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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Und das betrifft nicht nur den derzeit mal wieder ausgegrabenen Kubrick mitsamt seiner Jünger, sondern das gesamte filmische Large-Format-Schaffen der 60's! Siehe aufwändige A/B/C-Rollenkopierungen bei "Cleopatra" u.a. technisch noch aufwändiger als "2001" gestalteten Monumentalfilmklassikern. Der Kubrick hätte in diese Vorführungen und Kopien von 2005 "eine Bombe geworfen", das schimpften meine etwas älteren Kollegen, die seine Filme gut kennen und seine Inspektionen noch miterlebt haben. Solche Worte sind nicht die meinen, aber sie drücken aus, das etwas total danebengelaufen ist.
  2. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Nein, die berliner Kopie war nicht besser als die frankfurter, sondern dieselbe. Und Deine Bescheibung der frankfurter Kopien reicht zur Gesamtbewertung nicht aus, weil Du zu kurz darauf eingehst. Daher übernehme ich das mal an dieser Stelle, obwohl wir beide völlig eins sind in der Bewertung der Versionen und hoffe, Du bist einverstanden? Also zu @stefan 2 und dem, was er bedauerlicherweise in eine vollkommen verkehrte Richtung interpretiert, die ich seiner zeitlichen Überlastung zuschreibe. So ganz verstehe ich Dich, @stefan, da nicht (im mdl. Gespräch lässt sich das viel rascher klären, man erreicht Dich nur nicht): So Du anführst, die Vorführung anno 2005 (an diesem Sonntag zufällig im Delphi-Berlin) sei historisch nicht unbedingt korrekt, ist nicht sofort klar, ob „historisch korrekt“ negativ oder positiv gemeint ist. Im folgenden räumst Du ein, den Film bis 1981 nicht gesehen zu haben, und dann erst mit leicht braunstichigen Kopien. Daher nehme ich zunächst hierzu Stellung: die von mir 1982 im Mai wiedergesehene 70mm-Kopie war leicht bräunlich in den Schatten, hatte aber weitestgehend noch den Originallook und die Schärfe (Print vom 65mm-Kameraoriginal), d.h. ihre Plasitizität erhalten. Sie war weitestgehend nach wie vor „wie aus einem Guß“. Nächstens insinuierst Du, die zu dieser Zeit gängigen Vorführpraxen (2.5 kW auf 21-Meter-Leinwand und mittelmäßige Objektive) hätten Dir wenig Lust gemacht, den Film zu sehen (?). Auch hier widerspreche ich: es ist ein Fehler, Filme zu versäumen, nur weil technisch etwas nicht klappt (das gilt auch für Bradford-Widescreen-Festival-Besuche, wo Du gerne den Saal verlässt, weil es Dir vom Ton her nicht gefällt o.Ä.) So Du also Filme nicht sehen magst, die etwas minderwertiger projiziert werden, so ist es bei mir andersherum, dass ich Filme nicht (zum mittlerweile tatsächlich 49.-mal wie bei „2001“) wiedersehen möchte, die eine minderwertige Kopie zur Aufführung bringen. Deine und des Delphis Bemühungen zur technischen Verbesserung wurden bereits gelobt und auch von mir zu keiner Zeit angefochten. Eine andere Wahrheit ist es, über die Gestalthaftigkeit von Filmen sprechen zu können, egal, ob man sie „modern“ oder „nostalgisch“ auffasst und bewertet. Diesen Film habe ich weit eher als Ereignis (2001-2005 heißt es „Trip“ oder meinetwegen „Event“) gerade zu Zeiten minderwertigerer Projektion (mit Oma-6 sowie dem ollen Super-Cinerama-Objektiv oder einem T-Kiptagon von 1963) besser und brillanter in Erinnerung, insofern die Kopie herausragend war (selbst noch, als sie leicht bräunlich 1982 gefadet war), und der Film noch auf Cinerama-Leinwänden zu sehen war, was im Delphi-Filmpalast so nicht replizierbar ist oder war. Die Oma-6-Tonwiedergabe (allerdings im neuwertigen Zustand und bis etwa 1977) war etwa im bedeutend geeigneterem berliner Kino Royal-Palast nicht schlecht, die Überbreite des Saals vermochte den Ton noch panoramatischer zu führen und der Bildeindruck sorgte beinahe für Schwindelgefühle. Im Delphi-Filmpalast sah ich „2001“ mal im kurzen Wiedereinsatz um 1987 mit einer braunstichigen, aber noch immer scharfen Kopie und miserabler Magnettonwiedergabe von nicht gewarteten Stereodyn-Verstärkern. Die