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schmalfilm 3/2011 bringt alles über Spielbergs SUPER 8


Jürgen Lossau

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schmalfilm hat zwei neue Clips produziert, in denen wieder Super-8-Filmer verraten, warum sie gern auf Super 8 drehen. Diesmal sind es englischsprachige Kandidaten, die für unsere neue Super 8 Website gedacht sind, die diese Woche an den Start gehen wird. Die Filme kann man schon mal so sehen:

 

Film 1

Film 2

 

Gedreht auf Ektachrome 100D, Ton über einen kleines Olympus Diktiergerät. Kamera Leicina Special mit 25 B/sec., Ton im Schnitt angeglichen und synchron gezogen. Wie gefällt Euch das?

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Die Videos finde ich prima gemacht :)

Nur der Ton irritiert mich sehr. Da ist irgend ein Pseudo-Stereo drauf oder ein anderer DSP lief Amok. irgendwie wurmt er sich durch den Stereoraum. Schwer zu beschreiben, aber mit Kopfhörern sehr verstörend.

 

Die Schnitte finde ich etwas zu glatt, die kriegt man mit Klebepresse nicht so hin... das nimmt ein bisschen den S8-Charme :)

Schön aber das Projektorgeräusch und das Perfoloch. Das unterstützt den Charakter gut.

 

Die Abtastung sieht mir nach fSHD aus, denn sie ist (wieder mal) viiiel zu hart. Richtig? :)

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  • 2 Wochen später...

Hallo peaceman,

beim Ton hat leider der "Interviewte" ein wenig die Kontrolle verloren. Eer wackelt mit dem Diktiergerät in der Hand herum, was zu Nebengeräuschen führte. Leider nicht komplett zu korrigieren.

Die Abtastung, da hast Du recht, ist auf dem flashscan HD bei screenshot entstanden.

 

Hallo fcr,

die Abtastung gehört zu den besten, die man für realistische Kosten in Deutschland bekommen kann. Die Farbe ließe sich gewiss noch etwas weniger bonbonig gestalten; ist Geschmacksache...

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schmalfilm hat zwei neue Clips produziert, in denen wieder Super-8-Filmer verraten, warum sie gern auf Super 8 drehen. Diesmal sind es englischsprachige Kandidaten, die für unsere neue Super 8 Website gedacht sind, die diese Woche an den Start gehen wird. Die Filme kann man schon mal so sehen:

 

Film 1

Film 2

 

Gedreht auf Ektachrome 100D, Ton über einen kleines Olympus Diktiergerät. Kamera Leicina Special mit 25 B/sec., Ton im Schnitt angeglichen und synchron gezogen. Wie gefällt Euch das?

 

 

Hallo Jürgen,

 

der Ton kommt zumindest über meine Laptop-Lautsprecher gut. Unter Kopfhörern mag das anders sein, aber *sooo* penibel prüft ja nur unser peaceman ;-)

 

Die Farben im Allgemeinen und die Schärfe finde ich eigentlich ganz gut. Erst recht, wenn man bedenkt, daß der E100D ein Umkehrfilm und für die Projektion gedacht ist. Die Kontraste sind durch die Abtastung nun etwas hoch.

 

An der Länge der Schatten erkennt man, daß zusätzlich erschwerend für den Kontrastumfang am späten Nachmittag gefilmt wurde, zumindest beim Interview vor der Graffitiwand. Deswegen geht z.B. die linke Gesichtshälfte des Interviewten etwas im Dunkeln unter. Eine Aufhellung zur Vermeidung dieser Hell/Dunkelproblematik hätte hier gutgetan - aber wer läuft schon mit der Lampe oder einer Reflexfolie durch die Gegend. Das warme Abendsonnenlicht würde auch die roten Hauttöne erklären. Dagegen sind die Hauttöne des "Biergartenmenschen" eher blass, also wahrscheinlich recht authentisch.

Insgesamt hätte dem Film wahrscheinlich eine leichte Überbelichtung gutgetan, wie ja auch im "Schmalfilm" empfohlen. Ich vermute, daß hier auf 100ASA belichtet wurde. Mit einer Belichtung auf 80ASA wären die Farben etwas weniger kräftig gekommen und die Hauttöne auch weniger rötlich. Aber als "furchtbar" empfinde ich sie nicht.

 

Unterm Strich finde ich die Abtastung gut. Das Einblenden des Perfolochs und die absichtlichen "Verschmutzungen" im Abspann sind Geschmacksache. Ich bin da ja weniger Fan von... ist ja nicht Neues.

