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Themensammlung: Was spricht gegen Digitales Kino


Gonzo

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DIETER - DER FILM

 

im kino nur 'ne handvoll besucher (lief nur in wenigen sneaks, bevor der kinostart ganz abgeblasen wurde), in der RTL ausstrahlung vor kurzem dann über 5 millionen zuschauer ...

 

aber was sagt uns das?

 

Vielleicht, daß die Besucher sehr wohl einschätzen was (an gebotener Erlebnis-Ware bzw. an Enttäuschungsrisiko) ihnen ein Kinobesuch wert ist und was nicht. Das Risiko bei einem Kinobesuch im Bohlen-Film Zeit & Geld für einen negativ Unterhaltungswert zu verschwenden ist für mich zumindest deutlich höher, als von Wetten dass?? auf RTL zu zappen, wenn der "Ich-bin-ein-finsterer-Vogel-aus-Österreich"-Zoten-Gottschalk mal wieder den Mund aufmacht. Das bezahle ich dann lieber "volkssolidarisch" mit Bier- & Autowerbung alle 45 Minuten.

 

Ergo:

Qualität von Inhalt und Präsentation eines Films sollten korrelieren um am Markt erfolgreich zu sein.

 

Dabei ist es aber für vom Publikum als "sicher positiv" eingeschätzte Unterhaltung auch kein Problem in einer besseren Präsentationsform wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

(Oder umgekehrt: Was vom Inhalt her uninteressant ist, kann durch bessere Präsentation kaum profitieren. Jahrmarktähnliche Technikdemonstrationen a la Sensurround, sehr früher Mehrkanalton und 3D davon ausgenommen.)

 

Ein Beispiel:

Ein reiner DVD-Start von "IceAge 2" würde nach meiner Einschätzung sehr wohl gut funktionieren. Da der erste Teil sehr erfolgreich und beliebt war ist allerdings das Preis-/Leistungs-Vertrauen der Besucher so groß, daß sich für den Verleih der erste 1000-Kopien-Start in 2006 sicher lohnen wird. Zusätzlich werden so auch die "nur"- und "neu"-Kino-Gänger erreicht & gleichzeitig Werbung für die spätere DVD gemacht.

 

 

 

Zurück zu 35mm & Wirtschaft:

 

Digital als Allheilmittel löst nicht die derzeitige Problematik der Branche, sondern lenkt zusätzlich vom Essentiellen ab.

 

Bei 1700 kleinen Kinos in D und dazu ca. 140 Multiplexen kann bei den 200-300er Starts im letzten viertel Jahr schon fast an einer Hand abgezählt werden wo die Kopien in den ersten 4-5 Wochen sind: Nämlich da, wo 1. durch viele Sääle genügend Platz zum Abspiel ist und 2. wo ca. knapp die Hälfte des Umsatzes der Branche stattfindet.

Für einen Verleiher ist das doch auch einfach:

200 Kopien statt 600-> zwei Drittel gespart und dafür den Umsatz nur halbiert! Rendite im Verleihgeschäft +66%!

 

Die derzeitigen Werbekampagnen für Filme konzentrieren sich derart stark auf das Startdatum, daß es auch kein Wunder ist, wenn ein so auf ungeduldig getrimmtes Publikum nach Jahren seit der Ankündigung nicht noch 3 Wochen auf Nachspieler wartet sondern dem Film regelrecht entgegenfährt. Geringe Chancen für Kleine liegen da in kaum breit beworbenen Filmen, die aber von einer sehr guten Mund-zu-Mund-Propaganda profitieren, aber nur solange die großen schlafen, sonst ist die Kopie schnell wieder weg.

 

Digital könnte das vielleicht lösen, aber besteht überhaupt von jemandem Interesse daran?

 

Die Verleiher konzentrieren sich offensichtlich derzeit auf die 140 Multiplexe und dort stehen von mir geschätzte 1000 bereite 35mm-Anlagen die gut mit 200 Kopien pro Start auskommen. Bis die alle querfinanziert durch Einsparungen bei den Kopien digital sind vergeht fast ein Jahrzehnt, an die dann schon veralterte Technik möchte ich gar nicht denken.