Bildschärfe war jedoch besser als die der jetzigen Kopie, die sattsam bekannt ist. Deine Beschreibungen speziell dieser neuen Version auf 70mm treffen bedauerlicherweise nicht zu (...auch ich irre mich in vielen Punkten auf anderen Gebieten). Dabei ist der erste Eindruck des neu kopierten Films durchaus so, der Film sähe besser aus als manch heutiger gedrehte. Dies ändert aber nichts an Fehlern heutiger Kopierwerke und der historischen Verschiebung im Look der Wiederaufführungskopien. Das möchte ich konkret begründen, zumal ich alle Kopienversionen dieses Films kenne (oder besessen habe): 2001 konnte es sich IFB-Festivalleiter de Hadeln nicht entgehen lassen, seinen Lieblingsfilm als Abschlußfilm seines letzten Berliner Festivals zu positionieren. Angekündigt war eine „digital restaurierte [...] längere“ Fassung. Zu sehen war die alte, im Auftrag Ted Turners (MGM/UA) 1989 umkopierte Version, zwar nochmals als 70-mm-Kopie, allerdings bereits von einem Dupnegativ angefertigt. Im Klartext: Es gab nie eine digital restaurierte, geschweige denn längere Fassung als die alte. Es machten auch zu keiner Zeit weder Produzent Kubrick, noch Erben Anstalten, solches herauszubringen – im Gegenteil. Das Resultat des 70-mm-Rivivals fällt zu den gleich breiten Erstaufführungskopien von 1968 körniger und kontrastreicher aus – als „grell-aufgestylt“ und dennoch „flach“ („moderes“ Print- und Dupmaterial) zu umschreiben - und der optisch-akustische Qualitätsvorsprung zur zeitgleich 2001 herausgebrachten 35-mm-Version ist nur bedingt zu verteidigen. Die vollständig verwackelte Bildwiedergabe war die warscheinlich instabilste seit Aufkommen des 70-mm-Kinos schlechthin, sichtbar „erzitternd“ nicht nur bei ruhigen Weltraum-Spaziergängen (Vermutung: Probleme kinetischer Reibungsverhältnisse in der Filmbahn des FP-75 E-Projektors, der anstelle eines Malterkreuzes einen Schrittmotor verwendet). In der „Star Gate“-Sequenz wurden pumpende Bildbereiche und schwankende Schärfen sichtbar - Anzeichen für fehlerhaft umkopierte Orginalmaterialien (zumal die Special Effects damals bereits als optische Arbeiten über Intermdiates erstellt wurden, die anoom 1989/2001 unterschiedlich zu den auf Originalnegativ beruhenden Szenen schrumpfen können). Mehrere Takes in der Schlussszene während des Alterns des Astronauten Bowman beinhalteten bereits seit längerem ausgeflickte „Klammerteile“, was wiederum auf schadhafte Partien im Originalnegativ, die infolge mechanischer Beschädigung herausgenommen worden waren, schließen läßt. Ingesamt war die neue 70mm-Kopie zu hell, zu flach und zu steil im Kontrast und verlor somit deutlich an Schärfe und Dichte: vom „70mm-Charakter“ der Erstaufführungskopien war nur wenig noch wiedererkennbar. Die Enttäuschung auf der Berlinale wurde begleitet von einem kaum hörbaren, dort nach „Mittelwellenfunk“ klingenden Dolby SR-Magnetton, welcher durch die Festspieltechnik-Inspektion und eine weltbekannte Kinotechnik-Firma überstürzt angeschlossen und eingemessen wurde. Dieser Event, präsentiert nicht zuletzt aufgrund der im ‚Berlinale Palast’ ohnehin zu kleinen und fast flachen Leinwand, war signifikant getrübt: ein Sitznachbar des Verf., der DEFA-Autor Kohlhaase, schlief auf dem weit zurückliegenden Rang unverzüglich ein. Nach der „Berlinale“ holte sich das National Museum of Film and Photographie (NMPFT) in Bradford diesselbe Kopie für sein jährliches „Widescreen-Festival“. Zur Berlinale 2005 wurde nochmals diese neue 70-mm-Kopie in der berliner ‚Urania’ gezeigt. Dabei wurden neuerlich der Ton falsch eingemessen, da nach aktweisem Überblendungsbetrieb beständig extreme Lautsärke- und Dynamikwankungen vernehmbar waren. Die ab Ende Februar 2001 auf 35 mm gestarteten Revivalkopien, ebenfalls aus dem Hause Warner, ließen auf andere Weise akustische wie optische Brillanz missen: sie waren relativ grobkörnig - was kaum auf eine Umkopierung von neuesten Zwischenmaterialien, konsequent