Zum Inhalt springen

cinerama

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    10.478
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Tagessiege

    80

Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. cinerama

    Vor 50 Jahren

    Und wieviele Kinos hatten damals denn schon eine 4-Kanal Installation? Von Standard kann keine Rede sein. Durchaus war der Mehrkanal-Magnetton seit CinemaScope ein internationaler Standard, so wie auch die Verfahren Todd-AO oder Imax (letztere wurden trotz geringster Verbreitung dennoch zum internationalen Standard). Irgendwann erreichte die Marktdurchdringung in Westeuropa oder/und USA mit 35mm-4-Kanal Magnetton-Anlagen sogar 30% aller Kinos - das genaue Jahr weiß ich nicht aus dem Kopf, es steht aber in der Literatur. Und 4-Kanal Magnetton auf 35 Millimetern konnte sich als Verfahren immerhin über 3 Jahrzehnte halten (im Gegensatz zum Dolby-A-Lichtton, zum SDDS-Ton, zum DLP-Cinema today u.a. heute sehr lautstark umworbene Verfahren, die schon morgen keiner mehr braucht, wenn doch gar keine Kinosäle mehr anmietbar sind. In den Literaturen zur Kinematographie-Entwicklung ärgern mich immer wieder Statements, wie gerade zum Magnetton: - hat sich nicht durchgesetzt - war zu teuer und kaum verbreitet - war störanfällig und schwerfällig handhabbar - blätterte ab oder hatte nach wenigen Jahren der Lagerung einen irreparablen Höhenverlust etc. pp. Sicherlich war die Effekttonspur auf 35mm nie eine Primärfunktion, leider. Wohl zuzuschreiben dem zeitästhethischen Verständnis von Raumklang und Tonmischung: eben ein "programmatisch" und als Akzent eines Handlungsumschwunges ins Spiel gebrachter Toneffekt, der Pferdehufen, Blitz und Donner, Wasserplätschern oder die FlyBys "hervorzauberte", aber nicht für die Langzeit-Beschallung "durchkomponiert" wurde, da er keine diegetische Funktion hatte. Anders als heute, wo mit Atmo-Sound "virtuelle Räumlichkeit" wie die "Reklame" von Omnipotenz aufgrichtet wird, hinter der sich oft wenig mehr als "Geräuschkulisse" verbirgt, gab sich das Sound-Konzept "naturalistischer". Daher "langweilen" den 50er-Jahre-Fan viele heutige Tonmischungen, wo wenig Programm, aber immerzu die Dauerclusters berieseln. Ähnlich der ständig in Bewegung und freihand agierenden Kameraführung seit Dogma-95 - und seitdem in halb Hollywood - stöhnt aus mancher neuzeitlichen Soundmischung nur der Wille zur Erregung des Adrenalyn-Haushalts, weniger der mentalen Erregung, scheint mir. Könnte und sollte man heute die Blockbuster-Filme auch anders gestalten? In einem Moment der Kontemplation oder Konzentration, also der Ausschaltung oder der "Kadrierung des Ensembles", wie Deleuze es auszudrücken pflegte, würde wohl ein Moment des beherrschten Nachdenkens evoziert werden - und das wollen die meisten doch nicht im heutigen Eventkino nicht aufgezungen bekommen, oder? Wer hat so viel Geduld? Obwohl auch die unverbindliche "Berieselung" ja einen Zwang darstellt. In Ermangelung verbindlicher filmischer "Aussagen" und Langzeitprojekte (im US-Kino seit Ende der 1970er Jahre) triumphiert seither der "Klangteppich", diffus und schmenhaft - und folglich wurde der Surround-Kanal auch im ideologischen Sinne massiv aufgewertet, mehrheitlich wohl aus kommerziellen und nicht aus künstlerischen Erwägungen. Wo das Bild sich unter dem Vorwand des poetischen Ausdrucks ins Diffuse zurückzieht, kann der Ton nicht plötzlich verbindlich werden. "Jedem Bild sein Ton" - ließe sich ironisch zum Wandel in der Bild- und Tongestaltung sagen - und in die "Unverbindlichkeit" des nur flüchtig Angerissenen in der Postmoderne sind Demontagen eingelassen. Unter diesem Gesichtspunkt war dieser Tonkanal in der Anfangsphase der Raumtonentwicklung im Kino durchaus auch ausreichend, da immerhin die Frontkanäle die "Last" des Bild- und Orchesterpanoramas (auch heute noch ganz unverwechselbar auf 35mm-Magnetton zu erleben) zu tragen hatten. Trotz kleiner Abstriche läuft es mir heute immer wieder kalt den Rücken herunter, sobald ich 50er Jahre Magnettonkopien auf 35mm einlege. Echter, "präsenter" Ambience Sound, der auch dem natürlichen Orchesterklang am nächsten kommt. Bisweilen kritisch wurde es mit der Effekt-Spur auf 35mm eigentlich erst mit Einführung der MagOptical-Kopien, da die KS-Perforation mehr Platz in Anspruch nahm und die Effektspur "perlenschnuartig" ausdünnt wurde (Stichpunkt: Stolperton) Nicht unbedingt leistungsfähige und gegen Spitzenpegel geschützte Systeme. Aber: so wie sie installiert waren, weit oben an der Decke und als Breitbandlautsprecher, war das Schallfeld diffuser und weniger "ortbar" als mit Einführung der Dolby-Systeme und der damit verbundelten JBL 8330/40-Systeme, die zudem wie schwarze "Abhöranlagen" ausschauend die Saalarchitektur verschandelten. Schade, man hätte die Wandaussparungen der alten Breitbandlautsprecher mit neueren Systemen weiternutzen können. Warum wurde dies abgelehnt? Waren es nur akustische und technische Gründe, oder auch Verkaufsargumente für die JBL-Systeme? Fragen an die historisch interessierten Sound-Experten! War leider in den meisten Häusern der westeuropäischen Länder der Fall (wie gut die Anlagen in der DDR instand gehalten wurden, würde mich interessieren. Durch die VEB-Filmtheaterbetriebe gab es immerhin regelmässige Wartungsperioden, bei denen zumindest die Schäden repariert wurden oder auf bescheidenem Niveau normgerecht die Anlagen herzurichten waren). Im Ostblock war es umgekehrt. Da konnte man auch tlw. am V V umschalten mit welcher Variante man spielt. Gab es solch eine Umschaltung auch