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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Renovierungen hätten sich m.E. nur bei einer Besuchersteigerung von mind. 50% gerechnet, woran einige glaubten, andere nicht. Es ist auch ein Unglück für Berlin, daß die Mainstreamhäuser jahrzehntelang so stiefmütterlich bewirtschaftet wurden. Man kann nicht erwarten, daß das Europacenter urplötzlich Vertrauen in Konzepte kleinerer Betreiber investiert, zumal man seit jeher nur mit den "großen" Kinoketten verhandeln wollte. Diese aber haben andererseits selten Regionalkompetenz. Die UFA-Theater AG, die das Haus 25 Jahre betrieb und in Konkurs ging, galt dem Europacenter zumindest als wirtschaftlich starker Partner. Nach Erlöschen derselben wird man keinen "würdigen" Nachfolger gefunden haben und zu dem Entschluß gelangt sein, sich auf das Shopping-Geschäft zu beschränken. Der Umbau wird gewaltig werden, da zwei große Kinosäle mit Rampensteigung auf komplett neuartige Fundamente gestellt werden müßten, um an die hundert neue kleine Ladengeschäfte aufzunehmen. Aber wie man sieht: der Kudamm ist Europas Textil-Shopping-Meile Nr. 1. Vor einigen Jahren hatte sich nach dem Senatsbeschluß unter Dr. Volker Hassemer der Kultur- und Unterhaltungszentralismus am Potsdamer Platz anzusiedeln. Die Medien und Politiker werden nicht müde, diesen Event zu feiern und haben verabsäumt, die Gesamtentwicklung im Auge zu behalten. Somit haben die Berliner bekommen, was sie gewählt hatten: 39 gleichförmige und technisch wie architektonisch minderwertige Kinos am Potsdamer Platz, die einem die Tränen in die Augen treiben. Aber der Breitscheidtplatz rund um die Gedächtniskirche bis zum Europacenter mit seinem rotierenden Daimler-Stern hat mit dem heutigen Tage einen weltweit beachteten Publikumsmagneten versinken lassen.
  2. cinerama

    FP 20 A

    Also FP 30 D wurde vor 20 Jahre noch nicht gebaut. Sind etwa 10 Jahre her - aber das Antriebsverfahren geht auf 30er Jahre-Patente zurück. Was ist FP 20 A? Statt "digital" zukünftig "analog"? (Scherz am Rande.) 8)
  3. Die hochwertigen Altec-Boxen wurden in Berlin in Zoo- und Royal-Palast mit der Begründung entfernt, sie eigneten sich überhaupt nicht für Digitalton (obwohl dies eine reine Anpassungsfrage wäre). Sie wurden übrigens zuvor "zum Beweis (?)" durch Fehlanpassung (Royal) beschädigt (Hörnertreiber durchgebrannt), aber die JBL-Nachfolger tröteten daraufhin schlimmer vor sich hin als alles, was man je zuvor in diesen Kinos hörte: für DD war es zwar noch erträglich, bei Magnetton jedoch ein Geplärre ohne Ende. Und diese fabrikneuen JBL-Hörner erwiesen sich als kurzlebiger, als die fehlangepaßten Altec-Hörner. Ich war voll bedient von solchen kinotechnischen "Revolutionen", solchen Fachleuten und Firmen, deren kontinuierliches Wirken regelmäßig zu Resultaten der Kaputtsanierung führte.
  4. Der Fall Royal-Frankfurt verschärft sich dadurch, daß eine Steilprojektion (nicht "Schrägprojektion" wie Du anführst) gegeben war. Gewisse Verzeichungen sind oft auch filmimmanent und gewollt, manche gleichen sich sogar automatisch auf Konkavbildwänden wieder aus. "In 80 Tagen um die Welt", "Die Bibel", "Krieg der Sterne", "Das Schwarze Loch", "Cleopatra", "2001" u.v.a. sind auf flacher Leinwand aus meiner Sicht unerträglich, trotz 70mm. Sie dürfen so auch nicht gezeigt werden, das wäre eine Art Werkschändung, ließe sich darüber entrüsten. Ich habe diese Vergleiche in bis zu vierzig verschiedenen Aufführungsorten dieser Filme ziehen können. Vernunftsthesen der Techniker ignoriere ich seitdem vollständig, da deren Empfehlungen zur flachen Bildwand leider einen schwerstwiegenden (!) Verlust an Sinnlichkeit nach sich zog. Und den lasse ich mir nicht nehmen. Die Entscheidung ist für mich seit Jahrzehnten zugunsten der Konkavbildwand gefallen. Und wenn ich nachts von Breitwandfilmen träume (s.o.) oder diese im Fernsehen sehe, stellt sich sofort die Imagination einer 120-Grad-Leinwand ein. Das ist Kino, und nicht der flache Kontrollschirm der Bildinspizienten aus der Postproduktionsbranche. Spezielle Weitwinkelschwenks des Dir gut bekannten "2001" (und darin eindrücklicher zu betrachten als in "Piraten") hatten seinerzeit etwa auf der Berliner Royal-Cinerama-Bildwand - auch und gerade infolge gewisser Verzeichnungen und Beschleunigungswinkel an den Leinwandflanken - zu beinahe schwindelerrengenden Eindrücken geführt. Dafür ist das Large-Format-Cinema erfunden worden, und das Weltraumkino sowieso. Alle späteren WAs auf verzeichnungsfreier, flacherer Leinwand, "endlich" ganz ohne Bildbeschnitt und sogar mit modernsten Objektiven (alls das bspw. zur neuen Gloria-Palast-Eröffnung, Berlin 1988) waren für mich ein Kulturschock, trotz oder wegen 70mm. Ich wiederhole es gern: es gibt Objektive, die