ausgehend vom Originalnegativ, schließen läßt, sondern auf ein Zurückgehen auf sehr alte 35-mm-Interpositive des seinerzeitigen Kaltprozesses hindeutet. Weiterhin zeitigte die Kopierung auf neuerem Kodak-Vision-Printmaterial seltsame Blüten: sozusagen „ausblutende Säume“ um die Ränder der Planeten hatten - in der Art dieses Effekts - gewisse Ähnlichkeit mit einer Kopierung über Internegativ, sowie man ein solches von einer älteren Kinokopie zieht. Klanglich enttäuschten auf 35 mm sowohl die Analog- wie auch die drei Digital-Tonspuren. Selbst bei SDDS-Wiedergabe klangen die einstigen Frequenzspitzen des Magnettons dumpf und leblos: der tiefe Streicherbaß der Zarathustra-Fanfare grollte verzerrt-hintergrundlastig, die Höhenpegel schienen wie abgeschnitten, auf ein eher steriles Summen herabgedrückt, (exemplarisch beim hohen Pfeifton während des durch Sonneinfall „aktivierten“ Monolithen zu beklagen, denn Besucher unzähliger früherer Magnettonvorführungen mußten sich damals angesichts der Brillanz die Ohren zuhalten), die Donauwalzer resonierten auffallend hölzern daher und die einstige Direktionalität der deutschen Sprachmischung wurde aufgegeben (was auch anhand der auf identische digitale Zwischenträger zurückgreifendem DVD-Version der Warner von 2001 festzustellen ist). Das nährt erneut Zweifel an der Bearbeitungsweise oder der Technologie an sich (fragwürdige Umkopierung über im Gamma zu „flache“ neuere Printmaterialien), in jedem Fall aber nährt es Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Transfers älterer Magnetton-Master auf digitale Medien via Datenreduktion, so wie die Resultate der bislang gesichteten Film-Revivals jedesmal mit drastischen Verschiebungen des Originals einhergingen, obwohl der „konventionelle“ Weg über den alten analogen Magnetton auch für Neukopierungen nach wie vor offen steht und überlegenere Eindrücke abgäbe. Zum DVD-Transfer von „2001“: Im Grunde richtige Herangehensweise durch Verwendung eines 65mm-Interpositivs. Nur leider ist die Lichtbestimmung unausgegoren: mal sind die Affenfelle braun, dann grau, dann gräulich. Allerdings auch ein Ausleuchtungsfehler (bläuliche Randeinfärbungen) konstatierbar, der offenbar auf die schwierige Justage der Kopierlampe für die 65mm-Abtastung zurückzuführen ist. Deine letzten Ausführungen, die Delphi-Veranstaltungen anno 2005 interessierten sich nicht für „vermeintliche“ Tradition und richteten sich auch nicht an ältere Zuschauer mit ihren nostalgischen oder sonstigen Roadshow-Erinnerungen, sondern zeigten Modernität, ist die traurigste Bemerkung, die ich von Dir je gehört habe. Ich verstehe sie auch nicht, kennt man Dich ansonsten doch anders.
  3. Fall ROYAL PALAST, Berlin: die Bezirksverordnetenversammlung reicht nach Eingang des Abbruchantrages durch den Vermieter nun eine Empfehlung zum Erhalt der Spielstätte ein - einhellig und parteiübergreifend: http://www.charlottenburg-wilmersdorf.d...2t322.html Man ist dessen gewahr geworden, wie und warum die City West Berlins derart unattraktiv geworden ist: 2005 auf 4 Kilometern Kurfürstendamm/Tauentzien eine Klamottenmeile von Halensee bis Wittenbergplatz - alles andere als eine "Weltstadt". http://www.charlottenburg-wilmersdorf.d...kinos.html Im April feiert das Europa-Center, mit dem zeitgleich der ROYAL PALAST eröffnete, sein 40-jähriges Jubiläum. Es gilt daher, die Daumen zu drücken, daß die 40 Mio. EUR, die jetzt zur Renovierung des Shopping-Centers investiert werden, nicht dummerweise für Kinoabrisse vergeudet werden. Ohnehin: Die Verwertung des Kinoinventars steht NICHT auf der Tagesordnung, wie mir das Europa-Center mit Schreiben vom 25.02.2005 mitteilte. Das hat wohl seine Gründe.
  4. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Was nutzt der (musikklassische) Ton, wenn unscharfe Kopien hergestellt + eingesetzt werden und es keiner merkt. Dann lieber die alte Version von 1968! 8) "2001" ist für mich "abgehakt" ... bis alle Ewigkeit.
