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Bestätigt: 4k Kameras kommen diese Woche.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Das sollte man fairerweise nicht nur in sensationellen Absatzzahlen umschreiben, sondern auch den tatsächlichen Kundenkeis genauer speziferen: es sind offensichtlich nicht monatlich "700 Kinoproduktionen" die alleinigen Neukunden, sondern das Gros rekrutiert sich aus semiprofessionellen Firmen, aber auch bei Unternehmen der Werbefilmproduktion (die auch bei Ihnen ein Primärfeld ist!), die nicht in erster Linie für den Kinomarkt produzieren, aber sicherlich glücklich wären, wenn es so käme [daher das Interesse an der Vernetzung der Kinos]. Wir werden sehen, welche abendfüllenden Spielfilme sich prozentual für die RED One entscheiden: es müssten ja, den verheissungsvollen Angbaben folgend, alle und auch sofort sein, die logischerweise umstellen müssten und wollten. Bin gespannt. -
Bestätigt: 4k Kameras kommen diese Woche.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Haben denn Kameraleute den Wunsch geäussert, den Sensor zu vergrössern und geringere Schärfentiefe zu erzielen? Bei den 2/3-Zoll-Chip-Kameras kam ja ein Geheul auf, als die schlüssige Tiefenschärfe heutige Sehkonventionen durcheinanderbrachte (die mich begeisterte, weil - aus bestimmten Betrachtungsabstand - sich Raumbildgefühle aus Todd-A-O-Zeiten wiedereinstellten). Seitdem kursieren alle möglichen Hilfsmittel wie P&S-Adapter usf. Aber zurück zu den 65 Millimetern: trotz der physikalisch geringeren Schärfentiefe wurde in den damaligen 65-/70-mm-Produktionen nochmals abgeblendet und forcierter ausgeleuchtet, um gerade eben die "Tiefenschärfe" als Showeffekt dieses Verfahrens herauszustellen. 65-mm-Produktionen seit den 1980er Jahren (Shorts und Dokus) waren plötzlich frappant flach - absolut ernüchternd. Und dann um 2000 die Einführung von HD/2K-Kameras, die diesen Tiefeneffekt (ungewollt) zurückholten. Dies sollte einmal ein Thema im Kameraboard.de oder auf www.cinematography-com werden - habe noch nichts darüber gelesen. -
Hatte auf einigen U4-Maschinen ab und an (Wartungsfehler?) ungünstige Erfahrungen gesammelt: sowohl im Bildstand, in der dauerhaften Fokus-/Filmplanlage als auch in der optimalen Durchwölbung der Bildbahn (etwas kurz für die Dämpfung von Longitudinalschwingungen und auch im Einlaufbereich auch etwas laufunruhig, besonders bei 70 Millimetern - dafür aber vermutlich viel filmschonender als andere Projektoren.) Mit Bauer U3 hatte ich bessere Bildstandserfahrungen. Keines der genannten Fabrikate aber konnte mit U2 und DP 70/FP 3 mithalten. Soweit meine (subjektiven) Erfahrungen, will heissen: kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Aber eine komplette U3 mit allen drei Umrüstsätzen würde ich recht gern besitzen. :D
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Die Lehrhefte (o.g. etwa 45 Stück) würde auch ich sehr gerne einsehen wollen. Im Westen war man ja diesbezgl. im "Tal der Ahnungslosen", da gab's für die Jüngeren nur Hochmeisters "Handbuch für Filmvorführer", "Bild und Ton [West]", "Bauer-Filmpost", "Philips-Kinotechnik", "Der Filmvorführer" oder "Film und Kinotechnik", die ingenieurwissenschaftlich alle nicht so in die Tiefe drangen, wie man es sich gerne wünschte. ... :oops:
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Bestätigt: 4k Kameras kommen diese Woche.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Der Begriff 65 mm ist heute sehr undurchschaubar geworden - und weit auslegbar (schreibe gerade darüber eine Dissertation). Die damit "legendär" in Zusammenhang gebrachten Filme entstanden in den 1950er/60er Jahren: nur etwa 80 Titel, die aber in einige tausend Roadshow-Theatern (Höchstand der Einnahmen etwa Ende der 1960er Jahre) in Langzeit und im Exklusiveinsatz ausgewertet wurden. Zu dieser Zeit kannte kaum jemand den Betgriff 65mm, allenfalls in der Kinoinsertion "in 70mm", "Super Panavision", "Todd-AO", oder "Sovscope 70". Osteuropa kannte 65 mm gar nicht, sondern schnitt die Negaive auf 70 mm. Nachdem seit 1971 kaum je wieder ein Spielfilm auf 65 mm gedreht wurde (oder dann visuell "nichts taugte"), gab es seit Ende der 70er Jahre eine andere Art der 65 mm-Renaissance: mit kolossalem Anstieg des 65 mm-Negativ-Materials - d.h. Duplikatnegative für den 35-mm-Blow-up-Einsätze. Und auch die 70-mm-Printmaterialherstellung rollte Anfang/Mitte der 1980er Jaure mehr denn je. Ab 1992 mit Aufkunft des