man bei ISCO und sonstwo fertigen lassen kann (ähnliche bereits vor 50 Jahren!!!), wenn man Tonnenverzeichnungen nicht mag. Stattdessen flache Leinwände zu fordern, klingt für mich absurd .... aber man hätte damit gleich zweimal gespart: den teuren, gebogenen Leinwandrahmen sowie Spezialobjektive. Bei tiefgewölbten Leinwänden muß man nicht auf die äußersten seitlichen Plätze verzichten, auch wenn Leo Goldowsky das kolportiert und sogar mit einfachen Strahlensätzen berechnet. Im Berliner Royal-P. war auch hier alles ein Erlebnis, jeder noch so billige Film. Ist eben Gewöhnungssache und wohl auch eine Weltanschauung, und man schafft ja auch keine Omnimax-Kinos ab, weil sich dort alles biegt, was nicht niet- und nagelfest ist. Solche Bildwand-Visualisierungen sind nicht nur "schlüssig" errechnete Technik, sondern auch Kunstwerke der Moderne. Erst das, was paradigmatisch vom gängigen "Standard" abweicht, gebiert einen Kunstgenuß, einen "tieferen Sinn", könnte man durchaus annehmen. Aber auch aus völlig umgekehrter Perspektive legitimiert sich bei optimierten Projektionsvorrichtungen die 120-Grad-Leinwand: die Dimension-150-Kinos wurden als "Multi-Purpose"-Theater beworben, wobei unterschiedliche Stellungen der Kaschzüge zu durchaus adäquaten Abbildungen der unterschiedlichsten Formate und ihrer Größenverhältnisse führen sollte. Diese Prinzip war bereits bei den Super-Cinerama-Theatern gegeben (Royal-Frankfurt, Royal-Berlin, Europa Essen u.a.). Welche Kinos haben solche Optionen überhaupt noch? Die Museumskinos kaum, die Programmkinos ebensowenig und neuere Großkinos nur andeutungsweise in wenigen Prestige-Sälen, die man sich weltweit an einer Hand abzählen kann. 8) Sofern es nicht zu langweilig wird: ich werde noch einige andere kuriose Leinwandtypen in diesem Forum vorstellen, die hoffentlich die Fantasie ein wenig beflügeln. Eine sicherlich strittige Allegorie zum Thema: auch der Klang einer leicht verstimmten ("verzerrend" intonierten) Renaissance-Orgel oder einer barocken Silbermann-Orgel (die zumeist heute nicht mehr nachbaubar sind) sind ein einmaliges ästethisches Phänomen. Trotz oder wegen leichter Nonlinearität der Partialtoncharakteristik haben sie einen einzigartigen, unverwechelselbaren und effektreichen Klang. An diesem Punkt überzeugt mich der mathematische Purist der Jetztzeit weniger, da seine berechneten Orgeln bekanntlich zu steril klingen. (So wie heutzutage die Multiplex-Säle. Und daß eine Flachleinwand nur dann an "Leben" gewinnt, wenn sich auch noch plastisch im Raum etwas bewegt, erkennst Du am obigen @TomCat-Foto der Laterna-Magica-Performance!) :lol: Und hier ein Rätsel aus der Kunstgeschichte: distorsions ad infinitum...
  5. Es ist in Europa wohl so, daß Cinemiracle Corp. (in Dtl. vertreten durch die Modern Cinema Systems KG) bestrebt war, sowohl in Hallen als in vorhandene Groß-Theater vorzustoßen, in die die Cinerama Inc. noch nicht vorgedrungen war. Da dort in etlichen Fällen noch nicht einmal die seit vier Jahren bestehenden 70mm-Verfahren installiert waren, konnte, so las ich aus der Wertung eines zeitgenössischen Journalisten, der Cinemiracle-Umbau auch als Vorbereitung auf das kommende 70mm-Todd-AO-System fungieren. Im 'Atrium' in Stuttgart war das in dieser Folge geschehen. Da zudem die 3-Streifen-Anlagen zumeist als Wanderanlagen in Dtl. tournierten (Einbauten der Kinoton GmbH, zumeist modifizierte FP 20-S-Bildwerfer), steht Cinemiracle somit eindeutig an der Schnittstelle zwischen Cinerama und 70mm-Todd-AO (ob hierin Absicht, Strategie, PR-Überlegungen oder schlichter Zufall lagen, konnte ich noch nicht herausfinden, aber diese Frage ist nicht unwesentlich). Nicht nur das Spiegelsystem ist als Fortschritt gegenüber Cinerama zu werten (die Spiegel ließen sich laut zeitgenössischer Quellen motorisch durch Feldgeber im zentralen Steuerpult des Vorführraums bezüglich der Überlappungen bedarfsweise nachjustieren, von wo aus auch im 1-Mann-Betrieb die gesamte Vorführung angefahren und überwacht werden konnte), auch der Umstand einer Lamellenbildwand konnte durch die streifenlose Parabelleinwand (offenbar im Krümmungsindex vollkommen identisch zu Todd-AO?) reduziert werden, allerdings unter Einbuße der Sogkraft einer stärker durchgebogenen Bildwand des Cinerama-Typus. Schaut man auf die Konstruktionszeichnungen der frühen Cinemiracle-/Todd-AO-Einrichtungen, so scheinen die Krümmungstendenzen für die Bildwände im Ansatz identisch zu Cinerama, ausgenommen die parabelförmige Verflachung an den Flanken. Vielleicht mag es jemand für seine eigenen künftigen Kinos errechnen? Es sieht schon danach aus, als würde der Krümmungsradius der Todd-AO/Cinemiracle-Bildwand, denkt man ihn sich fortlaufend in ein volles Kreissegment, in etwa den alten 146-Grad-Winkel beschreiben. Der