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Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
also die schlüsselverwaltung funktioniert doch in der praxis eigentlich, man muss natürlich das procedere in den betriebsablauf einplanen und so wie ein kopienversand schon mal schiefgeht, so kann auch ein schlüssel schon mal "klemmen". Wer übt denn konkret den "vielen druck" aus? Die verleiher? Das publikum? Und wie äußert sich dieser Druck? Sie hatten @Marc eine Frage gestellt, von der Sie nun nichts mehr wissen möchten. Bleiben Sie also dabei, daß kein Druck ausgeübt wird? Bleiben Sie auch dabei, daß die Schlüsselverwaltung (Ihr Beispiel voran) "in der Praxis eigentlich funktioniert" und dennoch "klemmen kann"? Sie wären da zweifelsfrei am Zuge - ich habe hier nur nachgehakt. :wink: -
Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Aber gerne können Sie dieses Beispiel endlich einbringen - ein Beispiel für die ganze Branche. Erklären Sie einfach klipp und klar, daß Ihre KDM-Verwaltung lückenlos funktionierte und bisher keine Digitalvorführungen abgesagt wurden. Da bin ich ungeheuer gespannt. Eine solche Erklärung könnte als Leuchtturm gelten, ich würde Sie damit gerne öffentlich und namentlich zitieren dürfen. Darf ich das mit Ihrer Erlaubnis tun und auf die Spielstätten verweisen? -
Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Schon amüsant, daß die Betreiber, bei denen die Schlüssel u.a. nicht unbedingt funktionieren (dort immer wieder 35mm-Einsätze zu konstatieren, trotz Digitalwerbung) von einem akzeptablen System reden. Noch mißtrauischer macht einen dann die "arglose" Fragestellung, wer denn wo Druck überhaupt ausübe - obwohl die tägliche Lektüre der Branchenblätter und der Umgang mit Branchen- und Pressevertretern den paranoiden Umrüstungszug täglich beschwören. Allerhand, andere hier für derart naiv zu halten. -
Vue eroeffnet erstes komplett digitales Kino in England.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Der sog. Themen-Dschungel wird jetzt sehr unübersichtlich, wenn die Threads alle den gleichen Inhalt haben, nämlich diesen: "...und wieder 300 neue Säle". Ich würde sonst unter "Allgemeines Board" hier gern täglich einen neuen Thread beginnen und Websites der Kinos posten, die jetzt und auch zukünftig auf 35mm spielen, damit hier ein Balance hergestellt wird... Folgende Themen (von immer dem selben User) sind keine neuen Themen, sondern nur "Einträge" einer Auflistung - man kann, wie ich finde, dieses Forum immer schwieriger überblicken und die wirklich differenten Themen und Fragestellungen kaum auffinden, wenn das so rubriziert wird: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8800 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8737 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8663 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8606 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8574 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8118 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8232 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8118 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=7587 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=6558 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=6589 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=7550 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...0647#80647 Diese Themen könnten doch alle in 1 Liste zusammengefasst werden, zumal darin oft keine Inhaltsbeschreibung oder Fragestellung enthalten ist, sondern nur ein neuer Link auf "Neuzugänge". Diese "Themen" klingen alle gleich: - England: 240 sääle über UFC digital - In Irland in -Allen- Kinos digitale Projektion - Bollywood legt los - 626 Sääle umgestellt, 3000 bis 08 - Und die nächsten >500 Leinwände digital. - wieder 100 neue, davon 17 in DCI 3D in Belgien. - UCI und ODEON starten: 500 Sääle 2K/3D in EU. - AccessIT plant weitere 10.000 digitale Sääle. - Erste Europäische Multiplexkette stellt alle 400 Sääle um.Vue eroeffnet - erstes komplett digitales Kino in England - Vue eroeffnet erstes komplett digitales Kino in England. Vielleicht könnten sie Eingang finden in diesem Thread?? "Liste aller Kinos, die digital projizieren": http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=6300 -
Vue eroeffnet erstes komplett digitales Kino in England.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Das Programm dürfte dann dementsprechend aussehen. :oops: Man stelle sich vor, ein internationales Filmfestival würde ein solches Haus anmieten, eine Kinemathek, ein Kleinverleiher oder Companies, die nur 35mm anstelle Digital Content ausliefern ... die stehen dann vor dunklen Leinwänden. :lol: Daher wohl die "Fernseh-Ersatzprogramme": plans to show alternative content covering music, sport and comedy Sie sind ein Fantast! Aber im Ernst: in Ihrem Link steht nichts davon, dass keine 35mm-Projektion parallel berücksichtigt wurde. Woher haben Sie sowas nur? -
Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
- In Deutschland ist kein Roll-out durch, sondern nachwievor unfinanzierbar und bringt außer 3-D kaum Vorteile. Der letzte 3-D-Film, den Sie empfahlen, war wieder ein relativer Flop. - AMC ist ein Riesenkonzern in USA, dessen testweise Zurüstung von 100 Sälen mit R 220-Sony-Beamern keinen Grandmesser über den deutschen Mittelstand oder europäischen sog. Roll-out geben kann. - Die 35mm-Kopien, mit denen ich vom Herzen her zu tun habe, sind nicht diejenigen Kopien, von denen Sie mir nachsagen, wie ich sie ihm Kino zu sehen bekäme. Außerdem, wie @stefan2 betonte, sind ja so einige Anlagen vernachlässigt worden. - Unter der klassischen 35mm-Kopie verstehe ich ebenfalls etwas ganz anderes, als sie. Wenngleich der Standard vieler Serienkopien seit Einführung des Digital Intermediates schlechter geworden ist, aber nicht als klassisch von mir angesehen wird. - Kein Problem, künftig 35mm-Dupnegative in 6k auszubelichten. Das kommt der 