Digitaltons ein Rückgang bis zur fast völligen Einstellung um 2000 (Imax ausgenommen). Wir haben es trotz der häufigen Diskussion um dieses Format mit keinem relevanten Wirtschaftsgut mehr zu tun - eher mit den Kinodenkmälern des 20. Jahrhunderts - was nicht ganz ohne ist. Vor dem Hintergrund ein relativen Ähnlichkeit aber der heutigen 35mm-Duplikatkopien und frühen Digital Cinema-arrays ist allerdings nachvollziehbar, dass der Sprung zu 4k-Systemen so einigen die Augen geöffnet hat (die sonst selten mit optimiertem Filmmaterial mehr in Berührung kamen oder gar die neuzeitliche 35-mm-Kinodarbietung bis zur "Sättigung" ertragen mußten). Aber in Kenntnis recht vieler Formate würde ich persönlich bei Mr. Jackson kein Seminar besuchen wollen, da er sich im Überschwang zu einigen Äußerungen hat hinreissen lassen, die den grundverschiedenen Aufnahmeverfahren nicht ganz gerecht werden. Auch verstehe ich nicht (allerdings geringste Kenntnisse hierzu), warum eine Phantom 65-Kamera auf dem Markt unbedingt mit 65 mm promotet werden muss. Man sollte doch die Bildgüten für sich sprechen lassen, 2/3 Zoll-Chip-Größen oder die von Phantom mit 48 x 22 mm in ihrer Sinnhaftigkeit vergleichen, ohne Uraltsysteme des 20. (oder noch 19. Jahrhunderts!) aus Marketinggründen wieder auszugraben und umzudefinieren. Man sollte diese Verfahren so belassen, wie Sie sind und ggf. lieber ruhen lassen, als sie wesenfremd zu assimilieren. Und da es immerhin eine Arri 765 und eine Panavision Super 70 gibt, macht es keinen Sinn, eine 4k-Kamera von Phantom (mit wiederum anderen, bisher ungeahnten Vorteilen) als 65-mm-Kamera zu bewerben. Finde ich nicht so schön, was einige Hersteller sich an Labels noch so alles einfallen lassen, ist aber typisch Filmbranche seit eh und je (man denke an "Techniscope" ab 1962 und seine Marketing-Strategie". Eine weitere Vermischung, für die ich mich nicht begeistern kann: Disneys DINOSAURS (2k Digitalanimation) wurde um 2001 auch in einer 70mm-Kopie herausgebracht. Oder ein anderes Beispiel: SOUTH PACIFIC in 4k gescant und nicht mehr das, was es "nativ" einmal war. Wenn immer möglich, halte man lieber die Formatlinie ein, in der eine Produktion entstanden ist. Und zeige sie abwechselnd auf den unterschiedlichen Bildträgern so gut es eben geht. Jedenfalls führt die 65-mm-Frage derzeit ins nirgendwo, wenn Imax-KInos schliesen, und da auch die 4k-Produktionslinie prinzipiell erst einen geschlossenen Kreislauf bildet, wenn Aufnahme und Wiedergabe aufeinander abgestimmt sind. Theoretisch gesehen, Ausnahmen vorbehalten. Und es bleibt vermutlich ein Fehler der SRX 220-Befürworter, daß diverse 4k-Musterprojektionen oftmals auf kleineren Leinwänden dargeboten wurden als etwa gängige 2k-DLP-Projektionen (die mittlerweile von den Lumen her auf bis zu 30 Metern beworben werden). Die einzige Sony 4k-SXRD-Großprojektion, von der ich hörte, hat es jüngst auf der Digital Cinematography Messe im Juni in München im ehemaligen Imax-Kino gegeben. -
Bestätigt: 4k Kameras kommen diese Woche.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Was passierte mit 65 mm? Kürzlich oder historisch gesehen/bewertet? (Also die Ausschnittsvergrösserungen sind sehr alter Standard auch der analogen Filmtechnik. Dort auch ein Grund für Large-Formats und Visual Effect-Drehs der 1980er Jahre und mitunter sporadisch noch heute [VistaVision, 65 mm]). Blieben die Kinos bei der 2k-Variante (oder den derzeit schlechten 35mm-Serienkopien) wäre leider die Rückkehr zu Big-Screen-Projektionen versperrt. Im Moment ist das, womit man an Kinobildwänden weltweit konfrontiert ist, bei weitem nicht ausreichend zur Ausfüllung des menschlichen Sehwinkels. Ist aber heute auch als Prinzip kaum mehr gewollt, da die selektive Wahrnehmung seit den 1990er Jahre eine Renaissance feierte und die kontemplative zurückdrängte. -
1K Trailer für Peter Jackson - crossing the line.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Man steht ja gerne auf, wenn man heutzutage etwas Anschaubareres als "HD-Ready" oder "Full-HD" zu sehen bekäme. Nichts gegen eine Kamera, die den 2k Digital Roll-out zu unterlaufen imstande wäre. Aber die Empfehlung für das Red-User-Forum läuft an einer Erhellung vorbei: außer "great!" und "wow" ist dort leider nichts zu vernehmen, was einer sinnvollen (!) Information gleichkäme. Da klicke ich kein zweites Mal drauf ... furchtbare Phrasen non-stop... :oops: -
Hat das Kino in der digitalen Zukunft (k)eine Chance?
