Zum Inhalt springen

jacquestati

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    2.423
  • Benutzer seit

  • Tagessiege

    74

Beiträge erstellt von jacquestati

  1. Die folgende Anleitung  habe ich von Friedemann auf Aphog gefunden und möchte sie nicht vorenthalten, da ich sie hier im Forum noch nicht entdeckt habe und - mein erster Eindruck - wohl bestens funktioniert. ☺️

     

    Kodachrome zu brillantem SW-Umkehr-Film entwickeln

    17. April 2016

    Moin,

    da hier ja offenbar einige laborerfahrene erwägen, mal (wieder) eine Schmalfilmkamera zu benutzen, wollte ich mein kürzlich entwickeltes Umkehrrezept für den Kodachrome 40 (der sich ja nicht mehr farbig entwicklen lässt) vorstellen.
    Natürlich hat man es mit einem Fompan R100 oder Adox Pan-Reverso besser und leichter, aber vielleicht hat der ein oder andere ja noch einigermaßen junge (oder zumindest kühl gelagerte) K40 rumfliegen und möchte einen Kameratest lieber erstmal damit machen. Die Entwicklung zum Negativ ist recht einfach und bekannt, Umkehr liest man seltener. Zudem schlagen fast alle Quellen vor, den Film 2-3 Blenden überzubelichten. Mit meinem Rezept ist nur eine Blende Überbelichtung nötig, um fein durchgezeichnete, knackige SW-Positive zu erhalten.

    Achtung: Ich habe bisher nur mit K40 getestet, nicht mit K25. Im Grunde sollte es dort aber genauso gehen.
    Film wie 20 ASA belichten (also nur eine Blende über, ggf. per Gegenlichttaste)
    Alle Zeiten gelten für 20°C. Ich setze grundsätzlich alle Bäder mit Aqua Dest an und empfehle das auch jedem.
    1. 5'00 Minuten Remjet Removal Bath -- Rezept s.u. (keine Agitation, höchstens in den ersten 10 Sekunden um Blasen zu entfernen). Ich benutze dieses erste Bad gern wärmer, z.B. auf 25° temperiert, dann wirkt es noch besser.
    2. 7'00 Minuten kräftig wässern. Auch hier verwende ich warmes Wasser. Sofort nach der ersten Befüllung des Tanks mit Wasser den Spuleneinsatz umso kräftiger bewegen, hier entfernen wir nämlich die in Schritt 1 angelöste Rußgelatine. Schnell und oft spülen, gerade in den ersten 3-4 Wasserwechseln ist eine schnelle, kräftige Befüllung des Tanks hilfreich. Die letzten 3 MInuten sind dazu da, das basische Vorbad aus der Schicht zu entfernen. Kürzeres Wässern kann den Entwickler verändern!
    3. 14'00 Minuten Erstentwickler (Dokumol 1+7, pro Liter Arbeitslösung 5g Kaliumthiocyanat und 50mg Kaliumiodid-Zusatz). Achtung: Die Additive sind beim K40 esenziell, er schleiert sonst extrem.
    4. 2'00 Wässern
    5. 3'00 Minuten bleichen (Kaliumdichromatbleiche, von Kaliumpermanganatbeliche rate ich hier besonders ab. Pro Liter Arbeitslösung 10g Kaliumdichromat + 20 ml Schwefelsäure konz.)
    6. 2'00 Wässern
    7. 2'00 Klärbad (Natriumsulfit, 150g pro Liter Arbeitslösung)
    8. 3'00 Wässern
    9. Zwischenbelichtung
    10. 5'00 Zweitentwicklung (Dokumol 1+7 ohne Additive)
    11. 2'00 Wässern
    12. 3'00 Fixieren (Beliebig, gemäss Anleitung "für Filme" ansetzen)
    13. Remjetreste nun mit Schwammtuch abstreifen (Waschsodalösung in einem Eimer, von dort durch ein gefaltetes Schwammtuch in einen Eimer mit klarem Wasser ziehen)
    14. 5'00 Wässern
    15. 1'00 Netzmittel

    Die Ergebnisse sehen fantastisch aus, wie perfekt entwickelter Foma, nur wesentlich feinkörniger. Überlagerter K40 macht ggf. schlechtere Maximaldichten (Fog). Je nach Alter des Materials kann auch eine weitere Blende Überbelichtung nötig sein, mit den letzten K40 passten die 20 ASA aber ganz genau.