 

Bei den kleinen sieht die Sache so aus, das 1. aktuelle Ware fehlt, 2. das Publikum der aktuellen Ware entgegenfährt, 3. das Interesse der Verleiher an dieser "schwierigen" und sehr kosten- & verwaltungsaufwendigen Hälfte des Umsatzes nicht ganz so doll ist und 4. keine gemeinschaftliche Organisation die Interessen vertritt, sondern aktuell nur ein relevanter Gesamtverband für alle existiert, der sich zum Teil durch gegenläufige interne Strömungen selbst blockiert.

 

 

Mein Fazit für Digital:

 

Multiplexe:

Lohnt sich nicht, die Verleihseite ist schon mit den Einsparungen durch kleiner Starts zufrieden; die eh schon abgeschriebenen 35mm-Anlagen laufen mit fast dem gleichen Personalaufwand weiter.

 

Kleine:

die einzigen möglichen "echten" Pyrrhussieger (durch mehr Starts und aktuelleres / publikumsorientierteres Programm) aber: s.o. weder Verleih, noch Verband haben Interesse am finanziellen Risiko mitzutragen; Stammpublikum wird auch weiterhin kommen, auch in der 4. Woche;

sehr guten Einzelplätze bleibt ab und zu noch eine Startkopie über; eventuell sogar eine Bewegung wieder hin zu wenigen echten großen Premierenhäusern.

 

Verleiher:

Multiplexgeschäft kommt mit wenigen, dafür sehr rentablen Kopien aus, daher kein Grund zur Änderung. Kleine werden entweder immer seltener zum Start beliefert oder schaffen aus eigenem Antrieb eine Umstellung, Belieferung mit digital wird dann kein Kostenfaktor mehr sein; aber Vorsicht: zuviele kleine Digitalspieler könnten dann die Kopien in den Multiplexen wieder unrentabel machen -> künstliche Verknappung um ein Gleichgewicht auf möglichst hohem Niveau zu erzielen.

 

 

Daraus folgt für mich:

 

35mm bleibt das Hauptmedium für Kinoprojektion und die meisten Kinobesucher werden mittelfristig 35mm sehen!

 

Digital könnte in die Lücken stoßen, die derzeit Probleme mit der Rentabilität haben, aber wer investiert schon bei ungewissem Ausgang in etwas das heute schon nicht gut läuft? :roll:

 

MfG

Elwood

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Dummheit, @preston, kostet nichts.

 

dem muss ich widersprechen ... "dummheit" kann einem sehr teuer zu stehen kommen ...

Dann machen Sie darin den Anfang und bauen sich die Geräte ein, deren Qualitäten Sie in diesem Forum unaufhörlich als "sehr gut" propagieren.

 

Oder Sie lernen von dem, was die jungen Leute hier an interessanten, gewichtigen Thesen (ich meine nicht mich) vorgebracht haben, wo Ihnen doch glatt die Worte fehlen.

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Dummheit, @preston, kostet nichts.

 

dem muss ich widersprechen ... "dummheit" kann einem sehr teuer zu stehen kommen ...

Dann machen Sie darin den Anfang und bauen sich die Geräte ein, deren Qualitäten Sie in diesem Forum unaufhörlich als "sehr gut" propagieren.

 

Oder Sie lernen von dem, was die jungen Leute hier an interessanten, gewichtigen Thesen (ich meine nicht mich) vorgebracht haben, wo Ihnen doch glatt die Worte fehlen.

 

danke für Deine nunmehr endlich praktisch durchführbaren ratschläge ... ich denke darüber nach!

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Sie ignorieren leider in der Ihnen eigenen Weise die Fragestellung. Die Frage des Threads implizierte nur die Malus-Punkte, und in deren Abwägung werden Argumente gesammelt, die sinngemäß erkennen lassen: eine Umrüstung, wie landläufig propagiert, liegt nicht im Gesamt-Überlebensinteresse der Theaterbranche, sondern erweist sich als weitere, womöglich letzte Spaltungsstrategie der Lobbyisten einer Marktbereinigung (Marktbereinigung auf dem Sektor der allgemein als Multimedia-Industrie gefaßten "Gesamtbranche" und Abwerfen des speziellen Ballastes Filmtheaterindustrie) um jeden Preis.

