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Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Lassen wir uns überraschen von den Strahlen. Manche Strahlen leben wirklich ewig, die auf dem Rongelap-Atoll (auf Ihrem Avatar) zum Beispiel. Das spricht natürlich für die Langlebigkeit und Unzerstörbarkeit strahlender Körper, da haben Sie 1000%-tig recht. -
Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Statistik und Prognose. Berücksichtigen Sie bitte, bevor Sie auf mich einprügeln, dass wir 1958 rund 850 Mio. Kinobesucher allein in W-Dtl. hatten, 2007 in Gesamt-Dtl. sind es noch 125,4 Mio. Seit Anfang der 1990er Jahre haben sich allein in Berlin wiederum die Sitzplatzkapazitäten verdoppelt (der erste große Roll-out der Neuzeit). Es gibt eine wissenschaftliche Forschung zu den Kinoentwicklungen, auch zu den 1920er Jahren und auch zum Tonfilm. Man sollte dies nachlesen. Das elektronische Heimmedium spielt hierbei eine Rolle, nicht erst seit Aufkommen der DVD. -
Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Vielleicht haben die Gewinner ein sehr kurzes Leben. Sie wissen es nur noch nicht. :wink: -
Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Herzliche Worte an einem sommerlichen Sonntagabend, vielen Dank. (Anekdote am Rande: ich war tatsächlich vor drei Std. am russischen Ehrenmal in Treptow. Das analoge 3-D-Panorama war schlichtweg atemberaubend: das überlebt uns noch alle. Erst recht den DCI-Standard. Die machten es halt mit "Hammer und Sichel". Und gewannen den Krieg. Auf dem Mausoleum steht ein 70 Tonnen schwerer Sowjetsoldat mit Kind und Schwert, im Inneren des Mausoleums ein "70mm"- 270-Grad-Panorama aus Mosaiksteinen. :wink: ) Bildquelle: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/u...ndex.shtml -
Umgekehrte Erfahrungen gemacht. Das Entfernen von Filmguard ist unkompliziert, und dessen Einwirkung macht auch Sinn, um das Material geschmeidig zu halten und vor weiterem Verzug zu bewahren. Zwei Tests an (weniger wertvollen, daher für Testzwecke geeigneten) Vinegare-Syndrome-Rollen um 1995 ergaben: die eine Rolle war schon 1997 nicht mehr spielbar, die andere ist es noch heute. Daher ist Isopropanol nicht ausreichend (mit dem auch ich kopierwerksseitig über die Jahre sehr gut reinigte: aber eine konservierende Wirkung und ein Mittel gegen Schrumpfung und Welligkeit wurde damit nicht gewährleistet). Du argumentierst (theoretisch) richtig: Auftragen mit Kelmar-Gerät ist die "sauberste" Empfehlung. Die Praxis eine andere: alte und verschmutzte Filme müssen angehalten werden oder stellenweise häufiger nachgeputzt werden. Schmutz verteilt der Kelmar nur. Wer wirklich sein Material kennt, große Übung mit dem Samtlappen hat und dabei keine Perfoeinrisse fabriziert, dem sei die vorsichtige Handreinigung empfohlen. Die sich abbildenen Seen bei Überdosierung sind kein Problem, sobald der Film zurückgerollt wird und beim Zweitdurchlauf durch einen Samtlappen alle Seen verschwinden. Der minimale Rest verteilt sich während der Projektion zur Nichtsichtbarkeit. Und wie erwähnt: erst kürzlich Filmguard-Seen auf einer 70mm-Kopie entdeckt, welche ich nach Abspiel um 2001 nicht mehr eingesetzt hatte: das nur einmalige Durchziehen durch den Samtlappen beseitigte alle Rückstände, und das Material ist 2008 geschmeidiger als 1998. (Allerdings füge ich hinzu: wir lagern auch bei Minusgraden und mit Kodak-Molekularsieben.) Bei weniger zur Welligkeit neigendem Material ist indessen Deine Empfehlung mit Isopropanol vorzuziehen. Aber auch dieses bildet Rückstände, die schlimmer anhaften als Filmguard. Ist der hier so oft zitierte Brad Miller auch Chemiker? :wink:
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Benutze ich seit etwa sechs Jahren. Damals (durch "unsachgemässe") Handreinigung verbliebene "Seen" ließen sich auch Jahre später noch durch frischeres Filmguard oder einfach durch Nachputzen mit Samtlappen entfernen. Allerdings lagerte ich bei 5 Grad plus, seit zwei Jahren und bei 5 Grad minus. Weder auf Schichtseite noch in den Magnetitpisten sicherbare oder hörbare Nachteile (bisher jedenfalls) aufgetreten. Auch der Magnetkopf verschmierte keineswegs, wie zunächst noch befürchtet. Langzeitwirkungen? I don't know - but possible. Allerdings wurden durch Filmguard manche Film wieder geschmeidig gemacht, die wenige Jahre später gänzlich tot gewesen wären. In dieser Relation hat es viel genutzt.
