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Sam

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Alle erstellten Inhalte von Sam

  1. Und hier noch ein Nachtrag - zur Wählscheibe; ohne Finger: (aus: Hal Morgan, Dan Symmes, Amazing 3-D, Boston/Toronto 1982, S. 103) Und was sagte der Meister selbst über 3D? "Der plastische Effekt ergab sich hauptsächlich in den Aufnahmen aus Untersicht. Ich hatte einen Graben bauen lassen, damit die Kamera häufig auf der Höhe des Fußbodens war. Davon abgesehen gab es kaum plastische Effekte." François Truffaut, Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?, München 1973, S. 208
  2. Gegen Grace Kelly hat I.S. keine Chancen ... ;-) Worauf diese Fernsehleute nicht alles kommen: "Bei Anruf Mord" wird nicht etwa schwarz-weiß (oder genauer: rot/grün) ausgestrahlt, sondern, wie Arte in der Vorankündigung schreibt: "Zudem existieren stereoskopische Fassungen, welche die farbanaglyphe Technik nutzen und durch 3D-Brillen mit farbigen Folien betrachtet werden können. Dieses einfachere Verfahren erlaubt recht problemlose Ausstrahlungen im Fernsehen. Um den Raumeffekt deutlich auszustellen, sind in derartigen Fassungen die ursprünglichen Farben des Films zugunsten der anaglyphen Farbtöne stark zurückgenommen." http://www.arte.tv/d...lm/3333510.html Wollen wir doch mal schauen, ob wenigstens die Kiste mit dem Holz-Finger stereskopisch funktioniert, der mit der Wählscheibe eine Nummer anwählt. (Der Riesen-Holzfinger, so meine ich mich zu erinnern, war notwendig, weil die 3D-Kamera nicht nahe genug an ein Objekt realer Größe herangekommen wäre.)
  3. Eine letzte Ergänzung dieses Threads - mit einem Zufallsfund auf youtube: Zum 75. Geburtstag des Berliner Kinos "Die Kurbel" - stammt vom vergangenen Jahr (!), der Informationsgehalt ist annähernd jedoch unverändert ... (Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Beitrag des rbb vom vergangenen Sonnabend - 14. August - , der aber leider weder dort im Archiv noch - welche Einfalt - auf youtube steht. Hat ihn jemand gesehen?) Und was lernen wir außerdem noch bei dieser Gelegenheit? Im neuen Forum kann man Videos direkt einbinden ... super! :grin:
  4. Was mich irritiert, ist, dass es sich nach herkömmlichen Beschreibungen - und auch die Patentschrift lässt eigentlich keine andere Schlussfolgerung zu - um ein reines Aufnahmeverfahren handelt, dessen Absicht es war, eine höchstmögliche Schärfentiefe herzustellen. Lässt die Filmpost erkennen, was denn da Spezifisches in den beiden genannten Filmtheatern verbaut worden war? Und noch eine Nachfrage. IMDb (und andere Quellen gleichlautend) nennen als Tonverfahren (?) für "Eine Liebesgeschichte" Klangfilm Stereocord. (Andere Filme mit gleichem Eintrag sind etwa "Des Teufels General" und "Der Hauptmann von Köpenick".) Aus dem Gefühl heraus würde ich alles mögliche vermuten - aber ganz bestimmt keine mehrkanalige Tonwiedergabe. Weiß jemand genauer, wofür die Verfahrens-Bezeichnung steht?
  5. Kopien in Fernseh-Gradation wurden auch von deutschen Kopierwerken angeboten; anbei ein Auszug aus der Geyer-Preisliste 1978. Bemerkenswert finde ich den Hinweis, dass "auf Sendefähigkeit" keine Gewähr gegeben wurde. Fand sich gleichlautend auch bei Atlantik und Bavaria. Amerikanische low-contrast-Kopien waren oft auf Material mit grau-blau eingefärbtem Träger kopiert (entspricht das den alten Zwischenpositiven/Lavendelkopien?) - für Projektionszwecke absolut ungeeignet. Letztes Jahr, in einem hiesigen kommerziellen Kino (!), habe ich nach langer Zeit mal wieder eine deutsche Kopie von Der dritte Mann ansehen wollen - über die Begleitumstände sage ich nichts, jedenfalls enthielt die Kopie ein Klammerteil auf blau-grauem Träger. Das sind Momente, in denen man einigen Beteiligten auf Verleiherseite mal an die Holzköpfe greifen möchte ...
  6. In der Schule: irgendein Verkehrserziehungsfilm (16mm - Titel vergessen und belanglos). In den eigenen vier Wänden: Im Watt zwischen Ebbe und Flut (16mm stumm - beim Trödler erstanden). Im kommerziellen Kino: Zur Sache, Schätzchen (WA).
  7. Sam

