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Einsatzgebiete von 35er Kameras


Film-Mechaniker

Empfohlene Beiträge

Weil es wirklich Spaß gemacht hat unter Schmalfilm, hier eine Zusammenstellung von Normalfilmapparaten

 

Stativkameras

Bell & Howell Standard, 1909 (Holzgehäuse, ein Objektiv)

Bell & Howell Standard Model 2709, 1911 (erste Ganzmetallkamera; Revolver für vier Objektive, verstellbarer Verschluß, Außenmagazin, Seitensucher)

Bell & Howell Standard Model 2709 B, 1912 (B für Ball Bearings, Kugellager)

Leonard-Mitchell, 1920 (Gleitlager) Revolver für vier Objektive

Mitchell Newsreel Camera, 1927 (Neuer Mechanismus) Revolver für vier Objektive

Newman-Sinclair Auto Kine, 1927 Halterung für drei Objektive

Technicolor Three Strip Beam Splitting Camera, 1932 Eine Mitchell-Objektivfassung

Mitchell BNC, 1934 (Neues Getriebe) Eine firmeneigene Objektivfassung

Eclair Caméflex, 1946 Revolver für drei Objektive

 

Handkameras

Debrie-Ciné-Sept (sieben Funktionen), 1920 Eine Kurzgewinde-Objektivfassung

ICA-Kinamo, 1921 Fest eingbautes Objektiv

Cinégraphe Bol, 1923 Fest eingebautes Objektiv

Cinex Bourderaux, 1925

Bell & Howell Eyemo, 1925 Eine spezielle Objektivschnellwechselfassung

Hodres, 1934 (erste Normalfilmkamera mit eingebautem Elektromotor) Revolver für drei Objektive

Arriflex, 1936 (erste Filmkamera mit Spiegelreflexsucher) Revolver für drei Objektive

Arriflex 35 BL, 1968 Eine neue (PL-) Objektivfassung

Panaflex, 1972 Eine firmeneigene Objektivfassung

Aäton Penelope, 2008 Eine Objektivfassung (Arri-PL oder Panavision)

 

Zeitlupenkameras

Musger-Ernemann, 1914

Debrie Grande Vitesse (240 B./s, Sperrstifte), 1921 Eine firmeneigene Schnellwechselfassung

Mitchell High Speed, 1925 (Kugellager) Revolver für vier Objektive

Zeiss-Zeitlupe (1500 B./s), 1929

Photo-Sonics 4 E (360 B./s, Sperrstifte; heute 430 B./s), 1968 Eine firmeneigene Objektivfassung

 

Spezialkameras

VistaVision (Filmlauf horizontal), 1954 Eine Objektivfassung

Höchstgeschwindigkeitskonstruktionen mit stationärem Film, bis einige Millionen B./s

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Spezialkameras

VistaVision (Filmlauf horizontal), 1954

Höchstgeschwindigkeitskonstruktionen mit stationärem Film, bis einige Millionen B./s

 

Bin ja kein 35mm Fachmann - aber was da geleistet wurde haut mich um.

Ich gehe mal von 22 mm je Bild als " Höhe " = Transportweg aus.

Das wären bei 1 Million Bilder in der Sekunde 22000000 mm

oder 22000 m oder 22 Km.

Was das für Spulen sein müssen. Und erst die Masse dieses Films - so genau zu beschleunigen und wieder zu bremsen.

 

Ob das so stimmt --- :wink:

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Olaf, wie ich geschrieben habe, Höchstgeschwindigkeitskonstruktionen mit stationärem Film. Stelle dir eine Trommel vor von etwa 1,2 m Durchmesser, an deren Innenseite der Film auf einer Schneckenlinie festgemacht ist, Schicht nach innen. Auf der Mittellinie der Trommel ist eine Gewindestange angebracht, die den Objektivträger mit Objektiv und ein Polygonprisma hält. Nun rast das Polygon wie beim Drillbohrer das Gewinde entlang. Die Belichtung geschieht mit Blitzen. Das Ganze ist hauptsächlich eine Synchronisieraufgabe, damit genau dann ein Blitz abgeht, wenn der Weg vom Objektiv über ein Prismenfläche zur nächsten Bildfläche steht.