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Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Gerade noch eine ganz radikale Spitze gegen die Strahlen gefunden, von einem früheren Forumsmitglied (und jahrzehntelang branchenerfahrenen Meistervorführer): Aus: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...&start=120 Ich finde, daß er darin 2005 noch sehr optimistisch war, weil die Blu ray und HD OnDemand noch nicht absehbar waren. Würde schätzen wollen, daß 2012 weniger als ein Viertel der gewerblichen, heute spielenden Kinos noch existieren. Und 2015 kein einziges mehr. -
Der Film, den ich zur Hälfte sah, war schon sehr quirrlig und amüsant. Aber denkt man an die Münchner Tradeshow von Mr. Katzenberg, so hatte ich es (falsch) verstanden, daß hiermit das Kino mehrdimensional revolutioniert würde. Nichts bitte gegen gutes 3-D (ohne Brille wär's weniger anstrengend - solche Systeme gab und gibt es), das man ja nicht als den billigsten Kinoschund beschimpfen möchte. Aber allemal der Brüller des Jahres: da macht Dreamworks in München die Betreiber so heiss, daß sie schon nicht mehr wissen, ob sie Männchen oder Weibchen sind, wirbelt die Trommel für Umrüstung und Umsturz nebst Revolution, und dann ein so flacher PANDA? Man darf sich wundern: Katzenberg fordert erst totale Umrüstung und dann - vielleicht - beginnt er an, in 3-D zu produzieren. Wohl eine Bauchlandung. Nicht unbedingt ein visionärer und risikobereiter Künstler ist dieser Mann, sondern eher ein erstaunlich geiziger Magnat. Er will erst "lernen": http://satundkabel.magnus.de/medien/art...-kino.html Soll er nur...
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Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
War damals im Frühjahr 2000 genau so von der Sache elektrisiert wie Du, als für den zweitgrößten Kinosaal Dtlds. die landesweit erste Digitalprojektion mit Pauken und Trompeten beworben wurde: ging durch alle regionalen und überregionalen Zeitungen/Zeitschriften. Saß dann mehrmals drin bei FANTASIA 2000, FINAL FANTASY, DINOSAUR usw., und die Saalauslastung hatte kein Verhältnis zur Neuanschaffung. Wenig später wurde die Anlage auch deaktiviert, weil zu teuer und anfällig (man spielt heute wieder 35mm und die Arbeitsverhältnisse, auch mit dem Betriebsrat, blieben intakt). Gerade in den ersten Renommee-Veranstaltungen vor achteinhalb Jahren (FANTASIA 2000) saßen wir bisweilen mit nicht mehr als sechs oder acht Besuchern im 1070-Plätze-Saal. Gewinnsteigerungen sind also stark umstritten: einige sehr professionelle Statistiker und langjähirge Kinomacher bestreiten dies. Für etliche Betriebe wäre eine vorzeitige Umrüstung/Hypothek sogar das Aus oder ein Ausradieren von der Landkarte. Andere können es sich holterdipolter leisten und freuen sich (momentan) über zusätzlichen Content (Opern, Konzerte usw.). Aber diese Programmsegmente sind längst bedroht und schmelzen weg. Was konstant wichtig bleibt, hier hat KLK wohl recht, ist aber die kontinuierliche Programmsparte des Spielfilms, der breitflächig von Major Companies exklusiv für die Kinos beworben wird. Der Kuchen jedenfalls wird nicht größer: mit mehr kinofremdem "Content" besteht auch die Gefahr der Verunsicherung des Zuschauers. Und gerade Google ist es, die eine weltweit Online- (und sicher bald auch Film-)Bibliothek errichten möchte. Da wäre es doch sinnvoll. daß sich die Kinoauswertung signifikant vom Home Cinema und vom Online-Vertrieb unterscheidet, oder? Andererseits muß sich das Kino an Zeitströmungen anpassen. M.E. aber ist weniger ein modernes und revolutionäres Kino im Anrollen, als eines, daß sich als fünftes Rad am Wagen der globalen HD-Heimverwertung unterwirft: erst technologisch und alsbald auch inhaltlich. Das hat es noch nie zuvor in der über hunterjährigen Geschichte gegeben. Und genau darin liegt der relevante Wechsel der Kategorie oder dialektische Umschlag: weniger im Austausch eines 35mm-Bildfensters durch ein DLP-Fenster, was nur marginal den Zuschauer tangiert. Es geht ums Geld und um Monopolisierungs- und Rationalisierumgsversuche (siehe auch die schwächelnde IMAX Corporation). Und darin erweist sich der ortsfeste Filmtheaterbetrieb für einige Produzenten/Verleiher plötzlich "als zu teuer". Aber sollte man darüber jubilieren und daraus eine sagenumwobene Zukunft