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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Das ist Werbung, aber keine nachvollziehbare Theoriebildung. Beim 3-D-Film wird mit zwei Bildflächen gearbeitet, die an sich 2-dimensional sind. Eine bruchlose Auslotung der Tiefenschärfe ist entweder nur der realen Wahrnehmung in unseren Alltag zueigen, oder sie kann ansatzweise auf einer 2-dimensionalen, breitwandigen, gebogenen und mit höchstauflösenden Filmband (Todd-AO) verwendeten Großleinwand simuliert werden. (pseudo-plastischer Effekt). 3-D mit Brillenzwang ist daher genau so wenig wie eine überall gleiche DLP-Panelprojektion (die ja auch nur als 35mm-"Ersatz" fungieren soll) als ernstzunehmende kinotechnische Revolution zu erachten. Diese steht noch aus, dürfte aber auf gänzlich anderer Basis Erfolg haben. IMAX 70mm wäre überragend gewesen (wenn nicht das Bildfeld meist zu "flach" belichtet worden wäre) - und wird nun durch Allerweltstechnologie ersetzt. Hoffentlich nicht allzubald!
  2. Danke für den Report. Nachdem ich nun gelernt habe, daß die Silber-Indium-Antimonium-Tellurium-Legierungen besonders von CD-Roms des Jahres 1983 auf ewig bleiben, und daß beim FILM eine Erstellung von Filmsicherungspaketen analog und 1 : 1 auf mediengerechtes 35mm-Polyester-Material offenbar Selbsttherapie für Ewiggestrige ist (und auch Wind und Sonne sich digital steuern lassen), müßte ich eigentlich ein neues Leben anfangen. :oops: Man sieht ja, wie bei Unterabtastung die Migration des feinsten Filmkorns noch im 4k-Transfer zu Aliasing und Farbraumverlusten führt: http://www.arri.de/news/newsletter/arti...ystems.htm
  3. Na, immerhin kostet ein DLP-Beamer "Ruby" runde 4000 Euro. Die Besitzer eines solchen Geräts einschliesslich dreissig Silberlinge für ein paar Cent können sich kaum vorstellen, welcher technische und personelle Aufwand in der Herstellung einer Filmkopie anfällig wird. Die abnehmende Achtung vor diesen Werten geht einher mit der Unlust an Kinobesuchen innerhalb der Gemeinde von DVD- und Beamer-Freaks, die sich in einschlägigen Foren über den Wert ihrer high-fidelen Kupferkabel oder über den Unwert einer Filmvorführstätte auslassen. :oops:
  4. Ähnliche Entwicklungen gab es partikulär sicher zu allen Zeiten - das sollte man auch kritisch aufarbeiten. Auch die Einführung des Cinema-"Scope"-Systems kann sehr kontrovers betrachtet werden: dem Fortschritt an Gesichtsfeld folgte der Rückschritt an Bildgüte (gegenüber dem sphärischen Normalbild: bis heute reihen sich Beschwerden über Randunschärfen der Scope-Vorführungen oder systembedingte Mängel der Kasch-Breitwandverfahren wie Super 35 oder 1.85 : 1.). Flebbe hat aus der Not eine Tugend gemacht: "Die vierte Wand ist die Leinwand", wurde zum Modewort. Bei soviel Zeitgeist wurden nicht selten kompositorisch von Filmemachern festgelegte Rahmungen, Seiten- und Lichtverhältnisse egalisiert: 2 : 1 hiess mitunter das kuriose Universalformat, dass sich in den "baulich modernen" Sälen dem Primat des Getöses unterwarf, und darin mit einem Kultursender wie "Pro 7" gleichzog. Wenn heute die Klagen über eigentlich perfekt ausgereifte und avancierte Filmtechnik in den Kinos so stark geworden sind, hängt dies u.a. nicht nur mit den Filmemachern, Verleihern und Kopierwerken zusammen. Es scheint einige Modernisten, die wie Herr Flebbe & Adepten das Rad zum zweiten Male zu erfinden glaubten, wenig zu bekümmern, dass ihre "amphitheatralischen" Steigerungen nicht nur zum Brechreiz evozieren, sondern ganz beiläufig Trapezbilder und dunkle Schwartenrändern der maskierten Bildprojektion ins 3. Jahrtausend retteten. Vom "wattigen" 'Sound' moderner Säle mit Helmholtz-Resonatoren auf 3 Buchstaben (nicht THX in diesem Falle) schweigt des Sängers Höflichkeit allemal. Ich fühle mich durch solche und ähnliche Kinoversorgung schlecht und ungesund abgespeist. Sei noch zu erwähnen, wie insgesamt unter Flebbe und seinen beiden Partnern durch Gründung der Cineropa Anfang des neuen Jahrtausends der Branchenverband HDF kaltgestellt werden sollte, um sich aus allen Verpflichtungen des gewachsenen Filmtheatergewerbes davonzumachen. Gelungen ist dies nicht - und so sind nicht die Filmtheater gegangen, sondern - gottlob - nur deren Scheinpropheten. :D