bei den "kapitalistischen" V V`s ?? Hatte ich auch mit Überraschung bei der DER SCHWEIGENDE STERN bemerkt: die 12 kHz steuerten m.W. den Ruhezustand an, schaltungstechnisch umgekehrt zum Westen. Ingesamt waren die ingenierwissenschaftlichen Leistungen und auch die Vielzahl der Formatentwicklungen in der RGW-Staaten ingeniöser und agiler als im Wilden Westen - trotz der Probleme der Umsetzungen der Ideen aufgrund der Mangelwirtschaft. Man schaute vom Westen ab, erfand etwas dazu und hatte dann die optimale Formatlösung gefunden. Ich hege davor mehr Respekt als vor Todd, Dolby, Lucas, Reisini und anderen Mischwarenverkäufern. Diese hatten durch schlechte Kompromisse in der vertikalen Diversifikation die von ihnen geschaffenen Werte untergraben und letzlich über Bord geworfen, anstatt in der Horizontalen zu bleiben und dort die Roadshow am Leben zu erhalten. Gut, daß daran einmal erinnert wird. Besonders die späten Fox-Filme wie ALIEN oder DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK zeigten dies. Übrigens mit hervorragenden Effektton auf 35mm! Von wegen...und das funktionierte alles nicht? Lassen wir uns überraschen, welche Dolby-Digital-Ton-Kopie in 50 Jahren noch spielt, ganz zu schweigen von den Harddiscs eines Digital Cinema. Und es ist gut, daß heute in der analogen Bild-Technik höchstwertige Sicherheitsvorkehrungen auf Polyester-Material getroffen werden können, was auf Basis des Magnetbandes eigentlich auch für den Ton gelten sollte. Hier ist der Stichpunkt "Re-Analogisierung" von Priorität, nachdem man lange Zeit glaubte, auf DVDs den Sound vergangener Epochen angeblich konserviert zu haben - offenbar eine Illusion. :wink: Zum Wandel der Kinorezeption hier ein Link - vielleicht ist dies die beste Reportage des Jahres zum Kino überhaupt (abzgl. der nicht so stimmigen Verklärung eher minderwertiger Kopienqualitäten): http://www.meinews.net/bye-t72328.html?...a6c53&
  2. cinerama

    Vor 50 Jahren

    reine mathematik ergibt eine weniger als einjährige laufzeit .... nun ja ... "irren ist menschlich" Nächtlicher Schreibfehler, man dankt den Korrektoren und Mathematikern. Laufzeit im RIVOLI vom 17.10.1956 bis 5.10.1958 - daher die fast zweijährige Laufzeit und die späteren Premieren in vielen anderen Städten, zudem auch noch in 35mm - dies war meine steile These auf "Untergrabung" des Verfahrens.. Wenn der Film mit 24 Bilder läuft und mit einer Videokamera mit 50 Hz Shutter aufgenommen wird, dann pumpt das Bild nur leicht. Bei 30 Bilder wäre das schon ein richtiges Flackern. Der Bekannte berichtet, es sei das typische 24 Hz-Flackern gewesen, bei OKLAHOMA! habe es anders geflackert. Ich kann dafür nicht bürgen und stelle das nur zur Diskussion. Wenn beide 65-mm-Versionen (24 f.p.s. und 30 f.p.s.) 1968 kopiert wurden, dann müßte in beiden Negativen die Moontrip-Szene herausgeschnitten worden sein, oder diese lag immer als separates Negativ vor und wurde in 35mm projziert. (Allerdings hatte ich eine "neue" LPP-Kopie hier von 1982/83: dort war auf 70mm die Moontrip-Szene eingefügt, aber ich versäumte darauf zu achten, von welchem Negativ das Randumfeld uns die Herkunft verrät. Dick May von Warner könnte dies wissen...) Weiß dies jemand von den internationalen experts?
  3. cinerama

    Vor 50 Jahren

    Ganz wunderbarer Report - und im Sinne des professionellen Journalismus eher rar, wo auf dem Sektor Filmtechnik vornehmlich nur "paremetrisch" oder "nostalgisch" geschrieben wird. Und er räumt auf mit den "Wundern von Todd-AO", die von Todd selbst schon frühzeitig demontiert wurden. Zur Theaterpraxis: In Dtl. gab es vor 1968 keine 70mm-Vorführungen von AROUND THE WORLD IN 80 DAYS. Die neu kopierte 70mm-Version von 1968 liegt offenbar bei 24 fps (zumindest meine Kopie), aber einige Amerikaner besagen, es gäbe auch 30 fps-Kopien aus dieser Zeit, und Ähnliches hörte ich auch von @stefan2 und von englischen Bradford-Berichten. Ich bin da aber unsicher, ob es sie wirklich gibt. Angeblich bewies nämlich das Flackern einer Videokamera beim Abfilmen einiger Leinwandszenen in Bradford eine Frequenz von nur 24 B/s, obwohl die Kopie mit 30 B/s angekündigt war. Müßte man noch einmal nachhaken! 1959 fand die Berlin-Premiere des Films statt und wochenlang wirbelte eine Serie in der Bildzeitung Spektakuläre zum Leben des Michael Todd auf. Die FILMBLÄTTER berichteten zuderzeit, das berliner CAPITOL (Ex-Universum am Lehniner Platz) werde nun auf Todd-AO umgebaut. Ein Bild zeigt nun eine völlige Entkernung des Saals, der doch erst 1950 von Gerhard Fritzsche neu eingerichtet wurde - erstaunlich, zumal nur eine (von mehreren) etwa 14 Meter breiten Panorama-Bildwänden dort installiert wurde. Der angekündigte Todd-AO-Film IN 80 TAGEN UM DIE WELT lief dann ab dem 17.10.1958 in "CinemaScope", so eine interne Mitteilung der betreuenden kinotechnischen Firma, die mir vorliegt. Angekündigt wurde in den Zeitungsannoncen überhaupt kein Format, lediglich "TRIUMPHALE MONSTRE SHOW". Zur gleichen Zeit standen auch in Hamburg und München spielfertige 70mm-Häuser zur Verfügung, die den Film nur in 35mm zeigen durften und dafür nochmalige und überflüssige Umbauten zu tätigen hatten. Auch das 'Savoy' am Steindamm war am dem 14. März 1957 längst 70-mm-spielfähig. Es schein eine langlebige Legende zu sein, daß Nichteinsätze von RAINTREE COUNTY und AROUND THE WORLD IN 80 DAYS immer wieder auf mangelnde Theater-Infrastrukturen abgeschoben wurden. Wie heute beim Digital Cinema war es eine Überlegung der Risiken, sodaß der Verleiher eine zweigleisige Distribution scheute wie der Teufel das