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Sorry, Ihr Bekehrungsversuch trägt leider keine Früchte. Aber zur üblichen Widerrede: - Wenn Sie alle Verwertungsformen gleichzeitig starten - und dies liegt im Wesen digitaler Distribution, nur so überlebt sie - so brauchen Sie keine Filmtheater mehr. - Digitale Projektion ist ein Zwillingsbruder des Home Cinema und assimliert sich diesem. Unterschiede, wie Sie sie einfordern, gibt es technisch bei Technicolor-Kopien, hochwertigen 35mm- sowie Large-Format-Kopie und richtig laaaangen Auswertungsfenstern - Qualitativ müssen wir zurück zu einwandfreien 35mm-Kopien (oder die Kinosäle weider verringern, was unweigerlich auch durch Digital Cinema passieren wird, sobald daraus erste Insolvenzen entstehen). Nur so ist hohe Auflösung und weiter Farbraum wieder herzustellen, nicht aber über 2k DC (für Bahnhöfe geeignet) - Die scheinbaren Mehreinnahmen der Kinos durch digitalen Content sägen mittelfristig am Image und Profil aller Kinos: "Fernsehkino", wird immer häufiger als Vorwurf erschallen - Ihr Jeffrey Katzenberg ist für mich (persönliche Geschmacksanmerkung) nie ein Garant des Kinos gewesen. Gucke das fast nie. Er war ja vor einiger Zeit fast insolvent gegangen, hat sich vorübergehend wieder erholt. - Im Kino werden überhaupt keine Kopien aus "zig Generationen" aufgeführt. Wenn diese oft schlecht sind, so trägt die Digitalisierung der Postproduktion daran den größten Anteil - seit nunmehr 1999/2000. - Wenn ich solche "HD-Video-35mm"-'Filme' (DI - oder schlimmer noch: digital gedreht) sehe, könnte ich vor Grausen an die Decke gehen. - THE SOUND OF MUSIC hat hier doch kein Mensch empfohlen: nur Sie haben damit irgendwas erlebt, fangen damit immer wieder an ... - Sie haben recht: die Filmproduktion steigt - und die Kinomargen werden sinken. Weil die Filmproduzenten längst auf andere Märkte schielen und daher die Kinos mit HD(TV)-Ware abzuspeisen geneigt sind - Das größte Kinosterben der Geschichte werden wir alsbald erleben: zwingend logische Folge der Digitalisierung (= Multimedia und Film-Content auf allen Kanälen: ganz neue Lebensweisen, die auch Ihnen irgendwann unheimlich sein werden), so revolutionär digitale Errungenschaften auf einigen Gebieten auch sein mögen. Das halte ich für einen ökonomischen und kulturellen Determinismus. Frohe Nachtschicht bei Ihnen - ich muss früh raus! -
Hat das Kino in der digitalen Zukunft (k)eine Chance?
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Ein Tippfehler des Autors. Beachtlich aber bleibt, daß digitale Medien dem Kino den Hals zuschnüren, selbst wenn man sie in Filmtheatern implementiert. :idea: -
Wenn Sie die "Photochemie"-Geschichte klittern, dann muss man fachbezogen widersprechen. Wird nicht der letzte Fall gewesen sein. Der Thread heißt "Bilder pro Sekunde". In den letzten Jahren gab es 3-D-Filme auf 35 mm. Sie scheinen selten im Kino zu sein? :roll:
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Harry Potter V digital in Frankfurt/M. ?
cinerama antwortete auf magentacine's Thema in Digitale Projektion
Im IMAX einmal die fünfthintere Reihe gesessen und dann wiederum die hinterste Reihe. Bild war mir aber mir wiederum nicht groß und "umwölbend" genug. Und natürlich einige Artefakte erkennbar, aber viel besser und angenehmer als 2k HDTV-Dijektion. Bin von unsererem früheren ROYAL PALAST (dort tröpfelte es auch in der hintereren Reihe hinein) dennoch ganz andere Big-Screen-Events gewöhnt, alles viel größer, plastischer und blickfüllender - das vergisst man nie im Leben. 8) -
Da scheint sich jemand mit der Kinematographie auszukennen. Schade, daß man so verächtlich auf alles "Alte" herabsieht :( Denn: in Edisons "Guckkastenkino" von 1894 gab es bereits 40 Bilder pro Sekunde: http://kmoddl.library.cornell.edu/tutorials/10/ Kein Grund zur Aufregung, die Geräte laufen noch heute und die Filme gehen kaum kaputt!!! :lol:
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Harry Potter V digital in Frankfurt/M. ?
cinerama antwortete auf magentacine's Thema in Digitale Projektion
5-70 steht für konventionelles 70mm (Todd-A-O-Verfahren). 15-70 i.d.R. für Imax-Verfahren. Die vorstehende Zahl bezeichnet die Anzahl der Perforationslöcher auf einer Seite des Films, bemessen auf 1 Bildfeld. Schade um die beiden DP 70 - kamen damals von mir und wurden von Kinoton seinerzeit super für die dortigen Betreiber restauriert. :cry: -
Harry Potter V digital in Frankfurt/M. ?