  5. Herr Flebbe (und die einst hinter ihm stehenden Magnaten Deyhle und Kloiber) sind moderne Großkino-Expansionisten, aber keine Architektur-, Technik-, Film-, Kunst- oder Kulturgeschichts-Experten. Das könnte man aber von Kulturträgern durchaus erwarten! In keiner anderen Branche unterliegen die Zwänge der ständigen Anpassungen an Modetrends und Kurzlebigkeiten so sehr der Oberflächlichkeit des Zeitgeistes. Dieser Traditionsverschleiß ist somit eine Gefahr: für die Identität des Kinos im Mahlstrom der Multimedia-Hypes und für soziale Entwicklungspotentiale der Menschen. Die Plexe von Herrn Flebbe haben keine Seele und keinen avancierten Inhalt, so oft auch er versprach, sie ihnen "zurückzugeben". Eingestandenermassen pilgerte auch ich bis Mitte der 90er Jahre durch solche Plexe dieser Republik, bis deren Schnellebigkeit, Unpersönlichkeit, Billigkeit und Austauschbarkeit offenbar wurde. Selbst wenn nun die UFA dagegen eine an sich sinnvolle Hybridform mit bestehenden Filmtheatern anstrebte, so wurde der Grundsatz durch das Spätkömminghafte und Geschmacklose unterminiert: Früchte konnten daraus nicht mehr erwachsen, wenn ein Kino schon nicht mehr mit Überzeugung und zufriedenem Personal weiterbetrieben werden konnte. Auch kleine Orchideen und großflächigere Naturwunder könnten nirgendwo gedeihen, wenn die nächste gleißende Stahlglas-Fabrik "mehr Leben, Geiz und Geld" als das ranzige Kiezkino vorgaukelt, dabei ungesunde Kost verabreicht und laufend die falschen Investoren anlockt. Nach jedem einzelnen, heute nicht mehr existierenden "ranzigem" Kino sehnt man sich heute zurück. Auf Herrn Flebbes Kinos und denen seiner Nachahmer hätte man zum großen Teil verzichten können, gäbe es in diesem Land eine Bestandsgarantie resp. behördliche Interventionsregelung bei den Genehmigungsverfahren für sog. Kaufhauskinos. (In anderen Ländern möglich oder üblich!) So hat der stets konziliante und jungenhafte Herr Flebbe (mit großer Ähnlichkeit zu Bill Gates), jahrelang das Hätschelkind der Presse, gewiß keine Verdienste erworben. Seine früheren Programmkinos (u.a. "Concorde Filmtheater") gingen nach und nach in den Verkauf oder wurden aufgegeben, seinen Programmkinoverleih "Impuls-Filmverleih" wickelte er ohne eine Träne zu vergiessen ab, um fortan einem Krawall-Kino mit THX und Dröhnfaktor die Ehre zu geben. In Persona war es Flebbe, der die Bautwut, das Overscreening und das Kinosterben begünstigte wie kein zweiter. Selbst der Mitbewerber UCI hatte eine andere Politik, zog zumeist in die Peripherien der Metropolen, selten in die Zentren. Nicht so Flebbe in seiner Hybris der "maxximalen" Protzerei. Also nicht nur "Bruchbuden" wurden durch vornehmlich "modernere Großkinos" ersetzt, sondern leider auch die größten Paläste und letzten Roadshow-Häuser während seiner Amtszeit geschleift: Grand- und Europa-Palast sowie Roxy in Essen; City, Savoy, Grindel und Ufa-Palast in Hamburg; Royal-Palast, Filmbühne Wien, Marmorhaus und Gloria-Palast in Berlin und hunderte weiterer Spielstätten. Mögen vielleicht auch einige recht schöne Häuser und Säle zu "seinem" Imperium gehört haben, die allermeisten bei uns in unmittelbarer Wohnnähe situierten Klötze gleichen seelenlosen Abspielfabriken, die man nur mit Bauchschmerzen wieder verläßt. Es ist nunmehr die Frage, ob bestimmte Faktoren wie z.B die Fernseh- und Video-Schwemme, das Overscreening und die sich ständig verkürzenden Auswertungsfenster bereits in den 1950er (oder 1920er) Jahren zu gleichartigen "Kino"-Fabriken geführt hätten. Glaube das eher nicht. Und würde sagen, dass "moderne" Kinoarchitektur eben so wie moderne Stadtarchitektur einer globalen Sterilität zum Opfer gefallen sind, wie es sie zuvor in der Menschheitsgeschichte noch nie gab. Somit darf die Vita des Herrn Flebbe als kein gutes Vorbild erachtet werden, zumal keines seiner "Häuser" den Anforderungen an zeitlose Stadtarchitektur und kulturelle Grundversorgung (siehe Theater-, Rathäuser oder Opernbauten) standhalten könnte. Ein sehr schöner Artikel eines Uni-Professors bringt es auf den Punkt: http://www.zeit.de/2008/10/Traum-Bill-Bryson?page=all (Die längere Fassung geht weit detaillierter auf die Verwerfungen virulenter Standardisierung ein und ist im ZEIT-Archiv aufrufbar.)
  6. Die PATTON-"Kornentfernung" ist in der Szene mittlerweile bekannt. Und wunderte mich in anbetracht bisher sehr guter DVD-Editionen älterer Fox-Titel, in denen der Gesamteindruck ausgesprochen stimmig war. Allerdings sollte der "Experte" RAH einmal bei seinen eigenen Restaurierungen anfangen, bald nachzubessern. Ihm glaubt man mittlerweile nicht mehr. Eine der bekanntesten war fehlerhaft und wurde von SONY sogar noch verschlimmbessert. Ein Ausschnittsscan der besagten und getadelten Negative hülfe hier weiter, da ich von den Restaurations-"Geschäftsverlautbarungen" mittlerweile weniger als die Hälfte mehr als glaubwürdig erachten möchte. Das ist ein Business, bei dem die Originale mitunter auch übertrieben schlecht gemacht werden (und die Fakten einzuklagen wäre höchst aussichtslos), um das eigene Projekt sakrosankt zu sprechen. Trotzdem könnte A STAR IS BORN (Edition 2008) durchaus eine Glanzleistung werden. Dies aber ist an den Presseverlautbarungen nur mutmassend abzulesen. Allgemeingültiger dagegen die Reportagen in SMPTE und FKT, die verschiedene Scan-Ergebnisse von 2k bis 10k vorstellen, die somit für alle Filme allgemeingültig sind. Aber grundsätzlich ist Deine Thread-Anregung schon relevant und begrüssenswert.