Weihwasser. Daß es dennoch zu so vielen 70mm-Produktionen und Einsätzen kam, steht im Widerspruch zu Erlärungen und Ankündigungen namhafter Vertreter der damaligen Filmverbände. Brant Lobban schreibt in "Image Technology" vom Dec. 1986 in seinem Report IN THE SPLENDOR OF 70MM" in bezug auf AROUND THE WORLD IN 80 DAYS: With no 70mm projection facilities available in Britain, or the rest of Europe, the first two Todd-AO films were shwon using 35mm prints. "Oklahoma!" was released using the CinemaScope version and "Around the World in 80 days" using a reduction print comptaible withe CinemaScope. For some of the 'Around the World in 80 Days"-European roadshow engagements a special presentation system called "Cinestage" was deviced, A 35mm reduction print was made from tge original 65mm /24 f.p.s.) negative using the non-standatrd "squeeze" factor of 1.56 which was calculated to maintain all the original picture information. When projected through the appropiate anamorphic attachmanet, the screen had an aspect ratio of 2.2:1 the same as if a 70mm print was actually being shown. Erstlaufzeit war vom 17.10.1957 bis zum 5.10.1958 im New Yorker 'RIVOLI', eine fast zweijährige ununterbrochene Roadshow, während dessen der Film in anderen US-Städten und in Westeuropa mitunter erst 14 Monate später anlief, und dann doch nur in 35mm, obwohl bereits etliche Häuser für Tdod-AO ausgerüstet waren. Wie so manchesmal irrt der gute Grant Lobban in seiner Angabe zur Theatersituation (und wiederholt den Kanon seiner Vorführerlaufbahn): es gab selbstverständlich mehrere europäische Todd-AO-Theater zur Zeit der Erstaufführung von AROUND THE WORLD IN 80 DAYS
  4. cinerama

    Kinoorgel

    Unbedingt erhalten! Stummfilm-Events haben eine Zukunft. In diesem Sinne: Glück auf!
  5. Sehr "gesellschaftkritisch" sind Sie von Natur aus eher nicht, sonst kämen hier nicht solche Allgemeinplätze zutage. Es gibt eine Reihe an Untersuchungen, Büchern und Dissertationen, die den Wandel der Kinostrukturen untersuchen. Dann widersprechen Sie sich leider selbst: "vertriebsstruktur und technolgie ist seit fast einem jahrhundert unverändert ... 35mm film wird in einem dunklem saal, in dem publikum, in reihenbestuhlung vor einer bildwand sitzt, auf eben diese geworfen". Auch hier haben sich die Bezugsmodelle (und Kinotypen, siehe Verzehrkino, Mehrsaalkino, Multiplexe, DCI-Säle ... bald HD-Spielfilm-Content an jeder Ecke) sehr geändert. Durch Aushöhlung der 35mm-Infrastruktur (= Wegfall der Kinofenster und ubiquitäre Content-Verfügbarkeit) würden nochmals gravierende Änderungen, diesmal auch Einbrüche inkraft treten. Ein "gigantisches Kinosterben" setzt an (so neulich ein junger KoKi-Betreiber auf der Jahresversammlung des Verbandes, der durchaus digitalem Conent sehr zugeneigt ist.) Nicht die sofortige Schließung aller Kinos kommt über uns herein, aber im Domino-Prinzip der sehr vieler Spielstätten mit Ablauf des Pachtvertrages oder einsetzender Insolvenz, auch und gerade derjenigen oder auch der Multiplexe, die durch die Hypotheken des Digital Cinema belastet sind. Schließlich müssen auch die Bilanzen stimmen, und der Wegfall der Kinofenster dürfte zum sehr geschwinden Sterben von etwa 40% aller Kinos führen, so auch kürzliche Stellungnahmen von Branchenverantwortlichen in Blickpunkt:Film (@preston sturges zeigt sich ja nicht so gerne für die "unangenehmen Seiten" des Lebens "verantwortlich" - ein Mann des Marketings kennt keine "negativen" Prognosen :wink: ). Jeder Betrieb bräuchte nur einmal in seine Deckungsbeitragsrechnung einen zehn- oder zwanzigprozentigen Besucherrückgang (der durchaus für 2009 oder 2010 denkbar wäre) als Excel-Wert einzusetzen, und man sieht sofort, dass der Ofen aus ist. Unabhängig davon, ob mit oder ohne "Digital Cinema" disponiert wird. Der Kuchen ist nicht beliebig aufteilbar, und die Aufnahmefähigkeit des Konsumenten ist begrenzt: er muß wählen. Noch etwas zu den "ewigen Werten", die Sie beschwören (gleichwohl Sie den Errungenschaften des Filmbandes bedauerlicherweise "abgeschworen" haben und 70mm bald folgen wird): an solche Ewigkeiten glaube der, der sein individuelle Religion kultiviert. Mögen einige Faktoren, etwa das menschliche Bedürfnis "auszugehen" oder sich zu "treffen", durchaus noch einige Zeit von Bedeutung sein, so sind es alle anderen um so weniger. So wenig, wie das Filmband von Ewigkeit ist, so auch die vermeintliche ewig währende Gewissheit, Menschen würden sich dem Zwang beugen, 2 Std. lang eine Theater- oder Kinoaufführung zu besuchen, denn dies widerstrebt nach neueren soziokulturellen Analysen vielen Individualismen der jetzt angebrochenen Epoche. Die heilige Kirche des "dunklen Saals" ist ebenfalls längst technisch substituiert: wir wissen von Projektionsschirmen des Home Cinema, die auch in relative hellen Räumen reflexionsfähig sind. Wir hörten von Entwicklungen (etwa der Uni Weimar), nach denen Beamer, gekoppelt an eine Software und eine Kamera, in der Lage sind, ihre Projektionsbilder annähernd farbgetreu und verzeichnungsfrei auf geometrisch unebene Objekte (angeblich sogar Bücherschränke) zu werden, um darauf Filme zu sehen. Es macht also daovn abweichend Sinn, ein photochemisch hochwertiges Filmbandoriginal für equisite Filmtheater am Leben zu erhalten, anstatt austauschbaren Content zu beziehen. Häuser mit HDTV-Equipment werde ich nicht betreten und empfehle in diesem Falle allen Forumsmitgliedern, wie es bereits @stefan2 tat, sich eine Blue-ray Anlage und einen Full-HD-Beamer zuzulegen, um damit der Theaterbranche klar zu machen, daß man nicht