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Filmvorführer werden?!


Rheinpegel

Empfohlene Beiträge

*räusper*

 

Tach zusammen und frohes Nachweihnachtswochenende :wink:

 

Ich stelle jetzt eine für viele vielleicht "dusselige" Frage, aber dennoch ist sie ernst gemeint und bittet entsprechend beantwortet zu werden.

 

Wie werde ich eigentlich Filmvorführer?

 

Diese Frage stelle ich mir schon ziemlich lange, ohne sie bis weilen weiter zu verfolgen. Beim Querlesen in diesem Forum tauchen immer wieder Begriffe wie "B-Schein" oder "A-Schein" auf oder man hat schon mit 12 Jahren Filme eingelegt in Opas Kino etc...

 

Das ist für mich als Aussenstehender, aber dennoch konkret und ernstgemeint interessierter, sehr verwirrend.

 

Es wäre schön, wenn mir ein paar Leute antworten würden und bis dahin verbleibe ich mit besten Grüßen

 

der Rheinpegel

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...relativ einfach:

 

DEN vorführer als lehrberuf gibt es nicht. das was sinnvoll ist, wäre der einstieg über einen beruf der von nutzen sein kann. z.b. elektroniker o.ä. da sie, wie z.b. bei mir als rundfunk- und fernsehtechniker die feinmechanik teilweise mit eingliedern.

 

im prinzip könnte jeder in den BWR- nach einer anlernphase dürfte das kein problem sein- die qualifikation macht halt den techniker aus, der im service- und reparaturbereich nahezu selbstständig arbeiten sollte um auch im notfall die betreibsfähigkeit des theaters zu gewährleisten.

 

einen "vorführschein" gab es mal- zu meiner zeit war er noch voraussetzung, bzw. wurde gerne gesehen. er beinhaltete in meinem fall auch noch die "offizielle" genehmigung nitrofilme vorzuführen, was heuer eh nicht mehr gemacht wird, da diese art trägermaterial mit der heutigen technik nicht mehr erlaubt- und sogar sehr gefährlich in der anwendung wäre.

 

was deine frage zu A und B "scheinen" angeht...

diese bezeichnung stellt lediglich die art der projektionstechnik dar

A maschinen sind stationäre- B maschinen für transportable einrichtungen.

 

hoffe das damit deine frage beantwortet ist... :wink:

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Danke Manfred,

 

das war ja schonmal nicht schlecht bzw. hat mir einen ersten Überblick gegeben. Jetzt kommt natürlich die Anschlussfrage:

Wie geht man es konkret an, ohne dumm da zu stehen? Ich könnte mir z.B. den "Beruf" des Vorführers erst einmal als Nebentätigkeit vorstellen, quasi als "gut" bezahlte Liebhaberei.

 

Da ich in einer großen Stadt wohne (Köln) wäre dort evtl. etwas machbar? Vielleicht kann mir ja mal jemand die Dinge genauer erklären, so dass ich einen besseren Überblick habe, ob das auch alles mehr oder weniger meinen Vorstellungen entspricht.

 

Grüße vom rheinpegel

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...einfachste methode:

 

sprech doch einfach in einem haus bei dir in köln vor, vielleicht nimmt sich jemand die zeit dir einen einblick in die technik zu geben- wenn´s funzt kannst du auch erstmal als "handlanger" bei einem passionierten vorführer mitarbeiten. ob´s natürlich direkt bezahlt wird glaube ich kaum...

 

und wenn dir der ansatz fehlt...frag mal im cinedom nach...interessierte anlernbare zukünftige fachkräfte mit liebe zum medium film haben immer einer chance.

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...interessierte anlernbare zukünftige fachkräfte mit liebe zum medium film haben immer einer chance.

Besser kann man es wohl nicht formulieren...

 

@Rheinpegel

Gib einfach nicht auf, mit etwas Glück gibt's irgendwie früher oder später immer eine möglichkeit...!