drohenden Konkurrenz durch die Cinemiracle Corp. wird die Cinerama Inc. evtl. durch ihre Installation von 120-Grad Leinwänden Ausdruck verliehen und in Übereinkünften mit der Cinemiracle Corp. nachgegeben haben (die "New Cinerama"-Leinwand/Super Cinerama war konzipiert für sowohl 3-Streifen- wie 70mm-Systeme: vgl. vorbildlichst die Zweckbauten Europa-Palast in Essen sowie Royal-Palast in Berlin u.a.). Warum zeitgleich oder wenig später noch Mr. Vetter von der Todd-AO-Corp. ein angeblich neuartiges Dimension-150-Projektionsprinzip einführte, ist mir suspekt, handelt es sich doch um die (annähernd?) gleichen Parameter wie bei Super-Cinerama-Kinos für universell sämtliche Formate. Die Vorrichtung im City in Karlsruhe war gewiß kein Einzelfall, war der verstellbare Bildwandrahmen doch erstmals (?) im Hamburger 'Savoy' zu bewundern gewesen, wo er für 35mm und 70mm-Projektion unterschiedlich positioniert wurde. Was bei mir etwas auf Widerstand stößt, ist die verbreitete und sehr kühle Einschätzung, die gekrümmten Leinwände hätten unvorteilhafte Sichtverhälnisse beinhaltet, seien also ein Problem. Das ist auch unter den meisten Technikern und Ingenieuren der Kanon der Weltanschauung. @freund hein legt ja bereits die Finger in die Wunde an ihre schwächste Stelle: Projektion von CinemaScope-Filmen auf die volle 120-Grad-Leinwandbreite bei nicht "falschen" Objektiven (oder zumde noch Steilprojektion wie im 'Royal-Palast'-Frankfurt/Main). Gehen wir davon aus, daß für Scope-Formate leider nie Optiken mit entsprechendem Ausgleich fabriziert wurden. Allerdings treten diese Nachteilde im fast selben Maße bei 70mm-Projektion mit nicht korrigierten Objektiven auf: siehe Europa-Palast in Essen, Royal-Palast in Berlin, Schauburg in Karlsruhe u.v.a. Häuser. Hierfür gabe es jedoch etliche Spezialoptiken: nur wurden sie seltenst angeschafft. Es ist wäre doch ungerecht, nur von unvorteilhaften (der Ausdruck ist sehr gängig, auch in der Technik-Profi-Szene) Bildeindrücken zu sprechen. Oftmals verteidige ich als letzter Exot die unbedingte NOTWENDIGKEIT der tief gekrümmten Bildwände für jede Art von Breitwandprojektion, die sonst keine spektakuläre wäre, nach meiner Auffassung. Bin zudem gar nicht sicher, ob in Bradford nicht Fehler bei der Installation der Lamellen-Leinwand begangen wurden. Mir erzählte jemand mal, es sei etwas falsch dort eingerichtet, es betraf wohl die Spezial-Bildwand... Ganz ruhig würde ich auch die These "auch bedeutet eine starke krümmung wie 146 grad, daß es nur wenige sitzplätze in der mitte des kinos gibt, die überhaupt eine optimale sicht auf die leinwand erlauben" einmal umdrehen wollen: es gibt bei Cinerama-Theatern viele tolle Plätze, aber auch einige wenige Plätze (einige seitliche in der vorderen Saalhälfte), die ungünstig liegen, was nichts an der Notwendigkeit der tief gekrümmten Bildwand ändert. Man sollte es auch wahrnehmungspsychologisch bewerten: ingesamt waren für mich stets alle, auch noch so durch Billigobjektive "verzerrten" Projektionen auf die stark gekrümmte Bildwand das mit Abstand größerere Erlebnis als auf einer leicht gebogenen, konventionellen. Das sehen auch die Amis so. (Deshalb gibt es auch Omimax, obwohl hinsichtl. der Charakteristika der Bildwandkrümmungen von Cinerama grundverschieden). Sitze ich indessen seitlich in den ersten Reihen eines Theaters mit heute allgemein beliebter flacher Leinwand, so ist auch dieser Eindruck für mich sehr störend. Angenehmer wäre er, wenn zumindest die gegenüberliegende Randseite des Bildes sich mir entgegenkrümmen würde. Lösbar wäre dies alles nur durch ein holographisches Bild usw., aber wir sprechen ja von antiquierten, historisch so und nicht anders festgelegten Verfahren und sollten uns davor hüten, wie Tomlinson Holman von THX einfach in bestehenden Cinerama-Kinos (Grindel in Hamburg) die Bildwandkonstrukte abzureißen und gegen eine neue, flachere und kleinere Leinwand zu ersetzen. Hier bin ich einmal nicht auf Seiten der Techniker, sondern der uralten (und natürlich auch neuen!) Filme, die für die gekrümmte Leinwand prädestiniert waren ("2001" inlusive, auch wenn Kubrick zunächst in 35mm und A.R. 1.85 : 1 filmen wollte). Der Ruf immer wieder nach der flachen, unverzerrenden Leinwand hört sich für mich immer wieder wie ein ökonomische Reform an (ähnlich Hartz IV, Scherz am Rande), ohne die Möglichkeiten der heute stark verbilligten Objektiv-Spezialtypologien zu berücksichtigen. Damit aber schafft man leider kein Event-Kino, sondern doch nur wieder einen Kompromiß zwischen verschiedenen Arten von Film- & Kinoauffassungen, die bis zur Unkenntlichkeit des originären Ansatzes dann "zwangsvereinigt" werden, wenn einem die Attraktionen ausgehen, formuliere ich mal in bewußt anstößiger Übertreibung. :wink:
