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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo in die Runde, 

 

ich weiß, dass das Thema schon oft besprochen wurde, leider komme ich mithilfe der vorhandenen Informationen bei meinem Problem nicht weiter. Für den Betrieb von Kinoton 2kw Lampenhäuser habe ich mir ein Inverterschweißgerät gekauft. Die Wahl fiel auf das GYSMI 160P, da es verhältnismäßig günstig und relativ hohe Leerlaufspannung von 72 V (der zu erstetzende IREM Gleichrichter hat 78 V) hat, sodass die Lampe out-of-the-box zündet. 

 

Da es jedoch ein leichtes Flackern gibt, habe ich noch einen Elko (Becher-Elko, radial, 10000 µF, 100 V, 105°C, in dem Schweißgerät direkt zwischen Plus und Minus gehängt). Jedoch zündet die Lampe nun nicht mehr (blitzt ein paar Mal, schafft es aber nicht anzubleiben). In dem Bild hatte ich noch einen Entladewiderstand und einen MKP10 PP-Puls-Kondensator (22 nF, 10 %, 1000 VDC) für die hohen Frequenzen parallel geschaltet, auch ohne die zwei Komponenten zündet die Lampe nicht.

 

Kann mir jemand erklären, was ich falsch mache? Bzw. was ich anders machen soll, um meine Lampen schonend mit dem Inverter zu betreiben?  

 

Viele Grüße und tausend Dank. 

Paul

 

 

IMG_7886.jpeg

Bearbeitet von pltprx (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Meiner Erfahrung nach, nicht unbedingt eine gute Idee, einen Kondensator parallel zur Hochdrucklampe, bzw. zu den Ausgängen des Zündgeräts zu schalten.

Der Kondensator blockt den Zündimpuls nieder, der aufgrund seiner kurzen Zeitdauer ähnlich einer Wechselspannung ist und für den der Kondensator mehr oder weniger einen Kurzschluss darstellt. Häufig zeigt sich das auch, sofern man ein Zündgerät hat, bei dem die Lampe trotzdem zündet, dass der Kondensator warm wird und irgendwann ist er hin, wenn man seine Kapazität nachmisst.

Eine Möglichkeit wäre, einen Kondensator zu nehmen, der einen deutlich kleineren Wert besitzt. Wir sprechen hier von maximal 100nF. Hier empfiehlt es sich keramische Kondensatoren zu verwenden, keine Folienkondensatoren. Spannungsfestigkeit problematisch, da die Zündspannung (zumindest war dies bei den 35mm Projektoren so) ca. 15-20kV betrug.

Man hat im 35m Bereich früher daher gerne sehr große Drosseln (Induktivitäten) verwendet, die allerdings auch zum Gleichrichter in Reihe geschalten wurden, also auch VOR dem Zündgerät. Den hier wäre es genau anders herum: Die Induktivität stellt für den kurzen Wechselstromimpuls einen sehr großen Widerstand da und der Zündimpuls würde ebenso nicht bei der Lampe ankommen.

Mit anderen Worten:Du müsstest in Deinem Deinem Kombizündgerät (es ist ja Zündgerät UND Spannungsversorgung) nur die Spannungsversorgung mit einem Elko glätten. Also VOR dem Zündgerät.

 

Evltl. weiß Jens noch was dazu.

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Es wird ein Irem ersetzt, am 2kW Kinoton-Lampenhaus, wo mutmaßlich ein Bauch-Zünder drinsitzt.

Das mit den Kondensatoren ist schon richtig verschaltet (für eine reine Stromversorgung, also Kondensator zwischen Inverter und Zünder).

Ich denke, daß der Inverter "zu schlau" ist und mit dem Kondensator am Ausgang nicht klarkommt bzw sich oder den Bediener vor irgentwas schützen will.

Geschrieben (bearbeitet)

Ach jetzt versteh ich das.

Ja, dann hast Du Recht.

Dann hilft evtl. der Kondensator doch, wenn man parallel einen geeigneten Lastwiderstand schaltet. Würde mal schätzen 30Ohm. 15 Watt sollte er aber haben.

Dann müsste es eigentlich gehen. Musst Du mit den Werten etwas probieren. So zwischen 20 und 100 Ohm. 3 oder 4 Werte ausprobieren.