 

Mfg Walt

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Hallo Rheinpegel,

Ich möchte nicht allzu pessimistisch klingen, aber selbst wenn du ein gutes Kino findest, wo du viel über's Vorführen lernst, solltest du dir keine großen Hoffnungen machen, den Nebenjob irgendwann zum Hauptberuf zu machen. Bedenke dass sich die Kinobranche am Beginn ihrer wahrscheinlich grundlegendsten Veränderungsphase befindet, dem Übergang vom analogen zum digitalen Medium. Daher könnte es durchaus sein, dass in fünf Jahren kaum noch "Angelernte" im Kino zu finden sind, sondern evtl. nur noch (ein einzelner) ausgebildete Mediengestalter oder vergleichbare Leute. Die wenigen "alten analogen Hasen" werden dann die jetzt schon erfahrenen Vorführer sein, die den rechtzeitigen Absprung nicht mehr geschafft haben, aber eben noch gelegentlich für 16 & 35mm gebraucht werden.

Aber wenn du's wirklich nur aus Freude am Film machen willst, ohne spätere "Karriereambitionen", dann nutze deine Chance und genieß es solange es noch Film gibt. Reich wirst du dadurch so oder so bestimmt nicht werden. :lol:

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@CinemaScope

 

:D Danke für das Posting. Das man durch den Beruf nicht reich wird, war mir schon klar. Ich meinte das auch eher dahingehend (mit dem hauptberuflich) das sich aus solchen Jobs immer mal anderweitige Situationen in einem Hause ergeben KÖNNEN. Soll heissen: Ich würde es, wie schon richtig erkannt, gerne nebenher aus Liebhaberei machen wollen und bin für alles andere offen, aber nicht im Zwang.

 

Auf jeden Fall danke ich euch schonmal für die netten Tipps und Hinweise. Offensichtlich scheint das "Vorführer-Völkchen" ein ganz nettes zu sein - insofern ich das bis jetzt beurteilen kann.

 

Ach ja, ne Frage hätte ich da noch: Sind solche Posten eigentlich von einer hohen Fluktuation betroffen?

 

Grüße vom rheinpegel

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@ Rheinpegel

 

Zu DDR-Zeiten war - wie schon anfangs erwähnt wurde - der Beruf eines Facharbeiters für Filmwiedergabetechnik ein Lehrberuf. Ausgebildet wurden jeweils zwei Klassenstufen an der damaligen Zentralen Betriebsschule des Lichtspielwesens in Langenau/Sachsen (liegt zwischen Dresden und Karl-Marx-Stadt).

 

Neben allen theoretischen und praktischen Kenntnissen, die man in Sachen Vorführens erlernen konnte, wurden auch weiterhin sehr fundierte Kenntnisse in Elektrotechnik, Elektronik, Optik, Mechanik, elektronischer Meßtechnik, Filmbehandlung (Nasskleben) aber auch film- und kinogeschichtliche vermittelt. Jedes der einzelnen Fächer wurde sowohl theoretisch als auch praktisch geprüft. Die ZBdL hatte die modernsten Kinoanlagen der damaligen DDR - zwei komplett ausgestattete Kinos mit jeweils 200 Plätzen und Vorhang, 6-kanalmagnettontechnik, Höhenkaschierung u.s.w. - einmal eine komplette UP 700-Anlage, eine E VII b-Anlage, eine D21-Anlage, sowie eine Meopta 16mm aus der CSSR.

Hinzu kamen noch zahlreiche TK35-Anlagen für den Spielbetrieb, aber auch D-Maschinen, UP700-Maschinen, historische Bauer-Maschinen (mit Vorderblende und Anwurfkurbel) für die Reparaturpraxis.

Alle Maschinen waren zu meiner Zeit damals noch - so wie es sich gehörte - mit Kohlebogenlampen.

 

Den Abschluß der zweijährigen Lehre bildete dann die praktische Vorführprüfung an jeder Maschine - angefangen von Filmdurchsicht (es waren in jedem Akt Fehler wie schadhafte Klebestellen, Bildversetzer, ja sogar ab Klebestelle verdrehte Tonspuren, eingebaut die es zu finden galt - wenn nicht, dann war man durchgefallen. Das gleiche galt auch für die zehn Prüfungs(Nass-)klebestellen, die man anfertigen musste.

 

Nach erfolgreich bestandenen Prüfungen gab es dann den A-Schein und das Facharbeiterzeugnis.

