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508A Kontaktprobleme


Regular8

Empfohlene Beiträge

*seufz*
Es sind die Kontakte.
Ich hatte die Bauer 508A nach D'heim mitgenommen, weil ich sie wieder mal (zum letzten mal glaub ich 2018?) benutzen wollte.
Die lag auch schon mal fast 10 Jahre untätig herum und lief danach trotzdem störungsfrei.
Für D'heim hab ich mir auch eine Kassette E100D aufgehoben - kostbares Gut.
In D'heim muss ich feststellen. Sie tut nichts.
Naja, doch. Der Zoommotor, der über zwei extra AA Zellen gespeist wird (in separatem Fach), der geht.
Aber Motor, Blende, und so weiter machen nix.
Komme heim, schau mal genauer ins Batteriefach.
Na klar, weiß verkrustete Kontakte.

Eine mühsame Putzaktion später läuft immer noch nichts.

Man kommt auch extrem schlecht ran, da zwischen den 4 AA Zellen in der Mitte so eine metallene Gewindehülse als Stütze eingebaut ist. Die soll die Zellen dort halten, wo sie ein sollen, damit sie sich im Fach nicht verkanten.

Also Griff abschrauben  ... *seufz* sowas mach ich ungern, weil ich immer Angst habe, ich kriegs nicht mehr zusammen.

Kunststoffgriff ist ab. Darunter ein schweres, stabiles ... Stahlgelenk oder sowas.

Zwei Drähte rot/blau führen vom Batteriefach in die Kamera. Ein weiteres, braunes stellt die Verbindung zwischen zwei Zellen mit unterschiedlicher Polung her. Im Schraubdeckel dazu die Gegenstücke, so dass alle 4 Zellen in Reihe hintereinander hängen.

Die Gewindehülse kann ich erst nicht richtig abschrauben, weil man an das Gegenstück, die Schraube, so schlacht rankommt. Hab Angst, die Drähte abzureissen.
Nach etwa einer Stunde Grübelei und Fummelei gelingt es doch.

Jetzt kann man Griff und Gehäuse etwa 3 cm weit auseinanderziehen. Und man kann mit einer Zahnbürste ins Batteriefach.

*kratzkratz* Krümel und weißes Bröselzeug kommt raus.

Nächste Überraschung: Das braune Kabel, das für die Reihenschaltung wichtig ist, hängt lose und ist - ebefalls komplett verkrustet. Kann nicht mal sagen, welche Farbe der Kontakt haben sollte. Silber? Gold? Kupfer? Finde auch keine Lötreste.

Abgekratzt. Kupfer kommt zum Vorschein.

Schön. Nur dort, wo das Züngchen vermutlich reingesteckt gehört, ist kein Platz und ... es sieht auch nicht so aus, als sei das verlötet. Sind die Kontakte nur gesteckt?

Testweise hab ich ins Batteriefach mal eine 9V Blockbatterie reingesteckt. Plus und Minuspol der Blockbatterie sitzen perfekt auf zwei im Fach befindlichen Kontakten und zwar den beiden, deren Kabel in die Kamera gehen.

Ja, mir ist bewusst, dass 9V zuviel sind. Das Batteriefach nimmt ja nur 4 AA Zellen auf, aber ich hoffe einfach mal, dass jetzt trotz der Überspannung nichts kaputt geht. Ich will ja bloß testen, ob das braune Kabel das Problem ist.

Kamera an: Läuft.

Mit 9V Blockbatterie.

Also sitzt der Fehler doch tatsächlich im Batteriefach. Und vermutlich bei dem braunen Kabel, das vom Pluspol einer Zelle zum Minuspol einer anderen Zelle leiten soll.

Zu dumm, dass ich meinen normalen Lötkolben nicht finde. Hab nur so eine Minispielzeugversion eines Lötkolbens.

Und das braune Kabel verhält sich so störrisch. Und das Lötzinn das ich habe, ist ein unfassbar dünner Haarfaden. Und die Stelle, in die der Kontakt rein soll ist auch noch reichlich unzugänglich.

Irgendwie kann ich doch nach etlichen Versuchen etwas Lötzinn auftragen und denke, das müsste so passen.

Ich bin froh, als der Griff wieder sitzt und alle Schrauben wieder drin sind, auch noch greifen, kein Gewinde überdreht wurde.

Aber: Kamera läuft nicht.

Ich weiß jetzt, der Fehler sitzt im Batteriefach. Und ich weiß, theoretisch läuft sie. Wenn sie Saft bekommt.

Blöd, das Ganze.

 

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Ausgelaufene  Batterien fressen sich oft bis in die Kabel hinein, so daß nur längerstreckiger Ersatz hilft: das rote und das blaue abknipsen, das braune so verschalten, daß  6V in Reihenschaltung herauskommen  und dann mit neuen Kabeln und Schrumpfschlauch neu verdrahten, so würde ich das machen.