  7. Wenn das Negativ nicht nur geschnitten, sondern mechanisch/farblich intakt ist, wäre eine 6k-Sicherung ebenfalls nicht dringend erforderlich. Es genügt eine photochemische Umkopierung auf Schwarzweiss-Auszügen, Interpositiven oder eine Direktkopie, wie wir sie kürzlich in voller Schärfe erlebten. Farblich authentisch (ohne Migration durch digitale Farbmodelle) und dazu in jedem Kopierwerk weltweit günstig durchführbar! Das ist ein gängiger, perfekter Standard, und ich verstehe Deine 6k-Euphorie (ein teures Unterfangen, das wäre eine der Begründungen der 1.4k-Restaurationsbefürworter und kommunalen Kino-"Filmexperten") nicht in allen Punkten. Photochemisch, d.h. voll analog: das ist der erstrebenswerte Weg.
  8. Ja, beinahe... 4k D.I. :wink:
  9. Das Bundesarchiv-Filmarchiv informiert: Nachbemerkung zu obigen Filmbeispielen: es gab vor Jahren für den Privatsammler Star-Trek-Folgen der Sixtees auf 35mm auf "Big Reel" im Angebot: also in voller Auflösung. Die Blu-ray (vom komprimierten HDCAM SR-Master) ermöglicht natürlich massenweise Verbreitung dieser älteren Folgen in weit höherer Güte als früheres STV. Allerdings existieren 35mm-Negative, und vom Color Fading kann i.d.R. keine Rede sein.[/size]
  10. Was betriebswirtschaftlich effizient erscheint, ist strategisch und historisch Makulatur und Regression. Dafür ein Beispiel auf dem Sektor der Spielfilmauswertung aus der Historie des Roadshow-Kinos: die Entwickling vom 3-Streifenfilm auf 146-Grad-Bildwand über die 70mm-1-Streifen-Projektion auf 120 Grad-Bildwand hin zur 70mm-Auswertung von 35mm-Blow-ups auf alten, verwaisten Riesenleinwänden bis hin zu 70mm-Blow ups auf neueren Flachleinwänden und schließlich die Abschaffung des 70mm-Formats generell, gefolgt von der Abschaffung von Theatersälen von mehr als 800 Sitzplätzen und Grossbildwänden von mehr als 22 Metern endete nunmehr - vielleicht 2010 - mit der Einführung eines Einheitsformats: 2k DLP digital/HDTV, auf Flachleinwänden, in durchschnittlichen Leichtbausälen, mit 300-Sitzplatzkapazitäten, in austauschbaren Kaufhauskinos. Durch Bau aber eventuell noch grösserer Large-Format-Theater (mit 50 Meter-Bildwänden, einer Projektion auf 70mm-Horizontalformat: vielleicht 25-Perf in A.R. ca. 2.35 : 1) und durch Verquickung mit der Blockbuster-Filmproduktion auf 65mm sowie eine loyalere Standortpolitik der Bauherrin wären durchaus Event-Kinos in den Metropolen denkbar gewesen! Die Hinwendung der Imax Corp. zum Reperotire dank der billigeren DLP-Technik bleibt abzuwarten, zumal gerade diese Kinos ein Repertoire (auch älterer oder ganz früher 15-70-Produktionen) eklatant vermissen liessen. Diese Kinos wirkten daher manchmal wie überdimensionale Reisebüros mit den immer aktuellsten Routen, die stets in die Zukunft, aber nie in die Vergangenheit schauten. So viel Modernismus und inhaltlicher Eskapismus konnte auf Dauer nur zur Apathie führen. Die rückläufige Entwicklung ist somit Folge des verstärkten Engagements der Production Companies in der Home Cinema-Verwertung (12% Spielfilmerlöse aus der Kinoauswertung, 88% auf anderen Distributionswegen), die im Heim fast alles zulässt, was in besten Kinos Standard war. Das war "früher" umgekehrt, und daher waren bis Mitte der 1960er Jahre 2000-Platz-Theater und 30-Meter-Bildwände für die Spielfilmauswertung keine Seltenheit. Aufgeblasenes "Video-Material" (in 3-D) haben wir unlängst von James Cameron in 15-70 bewundern dürfen. Gerade dieser Regisseur bekundet seine Treue zur kollektiven Leinwandprojektion (anstelle des Home Cinemas) bei jeder Gelegenheit - und bewirkt wie George Lucas gewollt oder ungewollt das Gegenteil. Jean-Jacques Annaud hatte als einer der ersten eine Spielfilmproduktion in 15-65/70 gewagt: ein Weg, dem leider nur wenige folgen mochten! Ganz vorüber wird es mit der 65mm-Materialherstellung nicht sein:zumindest Fuji bietet nachwievor fast alles an, und es ist mit weiteren 65mm-Imax-Drehs zu rechnen. Auch genügt es ja u.U., wenn nur 1 Kopierwerk fortexistiert (vielleicht Gulliver Paris, die trotz geringer Profiterwartung einst am Markt erschienen und durch Spezialaufträge Reputation gewannen.) Alexander Kluge dreht derzeit auf 65 mm Arriflex.
  11. HJF wollte den Cinemayy-Kinos aber wieder ein menschliches Flair und kinospezifischeres Relaunch verordnen. Was wird aus diesen Vorhaben? Da er in Großstädten direkt in die Zentren ging (Hamburg, Berlin, Essen, Hannover usw.), waren viele ältere Spielstätten überflüssig geworden. Den Filmhistorikern sei eines Tages vorbehalten, über die Vor- und Nachteile des Wandels der Filmtheaterbau- und Projektionskultur zu urteilen.