  5. cinerama

    Befreiung

    Nun war ich an diesem Wochende nach Karlsruhe gereist und konstatierte einen sehr gleichmäßig eingepegelten und recht unverzerrten 6-Kanal-Magnetton - keine Selbstverständlichkeit in einer Kinozeit der vielen Dolby-08/15-Anlagen. Es machte überwiegend Spaß, trotz gelegentlich älteren Materials. (Zwar besitze ich selbst eine 70mm-Kopie "Krieg und Frieden", allerdings war mir erstmals in der Karlsruher Nacht 2005 die bis dato beste Darbietung des Films vergönnt.) In Bezug auf die "Todd-AO"-Wirkung der sowjetischen Filme mutet es mir aber unfair den Filmen gegenüber an, sie nur an Michael Todd und Eastman Color messen zu wollen (im Guten wie im Bösen). Sollte man die russ. Monumentalfilme etwa nicht zeigen dürfen, zudem mit einem nicht unbeträchtlichen Vorführaufwand in der dann bestmöglichen Version? Man sollte froh darüber sein... und auch der Inhalt und die künstlerische Gestaltung sind ja etwas wert, nicht allein der Todd-AO-Standard. Was jedoch die etwas hastige Format-Ankündigung des Kinos "in Todd-AO" anbetrifft, stimme ich Dir zu. Ich würde das Label heute auch nicht mehr verwenden, sondern allgemein "in 70mm" schreiben, zumal ja Kopien unterschiedlichsten Bildcharakters gezogen wurden. Dunkle Ränder in der 70mm-Bild-Ausleuchtung gab es bei "Krieg und Frieden" heute nicht zu sehen: bei meinem Besuch waren neben dem Ton auch die Spiegel den Möglichkeiten entsprechend sorgfältig einjustiert (eine Bildfensterlinse [z.B. Lichtanamorphot] hätte darüberhinaus zwar eine 1000000%-tig gleichmäßige Ausleuchtung zu bieten, würde aber schlagartig das Bild duster machen!). Dort wird zur Zeit wohl viel umgebaut und modernisiert (DP-70 sollen auch noch hinzukommen, hörte ich gerüchteweise.) Sicherlich auch die dünne Projektionsscheibe ersetzt werden, das ist ja keine so große Sache. Fazit: die Dinge sind deutlich in Bewegung. So gab es eine Einführung, drei Pausen des 7 1/2-Stunden-Epos (des übrigens teuersten Films der Welt - noch vor "Titanic"!) sowie im Morgengrauen ein opulentes Frühstück mit Sektempfang. Ich wüßte nicht, an welchem Ort dieses Wochenendes ich mich lieber aufgehalten hätte...
  6. cinerama

    Befreiung

    Aha, hatte den Termin von Forumsmitgliedern falsch verstanden, was am Samstag läuft, sorry. Besten Dank. (Ich fand aber auch gestern auf der Website www.schauburg.de ) nicht die nötigen Informationen auf der linken Seite aus irgendeinem Grunde. Gerade jetzt ist diese Programmleiste wieder aktiviert... Alles klar dann soweit!
  7. cinerama

    Befreiung

    Dies gibt auch mir zu denken. Ich sah zuletzt Ende der 80er-Jahre auf DDR I die beiden Sovscope 70-Produktionen "Krieg und Frieden" sowie "Anna Karenina" in Normalformat. Dass man bei "Befreiung" einen höheren Aufwand trieb, zumal 35mm-Master vorlagen, wundert mich dann schon. "Krieg und Frieden" sah ich erstmals wohl im ZDF 1979, er lief in 4 Teilen jeweils nachts und ich schwänzte morgens die Schule. Faszinierend, obwohl in 1.85 : 1-"Scope" und auf Schwarzweiss-Fernseher mit Bildschirmdiaganale von 12 cm, war dies doch für mich eine Jahrhundertentdeckung. Die Riesen-Cinerama-Leinwand dachte ich mir in der Fantasie durch Autosuggestion dazu, und teilweise gelang es auch, dies zu imaginieren. "Die Befreiung" in allen 5 Teilen hintereinander und in 70mm zu sehen, ist also an diesem Samstag, dem 26.2. in der 'Schauburg', Karlsruhe, ein Luxus, der so nicht wieder kehrt. Fand gerade noch eine amerikanische Kritik auf www.imdb.com : Also Known As: Освобождение (Soviet Union: Russian title) Befreiung (East Germany) Liberation (International: English title) The Great Battle (USA) Runtime: East Germany:439 min (5 parts) / USA:118 min Country: Soviet Union / East Germany Language: Russian Color: Black and White / Color Sound Mix: 70 mm 6-Track Certification: Finland:K-16 / Sweden:15 OSVOBOZHDENIYE User Comments: 1 out of 1 people found the following comment useful:- The best version of "The Last Days of Hitler", 29 July 2002 Author: Guy33134 from Coral Gables, Fl This film is a colossal Soviet-East German production, entitled in the feature length video I saw as THE LAST DAYS OF HITLER (or "Os Ultimos Dias de Hitler"). The original film or TV series lasts a very Soviet-like 7.5 hours. But the video available in the West is less than two hours long. In fact, no mention is made on the video cover that the original film runs so long. I just found that out on this site. In fact, the film was hard to find on the site. Only listed in its Russian title, I found the film researching the actor who plays Hitler. The production is reportedly "the most