gewillt ist, für so etwas außerhalb der eigen Wände noch Eintritt zu zahlen. Das klingt hart, zumal die Theaterbranche wenig Einfluss auf die Belieferung durch die produzierenden Filmschaffenden und Companies hat, aber andererseits ist es tödlich, sich auf Beschwörungen zurückzuziehen, die den öffentlichen Kinoraum eine rosige Zukunft prognostizieren. In diesem Jahr in Dtl. wohl 4,7% Besucherrückgang (in USA derzeit 7%!), 2009 sind es vielleicht schon 20%, mit oder ohne 3-D-Vorführungen, leider. Der "Untergang des Kinos" war immer eine Möglichkeit. Diese Prognose ins Lächerliche zu stellen, ist selbst schon lächerlich. Selbstverständlich sind Branchen und Kulturformen zusammengebrochen. Einige verschwanden für immer, einige bestanden in veränderter Formation auch weiterhin. Man sollte eben aufpassen, bestimmte "destruktive Prozesse" nicht noch zu beschleunigen. Die Filmproduktion und Vielfalt, auch die individuelle Freiheit der Konsumenten eben so wie die der Filmemacher wird durch digitale Medien stark ansteigen. Die Kinoverwertung wird massiv an Bedeutung verlieren, da sie ihrer (hochkapitalistischen Natur nach) auf exklusve und solitäre Verwertungsweisen angewiesen ist: auf einen regional vorrangigen, fast monopolartigen Status innerhalb der Freizeit- und Verwertungsindustrie, und so lange sie die Warenknappheit (d.h. Alleinstellungsmerkmale, aber auch teure Filmkopien von 70mm bis Imax oder auch Autorenfilme und Festivals im exklusiven Sondereinsatz) zur Marktposition und zum Standortfaktor ausbauen konnte. Derzeit - trotz eines filmischen Überangebots! - scheinen diese Fundamente wegzuschmelzen: immer mehr Kinosäle vermieten an Konferenzen, Universitäten oder für TV-Live-Events. Daher, lieber Mr. @sturges, würde ich Sie schon bitten, kritische Thesen nicht als "Blödsinn" zu bepöbeln. Es ist zu bezweifeln, dass irgendjemand derzeit imstande ist zu sagen, wie die Kinobranche in fünf oder zehn Jahren aussieht, denn zu schwerwiegend sind die kulturellen und technischen Umbrüche der letzten Jahre: viel schwerwiegender als die Einführung des Radios, des Tonfilms, des Fernsehens, der Farb- und Breitleinwand, des Computers oder der Multiplexkinos. Das Digitalkino will sich mit modernen Freizeitformen und Rezeptionsweisen "vernetzen". Das ist natürlich eine andere Strategie als die vergangener Epochen, als die Kinobranche sich davon "abzuheben" versuchte. Hier verschmelzen künftig Freizeitformen, und es ist nicht mehr in aller Klarheit unterscheidbar und einmalig, Kinosäle aufzusuchen wie zu Zeiten der "Warenverknappung" (die gleichwohl im Umfang des Filmangebots viel eintöniger und einseitiger gewesen war.) Mr. @sturges: auch als Marketing-Mensch sollte man sich ein wenig im dialektischen Denken (Hegel und andere Strömungen) einüben. Die modernen Firmen stellen bereits Philosophen oder Soziologen ein, weil Sie erkennen, wie hohl ihre Forschrittsphrasen klingen, die im Widerspruch zur Wirklichkeit stehen.
  6. Natürlich läßt sich die Zukfunft nicht mit Sarkasmus oder Pessimismus angehen. Eben so wenig aber mit Schönfärberei. (Und dennoch übernimmt das Reinigungspersonal zunehmend Aufgaben der Projektion, das wissen Sie ganz gut aus anderen Betrieben. Oder das Projektionspersonal reinigt die Säle, und wird künftig mehr Reinungs- als Projektionskraft, wenn man ältere Arbeitsverträge fortführen möchte.) Schaut man sich die Vertriebsstrukturen und auch Kinoarchitekturen und Technologien der 20er, 50er/60er Jahre und der Jetztzeit und deren Berufsbilder an, sehen wir, dass fast alles davon nicht mehr existiert und geschleift wurde. Es bleibt jedem überlassen, sich eher mit heutigen Bedingungen anzufreunden, oder dazu in Widerspruch künftige (oder vergangene) Kinokulturen zu beschreiben. Meine Devise: um 2009 knirscht es so gewaltig in der Branche, daß schwer auszumalen ist, welche neuen Kinoformen in Nachfolge der alten entstehen werden. Aus diesem Grunde ist die Beibehaltung des bestehenden Zustandes von allen Übeln möglicherweise das Allergeringste, so lange es mit 35mm-Vertrieb und den bestehenden Pachtverträgen einigermassen funktioniert! Eine "Lösung" ist dies nicht, aber das, was kommt, erscheint mir wie die Büchse der Pandora - diese Büchse braucht keine Filmtheater mehr. 8)
  7. OK, jetzt werden wir konkret: Welche Aufgaben hat der Vorführer der Zukunft? Werden seine Aufgaben vielleicht sogar von einer zentralen Stelle erledigt? (Ähnlich wie bei der Deutschen Bahn: Alle Stellwerke werden von einem Knotenpunkt gestellt). Die Festplattenlösung wird wahrscheinlich nicht auf Dauer praktiziert werden. Ziel wird wohl eine andere Technik sein, eine Übertragung auf anderem Weg. Z.B. Netzwerk oder Satellit. Dann würde man, so wie Odiug oben schreibt, wirklich keine Vorführer mehr brauchen... Das ist absolut korrekt und im Sinne der "Verschlankung" der Produktionsabläufe dringend (und bei Strafe des Untergangs des Unternehmers) geboten - völlig unumgänglich, so unbeliebt man sich mit solcher Verdeutlichung hier auch macht. Es wird natürlich immer Ausnahmen geben, auch einige umgelernte Mitarbeiter, und natürlich auch den Mischbetrieb in einer Übergangszeit. Da die meisten Betriebe seit Jahren/Jahrzehnten sich keine gerlernten Filmvorführer mehr leisten wollen oder auch nicht können, ist klar, daß nach einer Umrüstung Verleiher u.a. Zulieferanten eine "Lücke" entdecken, wo man die Kostenspirale für den Kinobetreiber auf das Niveau zurückfahren kann, auf welchem er stets am Existenzminimum überlebt. Seit vielen Jahren ist es üblich (auch bei @preston sturges trotz der "harmonisch" klingenden Predigten), daß hier mit Anlernkräften und Studenten gearbeitet wird, kaum mehr mit voll ausgebildeten spezifischen Fachkräften oder Mitarbeitern, die über Einkommen verfügen, mit dem man auch eine Familie durchbringen könnte. Weiters glaube ich an keine volle Durchdringung des bestehenden Kinomarktes mit digitalem Content, weil die bisherige "Kinolandschaft" auf solcher Basis und in der bisherigen Form nicht fortexistieren könnte. Eine weitere These lautet, dass der Multimedia-Boom und die verkündete Absicht, auch jenseits des Kinos und der Kaskadenauswertung "neue Vertriebswege" des Digital Content einzuschlagen ("nicht jeder Film muss im Kino laufen", oder: "die Einsätze bringen dort fast nur Verluste") zu einem möglichen Crash der Kinoinfrasstruktur führen könnten. Zwar soll nicht nur dem Untergang das Wort geredet werden, aber die Begründung des @preston sturges, wie schön und wichtig die menschliche Komponente sei, halte ich für "Propaganda", zumal die beschriebenen Aufgaben eben so gut von Theaterleiterassistenten oder Reinigungskräften übernommen werden können. Der technische "Fortschritt" beruht hier auf der Reduzierung der manuellen Abläufe und der Wareneinsatzquote. Jeder weiß dies, und ich verstehe nicht, dass hier eine Art "Sozialprogramm" vorgegaukelt wird, das schon jetzt, unter den Bedingungen des 35mm-Betriebs (oder des Mischbetriebs) beständig am Bröckeln ist.
  8. Das Blockbuster-Syndrom, der noch den letzten Faulenzer ins Kino lockt, unbesehen einer Vorinformation oder inhaltlichen Identifikation - das hat heute eine Egendynamik angenommen. D.h.: alle acht Wochen ein "Knaller", den alle gesehen haben wollen, um dort als Indiviuum am Kinostandort von anderen oder von Bekannten "gesehen" zu werden. Man könnte ebenso gut Fußball-Weltmeisterschaft im Kino zeigen oder die Säle an überlaufene Universitätsvorlesungen vermieten, um zu einer gesichterten Auslastung zu gelangen. Die Bewertung von a) Filmkunst b) Entertainment c) Ästhetik e) didaktischem Wert f) technologischem Wert g) Zukunftsperspektiven, ist aus Ihrer Taxierung des Films BEOWULF eben nicht ableitbar. Diese Dinge sollte man schon zu trennen bemüht sein. Ebenso die sporadischen Einbauten von UCI (in Dtl. übrigens keine "500" Säle, wie sie schreiben!) und die vorsichtige Zurückhaltung sämtlicher anderer Mulitplexe, Kino-Ketten und Mittelstands- oder Kleinbetriebe in Deutschland. Im Großraum Berlin - großdeutsche Weltstadt - ruft niemand nach digitalem BEOWULF-Einsatz. Habe nichts davon gehört. In Karlsruhe läuft er digital 2-D, in Berlin in IMAX-3-D. Das sind für mich die Maßstäbe in der Wiedergabegüte. 8)
  9. Kennt jemand aus dem letzten Vierteljahrhundert "gefadete" Film-Kopien als Regelfall? Möglicherweise werden ja einige davon diverse Digitalmasters und Harddiscs um das zwanzigfache an Lebenszeit überdauern. Jedenfalls kann ich mit meinen Einlagerungen (ausgewählte Filmbandoriginale plus ausgesuchte Abspieltechnik) ruhig schlafen. :)
  10. Aha, die Personbilanz ist ausgezeichnet. Das hört ein jeder gern. Woher stammen diese profunden Angaben? Vom HDF? Von VERDI? Von der FFA oder den Betriebsräten? ... ist mir soweit nicht bekannt. Dann soll das Saallicht an die Leuchtdichte eines DCI-Projektors angepasst werden. Auch gut: für Filmbandwiedergabe also hat es demnach niet DCI "erfunden". Dann soll die Farbigkeit des Saallichtes plötzlich "angepaßt" werden. Da werden sich einige Betreiber freuen, die ihre Wandstrahler und die Tubelights wieder ausbauen dürfen. "Neue Auswertungsformen entstehen": Herrlich, dass so viel Fernsehware dabei anfällig wird. Für mich ebenso interessant der Tenor von Frau Tornow beim jüngsten Branchentreff in München: Die digitalen Märkte blühen auf und bilden gegenüber den bisherigen Vertriebswegen wie der Kaskadenauswertung ganz neue Vertriebsstrukturen. Und: sie wüßte gar nicht, ob man jeden Film unbedingt ins Kinos bringen sollte, da eine Übersättigung des Programmangebots bestünde. (Mit anderen Worten: für die Majorität der digitalen Anbieter ist Kino "ein alter Hut", den sie kaum noch brauchen.) Schön, daß durch DCI so viele neue Arbeitsplätze entstehen. Die entstehen natürlich immer, die Erde dreht sich ebenfalls weiter. Fragt sich nur, wie die "Bilanz" aussieht. Als Schröder & Co Agenda 2010 und andere Spar- und Streichprojekte verabschiedete, war das Versprechen groß, die Wirtschaft ziehe an und neue Arbeitsplätze entstünden. Alle wissen, was aus solchen Verheissungen wurde. Alle wissen auch, was aus den Prognosen Mitte der 1990er Jahre wurde, daß die Verdopplung der Kinplätze keine negativen Auswirkungen zeitigen würde. Schön allemal, daß mit einem DCI-Projektor erstmals im Kino die Projektions-Anlagen "kalibriert" werden können. Da weiss man endlich, was man 100 Jahre für einen Dreck betrieben hat, der ja - selbst 10 Jahre nach den ersten "Roll-out"-Versprechen von 1997 - nachwievor so verläßlich am Laufen ist. :wink:
  11. Schön, daß Sie "Jim" Camerons neuen Film - noch vor uns - gesehen haben. Seit 12 Jahren keinen Film mehr gedreht, so muss eben 2009 alles 12 x so gut werden. :wink: Vor kurzem schwärmten Sie für den kommenden BEOWULF. Nun laufen die Kunden davon, und Cameron muß her, als Zeuge für einen angeblichen Technologierückstand der deutschen Kinos gegenüber den amerikanischen. Na ja, mir sind einige US-Kinos und Kopierwerke und D.I.-Schmieden bekannt. Ich sehe keinen deutschen Rückstand, allenfalls eine mitunter klügere und bedachtere Investitionshaltung in Germany u.a. Ländern, die eine eigene Infrastruktur besitzen.