  12. Nach dermassen viel Werbung hier für XDC - ausnahmsweise auch einige damit nicht konform gehende Ansichten seien mir erlaubt, hier anzuführen: Ebenfalls in BLICKPUNKT:FILM (ein Werbemagazin für Digitaldistributoren) auch andere Stimmen vernehmbar. Sinngemäss Kramer (HDF): Konzept nicht greifbar. Sinngemäss Klingsporn (VdF): Wir können keine Kinos refinanzieren, die unterhalb des 100 Tsd. Jahresumsatzlimits liegen. Geschäftsführerin Metropolis-Kino: Kinoprojektoren können sehr alt werden. Dieser Roll-out bring uns keinen Mehrwert. Andere Stimmen (die auf Subventionierung der fast 2000 "unrentablen" Leinwände durch BKM und FFA hoffen): Absprachen bis Jahresende nicht auszuschliessen, damit die Förderkonzept der FFA "2010" zu greifen begännen. Weitere Stimmen in FILMECHO/FILMWOCHE, sinngemäss zitiert: Koch (rincke medien consult): die digitalen Sonderprogramme sind nicht der alleinige oder ureigene Programmauftrag von Kinos - sie sind nicht ausreichend für Deckungsbeiträge bei Digitaleinbauten. Roßmann (AG Kino): Die Kinobetreiber sollten keinesfalls den Roll-out leichtfertig mitgehen - wer früh adaptiere, der werde nur geringe Margen (oder das Gegenteil) erwirtschaften. Der Nutzen für die Programmkinos sei eher gering gegenüber dem Schaden eines massiven Kinosterbens. Gysi (CinemaxX): zum derzeitigen Roll-out Konzept kein Verhältnis. Mein bescheidenes Fazit: die schleichende Anpassung (auch: Gleichschaltung) an Internet- und Fernsehentertainment sollten die Kinos dringend versuchen hinauszuzögern und so lange wie möglich auf exklusive Langzeitauswertungen in Filmkopien setzen. Da eine Filmkopie den Verleiher Geld kostet - so eine These - sollte er ein ureigenes Interesse daran haben, Kinos mit Premieren zu bespielen, von denen andere Medien erst mit Zeitverzug profitieren. Die totale Umstellung auf elektronische Datenträger heisst: der Verleiher geht ohne Risiko in die Kinosauswertung. Er betreibt day-and-date-Starts in allen Medien bei Substitution der Sonderstellung von Filmtheatern, die über 100 Jahre lang immerhin mit einem "Sonderformat" versorgt wurden - welches glücklicherweise inkompatibel ist mit anderen AV-Medien und Rezeptionsweisen. Genau darin liegt der kritische Punkt der Umstellung.
  13. Bestätige ich gerne. Seit bald 8 Jahren (beginnend im Mainstreambereich bei vorübergehender Schonung der kleineren Produktionen) sehen wir Bildverschlimmerungstorturen, die gar nichts mit analog oder photochemisch zu tun haben und in diesem Medium völlig neu sind! Passiert zumeist bei inkorrekter und physikalisch limitierter "Ausbelichtung" der Dig-Source Master auf 35mm-Film: entweder niedrige Scanrate, niedrige Bitraten oder filmische Unerfahrenheit des Grading Studios/der Coloristen im Umgang mit Filmtransfer. [Womit ich @oceanic nicht beschuldigen werde, so lange ich deren Arbeiten nicht gesehen habe - aber im allgemeinen trifft es leider zu.] Dabei unfreiwillige, massive Farbraumverfälschungen eines intentional "naturalistisch" gemeinten Films (d.h. ohne beauftragte Änderungen des indexikalischen Negativbildes) mit div. Unschärfen gegenüber dem noch korrekten analogen Dup-Prozeß noch der 1990er Jahre. Es ist schön, daß es offensichtlich noch ein paar (ältere? Oder mit Kamera- oder Kopierwerkstechnik vertraute?) Vorführer noch gibt, die diese Unterschiede bemerken und erinnern können. Billig ist die HD-Technik überhaupt nicht, sondern recht teuer in der Postproduktion. Fimbandaufnahme und traditioneller Negativschnitt schneiden günstiger ab. Auch wenn sich das einmal ändert, bestechen Auflösung und Kontrastumfang des filmischen Negativs. Was einer der Gründe ist, warum Hollywood nachwievor auf die traditionelle Technik setzt - so lange kein würdiger Ersatz in Sicht ist. :) [Nur in Dtl. redet man den Filmstudenten ein, sie müßten so schnell als möglich vom Film wegkommen. Es wundert wenig: da dt. Kameraleute nicht einmal das Potential des 35mm-Verfahrens auszuschöpfen wissen. Da ist die Fallhöhe schon kein Untergang mehr.]
  14. Gibt es dazu einen Literaturtip oder Ähnliches? Dafür wäre ich sehr dankbar. (Würde den Bericht ggf. einscannen und hier ins Forum stellen.) Mit welcher Kamera und Opitk wurde LOKORAMA 1984 gedreht? Zu Details der Kopien: welche Teile von THE ROBE waren aus einer Erstaufführungskopie? Bei HOW TO MARRY A MILLIONAERE würde ich auf EA-Version von 1954 tippen. Alles andere ab 1955. Das Alter der STAR IS BORN-Kopie wäre noch sehr spannend zu erfahren und der Jahrgang des Trailers zu THE KING AND I. Gibt es einen Schaltplan für die Filterung von Magnettonkopien? - Danke -
  15. Schon das hochempfindliche neue Kodak-Vision 3-Negativ unterm Vergrößerungsglas gehabt? Da körnt fast nichts. "The new emulsion has a much wider range of latitude in the overexposed areas," says Daryn Okada, president of the American Society of Cinematographers (ASC). "I found at least two more stops of range in the highlights, which enabled me to record more details. I got a rich range of colors and skin tones without saturation contamination. Also, there was an almost magical reduction in grain without affecting colors." http://www.kodak.com/US/en/motion/about...5.42&lc=en