 

Ich erhoffe mir dennoch, daß Sie auf die von den andern Usern Ihnen direkt gestellten Fragen und übermittelten Bedenken konkret eingehen würden, die es wert sind, erörtert zu werden.

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Ich glaube allerdings nicht, dass sich die filmstudios den großen kuchen durch aufgabe des eigentlich recht klugen und über die jahre gewachsenen verfahrens der kaskadenauswertung (erst Kino, dann DVD, dann pay-TV, dann free-TV etc.) kaputt machen wollen. durch dieses system generiert ein produkt über 2 - 3 jahre hinweg aufmerksamkeit und präsenz und einnahmen. Es gibt zuschauer (schließe mich da ein) die sich einen film erst im kino ansehen, dann die DVD kaufen, weil der film gefallen hat und man ihn gerne auch physisch im regal hätte, ihn dann evtl. auch auf premiere noch einmal ansieht und bei der free-tv ausstrahlung allen bekannten rät, sich den film anzuschauen. Ein sofortiges auf-dem-markt-sein aller auswertungsstufen gleichzeitig ist daher gar nicht gewollt und in meinen augen nur wunschdenken der nicht so erfolgreichen produzenten und angstgesteuertes denken der ewig zukunftsscheuen.

 

(...)

 

Wie dies erreicht wird, ob mit film- oder digitaler projektion, sollte da nicht entscheidend sein...das resultat auf der leinwand muss überzeugen.

Bitte äussern Sie sich zu Ihren Hypothesen (und zu den Argumenten der User) genauer, und berücksichtigen Sie diese Ankündigungen, nun auch des Chefs des Fox-Mutterkonzerns:

 

Fox verkürzt High-Def-Fenster

 

 

Räumt mit traditionellen Auswertungsfenstern auf: News Corp-Chef Peter Chernin:

 

 

 

News-Corp-Chef Peter Chernin wartete in seiner Eröffnungsrede auf einer Dinnerparty für geladene Gäste auf der Consumer Electronics Show 2006 (CES) in Las Vegas mit (...) Aussagen zum Thema Auswertungsfenster auf. Wie der Präsident des Fox-Mutterkonzerns mitteilte, entwickele man derzeit ein (...) Auswertungsmodell, nach dem Filme in High-Definition-Qualität bereits 60 Tage nach Kinostart veröffentlicht werden sollen. Für welche Plattformen das neue High-Def-Fenster gelte, wollte Chernin nicht verraten. High-Definition-Content kann über Kabel, Satellit, das Internet und bald auch über die Next-Generation-Formate Blu-ray und HD-DVD in die Haushalte gelangen.

 

Darüber hinaus plädierte Chernin für eine Auflösung des Fensters zwischen Video-on-Demand-(VoD)- und DVD-Start. Filme sollten simultan als VoD und DVD auf den Markt kommen (...).

 

Quelle: VideoWoche

 

 

 

http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?Nnr...000000&T=1197387_1.jpg

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Bitte äussern Sie sich zu Ihren Hypothesen (und zu den Argumenten der User) genauer, und berücksichtigen Sie diese Ankündigungen, nun auch des Chefs des Fox-Mutterkonzerns:

 

 

ich habe meine meinung klar dargestellt und werde doch nicht auf jede dinnerrede, die sich ja in diesem falle konkret an die consumer-leute richtet, sofort in panik verfallen. die gleichen studio-leute haben auf der Show West vor wenigen tagen (dort vor kino-leuten) ganz anders gesprochen. Diese äußerungen sind so verbindlich wie sonntags reden der politiker vor wahlen.

 

Du wirst Dich vielleicht nicht mehr daran erinnern: Aber was haben die filmstudios nicht alles schon für auswertungsmodelle entworfen, ausprobiert und dann wieder verworfen

 

Bei DER WEISSE HAI z.b. wurden die kinos zu festpreisen angemietet und die kompletten einnahmen kassierte der Verleih, sogenannte FOUR-WALL-DEALS, bei anderen grossen filmen wurden stadthallen von den verleihern angemietet und der film wurde dort aufgeführt (so kamen manche stadthallen zu 70mm installationen) Alles ist bisher immer wieder zurückgefallen auf das bewährte und übliche ... also ruhig blut und klaren kopf bewahren :-)

 

PS: Bist Du das auf dem foto mit neuer Trend-Frisur und Colgate-Lächeln?