    Die FD-Additive sind hier wirklich wichtig. Ohne die schleiert der K40 ganz enorm. Schleier lassen sich mit (verdünntem) farmerschen Abschwächer zwar entfernen, das geht aber schnell auch wieder auf die Dmax.

    Rezept für 1 Liter Remjet Removal Bath (kann mehrfach angewendet werden, ich empfehle Ansatz von 3 Litern): 800ml Wasser 38-38°, 20g Borax (Natriumtetraborat), 100g Natriumsulfat, 1g Natriumhydroxid (Ätznatron, ggf. separat auflösen), auf 1l auffüllen. Warm angewendet wirkt sie am besten.

    Noch ein paar Hinweise:
    • Man kann den Prozess verkürzen, in dem man die Remjet-Schicht erst später entfernt. Allerdings versaut man sich damit schnell den Entwickler, in dem dann RUßparktikel rumschwimmen, die man später auf die Schicht bekommt. Wirklich rausfilterbar sind die Rußpartikel nicht. Für One-Shot-Freunde aber eine Option.
    • Ein Liter Ansatz reicht für bis zu 10 Super-8 oder Doppel-8 Filme, wenn man lange Standzeiten vermeidet. Im Zweifel vorher Teststreifen machen.
    • Hast das Ergebnis einen gelb oder orange durchgefärbten Träger, hilft ein Bad in 5g Kaliumferricyanid und 8,5g Kaliumdihydrigenphosphat pro Liter Wasser. (Nach Sicht arbeiten, meist entfärbt sich der Film schon nach 1-2 Minuten). Hiernach erneut fixieren und wässern.
    • Mit obiger Lösung kann man zu dunkle Ergebnisse (beim K40) auch erstaunlich gut noch aufhellen, die Dmax wird von diesem "verdünnten und geteilten farmerschen Abschwächer" erst recht spät reduziert.
    • Ich arbeite zwar mittlerweile mit Lomo-Tanks, in meinem HT-Rohr sollte das aber alles genauso gut gehen.
    Bei Fragen fragen -- und Ergebnisse bitte teilen. Ich filme im Moment ganz viel alte K40 auf, weil die Ergebnisse so hübsch aussehen (und endlich wieder genug Sonne am Himmel ist). 8o
     

     

     

    Habe kürzlich in der Bucht 14 Kassetten mit  K40 ersteigert, für 25 Euro , alle (angeblich) im Tiefkühlschrank gelagert,  Ablaufdatum 1989 mit gleicher Emulsionsnummer. Wollte natürlich wissen, ob die noch brauchbar sind und habe mich an die Arbeit gemacht, einen Testfilm mit 12 DIN und mit 15 DIN belichtet (Beaulieu ZM4) und nach obiger Rezeptur entwickelt. Remjet Removal Bad bei 25 Grad Celsius eingefüllt und nicht bewegt, nach 5 min kommt bei der Wässerung schwärzliche Brühe aus dem Lomo-Tank, das funktioniert schon mal. Entwickelt habe ich dann in Orwo A71, 11 min, mit den empfohlenen Zusätzen, Zweitentwicklung ebenfalls mit Orwo A71.

    Um es kurz zu machen, die Sache funktioniert. Noch trocknet der Film, zum Wochenende werde ich weiter berichten. Vielleicht braucht er noch 1-2 min Erstentwicklungszeit mehr, mal sehen, oder etwas reichlichere Belichtung. Eine Sache der Feinabstimmung. Ganz ehrlich, hätte ich so nicht erwartet. Jetzt bin ich natürlich mächtig gespannt, wie das in 16mm  aussieht, da hab ich auch noch einige Rollen!