expensive film endeavor in the history of the Soviet Union," with "fortunes spent on reconstructing the Fall of Berlin, featuring the most impressive war scenes on film." Whether this assertion is true or not, the blend of rare archival footage and original shots are unique and unforgettable. The Soviets did indeed take Berlin, and occupied it all on their own for many weeks. So they do have the best archival footage, and the most authentic props. Their East German partners had the actual bombed out buildings to offer, and both countries offered virtually unlimited resources to recreate the "triumph of communism over fascism" - budgets never seen in the West. Plus the Soviets and East Germans had the right ethnic types. No British accents, or fake Nazi and pan Slavic accents. Definitely NOT like the many other "Last days of Hitler" indeed! The film is, of course, not without its faults; namely the excessive almost religious exaltation of the perfectly correct Soviet soldiers and commanders. But more glaringly, there are no "bad" Germans, other than those in Hitler's bunker. The overwhelming (if not all) Germans left in Berlin are depicted as good communist partisans (even Christian clerics), victimized by a few Nazi demons, as the Russians hade been enslaved the Czars. Anyway, the heavy-handed (what an understatement!) propaganda is to be expected. At least in the short two hour version I saw, all that is not a bad price to pay for the fantastic pluses: military authenticity, and the realistic documentary feeling you'll get from seeing this film. It really is like seeing the Fall of Berlin with your own eyes (or through Soviet eyes), without the over dramatism of Western big name actors playing German and Russian characters, in very fake locations. This is one hell of an overlooked war film. I guess World War II has been so over filmed that there isn't even enough room left to bring back this masterpiece. It's a shame. As propagandistic as it may be, this movie is no more so than the post war Western Allied films. And infinitely more realistic! If you find the video, don't miss the opportunity to view it.
  8. Neben dem BABYLON in Berlin-Mitte, das im März schließt, soll im August das Roadshow-Kino/Multiplex KOSMOS in Berlin-Friedrichshain schließen. Ein Mietinteressent habe sich beim Bezirksamt gemeldet und wollte das 10-Säle-Haus als Veranstaltungscenter weiternutzen. Das in Berlin - Hauptstadt der DDR 1962 nach Plänen Josef Kaiser und Herbert Aust erbaute, mittlerweile denkmalgeschützte Kino weist im großen Saal 1001 Plätze auf, und wurde durch Premieren wie "Goya" (1971 präsentiert in DEFA-70mm) oder "Minority Report" (2001 anwesend: St. Spielberg und Tom Cruise) weltbekannt. Besessen wurde das Haus bis zuletzt von der Familien Riech und wurde trotz der Insolvenzmasse der Firma immer als intakter Teil des Theaterparks vom Insolvenzverwalter akzeptiert und aus dem Kokursverfahren herausgehalten. Ein Kurzfilm der rbb-Abendschau informiert hierüber: http://www.rbb-online.de/_/abendschau/b...16812.html Ein tief erschütterter Berliner, der seit 1945 alle Kinopremieren hier miterlebt hat, schrieb mir am Tag der Hiobsbotschaft: Nächsten Monat soll nun auch das Babylon geschlossen werden. Im August sogar das Cosmos. So ein Kinosterben hat es noch nicht einmal vor 50 Jahren gegeben, als Fernsehen sich ausbreitete. Damals hat man wenigstens mit Cinemascope, Cinerama und 70 mm und Stereoton dagegen angekämpft. Heute werden dagegen solche attraktiven Kinos wie der Royal-Palast abgerissen. Haben wir es nur noch mit Idioten zu tun ? Das ist die Stimmung des "Mannes auf der Strasse", der nun für die Verfehlungen einer Stadtneuordnungspolitik die Zeche zu zahlen hat. Oben: BABYLON. Mitte und unten: KOSMOS, Kino 1 (Bilder aus: www.kinokompendium.de )
  9. Das Thema verdient durchaus eine sehr umfänglichere Bewertung. Der Wandel von einer Präsentationsform, die sich an zunächst ladenähnlichen, dann theaterähnlichen Etablissements und heute an shopping-ähnlichen Wanderungen orientiert, geht auch einher mit unterschiedlichen Rezeptionsweisen und Inszenierungen der Filme selbst. Obwohl sich leidlich über Vor- und Nachteile der Kinotypologien streiten ließe, bleibt doch ein fahler Nachgeschmack, daß im Moment wenige Kinoketten - und sie haben sich fast ausschließlich auf eine bestimmte Betriebsweise "spezialisiert" - andere Formen verdrängen. Ob das nun der "Wandel", der "Gang der Zeit", "das Leben", "wirtschaftliche Vernunft", "Modernisierung", "Vielfalt" usw. ist, konnte nirgendwo bisher gründlich ausdiskutiert worden. Vielleicht sollte man dies nachholen?