 

Es geht um extrem schnelle Vorgänge in sehr kurzer Zeit. Nach dem Schuß, wie der Jargon geht, kann man das Filmmaterial herausnehmen und entwickeln. Ein paar Meter genügen.

 

Also keine zu beschleunigende Filmmasse. Der normale Filmschritt ist übrigens 19 mm (4 Lochabstände).

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Soweit ich mich erinnere, liegt die Höchstgeschwindigkeit bei intermittierendem Filmtransport um die 360 B/s (35mm), zum Beispiel die großen Modelle von Photosonics Inc.. Um die auf das Filmband einwirkenden Kräfte zu verteilen, benutzt man z.B. 12 Transportgreifer und 4 Sperrgreifer!

 

Kameras mit Frequenzen im Tausenderbereich arbeiten mit kontinuierlich laufendem Filmband und optischer Bildnachführung, in der Regel durch Prismensysteme (z.B. NAC). Der Bildstand ist schlechter als bei Greifersystemen.

 

Extrem hohe Frequenzen werden - wie vom @Filmtechniker beschrieben - mit in Trommeln festliegendem Filmband und rotierenden Spiegelsystemen erzielt, ich komme momentan nicht auf den Namen des frz. Herstellers.

 

Interessant die Website des deutschen Highspeed-Spezialisten Dedo Weigert Film, der natürlich auch Digitalkameras anbietet, die systembedingt die mechanischen Probleme nicht kennen. Technische Spezifikationen der einzelnen Modelle sind angegeben.

 

http://www.highspeedfilm.de/

 

Übrigens kommt das Wort "Zeitlupe" von der Modellbezeichnung der gleichnamigen Ernemannkamera, die bereits 1917 (!) mehr als 500 B/s erreichte, also eine Zeitdehnung um das 20-fache.

 

Die hier bereits erwähnte Bell+Howell-Kamera gab es mit auswechselbarem Greiferwerk für bis zu 120 Bildern/s, mit Handkurbelantrieb, wohlgemerkt!

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Die Technik hört sich spannend an, auch wenn ich mir es nicht ganz vorstellen kann.

 

Wenn ich das also richtig verstehe wird auch keine " ganze " Sekunde wirklich aufgenommen.

Was für Vorgänge laufen denn so schnell ab, dass man eine so schnelle Abfolge gebrauchen kann. Selbst bei einem Pistolenschuss braucht man doch lange nicht so viel.

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Für Autocrashs, Explosionen etc., also im technischen Analysebereich braucht man durchaus solch hohe Bildraten, durch den entsprechenden kontrollierten Aufbau mit definierter Auslösung benötigt man aber keine langen Sequenzen, sondern nur Sekunden bis Sekundenbruchteile.

 

Was dabei bisher vernachlässigt wurde: Der enorm hohe Lichtbedarf für diese extrem kurzen Belichtungszeiten. Solche Aufnahmen sind immer schweisstreibend.

 

- Carsten

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Naja, während des Studiums hatte ich nen Kurs in HighSpeed-Aufnahmetechnik belegt. Ist aber schon ein Weilchen her. Schnelle digitale Aufnahmetechnik gab es damals noch nicht, dafür gabs auf Film schon 40.000fps in üblicher industrieller Anwendung mit durchaus ausgedehnten Szenen - bei Crashtests und Maschinentests eben. Labormäßig ging es auch in die 100.000 bis 1000.000 fps, da kenne ich aber die Rahmenbedingungen nicht mehr, die benötigten Lichtmengen bei 'normalen' Aufnahmeobjekten sind da eigentlich nicht mehr handlebar und Stroboskoptechnik hält da auch nicht mehr mit.