ableiten? Ist eine Umrüstung nicht vielmehr Ausdruck, daß die Margen im Kinobetrieb zurückgehen? Und daher auf HDTV (in DCI-Variante) ausgewichen wird? Es geht primär wohl um einen weltweiten Massenmarkt, der in der Filmrezeption nur noch zu einem Bruchteil irgendwelche Kinointeressen berücksichtigen soll. Somit fungiert das Digital Cinema ein wenig wie das "Trojanische Pferd" mächtiger Produzentenverbände, die den indertat etwas schläfrigen Filmtheaterbetreibern ihren Billig-Content als "Revolution" verkaufen. Man muß die Sache zwei- oder dreimal um die Ecke herumdenken, um den Bluff von der strahlenden Zukunft erst richtig zu erfassen: wenn Filmtheater heute film- und kinofremde Formate zu geringsten Kosten geliefert bekommen (auch wenn die HDTV-Technik auf höchstem Niveau angelangt ist), so zeigt es auch den Wertverlust des Kinos in den Augen einiger Produzenten und Verleiher, die in die Kinobranche nicht sehr gerne investieren (eine 35mm-Kopie birgt immerhin ein Risko, bindet aber die Verleiher andererseits auch an längere Fenster und Verträge, sprich an eine Partnerschaft mit den ortsfesten Kinos). Neben der Faszination an muiltimedialen Veranstaltungsmöglichkeiten durch elektronische Darbietungen, die ja recht schlagkräftig erkennbar ist, sollte man die Kehrseite der Medaille betrachten. Eine Quintessenz könnte daher lauten: das Faß der Pandora wurde geöffnet, und eine Zukunft des Kinos unter solchen Vertriebswegen und HDTV-Modellen ist vollkommen ausgeschlossen. Leider! Es ist Gegenwart seit einer Dekade. Und das Kino profitiert hiervon nicht unmittelbar, genau so wenig wie Theater, Opernhäuser oder Museen, wenn sich jeder alles runterladen kann. Und dorthin streben die Produzenten mit digitalem Content und HD2k als "Universalformat". Das ist ein ganz wichtiger Punkt in der Debatte, glaube ich! Also muß was anderes her, was dem Kino würdig ist. -
Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
"Abwarten und Teetrinken", sagt der Chinese. Wenn eine medizinische Apparatur nicht sicher ist, zur Abwanderung bewährter Fachkräfte führt, nachweislich den Krankenstand nicht reduziert und das Krankenhaus in die Insolvenz treibt, dann wartet man auf bessere Angebote. Und beim 3-D-Film werden brillenlose Filme derzeit diskutiert, NHK bastelt am 8k-Fernseher, SONY bringt 4k-Home-Cinema-Beamer 2009 auf den Markt und eine neuere Ausbelichtungstechnik bei Filmkopien beseitigt Wackeln, Staub und Schärfeverluste. Offensichtlicher Irrtum und Illusiion auf einigen Seiten: "wir sind endlich digitalisiert" (so wie wir einst 35mm-Techik auf Jahrzehnte hin eingebaut haben) und bleiben auch so. Da die Entwicklungen im Fluß sind (auch eher ohne viel Aufsehens in der Filmtechnik), ist eine "digitale Umstellung" etwas Endliches im Gegensatz zur ausbaufähigeren Filmtechnik. (Pluspunkte des Filmkinos: Saaltausch, hauseigener Service, stabilere Programmhoheit, niedrige Anschaffungs- und Wartungskosten, älteres Repertoire, internationale Austauschbarkeit des Filmträgers, Ausleichtungspotentiale auch für Freiluftkinos, enormer Kontrastumfang des Printmaterials, Suggererieren daß für das Publikum noch echte Handarbeit verrichtet wird, lange Abschreibungsfristen, langjährige Erfahrung mit der Technik, gleichfalls 3-D-Möglichkeiten, keine dringend erforderlichen Service- und Wartungsverträge, geringere Strom- und Betriebskosten, weniger verschleißanfällige bewegliche Teile, paarweiser Betrieb mit Teller als Ausfallgarantie usw. usf.) Sinnvolle Investitionsfelder: Service, Innenausstattung, größere Leinwand, Kinder- und Seniorenprogramme, Haus- und Online-Marketing, Bausubstanz und Fassadenverschönerung, Hausprogramme und Bücherecke, Gastronomie und Sanitäranlagen, Referenten und Prominente, Festivals und Theateraufführungen (hierfür mobile Leinwand). Erst 2012 könnte eventuell nach recht euphorischen Erwartungen einiger Verfechter auf der Produzentenseite alle sechs Wochen ein digitaler 3-D-Film starten. Die Sache lohnt demnach 2008 und 2009 wohl kaum. In den meisten Fällen ist hier niemand gezwungen, digital umzurüsten. Der 35mm-Betrieb ist am Rollen, und was sonst rollt, ist derzeit ohne Belang für die bestehende Umsatzstruktur des deutschen Kinomarktes. -
Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