 

Besten Gruß

Reinhard

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Hallo Reinhard,

 

die Szenen vor der besprayten Wand fanden gegen 15.30 Uhr statt. Die Sonne war so stark, dass die Leicina mehr als Blende 22 hätte haben wollen - gab es aber nicht :). Die überbelichteten Bilder mussten deshalb in der Abtastung korrigiert werden, was auch zum starken Korn beitrug. Man braucht für den Ektachrome 100D tatsächlich manchmal einen Graufilter.

 

Jürgen

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  • 2 Wochen später...

So, mal wieder zum ursprünglichen Thema dieses Threads:

 

Ich habe "Super 8" gestern gesehen und fand ihn vor allem einen Retrotrip in Spielberg- und Joe Dante-Blockbusterfilme der 80er Jahre, mit Anklängen an amerikanische Kleinstadt-B-Horrorfilme wie "The Blob". Super 8 ist darin eigentlich nur eine historische Requisite für die Amateurfilmtechnik der Zeit, in der der Film spielt. Weder ist es echtes Handlungselement, noch ästhetisches Mittel. Es hätte für den Plot keinen Unterschied gemacht, wenn alles ein paar Jahre gespielt und die Kids auf VHS statt Super 8 gefilmt hätten. Ich vermute auch, dass ein paar wesentliche Szenen dem Schneidetisch zum Opfer fielen: Die Kinder filmen zufällig das Zugunglück, sehen den Ausserirdischem auf dem entwickelten Material, und im Evakuierungslager gibt eines von ihnen dem Hilfssheriff die Filmspule. Doch dann bricht dieser Handlungsfaden ab, und die Filmspule spielt keine Rolle mehr.

 

Abgesehen von Kameras, Projektoren und Filmspulen als Amateurfilm-Requisiten kommt Super 8 erst im Abspann zur Geltung, in dem das Beste dieser zwei Kinostunden zu sehen ist - nämlich der von den Kindern gedrehte Zombiefilm. (Diese Film im Film-Konstruktion erinnerte mich doch stark an Michel Gondrys "Be Kind Rewind"...) Wie man auch in den technischen Credits auf IMDB lesen kann, wurde hier wirklich auf Super 8 gedreht, und zwar mit einer Beaulieu 4008 ZM4 und Canon 1014XLS auf Vision3-Negativmaterial, also eine semiprofessionelle Stufe oberhalb der Eumig- und Kodak-Kameras und der Kodachrome-Cassetten, die im Film zu sehen sind.

Vielleicht bin ich zu pessimistisch, aber ich glaube nicht, dass dieser Film eine Super 8-Retrowelle auslösen wird. Super 8 wird darin einfach zu wenig medienspezifisch thematisiert. Für technisch unbedarfte Zuschauer dürfte nicht einmal deutlich genug sein, dass Super 8 keine Videotechnologie ist. Der Fokus liegt stattdessen darauf, wie die Kids als Filmcrew arbeiten. Das ist so, wie es gezeigt wird, zeitlos und unabhängig von der Aufzeichnungstechnik. Wenn sich jemand davon zum Selberfilmen inspirieren lassen sollte, dann wohl vor allem Jugendliche in Cliquen. Die aber haben weder das Geld für Super 8, noch liefert ihnen dieser Film irgendein Grund, mit analogem Film zu arbeiten. Schlimmer noch: So, wie es hier gezeigt wird, nämlich als szenischer Tonfilm mit live aufgenommenen Dialogen, kann man heute mit Super 8 sowieso nicht mehr drehen und braucht digitale Technik. (Speziallösungen wie die neue Pistenbespurung aus Spanien lasse ich mal außen vor, da sie nur für Hardcore-Super 8ler wie hier in diesem Forum relevant sind.) Hinzu kommt, dass "Super 8" ein Familienfilm ist und bei den potentiellen Filmern nicht die kreative Zielgruppe ansprechen wird, die sich z.B. auch eine analoge Fotokamera oder einen Vinylplattenspieler kauft.

 

P.S.: Ein Gegenbeispiel ist Joel Schumachers (für meinen Geschmack ziemlich idiotischer) Thriller "8mm" von 1999. Da ist der Schurke ein satanistischer Sado-Pornofilmer, der als selbststilisierter Künstler und einzelschaffender "Auteur" nur für ein kleines Kennerpublikum und nur mit seiner Beaulieu auf Super 8 dreht, weil es interessantere, intensivere Bilder liefert und jede Filmrolle ein künstlerisches Unikat ist. Mit dieser Figur identifizieren sich wohl wenig Zuschauer..., aber er erzählt übers Medium Super 8 deutlich mehr als der Spielberg/Abrams-Film.

