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Kulturbrauerei Berlin "im Handstreich" digitalisiert


Rudi Ott

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Die Mitarbeiter des CineStar Kulturbrauerei wurden heute von ihrer Geschäftsführung vor vollendete Tatsachen gestellt. Die analoge Projektion wird demontiert, noch während die entsprechenden Ausgleichsverhandlungen mit dem Betriebsrat laufen.

Nebenbei wird vorsorglich noch etwas Betriebsratsbashing betrieben:

 

"Digitalisierung des CineStar Kulturbrauerei

 

Liebe Mitarbeiter,

 

bereits vor knapp drei Wochen haben wir Euch darüber in Kenntnis gesetzt, dass die

wegbrechende analoge Filmware bei nicht umgehender Volldigitalisierung des Standorts

Kulturbrauerei zu einer existenziellen Bedrohung des Hauses sowie aller Arbeitsplätze

führen wird. Für den Zeitraum vom 24. Oktober - 31. Oktober 2013 ist zB. keiner der in

diesem Zeitraum angelaufenen insgesamt acht Kinofilmen mehr in analoger Form

erhältlich. Gleichwohl beharrt der Betriebsrat bedauerlicher Weise weiterhin auf seiner

bisherigen Blockadehaltung. Offensichtlich werden hier die Interessen einiger weniger

Mitarbeiter über das interesse nicht nur der Gesellschaft, sondern aller Mitarbeiter des

Hauses gestellt.

 

Da es aus unserer Sicht keine andere Möglichkeit gibt, den Spielbetrieb wirtschaftlich

auch nur annähernd sinnvoll aufrecht zu erhalten, haben wir gestern damit begonnen,

die analogen Projektoren abzubauen und durch die längst bereitstehenden digitalen

Projektoren zu ersetzen. Voraussichtlich ab Donnerstag werden wir das Haus dadurch

volldigitalisiert bespielen können. Bis dahin werden wir aufgrund der notwendigen

Umbauarbeiten nicht alle Säle in Betrieb nehmen können. Möglicherweise wird es

dadurch zu einer Überbelegung einiger Schichten kommen dies wird Eure

Theaterleitung vor Ort mit Euch klären. Jedenfalls aber werden wir selbstverständlich bei

den bislang in der Projektion tätigen Kollegen keinerlei Versetzungen vornehmen oder

Kündigungen aussprechen, bevor wir nicht die |nteressenausgleichsverhandlungen ln

der nunmehr durch das Gericht eingesetzten Einigungsstelle abgeschlossen haben.

 

Die nun durchgeführte Digitalisierung erfolgt - das dürfte dadurch nochmals sehr

deutlich werden - im Interesse aller. Wir denken, dieser Schritt durfte damit in Eurem

Sinne sein.

 

Mit freundlichen Grüßen aus Lübeck"

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Ganz klar, digitale Projektoren können ja nicht im gleichen Raum arbeiten wie analoge. Also raus damit! Aber so einen Brief an die Handlanger und Domestiken kann man sicher noch besser formulieren, die deutsche Literatur bietet hier gute Textbausteine:

 

„Leute! Da ihr meine Untergebenen seid, will ich euch nur sagen, daß hier künftig forsch gearbeitet wird. Ich bin gewillt, mal Zug in den Betrieb zu bringen. In der letzten Zeit, wo hier der Herr gefehlt hat, da hat mancher von euch vielleicht gedacht, er kann sich auf die Bärenhaut legen. Das ist aber ein gewaltiger Irrtum, ich sage das besonders für die alten Leute, die noch von meinem seligen Vater her dabei sind. [...]

Jetzt habe ich das Steuer selbst in die Hand genommen.

Mein Kurs ist der richtige, ich führe euch herrlichen Tagen entgegen. Diejenigen, welche mir dabei behilflich sein wollen, sind mir von Herzen willkommen; diejenigen jedoch, welche sich mir bei dieser Arbeit entgegenstellen, zerschmettere ich.

Einer ist hier der Herr, und das bin ich. Gott und meinem Gewissen allein schulde ich Rechenschaft. Ich werde euch stets mein väterliches Wohlwollen entgegenbringen, Umsturzgelüste aber scheitern an meinem unbeugsamen Willen.“

 

Aktuell seit fast hundert Jahren.

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Die Mitarbeiter des CineStar Kulturbrauerei wurden heute von ihrer Geschäftsführung vor vollendete Tatsachen gestellt. Die analoge Projektion wird demontiert, noch während die entsprechenden Ausgleichsverhandlungen mit dem Betriebsrat laufen.

Nebenbei wird vorsorglich noch etwas Betriebsratsbashing betrieben:

 

Was wäre denn die konkrete Alternative zu diesem Vorgehen?

 

Schöne Grüße,

Matthias

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Man könnte vielleicht noch die Frage stellen, warum die Ausgleichsverhandlungen erst jetzt laufen oder so lange gedauert haben respektive bisher nicht abgeschlossen werden konnten. Wird aber vermutlich nur gegenseitige Schuldzuweisungen zu hören kriegen.

 

Aber im Grunde sollte jeder Mitarbeiter eigentlich selber begreifen, dass man bei weiterem Abwarten die Verhandlungen auch gleich ganz hätte beenden können, ein solches Objekt betreibt man Ende 2013 nicht mehr mit 35mm

 

Und wenn das Material eh schon da ist und nur noch eingebaut werden muss, was sollte denn noch verhandelt werden, was am Resultat noch was ändern würde?

 

 

- Carsten

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