  6. Na, die AMBO-Geschichte wird sich mit dem neuen Betreiber noch positiv ändern, denke und hoffe ich. :)
  7. Da haste recht, kann eigentlich nur 1 Akt komplett durchgesplittet worden sein. Im Grund gibt es Splices an jeder Filmbearbeitungsmaschine. Frage ist dann, und das sollte man auch in Polyesterzeiten wieder einmal statistisch ermitteln, welche Projektortypen besonders stark dazu neigen. Auf meiner Liste obenauf stehen da a) Wassmann und b) Ernemann X. Dass letztere dennoch ein berühmter Projektor (vor allem mit Geschichte!) ist, tut dem keinen Abbruch. Man unterscheidet eben die Kriterien und wählt sich das, was für einen persönlich geeignet scheint. :)
  8. Würde ich überall zustimmen. Auch die sonst so robusten alten Ernemänner (so verschiedene vie VII B oder IX und X) sind ganz schön ruppig zur Kopie. Ein kleiner Einriss, und dieser setzt sich fort über längere Strecken (in dieser Stadt sind oft komplette Filme "in zwei Häften" auf den Teller gelaufen, berichteten mir die damaligen UFA-Vorführer). Umständliche Anlaßschütze, schlechtauflösende Tonoptiken und rabiate Spannrollen an den Tongeräten sind keine Indizien für eine sensiblere Bauweise. Umständlich auch die Objetivtubusse beim Einspannen. O.K.: im Polyester-Zeitalter und bei Digitaltonspuren würde sich ein Wiedereinsatz durchaus heute wirtschaftlich lohnen, da diese Projektoren eben sehr robust sind und in gutem Zustand über einen fabelhaften Bildstand verfügen können. In einigen Berliner Porgrmamkinos laufen sie auch nachwievor, mitunter fast Seite an Seite mit FP 56-Geräten. Der intelligente Erfundungswille von Jan Kotte brachte immerhin auch das beschleunigte Malterkreuzgetriebe bei FP 56 hervor, bei geichbleibender Filmschonung. Das zeugt nicht gerade für einen Idioten, der nur Saison-Fabrikate auf den Markt wirft. Leider hatte ich nie eine FP 7 (stand im Berliner 'MGM-Theater' bis 1977), die gekapselte Version der FP-5 (oder gar FP 56?). Sie wäre vielleicht mein 35mm-Lieblingsprojektor geworden. Anonsten wäre eine (leider nie gebaute) Stahlgetriebe-Version des FP 20-Projektors mein Favorit geworden. Da aber die DP 70 ein ähnliches Prinzip beinhaltet, komme ich immer wieder nur auf diesen Projektor zurück. :D @Stefan: Die Forumskollegen erbitten nun von Dir einige Kritiken zur alten Philips-Bauweise. Ich zweifle nicht daran, daß sie begründet sind, würde sie aber gerne hören! :idea:
  9. Entspricht auch meinen Eindrücken seit den 70ern. Schuld daran ist Ex-Branchenführer Heinz Riech, der das Ausbildungswesen in der Branche für nichtig erklärte. Dabei war er stets stolz auf seine eigenen Qualifikationen: "Ich bin Mauer, Zimmermeister, Maler und Klempner ...und mache meinem Personal noch stets etwas vor!" Kennt den eigentlich noch jemand leibhaftig, den "Leibhaftigen" unserer Zunft? :(
  10. Telefonierte gerade, hier noch ein Zeitzeugen-Bericht: Der Kopierkwerkstechniker ungenannten Namens verbirgt sich für Cinerama-Projektionen im 'Sportpalast' der Titel "Das war der Wilde Westen" und "Südseezauber" auf tief gekrümmter Leinwand, die er grob auf 27 Meter schätzt (folglich sehr klein für das Riesenauditorium wirkend, in keiner Weise auch nur annähernd vergleichbar mit der Bildwirkung im späteren Royal-Palast!). Er habe stets über die Abbildung aus dem Buch "Kinoarchitektur in Berlin" (angeblich von 1959), die ich ihm zeigte, gestaunt, welch völlig fremdartige, flache Leinwand dort zu sehen ist. Nochmals zur Erinnerung: "Windjammer" war überhaupt die allererste 3-Streifen-Projektion in Berlin, aber die oben genannten, später gezeigten Titel liefen keineswegs auf einer "typischen" (?) flacheren Cinemiracle-Leinwand. Auch die späteren 70mm-Einsätze des Musical-Festivals (1962) liefen auf der selben tief gekrümmten Bildwand, mit erschreckender Randunschärfe (man habe die Bildmitte wie ein Brennglas wahrgenommen, während der Ränder total verschwommen waren). Allerdings wurden die Kaschzüge für 70mm etwas weiter zugefahren. Cinemiracle, d.h. "Windjammer", hat der Kollege auch nicht 1959 im 'Sportpalast', sondern erst anläßlich der WA Anfang der 60er Jahre im 'Capitol' auf einer flacheren Leinwand, deren Flanken zunehmend eben verliefen, gesehen: diese Bildwand hing etwas höher, als die spätere Cinerama/70mm-Bildwand im gleichen Saal, die bald darauf eingebaut wurde, wiederum etwas größer war, aber somit auch tiefer hing und folglich Zuschauerköpfe im Blickfeld unvermeidlich werden ließ. Etwa zeitgleich wurden im 'Sportpalast' Cinerama auf eindeutig tiefgekrümmter Leinwand (keine Parabelform und keine flachere Version!) die o.g. Kopien gesehen. So, wie der Kollege die 'Capitol'-Bildwand zur Windjammer-"WA" Anfang der 60er Jahre beschreibt, könnte man mutmaßen, daß der Umbau 1958 für Todd-AO (obwohl "80 Tage" dann lediglich in Normalfilmkopie lief) vielleicht auch