    Projektionsfenster

    Ein Forumsmitglied hat mich gebeten, mal ein Foto von dem Projektionsfenster zu machen - da dachte ich, dann stelle ich es doch gleich hier ein. Viel sieht man nicht, vor allem nicht direkt von vorne (was, nun gut, teilweise den Lichtverhältnissen geschuldet ist). Ein wenig mehr von der Seite betrachtet sieht man dann doch, dass auch Amiran (natürlich!) noch eine leichte Rest-Reflexion hat; aber wesentlich, wesentlich weniger als herkömmliches Glas (Schott selbst gibt 1 % an). Den Vorteil Amiran-beschichteten Glases sieht man am besten im A-B-C-Vergleich in der Projektion: herkömmliches Glas, Amiran-beschichtetes Glas, gar kein Glas. Auch Amiran-beschichtetes Glas "schluckt" noch etwas Licht, aber gar kein Vergleich zu dem wirklich düster wirkenden normalen Glas.
  8. Sam

    Digitaler Filmton

    Drei Lernfragen (am frühen Sonnabend vor dem Frühstück): 1. Nehmen wir mal an, wir hätten ein abzutastendes Sinus-Signal mit der Hälfte der Abtastfrequenz (sagen wir 22 kHz). Der Abtastzeitpunkt fällt jeweils auf Signalspitze. Dann habe ich im ersten Abtastzeitpunkt einen positiven Wert vorliegen, im zweiten einen negativen, dann wieder einen positiven - und fast alles ist gut. (Vorsicht, doch nicht alles; siehe Frage 2). Was ist aber, wenn der Abtastzeitpunkt zufällig gar nicht auf das Maximum fällt, sondern auf den Nulldurchgang? Kein Signal? (Ich habe jedenfalls @Stefan2 so verstanden, dass die Amplitude abgetastet wird - nicht das Integral der Signalkurve. Da würde sich das Problem aber gleichermaßen stellen, wenn sich Flächen mit positivem und negativem Vorzeichen saldieren.) 2. Immer noch das gleiche Beispiel wie vorangehend: Woher weiß der D/A-Wandler, dass die abgetastete Ausgangsfrequenz ein Sinus war - und kein Sägezahn? 3. Was ist, wenn das analoge Ausgangssignal überlagert ist mit Frequenzanteilen, die höher sind als die hälftige Abtastfrequenz? Da das System aus A/D- und D/A-Wandler damit nichts anfangen kann, wird es doch zwanghaft Frequenzen oberhalb der hälftigen Abtastfrequenz (also den 22 kHz) zu "übersetzen" in den Frequenzbereich unterhalb der hälftigen Abtastfrequenz (den allein das System kennt). Folgt daraus, dass man deshalb auf der analogen Seite - vor Abtastung - Filter mit hoher Flankensteilheit einsetzen muss, um den A/D-Wandler vor Frequenzen zu bewahren, die höher sind als die hälftige Abtastfrequenz? Und heißt das in der Folge auch, dass man Signalquellen, die sehr hochfrequente Rauschanteile aufweisen (wie Magnetbänder), besonders heftig filtern muss? (Wenn dem so ist, würde ich ja sinngemäß langsam anfangen zu begreifen, was das Problem der Digitalisierung früher Magnetton-Filme ist.) Und jetzt - ans Frühstück ...
  9. Kann ich nur abraten. Solange es sie noch gab, waren Kultur-/Kurzfilme eine echte Pein. Und selten wirklich lustig. Bei dem heutigen medialen Überangebot dürfte wohl wirklich keiner mehr Lust haben, Zeit auf Dinge zu verschwenden, die er eigentlich nicht sehen wollte. (Gilt ziemlich gleichlautend auch für Werbung und Trailer.) Was ich möglicherweise reizvoll fände, wäre das Ausgraben alter Wochenschauen: die Welt vor dreißig/vierzig/fünfzig Jahren. Aber auch das nur in speziellen Programmschienen und mit Vorwarnung.
  10. In genau einem Monat - am 11./12. September - ist wieder der "Tag des offenen Denkmals". Die deutsche Stiftung Denkmalschutz hat in diesen Tagen das Programm veröffentlicht. Dies sind nach derzeitigem Stand die (ehemaligen) Kinos und Filmtheater, die die bundesweite Suche ausgeworfen hat: Berlin Kino Delphi (Weißensee) 1929-30 vom Architekten Julius Krost als Premierenkino mit 900 Sitzplätzen errichtet, 1959 aus baulichen Gründen geschlossen, Nutzung u. a. als Orgelzentrum, 2006 Zwangsversteigerung, künftig Nutzung als Veranstaltungssaal mit Kino geplant Berlin: Renaissance-Theater Oskar Kaufmanns 7. Berliner Bühnenbau, Gesamtkunstwerk im Stil des Art-Déco, nicht zuletzt wegen des kostbaren Intarsienwandbilds im Zuschauerraum und den farbenprächtigen Foyers, Ursprungsbau als ehemaliges Vereinshaus 1901-02 von Reimer u. Körte, Teilumbau zum Kino 1919 von Otto Berlich, 1926-27 Umbau zum Theater von Oskar Kaufmann Berlin: Ehemaliges Outpost-Kino 1953 von der Engineer Division für die amerikanischen Streitkräfte