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"Cinema" in Frankfurt/Main wiedereröffnet


supafly

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Na, die Kunden sollen ja auch einen Aufschlag für Digital Cinema bezahlen, was man so aus Nürnberg hört. Früher waren auch 70mm-Roadshows etwas teurer, und auch zu Deinem historischen Festival des Todd-AO-Films (mit vielen neuen und gottseidank eben so auch noch einigen älteren, rötlichen Kopien) betrug der Eintrittspreis noch immer € 9,00 - relativ hochpreisig zum Popcornkino-Dienstag, aber noch viel zu billig in Relation zum logistischen und technischen Aufwand.

Andere findes es "mutig" Digitalprojektoren in ihre kinos einzubauen und schimpfen diejenigen, die am 35mm film festhalten, "konservativ" ...

Und weil hier auf recht unfaire und auc infame Weise über Film gelästert wurde, muß sich die Digital-Anhängerschaft von mir noch einiges anhören (Fortsetzung folgt im Thread: "Legenden und Vorzüge des Digital Cinema")

:lol: )

 

Solltest Du mit dem Einbau von Billig-Digitalkino gar liebäugeln (denn die Anspielung war sicher als Versuchsballon gemeint?), ist unser noch verbliebener minimal-konsensualer Gedankenvorrat vermutlich in aller Kürze aufgebraucht. Sei mit Bedauern nur am Rande vermerkt.

nur mal so nebenbei eine rein pragmatische frage an @cinerama:

 

Darf ein "werbefreies" kino eigentlich die "cannes-rolle" zeigen oder übt dieses kino dann verrat am konzept?

 

PS: Wer es nicht weiß: die "Cannes-Rolle" ist ein zusammenschnitt von prämierten werbefilmen aus aller welt, der vor jahren, als es dieses format noch nicht bis zum erbrechen im fernsehen gab, besonders in programmkinos ein sehr gerne gespielter und vom publikum angenommener programmpunkt war (und in einigen kinos noch ist)

"Dürfen" kann man alles auf dem freien Markt. Daher wohl auch die "Gnade" der Meinungsfreiheit, die aber kein Geschenk Gottes, sondern des Marktes war.

Für den Einwand bin ich dankbar: schon damals war mir die Cannes-Rolle suspekt. Mögen hier auch (kommende) Filmkünstler ihr Übungs- und Betätigungsfeld gefunden haben, und auch Herr Wenders, Herr Scott oder Herr Rosi Werbefilme früher oder neuerdings produziert haben, bleibe ich da ideologisch: das oft (ironisierte) Liebäugeln der Bilderfabrikanten und Bildhandwerker mit dem Fetisch des Warencharakters führt leicht zur Selbstverleugnung, zur Unterwerfung unter die Warenproduzenten und deren Ideologie und zur Aufgabe von Kunst um der Kunst willen.

Mögen sich hier noch so viele "Ausnahmefälle" und "Schlupflöcher" finden - es ist und bleibt "Verdummung": eine Nötigung des Konsumenten, sich mit Warenfetisch zu umgeben, den er nicht wirklich braucht, ihn als Götzen einer Scheinexistenz "künstlerisch zu veredeln", wo oft nicht mehr als profane Alltagsgüter oder gänzlich überflüssige, wenn nicht gar schädliche Produkte beworben werden.

Daraus entwickelt sich schleichend - soweit ich mich an Erich Fromm als Psychoanalytiker aus der Kritischen Theorie erinnere - der "Warencharakter" des Menschen. Charakter, Geist, Gefühl, Verhalten und Habitus sind dort durch Gier oder die Unterordnung unter die Ware "deformiert": der Mensch hört auf, Mensch zu sein.

 

Hört sich alles vielleicht sehr, sehr doktrinär an (das Ding mit dem "Zeigefinger" fällt einem gleich hierzu ein), aber ich sehe das tatsächlich so, um so deutlicher, je älter ich werde.

 

Und selbstverständlich gibt es Zeitgenossen, die sich dem nicht unterwerfen möchten, sondern sich davon, so weit es überhaupt möglich ist, fernhalten, ja: den Kopf "freihalten".

 

Es ist traurig, @preston sturges, daß wir über solche Selbstverständlichkeiten überhaupt eine Debatte führen. :cry:

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Solltest Du mit dem Einbau von Billig-Digitalkino gar liebäugeln

 

was ist denn bitte in Deinen augen "Billig-Digitalkino"? Mit einem beamer? Alle mir bekannten 2k projektoren sind alles andere als billig, zumindest für mein budget ...

 

Es ist traurig, @preston sturges, daß wir über solche Selbstverständlichkeiten überhaupt eine Debatte führen. :cry:

 

Sehe ich vielmehr als einen beitrag zu einer ehrenhaften streitkultur (ohne je destruktiv und verletzend zu werden) um ein von uns beiden geliebtes thema ... wir können das jetzt gerne in eine metadisput ausarten lassen, d.h. ein streit über den streit ... :-)

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was ist denn bitte in Deinen augen "Billig-Digitalkino"? Mit einem beamer? Alle mir bekannten 2k projektoren sind alles andere als billig, zumindest für mein budget ...