35mm-Kopie sehr zugute und irgendwelche Aus- und Umbauten sind überhaupt nicht erforderlich. Dies sollte der HDF einmal bei den Produzentenverbänden einfordern. - Mag sein, daß VHS und Blue ray den Bildstand vieler 35mm-Kinoprojektionen "locker schlagen", wie Sie sagen. Aber das ist seit Jahrzehnten schon so und hat nicht dazu geführt, solche Consumer-Medien auf Großbildwänden auszuwerten. @Stefan2 sollte auch seine Polemik zurückschrauben, die wenig ermutigt, sondern noch den Rest an Errungenschaften zerstäubt. Sie, @oceanic, haben bereits selbst die niedrige Datenrate angesprochen gegenüber DCI. Und auch DCI enthält noch Standards unterhalb des 35mm-Films. Völlig inakzeptabel. - Die Entmündigung und die Abhängigkeiten des Kinobetreibers mit Einverleibung digitalen Contents schreiten fort. Er bildet sich aber ein, mehr Programmfreiheiten zu besitzen. Ein Trugschluß. - Wenn, wie Sie es klaglos akzeptieren, die Auswertungskette vom Erfolg eines Films bestimmt ist. bekommen wir zunehmend eine Erosion und weitere Verkürzung der Auswertungsfristen für Filmtheater zu spüren. Auch wenn ein weniger erfolgreicher Film dann früher an den DVD-Start geht, so fühlen sich auch die "wenigen" Zuschauer, die ihm im Kino sahen, irgendwie betrogen. Aus diesen "wenigen" werden plötzlich sehr viele - glauben Sie mir. -
Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Bei Deinem Lob der Heim-Dijektion ist das aber zu selten herauslesbar gewesen. Wer unbedarft als verunsicherter Betreiber mitliest, denkt sich: "Aha, hier wird sogar die Blue-ray-Disk gegenüber der 35mm-Kopie gelobt. Sodenn entsorgen wir einfach unsere Normalfilmprojektoren und machen das halt auf die geforderte Weise. Oder: jetzt haben wir einen 2k DLP-Beamer, der im Grunde noch besser als Blue-ray und Player ist. Da bereits die Blue-ray s gelobt wurde, sind wir ja dann damit auf der sicheren Seite: Hauptsache digital." Defakto aber sehe ich sowohl bei 2k HD und erst recht Blue-ray Pixelfehler bzw. Auflösungsmängel gegenüber den voll-analogen und nicht durch digitale Intermediates beeinträchtigte 35mm-Kopien, selbst wenn diese mal etwas wackeln oder Unausgeglichenheiten aufweisen. Weder Blue-ray noch 2k HD sind großbildprojektionswürdig. Manch schlechte 35mm-Kopien weisen die natürlichere Struktur des feineren Bewegtkorns auf. Das Korn ist heute sehr fein, feinmaschiger als die Pixelstruktur des HD 2k oder SXRD 220-- Daher wird auch kein SXRD 105 oder 220 dringend benötigt, da es mit einwandfreier 35mm-Kopie und bilstandsgenauen Normalprojektoren sowie einem konzentrierten Vorführer (mit Fernglas) viel kostengünstiger bewerkstelligbar ist und auch den Betreiber weniger entmündigt. Wer ist denn so verrückt, und stellt sich ein Gerät wie den R 220 ins Haus, das sofort in "Feierabend" geht, sobald man am Gehäuse eine Schraube löst? Das wäre völlig gegen die Konvention dieser mittelständischen Branche, bei der immer die Tugend des Selfmade-Man ausgeprägt ist, wie immer man darüber denken mag. Aber das ist halt so in Theaterbetrieben und auch gut so. Blue-ray läßt mich völlig kalt. Mit kleinen Mängeln im Filmtheater kann man sehr gut leben, wenn man das Bewußtsein aufbringt, dass hier keine mit Home Cinema oder Bezahlfernsehen verbundelten Systeme installiert werden sollten. Wenn Du die Aufhebung der Kinofenster forderst, so ist nicht nur die Schließung der Dich besonders störenden Spielstätten an der Tagesordnung. Bedenke bitte ernsthaft, dass manch gute Projektion in einem in anderen Punkten recht inferioren und infernalischen Betrieben zu Haus ist, die man aus anderen Gründen meidet. Und umgekehrt: bisweilen programmatisch ambitionierte Häuser, mit motiviertem und menschlich bezahlten Personal, oft in älteren, architektonisch wertwollen Stätten können aus verschiedensten Gründen ein Technikproblem haben, das nicht auf die Schnelle abstellbar ist und sich über Jahren hinzieht. Das aus eigenen Kräften nicht immer reparierbar ist. Wenn Dein Wunsch nach Aufhebung der Schutzfristen Wirklichkeit wird, dann sehe ich keine Chance, dass es zur näheren Bewertung und Abwägung im Erhalt wichtiger Spielstätten kommt. Die Insolvenzwelle tob dann in chaotischem Zyklen und trifft auch engste Freunde, denen man dies nie gewünscht hat. Daher ist sowohl jedwede Djektion wie auch die Aufhebung der Kinofenster dringend aufzuhalten oder einzudämmen, so lange es nur eben geht. Und auch die DVD ist keine Ware, die vom Verband der Filmverleiher offiziell freigegeben wird, weil sie minderwertiger Substandard ist, der das Kinoimage untergräbt. Die sechstufige Kaskade ist schon jetzt desaströs genug für Filmtheater. Da sie neuerdings unter Beschuss steht, aber keinesfalls eine Fensterverlängerung zugunsten der Kinos auf der Agenda steht, so ist auch Ihr hoch-fragiles Beispiel kein Garant für die Wohlfahrt der Filmtheaterbranche. -
IMAX geht digital: 100 Sääle mit AMC.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Zur Frage "Was bringt uns das?" Gesenkte Betriebskosten sowie mehr und kleinere Säle lassen das branding von Imax m.E. mit den Standard-Kinos diffundieren. Der Roadshow-Charakter verfließt, die technologische und programmatische "Vereinheitlichung" nimmt auch hier ihren Gang: bis es - ähnlich THX - dieses Labels eines Tages nicht mehr bedarf, weil es zum Home Cinema-Entertainment wurde. Dazu gehören auch DCI-konforme Inhalte. Zu den gesenkten Betriebskosten: es klänge überzeugender, wenn sie angehoben würden. Denn auch daran erkennt man herausragende Veranstalter im Gegensatz zum FlexMax und Dumping einiger Kaufhauskinos. Ein "besseres Bild" als 15-Perf 70mm ist mit DLP/LCOS leider nicht möglich. Hier geht es um "Annäherungen", um Wege zur sog. Kostenersparnis, um im Chaos der medialen Freizeitaktivitäten zu "überwintern", ohne etwas wirklich Neues oder Besseres geschaffen zu haben. Imax wird kleiner und profaner. Das soll ich unterschreiben? Lieber nicht. :lol: -
Teile von "The Dark Knight" in native 65mm IMAX...