  10. Welche "Handwerksrolle"?? :lol: Wer ... ist tot? :roll:
  11. cinerama

    Berlinale

    Allerdings ist die Presse voll der Hähme über den mittelmäßigen Wettbewerb und seine noch mittelmäßigere Jury. Allein die Themenankündigung, es ginge um "Politik, Sex und Fußball" ließ einiges erahnen. Beachtlich in diesem Jahr war wieder die hohe Anzahl von HD-Projektionen, wobei die kurzfristigen Justagen immer zu irgendwelchen Bildmängeln führten wie krumme Randschatten mangels korrekter Höhenausrichtung oder ein (absichtlich?) ins Unscharfe gezogenes Objektiv, um vermutlich die Pixelstruktur zu verwischen. Das absolute Randdasein mußte man der Retrospektive bescheinigen, die in einem kleinen Black-Box-Cinema Number xX ohne historisch gebührendes Projektionsequipment schlechter besucht war als die Vorjahre und mit dem "Filmheft 9" einen Tiefststand an Dokumentationsniveau offenbarte. Bittere Beschwerden des Publikums waren zur restriktiven Kartenvergabe der Administration zu vernehmen, nach der die Eröffnungs- und Abschlußveranstaltung generell für nicht akkreditierte Gäste gesperrt wurde, um Platz für Politprominenz und die Schickeria zu schaffen, die sich gar nicht dem Film, sondern nur den Live-Kameras der TV-Stationen widmen mochten. Ein Faux Pas auf einem Publikumsfestival!
  12. Um Gottes willen, diese Teaser noch anderwo zeigen, damit Werbung für Daimler- und Sony-Kinos gemacht wird? :cry:
  13. Die Kontextualisierung von @sewi ist völlig abstrus. Bitte erst lesen, dann schreiben! Im obigen Text von @expert grouper las ich nichts von Kundenschelte (obwohl auch das Publikum nicht von Kritik befreit sein darf), sondern ein Bedauern des Verlustes an Handwerk im Filmschaffen. Gescholten werden Verantwortungsträger, gewisse Firmen und "Charaktermasken" (=Manager). Der Verlust des Handwerks ist auch in fast allen Branchen zu bedauern und ein Phänomen der Video- und Internetzeit geworden, wo keiner mehr bastelt, musiziert, malt oder Bücher liest und folglich bald jeder noch blöder wird. Dem wäre beizupflichten. Hinzu kommt, daß 1993 in dem Berlinale-Retrospektiven-Kino selbst der beste Vorführer und/oder größte Sound-Spezialist kaum Chancen gegen die Plexiglas-verplompte THX-Anlage ebendort gehabt hätte, da die betreffende amerikanische Ingenieursfirma die Auffassung vertritt, Kinomitarbeiter als Bazillen zu betrachten, die vor Plastikplatten abgeschirmt gehören ("X-Men" läßt grüßen). Zwar betraf die Verplombung nicht den MPU-Vorverstärker mit der Schleusenkarte, jedoch: lediglich eine MPU-Einmessung ist für alten Magnetton (für neuen gibt's ja Dolby-A) absolutes Gift im Zusammenwirken mit den für heutige Tonformate angeglichenen Saalequalizerkarten Cat. 64. Sowohl THX als auch ein Standard-CP 200 oder als Standard ausgelieferter MPU ist global der Tod für jede "conventional"-Magnettonwiedergabe gewesen. Auch @preston sturges scheint dies mittlerweile erkannt zu haben, obwohl er wie obenstehend immer zu vielen "Kompromissen" rät und schon einmal bessere Beiträge geschrieben hat. Zum hier debattierten Berlinale-Kino 1993 ist noch anzumerken, daß selbst nach dieser den Gedanken der Kinobreitwand schwerwiegend und nachhaltig geschädigt habenden Retrospektive man heute auf alle Knie fallen würde, sofern dort wieder Retrospektive sein könnte. Leider aber ist die Berlinale zum Daimler/Sony-Gelände umgezogen und die Retrospektive genießt ein Ghetto-Dasein in einem Multiplexschachtel-Black Box-Cinema Number 8, vollgedröhnt von Foyer-Durchsagen in der Aura eines Großflughafens (in diesem Jahre auf diese Weise "popcorn-versalzene" Ouvertüren von "Gone with the Wind" zu hören). Die Annahme von @magentacine, es gäbe geeignete Techniker in Berlin zur Lösung der durch neue Anlagen überwiegend verbauten neuen Spielstätten (und auch der älteren) kommentiere ich nur kurz: das Festival mit seinem großen Apparat erkennt weder die Mißstände noch die Inkompetenz in bezug auf Planung, Einbau und Inspektion der Filmfestspiel-Projektion. Nur so läßt sich die Euphorie der Macher der Berlinale-Programmsektionen über das Digital Cinema seit 2004 erklären: sie haben eben noch nie ein brillantes Filmbild und einen überwältigenden Ton in dieser Stadt sehen können. Am wenigsten etwas, das von den Nostalgikern für beachtenswert empfunden würde. Anything goes...