  16. Da müsste warscheinlich sehr lange diskutiert werden, weil @filmempire zwar die evtl. spannendsten Punkte anreißt, aber man darüber hin- und herdebattieren müßte. Die frühere Analogtechnik in der Mischung war technologisch einfacher: Zustimmung. Die Mischungen und die Mischungaufwand bei etlichen frühen Filmen (Raumperspektive, Dialogregie der Synchro usw.) warscheinlich deutlich höher und engagierter als die heutige Produktionsweise - und vor allem länger (dauerten bspw. bei der BSG oft Wochen oder gar Monate [My Fair Lady]. Und weil's spät war und jeder ein Bier genass, schwanden oft die Sinne. Der Eisenbahnfilm war die technische Sensation. (Die "teuereren" Kopien beziehen sich in meiner Wertung auf die Spielfilme; die emotional oder optisch umwerfensten Erlebnisse waren - je nach Neigung - vielleicht wieder THE ROBE und A STAR IS BORN (letzteren noch nie in der Kopiengüte so authentisch erlebt - gerne wieder in einem Kino dieser Republik). Beim Eisenbahnfilm "fiel" etlichen Besuchern "der Kiefer" runter. Im engeren Sitzkreis von mir kam von jahrzehntelang filmkopienerfahrenen Fellows/Sammlerkollegen der Kommentar: " ist 70mm". Hätte dann aber eine minimal durch Bildstandsschwankung und minimale Randunschärfe/Deckungsverschiebungen der Fokuspunkte beeinträchtigte Güte einer Todd-AO-Projektion sein können. Kein absolut perfektes 70 mm. War's aber nicht: sondern eine herausragende Filmkopie auf 35mm Scope mit einem Landschafts-Ride, aufgenommen bei kleinster Blende und kopiert 1984 auf älterem (gegenüber heutigem Stock anfechtbarem) Print-Material. Der Eisenbahnfilm war wie neu, hatte einen guten Bildstand und war knochenscharf bis kornlos mit einer - für 1984er Produktionen - exorbitanten Raumtiefe. Der hierfür benutzte Projektor jedenfalls hatte eine für 35mm perfekte Ausleuchtung. Auch bei 70mm. Also "nur" eine einfache, billige Filmkopierung von 1984 (sowas kenne ich nur von Answerprints oder Produzentenkopierungen aus dem Kopierwerk. Und somit der schlagende Beweis, daß die angebliche Schärfe, Bildsauberkeit, scheinbare Tiefe und Farbdichte der digitalen DLP-Projektion simulierter Schwindel ist! Daher: vielen Dank, daß der Versuch, die frühen Roadshow-Jahre des Kino-Scope intentional zu simulieren, durch keine halbschwangeren Digitalvorführungen wie RIO BRAVO auseinandergerissen wurde.) So bewies selbst eine STAR IS BORN-Kopie von 1955, kopiert vom Original, haushohe Überlegenheit zur heutigen Serienkopierung und andererseits auch zum "getürkten" Scope der DLP-Letterbox-Verfahren, wie man sie sonst zugemutet bekommt. (Übrigens macht der Vorhang ein Geräusch, mir wichtiger als die nervige Digitalwerbung des Hauses.) Die Sonderkaschierung und Maskierung auf 2.55 : 1 vermittelte in dem alten Filmtheater tatsächlich einen Eindruck von "Zeitreise": das Bildfeld ist sehr dynamisch und zeigt den "Appeal" der besten Kinematographieverfahren der Geschichte. [Demgegenüber sind wiederum HDTV und DLP today "optimal" nur auf Flachleinwänden bei 1.89 : 1 goutierbar - ein Rückschritt in der Kinowahrnehmung!] Der Magnetton kann nicht auf allen historischen Kopien einwandfrei gewesen sein. Um einige Rollen überhaupt spielfähig zu machen, bedurfte es wohl einer Frequenzausfilterung am Tonrack. Das rettet alte Kopien vor der Unspielbarkeit mit beträchtlichem Aufwand, kann aber auch nicht alles zurückholen, was im Modulationspektrum (und hörbar) verlorengeht. D.h. kein fabrikneuer Magnetton, sondern eine museale Rekonstruktion. Über die Technik könnte der Veransalter durchaus ausführlicher informieren, damit der Ingenieur sie auch anderen Kinos vorschlagen kann. Aber mein ausdrücklicher Glückwunsch an den seit den 80er Jahren gut bekannten Ingenieur, der sich den Sonderverfahren zuwendet und sie konzeptionell ergründet/revitalisiert. Solche Leute fehlen der Branche landesweit. Die Beteiligung des Publikums hätte durchaus mehr Themendiskussionen anstossen können oder 50er Jahre-Filme kritischer sehen können, war aber diesmal primär an Nostalgie orientiert. Das ist in kommunalen Kino anders: distanzierter und skeptischer, wo andererseits aber das historische Ambiente fast immer vernachlässigt wird, zumal ein Fokus auf "Kinogeschichte" dort kein Theman ist. Reizvoll wäre eine Öffnung für die Rechercheure oder Forscher, die Kopienforschung betreiben oder Clips gerne abfotografieren oder scannen würden. Hier sollte der Veranstalter - und vor allem die bekannten Filmkopienleihgeber evtl. ihr Einverständnis erwägen oder von sich aus gescanntes Material anbieten. THE ROBE, der aus gut 3 unterschiedlichen Materialien kompiliert war, wäre ein wichtiges Beispiel für die Versionskunde des Films und seiner WA's. Intereressant wäre noch einmal eine Sichtung des Trailers THE KING AND I: hier einige Ablichtungen aus dem Bildfeld auch an den Szenenübergängen und weiters an den Übergängen zu den Einstellungen mit deutschen Titeln. Da wäre ich gerne an einem Bilder-Tausch interessiert und zur Aufwandsentschädigung bereit, was man aber jetzt auch nicht von den Leihgebern "einfordern" kann. Ist aber für mich immer wieder der interessanteste Part bei Festivalbesuchen - gegenüber rein lukullischen und dionysischen Programminserts, die es auch anderswo gibt, eine Filmkopienbeschreibung. Geburtstag (den 55.) hat das Verfahren erst im September 2008. Als "historischer" Kompromiß hatte es auch seinen Anteil an der Schwächung des 70mm-Prozesses. Offenkundig werden ließ dies die CinemaScope-Retrospektive mit 55 (teils dürftigen) Vorführungen auf der Berlinale 1993, wo ein "weniger" nämlich eine Sonderschiene für den Todd-AO-Prozess durchaus zugelassen hätte.