cinerama antwortete auf imax-freak's Thema in Allgemeines Board
Sie haben noch nicht verraten, wie Sie damit die 3-D-Frage lösen möchten. :wink: Sehen wir der Sache ins Auge: SXRD wird vermutlich für Imax nicht zur Anwendung kommen. -
Teile von "The Dark Knight" in native 65mm IMAX...
cinerama antwortete auf imax-freak's Thema in Allgemeines Board
Ron Fricke dreht noch an SAMSARA in 5-Perf 70, dann kommen 10 Minuten in Tykwers INTERNATIONAL (hier sollte man sehr vorsichtig sein mit den Erwartungen), und angeblich ein Western in 2008, der aber hernach leider durch den Digital Intermediate-Prozeß geschleift wird und nichts vom nativen Format mehr übrig lassen wird, könnte man sich ausmalen. "Neue Kinos" braucht das Land. Dann kommen auch wieder gute Formate zu ihrem Recht. :) -
IMAX geht digital: 100 Sääle mit AMC.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Da fehlt mir aber sehr der "Dr. des" in Deiner Kürzel-Liste - ist gar nicht fein! @oceanic: keine brandneue Meldung, sondern vor Wochen schon im "Filmecho" lanciert. Auch keine Spekulation von mir, denn dort steht schließlich der Hinweis, IMAX arbeite fieberhaft an einem eigenen Verfahren, das 2008 in seinen Häusern implementiert werde[n soll]. Was bringt uns das? Was bringt DLP-Imax besser, was nicht die 15-70-Kopien zu tragen imstande sind? Wenn in film-tech.com ein gestandener Large-Format-Spezialist wie Gukbrandt Imax dazu gratuliert, man sei auf dem rechten Wege nach so vielen Rückschlägen, so läßt das aufhorchen. Ein Rückblick: Die kinotechnischen Großerfolge der Geschichte hatten nie ein Investitionsproblem, so lange sich "episches" Entertainment mit dem Technikspektakel verband. Als Cinerama (wie Imax) an Inhalten kränkelte, wurden plötzlich Mängel an Investionsfähigkeit entdeckt, die Gesellschafter überwarfen sich. Da war es schon zu spät, und auch zwei Spielfilme kamen um 10 Jahre hinter dem Ereignishorizont. So "wechselte" man zum 1-Streifen Cinerama (um vorhandene curved screen-Häuser weiterhin zu bespielen), und später entledigte man sich auch dieser Häuser und verlieh mittelprächtige Sex- und Krimiplotten in wackligen 35mm-Kaschkopien. 1969 war Schluß mit dieser Firma. Warum sollte Imax über ein tragfähigeres Konzept verfügen? Die Fehler der Vergangenheit sprechen Bände. Das "Down-rezz" seiner Formate geht den selben Weg wie THX. Und was ist neu an Digitalprojektion auf Imax-Bidwänden? Nichts. Schon vor acht Jahren projizierte man mit 4 Stück DLP-DC-Bildwerfern auf die Imax-Bildwand im französischen Poitier - und gab es alsbald wieder auf. Anno 2007 wieder DLP: denn mit SXRD klappt es mit 3-D-Single-Projektor jedenfalls nicht. Es bliebe demnach beim DLP-"Dumping"-Verfahren... Jetzt wird gejammert, eine Kopie von nur $ 20 000 spiele auf einmal ihre Kosten nicht ein. Schon erstaunlich. Vor 37 Jahren klappte das noch bei Imax ganz prima. Denkt man an Dauerbrenner wie EASY RIDER (teils in 16mm gedreht) oder andererseits DOCTOR ZHIVAGO, so hätte deren Saalauslastung allemal genügt, um jed Wocher eine neue Blow-up Version auf 70mm zu bestellen. Fazit: Wer keine zugkräftigen Filme oder Kinoräume anbietet, kann auch keinen großen Leinwände betreiben, selbst wenn dort brandneues Home-Cinema-Equipment installiert würde (und das Datum für einen 12k-Panel-Projektor, der selbst für's Home Cinema verfügbar ist, setze ich spaßeshalber für das Jahr 2011 an.) Kein Weg aus der Kinokrise, sondern die Flucht zum Content der Broadcast-Verwerter. Denn der einzige Nutzen solcher Umrüstung (neben vermeintlicher "Kostenersparnis") liegt in der Option, Fernseh-Live-Events auszutrahlen: nur ein bisschen größer halt, als anderswo. Aber in der Sache und vom Wesen her: der gleiche Trend. Die Ursachen der Kinokrise sind noch immer nicht erkannt worden. -
Teile von "The Dark Knight" in native 65mm IMAX...