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Spricht das gegen Digitales Kino?

(Thread-Thema!)

 

nein .... aber es kommentiert Dein eingebrachtes und nicht zum thread-thema passendes zitat des News.-corp. bosses.

 

@gonzo hat obenstehend bestätigt, das dieses Beispiel (Fox-Präsident) recht genau den von ihm eingestellten Thread bestätigt. Er bat auch darum, beim Thema zu bleiben.

 

Ob Sie das begreifen, der ständig verwässert und abschweift, weiß ich leider nicht.

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@gonzo hat obenstehend bestätigt, das dieses Beispiel (Fox-Präsident) recht genau den von ihm eingestellten Thread bestätigt. Er bat auch darum, beim Thema zu bleiben.

 

Ob Sie das begreifen, der ständig verwässert und abschweift, weiß ich leider nicht.

 

seltsames verständnis von diskussion (= gedankenaustausch, streitgespräch, meinungsaustausch) herrscht hier. Einmal passt verkürzung des dvd-fensters zum thema, ein aktuelles gegenbeispiel passt aber nicht ...

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Ich finde es vor allem auch schrecklich, dass alles nur so kurzfristig

betrachtet wird. Alle denken nur über das Geld hier und jetzt nach,

aber was ist in Zukunft?

1 Beispiel:

In der Kinowerbung (gerade bei union/heinefilm) wird massiv

für die Kinokonkurrenz geworben. (DVDs zB)

Und direkt vor dem Hauptfilm wird einem erst mal groß in CS eingrtrichtert, dass HDTV das tollste ist und sich die Leute langsam

fragen müssen, warum sie nicht daheim geblieben sind und warten, bis sie den Film dort sehen können.

 

Die Branche richtet sich selbst zu Grunde, weil zu viele, von der Werbung

verblendete, Marketingleule oder solche, nur mit Halbwissen ausgestattete, wie einige im Forum, das Sagen haben und es besser wissen wollen.

 

Wenn es nur noch digitales Kino gibt, dann bleibe ich daheim. Es ist dann ja das Selbe. Es erscheint mir dann auch sinnvoller, nur noch für die Haushalte zu produzieren und die "Kinos" zu überspringen. Ich bin bestimmt nich der einzige, der solche Ideen hat.

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@Sebastian

Danke für diese Einschätzung und ich denke, sie umfasst im Großen und Ganzen tatsächlich den Themenkomplex, um den es hier geht.

 

DVD,

Blue Ray Disk,

HD DVD,

HDTV,

Verwischung von Auswertungsfenstern

 

das alles sind die Stichworte, in deren Umfeld sich meiner Meinung nach direkt das Digitale Kino bewegt und welche damit direkten Einfluss auf das herkömmliche Kinosystem haben werden oder bereits massiv haben bis hin zur Auslöschung.

 

Ich glaube wir sind insgesamt auf dem Richtigen Weg mit diesem Thread. Gerade solche globalen Einschätzungen wie die von Sebastian bringen einen Eindruck von der allgemeinen derzeitigen Wahrnehmung insbesondere auch bei unseren Kunden.

 

Weiter so, ich bin schon gespannt, was wir hier noch zu lesen bekommen. Und nicht vergessen:

 

Bitte ausschließlich Negativpunkte in diesem Thread.

 

Wer möchte, kann ja gerne einen entsprechenden Positiv-Thread aufmachen.

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Wenn es nur noch digitales Kino gibt, dann bleibe ich daheim. Es ist dann ja das Selbe.

 

Hallo,

ist es m.E. nicht! Kino ist ein Gemeinschaftserlebniss, dies kann man nicht zu Hause haben, selbst wenn die Technik die selbe währe.

 

PS: Einige scheinen den Sinn des Kinos darin zu sehen 35mm Abzuspielen.