  12. Das letzte Thema - kurzum - war, dass eine Silberleinwand nicht "besser" leuchtet. Da einige User hier bereits seit den 70er Jahren in Kinos 3-D-Einrichtungen einbauten, ist das Erfahrungsspektrum nicht gering. Welche Sitzplätze belegen Sie eigentlich vorzugsweise, sobald Sie 3-D-Vorstellungen besuchen?
  13. Da ausdrücklich die (für HD-Verhältnisse) noch halbwegs gelungene 35mm-Ausbelichtung in der Branche immer wieder gelobt wurde (besser wäre natürlich immer ein 35mm- oder 16mm-Dreh gewesen!), verstehe ich Ihren guten Rat, besser eine DVD und VHS-Kassette als Maßstab zu nehmen, leider nicht ganz. Ich weiß, dass Sie diese bei sich während der Projektion natürlich kalibrieren können (währenddessen sich die 35mm-Kopie Ihres Erachtens - wortwörtlich - "destruktiv" kalibriert). Nehmen Sie mir bitte aber ab, daß ich mich auf die Aufnahmegüten, nicht auf die 35mm-Printqualitäten bezog.
  14. Nennt sich "Globalisierung": Machtkonzentration und Kontrolle in der Hand von wenigen. Angebliche Vielfalt, aber wie "Pay TV" per Knopfdruck. Und menschenleere Filmtheater(architekturen & -betriebe), in der Atmosphäre so steril wie die Media-Märkte (die wiederum hundertmal mehr Personal brauchen, aber sich zumindest nie "Theater" nannten). Berechnungen für - denkbare - Negativszenarios sind in der Spaßgesellschaft nicht ganz so populär (auch nicht im HDF), daher wird sich kaum jemand trauen, skeptische Prognosen zu erstellen, könnte ihn doch der Vorwurf mangelnder Loyalität zur Branche (und eine baldige Abwahl) ereilen. Wir werden darüber nichts hören! Ist also ähnlich wie in der Politik, da schweigt man auch bis zu dem Tag, wo es gar nicht mehr weitergeht. :lol:
  15. Hatte wenig Texturen und Feinzeichnungen im Schwarz, die Lichter überstrahlt. Schärfe fehlte. Und ästhethisch als Film-Noir- und Comic-Imitation nirgendwo sattelfest. Verweise zur weiteren Schwarz-weiß-Diskussion an Ihren Kollegen in K., der sich jedoch auf den genau umgekehrten Weg bezieht - vielleicht können Sie beide sich ja eher auf einen Kompromiß verständigen: Nun hatten wir umgekehrt hierzu SIN CITY in HD, ausbelichtet auf 35mm und alle waren beeeeeeeeeegeistert. :wink:
  16. :) Wann wurden in den letzten 10, 20, 30 Jahren 1500 Kinos 3D fähig? Viel, viel mehr als nur 1500: und zwar auf 35mm und dies weltweit schon in den 1950ern und 1970ern. Und einige seit den 1960ern auf 70mm Und ein paar auf Imax seit den 1990ern. Der Aufbruch der Menschheit fand nicht erst 2009 statt, im Jahre des Herrn und der Digital Cinema Initiatives... Sich verantwortlich verhalten, heißt, einen Bezug auch zur Gegenwart und zur Geschichte zu akzeptieren. Gerade jetzt, im November 2007, werden in Los Angeles einige 3-D-Filme auf 35mm neu kopiert. Schon gewusst? Mindestens 250 Millionen Euro würde die Umrüstung aller deutschen Kinos wohl kosten. Beileibe nicht alle Kinos werden auf 3D umrüsten, am wenigsten wohl die Programmkinos. Die Geschäftsführerin der AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater, Eva Matlok: "Wir sehen in unserem Marktsegment relativ wenig Potenzial"
  17. Könnten derartige Fachveröffentlichungen aus USA zur DLP-Technik, zu 2k und DCI hier einmal vorgestellt werden? Man möchte ja die hiesigen Betreiber vor noch weiterem Unfug bewahren. :wink:
  18. DCI ist nicht schärfer als 99.9% klassische 35mm-Projektion. Das zu beurteilen ist Sache alter, wirklich sehr erfahrener Branchenhasen jenseits der 60, mußte ich immer wieder feststellen, auch der klassisch erfahrenen Kameraleute und Kopierwerksspezies. Die Betonung liegt auf a) Lebenserfahrung und b) Höchstmaß an Beschäftigung auch mit klassischen Filmverfahren und Filmen der letzten 50 (!!!) Jahre. Der Unterschied zwischen unserer beider Wahrnehmung: Sie würden explizit nur das aktuelle, ja, mehr noch, das übermorgen Mögliche als einzige Produktionspraxis zur Kenntnis und zum Maßstab nehmen wollen. Bei mir umgekehrt: die Zeit vor Digital Intermediates (also das gesamte 19. und 20. Jahrhundert) ist für mich reich an Ausbeute. Auch daran nehme ich Mass, wenn ich zu Bildgüten der Jetztzeit eine skeptische Auffassung vertrete. Hierfür gibt es SMPTE, ANSI, DIN, ISO u.a. Standards. Liest man Ihre These, so hätte es nie filmische Normen gegeben, sondern nur Chaos im Filmgewerbe. Jedenfalls kann ich für die Massenkopierungen, mit denen ich zu tun hatte, versichern, dass die hiesige Prozeßkontrolle es erlaubte, 500 Kopien oder mehr von einem Negativ bei gleichbleibender Güte zu ziehen. Das ist nicht immer und überall so gewesen, leider, aber zum Glück in meinem Umfeld so geschehen. Nach hundert Durchläufen ist ein Film nicht beschädigt, wenn gut vorgeführt wird. Für "10 ooo" Aufführungen eines Digital Masters kann ich leider keine Angabe machen. Manche erlebten schon beim dritten Abspiel (Berlinale, Cannes) ihre ersten Crachs: Umblendung auf 35mm-Kopie. Wir noch heute so gemacht bei großen Premieren, die 35mm Backup-Lösung. Und manche (etwas Zack Snyder bei seiner Weltpremiere im eigentlich voll digitalisierten Berlinale-Palast) zeigte dort persönlich "300" unbedingt auf 35mm-Kopie. Falsch. Aufloesung ist Aufloesung. Ohne Filmkorn keine Auflösung, @oceanic. Es ist eben so wenig wie das Pixel eine "Störung", sondern genuiner Bilderzeuger. Dann sage ich Ihnen gerne noch einmal, daß auflösungstechnisch ein Printfilm 8k und mehr erreicht. Die wievielte Generation es ist, beeinträchtigt diesen Faktor wenig. Und selbst wenn es ungünstigenfalls so wäre - so können Sie von einem derart ausbelichteten Film (Beispiel: 65mm-Imax-Dreh und anschliessende Verkleinerung auf 35mm-Normalformat) weit