf den "offiziellen" INTERNATIONALEN FIFA FAN FESTEN in Berlin, London, Mexico City, Paris, Rio De Janeiro, Rom und Sydney geben. Für´s TV gibt wohl nur ein Special in 3D. Die Spiele selbst werden in 2D übertragen. In sofern dürften sich die Probleme mit den Brillen eigentlich gar nicht ergeben - jedenfalls lt. Heisebericht.
  9. Vielen Dank an euch für die wertvollen Infos.
  10. mibere

    WM 3D

    Ne, da haste nix verpasst. Shutterbrillen würde ich bei Fußball auch nur ungern rausgeben, wenn ich mir anschaue wie einige Brillen schon nach Ice Age 3 ausgesehen haben - und da waren keine betrunkenen und emotional aufgeladenen Jugendliche im Kino. Einwegbrillen sollten allerdings kein Problem darstellen.
  11. Hallo Jens, ich denke vor allem an die Crown XLS 602D (wie im Eingangsposting beschrieben). Diese ist relativ neu und von den Leistungswerten recht Laststabil. Kennst du sie?
  12. mibere

    WM 3D

    Bei uns hat das bei der letzten WM ganz gut funktioniert. Die Verschmutzung lag nicht über dem Niveau einer "normalen" Vorführung. Lag vielleicht auch an den Bierpreisen... :wink:
  13. Seine Frau (inzwischen über 80 Jahre alt) hat bis vor Kurzem noch im Streit´s (Hamburg) als Kassiererin gearbeitet, um die Schulden teilweise zurückzahlen zu können. Übrigens ist das SAVOY wieder eröffnet worden. Abgesehen davon, dass nur noch 22 Sitzplätze pro Reihe stehen (dürfen) und die schönen glatten Wände mit rotem gefalzten Stoff bespannt wurden ist es weitgehend unverändert geblieben. Betrieben wird es derzeit vom Kommunalen Kino Hamburg und trägt den Namen METROPOLIS. Hintergrund ist der Abriss des ehemaligen METROPOLIS neben der Staatsoper, das originalgetreu wieder aufgebaut wird. Ich habe ja die Hoffnung, dass sich bis zur Fertigstellung des METROPOLIS das SAVOY in St. Georg etablieren kann und nach Rückkehr der Betreiber an die alte Wirkungsstätte weiter als Kino genutzt werden kann. Es ist einfach zu schön, in diesem alten Filmpalast einen Film erleben zu können.
  14. Der Farbraum des 35mm Films ist sehr groß. Wenn das Filmmaterial gescannt wird für die digitale Weiterverarbeitung (Schnitt, SFX usw.) und später per Laser ausbelichtet wird, welcher Farbraum wird hier genutzt? - der des ursprünglichen 35mm Films, um möglichst identische Farbwerte zu behalten wie auf dem Filmmaterial? - oder REC709 wie er auch auf der Blu-ray verwendet wird? ... und in welchem Farbraum werden die 4K-Transfers dann digital projiziert?
  15. War aber leider nur eine Video Premiere wie ich soeben von der Warner erfahren mußte. Ist also nix mit 35mm Kopie. :cry: Hätte super auf unser Weihnachts Open Air gepasst. Greif zur Blu-ray. Die Bildqualität ist guter Durchschnitt aber deutlich besser als auf DVD.
  16. Vor zwei Wochen war ich im nigelnagelneuen RIO-Kino in Mühlheim und hab mich mal etwas genauer umgesehen. Dort werden 3 CROWN XLS 602D Endstufen genutzt. Den Klang fand ich zusammen mit den JBL Fronts sehr gut. Da fast alle Surroundspeaker defekt waren (unglaublich), konnte ich mir nur einen unvollständigen Überblick verschaffen. Wir suchen derzeit neue Endstufen für unser kleines "Studiokino". Wie sind eure Erfahrungen mit den Crown Amps? - Als Speaker stehen hier K.C.S. als EX-Installation. Gruß Michael
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