cinerama antwortete auf magentacine's Thema in Digitale Projektion
POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX vorgestern wieder im IMAX CineStar Berlin gesehen - in 15-70. Flächenrauschen war keines auszumachen, und auch die Hauttöne waren nuanciert und vortrefflich abgestimmt. Schärfe überragend! Schade, daß im Imax Forum der Technik die Large Format-Projektion ausgebaut wurde. Eigentlich müßte da noch DP 70 stehen, aber dafür hätte man eine POTTER 5-70-Kopie ziehen müssen. Nunmehr also Dijektion. Bin ich also froh, daß wir ihn in Breitfilm hier richtig gut sehen konnten!!! :) -
1K Trailer für Peter Jackson - crossing the line.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Nein, nicht schön genug. Kollege Koch (@oceanic) erklärte mir Kellner (kleines @cinerama) wie kubische Interpolation tatsächlich mehr Schärfe generiert, mehr "originäre" Schärfe enthält. Wow. Flehentlich @soldat: bitte bearbeite mir unbedingt bitte diesen heissen Clip (Promo-Bild vom @preston sturges) und mache ihn wieder 65-mm-flott. Ich möchte davon ein natives 65-mm-Dup ziehen und als verlängerte optische Kopierung ein bildstandsperfektes 70-mm-"Standbild"-Filmfestival veranstalten, mit natürlich "originären" 30 Millionen Bildpunkten per Frame, wie es sich für Todd-AO gehört. Ich schenke Dir dann das hellweisse "Milchglas" aus den RED-Cinema-Testshots als Beweis für die gesundheitsfördernde Wirkung der 4k-Interpolation sowie ungeheuren Detailreichtum selbst noch in den härtesten Lichtern. Damit möchte ich Peter Jackson persönlich beweisen, daß die "Schluchtstampede" der T-Rexe in KING KONG noch besser hätte in Imax gedreht werden müssen, um die Schlampereien seiner beknackten ... ähm ... Poooostprodacktionssz in den Griff zu bekommen (die Szene sah flaumiger aus als "16-mm-Stummfilm-Rückprojektion" ...). RED im seriösen Sinne also doch nur etwas für Dokumentar- und Low-Budget-Filmer - war ja vorhersehbar. -
Eine weitere Gender-Provokation: In so vielen Jahren weitaus mehr nachlässige Vorführer (ignorierte Schärfe, adäquat sauberer Filmstart, Minimum an Nachkontrollen) erlebt als nachlässige Filmvorführerinnen. Ist auch statistisch beweisbar. Kann jemand dieses Phänomen erklären? (Ich mir nicht) :lol: (An den Unis und an den Gymnasien haben sie uns längst überholt, und die Mehrheit der Kinobesucher/Filmbeschauer machen sie auch aus.) Schwache Zeiten für "den Mann vom Fach". Aber das ist gut so ...
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Hat das Kino in der digitalen Zukunft (k)eine Chance?
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
INSIGHT OUT: out of Potsdam Der Hauptvortrag kam von Herrn Prof. Thorsten Hennig-Thurau von der Bauhaus-Universität in Weimar [2]. [3] Die Hauptfragestellung, ob es "profitable ways of alternative Cinema distribution" gäbe wird in der Folge seiner Ausführungen wie folgt beantwortet: These 1: Ein Film der in 10 Jahren veröffentlicht werden wird, wird auf allen Kanälen gleichzeitig veröffentlich werden. These 2: Käme es dazu, dann sei dies "der Tod des Kinos", so wie wir es in der bisherigen Form (noch) kennen würden. Tatsache: In 1990 haben die Filmrechteinhaber an der DVD ebensoviel verdient wie an der Kinokasse. Heute wird mit der DVD knapp das Dreifache verdient. Für die Zukunfts-Verteilungs-Szenarios werden nicht nur die folgenden Modelle untersucht - wie zum Beispiel ein DVD-Release nach 3 Monaten oder die sofortige Öffnung aller Distributions-Kanäle - sondern über 800 potenziellen Modelle getestet, immer unter der Annahme, dass der Konsument an einem bestimmten Moment eine bestimmte Entscheidung trifft (und nicht wartet, bis der Film im TV gezeigt wird). Dieser Moment, so Hennig-Thurau, werde im wesentlichen von drei Faktoren beeinflusst: der Wahl des Distributionskanals, dem Zeitpunktes und der Höhe des Preises. Um das ganze Modell noch realistischer zu machen, wurde weiterhin angenommen, die Leute wollten sich den Film ansehen, weil es auch andere tun, weil andere es ihnen empfohlen haben oder weil sie sich den Film - ggf. nochmals - zu Hause ansehen wollen. Insgesamt 1700 Kinobesucher wurden befragt: in Japan, in den USA und in Deutschland. Hier einige der Ergebnisse: - Man könnte als Studio in den USA am meisten Geld machen, wenn man zu Anfang neben dem Kinostart auch zugleich den Verleih und den Download-Service starten würde und - drei Monate danach - mit dem Verkauf des Films beginnen. Dabei würde man allerdings im Kino eine Einbusse von 40% in Kauf nehmen müssen - und dennoch so den besten Schnitt machen. - In Deutschland - und ähnliches gilt auch für Japan - könnte man am besten verdienen, wenn man zu Anfang den Film nur in den Kinos zeigen, drei Monate später mit seinem Verkauf und erst 1 Jahr danach mit der Möglichkeit eines Downloads oder des Verleihs beginnen würde. Die Verlierer würden in diesem Szenario nicht die Kinos sein, sondern die Videoverleiher. [...] Aus der anschliessenden Diskussion - fröhlich und kompetent moderiert von Georgia Tornow, Generalsekretärin film20 [4] - seien von den folgenden Teilnehmern die folgenden Statements festgehalten: Prof. Thorsten Hennig-Thurau, Bauhaus-Universität Weimar: "We do not advocate changes - we just