 

Wir reden hier von klassischer 'bildmäßiger' Fotografie zum Einfrieren schneller Vorgänge. Es gibt zu Analysezwecken von Prozessen aber auch ganz andere Techniken, aber die liefern nicht mehr das, was man üblicherweise unter 'Photographie' versteht - 'streak-capturing' z.B.

 

 

 

- Carsten

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Wirklich schnelle (bis 1.000.000 Bilder pro Sekunde) und grossformatige 65mm Kameras gibts auch von Vision Research:

http://www.visionresearch.com/index.cfm...e=selector

 

 

65mm Grossformat, die Phantom 65:

http://www.visionresearch.com/index.cfm...era_65_new

 

ziemlich flink,

1 Million Bilder/sek: die V12:

http://www.visionresearch.com/index.cfm...hantom_v12

 

Bei Highspeed sinkt leider (bei allen Verfahren) die Auflösung noch immer, wobei mit den kommenden Chiptakten das auch bald endet.

 

Wenn man privat highspeed betreiben will sind die Casio Exilims sehr interessant:

http://de.exilim.eu/de/exilimhighspeed/

Die schaffen immerhin schon >1.000 fps.

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"Phantom 65" ist aber eine 4k-Kamera, die keine 65mm-Kamera sein kann, auch wenn ihr Sensor dem 65mm-Todd-AO-Bildfeld entspricht, wie wir wissen.

 

Selbst alte Negative von 1963 müssen mit mindestens 6k (so Tak Myagishima von Panavision) oder gar 8k abgetastet werden (so R. A. Harris).

 

Wie eine "Phantom 65", die somit in den Detailauflösungen allenfalls Ähnlichkeit mit mittelmässig belichteten Kunstlichtnegativen der Kodak Vision Serie erreicht haben könnte, ist m.E. nicht rational erklärbar.

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"Phantom 65" ist aber eine 4k-Kamera, die keine 65mm-Kamera sein kann, auch wenn ihr Sensor dem 65mm-Todd-AO-Bildfeld entspricht, wie wir wissen.

cinerama, sie verwechseln hier zwei Dinge.

Format und Auflösung.

 

Das Format ist die zu belichtende Fläche einer Kamera. Gängig sind hier 65mm (digital bspw. die Vision 65 oder mechanisch die 765), (S)35mm (digital bspw. Panavision Genesis oder Red one oder mechanisch die Arri 435), (S)16 & 2/3 (digital bspw. die SI 2K oder die Thomson Viper, mechanisch bspw. die klasischen Aatons).

 

Das Format, zusammen mit den Verschluss, bestimmt die zu verwendenden Objektive.

 

Die Auflösung ist hingegen unabhängig vom Format. So lösten hochempfindliche alte Filme, bpw. aus den 80ern auf Vollformatkameras mit alten Linsen, bspw. aus den 70er Jahren oft schlechter auf als moderne Kompaktkameras mit unempindlichem Film.

 

Selbst alte Negative von 1963 müssen mit mindestens 6k (so Tak Myagishima von Panavision) oder gar 8k abgetastet werden (so R. A. Harris).

Hier gehen die Meinungen, wie sie wissen weit auseinander. Arri bspw. sieht ihre 65mm als ideal für 4k an:

http://www.arri.de/camera/65_format/arriflex_765.html

Peter Jackson bspw. sagt "If you shoot at 4K, but want a “film look”, then you finish at 2K and add some grain. It’s easy. It looks like film. However, if you finish and screen at 4K, the result is like shooting in 65mm, like the old epics used to do."

 

Wir haben im Vergleich 4K/IMAX/65mm übrigens 4K und IMAX gegenüber 65mm bei allen Vergleichsvorführungen bevorzugt.

 

Wie eine "Phantom 65", die somit in den Detailauflösungen allenfalls Ähnlichkeit mit mittelmässig belichteten Kunstlichtnegativen der Kodak Vision Serie erreicht haben könnte, ist m.E. nicht rational erklärbar.

Nun, das hat bei ihen vermutlich mehr psychologische denn physiologisch begründete Ursachen.

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