     
  2. Achtung beim Fomapan R100! Der hat als Streulichtschutz Silber in der Schicht, die beim Bleichen neben dem erstentwickelten Silberbild mit herausgelöst wird. Da kommt man mit schwächer angesetzem Bleichbad schnell(er) ans Ende und der Film bleibt bräunlich! Ich bin mit 90 g Natriumsulfit /l unterwegs, und das klappt vorzüglich. Mein Rezept:

     

    Umkehrentwicklung des Fomapan R100.docx

     

    Alternativ zu Dokumol geht auch sehr schön ORWO A71, mit allen Zusätzen, 4,5-5 min Erstentwicklung bei 20 Grad.

  3. Hab' heute der Leicina 8 SV einfach einen Fomapan R100 spendiert und ein wenig gefilmt auf der Zeche Zollern II/IV. und als der Film voll war, hab ich auf 13x18 cm mit der Holzkamera weitergemacht: schon irre, mit 1 Aufnahme in 13x18 belichtet man die Fläche von 1575 Normal 8-Filmbildchen... Im Hintergrund trocknet der Doppel 8 Film...

     

     

    IMG_3704.thumb.JPG.5caec09167cd1c966369550fbd7ff2c6.JPG

    IMG_3707.JPG

    IMG_E3705.JPG

    DSCF1382 korr.jpg

    • Like 1
  4. Bei meiner passen AA-Zellen von Energizer, mit der Schieblehre messe ich einen Durchmesser von 14mm.  Allerdings scheint die Box auch schon geschrumpft zu sein, vom Vorbesitzer hatte sie einige Risse. Die Lösung mit den Lipos gefällt mir aber sehr gut, wenn das Kästchen erst mal zugeschraubt ist, sieht es ziemlich "original" aus - originell ist es sowieso.DSCN2967.thumb.JPG.2b6153048765f67f3ad0e5429966ee70.JPG

    DSCN2966.JPG

  5. vor 3 Stunden schrieb Freund.Filmsammler:

    Meine Ritter gebrauchte läuft bis heute inkl. Batterie. Nur wackelt seit einiger Zeit das Objektiv (angenieu original) es lässt sich einfach nicht mehr fest anschrauben. Gehen tut es trotzdem. Bei ebay erwarb ich eine auf AA Batterie Betrieb umgebaute. 6x1,25 V. Inkl. elegant untergebaubetem Batteriebehälter. Bin sehr zufrieden damit und mir geht unterwegs nie mehr der Strom aus. 

    ...mal das Objektiv abschrauben und den  schwarzen Kunststoffring  um den C-mount-Anschluß vorsichtig unterfahren und abheben, der die Kontakte zwischen Kamera und Objektiv  isoliert. Dann kommen 4 Schrauben zum Vorschein,  die sich gern schon mal lösen und das Objektiv wackeln lassen. Man kann sie nacheinander lockern und mit ganz wenig flüssiger Schnraubensicherung wieder hienindrehen, kreuzweise  wie Radmuttern, damit sich die Aluplatte mit dem c-mount-Gewinde nicht verzieht, wahlweise auch ohne Schraubensicherungsmittel. Anschließend  den Kunststoffring mit 3 Pattextröpfen weder festkleben. Voilá!

  6. Die Erneuerung der Akkus bei der ZM2 und ZM4 ist einfach, Anleitungen dazu gibt es im Netz. Mit etwas Glück findet man auch den großen, der mit 6 AAA Eneloop-Zellen bestückt werden kann (800mAh), das ist dann perfekt und sichert ausreichende Kapazität für mindestens10 Kassetten.Wenn die 4008 ZM II oder 4 gut gewartet (d.h. nicht verharzt) ist, zieht sie bei 24 f/s maximal 300 mA, verharzte Exemplare entsprechend mehr. Sollte also gut und gerne 2 Stunden Dauerlauf ermöglichen...

    Geht übrigens auch für die R16, in das kleine Akkugehäuse passen AAA-Zellen, in das große sogar AA-Zellen (2200 mAh). Damit kann man 300 m 16 mm Film verdrehen. Ich habe bei allen Akkuerneuerungen immer Eneloops mit Lötfahnen verwendet, problemlos zu löten und zu verdrahten.