mehr erwarten, als von DCI 2k jpeg 2000-Vorführungen. Es interessiert nur niemanden zurzeit, leider. Das hat nichts mit DCI zu tun. Wenn man auf 35mm Film aufnimmt, kann natuerlich auch hier der Bildstand mau sein. Nicht wenn man digital dreht, dann ist der Bildstand perfekt, da DCI immer perfekten Bildstand hat - wenn da der Bild Eben: es hat mit DCI nichts zu tun, daher kann DCI keine perfekten Bildstand haben, da DCI auch kein Gerät ist. :wink: Jede elektronische Aufnahme hat mit Bildstandsfragen i.d.R. nichts zu tun. Daher kann auch DCI dieser Verdienst nicht zugesprochen werden. :wink: Mich wundert ein wenig Ihr Loblied auf DCI, da Sie vor noch 1 Jahre bemüht waren, diesem Standardvorschlag auszuweichen - ihn geradezu attackierten, um unabhängigen Produktionen keine Hürden in den Weg zu llegen. Da liegen Sie womöglich nicht einmal falsch. Wir werden schon sehen, wie weit deren Solidarität mit der Filmtheaterbranche geht. Die Änderungen sind so gewaltig, dass deren Folgen unabsehbar sind. Das sprengt ultimativ den Rahmen eines Forums für Kinoleute und Filmvorführer. Die Devise "Digitalprojektor eingebaut, alles wird gut" ist völlig unbewiesen. Es könnte eben so auch zu destruktiven Änderungen in der Filmtheaterbranche führen, wovon allemal ich fest überzeugt bin. Am Rande: mit VHS habe ich nichts zu tun, mit DVD ebenfalls nicht. 35mm-Negative und schöne Kopien erfreuen mein Auge. :)
  19. Der Vergleich hinkt: gerade SIN CITY ist wegen der Probleme und Defizite digitaler Bildaufnahme (und Einschränkungen im Schwarzweiss-Bereich) und sehr schwacher Gradmesser. Und auch nach Ausbelichtung für 35mm wird aus diesem "Experiment" kein Gold. :cry:
  20. Interessant, höre ich zum ersten Male. DLP scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. :roll:
  21. Liest sich ja wie ein "Räumungsbefehl" der Siegermächte nach einem Weltkrieg... :lol: DCI ist nicht schärfer als 35mm-Projektion, da es schlichtweg nicht "die" 35mm-Projektion gibt und 35mm-Filmpositive schon heute rund 8k-Auflösungen hätten - das muss nur entsprechend ausbelichtet werden. In Berlin verfügen wir sogar optional über die Ausbelichtung auf 35mm-Kopiernegativ in 6k, wenn es gewünscht wäre. Mit konstantem Lichtstrom bei Laufbildprojektion hatte ich nie ein Dauerproblem. Wohl aber mit reinen elektronischen 24p-Quellen, denen via Umlaufblende die "zweite Dunkelpause" des Laufbildfilms fehlt. Film war auch nach Zuschauerumfragen stets "entspannter" zu betrachten: man kann mit 35mm und 70mm schier endlos im Saal verbringen. Wenn Sie das filmprojektionsttechnische Leuchtmittel als maximal unbefriedigend empfinden, dann müssen Sie auch den Einsatz von Xenon-Lampen im Digital-Betrieb ausschliessen. Dann gäbe es aber auch dort kein Bild zu sehen. Selbstverständlich sind Farbfilmkopien "kalibrierbar" - dies schon seit 100 Jahren. Schmutz, Staub und Laufstreifen kann man vermeiden: im Filmkopierwerk haben sie erst recht nichts zu suchen. Ein filmisches Korn definiert die bildliche Auflösung ebensowie wie ein Pixel die digitale Auflösung. Die Wut, die über das Bewegtbildkorn grassiert, habe ich nie verstanden. Siehe menschlicher Körper: auch darin Bewegtkörperchen verschiedenster Coleur. That's Life... "Ein typisches 35mm Master ist 2K - wenn digital aufgeführt. 3 Kopien drunter wenn per Film aufgeführt.": Was sind 3 Kopien drunter? Ich kenne diese Bezeichnung aus der Kopierwerksszene eigentlich nicht. Das hört sich an wie "schlechter Fotokopierer" aus den 1980er Jahren. Nochmals: Es können die 35mm-Kopiernegative hochwertigst ausbelichtet werden: weit über 8k, wenn gewollt. Die Kopien werden dann alle von dieser Negativtype gezogen und sollten alle gleich aussehen, solange der Color-Positiv-Entwickler ordnungsgemäß überwacht wird und der Andruck am Printer kontrolliert wird. Ein "perfekter Bildstand" ist auch bei DCI von der filmischen Quelle abhängig und vom Greifersystem der Aufnahmekamera. Mitunter sieht man auch in DigCin-Vorführungen noch leichte "analoge" Schwankungen der Kameramechanik. Die neuen JVC-Beamer kenne ich als DCI-Projektoren kinoseitig noch gar nicht. Dort steht immer nur Christie, Barco, NEC. Meinen Sie die Heimkinobeamer? Auch in der Spezifizierung der JVC-Theaterbeamer http://www.jvcdig.com/digital_cinema.htm finde ich nichts über einen Kontrast von 30 000 : 1. Wie die frankfurter Umfragen (oder auch Festivals des 70mm-Films) zeigen, ist der große Aha-Effekt nur durch Wechsel des Verfahrens (zu 3-D- oder Todd-AO) vermittelbar. Die sicherlich erstaunlich fortgeschrittenen "Ersatzlösungen" des Digital Cinema-Branche für 35mm leisten dies nur bedingt, kaum wahrnehmbar und nicht im gesunden Verhältnis zu anfallenden Kapitaldiensten. Zugunsten einer derzeit flächendeckenden Stärkung der Kinoinfrastruktur (z.B. durch Verlängerung der Auswertungsfenster, somit auch längere und optimiertere Kopienauswertungen, durch sorgfältigere Wartung der erst jüngst erneuertern Laufbildwerferanlagen usf.), lassen sich kinoseitig deutlich höhere Einsparpotentiale erzielen, und sogar die Margen erhöhen. Kurzum: ein harter Kampf mit den Produzentenverbänden um längeres Kinosspiel ist das A und O, nicht ein Einknicken vor den Verleihern, diesen die Unkosten zu ersparen, indem Festplatten anstelle von 35mm-Kopien ausgeliefert werden - gleichzeitig aber die Einsparpotentiale des Verleihers nur selten das Kino beglücken dürften. Wie @brillo satirisch erkannte: Es kommen auf uns zu: Kinos als fünftes Rad der "Broadcastverwerter" (mit Brotkasten für entlassene Filmvorführer), sprich: ein Roll-out der HDTV-Industrie. - full ready, Sirs?