So Inverter haben i.d.R. auch PWM drin, die bei Parallelschaltung von Cs durcheinanderkommen.

Versuchs mal. Aber wie gesagt, der Widerstand muss schon ein paar Watt abkönnen.

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Großer Kondensator parallel am Netzteilausgang kann auch schädlich sein.

Dieser sollte in Reihe mit einem niederohmigen Widerstand ca. 1Ohm geschaltet werden.

Die initiale Ionisierung des Xenon erfolgt durch das Hochspannungs-Zündgerät und die Energie des auf Leerlaufspannung vorgeladene Kondesators vergrößert den Plasmakanal.

Ohne Vorwiderstand fließt dabei ein zu hoher Strom durch den Brenner, das schädigt ihn langfristig.

http://www.kinograph.de/Xenonlampen/123W97DE_Broschüre_XBO.pdf ab S.16

 

Die Zündprobleme des Inverters können auch daher kommen, dass die Regelung des Interters mit dem großen Kondensator nicht klarkommt, da die Zeitkonstanten im Regelkreis sich dadurch ganz schön ändern

Geschrieben
vor 35 Minuten schrieb dresden d1:

 

Die Zündprobleme des Inverters können auch daher kommen, dass die Regelung des Interters mit dem großen Kondensator nicht klarkommt, da die Zeitkonstanten im Regelkreis sich dadurch ganz schön ändern

Genau das eben meinte ich in meinem letzten Beitrag.

Geschrieben

Vielen Dank für eure hilfreichen Tipps!

 

Zwar ist das Setup nicht ganz ideal, aber das Schweißgerät ist bereits gekauft und teilweise umgebaut – daher versuche ich, das Beste daraus zu machen.

Ich werde zunächst versuchen, die Steuerung mit einem kleinen Strom über einen 680 Ω / 25 W Lastwiderstand aktiv zu halten. Evtl. wäre auch ein Zeitrelais, das den Kondensator erst nach gezündeter Lampe dazuschaltet, denkbar, oder? 

 

Falls das funktioniert, kommt zusätzlich ein 1 Ω / 25 W Serienwiderstand zum Einsatz, um die Lampe beim Zuschalten des Kondensators vor zu hohen Stromspitzen zu schützen.

 

Jetzt heißt es erstmal auf die Bestellung warten, danach berichte ich! 

Geschrieben

Das Thema mit Schweißinverter hab ich auch schon im Kopf gehabt.

Neulich bin ich auf ein Netzteil für einen "Moving Head" gekommen, welche auch mit Xenonlampen betrieben werden.

Sowas z.B.

https://a.aliexpress.com/_EHMrxuO

 

Dürfte sowas nicht auch für einen 1kW Brenner funktionieren?

Leider findet man in der Beschreibung keinerlei technische Daten zu dem Teil.

 

Im Prinzip ist das ja auch nichts anderes wie ein Leistungsstarkes  DC-Netzteil wie im Schweißinverter oder?

Geschrieben

ALso ich hab so einen kleinen 230V Schweißinverter für 1600W Xenon im Gebrauch.

Mit dem bin ich recht zufrieden.

 

Und ja, die Idee mit dem Zuschaltbaren Kondensator ist nicht schlecht. Bei gut abgeblockten Netzgeräten macht(e) man das auch so: Zum Laden der Elkos in die Primärwicklung des Trafos einen Lastwiderstand geschalten, der noch einigen Sekunden durch ein Relais gebrückt wurde.

Das ist eigetlich eine gute Idee. Würde ich nach einiger Überlegung tatsächlich favorisieren.

Geschrieben

Meine Infos dazu, kleiner Folienkondensator mit 6,8Mfd-10Mfd 250V aus Frequenzweichen reicht und funktioniert einwandfrei. Um die Leerlaufspannung auf 90V anzuheben, denn 78V sind reichlich wenig, braucht man die Speicherung der kleinen Schaltnadeln der Inverterspannung. Der Elko hat dazu eine zu hohe Induktivität, das klappt nicht.

Die ganzen Kinoton KEX haben über 120V Leerlaufspannung, und das mit Elkos. Nicht mein Ding, ich habe die öfters schonmal aus den von dresden d1 genannten Gründen entfernt. Läuft einwandfrei.