cinerama antwortete auf imax-freak's Thema in Allgemeines Board
Die Info ist schon mehrere Wochen alt. Das wäre natürlich schlecht. Denn ich will gerne die 70mm-Kopie sehen, keine digitalen Derivate. :wink: -
IMAX geht digital: 100 Sääle mit AMC.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Nein, weil völlig unzureichend. Daher eigene Entwicklungen angekündigt. Sieht man schon daran, dass BARAKA (5-perf 70) in 8k gescannt wird, was immer noch als unzureichend errachtet wird. Ergo bräuchte man 16 SXRD R 220-Beamer für das Vorgaben. Wie das dann aussieht, wird sich schon zeigen. -
Dieser "Bauch des Architekten" ist zu groß geworden im Zeitalter des Wellness und des "Waschbrettbrauchs", läßt sich sarkastisch ausführen. Der Entwickler der Immobilie und des geplanten Einkaufszentrums am Zoologischen Garten in Berlin, Herr Stindt, betonte, daß es unbedingt die Eigenschaft von Kinosälen sei, dunkel zu sein - daher bedürften sie der Architektur nicht. Grundsätzlich stellte er den Sinn eines Kinos an diesem Standort infrage: auf einem Architektursymposium 2005 war seine vehemente Auffassung, der Filmkonsum sei zu den Flachbildschirmen übergewandert. Und: Der ZOO PALAST habe mit "Zürcher Verlobung" eröffnet - ein Film, den heute keiner mehr sehen wolle, und so sei es auch mit diesem Kino. Sibyllinischer hatte sich der Pressesprecher von UCI, der von @preston sturges empfohlene Gerog Welles, bereits 2003 geäußert: http://www.morgenpost.de/content/2003/0...30252.html Und recht unsensibel leider Stadtentwicklungssenator Herr Strieder - im völligen Gegensatz übrigens zu den jüngsten "good will"-Erklärungen, vielleicht plötzlich wieder den gesamten Saal zu erhalten. Foto: Christine Kisorsy. http://www.50-jahre-zoopalast.de/ Die Autorin des Artikels "Träumen Androiden vom Kino" ( http://www.taz.de/index.php?id=archivse...6/21/a0158 ) wäre vielleicht noch an weiteren Punkten revisionsbedürftig: ihr Schluß aus der negativen Dialektik, der Erfolg gibt ihnen (den neuen Lichtspielhäusern) recht, wofür sie Besucherzahlen von 2000 geltend macht, würde heute umgekehrt geltend gemacht werden müssen: Programmkinos sind auf dem Vormarsch, Overscreening ist auf dem Rückmarsch (vom Home Cinema mit seinen Digital Cinema 2k- und THX-Systemen aber hier abgesehen). Veronika Rall situiert die Multiplexe "abgeschottet von Straßen [...] jenseits der Großstadt", um ihnen Seelenlosigkeit zu unterstellen und übersieht dabei die Multiplex-Standorte im Innenstadtbereich, die bekanntlich zur Marktbereinigung der "überholten" Spielstätten beitrugen. Der "Geruch von Mister Proper" ist für sie vielleicht eine Allusion auf den klinischen Säuberungswahn nach Maßgabe steriler Krankenhäuser. Aber den Geruch des Popcorns (einige verbinden ihn mit Fäulnis) hat sie nicht bemwerkt. Fabelhaft natürlich ihr Satz: "Auch hier tragen die Jungs und Mädels Uniform, ihr Einheitsoutfit verfolgt uns bis zur Kartenabreißerin, die ihr "ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend" so teilnahmslos runterrasselt wie ihre Kollegin in Los Angeles, Paris und Tokio. Das Bild ist überall das Gleiche." Oder: "Das Bild ist nicht zufällig das eines Hochsicherheitstrakts.". Und hierin vertritt sie den asketischen Standpunkt wider das Ereigniskino (und setzte es mir zu simpel erst mit Multiplexen gleich, zumal es die "Spektakelvorführungen" allzeit gegeben hatte): "Seine Blickachsen berauben uns des imaginären Raums in Kopf und Kino, sie stehlen uns die Distanz, die Träumer und Träumerin brauchen. Die unverhüllte Leinwand hängt uns gegenüber wie ein erbarmungsloses, lidloses Auge, ohne Versprechen auf ein Anderes setzt sie unseren Blick in eins mit der Wahrnehmung." Mit Breitwand und Raumton ist sie weniger warm geworden -aber dies mag auch sicherlich an Filmen der letzten drei Dekaden liegen, die eine arteigene Ästhetik hier verspielt haben. Generell hegt sie - zumeist mit Recht - Einwände gegen den Exploitationsfilm: "Statt den Schwindel auf der Leinwand zu inszenieren, versetzt der Multiplexfilm Blick und Erblicktes in eins, anstatt den Schwindel zu begreifen, empfinden wir ihn." Aber zu denen gehören auch weniger angefochtene Werke wie "Andrej Rubljow", "Playtime", "2001: A Space Odyssey" oder "Blade Runner" - von der Filmwissenschaft hoch geschätzt. Ihre Befürchtung bezieht sich eher auf die sozialen Wirkungen solcher "Multiplexfilme", wenn sie deren Akt der Aufführung im kinematographischen Raum heranzieht: "Mit dem Körper des Menschen verschwindet seine Welt, das reflektieren die anspruchsvolleren Multiplexfilme. Die Kommunikations- und Biotechnologien verwischen die Unterschiede zwischen Natur und Kultur, zwischen Mensch und Maschine, das sieht man auch auf der überdimensionalen Leinwand." Genau