show what we find - we are not consultants." [5] Aber wenn mit der digitalen Präsentation die Qualität des Erlebnisses verstärkt werden würde, dann müsste das Modell neu berechnet werden. "We Germans are not good in magic. We are academics. Therefore we assume that there is not something like ’magic’ in the theatre". Nein, das Kino wird kein "Phase-out Model" sein, aber es gibt grosse Gefahren, die man nicht so einfach wegreden kann. [...] Ich kann besseres Popcorn zuhause bekommen und bei mir Leute versammeln, die nicht während des Filmbetrachtens anfangen zu telefonieren. Mit Grösse und mit Vielfalt kann man (auch neues) Publikum bekommen. Und mit vermehrten Möglichkeiten des Zugriffs auf neue Art-House-Filme. "The world can live without the video rental stores." Gary Goldman, Drehbuchautor & Produzent, u.a. für MINORITY REPORT, NEXT: "I am the Movie-Magic-Maker, ’blessed’ in the Movie-Temple". Beim Wegfall dieses initialen und initiierenden Erlebnisses würde die ganze Industrie in Frage gestellt werden. Es bedarf so etwas wie einem "structural imperative", einem "flagship" mit einer "aura" als Basis für die ganze weitere Verwertung. "If the film is not ’bigger than life’, you may stay at home." Nichts gegen "Home Video" - aber es gibt den Wunsch, dass das öffentliche Leben am Leben bleibt. John Graham, General Secretary Digital Cinema Forum: Es gibt mehr Möglichkeiten als bisher, "to consume content". Dieser Herausforderung haben sich die Kinos zu stellen. In einem "Digital Cinema Network" können viele Filme gezeigt werden, die sonst aus Kostengründen gar keine Chance gehabt hätten, in die Kinos zu kommen. "Digital Cinema should mean more Cinema, not less." Dr. Andreas Kramer, stellv. Vorstandsvorsitzender des Hauptverbands deutscher Filmtheater HDF Kino e.V.: Die Vertreter der Branche reden zu wenig miteinander um diese Kino-Kette besser zu nutzen. "There is no communication nighter in Germany nor worldwide". Das Kino ist kein "Phase-out-Model". Im Kino gibt es in den letzten Jahren immer nur - mit Schwankungen - eine Bewegung nach oben. "Big Screen, Big Sound, Space & People"...diese Elemente finden sich in ihrer Kombination nur im Kino. In Deutschland wurden im Jahr 2006 485 Filme gestartet - und es gibt zu wenige von diesen, an die wir uns wirklich erinnern können. "Cinema - that are what films are made for." Aus: http://www.bundesmedienagentur.de/spip.php?article1775 :?: :idea: -
1K Trailer für Peter Jackson - crossing the line.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Frohe Kunde an uns 35-mm-Filmvorführer: Kodak Vision Premier-Printmaterial auf 35mm schafft mehr als 8 k (vom Kontrast her, den RED, Dalsa, Genesis, DA 20 & Co eh nicht aufweisen, ganz zu schweigen). Hübsche Projektions-Reserve also für die obigen Herren, die gern einmal im [scherzmodus "ein"] Quadruplex-System ihre Digital-Kameras hinterereinanderschalten sollten - und immer noch brav auf 35mm ausbelichten können. (Gilt auch für 65mm Film und Imax-Abenteuer und ändert daher nicht das geringste am Prinzip der Kinofilmvorführung. :wink: ) Die Roll-out-Befürworter aus der produzierenden Industrie liefern selbst täglich die Argumente gegen den Wechsel der Projektionsweise. Hat nur noch keiner gemerkt. Vorhandene Entwicklungspotenziale der Analogtechnik werden dabei aus irrationalem Digital-Hype unausgeschöpft bleiben. Exzerpiert aus: http://www.kefk.net/Film/Zukunft/Prognosen/index.asp Aber auch ein spätes Erwachen ist dann definitiv ein böses Erwachen. Selbst schuld, wer gerade "umrüstet" :lol: -
Zum Verzicht auf Filmpreservation die Auffassung des Bundesarchivs in Wiedergabe durch den WDR - von mir seit jeher unterstützt: Das System Film ist momentan durch kein digitales Speichersystem zu ersetzen. Deshalb werden die restaurierten Streifen auch weiterhin analog gesichert: umkopiert auf hochmodernes Filmmaterial, das aus Polyester besteht, reißfest ist und bis zu 500 Jahre haltbar. [...] Der Trend geht hin zu digitalen Produktionen und zu digitalen Vertrieb. Durchaus möglich, dass mittel- und langfristig kein Rohfilm für die Kopierung mehr zur Verfügung steht. Das würde bedeuten: Düstere Aussichten für tausende alter Filmschätze, die bis dahin noch nicht auf Polyester gesichert sind. "Wir müssen davon ausgehen, dass wir dann auf ein anderes Trägermedium ausweichen müssen. Das kann nur ein hochauflösendes digitales Medium sein," so Egbert Koppe, Leiter des Referats Filmtechnik am Bundesarchiv. "Eine Katastrophe aus gegenwärtiger Sicht." (Quelle: http://www.wdr.de/tv/q21/1057.0.phtml )
