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Getriebeausbau bei Ernemann 10


Thomas

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Moin,

ich versuche gerade eine Ernemann 10 wieder zu beleben, die seit 40 Jahren nicht mehr benutzt wurde. Der Erhaltungszustand ist sehr gut, allerdings sitzt das Werk fest. Daher möchte ich das Kreuzgetriebe raus nehmen, um evtl. verharztes Öl entfernen zu können. Der Getriebedeckel ist ja leicht zu entfernen. Ich würde jetzt die Schaltrolle abnehmen und dieSchr auben neben der Schwungmasse herausdrehen. Ist sonst noch etwas zu beachten?

Der Knopf zur Bildstrichverstellung sitzt auch fest aber ich gehe davon aus, das er sich bei blockiertem Schaltgertriebe ohnehin nicht bewegen lässt. Ansonsten sieht die Mechnik im Kopf wie neu aus.

Gibt es sonst noch Stellen, die gerne verharzen?

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Klemmt das Getriebe wirklich starr oder ist etwas Spiel vorhanden?

Es kann entweder sein, dass sich ein Fremdkörper irgendwo gefressen hat, oder das Getriebe (Zahnräder) beschädigt ist und dementsprechend klemmt.

Die klemmende Bildstrichverstellung spricht für das Malteserkreuzgetriebe, muss aber nicht unbedingt sein.

Was auch noch eine Möglichkeit ist:

Die Ölpumpe unten rechts im Getriebegehäuse ist eine Zahnradpumpe. Das eine Zahnrad aus Metall, das andere aus Pertinax oder ähnlichem. Es kann sein, dass das Pertinaxzahnrad gebrochen ist. Oder dass Fremdkörper (z.B. poröse Abdichtmasse vom Deckel) in den Ölsumpf gelangt sind und angesaugt wurden. Diese verklemmen sich immer sehr gerne in der Ölpumpe. Hatte ich bei bereits mehrfach als Reparatur. Selten, dass solche Teile die Ölpumpe passieren.

Die Ölpumpe kann man ausbauen, ist aber nicht ganz einfach. Sind 2 Schrauben und die ganzen Röhrchen fürs Öl, die man abklemmen muss.

 

Als weitere Mglichkeit ist zu überlegen, wie Du bereits gesagt hast, dass Harz im Spiel ist.

Ist zwat unwahrscheinlich, aber möglich.

In so einem Fall würde ich eher mit Universalverdünnung aus dem Baumarkt spülen. Das wirkt oft Wunder. Auch kleine Fremdkörper können manchmal so beseitigt werden.

Bevor Du die Kiste auseinanderschraubst, ist das als einfachere und weniger aufwändige Methode zu empfehlen.

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Hej

herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Die Sache mit der Universalverdünnung werde ich mal ausprobieren. Ich gehe mal davon aus, dass ich dann das Getriebe bis über das Kreuzgetriebe füllen muss, da sonst die entsprechenden Stellen gar nicht erreicht werden. Ich würde die Verdünnung dann mal eine Nacht in der Maschine lassen, am nächsten Tag das Zeug ablassen und probieren, ob sich etwas bewegt.

Das beschriebene Problem tritt an zwei Maschinen gleichzeitig auf. Beide sind seit 40 Jahren nicht mehr in Betrieb gewesen. Bei einer Maschine lässt sich noch mühsam das Bildstrichrad verdrehen. Daher war ich von Verharzung ausgegangen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei beiden die Ölpumpe blockiert ist.

Eine Frage noch: Das Getriebe ist von innen mit einer weissen Farbe lackiert. Wird diese Lackierung von der Verdünnung aufgelöst?

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Also ich hab das bei der E10 / E9 u.a. schon einige Male gemacht. War immer problemlos.

Bei Bauer Selecton sollte man etwas aufpassen.

Ich würde aber das Getriebe nicht auffüllen, sondern eher spülen mit leichtem Druck.

Auf keine Fall in Betrieb nehmen. Erst muss das Getriebe leicht gängig sein.

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In Ermangelung einer solchen Menge an Verdünnung habe ich erst einmal durch die Schauöffnung etwas Bremsenreiniger hinein gesprüht. Seitdem lässt sich der Bildstrichrad und das Schwungrad millimeterweise bewegen. Ich werde die Prozedur heute Abend noch mal wiederholen.

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Das mit dem Bremsenreiniger ist eine gute Idee.

Du solltest aber dennoch bei so einer Maschine die Rückwand vom Werk abnehmen und alles mal gründlich durchspülen. Insbesondere um sicher zu gehen, das besagte kleinere Fremdkörper das Getriebe nicht zerstören.

Bei der E10 ist der Boden als Wanne gestaltet, so dass auch nach Abnahme der Rückwand kein Öl rauslaufen kann. Außer man macht sie halbvoll, waas ich ohnehin nicht machen würde, weil das Zeug sonst zu den Durchführungen Der Wellen an der Bedienseite rausläuft.