die Grundlage für die dort erste "echte" Cinerama-Vorführung, "This is Cinerama!", im Herbst 1959 in Berlin darstellte? Meinen die 'Filmblätter' vielleicht keinen Umbau für Todd-AO, sondern einen intendierten Umbau für 'Cinemiracle', der dann, nachdem "Windjammmer" an den 'Sportpalast' vermietet wurde, für "This is Cinerama" gleich mitverwendet wurde? (Eine zugegebenermaßen wilde Spekulation, die den zeitgenössischen Berichten über aufwendige Umbaumaßnahmen für "This is Cinerama" durch die Deutsche Cinerama-GmbH widerspräche.) Da nun im 'Capitol' auf einer parabelartigen Leinwand Anfang der 60er Jahre die WA von "Windjammer" lief, und schließlich erstmals für noch kommende Cinerama-/70mm-Aufführungen um 1961/63 ("Cinerama Holliday", "Auf der Suche nach dem Paradies", "El Cid", "Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm") eine "echte" Cinerama-146-Grad-Leinwand von dem Kollegen gesichtet wurde (er kennt das 'Capitol' aber erst seit "Windjammer"!), so könnte man vermuten, daß zunächst erst flachere (Parabel-)Leinwände in beiden Häusern installiert waren, die hernach irgendwann tiefer gekrümmten Bildwänden wichen. Demnach eine diametral entgegengesetzte Information, über die @freund hein verfügt. Es ist wirklich spannend!
  11. Na, ja...die beiden Bücher zum Universum kenne ich halbwegs auch, studiert hatte ich sie nicht, da so gut wie nichts Brauchbares über die mich interessierende Kinoepoche berichtet wird, in keinem Falle über die Breitwandzeiten, über die hier explizit die Rede ist. Das kann man natürlich bedauern, aber kommt nicht umhin, sich der Sache spekulativ und durch Darstellungen von Zeitzeugen zu nähern, die sich ja auch gottlob meldeten (siehe Filmblätter-Abb. zum 'Capitol'-Umbau). Weitere sehr gute Dienste in diesem Thread taten etliche Abbildungen (einige von mir wieder gelöscht, wegen geringem Webspace). Erstmals fragte ich vor zehn Jahren meinen Prof. für Theaterwissenschaften, ob ihm irgendwelche Literatur oder Unterlagen zur Zeit der 50er/60er Jahre des 'Capitol' bekannt sei, insbesondere die Kino-Um- und einbauten interessierten mich sehr. Er schaute mich schief an, da ich mich doch eigentlich für Theaterkunst zu interessieren hätte, mit Vorrang also für die heutige Schaubühne ebendort, verwies mich aber auf die auch Dir (und mir ebenfalls) bekannten Bücher ("Berlin und seine Bauten" u.a.), die leider völlig unbrauchbar waren. Die Entstehungsgeschichte las ich gar nicht erst, da Kino dort marginalisiert wurde, daher auch das Unwissen über Abriß und Neubau des (äußerlich identischen) Hauses. Wie Du selbst weißt, ist das Interesse an 50er, speziell 60er Jahre-Architektur (der großen Zeit des Funktionalismus?) gering. Marc Glöde, der hier an der FU einige Seminare zur Kinoarchitektur abhielt, bemerkte ebenfalls mir gegenüber, wie gering die Literatur zu dieser Epoche gesät sei, bezogen auch und gerade auf diese Stadt. In jedem Falle ist das noch aufzuarbeiten - bin da seit einiger Zeit dran, nur dauert dies einige Jahre. Zum 'Sportpalast' hast Du mich überrascht: in unserer Filmbibliothek am Weltplatz Nr. 1 und in den Archiven ebendort nichts darüber zu finden. Im Internet ebenfalls kein Buch darüber gefunden. Die Abbildung aus dem Denkmalamt (übernommen in "Kinoarchitekur in Berlin 1895-1996", S. 162) hatte ich kurz hier ins Netz gestellt, darauf ist eine eher leicht gebogene Todd-AO-Bildwand á la 'Delphi' zu sehen, die offenbar für "Windjammer" eingebaut wurde. Erst nach diesem Film liefen auch Cinerama-Titel in Berlin an: die Bildwand wird vielliecht die immergleiche seit 1959 gewesen sein; oder hast Du einen Hinweis, daß man von der tief gekrümmten Leiwand (z.B. ab 120 Grad aufwärts, bis hin zu 146 Grad) wieder abkam, bzw. eine solche überhaupt je installliert hatte? Vielleicht weiß es @TomCat? Welches Buch ist es denn, das Filmaufführungen im 'Sportpalast' behandelt? Dieses hier? http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3...73-2044850
  12. Manche Arbeitgeber tolerierten ja die leichte und schwere Fröhlichkeit ihrer treu-ergebenen (und oftmals auch berufserfahrenen) Mitarbeiter. In Anwesenheit des AG und im Foyer sah ich dann schon mal den einen oder anderen Kollegen die Flasche hochkant zur liebsten Körperöffnung führen. Die Sache hat noch einen weiteren Haken: das Berufsbild, daß sich die AG fortan über die Tätigkeit "Filmvorführer" machten, war fortan bestimmt von Klischeebildern wie "Filmeinleger", "haben nichts zu tun", "saufen und fi...n den ganzen Tag anstatt zu arbeiten". Das war eine Steilvorlage hierfür, daß in dieser Branche nachwievor minderwertige Löhne bezahlt werden! So kam es, daß auch das Saufen vielerorts geduldet wurde, zumal es sich um ein Schaubudengewerbe handelt, in dem geregelte Verhältnisse gar nicht so erstrebenswert sind.