dies aber kann auch eine Erfahrungs- und Bewußtseineserweiterung darstellen, was Rudolf Harms in den 1920er Jahren bereits als Kinoerlebnis beschrieben hatte: ""Angestrebt wird dabei sowohl eine Ausschaltung der niederen Sinne (Druck-, Tast-, Geruchsempfindungen) wie die Ausschaltung alles dessen, was von der vollen Hingabe an das Kunstwerk ablenken könnte." (Aus: "Philosophie des Films", S. 40) Bild: Royal-Palast Berlin, 2004 Ein Verständnisproblem überkommt mich in ihrer dichotomischen Beobachtung "Statt uns als Geborene verliebt oder narzisstisch in Spiegeln zu identifizieren, eine unendliche Geborgenheit im imaginären, mütterlichen Raum des Kinos zu empfinden, bewegen wir uns in den Multiplexen und ihren Filmen im Realen, das keine Distanz duldet und die Differenz nicht kennt." Eigentlich wäre die Befreiung aus dem Narzißmus oder der Scheingeborgenheit seit dem Mutterschoß ein Postulat des Realismus! Der Realismus-Begriff koppelt sich bei der Autorin aber an die realistische (sie meint womöglich naturalistische) Darstellung von Technik und Gewalt im Multiplexkino. Gerade an diesem Punkt würde ich eine Verklärung dieser beiden Bereiche erkennen, die dem Realismus abschwört ebenso wie der zum Virtuellen in Verbindung stehenden Formextase etwa der Blockbuster-Filme mit dennoch höchst profanen und banalen "Alltagskonflikten", dort wo noch Menschen die Hauptrolle spielen. M.E. verkeht die Veronika Rall auch Ursache und Wirkung, wo sie schreibt: "Das Multiplex entlässt seine Zuschauer nicht entspannt, nicht schläfrig oder metaphysisch in die Fortsetzung der Traumarbeit vertieft. Abgekoppelt vom Informationsnabel des Kinos, sucht der Zuschauer von heute sofort, diesen zu ersetzen, die Reize müssen weiter fließen." Dafür ist nicht das Multiplex der Anstoß gewesen, sondern die Explosion der Multimedia-Gesellschaft, die sich im Multiplex nunmehr widerspiegelt: Filmtheater unterliegen Moden und Trends wie kaum ein anderes Gewerbe. Ebenfalls nicht falsch, aber stets auch umdrehbar ist ihre These "Das Leben? Eine Erkenntnis der Welt? Die virtuelle Welt verdrängt nichts mehr und schon gar nichts Sehenswertes." Es ließe sich entgegnen, daß die virtuelle Welt gegenüber der analogen Welt des früheren Eventkinos das Reale verdrängt hat. Es ist das Zuviel und das Überdeutliche, das Frau Rall aus kunstheoretischer Sicht stört. Aber dieses Zuviel ist in seiner filmischen Umsetzung keinesfalls - im optischen Sinne - überdeutlich oder gar naturalistisch (wie frühere Stummfilme oder der spätere Large-Format-Film) - selten sind mit der Digitalisierung in so unverbindlicher Weise und in visuell verflachter und diffuser Bildtexturierung fast alle Ansprüche eines Realismus über Bord geworfen worden. Daher - ganz einfach - sprechen auch alle vom virtuellen Film und virtuellen Welten. Schade aber, daß sie trotz ihrer an Schärfe wohltuenden Kulturkritik Kino und Fernsehen dort ineins setzt, wo es tatsächlich noch die auch von ihr ersehnte "Differenz" gibt: "Der Blick aus dem Fenster geht ins Leere, das Leben erschöpft sich in den Soapoperas, Dokusoaps und Realityshows des Fernsehens." Soweit aber ist es selbst im Blockbuster-Film nie gekommen. Und wenn der Blick ins Leere fällt (Schein statt Sein), dann ist ist auch kein "Fenster", durch das der Zuschauer schaut, zumal die Autorin noch gerade eben die rahmenlose und das Gesichtsfeld überblähende Übergröße der Bildwand kritisierte. Ja: mitunter haben wir in einigen Multiplexsälen heute wieder größere Bildwände als zuzeiten des Schachtelkino-Centers. Aber "The Window of the World" ist als Begriff eher an die 70mm-Verfahren geknüpft. Der Fensterbegriff in der Filmwissenschaft ist wiederum zur Gänze anders konnotiert - und hat mit Montage und Bewegung, Deleuze und Simmel zu tun, aber nicht die Bohne mit Kinoarchitektur und Technik. Somit hofft Veronika Rall recht diffus, würde ich anmerken, auf die Heterogenität und Diffusionen des Lebens - und eine Entsprechung im Kino. Ob darin auch unscharfe, digitale und mit Weichzeichner und unfreiwilligen Unschärfen befrachtete Filme einzusetzen sind und dem avancierten Naturalismus (vielleicht eines David Lean) positiv entgegenstehen, da dürfen Zweifel geäußert werden. Das "Ordnungssystem" der Multiplexe gegenüber der "Unordentlichkeit" in der Zurüstung der Kinos und Filmpaläste der 1920er Jahre, die darin den gesellschaftlichen Umschlag sichtbar machten, ist uniform und standardisiert. Damit spricht sie aber die Architektur nicht an, denn nur zu genau ist dort der Mangel oder der Überfluss ablesbar. Wir sollten uns jedoch nicht scheuen, die Phantasmen auch früherer Lichtspielhäuser zu demontieren, die wir zwar 2007 im Multiplexzeitalter mögen, und die auch Veronika Rall