 

1990 kam mit der "Wende" dann leider auch das Aus für diese Lehrstätte, die über ihre in den Jahren wechselnden Standorte Alsdorf, Potsdam, Dresden bis hin nach Langenau hunderte von Facharbeitern ausgebildet hatte. Heute ist dort eine Behindertenwerkstatt untergebracht, die Kinosäle existieren nicht mehr. Schade.

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Hallo Rheinpegel,

Ich möchte nicht allzu pessimistisch klingen, aber selbst wenn du ein gutes Kino findest, wo du viel über's Vorführen lernst, solltest du dir keine großen Hoffnungen machen, den Nebenjob irgendwann zum Hauptberuf zu machen. Bedenke dass sich die Kinobranche am Beginn ihrer wahrscheinlich grundlegendsten Veränderungsphase befindet, dem Übergang vom analogen zum digitalen Medium. Daher könnte es durchaus sein, dass in fünf Jahren kaum noch "Angelernte" im Kino zu finden sind, sondern evtl. nur noch (ein einzelner) ausgebildete Mediengestalter oder vergleichbare Leute. Die wenigen "alten analogen Hasen" werden dann die jetzt schon erfahrenen Vorführer sein, die den rechtzeitigen Absprung nicht mehr geschafft haben, aber eben noch gelegentlich für 16 & 35mm gebraucht werden.

Aber wenn du's wirklich nur aus Freude am Film machen willst, ohne spätere "Karriereambitionen", dann nutze deine Chance und genieß es solange es noch Film gibt. Reich wirst du dadurch so oder so bestimmt nicht werden. :lol:

 

hi CinemaScope, ich glaube nicht, das es in 5 jahren nur noch eine digitale projektion in den kinos geben wird und wir "alten filmvorführer" dann sozusagen ein auslaufmodell oder unikum sind. meines wissens auch ist die ganze diskussion um die digitale projektion, die ja von der verleihseite zum laufen gebracht wurde, zur zeit eigentlich ziemlich abgeflacht aus mehreren gründen, wie zum beispiel kostenfaktor, einheitlicher standard der digitalprojektoren und qualität der projektion.

 

sicher ist eigentlich nur, das immer mehr filme mit digitalen kameras produziert werden und das wird auch noch zunehmen zwecks der nachbearbeitung.

ich schätze die einführung einer rein digitalen projektion in den kinos wird mindestens noch 10, wenn nicht sogar 15 jahre dauern und das ist noch eine optimistische einschätzung.

 

@ Rheinpegel: also, schau einfach mal in ein kino in deiner nähe und wenn dir das vorführen spass macht, dann überleg es dir mit der vollzeit - reich wird man nicht, wie schon erwähnt, aber reichtum ist sowieso relativ und reine definitionssache.

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Ich bin als Student ein Teilzeit-Projektionist. Habe im Kino im Service angefangen und als irgendwann der damalige Teilzeitler wegging, habe ich mich beworben und wurde genommen. Mittlerweile bin ich seit über zwei Jahren dabei und es macht sehr viel Spaß, besonders, wenn viel Los ist (z.B. Herr der Ringe, ein Interlock mit 4 Sälen).

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Hallo Rheinpgel,

 

das mit der Fluktuation ist so ne Sache, kommt wohl wie überall darauf an wo du nachfragst. Wenn viele Studenten beschäftigt sind hast du wohl ehr einen höheren Anteil an Wechseln als dort wo viele "alten Hase" sind.

 

Das muß aber auch werder gut noch schlecht sein, nicht alle "alten Hasen" sind gut bzw. eignen sich als Vorbild. Auf der anderen Seite kann eine hohe Fluktuation auch für ein schlechtes Arbeitsklima stehn...

 

Gruß

Cedric

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Das muß aber auch werder gut noch schlecht sein, nicht alle "alten Hasen" sind gut bzw. eignen sich als Vorbild.

Sisso!

Auf der anderen Seite kann eine hohe Fluktuation auch für ein schlechtes Arbeitsklima stehn...

Eine hohe Fluktuation sollte immer ein Warnsignal für die vorgesetzten Stellen sein.

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