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Schön wärs - aber weil genau das eben nicht so klappt muss jetzt restauriert werden. Und zwar schon nach 15, 25 Jahren. [...] Digitale Restauration ist verlustfrei. Schon seit Jahren. Flaschenhals ist das Quellbild und sein Scan. Wer eine digitale Kette verlustbehaftet/degradierend betreibt, spart, eilt oder ist keine Fachkraft. [...] Ich wünsche mir den Erfolg digitaler 65mm-Restauration nicht, ich konstatiere ihn. Wenn sie eine solide archivarische Entscheidung treffen wollen, sollten sie nicht weiterhin die Qualität der Quellen reduzieren. Sound of Music ist digital 4k. Und das war doch die Fox, wie kommen sie daher zu der Aussage? [...] So viele Falschaussagen in einem Satz. Ersten sind wir seit Jahren soweit, Sound of Music ist nunmal digital 4k remastered. Zweitens ist es Studio Babelsberg, wo 4k gezeigt wird, nicht die HFF. Drittens können sie von einer digital restaurierten Fassung, gerne auch mit 3* 4K jederzeit wieder ausbelichten, und zwar beliebig viele Masters, alle verlustfrei und dann auf dem Filmprojektor ihrer Wahl [...] Sie irren in allen Punkten. 1) Die HFF-Vorführungen waren vor einem halben Jahr: http://www.mediadesk.de/Download/Filmkorn_und_Pixel.pdf (S. 38 ). 2) 4k ist keine verlustlose Speicherung eines 65-mm-Originals, und auch eines 35-mm-Originals nur bedingt und in Relation zum Kosten/Nutzenaufwand. Zwei völlig verschiedene Medien und Skalierungen. 3) 4k Demo SOUND OF MUSIC vor anderthalb Jahren in Norwegen, später auch BARAKA-Demo gezeigt als Promo für SRX-R 110. SOUND OF MUSIC halte ich für keinen geeigneten "Härtetest" für 65-mm-Scans - zu viele Softfilter und Low key-Ausleuchtungen (Ausführlicheres führt hier zu weit). 4) Das Spiel mit der Alterung betrifft primär Digitalspeicher, auf denen abrupt Daten verschwinden, die in dieser Weise "altern" (abrupt "sterben"). Der Prozess des Verlustes ist dahingegen bei Film "überschaubar", d.h. eher selten ein plötzlich eintretender, d.h. irreversibler oder totaler Verlust. So habe ich es erlebt und auch die Archive weltweit sehen die Problematik. 5) Fox hat seine Filme zuallererst auf 65-mm restauriert - das ist das künftige Sicherheitspaket im Falle von Negativverlusten. Schawn Belston betonte, wie sehr ihm das 65mm Dup gegenüber der 4k Version bei SOUTH PACIFIC überzeugt habe (Anm.: micht allerdings nicht unbedingt): es sei um Welten besser gewesen als der 4k Transfer. Direktaussage von Fox und mit meiner Auffassung identisch. According to Fox executive director of film preservation Schawn Belston, the 65mm original negative and six-track stereo sound elements were in superb shape, and therefore the restoration was a straightforward job. A big plus was the enthusiastic support and participation of the film's director, Ken Annakin. TALENT: Pro-Tek director of restoration management Scott MacQueen oversaw the project. TECHNIQUE: MacQueen says the project basically involved reprinting the negative onto modern stock. "It also involved a little bit of conversion of rebalancing the color since today's color-print stocks are different than those 40 years ago," he says. Minor damage to the negative required replacing three shots with those found on the 1965 protection master, a solution that worked seamlessly. Chace Prods. did the sound restoration, reformatting for DTS stereo. [...] Crest National undertook the job of restoring this MGM classic for rerelease by Warner Bros. Pictures as it was originally shot and displayed -- in Cinerama. Crest National president Ron Stein notes that no one had touched the elements for 30 years, so it was a relief to find they were in good shape. Cinerama movies were shot with 6-perf cameras and consist of three onscreen panels projected simultaneously by three projectors. The film had been cut for printing in the Technicolor process, which made YCM matrices from the color. TALENT: Andrew Bradburn was the color-correction timer, and vp engineering Jon Truckenmiller designed and built a $190,000 Cinerama screening room. Engineer Richard Jahanke spearheaded modification of the printing equipment, and Warners vp film preservation Richard May oversaw the restoration. TECHNIQUE: The restoration was done photochemically. "It didn't need a lot of digital help," Stein says. "The repair work we did in wetgate was more than enough to make it pristine." Printing 6-perf film also required customizing the company's Wetgate Model C Schmitzer printing equipment in order to change the movement from 4- to 6-perf. (Quelle: "Hollywood Reporter": http://www.hollywoodreporter.com/hr/sea...id=2053173 ) Ausserdem möchte ich überhaupt nicht, wie Sie mir nolstalgisch vorschlugen, von 4k auf Film zurückbelichten, und das nur, um später wieder einen analogen Projektor zu betreiben. Mich interessiert jedoch die weitgehend analoge Restaurierung und deren Neukopierung, und erst sekundär die evt. digitalen Derivate als zweites Sicherungspaket. Sie wissen doch genauestens, dass auch für DVD-Transfers stets von Negativen zuerst photochemische Interpositive als eigentliches "Master" gezogen werden: danach folgt erst die Abtastung und Digitalisierung. 6) Erst, wenn Sie bereit wären, sich mit einigen hundert anderen Large-Format-Filmen (und nicht bisher nur mit SOUND OF MUSIC) auseinanderzusetzen, gibt es dazu auch eine Diskussion. Ich tue das schliesslich und kann daher Ihrer subjektiven Erfahrung der 4k-Restaurierung (die ich wiederum in lediglich zwei Beispielen sah) nicht beipflichten. 