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Du hast es doch fast geschafft! Fehler ist gefunden, zerlegt hast du sie auch schon — und jetzt weißt du wie! Du hast das genau richtig gemacht. Mit Zeit und Grübeln und Überlegen. Und hoffentlich noch Fotos! 🙂

 

Am besten ersetze die angefressenen Kabel ganz. Das Alkali kriecht kapillar in die Litzen und zerstört die Kabel von innen. Erst leiten sie einfach nicht mehr, irgendwann ist das Kupfer ganz weg. 
Ein guter Lötkolben hilft natürlich. Bei einem nicht so guten hilft aber auch eines ganz enorm: Flux, also Flussmittel! Oder Löthonig. Wenn du beides nicht hast, kannst du ein bisschen Kolophonium in IPA auflösen und vorm Löten auf die Lötstelle tropfen. Kolophonium findest du ggf. im nächsten Geigenkasten. 🙂

Bearbeitet von Friedemann Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
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Okay, eure Tipps werde ich beherzigen.
Heute mach ich erst mal Schluss.
Vielleicht finde ich ja auch meinen normalen Lötkolben wieder.

vor 8 Minuten schrieb Friedemann Wachsmuth:

Das Alkali kriecht kapillar in die Litzen und zerstört die Kabel von innen. Erst leiten sie einfach nicht mehr, irgendwann ist das Kupfer ganz weg.

 

Gänsehaut.
Klingt wie ein Gruselfilm.

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vor 10 Minuten schrieb Regular8:

Okay, eure Tipps werde ich beherzigen.
Heute mach ich erst mal Schluss.
Vielleicht finde ich ja auch meinen normalen Lötkolben wieder.

 

Gänsehaut.
Klingt wie ein Gruselfilm.

 Mit Happy End. Wenn Sie dann erst mal wieder läuft, stellt sich ein wohliges Gefühl ein.👍

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Ich hab dem @filma mal eine zerfressene Steuerplatine vom Steenbeck restauriert. Da hatte sich der ausgelaufene NiCd-Akku beidseitig viele cm Sternförmig durch die Leiterbahnen gefressen, teilweise bis in die IC-Sockel hoch. Da die Leiterbahnen ja unter Lötstoplack liegen, sieht man das gar nicht — bis man merkt dass da nix mehr leitet. 
 

IMG_4012.thumb.jpeg.ba4ccfecbfc5ee2b75848e1ce7b55ea7.jpeg

 

Rechts oben ist das Fach für die zwei Akkus. Alles was hellblau ist, war völlig weggefressen. Viel mehr aber noch, dass nur noch nicht blau blühte (ich vermute hier entstand Kupfersulfat..?)

 

IMG_4120.thumb.jpeg.afae5624bf475d881d0d01e788b6c2c5.jpeg
 

Hier sieht man ein paar weggeätzte Leiterbahnen und Lötaugen. Ich musste über 60 Durchkontaktiernieten einbringen und etliche Stellen mit CuL-Draht nachziehen. Und viele Teile Tauschen...

 

IMG_4153.thumb.jpeg.0934180cad2b6d98293536ace4b35ff3.jpeg

 

Die reparierte Unterseite, alles neu eingelötet, verdrahtet, geflickt und mit Lötstopplack neu versiegelt. Nicht hübsch, aber sie tut wieder. (War ne Blindreparatur, ich hab keinen Steenbeck).

 

Das alles nur zur Anschauung, dass Du Glück hast, wenn es (noch) nur die Kabel sind. Und dass du die wirklich lieber tauschen willst. 🙂

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Man lässt ja auch nicht ueber viele Jahre die Batterien im Fach, nach 2 Jahren kommen die aus meinen Fernbedienungen raus und ein kleiner Zettel mit Erneuerungsdatum wird ins Batteriefach gelegt. Mein erster Blick bei Kameraflohmarktkaeufen war das Batteriefach.... da musste schon manche schöne Kamera ausscheiden.

Ernst 

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vor 8 Minuten schrieb Ernst Wiegand:

Man lässt ja auch nicht ueber viele Jahre die Batterien im Fach

Es passiert halt. Jedem irgendwann. Und manchmal halt einfach dem Vorbesitzer. 
 

Nur muss man allein deshalb Geräte nicht wegwerfen, daher die Tipps zur Behebung des Schadens. Bernhard ist ja auch schon fast am Ziel!

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Am 28.4.2023 um 22:43 schrieb Friedemann Wachsmuth:

Das alles nur zur Anschauung, dass Du Glück hast, wenn es (noch) nur die Kabel sind. Und dass du die wirklich lieber tauschen willst. 🙂


Oh ja, die Aktion war echt viel wert, denn jetzt funktioniert der Bildzähler wieder – und begrüßt u.a. bei jedem Start mit freundlichem „Hello“, aber das nur am Rande.

 

Die betreffenden Akkus sahen für mich so aus, als seien sie noch die zum Gerät mit ausgelieferten gewesen also wahrscheinlich von Ende der 80er. Das Gerät wurde dann sehr wahrscheinlich einige Jahre nicht mehr genutzt und später sicher noch länger eingelagert. An die Akkus hat offensichtlich niemand mehr gedacht.

 

Bei Kameras findet man ja auch oft noch den letzten Film eingelegt. Hälfte verfilmt, Rest noch „frisch“. Wenig verwunderlich, wenn man dabei die Batterien auch gleich vergisst.

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