  17. Diesseits zu genüge Originalkopien gezogen oder auch Schärfestests entwickelt, um sagen zu können, dass Details auf Film hervorragend und unübertroffen hoch aufgelöst werden können! Die "übliche" 35mm-Kopie ist allerdings nicht mein Hauptgebiet - befasse mich primär mit Originalmaterial. Zum obigen Vorschlag: Den Beamer etwas zu defokussieren ist die landläufige Lösung, aber keine wirkliche Lösung. Warum das Pferd von hinten aufzäumen, wenn der Fisch vom K. her st. Last but not least: Wenn haufenweise Aussagen von OSCAR-Preisträgern, die in den letzten Monaten auf Film drehten, gewünscht sind, so reiche ich sie gerne nach. Das ist schließlich Ehrensache. :) Sehr netter Text mit Film aus der Fotografen-Szene: Can a digital camera match the resolution of a 35mm? If you're talking about raw resolution, 35mm still outperforms digital. If you take a high-quality 35mm image, made with a top-quality Leica lens or a top quality Nikon or top-quality Canon lens, those images, when scanned using a high-quality scanner will produce a file 130 to 150 megabytes worth of data, huge amounts of data. Today, I can take digital pictures with a 12 or 16 or 20 megabyte digital camera and make better prints than I ever could have made with film because of the whole digital technology where I take the high-quality digital file, take it into the computer, process it myself, and print it digitally. The bottom line is, I'm making better prints today, larger prints, even though I don't have the raw resolution. It's amazing what we can do with today's digital technology. Why are some people still buying film cameras? Some people are still buying film cameras because of the look and feel of film. Look at the difference between the motion pictures you go to that are shot on film versus shot on video. It's the same thing: film versus digital. Film photography has a life. Film photography is a living, breathing thing. Film pictures have more soul than digital ones. Film pictures have more depth; there's more light, there's more action going on inside the image because film is a deeper, richer medium. You see much more shadow detail, much more highlight detail in film than you ever will in digital. Digital is cool, digital is convenient, digital is hot, digital makes beautiful big prints, but there's a look to film. Are regular people going to be shooting film as time goes on? Probably not. The artists, the serious photographers will, just like in the movie business, still shoot film instead of video, and that's because it's a different look; it's a different feel; it's a different medium. http://www.videojug.com/interview/digit...lm-cameras
  18. Die Überschrift heiße bitte "Distribution" - Verzeihung für den Tipp-Fehler! Eine recht konservative und äusserst skeptische Betrachtung. Alles falsch daran? Bye Bye Cinema, stimmt! Es hat nicht erst jetzt begonnen, es hat begonnen, als die Grossraum-Kinos Mitte der 90iger Jahre unterteilt wurden, um mehr kleinere Säle zu erstellen. Mit dem zukünftigen Einzug der digitalen Distribution der Filme, wird diese Ära komplett verschwinden. Filme wird es immer geben, aber eben anders. Für CHF 3.50 aus dem Internet ziehen, sich den Film zwischendurch auf einem 19 Zoll PC-Monitor oder iPod reinziehen und das war's. Kommt hinzu, dass das Kino heute viel zu teuer ist, für das was es bietet. CHF 19.00 für einen Eintritt! Für was eigentlich? Um in einem mit Neon-Röhren beleuchteten kühlen Beton Raum und einer kleine weissen Wand sich für 100Min. einen Film reinzuziehen? Den Film kann ich drei Monate später im Exlibris für CHF 19.90 auf DVD kaufen! Also nochmals, wieso ins Kino gehen? Für eine vier köpfige Familie lohnt sich ein Kinobesuch eh nicht. Man rechne: CHF 76.00 der Eintritt! Popcorn und Getränke für vier Personen nochmals CHF 40.00, Total CHF 106.00 um einen Film anzuschauen. Billiger ist es doch, eine DVD zu kaufen sich zu Hause mit der ganzen Familie auf den neu erworbenen FlatScreen anzuschauen. Zudem sollen die Filme, wenn es nach Hollywood geht, in Zukunft mit Digitalen 24FPS Kameras produziert werden, um die Filme weltweit direkt ins Kino via Satellit zu exportieren. Die Bildqualität wird wohl ein einziges Grauen sein, welches noch auf den Zuschauer dazu kommen wird. Willkommen in der schönen Pixelwelt! Schöne scharfe Bildpunkte auf den Leinwänden. Vorbei ist es mit der Bilddynamik, Tiefenschärfe, Ästhetik, den satten Farben, etc. Heute wird mit diesen neuen Digitalen Kameras noch rumexperimentiert, einige Filme sind bereits mit diesem Format entstanden, ein Graus. Zum Glück wird heute der grösste Teil der Filme noch auf 35mm Negativ Film aufgenommen. Die Bezeichnung "Film" und "Filme drehen" muss in Zukunft geändert werden. Denn ein Film (Negativ Film) gibt es dann nicht mehr, und gedreht (Negativ Film wird durch die Filmkamera transportiert) wird auch nicht mehr. "Film" wir durch "Digital Video" ersetzt und "Drehen" wir durch "Aufzeichnen" ersetzt werden müssen, das wäre die richtige Bezeichnung! Ich denke, dass Hollywood in Zukunft Probleme bekommen wird, wenn es diese nicht schon hat. Die Filme werden sich ändern müssen, sie werden auf das neue Digitale Medium angepasst werden, was sich inhaltlich, ästhetisch, qualitativ etc. negativ auswirken wird. Aber was soll's, das junge und neue Publikum von heute, weiss eh nicht, dass Filme nicht nur angesehen werden können, sonder auch erlebt werden könnten! Denn etwas, dass man nie erlebt hat, kann man auch nicht vermissen. Pascal Chuat Aus: http://www.cinema-astoria.com/cinematog...index.html
  19. Fortschrittlich und revolutionär ist das primär für die Fernsehindustrie gewesen, die damit Quantensprünge vollzog. Die meisten Hersteller digitaler HD-Kameras haben in aller Bescheidenheit die ersten Jahre lang nur für den TV-Markt ihr Marketing ausgerichtet und die Produktionsweise angepasst. Dass man damit "ins Kino gehen" würde (und die Hemmschwellen derart gesunken sind), hatten auch die Großkonzerne nicht erwartet.