Wie gesagt: Gängig machen und gut durchspülen und möglichst alles an Dreck zur Ölauslassöffnung rausschleusen.

Um den Ölsumpf unten drin aufzuweichen, würde ich auch etwas Verdünnung reinschütten.

Wenn das Werk dann mal gängig gemacht und vorgespült ist, nochmal Verdünnung einfüllen und laufen lassen. Sollte die Verdünnung durch die Ölpumpe nicht gefördert werden, dann etwas 15W40 zugeben, damit die Viskosität etwas zunimmt. Du wirst staunen, was da für ein Dreck drin ist.

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die Rückwand habe ich leider noch nicht abbekommen. Gibt es einen Trick, um das Zinnsiegel vor der Schraube oben links raus zu bekommen. Ich wollte da nicht mit dem Akku-Bohrer dran damit die Schraube heil bleibt. Mit dem Lötkolben bekommen ich es auch nicht weggeschmolzen. Und durch die Luke bekomme ich das Getriebe nicht heraus. Alles fest! Die zwei Befestigungsschrauben gingen gut raus. Auch die Schaltrolle konnte ich problemlos abnehmen. Ist das Getriebe sonst noch irgendwo befestigt?

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Wenns nur das ist.

Das hat Bauer auch.

Man nehme einen Schraubenzieher und pulle ein bißchen. Das Teil geht relativ leicht raus.

Darunter dann die Schraube rausschrauben. Kann sein, dass die etwas fest sitzen.

Also lieber gleich einen möglichst gut passenden Schraubenzieher benutzten.

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So, Maschine 1 ist fertig! Das Getriebe lässt sich wieder ganz leicht durchdrehen. Für alle, die in Zukunft das gleiche Problem vor sich haben, schreibe ich hier die einzelnen Schritte auf:

 

- Motor abbauen

- Schraube von der Schaltrolle rausdrehen, "Nasenscheibe" abnehmen, Schaltrolle vorsichtig abhebeln

- Plombe von der Getriebedeckelschraube oben links entfernen; dies geht am besten mit einem Vorstecher

- Alle Schrauben herausdrehen (vorsichtig, am besten mit einem großen Schraubendreher, bei dem man einen Maulschlüssel ansetzen kann

- Getriebedeckel abnehmen

- die 2 großen Schrauben am Kreuzgetriebe lösen und Getriebe gerade nach hinten herausziehen (saß bei mir ziemlich fest)

- Kreuzgetriebe in eine saubere Plastikschale legen und mit Kriechöl einsprühen (Ich habe mit Caramba-Graphit-Multiöl gute Erfahrungen gemacht)

- An der Motorkupplung Kriechöl neben die Kupplung sprühen, so dass es ins Gehäuse laufen kann

- alle Stellen mit Kriechöl einsprühen, wo 2 Zahnräder aufeinander treffen oder wo ein Lager vermutet wird

- 5 Minuten einwirken lassen

- eine Wasserpumpenzange auf mittlere Größe einstellen und an der Motorkupplung das Getriebe langsam und vorsichtig durchdrehen

- nach einigen Umdrehungen (ca. 10) ist das Werk wieder so leichtgängig, dass man jetzt am Handrad weiter durchdrehen kann

- Nach 5 Minuten ist das Werk wieder so leichtgängig, wie ich es von der Ernemann 10 kenne

- Jetzt das Kreuzgetriebe vorsichtig durchdrehen, bis es wieder komplett leichtgängig dreht.

- zusammen bauen, fertig!

 

Ganz herzlichen Dank für eure Hilfe!

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Wenn das Werk dann mal gängig gemacht und vorgespült ist, nochmal Verdünnung einfüllen und laufen lassen. Sollte die Verdünnung durch die Ölpumpe nicht gefördert werden, dann etwas 15W40 zugeben, damit die Viskosität etwas zunimmt. Du wirst staunen, was da für ein Dreck drin ist.

 

 

Du lässt ein Projektorlaufwerk mit Verdünnung laufen?? Verdünnung hat in einem Projektorkopf nichts zu suchen! Höchstens Petroleum. Aber Spülöl für Getriebe ist wohl geeigneter. Verdünnung greift nicht nur den inneren Lack an.

 

Das Thema wurde sogar vor einiger Zeit hier sehr ausführlich behandelt, wobei es dort nur um Petroleum ging.

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Wir kommen vom Thema ab....

fakt ist, dass Verdünnung oder Petroleum in einem Projektorwerk schwer zu beseitigende Verharzungen lösen kann. Das Werk kann man von Hand dabei durchdrehen.

Ich denke auch, dass uns hier ALLEN klar ist, dass man das Werk nicht mit Verdünnung für Tage laufen lassen sollte.

 

Übrigens hat die Rosskur bei der Ernemann 9 von mir heute Funktioniert; sie dreht wieder. (Die wäre für ein Kino interessant, hat sie doch einen Objektivwechsler montiert, allerdings nur den von Hasso mit Magnacom...

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