7) Zum 2k Digital Intermediate: The deployment of digital intermediate technology for the production of feature films presents an acute problem for preservation. Should YCM color separation masters be made from the digital intermediate negative or from the original scanned negative? The original film negative contains more information than is captured with today's ubiquitous 2K scanning, intermediate processing and recording technologies. However, the original negative lacks certain critical visual data, such as color correction and spatial information that will only be introduced at the image manipulation phase of the digital intermediate process. (Quelle: http://www.jts2004.org/english/program.htm ) 8 ) Zum Verzicht auf Filmpreservation die Auffassung des Bundesarchivs in Wiedergabe durch den WDR: Das System Film ist momentan durch kein digitales Speichersystem zu ersetzen. Deshalb werden die restaurierten Streifen auch weiterhin analog gesichert: umkopiert auf hochmodernes Filmmaterial, das aus Polyester besteht, reißfest ist und bis zu 500 Jahre haltbar. [...] Der Trend geht hin zu digitalen Produktionen und zu digitalen Vertrieb. Durchaus möglich, dass mittel- und langfristig kein Rohfilm für die Kopierung mehr zur Verfügung steht. Das würde bedeuten: Düstere Aussichten für tausende alter Filmschätze, die bis dahin noch nicht auf Polyester gesichert sind. "Wir müssen davon ausgehen, dass wir dann auf ein anderes Trägermedium ausweichen müssen. Das kann nur ein hochauflösendes digitales Medium sein," so Egbert Koppe, Leiter des Referats Filmtechnik am Bundesarchiv. "Eine Katastrophe aus gegenwärtiger Sicht." (Quelle: http://www.wdr.de/tv/q21/1057.0.phtml )
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Auf keinen Fall. a) verlieren sie -dauerhaft- Auflösung. b) geht das Spiel mit der Alterung von vorne los. c) haben sie keinerlei freiraum für auch nur -einen einzigen- Fehler, und der, glauben sie mir, passiert nach Murphys Law -immer- dann wenn man alles perfekt geplant hat. Digitale Restauration mag hier teurer sein als umkopieren - aber sie verlieren nicht dauerhaft soviel vom Orginal -und- sie können sicherer und präziser korrigieren. Siehe ich um 180 Grad andersherum. Auf Polyester Stock die Haltbarkeit bis mehrere Hundert Jahre. Auf digitalem Wege bisher nur Verluste und Degradierungen - aber das mag gerne künftig besser werden! Ich weiss, dass Sie sich den Erfolg einer 65mm-Restauration voll digital wünschen, aber bei uns stehen archivarische und phototechnische Erwägungen im Vordergrund. Fox u.a. restaurieren daher sämtlichst auf Polyester Stock, digital nur im Ton wegen dts-Abmischungen und für DVD-Träger. Soweit sind wir beileibe nicht, auch nicht in 4k (SOUND OF MUSIC), und das historisch verbürgte Präsentationsformat ist nun einmal die Breitfilmband-Vorführung auf gekrümmter Bildwand, und keine 4k LCOS Projektion in der HFF Babelsberg, so schön auch diese sein mag... Also bitte werfen Sie Ihrem Freund @sturges in diesem Thread nicht das vor, was er löblicherweise richtig macht. :)
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wie kommst Du darauf? Darf ich Dich als nicht-berliner darauf hinweisen, dass beide filme noch im täglichen programm der genannten kinos zu finden sind: HARRY POTTER V im Zoo-Palast http://www.uci-kinowelt.de/kino/Program...ast_berlin ... und auch im IMAX-Format ... http://www.cinestar-imax.de/programm.php (auf "programmübersicht ab 16.8." klicken) ... jetzt hast Du vergebens Deine ausländische gäste "abgefangen" ... Danke, wußte ich nicht. Zeitweise lief er dort wieder nicht, und zwar in der dritten Woche als ich die Internetseite aufrief - keine Ahnung warum??? Übrigens Grüsse von Sebastian Rosacker (Royal Palast Malmö, MY FAIR LADY Screening 2007, ZHIVAGO Screening 2008) an Sie, der mich gerade besucht. Und Dank für den Tip: wir gehen dann heute zum POTTER! Wirklich nochmals danke. Bin perplex. :idea:
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Der Zustand älterer Eastmancolor-Kopien ist ja noch lange nicht gleichzusetzen mit dem Zustand der Negative. :wink: Gottlob sind diese überwiegend in brauchbarem Zustand. Mitunter wurde der Erhaltungszustand der Negative maßlos in Mißkredit gebracht, als Robert A. Harris in den 1980er und 90er Jahren Breitfilm restaurierte und fast jedes Negativ für mehr oder weniger "tot" erklärte, und somit als "Restaurationszauberer" reüssierte. :lol: Er ist dann dennoch pragmatisch verfahren, in dem er nur einige wenige beschädigte Stellen digitalsierte und den Rest analog umkopierte (MY FAIR LADY, VERTIGO). Bei LAWRENCE scheint kein Schaden im Negativ gewesen zu sein (die Entwicklungsschlieren in der ersten Wüstendrehszene von 1962 einmal ausgenommen). Harris plädierte zurecht für die Konservierung auf Large-Format-Interpositiven, beging aber zahlreiche Kopier- und Fertigungsfehler in Bild und Ton - die auch Sie schon bemängelten. Die Kosten fast jeder Restaurierung benannte er mit 1 Mio USD. Unrealistisch hoch nach unserer Schätzung. Nachwievor würde ich unbedingt zur voll analogen Umkopierung ind Bild + Ton raten, und falls Geld für die Digitalisierung schadhafter Stellen fehlt, dies wie vorhanden mitzukopieren. Eine komplette 4k Restaurierung ist recht dürftig, und man wußte bereits bei einigen Einstellungen in SOUTH PACIFIC (4k scans von Out-takes) ob des Schärfeabfalls und montierte die Szenen nicht in das neue Interpositiv! Die Szenen fehlen also in der neuen 70-mm-Kopie. In 4k wird derzeit QUO VADIS? restauriert, bei dessen Original-Technicolor-Negativauszügen