Die Kisten wirken "billig", man wird billig, denkt billig, macht's billig. Gleichwohl hochpreisig in Anschaffung und Wartung, sofern nicht das US-Modell der "virtuellen" Verleihmiete zur Anwendung käme, was die Folgen der 2 k-Verbreitung aber nicht weniger bedenklich macht.

 

Trotzdem: für Sparten- und Programmkino-Häuser ergeben sich einige Optionen. Diesen Widerspruch vermag ich innerlich nicht aufzulösen, einerseits schafft man zusätzliche Angebote, andererseits schafft man damit profunde handwerkliche und technologische Errungenschaften ab. An ein einvernehmliches Nebeneinander kann ich nur schwer glauben, dem widersprechen Markttendenzen und die sog. Globalisierung. Aber es gibt viele, die sagen: wir machen nicht alles mit! Und es wird immer diejenigen geben, die damit Erfolg haben. Auch deswegen wird nachwievor in überragender Mehrzahl auf 35 mm gedreht und kopiert.

 

Programmkinos waren auch vor 20 Jahren nie Vorreiter einer besseren Kinotechnik, sondern weit eher Kinocenter, Großpaläste und anfänglich auch Multiplexe zur Zeit ihrer Einführung. Jetzt geben sich Programmkinos als Speerspitze der technologischen Revolution: und hier dreht sich mir um ein weiteres der Magen um, bei laler Solidarität.

 

Die Klassifikation "gut" und "böse" ist somit nicht möglich, gleichwohl es genug an Schlechtigkeiten gibt. :wink:

 

Jedenfalls ich kann die Paradoxie Technikanspruch <---> Programmanspruch nicht auflösen und brüte darüber schon seit 25 Jahren nach, in welche Richtung man sich eigentlich entscheiden müßte. Ein nagendes Problem: par excellence...

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... "wofür man bezahlt hat" ist der springende punkt und ich wage zu bezweifeln, dass der grossteil der besucher bereit ist, einen um ca. € 1,00 - 1,50 höheren eintrittspreis zu zahlen, um des effektes der Werbefreiheit willen.

 

Ich bin mir sogar ziemlich sicher, daß ein beträchtlicher Teil zumindest des Arthouse-Publikums (über 25 Jahre alt...) mit Freude einen Euro mehr zahlt, denn gerade diese Gruppe empfindet das Werbe-Bombardement als besondere Belästigung.

 

Die für das CINEMA angekündigten Eintrittspreise sind durchaus im Rahmen des Ortsüblichen - das, was die Konkurrenz an "Superschnäppchenpreisen" bietet (z.B. zwecks Plattmachen anderer Anbieter, letztlich aber selbstzerstörerisch), wird sowieso bei nächster Gelegenheit durch allerlei "Zuschläge" und schleichende Preiserhöhungen bei Konzessionsware wieder reingeholt.

 

Die Zeit wird es zeigen, und das Publikum entscheidet.

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Ich erinnere mich an ein Buch, welches in dem Kino in Hamburg lag, wo ich meine Zeit als Schüler verbrachte. Dort konnten Wünsche - und Beschwerden eingetragen werden. Ein wesentlicher Kritikpunkt war schon 1966 die WERBUNG, die den Filmgenuß vieler Schreiber eindeutig störte.

Sicher nicht jene perfekt gemachten Produktwerbefilme der Zeit, sonder eher die erschreckende Fia und Dia auf Film Werbung örtlicher Geschäfte. Daß auch ich 1980 noch DAF Werbung des Salon Gunda mit modischen Frisuren der 60er zeigte, illustriert das Grauen. Besonders das Dia des "Betrügers Freytag" (Versicherungskate) störte die wohl zahlreich hinter das Licht geführten Versicherungsnehmer.

Heutige Werbung, wurde schon ausgeführt isrt nur noch schrill, clipartig und von unerträglicher technischer Subqualität, verglichen mit Stuyvesant oder Phillips, oder einfach jenen liebevollen Fischerkösen Reklamefilmchen der Vergangenheit. Laut, nach "Tonnorm", und identisch mit der AV Werbung, etwas, vor dem Kinogänger flüchten.

 

Das Beispiel Cineworld / Lünen zeigt doch, es geht. Wo vorher 1 HV möglich war, können jetzt 2 angeboten werden. Zwar ergibt sich daraus keine Verdoppelung des Besuches, doch sicherlich ein den finanziellen Ausfall kompensierendes Mehrergebnis von 10 - 15% dürfte wahrscheinlich sein. Ob es eines "Werbekompensationsaufpreises" bedarf, vermag ich zu bezweifeln.

 

St

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Ich erinnere mich an ein Buch, welches in dem Kino in Hamburg lag, wo ich meine Zeit als Schülerr verbracxhte. Dort konnten Wünsche - un d Beschwerden eingetragen werden. Ein wesentlicher Kritikkpunkt war schon 1966 die WERBUNG, die den Filmgenuß vieler Schreiber eindeutig störte.

Sicher nicht jene perfekt gemachten Produktwerbefilme der Zeit, sonder eher die erschreckende Fia und Dia auf Film Werbung ørtlicher Geschæfte. Daß auch ich 1980 noch DAF Werbung des Salon Gunda mit modischen Frisuren der 60er zeigte, illustriert das Grauen.

 

Oh ... ich habe noch einige tönende dias mit TRIUMPH miederwaren werbung der 60er jahre ... immer ein lacher im sneak-vorprogramm

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