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@moses

Es geht um den Gesamteindruck bei den Kunden. Wenn sich in zwei, drei, vier Jahren (wenn Home- und Pro-Technikansätze nahezu gleichwertig sein werden - Hypothese) herumgesprochen haben wird, dass man zu Hause sowieso die gleiche Technik hat, die Auswertungsfenster dann bereits zusammenliegen: Dann haben wir den hier so oft beschriebenen Supergau, dann ist das Gemeinschaftserlebnis der vermeindlich letze USP den Kino noch hat. Und das ist, so befürchte ich, beileibe eindeutig zu weinig, um eine ganze Industrie in der heutigen Größenordnung überleben zu lassen.

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Gemeinschaftserlebnis ist mit der wichtigste Punkt, aber auch die Konsitenz und der Marktpositionsvorsprung eines Mediums in der alleingestellten Dauerauswertung.

 

Die materielle Beschaffenheit des kommerziellen Filmtheatermediums (das sind die auch 2006 unstreitig standardisierten, gleichberechtigten Formate 35mm und 70mm sowie andererseits selbst die Sonderverfahren) haben es in einem Zeitraum von mehr als 110 Jahren bewiesen, daß sie entweder massenhaft-exklusiv oder Langzeit-exklusiv auswertbar waren, daß sie global als Format leicht austauschbar sind, und daß sie aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit über das Potentail der Langzeitarchivierung verfügen. Für unsere Branche setzte sich somit eine erstaunlich verläßliche und stabile Bewirtschaftungsbasis durch, von der andere Branchen (die es schon nicht mehr gibt) nur träumen dürften. Kein Home Cinema, keine Kneipe, kein Kegelclub oder Jugendcenter verfügt über diese exklusive Infrastruktur und apparativen Einrichtungen.

Sicherlich sind einige dieser Aspekte verbesserungswürdig, man denke auch an die Zukunftsidee des holographischen (hier digitalen) Mediums, das gewaltige Speicherkapazitäten und Langzeitarchivierungen verspricht.

Derzeitige digitale Medien werden jedoch nachwievor zur Sicherheit auf "35mm Protection Masters" gesichert, weil ihnen keiner traut.

 

Keines der derzeitigen E- und D-Cinema-Modelle auch verspricht der Branche eine vergleichbare, auf stillem Übereinkommen selbst der konkurrierenden Wettbewerber beruhende Sicherheit, Austauschbarkeit und Stabilität. Hinzu kommt die hervorragende photographische Güte der photochemischen Materialien, welche nicht von einem einzigen, auf dem Markt befindlichem digitalem System übertroffen wurde. Zwar gibt es einige Probleme im Selbstverständnis der Filmverleiher/Kopierwerke, bei der analogen Massenkopierung auf Qualitätskontrollle zu achten und ebenso auch auf seiten der Kinobetreiber; - noch gar nicht absehbar aber ist, woran alles beim Digital Cinema dann eingespart werden soll, wenn auch dort "spitze Rechner" ihre Feder zücken und wirklich alles daran setzen, auch auf diesem Sektor Kürzungen und Einsparungen voranzubringen: das könnte, wenn dann auch schon eine Nachbelieferung mit verläßlicherem 35mm-Material nicht mehr eingefordert werden kann, zur völligen Betriebsstillegung (oder zumindest längerfrisitig ausfallenden Vorführungen wie beim letzten STAR WARS im Berlin ZOO PALAST und auch in USA beobachtet!) führen.

 

35mm als universelle Geschäftsgrundlage wäre nach dieser Prognose also kurzerhand wegrationalisiert, und gleich käme der nächste Schritt: die Einsparung des Digital Cinema, dessen fast home-cinema-kompatible Produkte und zeitgleiche Auswertungsfenster (gegenüber dem stabilen 35mm/70mm-Betrieb) nur noch minimale ökonomische und technische Auswertungsmonopole dem Kino übrig lassen. Auch hier werden die Verleiher nach weiteren Einsparpotentialen suchen, und da nichts mehr einzusparen ist, wäre der konsekutive Bescheid die Totaleinstellung der (ohnehin home-cinema-identischen) HD-Filmbelieferung, zumal der zunehmend verarmte Kinobetreiber unter solchen Marktverhältnissen künftig keine Garantien mehr abgeben kann.