als Zeugen der Subjektphilosophie anführt. Leider offeriert die Praxis der poststrukturalistischen Filmheoretiker, Programmacher und kommunalen Kinos dieselbe Konformität im Filmtheaterbau wie im Plex: hier ist sie zudem seit den White-Cube und Black-Box-Theorien ästhetisch abgesegnet , womit die Verfügung des Künstlers, und des Autoren über sein Kunstwerk und dessen Präsentation "zurückgeholt" werde: im schwarzen Körper aufgeführt, erfährt das Kunstwerk keine "Beeinträchtigungen" mehr. Dafür als Beispiel die Ansicht eines Kinos nicht des Multiplexfilms, aber des Autorenfilms mit fast identischem Ambiente. Einzige Differenz ist hier nur, dass sich diese Raumkonzeption auf Traditionen des japanischen No-Theaters beruft, aber völlig identisch zu den benachbarten Multiplexsälen eines anderen - und eigentlich konkurrierenden - Betreibers ist. Ein Schildbürgerstreich:
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Die unabhängigen Einschätzungen interessierten mich. Wo der Telefonhörer liegt, ist mir schon noch geläufig. Danke für den "netten Mann" und andere Worthülsen, bin keine Frau. :lol:
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Das habe ich so ja nicht erfragt. Die Fragen waren äußerst konkret. Heißt es nicht eher Takelage (mit einem "l") und Flaggschiff (mit zwei "g") ?
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Neue Diskussionen und Spekulationen um das Objekt ZOO PALAST: http://www.berlinonline.de/berliner-zei...07391.html (Ich kann weder die eine noch die andere Version so ganz glauben. Immerhin bedarf es für einen 20-Jahresvertrag einer vorherigen Wirtschaftlichkeitsprüfung. Ein 20-Jahresvertrag war Vorbedingung der Bayerischen Immobilien-AG für ein Kinobjekt. Da der ganze Umbau - wild spekuliert - mind. 20 Mio. Euro kostet, ist weder das alte und noch weniger ein neues Kinogebäude wirtschaftlich tragbar. Das Riesenrad ändert nicht das Geringste an der Situation. Mal nachgefragt: baut UCI zurzeit irgendwo neue Kinos in Europa? Und wie sehen diese "neuen" Kinos aus?)
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Edit: abgetrennt aus: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...8a223ac428 Der 65-mm-Prozeß hat im Rahmen der moderneren heutigen Produktionsweise wenig "Sinn", behaupte ich immer wieder mit größtem Bedauern. Es sind ja wieder nur einige wenige Shots, die dann mit den Super-35-Drehanteilen zzgl. Tricknachbearbeitung über D.I. laufen. Das Potential dieses Formats ist heute nicht mehr auszuschöpfen und wird m.E. nicht wirksam angewendet. Siehe "As Good As It Gets" u.a. - ein sehr hartes Wort - "Rohrkrepierer". Der "Unterschied" zu anderen modernen Verfahren müsste daher fulminant und umwerfend sein. Dafür kenne ich kaum Beispiele der letzten 37 Jahre, Imax ausgenommen und die vorletzte David-Lean-Produktion. Vielleicht geignet aber für sehr ruhige, kontemplative Filme aus Deutschland - evt. bei Ulrike Ottinger oder Heinz Emigholz gut vorstellbar. Und für "naturalistische" Motive. Aber wer spielt diese Breitfilm-Kopien dann 10 Wochen im Hauptprogramm auf entsprechend 30 Meter breiter Bildwand? In der Rubrik "Neue Kinos braucht das Land" müßten sie erst entworfen werden. :)
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Die Autorin war einmal bei uns Dozentin. Im "wichtigsten Teil" nun - übrigens eine Parodie von @preston sturges, dem gestandenen Heros aus der Pisa-Studie - schafft er es doch glatt, Kracauer mit Krakau und Kubrick mit Kubrik (oder Kuckuck) zu verwechseln. So wundert kaum, daß die Programmredaktion im Kino Schauburg/Karlsruhe oft ähnlich deliriert. Der Facharzt wurde verständigt ... :wink:
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Zurück zum Thema "Neue Kinos braucht das Land", dazu Ausschnitte aus Veronika Ralls wie ich meine äußerst anregenden Artikel "Träumen Androiden vom Kino?" Sie haben die Matrix geändert: Wie die hypermodernen Multiplexkinos den Blick, die Wahrnehmung und die Körperlichkeit des Publikums wie auch die Realität des Films verändert haben. [...] Eine Klage scheint daher unangemessen, und gerade am Rand der Großstädte, wo die Multiplexe aus dem Boden schießen wie die Pilze, mag sich einiges zum Positiven verändert haben. Multiplexe aber verändern die Bewegung der Menschen, sie verändern ihre Haltung, ihren Blick, ihre Wahrnehmung, ihre Körperlichkeit genauso, wie sie die Filme verändern. [...] Multiplexe [...] Abgeschottet von den öffentlichen Straßen, von jedweden attraktiven Kneipen und Cafés nisten sie sich in Baulücken oder in den Speckgürteln der Großstädte ein. Ihrer Nachbarschaft assoziieren sich Einkaufszentren, wahre Kaufpaläste, die so verlässlich einige Ladenketten über die Welt verteilen[...]