massive Probleme vorliegen. Da macht es vollstens Sinn - gottseidank. Die meisten Large-Format-Negative sind intakt (ein paar fehlende Phasenbilder in BEN-HUR wohl ausgenommen - @filmempire berichtet hierüber), sodaß eine Neukopierung rein analog JEDERZEIT möglich ist! Punkt. Das bestätigten auch die Restaurateure der Fox-Filme CLEOPATRA, DOCTOR DOLITTLE, AGONY AND ECSTASY, PATTON, THOSE MAGNIFICENT MEN, daß da nichts dran sei. Für mich ist das kopierwerksseitig auch nachvollziehbar. Bei THE SOUND OF MUSIC bin ich unsicher nach einer DVD-Sichtung von 2000: ein leichtes Dichtepumpen ist bemerkbar, das ich nicht verläßlich zuordnen konnte. Ebenso in 2001: A SPACE ODYSSEY. Dennoch sollte man schnellstens auf Film umkopieren - bevor Negative irgendwann "faden" sollten - und in Ihrem Beispiel des Fujicolor-Negativs von DAS BOOT soll es bereits eingetreten sein. Solches sollte man auf Polyester-Material, auch in Schwarz-weiss-Auszügen, vornehmen. Das ist allgemein Usus der grossen Archive und Companies. Bei DAS BOOT, hörte man, sei der Schnürsenkel-Ton (oder war es 35mm-Perfoband?) bereits vom vinegar-Syndrome befallen gewesen sein. Der Autor des Restaurationsberichts ("Film- & TV-Kameramann") sprach davon, man hätte das Band "mit dem Daumen gegen den Tonkopf" drücken müssen. Eine etwas abtenteuerliche Story?? Aber wenn sie ihn gemacht haben - das Ergebnis war ja soweit einwandfrei - hört man darüber hoffentlich genauere Details. Leider sahen und hörten sich bis dato alle digitalisierten Large Format-Filme grausam an. Bringt gar nichts, ausser für die DVD und Blue-ray vielleicht noch. :roll:
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Das ist doch gar nicht mal so schändlich? Aber zu BEN-HUR: im Schrank liegen rund 300 Kritiken, irgendwann einmal fotokopiert. Fast alle vernichtend und verächtlich. Und zu seiner Zeit war AUSSER ATEM von Godard der zeitfühlendere Film. Lassen wir die Potter-Häme (hatte anfänglich gute Kameraleute und Filmkomponisten) einfach beiseite, so würde ich aber "300" von Znyder nicht mit BEN-HUR von Wyler gleichsetzen. Fotografie, Musik, Dialoge und Schauspielführung liegen deutlich darüber, finde ich, oder? Deine Mainstream-Rechtfertigung Tatsache ist, dass es ohne solche Filme Dein geliebtes Kino nicht mehr geben würde ist zumindest für mich erledigt: in dem hiesigen Lieblinghaus thront jetzt SATURN: mit DVD-Stapeln von POTTER plus "300" bis zur Decke. Wie das kommt? Weil Potter der Jüngste m.W. nicht einmal zwei Wochen im 'Zoo Palast' überlebte und schlimmer noch: die absolut seltene, exorbitant teure IMAX-Kopie nach 2 Wochen ohne Vorwarnung aus dem Porgramm entfernt wurde (währenddessen ich ausländische Gäste "abfangen" musste, um ihnen noch rechtzeitig die Berlin-Reise zu "ersparen"). Und "HDTV-Beamen" führt ohnehin zu keiner Kinoerneuerung - was auch alle wissen, aber dennoch Brötchen damit einnehmen möchten - nachdem POTTER nicht mehr reicht zum Lebensunterhalt. Alle o.g. kritischen Punkte an POTTER-Auswertungen und eingeschränktem "Filmlook" haben m.E. mit Fernsehgeschäften und Fernsehästhetik zu tun. Wenn etwas richtig ungut ist, und man merkt, dass so ein Dauerprogramm keinen richtigen Ersatz für ein Zukunftskonzept darstellt, sollte man überlegen, was einen glücklicher macht: BEN HUR farbig in "MGM CAMERA 65" wiederaufführen, und das erste Remake von 1926 gleich nachschieben! Wäre doch grandios? :) Von @preston sturges rekonstruierter Farbraum der "MGM Camera 65"-Kopie (es sieht ganz und gar nicht nach "300", "Potter" oder "TV" aus - darin kann man sich endlos "versenken", wenn es dies je wieder so oder ähnlich schön zu sehen gäbe: Aus: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...15&start=0
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Danke für diesen Einschub - volle Zustimmung. :) Es liesse sich auf diese Weise ein Alternativkino jenseits der in vielen Regionen nur als politisches Kino begriffenen Kleinkinopraxis wiedereinführen. Ohne Beamer, üblen Mainstream (Potter/300) und ohne neuzeitliche Werbevorprogramme. Deine Seite - mit einiger Ironie gewürzt - ist sehr schön gelungen! Auch Erhalt, Würdigung und Funktionalität des 16mm-Formats ist ein Brennpunkt - da seit geraumem viele Betreiber die 16mm-Standprojektion aufgaben oder sogar durch Beamer ersetzten. :cry: Für unsere hiesigen Filmsammlerkreise möchte ich mit Enthusiasmus das Super-8-Format noch hinzufügen. Der Grund: Eine ganze Reihe an Initiatoren, originellen Programmen und Equipments käme hier zusammen, die wiederum dem Cartoon, den Midnight-Movies und dem Breitfilm zuneigen - beides stirbt aus. Allen fehlen wiederum die Räumlichkeiten. Und allen diesen artenschutzbedürftigen Spezies ist nachwievor kein wirklich fester Status in den kommunalen Kinos oder Museumskinos zugewiesen worden - anders als dem 35mm-Format oder den Genres der Avantgarde, des Experimentalfilms oder des Kanons deutscher Filmhistorie. Das, was Du vorschlägst, hätte nicht nur in unserer - an Repertoire etwas ärmer gewordenen - Stadt die Sympathie in den Kreisen der Hardcore-Kinogänger, die sich aber auf Verleihpraktiken und eine permanente Spielstätte zu einigen hätten. (... schicke Dir mal meine Website-URL zu.)