in Berlin als freistehender Putzbau errichtet, Fassadengestaltung und Baukörperrundungen der Architektur der 1920er Jahre verpflichtet, Theatersaal mit Orchestergraben und mobiler Leinwand bot 750 Zuschauern Platz, 1996-98 Inneres zum Alliierten-Museum umgebaut Berlin: Kino International 1961-63 von Josef Kaiser errichtet, Betonrelief 'Aus dem Leben heutiger Menschen' von Waldemar Grzimek, Karl-Heinz Schamal und August Schievelbein, war Premierenkino der DDR, Führungen mit Kurzvortrag im Saal und Besichtigung von Technikbereich, Bunker, Repräsentationsraum u. Saal Berlin: Passage erster offener Passagenbau Berlins: Rixdorfer Gesellschaftshaus, 1909 von Reinhold Kiehl errichtet, im Keller Kegelbahn, EG mit Restaurant, 1. OG Theater, später Kino, 2. OG Großrestauration mit Tanzmöglichkeit, heute Passage Neukölln Berlin: Alter Dorfkrug mit Saalbau Alt-Lübars 1899 von Carl Sott erbaut, nach 1900 ein beliebtes Ziel für Landpartien, nach dem Krieg Tanzsaal auch als Kino und Düngemittellager genutzt, Wiederherstellung 1983–85, denkmalgeschütztes Ensemble Alter Dorfkrug und Saalbau Frechen: Linden-Theater 1957 nach Plänen der Architekten Schmitz und Hein als Lichtspieltheater mit zusätzlichen Geschäftsräumen und einer Wohneinheit errichtet, vorderer zweigeschossiger Teil mit Flachdach und gleichhoher Saalbau mit flach gerundetem Dach auf trapezförmigen Grundriss, Kinosaal, Foyer und Kassenhalle im Stil der 50er Jahre Leipzig: UT Lichtspieltheater Stahlbetonskelettbau 1912 errichtet, erster Film im selben Jahr gezeigt, in den 1970er Jahren Teil der Filmtheaterbetriebe, in den späten 1980er Jahren Underground-Konzerte mit Bands der DDR-Punkszene, ältestes weitgehend original erhaltenes Lichtspieltheater Leipzigs Bad Schandau: Nationalparkzentrum Typischer neuklassizistischer Theaterbau, 1954 als größtes sächsisches Filmtheater eröffnet, nach ca. 4 Mill. Besuchen Schließung 1991, umfangreiche Umbauten, Sanierung 2000-01, seit 2001 modernes Nationalparkzentrum http://www.tag-des-offenen-denkmals.de/ Was Berlin betrifft: Alles alte Bekannte. Neben dem "Outpost" würde man eigentlich gerne auch noch einmal einen Blick in das ehemalige französische "L'Aiglon" (am Kurt-Schumacher-Damm, zur Julius-Leber-Kaserne gehörig) werfen (es steht übrigens unter Denkmalschutz); über den Architekten erfährt man hier etwas: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Wolff-Grohmann http://www.luise-berlin.de/lexikon/mitte/l/l_aiglon.htm Völlig leer (sagt man) steht das ehemalige "Filmtheater Berlin" zwischen Kurfürstendamm und Lietzenburger Straße (eigentlich ja an der Lietzenburger Straße; dort sieht man auch noch die Notausgänge); seit dreißig Jahren geschlossen, die Entwicklung des Komplexes kommt nicht voran: http://www.allekinos.com/BERLINFilmtheaterBerlin.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Cumberland Leider war das Astor im vergangenen Jahr nur einmalig vertreten. Einen Gruß hinüber in das International - die 70mm-Demo ist in diesem Jahr leider nicht mehr angekündigt ...
  11. Mal eben in die Mitgliederliste geschaut. Was sehe ich denn da: "Freunde: Sam hat bisher keine Freunde." Na ja, damit kann ich ja - vielleicht - leben. Aber was ist denn das? Mich trifft der Schlag: "Aktuelle Aktivität: Sieht sich die Mitgliederliste an." Das ist ja, als wenn man heimlich durch den Vorhang linst und sich im Spiegel selbst erwischt. Lässt sich das eventuell noch abstellen? :) Firefox zeigt ziemlich lange in der Statusleiste "Warten auf ..." an, was wohl bedeutet, dass die Seite noch nicht komplett heruntergeladen ist (auch wenn optisch nichts zu fehlen scheint). Ein Fall für die Technik?
  12. "If You Want to Sing Out, Sing Out ..." Sieht schick aus, hat auch eine Mobile-Ansicht (!), und ich hoffe auf den RSS-feed ... (!!!) Aber sagt: Hat das Forum wirklich schon 18.677 Mitglieder? :wink:
  13. Nur mal aus Neugier geschaut. Fritz Seifert hat mir 1973 11 DM je Vorstellung gezahlt - als "Filmvorführer-Aushilfe" (so stand es im Arbeitsvertrag) mit maximal 75 Tagen im Jahr. Das entspricht - Preisanstieg und Wirtschaftswachstum berücksichtigend - heute etwa 24 Euro. Rechnet man für eine Vorstellung grob zweieinhalb Stunden, käme man auf einen Stundensatz von knapp 10 Euro. Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Löhne in der Gesamtwirtschaft in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht in gleichem Maße gestiegen sind wie das Wirtschaftswachstum: 5,50 Euro scheinen irgendwie grob daneben. (Übrigens: Auch in den siebziger Jahren war die Arbeit in einem Filmtheater ziemlich bescheiden entlohnt. Es gab - auch für Aushilfen - anderswo weit besser vergütete Jobs in den Semesterferien. Die seinerzeitigen Tarif-Entgelte in der Filmwirtschaft lagen aber nochmal weit unter dem, was tatsächlich gezahlt wurde.) http://www.destatis.de/jetspeed/portal/...n1950.psml
  14. Nett (und wohl auch bezeichnend) finde ich diese von Dickson berichtete Anekdote (nach der ersten Demonstration von Celluloïd im New York Camera Club, von der er mit einem 2 mal 4 inch-Muster zurückkehrte): When I showed Mr. Edison my new find his smile was seraphic: "Good," he said, "we can now do the trick - just work like hell." Als ich Mr. Edison mein Fundstück zeigte, lächelte er engelhaft: Sehr schön, sagte er, das könnte klappen - jetzt musst du nur noch arbeiten, was das Zeug hält. (W. K. Laurie Dickson, A Brief History of the Kinetograph, the Kinetoscope and the Kineto-phonograph, Journal of the SMPE, Volume 21, December 1933)
  15. Echt? Das sagen wir jetzt aber nicht den englischen Kollegen - die glauben bis auf den heutigen Tag, bei der Dame habe es sich um eine Schweizerin gehandelt ... :wink: Sollte es noch jemanden außer @Filmtechniker und mir interessieren: Die Dame hieß Victoria Mariana Helena Friese, heiratete am 24. März 1874 William Green (ohne drittes e), der fortan als William Friese-Greene (mit drittem e am Green) bekannt wurde, und hatte mindestens einen Schweizer Baron als Vater. Oder gibt es noch mehr, was ich nicht von ihr weiß?
  16. K. H. Leiter. Bildausstattung v. Felix Malecki. Budweis, Leipzig: Verlagsanstalt Moldavia, 1942
  17. Weil der von Opfermann genannte Name Friese-Greene (das "Friese" stammt aus der Heirat mit einer Schweizerin) nicht ganz unbekannt ist, wollte ich es nochmal etwas genauer wissen. Da gab es William FG, das war der Vater, Berufsfotograf, der zeitweise im Knast saß, die erwähnte Schweizerin heiratete und (unter anderem) ein Patent für einen Zweifarbenfilm hielt. Sein "Biocolour" arbeitete nach dem Folgeverfahren - ein schwarz-weiß-Bild für den roten, das nächste für den grün-blauen Farbauszug; anders als bei Kinemacolor erfolgte die Projektion jedoch nicht durch eine rotierende Filterscheibe, sondern der Positivfilm wurde bildweise im Wechsel orangerot und blaugrün eingefärbt. Den Patentstreit gegen Charles Urban's Kinemacolor gewann er, und doch wird kolportiert, dass er 1921 mit lediglich einem Schilling und zehn Pence in der Tasche starb. Und dann gab es Claude (Harrison) FG, Kameramann (und Regisseur). Überr ihn schrieb Robert Koziol (= Gert Koshofer): "Eine besondere Variante des zweifarbigen Folgeverfahrens war die Ausnutzung des sogenannten Kontrasteffekts nach einem englischen Kinemacolor-Patent von 1914. Das Blaugrünbild wurde ohne Farbfilterung projiziert, so dass es infolge der Augenermüdung nach abwechselnder Projektion des orangerot gefilterten Auszugs als blaugrüne Kontrastfarbe erschien. Die ebenfalls ohne Filterung erfolgende Aufnahme des entsprechenden Teilbildes nutzte den damaligen Stand der Filmsensibilisierung. Auf der Leinwand wirkte sich der Kontrasteffekt nur gering aus, d.h. grünblaue Töne erschienen recht schwach, und bei sehr reinen Farben versagte das Verfahren völlig. Trotzdem haben diese Variante aufnahmeseitig auch C. H. Friese-Greene jun. (1924) und später das englische Raycol-Verfahren benutzt. Um 1950 hat damit sogar Edwin Land von Polaroid erfolgreich experimentiert." Robert Koziol, Eine Chronik des farbigen Kinofilms II, fernseh- und filmtechnikum, Juli 1972, S. 252. CFG hat dann aber das Bicolour-Verfahren seines Vaters weiterentwickelt (New Natural Colour Process). Der Endpunkt der Entwicklung war der Langfilm "The Open Road" (1926), den die BBC vor einiger Zeit hat restaurieren lassen. http://www.youtube.com/watch?v=xCWYXS2qaOQ Man mag rätseln, warum Opfermann den jüngeren FG zu den "tragischen Figuren der Geschichte der Kinematographie" zählt. Möglicherweise liegt eine Verwechselung von Vater und Sohn vor.
  18. Sam