  22. Ist nicht von mir, sondern von einem Kollegen aus der neueren deutschen Autorenfilmszene spekulativ ins Feld geführt worden (zumal man zwei dortige Schachtelkinos mit je 60 oder 80 Plätzen kaum anders mehr hätte anbieten können, schon gar nicht gegen 7 Euro Eintritt) - und diese Site ist uralt, von 2003. Das Kokettieren mit Multimedia ist m.E. keine Lösung der nächstkommenden Kinokrise, selbst wenn sich gegenwärtige Lebenskulturen und neue Technologien in allen Bereichen durchdringen. Sie werden das kommende Standort-"disaster" vielleicht weniger spüren als andere, da Sie sich relativ leicht und gemütlich auf eine "Theatermischform" zurückziehen können (will heissen: wenn schon Filme nicht mehr das Gros einspielen, dann andere regionale kulturelle Events wie Sprechtheater, Vereinstreffen, Live-TV-Übertragung mit Sonderrechten usf.). Gut für Sie und einige wenige andere, schlecht für den Erhalt der bisherigen Kinoinfrastruktur in der bekannten Form (als es ein ausschliessliches FILMKINO und Spielfilmabspiel in Langzeitsauswertung mit Repertoire-Potential gab) - sofern man eine Infrastruktur in der Grösse und Verbindlichkeit der früheren denn überhaupt halten möchte ... Wir waren eigentlich noch nie per "Du" - dies wünsche ich mir sehr herzlich zu beachten - nur als eine leise Bitte nach K. Zitate des Mr. @ sturges: diese aussage bestätigt auch meine schon mehrfach geäußerte ansicht ... die (bisherige) digitale projektion bringt keine eklatante verbesserung gegenüber den seit jahrzehnten überall auf der welt als standard definierten 35mm kopien ... warum zur zeit dieser hype grassiert verstehe ich nicht. Und wer da glaubt, dass ein digitaler einbau die "kino-welt" wieder in ordnung bringt, verdrängt die suche nach tieferliegenden wurzeln der derzeitigen "misere" ... oh gott, was schreibe ich da, der @cinerama-virus hat mich erwischt :-) Wie recht sie haben. 8)
  23. Im Zweifelfall (und in einem anderen Format) das stattlichere Vergnügen: http://www.cinestar-imax.de/de/kinos-lo...-bln-imax/
  24. Handelt es sich vielleicht um eine Verkaufsvorführung? War es BEOWULF? Dann schöne Grüsse an die Veranstalter: sie sollten es vielleicht auf diese Weise versuchen: http://www.cinestar-imax.de/de/kinos-lo...-bln-imax/ Alles andere bekommen wir über kurz oder lang in unsere Wohnstuben hereingeschneit: siehe 3-D- DLP HDTV auf der Funkausstellung 2007. Das betrifft nicht nur 3-D-, sondern auch "Opernübertragungen". Nur eine sehr teure Verleihware, die sich langfristig amortisieren muss und inkompatibel zu Multi-Media-Vergnügungen und dem Home Cinema ist, sichert dem Kino (allerdings eines Tages auch wieder auf weniger, aber dafür grösseren Leinwänden) einen Vorsprung - nicht jedoch die nahezu identische Adaption von Produkten der Consumer- und Televisions-Branche.
  25. In letzter Zeit so einige deutsche 35mm-Filme in der Hand gehabt: die sind traditionell über phtochemisches Duplikat kopiert: kaum unterscheidbar von einer Originalkopie. Vor allem: davon profitierte selbst der Trailer: kontrastreicher, hochauflösender als jegliche 2k DLP-Projektion weit und breit. "Schlecht" wurde und wird 35mm immer dann, wenn Einflüsse digitaler Substandards das Potential dieses Formats (über die Nachbearbeitung über Digital Intermediates) kontaminierten. Die wahre Bildgüte wird auf diese Weise immer wieder vergewaltigt, wenn damit kein akzeptabler 35mm-Projektionsstandard verbunden ist, der noch in den nächsten Jahren das Gros der Kinoerträge garantieren dürfte. Aber auch infolge des Massenkopierung seit Ende der 1990er Jahre ergeben sich deuliche (diesmal analog verursachte) Verschlechterungen im Kontrast und Bildstand. Das bräuchte alles nicht sein und ist auch nicht die Schuld der herrschenden 35mm-Normen und Potentiale, so wie sie im Sinne des Erfinders sind - ganz im Gegenteil. Dies sind die wahren Fakten. Im analogen Bereich finden ebenfalls hier keine Diskussionen mehr statt. Alle starren auf den 2k-Roll-out wie das Kaninchen auf die Schlange (oder der Pfarrer auf die Bibel). Tatsächlich aber gab und gibt es bessere Kinobilder. Tatsächlich gab und gibt es auch bessere "Kinozeiten", sodaß das Überleben der Kinobranche an den Auswertungsfenstern zu hängen scheint und weniger an der Aufnahmekamera oder dem bestmöglichen Bildwerfer - so sehr ich dies persönlich auch (als 70mm-Enthusiast) bedauern mag.
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.