. Versorgungseinheiten für die Wohlhabenden, der Besucher tut wohl daran, über einen Geldbeutel oder eine Eintrittskarte zu verfügen, andernfalls wird man ihm die Türe weisen, schließlich bewegt man sich hier auf Privatgelände. Nicht der Bürger, der Konsument ist gesucht und gefragt. Und der soll sauber, clean sein und bleiben: keine Demonstrationen, keine Obdachlosen. Keine Flugblätter, keine Diskussionen. [...] Auch in den Gebäuden wird man den Geruch nach Meister Proper nicht los: dunkle Teppiche, die täglich mindestens einmal vom Reinigungspersonal gesaugt und shampooniert werden, große Glasflächen, die Transparenz suggerieren, wo das Gegenteil der Fall ist, die Räume sind hermetisch. [...] Auch hier tragen die Jungs und Mädels Uniform, ihr Einheitsoutfit verfolgt uns bis zur Kartenabreißerin, die ihr "ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend" so teilnahmslos runterrasselt wie ihre Kollegin in Los Angeles, Paris und Tokio. Das Bild ist überall das Gleiche. Doch nicht nur die Körper der Angestellten sind uniformiert und gerichtet, den Körpern der Besucher widerfährt nichts anderes. Bis hin zum Kinosessel wird ihnen diktiert, wie sie sich zu halten haben. Hier strecken, hier bücken. Hier nach unten. Dort nach oben. Hier essen. Dort ausscheiden. Nirgendwo rauchen. Wo das Auge des uniformierten Personals nicht ausreicht, ein uniformes Verhalten der Besucher zu garantieren, informieren unsichtbar angebrachte Überwachungskameras ein Wachpersonal über Abweichungen von der Hausordnung. Das Bild ist nicht zufällig das eines Hochsicherheitstrakts. Doch anders als in den öffentlichen Gefängnissen überspielen die Multiplexkinos den geschlossenen Raum, den sie als attraktiven feilbieten. [...] Die alles übersäuselnde Musik schließlich beruhigt den nervösesten Unterhaltungshäftling wie einen übersensiblen Flugpassagier und verfolgt ihn bis in die nobelst ausgestatteten Toiletten. [...] In den Multiplexen lässt sich nicht träumen. Hier habe ich zwar von jedem Sitzplatz eine optimale Sicht auf die Leinwand und sie wird, egal wo ich mich befinde, meinen Gesichtskreis überschreiten. Doch entspannt zurücklehnen darf ich mich nicht, denn die Leinwand ist nicht über meiner Blickachse, sondern darunter angebracht. Da mögen die Gesichter groß, wesentlich größer als in jedem herkömmlichen Kino sein - ich aber schaue auf sie hinab, anstatt zu ihnen aufzublicken. Hätte es ohne diesen Blick nach oben Rita Hayworth Gilda gegeben? Hätte Marilyn Monroe uns aus der Übersicht derartig fasziniert? Hätten Monty Clift, Gregory Peck oder James Dean uns je in ihren Bann geschlagen, wenn wir auf sie herabgeblickt hätten? Ich glaube nicht. Das moderne Multiplexkino ist nicht zufällig seltsam starlos, hier regieren die Technik, die Kameraführung, die Montage, die digitale Bearbeitung. Seine Blickachsen berauben uns des imaginären Raums in Kopf und Kino, sie stehlen uns die Distanz, die Träumer und Träumerin brauchen. Die unverhüllte Leinwand hängt uns gegenüber wie ein erbarmungsloses, lidloses Auge, ohne Versprechen auf ein Anderes setzt sie unseren Blick in eins mit der Wahrnehmung. Sie bezeichnet uns als allmächtiges Subjekt, um uns Tyrannen zu tyrannisieren. [...] Indem er den Körper des Schauspielers attackiert, in Stücke reißt oder an Felswänden marginalisiert, bringt der Multiplexfilm nicht die Projektion, sondern den Körper des Zuschauers selbst ins Spiel. Statt den Schwindel auf der Leinwand zu inszenieren, versetzt der Multiplexfilm Blick und Erblicktes in eins, anstatt den Schwindel zu begreifen, empfinden wir ihn. Bomben detonieren in unseren Augen, zerfetzte Flugzeugwracks fliegen uns um die Ohren, der Soundtrack raubt uns die Sinne. Es sind primäre Affekte um die Unversehrtheit unseres Körpers, auf die dieses Kino zielt: Jeder Kinobesuch eine Simulation ums Überleben. [...] Das, was dort geschieht, ist so real wie die Matrix im gleichnamigen Film der Wachowski-Brüder, und es ist nicht einmal sicher, ob mit der Matrix die Welt verschwindet: Präzise das Gefühl für diese Differenz kommt dem Cyborg-Zuschauer zunehmend abhanden.[...] Statt uns als Geborene verliebt oder narzisstisch in Spiegeln zu identifizieren, eine unendliche Geborgenheit im imaginären, mütterlichen Raum des Kinos zu empfinden, bewegen wir uns in den Multiplexen und ihren Filmen im Realen, das keine Distanz duldet und die Differenz nicht kennt. Mit der Wirklichkeit hat diese psychoanalytische Kategorie wenig zu schaffen, sie bezeichnet vielmehr die Ebene der lebensnotwendigen Bedürfnisse: Was wir brauchen, wird eingespeist. [...] Das Multiplex entlässt seine Zuschauer nicht entspannt, nicht schläfrig oder metaphysisch in die Fortsetzung der Traumarbeit vertieft. Abgekoppelt vom Informationsnabel des Kinos, sucht der Zuschauer von heute sofort, diesen zu ersetzen, die Reize müssen weiter fließen. Die Chance, ein Publikum im klassischen Sinne zu bilden, geht für den Zuschauer heute gegen null. Das Kino stellt keine Öffentlichkeit her, weder im Kinosaal noch später, wenn wir es längst verlassen haben. Wozu auch? Was sollte hier noch ausgestellt, welches Geheimnis veröffentlicht werden?