    Euer erster Film im Kino

    DUMBO. Wahrscheinlich jedenfalls - in welchem Zeichentrickfilm kommt sonst schon ein grauer Elefant vor? Viel deutlicher als der Film selbst ist mir in Erinnerung geblieben, dass ich von meinen Eltern zu spät angeliefert wurde und der Film schon begonnen hatte; weswegen ich im Dunkeln auf dem ersten besten Platz zu sitzen kam. Niemand hatte mich aufgeklärt, dass im Kino andere Regeln galten als im Kindergarten; außerdem guckte die Platzanweiserin so streng und fuchtelte mit ihrer Taschenlampe. Also blieb ich die ganze Zeit brav auf diesem Platz sitzen, obwohl ich dem dicken fetten Knaben, der in der Reihe vor mir saß, kaum über die Schulter schauen konnte. Kinder-Schicksale. Ich war zu diesem Zeitpunkt aber wirklich noch ziemlich jung. Der trotz allen Misshelligkeiten unverzüglich ausgebrochenen Liebe zum Kino tat dies keinen Abbruch. Meine Eltern fanden das gar nicht schicklich, die nächsten Sonntage gab es um die Zeit der Kindervorstellung Stress. Ein erneuter Besuch wurde erst gewährt, als RUMPELSTILZCHEN auf dem Programm stand. Urggs! Stattgefunden hat das ganze in diesem Kino: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=15086
  19. Sam