  14. Die rechte Tonspur wird nicht abgetastet und gehört zum angeklebten Vorlauf. (Siehe auch Einfärbung.)
  15. Eigentlich nur, wenn ausreichend Tonnachlauf vorhanden ist. Der abgebildete Clip zeigt ja auch zwei ruhende Spuren. Sicher wäre ich mir aber nicht, da mir die obige Version noch nicht in die Hände gekommen ist. Ich stütze mich auf eine Vermutung! (Kopierlichter verschalten seit Einführung der FCC-Schaltung relativ selten, wenn richtig eingelegt wurde. Bei Folienschaltung indessen häufiger.)
  16. cinerama

    Nassklebestellen

    Die wichtigste, keine "ausgestorbene" Kunst! Jedes Negativ wird naß geschnitten. Außer dem Hobel ist der Schrägspalter die eleganteste Methode.
  17. Ihr schätzt alle vier die Situation sehr subjektiv ein, erlaube ich mir zu sagen. Solange Ihr nicht konkreter oder präziser werdet, muß ich annehmen, daß noch immer nicht erkannt wurde, welche gravierenden, vielseitigen Widersprüche aufgelöst werden müßten, um hier "Nägel mit Köpfen" zu machen. Hier loben sich alle selbst (ich bin auch nicht gerade bescheiden), ohne jedoch zu erkennen, wie fragil und wenig mehrheitsfähig die eigene Position ist. Zwar interessieren sich alle Seiten (selbst der die Nostalgiker kritisierende @umlenkrolle) für die historisch einwandfreie Kinematographie, niemand aber konnte bisher den Nachweis erbringen, auch nur annähernd und kontinuierlich sich den gesteckten Veranstaltungszielen genähert zu haben. Säßen alle an einem Tisch, so würde es - so traurig es in anbetracht eigentlich ähnlicher Ansätze klingt - m.E. zu keiner Einigkeit kommen.
  18. Weder unnötig noch dumm, aber eine grobe Praxis. Die rechte Tonspur stammt vom "Start-" bzw. "Endband" des Bildnegativs, während linksseitig im vorgeschriebenem Bildbereich die Lichttonspur ein- bzw. ausblendet. Da im Dunkeln für den Kopierer nicht immer Anfang und Ende des Bildnegativs sichtbar ist, auch, ob bei der Kopierung im Schleifenschrank die Kopierlichter richtig schalten (es gilt hiermit zu verhindern, daß einfach 1200 Meter als Ausschußkopie in die Entwicklung gehen), hat er sich einfach anstelle eines Start- und Enbandes jeweils ein Stück Restfilm an das erste bzw. letzte (später zu prozierende) Bild des Werbeclips kleben lassen. Am Kopierkopf sieht er dann just in dem Augenblick, wenn die Kopierlichter durchschalten, diese helle Linie auf der gegenüberliegenden Seite des Kopierspaltes und vergewissert sich, daß das Kopierlicht richtig durchschaltet. Ohnehin wird dieses Vorlauf- und Nachlaufband später im Vorführraum abgeschnitten.