  13. cinerama

    Gute Kino 19" Racks

    Also die70er-Jahre-Verstärker (Kinothone K 6, Stange & Wolfsruhm) und etliche uralte Gammellautsprecher von Ikon usf. waren gewiß kein Genuß. (K & H war indes hervorragend!). Insgesamt war es aber auch die Zeit, die investitionsfeindlich war, nicht der Mangel an guten und hochwertigen Gerätschaften. Ich bleibe mal bei meinem speziellen Beispiel der convential magnetic-Wiedergabe in THX-Sälen. Dieser Ton war zumeist trocken abgemischt und bedurfte größerer Auditorien und spitzer abstrahlender Lautsprecherhörner. THX und Dolby änderten dies im Sinne einer ihnen gefälligen Normierung mit homogenen Abstrahlungswinkeln. Alte Filme waren in diesen Häusern mit solchen Verstärkern, Lautsprechern, Weichen und Hörnern nicht mehr anhörbar! Es war schlichtweg eine Katastropge, währenddessen für neue Filme in dts und Dolby sicherlich günstigere Voraussetzungen geschaffen wurden, als die auf den jahrzehntelang abgenudelten Dorfkino-Gurkenanlagen von Ikon oder Bauer hörbar waren. Aber in mir bekannten Häusern mit Magnettonanlagen von Philips (MGM, Royal-Palast Berlin u.a.) klang der Raumton bombastisch und klar. Meßtechnisch mögen heutige Lösungen uns auch auf diesem marginalen Sektor weiterbringen (Panastereo VV oder spezielle Lautsprecher für alten, direktionalen Ton, gerne HPS), aber die THX-Lösung hat sich für alle Filme vor 1977 als "Totengräber" der Film- und Kinogeschichte erwiesen. Oder klingt das übertrieben? Was ich hörte und in den THX-Unterlagen las, war eine echte Katastrophe.
  14. Nein, nein, das siehst Du zu optimistisch: die Impotenz kommt mitten drin: im Voll-Rausch der Voll-Versager in tiefster Versenkung. Tja, der Drink raubt einem schon die Körpersäfte (frei nach "Doctor Strangelove" [Doktor Seltsam - oder wie ich lernte die Bombe zu lieben], Regie: St. Kubrick, 1963). Also immer mit einer Kanone ins Bett gehen und sich vor der kommunistischen Infiltration schützen! (Und nur Wodka Gorbatschow für kalte Krieger und echte Kontroll-Freaks wie mich).
  15. cinerama

    Gute Kino 19" Racks

    Allerdings. Geschmacklich verirrt, geschäftlich unseriös und kinopolitisch totalitär. Ich bestätige, zu Zeiten der Altec A 2 (in Berlin in Zoo-Palast, Ex-Sputnik und als A 4-Version auch im Royal-Palast installiert gewesen), volleren dynamisch ausgewogeneren und weniger verzerrten Sound als mit den JBL/KSC/EV-Nachfolgern der preislichen Mittelklasse (THX-zugelassen!) vernommen zu haben. Die Erstinstallation in Berlin von THX beinhaltete die Abschottung des Vorführers von den Vorverstärkern, vor die eine Plexiglasplatte geschraubt war. Ungemein geistreich, die dt. Kunden dieses Klang-Normierungssystems auch noch in "Handschellen" zu legen (Alcatraz läßt grüßen). Wie einfallsreich, daß von Tomlinson Heilmans Helfershelfern alles auf Dolby-Pegel verdreht war: Mono-Lichtton mit Dolby-Academy Filter und auch dergleichen für Magnetton, den Frequenzgang "beschränkend" auf 3 kHz. Was für ein neuartiger Ton für alte Filme sich doch einstellte! (Aber diese Werke können oder dürfen ohne beauftragten "remix" oder oktroyierte "Wattesäle" gar nicht gut klingen, denn für einen "remix" von "Ben-Hur" oder "Der Blaue Engel" bedarf es strengstens eines THX-Ranch-Studios, anderenfalls können vorherige und kommende Filme nur "falsch" und "minderwertig" gehandelt werden, weils sie es angeblich schon immer waren.) Jedenfalls konnte und durfte man an diesen THX-lizensierten Verstärkertürmen nicht eingreifen, selbst wenn ein Regisseur es so wollte, weil es ihn grauste. Hierfür kommen alle Schimpfworte der Welt gerade recht: Terrorismus, Faschismus, Ökonomismus, Anarchismus, Stalinismus ... und Idotismus? Herr Flebbe z.B. stand damals ganz verzückt am Eröffnungstag im Auditorium seiner neuen Lichtspielstätte und lobte mit leuchtenden Augen die Errungenschaften des Star-Wars-Sounds, der Töne in deutschen Kinos wie in amerikanischen Soundstudios nun erstmals hörbar mache. Ständig liefen