    Digitaler Filmton

    Bei diesem versöhnenden Wort sollte man es eigentlich belassen. Aber eine Anmerkung, bitte um Nachsicht, hätte ich dann doch noch - überhaupt nicht in Richtung dts, sondern, sehr allgemein, in Richtung digitale Umspielungen generell: Akustisch habe ich dann doch mit einer Vielzahl von ihnen Probleme, gleich auf welchem Medium (und welcher Technik) sie daherkommen - Filmmusik-CD's an dieser Stelle ausdrücklich eingeschlossen; und je älter die Originalmaterialien sind - also Richtung frühe sechziger und fünfziger Jahre -, um so deutlicher und auffälliger scheinen mir die Probleme. Spitz und irgendwie unmusikalisch würde ich das mal ganz pauschaliert nennen wollen. Wir haben das hier schon mal diskutiert - vor einem Jahr anlässlich der 70mm-Retrospektive. Meine damalige Hypothese war, bei der Umspielung sei der Ton zu stark digital nachbearbeitet ("entrauscht") worden. Mag aber ebenso sein, dass auch moderne A/D-Wandler immer noch Schwierigkeiten mit hohen Rauschanteilen (wie bei den frühen Magnetton-Materialien) haben. Oder dass beides zusammenkommt. Oder...Haben wir im Forum jemanden, der tieferen Einblick in die aktuelle Tonstudiotechnik hat? http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...&start=768
  20. Ich könnte mir immerhin - so verwegen es sich anhören mag - vorstellen, dass auf das rot aufblitzende Einzelbild das Auge die beiden folgenden rein schwarz-weißen Bilder mit der Komplementärfarbe (also grün) assoziiert; worauf dann gleich wieder ein rotes Bild folgt usw. Ein netter psychologischer Betrug am Auge. Wie daraus allerdings die Separierung in grüne Wiesen und - hmm, roter Mohn? - und schließlich noch blauen (!) Himmel funktionieren soll; keine Ahnung. Alles nur Einbildung? Funktionieren würde das jedenfalls - falls da irgendetwas jemals funktioniert hat - aufgrund des erforderlichen Farbwechsels nur mit einer Bewegtbilderprojektion, nicht mit einer Diaprojektion.
  21. Friedrich Ludwig Müller, der Herausgeber der (monatlich erscheinenden) "monumente" - Magazin für Denkmalkultur in Deutschland, herausgegeben von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz - schreibt den Abonnenten zu jeder Ausgabe einen persönlichen Brief - der nicht unbedingt etwas mit der aktuellen Ausgabe zu tun hat. Im Begleitschreiben zur aktuellen August-Ausgabe der "monumente" heißt es da unter anderem: "Camill Freiherr von Dungern, einer der beiden Gesellschafter des Bankhauses Seeliger aus Wolfenbüttels Langer Herzogstraße, schreibt mir, dass jenes Bankgebäude - es ist das Herzstück meines Kinderparadieses - umgebaut und denkmalgerecht restauriert wurde. Mehr noch: Der ehemalige Getreidespeicher nebenan, der in der Tonfilmzeit zum Kino 'Die Schauburg' wurde und längst seine Türen geschlossen hat, sei nun in das Bankhaus integriert und zu einem Bürogebäude umgebaut worden. Herr von Dungern lädt mich ein, mir das alles einmal anzusehen. (...) An den Nachmittagen der Sonntage saßen meine Schwester und ich je nach Kinoprogramm am Bordsteinrand gegenüber der 'Schauburg'. Dort warteten wir auf den Filmriss oder einen Wechsel der Filmrollen. Dann nämlich warf der Filmvorführer das gerissene Stück Film aus dem Fenster des Vorführraums auf die Straße. Wie gesagt, strikt nach Programm sammelten wir auf, was von oben kam. Alles wie bei einem Glücksspiel, begleitet von unserem stillen Gebet, dass das Zelluloid reißen möge beim 'Tiger von Eschnapur' oder beim 'Indischen Grabmal' an der Stelle mit der schönen Tänzerin La Jana als Maharani von Eschnapur, was leider nie geschah. Dafür hatten wir Glück bei Zarah Leander in ihrem Film 'La Habanera'. Den Streifen bekam meine Schwester. Auch der Wunsch, ein Filmriss