Je billiger der Inverter, desto einfacher der Aufbau, und desto höher die Schaltnadeln des Netzteiles. Und die ergeben dann die nötige Leerlaufspannnung. Mehr als 80V darf wohl so ein Schweißgerät lt. einigen Bestimmungen nicht haben. Und du bist darunter, also Schweißtechnisch alles im Lot. Nur Lampentechnisch nicht. Manche Inverter haben ein Poti zum Einstellen der Leerlaufspannung, da auch maximal drehen. Habe ich bei den von mit mal verkauften Jäckle Invertern so gemacht. Jäckle ist Geschichte, keine Quelle mehr als Neuteil.

Jens

Geschrieben

Also kurzes Update:

 

Ein Lastwiderstand war nicht praktikabel, da ich bei einem ausreichendem Strom um den "Inverter zu täuschen" zu viel Hitze produziere. Ich habe ein Zeitrelais eingebaut, was den Elko 1s verzögert zu schaltet. Jetzt zündet die Lampe wieder super, allerdings arbeitet der Elko nicht mehr so effektiv, d.h. es flackert wieder mehr. Außerdem fließt anscheinend ein sehr hohe RMS-Strom, da sich die Kabel (1,5mm^2) stark erhitzen nach einigen Sekunden. Mit einem Widerstand in Serie vor dem Elko geht es den Kabeln besser, aber der Effekt des Elko auf das Flackern ist auch kaum vorhanden.

Im Endeffekt bräuchte es eine bessere Möglichkeit sehr hohe Ströme zeitverzögert zu schalten. Aber langsam rentiert sich dieses Vorhaben einfach nicht mehr, ich denke ich muss auf ein "dümmeres Schweißgerät" + eigenen Elko oder eins was von vornherein nicht so starke Ripple Spannung hat ausweichen. @Dent-Jo könntest du mir Marke + Modell deines Gerätes nennen? 

 

@Jensg Das ist nicht der Punkt. Die Lampe zündet problemlos mit dem 72 V "out of the box", sie flackert nur im Betrieb — und dafür soll der große Elko zum Einsatz kommen. Der originale IREM 3-Phasen Gleichrichter hat auch nur 78 V. 

Geschrieben (bearbeitet)

Also ich habe dieses hier in Gebrauch. Habe tatsächlich auch einen Elko parallel vorm Zündgerät,

allerdimgs tatsächlich nur wenige µF, ie Jens schrieb. Müssten so um die 20 sein. Habe da noch einen schwung Ladeelkos aus alten Farbfernsehgeräten der 70er, 80er Jahre, wo diese gerne verwendet wurden.

 

https://www.amazon.de/dp/B076H4QFGW?ref_=ppx_hzsearch_conn_dt_b_fed_asin_title_1

 

Stamos Germany Elektroden Schweißgerät Inverter S-MMA-250PI.2 E-Hand MMA - 250 A - 8 Meter Kabel - Hot Start - PRO

 

Wenns gar so schlimm ist, dann hilft vielleicht doch eine große Induktivität in Reihe zwischen Inverter und Zündgerät.

Solche gabs auch von Schrieber Gleichrichter Bremen speziell für diesen Zweck.

Dürften aber schwer zu bekommen sein. Die sind ungefähr so groß wie ein Fußball und eine wiegt gefühlt eine halbe Tonne.

 

 

 

 

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Den Kondensator gibts auch oft standardmäßig in KT-Lampenhäusern - 6,8yF. Beim Schweißgerät würde ich nur hochwertigere 

Geräte nutzen mit 90-105V Leerlauf und genug Dauerstromreserve. Das gibt es so ab 600 Euro aufwärts. Einige sind wirklich gut,

da wirkt ein KEX wie ein billig-Bastelprojekt, wenn man mal reinschaut. So einen Billiginverter würde ich in nem Heimkino dann eher

aus Angst direkt an den Kinositz stellen mit Feuerlöscher daneben… 😉

 

Geschrieben

Bisher funktionierts aber einwandfrei. Klar, irgendwann machts patsch und das Ding ist hinüber.

Sicherlich, im professionellen Kino würde ich das auch nicht tun. Aber es spielt doch fast niemand mehr 35mm im Kino und für zu Hause reichts überall hin.

Und ja, DU hast nicht Unrecht: Ich bleibe am Projektor, bis der Film zu Ende ist. Aber nicht nur deswegen.

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