inhaltlich vermixte "THX-Festivals" (mit jeweils greifbaren Kopien in Dolby Digital oder völlig diffus gewählten, xX-beliebigen 70mm-Magnettonkopien, die hierdurch in ihrer klanglichen Güte schwerstens diskreditiert wurden). Wen aber scherte dies schon, solange es ausschließlich um die Vermarktungspraxis neuerer Filme ging? Schon peinlich, daß der deutsche Lichtspieltheaterbesitzer fortan der Fürsorge und des "Marshall-Plans" einer amerikanischen Ingenieursfirma bedurfte, um sich vor dem Ruin zu retten (oder etwa: "in diesen hinein" zu investieren? Cinemacx hat sich ja vor zwei Jahren von dem Wahnsinn wieder getrennt. Zu spät, würde ich hinzufügen. Denn der Zug in Richtung "Verschmelzung" von Home Cinema und gewerbemäßig betriebenen Film-"Theatern" ist für bestimmte Kinoketten längst abgefahren. Wer da einmal drauf-"gesprungen" ist, kommt nie wieder von runter, es ist fast so infektiös wie Aids.) :oops: :twisted:
  16. Ich vertrag's gar nicht: ein halbes Glas Sekt, und schon fange an schön zu lallen.. :rotate: :rotate: :rotate: Und von einem Mini Weinbrand kommt bereits Brechreiz auf, schmeckt so abscheulich. Dabei ist man stets knallhart und standfest, aber dieser Tropfen mag einfach nicht runtergehen. (Ausnahme: Liköre.) Frauen mögen diese Männerleidenschaft bekanntlich überhaupt nicht, zurecht! Und nachweislich sterben die Gehirnzellen schneller ab! Feiern und mal draufhauen ist schon gut, aber geht's nicht mit anderen Aufputschmitteln mit geringeren Folgeerscheinungen? Alkohol blockiert auch das Immunsystem: meist hat man den Tag darauf eine Erkältung weg. Und er macht extrem impotent. :sex: In Kopierwerken übrigens ein fristloser Kündigungsgrund: ein Fehler dort, und mehrere Tsd. EUR sind futsch (Entwicklung oder Kopierung). Dort kann man gar nicht nüchtern genug sein, derart "brandgefährlich" sind die Produktionsweisen... :shock1: Auch im Filmtheater kann eine Vorführung niemals perfekt genug sein: wer sucht, der findet und zur Entspannung gibt es keinen Anlaß - im Dienst des Besuchers, der sich alles merkt.
  17. Nur leider nicht, wenn man ein Loch im Bein hat, zu viel trank und nunmehr sich aus Arbeitsunfähigkeit das Leben nimmt. Kenne auch Vorführergeschichten, da hat sich der Kollege sogar erhängt, weil die Premierenvorführung schlecht war und man ihn (zu unrecht) des Alkoholismus bezichtigte. Alles in der Frontstadt passiert. :roll:
  18. Problemchen auch wegen der Einlaufröllchen an FP 5/6/56: wer das nicht modifizierte oder perfekt justierte, konnte jahrelang seitliche Bildstandsschwankungen erleben. Auch die Schneckenräder-Scharfstellknöpfe sind ja recht mimosenhaft (und etwas unpräzise gegenüber der bombastischen Mikrometer-Einstellung bei Bauer), aber auch hier gab es Lösungsmöglichkeiten. Das wollte auch ich nicht verschweigen. Andererseits: fantastische Lebensdauer, leises, ruhiges Surren, sanfte Filmführung, tolle makroskopische Abtastung (ideal für geschrumpfte Altkopien mit Tonspurversatz, wo man schnell nachstellen konnte: der Brumm war weg) ... einfach genial. Hatte vor 20 Jahren meine letzte FP 5 an ein Berliner Programmkino in Kreuzberg verkauft; läuft dort fast rund um die Uhr mit Spulenturm, und der Bildstand ist noch immer wie ein Dia (ohne heutige Laptop-Nachstellungen!). Mich staunt das selbst, in anbetracht der einseitigen Beanspruchung. Die dortigen Bauer B-8-Geräte in den anderen Sälen hatten bereits einige Problemchen oder wurden ausgetauscht. Konstant läuft hier also die Philips FP-5, sozusagen "wie von Geisterhand bedient" und mit dem Dorian-Gray-Syndrom (der "ewige Jungbrunnen" also) gesegnet. :lol:
  19. Kenne auch Kollegen aus den 80ern, die später daran starben (Loch im Bein, Herzinfarkt oder geistige Umnachtung). Nicht witzig. Es zeigt die Tragik des Schaubudengewerbes. Man sollte damit gar nicht erst anfangen. (Dann lieber noch Porno-Heftchen in der Projektorkonsole!) :oops: Überblenden konnten die Säufer gut, aber Schärfe + Bildstriche waren fast immer "versifft".