  20. Genau das ist der Punkt, der mir schon länger auf dem Herzen liegt. Es wird einfach behauptet 35mm ist wie 2k, also ist 2k genauso gut wie 35mm und alles was über 2k ist, ist also besser als 35mm. Ich sehe das nicht so. Ich brauche doch nur mal meine Nase (besser gesagt meine Augen) vor eine Leinwand halten und bei 10 m breite sehe ich bei 2k digital logischerweise 0,5 cm breite Gitter/Kästchen/Pixel. Bei 35mm könntest Du in die Leinwand reinkriechen und kannst so was wie Körnung gerade mal erahnen. (alle Angaben sind ca. Angaben :D ) Stimmt auch, selbst wenn das ein für heutige Verhältnisse marginaler Punkt ist, der (neben dem rieisigen Kontrastumfang de Printmaterials und feinster Auflösung mit fast nicht sichtbarem Korn) kaum noch beachtet wird. Entweder schlägt in vielen "Massenproduktionen" ein zu grobes Korn durch forcierte Neg.-Entwicklung oder oder ein zu flaches Duplikatnegativ zubuche, oder nicht gerade selten fehlerhaft ausbelichtete Digital Intermediates sorgen für zusätzliche Farbraumverfälschungen und elektronisches Rauschen in Farbflächen. Nun wird man hier Sturm ernten, sobald @oceanic so tut, weil die heutige Produktionsweise über Digital Intermediate verläuft, so sei dies schon immer Anfang und Ende der Produktionsgeschichte gewesen. Insofern hat es den Begriff "Filmkopie" (oder Filmverleih und Filmkino) scheinbar nie gegeben: eine virtuelle Täuschung. :wink: Das sehr sehr filigrane Korn des Printmaterials ist auch imstande, einige Moireé-Effekte und andere Artefakte "auszulockern", Sieht man im Nachbereich vor der "DLP"-Leinwand gewissen Gitterstrukturen (und somit auch Pixel, die scheint kluger Mr. @brillo offenbar verdrängt zu haben), so sieht man vom Printmaterial allenfalls noch eine Bildstandsunruhe oder winzige Schrämmchen. Beim Betrachten von SPEED RACER machte ich im zweitgrössten Kinosaal Dtlds. eine lustige Entdeckung: da einziger Gast diese Show, setzte ich mich im Schneidersitz kurz zwei Meter vor die Leinwand und betrachtete die Bildstruktur des digital aufgenommenen Bildes in der 35mm-Projektion. Nun war die Detailzeichnung und Blendenumfang des Real-Life-Sequenzen nicht das, was man vom Filmnegativ her kennt, aber ein DLP-FLIEGENGITTER arteigener Projektionsweisen (eine Projektionsart, die dort weitgehend eingestellt wurde) war nirgendwo erkennbar: digitale Strukturen wurden somit durch das Bewegtkorn nicht unschärfer, sondern dank der ständigen und ungeordneten Mini-Kornbewegung wunderbar aufgelockert. So wie grobe Klumpen, die man beim Kochen in einem Sieb verfeinert - der dröge Inhalt des digital fotografierten Bildes bleibt aber der gleiche, nur dass es einem nicht mehr "im Hals stecken bleibt". Daher: nieder mit der DLP-Projektion! Hört sie Signale! :lol:
  21. Vielleicht ist der Mensch leicht zuckerkrank - diese Patienten haben bekanntlich Wahrnehmungsprobleme. Das ist sehr aufschlussreich. Trotz etwa 150 digital zugerüsteter Säle in Dtl. erfüllen diese in ihrer Referenzfunktion also nicht die Norm. In einer Studentenarbeit (die tlws. stark klischeesiert) dennoch ein einige vernünftige Feststellungen gefunden: Wird das Auflösungsvermögen bei Videokameras durch die Pixelanzahl auf dem Chip und die folgende Signalverarbeitung bestimmt, variiert es bei Rollfilm mit der Empfindlichkeit der Filmemulsion. Rein rechnerisch hat das Format 1080/24p etwas über zwei Millionen Bildpunkte Auflösung, im Gegensatz dazu entspricht nach Wikipedia der 35mm-Film einer realen Auflösung von 8,8 bis 135 Millionen Bildpunkten, abhängig von der Lichtempfindlichkeit der Emulsion. Derzeit werden bei teuren Produktionen in 4k maximal 8 Millionen Bildpunkte aufgezeichnet. [...] Vergleicht man auf dieser Basis das Auflösungsvermögen von 1080/24p-Camcordern mit typischen 35mm-Rollfilmen, so ergeben sich treu nach dem Motto „Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast“, je nach Quelle völlig unterschiedliche Ergebnisse. Tabelle übs. aus SMPTE-Journal: Aufnahmemedium maximale Auflösung in Linien/Bildhöhe 50% Kontrastwiedergabe in Linien/Bildhöhe Kodak Vision 500T unverstärkt 1520 ca.575 HD1080 (keine nähere Angabe) unverstärkt 770 ca. 525 Kodak Vision 500T verstärkt 1800 ca. 1325 HD1080 (keine nähere Angabe) verstärkt 764 ca. 675 [Vergleich des maximalen Auflösungsvermögens von Rollfilm und 1080/24p-Video nach Morton/DuMont/Maurer (2003, 91). Die Angaben >verstärkt< bzw. >unverstärkt< beziehen sich auf »with Sharpening« bzw. »no Sharpening«].