In Deutschland u.a. Ländern noch nicht. Hier zögern die Verbände - zurecht. -
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cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
JEDER KANN BUNDESSTART SPIELEN - gut möglich, oder auch nicht... Abgesehen von der Kurzlebigkeit des Formats und der Gerätehaltbarkeit sollten aber einige, m.E. weit gravierendere Handicaps einmal erörtert werden: Zur Ausweitung des Contents und zum Schrumpfen der Major Companies: Der jetzigen, tradionellen Lage der Filmverwertung als Angebotsoligopol (wenige relativ große Anbieter stehen einer Vielzahl von Nachfragern (Nachfrage) gegenüber), die zwar Ungleichartigkeiten, aber eine relativ flächendeckender Struktur und halbwegs stabile Bewirschaftungs- und Beschäftigungsgrundlage hervorgebracht hat, stünde nach einer Abkehr von der Filmband-Belieferung ein sog. Polypol gegenüber (viele Anbieter stehen viele Nachfrager gegenübern. In dieser Marktform soll intensiver Wettbewerb herrschen, es existieren keine "Machtpositionen" mehr. Die Anzahl der Marktteilnehmer ist groß und ihr Anteil am Markt entsprechend gering, so daß der einzelne Marktteilnehmer keinen Einfluß auf das Marktgeschehen hat. Insoweit folgt "polypolistisches Verhalten" aus der vorhandenen Marktstruktur. Beispiel: Ein Anbieter rechnet damit, daß sein Absatz von den (preislichen) Maßnahmen der übrigen Unternehmen abhängt, er aber nicht mit Rückwirkungen der Konkurrenten als Folge seiner (preislichen) Maßnahmen rechnet. Das Polypol setzt einen unvollkommenen Markt voraus, bei einem vollkommenen Markt spricht man von atomistischer Konkurrenz. Im Polypol werden die Produkte als heterogen, also nach der Ansicht der Nachfrager als unterschiedlich empfunden, d. h. es werden Präferenzen gebildet. Dies erlaubt in bestimmten Grenzen (reaktionsfreier Bereich) eine eigene Preispolitik der Anbieter. Ich folgere daraus: - Die großen deutschen Verleihunternehmen werden aufgelöst - Der HDF zerbricht - Das Aquisemedium diversifiziert in alle Richtungen bis zur Unverbindlichkeit und Unkenntlichkeit (gegenüber dem breitflächig beworbenen und in der Mehrzahl der Kinos ausgewertetetem bisherigen Premium-Filmangebot) - Selbst der Blockbuster versiegt zur Unkenntlichkeit und wandert ab ins OnDemand-Geschäft, in dem die Margen schneller abfließen - 95 % der Filmvorführer werden mittelfristig arbeitslos und sind für kommende Betriebsbedürfnisse auch nicht umschulbar - Die Bestellung von HD-Festplatten/Blu ray/HD-Downloads als ubiquitäres Einheitsformat der Kinopremieren kommt allen zugute: den Clubs, unabhängigen Regionalveranstaltern, Touristikunternehmen, Volkshochschulen, Vereinen, Universitäten, Casinos, Bahnhöfen, Videotheken, Supermärkten, Krankenhäusern, Heimen, Kongressen, Volksfesten, Haushalten, Internetverleihern usw. Der "Kuchen" wird kleiner: ortsfeste Filmtheater verlieren ihren Standortvorteil und die Programmhoheit (Multiplexe, Traditionshäuser, Programm- und Alternativkinos, Kinocenter, Megaplexe, provisorische Kinos, Filmfestivals nehmen an Bedeutung ab: das Alleinstellungsmerkmal wird digital atomisiert). Diese traditionellen, heute noch durch das Auswertungsmonopl eines reinen Kinoformats (35mm) abegsicherten Geschäftshäuser verlieren ihre Exklusivität - und eine Verleiher mindert sein Risiko, mit Risikokapital (d.h. eine auf Langzeitauswertung angewiesen Ware wie die Filmkopie) sich vornehmlich an die Kinoauswertung zu klammern. Dieser "Umtritt" ist aktuell noch nicht eingetreten, würde aber durch eine Umrüstung ausgelöst werden. Fazit: "Alles halb so schlimm" - könnten die Befürworter der Umrüster und derzeitigen Nutznießer eines digitalen Contents argumentieren. Aber erstens verändert sich die Marktlage mit Erreichen der kritischen Masse an Digitalbildwerfern in den Kinos (und fast identischen Systemen für kinoexterne Verbraucher), und zweitens ist auch "halb so schlimm" schlimm genug, um massive Marktbereinigung und ein Kinosterben auszulösen, dessen Ausmaß der Fantasie der Leser überlassen sei. :D -
Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