  20. Ja, @Stefan, ich werde bis ans Ende meiner Tage Philips nehmen müssen! Die Getriebeprojektoren der 50er sind (für meine speziellen Bedürfnisse) das Optimum des Projektorenbaus. Aus Gründen der laufleisen, wartungsarmen Schneckengetriebe, einfachsten Filmführung (zugunsten meiner alten Filmchen konkurrenzlos überlegen!) und der einfachen Wartung. Darin stimmen mit mir auch nicht wenige (jahrzehntelang projektionstechnisch erfahrene) Ingenieure nüchtern überein, wenngleich nicht immer überall und immer Konsenz herrscht. Bei alten, gut erhaltenen Philips-Projektoren bleibt die Präzision in puncto Bildstand, Schärfe und Ton (makroskopische Optik) ebenfalls auf dem benötigten Optimum, vorausgesetzt die Getriebe sind nachwievor in gutem Zustand und werden ordentlich geölt. Mit anderen, zeitgleich (und auch später) gebauten Geräten div. anderer Firmen habe ich unter gleichen Bewertungskriterien negativere Erfahrungen gemacht - im direkten Vergleich: betreffs schlechterer Tonoptiken und Anlaßschütze, größerer Reibungswiderstände der Filmführung, unnötig komplizierter Filmführung, schlechterer Wärmeableitung, unnötig komplizierter Friktionsgetriebe mit Anfälligkeit für Filmschädigungen usw. usf. Ich denke oft darüber nach, wo Du Deine schlechten Philips-Erfahrungen gesammelt hattest, da ich Gegenteiliges (erfreulicherweise) erfahren durfte. Unter den 35mm-Geräten der Philips-Produktion stellen die heutigen, auf der FP-20-Entwicklung von 1959 beruhenden Nachfolger m.E. primär nur durch die Konstruktion einer gekrümmten Bildbahn einen signifikanten Fortschritt dar, dem gegenüber sämtliche Bauer-, Philips- und Ernemann-Projektoren der 50er Jahre einen Randabfall haben (ausgenommen DP 70 von 1955 sowie Bauer U2 von 1958, die beiden 35/70-Kombiprojektoren). Die "Fortschritte" der Automatisierung, Digitalisierung, der Laserabtastung und des Rangierbetriebs etc. der moderneren Philips-/Ernemann-Nachfolger von Kinothon/Anschütsz werden für spezielle Anwendungen gar nicht geleugnet. Aber für das kommerzielle und kommunale, perfekte Filmtheaterkino auf größten Leinwänden bei optimaler Schärfe, Bildstand und mit bestem analogem Frequenzgang stellt die alte FP-Serie nebst DP 70 für mich das Verlässlichste dar, was ich in 23 Jahren kennenlernen durfte. Tut mir leid: aber wenn ich in heutige Kinos mit überwiegend Ernemann-15 oder der FP-E-Serie gehe (und an diesen Geräten werktätig war!), sehe ich Bilder, die deutlich schlechter und verwackelter sind als auf meinen uralten Apparaturen. Und selbst die dortige Laserabtastung für Analogton ist nicht sehr beständig, zumindest nicht "besser", als auf Rotlicht umgebaute makroskopische Uralt-Tongeräte. Baust Du denn generell solche neuen, voll-elektronisierten Bildwerfer mit wirklich gutem Gewissen ein? (Ich könnte nachts nicht mehr schlafen, wenn ich einen solchen "Tausch" gegen die von mir favorisierten, vertrauten Geräte vornähme, die sich leichter reparieren lassen und gleiche Dienste & Funktionen verrichten.) Wenn Du Philips nicht gut beurteilst, dann nenne ruhig Alternativen, dann glaube ich Dir. Ich sehe sie einfach nicht und bin dann gerne unbedarft: vor allem lohnt m.E. der Kostenaufwand für Anschaffung und höhere Wartungskosten der allerneuesten Geräte der Leichtbauweise aus meiner Sicht kaum. Das erscheint mir wie Spielerei, denn das Pubikum hat davon keinen zusätzlichen, effizienten Genußgewinn in puncto Sound und Optik! Deine Philips-Werbebroschüren sind sehr schön: ich möchte sie mir gern ins Zimmer hängen. :)
  21. Aber 4 : 3 steht auf fast allen DVDs im Normalformat. Was spricht dagegen? 4 : 3 ist als Quotient der einfachste Ausdruck für 1.33333333333.... : 1. 12 : 9 ist mathematisch nicht genauer und könnte sogar mißverständlich sein, wo der Glaube entsteht, ein Bild der definierten "Auslösungshöhe" 9 würde sich im Fall a) auf 12 und im Fall b) auf 16 beziehen und bei vermeintlich differierendem Aufzeichnungspixeln steigern. Man könnte glauben, die DVD oder der Bildschirm besäßen bei bei 16 : 9 eine höhere Auflösung als die native PAL-Auflösung vorgibt. Dabei werden für die Breitwandfilme doch lediglich die ungenutzten Pixels, an denen sonst ein schwarzer Letterbox-Balken auf 4:3-Fernsehern erscheint, durch Vollformataufzeichung mitgenutzt, wobei die Bilder beim Transfer erst anamorphotisch komprimiert und bei der Wiedergabe dann anamorphotisch (elektrisch) gedehnt werden. Eine ziemlich schwierige Frage somit, wie man Formate spezifiziert. Nur für das ideale Kino würde ich, wenn überhaupt neue Formatnamen geschaffen werden müßten, u.U. 12 : 9, 16 : 9 oder 21 : 9 verwenden, als Ergänzung zu den oft nicht mehr geläufigen Begriffen "Breitwand", "Normalformat" oder "CinemaScope". Oder liege ich doch verkehrt? Zu @Theo: Ja, ich würde die FP-3 immer favorisieren. Bin halt glühender Philips-Fan.
  22. cinerama

    Wo werden Filme...

    Gedruckt wurden Filme in früheren Zeiten: vgl. das Technicolor-Druckverfahren. (Lit.: Gert Koshofer: "Die Farben des Films") :)
  23. Ich habe dieses Kino nicht benannt. Allgemein war die Feststellung, daß in Berlin (sehr) vieles verbesserungsbedürftig ist. Das ist ein Gesetz des Lebens und konkret nachweisbar. Und über Berlin habe ich einen Horizont an Eigenerfahrungen von 30 Jahren ... nimm' es als gegeben hin. Thema ist hier der Film "Der große Diktator": freuen wir uns über die tolle Kopie! :)
  24. Läuft er dort im schönen AMBO?
  25. Alternativen? Kaum welche. Die Atmosphäre dieser Kinos ist ein großer Pluspunkt. :) Ansonsten gilt für alle Verbesserungsnörgler (mich eingeschlossen): "Mach's besser!" Das "ideale" Kino gibt es sowieso nicht. Die unterschiedlichen Kriterien hierfür sammmeln sich auch selten unter einem Dach an. Aber es ist sicher nicht verboten, darüber nachzudenken. 8)
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