[...] Die virtuelle Welt verdrängt nichts mehr und schon gar nichts Sehenswertes. Wir haben uns daran gewöhnt, bis auf unsere genetischen Muster hin durchsichtig zu sein, und wir haben uns daran gewöhnt, andere zu durchschauen. Der Blick aus dem Fenster geht ins Leere, das Leben erschöpft sich in den Soapoperas, Dokusoaps und Realityshows des Fernsehens. Obszön wie die Multiplexe ersetzen sie das Diffuse und die Heterogenität des gelebten Lebens durch eine dramaturgische Überschaubarkeit und eine Homogenität, menschliche Erfahrung definiert sich durch immer neue Schnittstellen und Benutzeroberflächen. Der Begriff der Reproduzierbarkeit zielt heute nur noch auf die des Menschen selbst, nicht mehr auf seine transzendentale Wahrnehmung einer Differenz. [...] Das Zeitalter der unendlichen Simulation, die von sich selbst nichts weiß und nichts wissen will, kann eine Subjektphilosophie gut und gerne entbehren. [...] Nur in einer Hinsicht hat Kracauer noch Recht: "Jene Zurüstung der Lichtspielhäuser", schrieb er 1926, "hat die Aufrichtigkeit für sich." Anstatt aber wie in den 20er-Jahren eine Selbsterkenntnis, einen "Mangel...unordentlich" auszudrücken, der sogar auf einen "Umschlag" der Gesellschaft zielt, inszenieren die Multiplexe heute außerordentlich ordentlich die Fülle an Reizen und garantieren obendrein ihre Befriedigung. Alte Filmpaläste und Kiezkinos mögen sterben, die Multiplexe florieren, weil sie reizen und gereizt werden. Das zahlt sich, rein darwinistisch gesehen, in ihrem und unserem Überleben aus. Vorläufig jedenfalls. Aus: http://www.taz.de/index.php?id=archivse...6/21/a0158 Wie sieht das Kino der Zukunft aus?
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Bye Bye Cinema ... Artikel der NEW YORK TIMES
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Auf Seite 11 der FFA-Studie finden sich entsprechende Zahlen für die sog. "Kunstkinos": http://www.filmfoerderungsanstalt.de/do...os2006.pdf Und hier auf S. 1 die Zahlen für Besucherrückgänge der letzten 5 Jahre: http://www.filmfoerderungsanstalt.de/do...2_2006.pdf -
In diesem Forum und in den Kinohierarchien sind Frauen unterrepräsentiert, ein Ärgernis. Es hat sich aber an den Universitäten aufgrund der Gleicjstellungsklausel geändert. Auch an den Schulen hat sich das Leistungsverhältnis längst umgekehrt zur traditionellen Männerdominanz, zunächst noch immer aber in den Geisteswissenschafften, aber vorpreschend in den Naturwissenschaften. Muß gefördert werden, auch von Kinobetreibern.
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Bye Bye Cinema ... Artikel der NEW YORK TIMES
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Du meinst die derzeitigen Zahlen? Habe sie noch nicht angeschaut, hatte im Kopf die Zahlen von 2006. Damals ein Plus für Kinos der AG-Kino/Gilde/KoKis von 18 %, für Multiplexe oder Kinocenter ein (prozentual) etwas geringeres Minus. -
Bye Bye Cinema ... Artikel der NEW YORK TIMES
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Es gab einen Besucheranstieg Mitte/Ende der 90er Jahre aufgrund neuer Multiplexe sowie der Einzelerfolge TITANIC usw. Ich bezog mich auf Deutschland, Vergleich 1958 und 2007. Ingesamt sind die Besucherzahlen rückgängig, während die Bevölkerungszahlen zunehmen. Angestiegen ist sie im Programmkinosektor (sehr löblich ud hoffnungsvoll!) Film boomt auf allen Kanälen, nicht aber immer mehr nur im Kino. Ich bleibe skeptisch. Wenn Sie die FFA-Zahlen einsehen, dann schaut es nicht so rosig aus. Wüßte keinen Grund, warum sich das revolutionär zum Positiven wenden sollte vor Ablauf der nächsten 2 Dekaden. -
Einige Allgemeine Fragen zur Digitalen Projektion...
cinerama antwortete auf UC-KA's Thema in Digitale Projektion
Schade, daß immer nur das Mittelmaß sich durchsetzt. Denn für die Architektur und die Leinwandphysiognomie der Filmtheater (-vielfalt) ist das nicht förderlich. Auf den von mir favorisierten Leinwänden und Betrachtungsabständen bevorzuge ich derzeit eine gute 35mm-VOLL-Analog-Kopie. Gerade auf den Filmfestspielen ist man immer wieder für einige exzellente Filmkopien dankbar, die sich von der DCI-Projektion via Barco 2k in einigen Parametern angenehm unterscheiden. Andere Zuschauer mögen dies natürlich anders sehen, für diese sind viele digital nachbearbeitete Produkte (Kantenanhebung, Verstärkung gröberer Bildelemente usw.) attraktiver.