 

Das ist - unabhängig von den ästhetischen Debatten um auf Jahre hinaus photochemsich unschalgbare Qualitätsvorsprünge der Bildufnahme und der Tatsache bedeutend einfacherer Wartungseigenschaften des hochbewährten Filmstreifen-Betriebs - eine völlig unbeantwortete Frage seitens der Befürworter einer (existentiell in keiner Weise zwingend gebotenen) digitalen "Umrüstung". Wichtiger sind im Moment die Auswertungsfenster als etwa ein nur wenig revolutionierender oder branchenstabilisierender Format-Wechsel in mehr als fragwürdige und zwielichtige Distributionsweisen, deren Ausgang ökonomisch als letzter Kahlschlag absehbar ist, nach dem nichts Weiteres mehr kommt.

 

Die allerdings auch in der Bildruhe beeindruckenden Digital Cinema-Vorführungen (derzeit auf DLP-System, dessen Panelsystem nicht unumstritten ist) haben es jedoch vermocht, einigen wenigen, grundsätzlich industriellen Neuerungen sehr positiv aufgeschlossenen Kinobetreibern den Schein-Eindruck "ewig-dauernder" Perfektion - zu insinuieren. Die Wenigsten aber haben erkannt, daß sie sich unter der Erwägung eines "worst case"-Szenarios ein "Trojanisches Pferd" ins Haus geholt haben, aus dem früher oder später "die letzten Achäer" der längst für andere Medien produzierenden Film-Companies entsteigen, um eine nicht mehr exklusiv betriebene Enklave einem Flächenbrand zu überlassen. Dort werden dann künftig noch größerere HD-Flachbildschirme (schon 2005 HD-fähig) und Media-Märkte betrieben, die vielleicht- hier wie dort - wieder kleinere Großbildfläche installieren, um Trailerschleifen ihres filmischen Premieren-Angebots (HD-DVD zum Schnäppchenpreis von 7 Euro) zu zelebrieren.

 

Das sind die Wege des elekronisierten Filmbildes - ich bleibe bei dieser ökonomischen und kulturpolitischen Aussage.

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Solche Kunden bleiben ja auch immer öfter zuhause - da hat die DVD-Branche bereits ganze Arbeit geleistet.

Und der nächste Schritt ist daher der Kahlschlag der Theaterlandschaft.

 

Kleiner Tip: Man sollte sich, @moses, zynische Feststellungen zweimal überlegen, sie gehen nach hinten los und schwächen die Branche noch weiter!

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...Hinzu kommt die hervorragende photographische Güte der photochemischen Materialien, welche nicht von einem einzigen, auf dem Markt befindlichem digitalem System übertroffen wurde....

 

Es verlangt ja niemand, dass die digitalen Systeme die analogen Filmsysteme übertreffen sollen. Wir freuen uns ja schon über adäquate Güte! :wink:

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@ cinerama

 

Da wahr kein Zynismus, das sind nur Tatsachen.

Ich habe selbst an "Tagen der offenen Tür" Führungen für "Otto Normal" durch BWRs gemacht. Und der wahr höchst erstaunt das dort keine "modernen" DVDs sondern "altertümliche" Filmstreifen laufen. Wohlgemerkt das ganze im Jahr 2000, und nicht gestern.

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@ Gonzo

 

Der Kunde geht oftmals sowieso davon aus das ihm im Kino eine DVD gezeigt wird . Der (vermeintliche) Technikvorsprung des Kinos erkennt er nicht und/oder ist ihm nicht bewusst.

 

Angesichts der schlechten 35mm-Kopien und der technischen Unzulänglichkeit vieler Kinos muss einen das doch auch gar nicht wundern... :wink:

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Das sind die Wege des elekronisierten Filmbildes - ich bleibe bei dieser ökonomischen und kulturpolitischen Aussage.

 

also soll Deines erachtens nach die film- und kinobranche dem photochemischen film stur behaften bleiben, während rings herum die technologie nicht stehen bleibt und sich in jede richtung, die der menschliche innovationsgeist sich erdenken kann, weiterentwickelt wird?

 

Hälst Du das für ein zukunftsweisendes programm, dass weitere 100 jahre fortbestand sichert?

 

Dann ist aber eines tages der super-gau zu befürchten, wenn noch nicht einmal ansatzweise auch in der film- und kinotechnik in andere richtungen nachgedacht werden darf ...

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