KLK ist ein Mann, der die Bereiche der BWL, der Filmwirtschaft und des Films sowie noch die kleinsten Details statistischer Erhebungen beherrscht. Darin ging er stets strikt neutral, unemotional und vorurteilsfrei vor. In seinen Funktionen konnte er es sich kaum leisten, subjektive oder parteiische Schlußfolgerungen herzuleiten. Er ist in seiner Materie sehr genau wie ein Mathematiker und dennoch ein engagierter Mann der Filmproduktion und des Kinos. Das sage ich, der selbst einmal mit bei Anforderung einer Standortanalyse von ihm eine zwar negative, aber ehrliche Darlegung erhielt. Die leider zutraf, selbst wenn die Wahrheit manchmal wehtut. FE ist nicht nur ein HDF-Blatt, sondern seine Redakteure sind durchaus in der Lage, unabhängige, manchmal auch kritische und schmerzhafte Themen anzusprechen. Und dies kann man von Herrn Dr. Negele weniger behaupten, der in einer sich spaltenden Branche gute Miene zum bösen Spiel macht. Das ist FE (habe alle Ausgaben seit 1949 gelesen) weit näher am kommerziellen Kino als BLICKPUNKT:FILM mit seinem völlig kinounkundigem Marketing-Getöse und der bedenkenlosen Schönfärberei jedweder Bewegung am Markt. [Meine Meinung, andere sehen es möglicherweise umgekehrt.] -
Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
schlecht (wenn überhaupt) recherchiert ... K.L. Koch (bis vor wenigen Wochen Geschäftsführer von Rincke Medien Consult) hat dazu klar stellung bezogen ... Kurzer Nachtrag (in Sachen Selbstentlastung): In FE Nr. 24, 2008, liest man im Artikel "Vorreiter der Digitalisierung" Folgendes: Das digitale Kino aus Hollywood ist noch kein ausgereiftes Geschäftsmodell - Michael Clement, Prof. für Medienmangement, "monierte, daß das Publikum keine legale Möglichkeit besitze, sich den Film zeitgleich downzuloaden. ... Der Konsument wolle den Day-and-Day-Release, wobei das Kino nur noch der Promoter ist" - Roßmann, AG-Kino: "Problematisch sei, dass die Lizenzhändler durch die Gründung neuer Verleihfirmen versuchten, ihre DVD-Produktionen im Kino zu veredeln. Dadurch würden Film im Kino landen, die dort nichts zu suchen hätten. Vor zehn Jahren hatten wir 250 Filmstarts pro Jahr in Deutschland, 2007 waren es 480. Ob ein Film analog oder digital vorgeführt werde, sei dem Publikum egal." - Wolfram Weber, Fantasia-Film/Cinecitta Nbg.: "Unsere jährlich 1.6 Mio. Besucher in Nürnberg reichen aus, um die komplette Digitalisierung zu finanzieren." - Dazu Roßmann: "Bei Opern funktionierten oft nur die ABC-Waffen 'Aida', 'Boheme' und 'Carmen'- Das Erlebnis-Konzept des Cinecitta sei jedoch keine Geschäftsmodell für die gesamte Republik. ... Viele Kinos mit Jahresumsätzen von 60000 Euro könnten sich keine teuren digitalen Projektionsanlagen leisten." - "Alternativer Content decke nur begrenzt die Kosten für die Digitalisierung", erläuterte Kim Ludolf Koch. "Das Kino ist in der Vermarktungsstrategie aufgestellt, Filme zu vermarkten. Events wie Konzerte oder Sportveranstaltungen sind singuläre Ereignisse, die solo beworben werden müssen - ohne die Unterstützung eines Verleihs. Daher sei es schwer, mit Hilfe von alternativem Content Deckungsbeiträge zu erwirtschaften, über die sich die digitale Investition refinanzieren lasse. .... Das digitale Kino aus Hollywood ist ein noch nicht ausgereiftes Geschäftsmodell. Die Vorreiter sind da, aber ein breiter Roll-out iost noch nicht absehbar". - Roßmann, AG Kino: "Die Digitalisierung der Kinos gleich einer Pokerpartie. Die Kinobetreiber sollten den Studios in Hollywood nicht zu schnell die Tür öffnen, weil sie sonst nur wenig damit verdienen werden". Diesen nüchternen Analysen ist fast nichts hinzuzufügen. Wer - verblendet von den Kampagnen der letzten Jahre - sich einbildet, den "Anschluss zu verpassen" und Russisch Roulette spielen möchte, den wird man kaum zurückhalten können. Das Geld für wenig lukrative 2k-Beamer mit kurzer Lebensspanne sollte man besser an den HDF und an die AG Kino spenden, damit diese für die Auswertungsfenster kämpfen und den Day-and-date-Starts entgegentreten. :wink: -
Star-Kameramann Michael Ballhaus zur digitalen Revolution