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Hallo,

 

ich habe mir den Film Freitag abend angesehen. Das Kino war gut besucht und alles in allem fand ich den Film sehr sehenswert.

Was nun das Thema Schmalfilm bzw. inbesondere Super8 angeht, stimme ich "fcr" in jedem einzelnen Punkt 100%ig zu.

 

Im günstigsten Falle könnte ich mir noch vorstellen, daß jemand nach dem Kinobesuch mal im Internet nach Super8 googelt und darauf stößt, daß der Schmalfilm allgemein noch lebt.

 

Besten Gruß

Reinhard

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Hallo Florian, Hallo Reinhard,

über den Spielfilm SUPER 8 kann man geteilter Meinung sein. Die veröffentlichten Kritiken reichen von extremen Lobhudeleien bis zu harten Verrissen. Und Florian hat recht: besonders seheneswert ist der Abspann, in dem der vollständige Super 8 Film gezeigt wird, den die Kinder im Spielfilm "hergestellt" haben. Sehr schräg, sehr witzig - und der größte Lacher im Publikum über die zwei Stunden. Ich finde, das Thema Super 8 kommt auch im Film breit vor, es wird nicht nur mehrfach auf Eumig- und Kodak-Kameras gedreht, sondern auch projiziert, es wird mit Spulen hantiert und es werden immer wieder Szenen gezeigt, die auf Film entstanden sind. Mehr habe ich nicht erwartet.

 

Ob das reicht, um einen neuen Boom auszulösen, weiß ich (noch) nicht. Aber es bringt Super 8 ins Gespräch. Über unsere extra zu diesem Zweck installierte Website www.super8film.tv sind in den wenigen Tagen seit Filmstart nun immerhin schon 100 Bestellungen eingetroffen - von Menschen, die Super 8 mal ausprobieren wollen und das Super-8-Starter-Kit, bestehend aus 1x Kodak Ektachrome 100D, 1x Entwicklung, 1x Abtastung und 3 Ausgaben schmalfilm haben wollen. Die Website gibt darüber hinaus Hinweise, wo man Kameras und Zubehör bekommt und wie man am besten mit Super 8 filmt.

 

Ich finde, da ist schon eine Menge angestoßen. Mehr als in den letzten Jahren allemal. Und es geht ja gerade erst los.

 

Ahoi

Jürgen

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... Ich finde, das Thema Super 8 kommt auch im Film breit vor, es wird nicht nur mehrfach auf Eumig- und Kodak-Kameras gedreht, sondern auch projiziert, es wird mit Spulen hantiert und es werden immer wieder Szenen gezeigt, die auf Film entstanden sind. Mehr habe ich nicht erwartet.

 

Ob das reicht, um einen neuen Boom auszulösen, weiß ich (noch) nicht. Aber es bringt Super 8 ins Gespräch. ...

 

Ahoi

Jürgen

 

Hallo Jürgen,

 

ich denke, da sind wir uns einig. Auch ich habe nicht viel mehr erwartet.

 

Allerdings wurde im Vorfeld des Filmstarts schon der Eindruck erweckt, daß die von der Kamera zufällig mitgefilmte Zugentgleisung eine wesentlich zentralere Rolle einnehmen würde. So hatte ich angenommen, daß man diesen Film nach seiner Entwicklung näher analysieren würde, um dann dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wie Florian richtig bemerkt, bricht da ein Handlungsfaden ab, nämlich da, wo die Spule von den Kindern übergeben wird. Mir ist das im Film gar nicht so sehr aufgefallen, aber Florian hat da Recht.

 

Zur Belebung des Schmalfilms kann allenfalls beitragen, daß über den Spielfilm das Thema Super8 in den Köpfen wiederbelebt bzw. entdeckt wird, wie Du ja richtig schreibst. Ich gebe z.B. in verschiedenen Kinoportals meinen Senf zum Spielfilm ab und lege als Alternative oder Parallele zur Digicam mal den Gebrauch von Super8 nahe mit dem Hinweis, das dieses Format durchaus noch lebt.

 

Es ist also an uns, mit Hilfe des Spielfilms das Thema Schmalfilm in den Köpfen bewusster zu machen.

Die Annahme, daß jemand seine HD-Videoausrüstung in die Tonne drückt und auf Super8 umsteigt ist wohl eher "optimistisch" ...

 

 

Gruß

Reinhard

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