mit Harry Piel bei 'Menschen, Tiere, Sensationen' erfüllte sich nicht. Über ihn reimten wir: 'Harry Piel, sitzt am Nil, wäscht die Füße in Persil." Dafür hatte ich auf einem Filmstreifen fünfmal, für das Auge fast gleich, Heinz Rühmann als Friseur Felix Rabe in dem Film 'Die dreizehn Stühle'. Vergeblich auch unser Warten auf einen Filmriss in der 'Wochenschau', als Max Schmeling Joe Louis auf die Bretter schickte. Ihn auf einem Filmstreifen in der Zigarrenkiste zu haben, wäre die Krönung meiner Kinothek gewesen." Ach ja. So eine Zigarrenkiste hatte ich auch, als sieben- oder achtgjähriger Stöpsel, sehr zur Verwunderung meiner Umgebung. Die Filmschnipsel kamen zwar nicht aus dem Fenster geflogen, aber man hatte ja auch in diesem Alter sonstwie Beziehungen. Einmal fand ich auch einen ganzen Haufen Schnipsel auf der Straße, nicht weit vom damaligen Filmtheater. Muss dem Herrn Vorführer aus der Hosentasche gefallen sein. Übrigens, wenn ich heute auf die übergebliebenen Reste draufschaue: Unglaublich, wie farbstabil die Schnipsel geblieben sind. Das color fading kam erst in den Siebzigern ... http://www.monumente-online.de/10/04/index.php
  22. Der gute John Riker hat es mit seiner Tat ja zu einer gewissen Berühmtheit gebracht; man findet ihn beispielsweise in diesem wunderschönen und literaturgefälligen Band von Kenneth S. Rothwell "A History of Shakespeare on Screen. A Century of Film and Television", Cambridge University Press, gleich auf S. 4: "Audiences soon became so accustomed to sound that when the unfortunate John Riker, a projectionist isolated in his booth, mistakenly grabbed a live wire, his shrieks of agony as 1,000 volts surged through him were interpreted as splendid sound effects and wildly applauded." http://assets.cambridge.org/97805215/94042/sample/9780521594042wsc00.pdf Ansonsten kann das Leben eines Filmvorführers im New York des beginnenden 20. Jahrhunderts aber nicht besonders witzig gewesen sein. In "Coming to Terms with New York Citys Moving Picture Operators, 1906 - 1913" von Roberta E. Pearson und William Uricchio, The Moving Image 2(2), 73 - 93, findet sich unter anderem der durchaus bedenkenswerte Satz: "Projectionists were marginalized due to age, 'lack of intelligence' or 'unsettled habits' ("unstete Gewohnheiten"), factors that excluded them from the respectability accorded craftsmen and professionals ..." (S. 85). Der gesamte Artikel steht als Kopie, optisch allerdings ein bisschen schwer lesbar, hier im Internet und ist trotz allem außerordentlich lesenswert: http://web.mit.edu/uricchio/Public/pdfs/pdfs/Coming%20to%20Terms.pdf Vermute ich angesichts der Titelüberstimmung richtig, dass es sich bei dem Zitat von @Filmtechniker am Anfang dieses Threads um die deutsche Übersetzung dieses Artikels handelt?
  23. Sam

    Dunkel/Hell Phasen

    Asymmetrie bewirkt, dass die Flimmergrenze stark ansteigt - statt 24 Bildern/sec bräuchte man bis zu 40 oder mehr Bildern/sec, um Flimmern zu vermeiden. Nur wenn die Dunkelsektoren gleich groß sind, erzielt man das günstigste Verhältnis für die Flimmergrenze - und: nicht nur die Dunkelsektoren sollten unter sich gleich groß sein, sondern auch das Hell-Dunkel-Verhältnis. Unter Gesichtspunkten der Flimmervermeidung ist also die alte, vierteilige Scheibenblende (zwei Hell-, zwei Dunkelsektoren, alle Sektoren jeweils gleich groß) am besten geeignet. Mehr bei Tümmel, Laufbildprojektion, S. 117 ff., mit einigen eindrucksvollen Abbildungen.
  24. Sam

    35mm-Vorführtermine

    Spannende Frage: Wann hat denn JURASSIC PARK dts bekommen? (Ich zweifle gerade etwas an der Angabe im IMDb.) Die EA's sahen jedenfalls so aus:
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