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Da hatte eine führende Filmzeitschrift alles leider komplett umgerührt und verkürzt: die Rede war von mehr als einem Dutzend HD-Kameras im Einsatz - keinem weiteren Format. Man könnte sich das ja ansehen, aber wenn, wie hier steht, das Master leider HDCAM-SR ist (zudem also mit Kompression arbeitend), ist es für mich reizlos, auf dieser Grundlage ein Ratespiel zu beginnen. Für solche Konzertaufnahmen in Räumen mit Available Light und synthetischem Bühnenlicht hätte ich ausschließlich HD-Kameras eingesetzt - verstehe den Sinn des 35mm-Drehs nicht. Vielleicht steht's im A.C. beschrieben. Nachlesen reicht in diesem Falle sicherlich, wenn man mit Stones' Musik nur wenig anfangen kann. Scorseses letzter vollends überzeugender Film mit sehr guter Super 35-Fotografie und ohne Digital Intermediate-Verfremdung (dafür aber mit einigen VistaVision-Background-Aufnahmen) war CASINO von 1996 (Eastman 5248 EXR) - und wäre einer Wiederaufführung würdig. -
Entspricht absolut meinen Erfahrungen. Sprach man noch in den 80ern wehmütig angesichts der Herausbringung von hochwertigen Ausstattungsfilmen von der "gottseidank" noch erlebten Kinodarbietung ("die war noch ein Ereignis"), hat sich die Mentalität seit 1996 gedreht. Mürrisch das Kino verlassene Filmfreaks, echte Kenner sämtlicher Mängel einer Kinodarbietung und geschnittener Szenen, sind sich nicht zu dumm, sich auf ein zweites Experiment auf DVD einzulassen, mit der die Filmindustrie den Betrug vom Vorjahr durch Edition 2.0 noch honoriert haben möchte. Da man das Risiko scheut, ein integrales Werk in voller Länge plus nachhaltiger Aussage in einer angeblich flüchtigen Kinoauswertung (weil ohne Fernseh- und Konsumpause) "an den Mann zu bringen", kalkuliert man neben der perfekten technischen Überwältigung einen leichten Unmut über inhaltliche Defizite des Kinospiels von vorneherein ein, um eine Special Edition für das Heimkino zu lancieren, welche alle Defizite aufarbeitet (extended version plus Bonusmaterial). Das ist Business: so sind auch alle Special-Effects im Blockbuster stets nur für Sekundenbruchteile zu erkennen, um das mehrmalige Anschauen eines Films zu evozieren. Zwar steigt durch wiederholtes Sehen nicht der Sinngehalt, wohl aber die stille Einbilodung, besonders wissend am Hype teilgenommen zu haben, d.h. "komplett" wie alle anderen Zeitgenossen "im Bilde" zu sein, - mit anderen Worten: sicher zu gehen, daß man nichts verpasst hat. (Ausgenommen natürlich das Verpassen einer sinnvollen Lebensaufgabe, als sich ausgerechnet solche Filme "mehrmals" anzutun.) Leute, die solche Film inszenieren und produzieren, sind auch keine seriösen Filmemacher. Einer der Vorreiter dieser Marketingskreisläufe waren Albert R. Broccoli sowie George Lucas.
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John Bailey, ASC, zum Thema Digital Intermediate
cinerama antwortete auf magentacine's Thema in Digitale Projektion
Die KODAK greift die Problematik der Langzeitarchivierung der DIs, die durch die AMPAS bereits reportiert wurden, wieder auf: http://motion.kodak.com/US/en/motion/hub/incam.htm Demnach "Russisch Roulette", was einige Majors mit ihrer Festlegung auf ein Digital Source Master als Endversion betreiben. -
Hancock startet in den USA in 4K DCI auf 20 Leinwänden
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Bin heute mal der hiesigen Empfehlung in diesem Forum für HANCOCK gefolgt und habe mir die Güten eines angeblichen 4k Digital Intermediates angeschaut. Es ist ja schön, wenn in USA 20 Spezialbildwerfer hierfür in Betrieb genommen wurden, aber leider ist die Wild-West-Fotografie dieses Films mit unscharfen Reißschwenks, tlws. hochempfindlichen und amateurhaft gepushtem Material (älteres Kodak Vision 2) und relativ unglaubwürdigen Special Effects (Verzeihung: "Visual Effects" soll ich hier nur noch sagen dürfen) ungeeignet für jedwede aufwendige Projektion. Derartigen Unfug hat es zwar schon zu 70mm-Blow-up-Zeiten gegeben, aber es bringt SONY einen Bärendienst ein, diesen Film zu promoten. Auch ist er in Dtl. offenbar nicht in Digital angelaufen, was auch kaum Verbesserungen brächte. Jedenfalls ist das DI von Technicolor und dessen Ausbelichtung farblich wieder derart entgleist, daß man weinend aus dem Saal laufen möchte. Gerade in Anbetracht auch einiger neuerer, optimierter Ausbelichtungen, die sich an der Güte und dem Charakter des 35mm-Printmaterials orientieren - was eigentlich Pflicht wäre! - ist diese Postproduktion in jeder Hinsicht "im Eimer". Warten wir auf die nächst 4k-Promotion; ich werde da langsam skeptisch. -
Star-Kameramann Michael Ballhaus zur digitalen Revolution
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