[/size] [...] Ein moderner Negativfilm kann sehr hohe Kontraste aufzeichnen. Derzeit wird der Kontrast mit 1:10.000 angegeben, zwischen schwarz und weiß liegen also etwa 10.000 Grautöne, das entspricht 12 Blenden. CCD-Sensoren leisten gerade einmal einen ungefähren Umfang von 1:1000, dem entsprechend etwa neun Blenden, einem neueren HD-Rollfilm-Vergleich von Thomas Bresinsky zufolge, bringt die dritte Version der Sony HDW-F 900 es schon auf einen Umfang von 10,5 Blenden. [....] Neben dem Kontrastumfang im Gesamten spielt das Verhalten des jeweiligen Systems in der Unter- und Überbelichtung eine große Rolle. Bei der Wiedergabe von Spitzlichtern unterliegt HD dem Rollfilm vollkommen. Die lineare Charakteristik der elektronischen Bildwandler führt ohne entsprechende Signalverarbeitung zu einem harten Abknicken in den Lichtern, dem so genannten Clipping. [...] Generell lässt sich sagen, dass der Farbraum, also die gesamt darstellbare Anzahl verschiedener Farben, von Rollfilm weitaus größer ist, als die von HD-Video (selbst wenn das Bild unkomprimiert aufgezeichnet wurde). Rollfilm zeichnet grundsätzlich jeden Bildpunkt auf, soweit man überhaupt von einem solchen reden kann, und bietet allgemein eine bessere Farbdifferenzierung vor allem im Bereich der gesättigten Farben. [...] Aus: http://haake.lucidlab.cc/Der%20Wandel%2...arbeit.pdf
  22. @odiug ... es hält mich u.a. menschlicher und kaufmännischer anstand davon ab, details von vereinbarungen zwischen mir und meinen geschäftspartnern öffentlich hier zu posten. Das sollte eigentlich doch allgemeines anstandsgut sein und tatsächlich schon im kindergarten vermittelt werden ... Dann sind Sie eventuell Nutznießer von Sondervereinbarungen (irgendwelcher Referenzprojekte mit Sponsoring usw.). Aus dieser Warte aber hier PR (aus Dankbarkeit den Partnern gegenüber) zu machen und die Branche mit gut gemeinten Tips "beeinflussen" zu wollen, kann dann aber nicht auf verallgemeinerungsfähigen Bedingungen basieren. Daher finde ich es anständig, auf diese, Ihre glückliche Ausnahmesituation hinzuweisen. :)
  23. Na wenn in diesem Interview die digital bearbeiteten Filme LORD OF THE RINGS als Musterbeispiel für "bessere Farben, feineres Korn und bessere Tiefe" deklariert werden, dann ist man über die Statements solcher Marketing-Schwindler durchaus "im Bilde". Da heisst es in diesem Artikel doch aufschlussreich: Denn die Computertechnik ermögliche es, Filme mit den gleichen Gerätschaften gleich auf mehrere Vertriebswege zuzuschneiden: Kino, Fernsehen, Internet, für DVD, Spielekonsole und Handy. „Das ist das eigentlich Revolutionäre“, glaubt der Experte. Das ist freilich das Revolutionäre (und nur sekundär der Wechsel eines Kinosprojektors von 35 zu DLP für die Spielfilmverwertung). Und denken wir dabei an die ortsfesten Kinos, so wird die einstige Marktführerschaft damit evtl. endgültig atomisiert werden. Der Mediensoziologe Georg Seeßlen schrieb (zum Thema DVD) vor ein paar Jahren: Neu ist jedoch, dass »mediale Multiplikationen« zu der alten Konkurrenz hinzugekommen sind. Die Vermarktung eines »Blockbuster«-Films versucht so viele Medien wie möglich gleichzeitig zu besetzen, Kino und DVD und Fernsehen und Comic und T-Shirt, während der Film zugleich in erbitterter (um nicht zu sagen: tödlicher) Konkurrenz mit allen anderen Projekten ähnlicher Größenordnung steht. Im Grunde haben wir es mit einem Kampf zwischen verschiedenen Copyright-Systemen zu tun. An die Stelle der Multiplikation von Begriffen, Bildern und Erzählungen in den unterschiedlichen Medien tritt die allfällige Arbeit an der Kreation eines einzigen grenzenlosen, polyvalenten Megamediums. Das erfolgreiche Bild ist nun jenes, welches alle Differenzen der Medien überspringt, das Bild, das zugleich Comic, Film, Computerspiel und Fernsehfutter ist, das Bild, das die Medien miteinander verschmilzt. Möglicherweise widerspricht der Ort Kino sogar dieser Konzeption des flüssigen Bildes in seiner neuen, globalisierten Form. http://www.zeit.de/2005/31/DVD_1
  24. Da eine Firma XDC angeblich die europäische Einigung erreichte, fand ich es spannend, in diesem Thread seriöse Informationen erhalten zu haben: @mr. eastwood ... ich schätze die filme Ihres herrn namensvetters Clint sehr und freue mich auch schon auf seinen neuen film CHANGELING mit Angelina Jolie. Sie sollten aber bei Ihrem herrn namensvetter etwas nachhilfe in "umgangsformen" nehmen. [...] So überzeugt man Menschen und nutzt dieser Branche. Vielen Dank.
  25. Die ganz große Mehrheit der professionellen Produktion (nicht nur Kino) setzt auf Filmaufnahme. Die Liste negativer Erfahrungen mit Video- und HD-Equipment ist lang. Laut SONY bleibt das photochemische Negativ bis 2025. Zunächst hatte SONY ein "Aus" für den photochemischen Film schon für 1995 prognostiziert. Selbst die 16mm-Produktion hat in den letzten Monaten angezogen; Verkauf der neuen Arri weltweit mit erstaunlichen Zahlen angezogen (obwohl es genug Filmequipment gibt). Das Material ist billig. Aber auch viele RED-Verkäufe, vornehmlich im semi-professionellen Bereich (mit einigen Ausnahmen bei Kinoregisseuren wie Soderbergh, Jackson usw., die den Unterschied zum 35mm oder 65mm-Film nicht sehen.)
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