    Zum Laden verwende ich das alte Ladegerät schon lange nicht mehr. Ein einfaches Ladegerät, an dem man Ladespannung und Ladestrom mit Reitern umstecken kann, gibt es zum Selberlöten für 20-25 Euro mit einstellbarer Ladedauer (Potentiometer), das reicht mehr als aus (Fa. Vellmann), vor dem Laden wird der Akku von dem Maschinchen über den großen Widerstand entladen, um den Memoryeffekt zu vermeiden. Lipo-Akkus mit eingebautem Ladebegrenzer (2x3,6 V, in Reihe geschaltet) gehen auch wunderbar - viertes Bild -  allen Skeptikern zum Trotz, und lassen  sich auch mit dem kleinen Ladegerät problemlos aufladen.

    Und schließlich passt auch ein Modellbauakku 7,2 V und 3500 mAh, mit einem 3poligen DIN- Stecker für den Akkudummy, damit kann man dann fast grenzenlos  drehen - am Ende des Geldes für Ektachrome ?ist dann immer noch viel Akkukapazität vorhanden...

     

    DSCN2954.JPG

    DSCN2945.JPG

    DSCN2942.JPG

    DSCN2948.JPG

    DSCN2951.JPG

    • Like 1
  7. vor 59 Minuten schrieb uhuplus:

    Hallo Felix,

     

    .... da beim Festschrauben des C-mount Anschlusses die Kontakte nicht zur Deckung mit der Kamera kommen. Das werde ich wohl mal in einem eigenen Thread hier thematisieren.

    Dir viel Erfolg bei der Suche,

     

    Ulrich

     

     Das C-mount-Gewinde an den Objektiven ist mit 3 Madenschrauben fixiert, nach Entfernen der Stellmotoren für Blende und Zoom müssen die Madenschrauben (Vorsicht, winzig, nicht herausdrehen!!!) gelöst  und der Gewindering so gedreht werden, dass das Objektiv dann in korrekter Stellung der Kontakte festgeschraubt werden kann.  in korrekter Position müssen dann die Madenschrauben wieder angezogen werden. In 2-3 Anläufen sollte es klappen. Dann stellt sich allerdings noch die Frage der Kollimation, d.h. der Einstellung des korrekten Auflagemaßes, damit das Objektiv auch bei allen Brennweiten ein scharfes Bild liefert.

  8. vor 9 Stunden schrieb SandroP:

    Ich würde sagen, dass 4½ Minuten Entwicklungszeit ausreichen. Verrätst du uns noch bei welcher Temperatur du entwickelt hast?

     

    Ich habe schon zwei Tri-X mit A-71 hervorgerufen. Das waren glaube 6 Minuten bei 20°C. Genau weiß ich das nicht mehr.

     

    Auch wenn ich genau weiß, dass die Zusätze im Entwickler gut sind, verwende ich sie nach wie vor nicht.

     

     

    Standardtemperatur 20 Grad Celsius.

  9. Meine Testreihen sind fertig, der Fomapan R100 kommt in unverdünntem A71 Entwickler mit 2g KSCN/l und 50 mg KJ  als Zusätze zum Erstentwickler mit 5 Minuten Erstentwicklungszeit bei einer Belichtung mit 125 ASA sehr schön, mit kräftigen Schwärzen und fein differenzierten Lichtern. Auch bei 200 ASA Belichtung sind die Ergebnisse sehr gut. Der Rest des Prozesses ist unverändert wie von Friedemann beschrieben.

    Wäre schön, hier über Eure Erfahrungen und auch Zeiten zu erfahren, v.a. wären Zeiten für den Tri-X reversal oder auch für den Orwo UN 54 interessant.

    Ich überlege, ob ich den A71 verdünnt ansetzen soll, z.B. 1+1, um die Entwicklungszeit zu verlängern und bei Belichtung mit 100 ASA nicht nur 4-4,5 min zu entwickeln und eine unregelmäßige Entwicklung zu riskieren. Friedemann????

    Der Zweitentwickler könnte so bleiben...

×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.