SHINE A LIGHT ist in HDCAM-SR-Format gedreht (und auf den IFB als Eröffnung gelaufen), das stimmt. DEPARTED ist in 35mm gedreht. Anschließend ein DI für die Post. Ich suche mal die Produktionsbilder raus: auf S. 11 der ARRI-News http://www.arri.de/infodown/news/2005_0...News_E.pdf gibt es ein Bild der verschiedenen 35mm-Kameras. -
Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Seit einigen Monaten erinnern Sie den Ist-Zustand: "bei neuen Kinos DCI [haben] digitalprojektoren den kurzfristig billigeren mechanischen Projektoren den Rang abgelaufen." "Majorität" wurde genannt und hinzugefügt. In der Zahl installierter Anlagen konnte ich diese Majorität nicht finden und meine daher, daß man den von den Forschungsinstituten bis 2012 oder 2015 laufenden Regelbetrieb mit Film pflegen und nicht vernachlässigen sollte, weil man sonst mittellos dastünde. Dies wäre einigermaßen leichtsinnig, oder? (Und der Betrieb mit traditioneller Filmbandprojektion hatte und hat für einige Kinos so eben einigen Vorteile. :wink: ) -
Bin ich mir nicht so sicher. Diesmal schmilzt der Kuchen schneller weg als als je zuvor. Es könnte eine Endlichkeit der Entwicklung ortsfester Filmtheater ganz nüchtern in Betracht gezogen werden - so sehr man auch dagegen ankämpfen muss. Aber Bewegtbild-Entertainment: das wird es auf alle Fälle weiterhin geben. Evtl. mit Wachstumsraten. http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=10053
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Cineplexx stellt alle 193 Kinos von Film auf DCI um.
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Der Vergleich der Umstellung mit der des Tonfilms ist sehr verbreitet, auch in der Wissenschaft. Ich finde dennoch nicht, daß es genau dasselbe ist, da Ziele und wirtschaftliche Eckdaten, aber auch ästhetische Ansprüche ganz anders gelagert sind. Ähnlich ist nur die "Umfänglichkeit" der Umstellung. Eine Wiederholung in den Debatten sehe ich nicht, da kaum jemand gegen Digitalprojektion öffentlich wettert. (Mich ausgenommen.) Würde gerne einen weiteren Thread aufmachen, der die Symptome und Debatten um Tonfilmeinführung / Digital-Einführung mit Zitaten und Vergleichen behandelt. Liest dann aber wieder keiner. Und hört auch keiner gerne, wenn dargelegt wurde, was man aufgab und wie die ersten Jahre verliefen. Wenn technischer Fortschritt ausschließlich mit qualitativem Fortschritt gleichgesetzt wird, dann geht jeder Zweifel daran in Gelächter unter. :roll: Zum Gehör, das "verdorben" wird ... das Zitat war eine Folge von desaströsen Aufführungen mit frühen Tonfilmapparaturen, so weit ich mich erinnere, von denen wohl nur das Klangfilmsystem funktioniert, welches hernach aber die Kleinkinobetreiber kaputtmachte. Da fühlt man sich an XDC erinnert, obwohl: wir sagten ja eben, dass es NICHT dasselbe ist. :wink: Das entspräche meinem Kenntnisstand. Film hat eine unbegrenzte Auflösung, einen herausragenden Kontrastumfang und breiten Belichtungsspielraum. Kein anderes Medium ist so flexibel, weitläufig standardisiert und langzeitstabil. Farbfilm im Zweiband-Verfahren oder Projektion mit Sequential Exposure konnte sich seinerzeit in der Projektion noch weniger durchsetzen als der damit verwandte 3-D-Film. Die AG Dok ist die IG der Dokumentarfilme in Deutschland. Die AG Kino indessen die IG der Programmkinobetreiber (denen man unterstellten sollte, der Monokultur immer entgegengetreten zu sein). Allerdings ist es Konsens, daß der derzeitige Kinomarkt keine weiteren Titelaufstockungen verträgt - es sie denn, die Besucherzahlen verdoppeln sich. (Und somit auf den Stand der 70er Jahre.) Auch wird m.E. der Auf- und Untergang des Repertoire nicht entscheidend vom Distributionsformat mehr beeinflusst, sondern von exogenen Faktoren: konkret a) von der Absorption des Repertoires zur "Werbe-Ergängungskonserve" in der TV-Anstalten und b) von den Home-Cinema-Medien und ihren zyklischen Neuauflagen und Extended Versions. Auch wenn man das Repertoire dennoch immer wieder aufrichten muss (als Erbe unserer Kultur), so liegt die AG Kino mit Ihrer Feststellung leider genau am Puls der Jetztzeit. -
Star-Kameramann Michael Ballhaus zur digitalen Revolution
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
- doppelt geposted - -
Star-Kameramann Michael Ballhaus zur digitalen Revolution
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
DEPARTED ( http://german.imdb.com/title/tt0407887/technical ) ist aber doch 35mm (Kodak Vision-Negativ, Fujicolor-Kinokopien) - ich bitte Sie inständigst ... Es gab lediglich Abtastungen auf HDCAM SR für Dailies. Der absolute Normalfall heutzutage. Scorsese experimentiert eben, wie fast alle eine neue Technologie ausprobierten (und auch ich davon überzeugt bin). “The problem for me is figuring out what the tradeoff is in terms of how much it speeds us up and is cost-effective, compared to any possible loss of quality. I’m still a die-hard celluloid guy, but at a certain point, you have to say, if this is the way things are going to go, then you might have to try it. Depending on the subject matter, there are certain films it would make sense for. I recall back in the 1970s, for Taxi Driver, we talked about doing it on black-and-white [standard-def] video because of financing issues. We had some tests screened on a video projector, but the quality wasn’t very good in those days, and we pulled back on the idea. But the technology is far superior now, obviously, so I’m sure I’ll try. I just don’t want to be learning with new equipment on the set. That’s the real problem. I expect I’ll try something smaller first on high-def and we’ll see what happens.” Aus: "Millimeter" Er machte also was "Kleines". :wink: (Und manche bekommen auch Geld oder Rabatte für solche Aussagen - ein alter Hut!) Das bleiben sie gewiss nicht. Aber auch jüngere Aussagen laufen in die gleiche Richtung. -
Star-Kameramann Michael Ballhaus zur digitalen Revolution
cinerama erstellte Thema in Digitale Projektion
Nachdem Oscar-Preisträger Michael Ballhaus, der sich stets offen für neue Technologie zeigt, als erster Kameramann einen Dokumentarfilm auf HD24p drehte und weitere Erfahrungen mit digitalem Film sammelte, zieht er für seine Studenten und Kollegen ein Resumee von großer Tragweite. Einige Passagen daraus seien hier zur Diskussion vorgestellt: - Mit teuren Digitaleffekten betreibt Hollywood die systematische Verdummung des Publikums - Je komplizierter sich die digitale Technik jedoch entwickelt, desto mehr verbreitet sich meines Erachtens das Gefühl, dass man letztlich auch beim Zelluloidfilm bleiben könnte. - Zurzeit kann man davon ausgehen, dass Film etwa doppelt so viele Bildinformationen enthält wie ein digitales Medium – digital ausgedrückt: Ein Filmbild in Pixel zerlegt, enthält acht Kilobyte, ein digitales bisher maximal vier. Zudem kostet das Speichern dieser digitalen Daten enorm viel Geld. Um ein Beispiel zu nennen: Michael Mann hat bei der Arbeit an seinem Film Collateral mit einer hoch qualifizierten digitalen Kamera gearbeitet, wobei allein das Speichern der Daten ungefähr 50000 Dollar im Monat verschlang. Da Zelluloidbilder heute ohnehin problemlos für den Schnitt digitalisiert werden, stellt sich also die Frage, weshalb man ein Medium benutzen soll, das weder qualitative Fortschritte noch finanzielle Ersparnisse bringt. - Zudem birgt der Umgang mit solchen Datenmengen stets auch eine nicht zu unterschätzende Ungewissheit. Als ich einmal mit einer digitalen Viper drehte, mussten wir einen halben Tag nachdrehen, weil die Speicherung fehlerhaft war. - Man sollte allerdings nicht vergessen, dass das kostengünstige, von keinerlei Materialknappheit bedrohte digitale Drehen auch die Gefahr einer gewissen Beliebigkeit birgt. Wenn meine Studenten auf Film drehen, dann sind sie besser vorbereitet und überlegen die Kadrierung und die Ausleuchtung wesentlich sorgfältiger. - Ein entscheidender und sicherlich zentraler Nachteil der digitalen Technik liegt für mich in der ästhetischen Differenz zwischen den digitalen Pixeln und der Körnung des klassischen Filmmaterials. Die Körner des Zelluloidfilms sind untereinander beweglich, und dadurch entstehen im Bild, grob gesagt, weichere Übergänge und weniger scharfe Kanten. Die Pixel hingegen sind starr, was dem digitalen Bild eine klinische, kalte Oberfläche und eine gewisse Flachheit verleiht. - Es mag sein, dass die digitale Technik irgendwann in der Lage sein wird, die Ästhetik des Zelluloids perfekt zu imitieren. Zurzeit aber würde ich mir immer noch zutrauen, ein Zelluloidbild von einem digital erzeugten Bild zu unterscheiden. Auszugsweise zitiert aus: http://zeus.zeit.de/text/2005/07/K-Kadrieren