  19. Nur diesem letzten Satz wollte ich widersprechen, alle anderen sind korrekt. Eben das zu spielen, was "ins Raster paßt" ist ja gerade die Unehrlichkeit. Somit bedarf es dringend des Eingreifens, um das Unkraut zu jähten, wenn nicht pariert wird! Jawoll, da bin ich dann sogar Soldat! Die Bibel-Apologie von @umlenkrolle hat mir hervorragend gefallen. Sie wendet sich gegen Machtdünkel, Erleuchtungsdelirien und Anmaßung, explizit gegen meine Verdammung der City-West-Vorführungen (ich verallgemeinerte die Vorführer keineswegs, sondern bleibe regional) - aber ich nehme die brillante Satire überhaupt nicht krumm, weil sie die Diskussion beflügelt. Also @umlenkrolle, jetzt aber ganz ernst und konkret zur Berlinale-Retrospektive 1993: "CinemaScope - zur Geschichte der Breitwandfilme", auf die Du bezug nimmst: 1. Es ist nicht nötig, mir zu beschreiben, wie die Vorbereitungen der Berlinale-Vorführungen ablaufen. Ich kenne sie und war zudem auch einmal im selben Haus wie Du tätig. Zwischen den Vorführungen - gerade der Retro und des Wettbewerbs - bleibt oft genug Zeit für Tests. Ob und wo sie genutzt wurde, ist mir nur zu bekannt. 2. Wenn Du die Berlinale-Vorführung so beschreibst: Der eine redet und stützt sich auf seine Schaufel, der andere arbeitet, so räumst Du ein, daß nicht alle Vorbereitungen und Kontrollen ausreichend gewährleistet sind. Dies ist mir bekannt. Man sieht und hört es ja. Bezogen auf die Retro 1993 jedenfalls war nicht immer ein sorgfältiges Nachregulieren der Schärfe gegeben. 3. keine Notwendigkeit, um selbsternannte und unbekannte „Experten“ mit einem Schraubenzieher in CP200/THX-Tonanlagen herumstochern zu lassen, um angeblich auf bestimmte Magnettonkopien zu „optimieren“, schreibst Du. Hier legst Du die Priorität des Kinoservices, auch Deines Dienstes als Vorführer (?), auf die Unantastbarkeit der THX-Anlage. Ich frage nun, ob diese THX-Anlage, die Du vor selbsternannten Experten gerne schützen möchtest, einen bedeutsamen Beitrag zur Retrospektive "CinemaScope" und den dort gezeigen Magnettonfilmen lieferte? Ich denke, nein - das Gegenteil ist anzunehmen. 4. Man führt auch nicht für selbsternannte Experten vor, sondern für Publikum. DAS ist die Hauptsache, denn die zahlen die Zeche. Übrigens hieß die Reihe damals „Cinemascope-Retrospektive, nicht „Magnetton-Retrospektive“, denn dafür wäre der Saal nicht regelmäßig ausverkauft gewesen, gell? Die Wertung liegt hier vollkommen daneben, ich bedaure dies. Ein Großteil der gezeigten Filmtitel wurde als zeitgenössische Magnetonkopie hergestellt, es wurden jedoch aufgrund einer sehr ungenügenden Kopienrecherche nur sieben Kopien im Magnettonformat gezeigt, währenddessen die anderen CinemaScope-Magnetton-Titel als monaural umkopierte Lichttonversionen aufgeführt wurden. Hier sind den Retromachern - nicht den Vorführern! - gravierende Fehler nachzuweisen. Der Saal wäre sogar noch regelmäßiger ausverkauft gewesen, wenn bessere, und vielfach mit Magnetton versehene Kopien eingesetzt worden wären anstelle zerschrammter und im Format verfälschter, technisch degradierter Mono-Lichttonversionen. Es ist also genau andersherum, als Du es schilderst! Sorry, aber mir war klar, daß Dir nach Deinem Eingangsposting "An die Nostalgiker" sehr rasch die Argumente ausgehen, denn das völlige Gegenteil muß auch hier konstatiert werden. 5. Du erweiterst meine Angriffsthese wie folgt: Die heutigen Vorführer sind fast alle „Pfuscher“. Sie sind also unfähig. Ihre Berufsehre ist ein „Popanz“, das heißt: Ihre Berufsehre ist eine aufgeblasene Nichtigkeit. Ihre Arbeit ist daher wertlos. Sie ist sogar schlimmer als wertlos, sie ist „kontraproduktiv“. Es tut mir sehr leid: aber wenn ein Vorführer - und Du redest gerade im Thread "Nostalgiker" von einer filmhistorischen Retrospektive - sich über die historischen Anforderungen hinwegsetzt, den Zugang zum Vorführraum verweigert, es für nicht würdig oder kommerziell bedeutsam erachtet, während einer technischen (!) Retrospektive einmal die Ehrfurcht vor dem THX-Verstärker abzulegen und sich flexiblen Lösungen zu öffnen, dann muß der Theaterleiter oder der Retromacher einschreiten. Beide aber machten sich vor Angst fast in die Hose, die Vorführer zu verschrecken. An diesem Punkt sprach ich von diktatorischen Anweisungen, wenn Leute buchstäblich kontraproduktiv sich verhalten, möglichst in Ruhe gelassen werden wollen und nur auf die Gehaltsabrechnung wie auf die ewig unveränderlichen Werte eines THX-Verstärkerns schielen. Grausam, diese Zustände, besonders in der City-West von Berlin bis Anfang der 90er Jahre - danach besserte sich gottlob die Situation (und ist heute geradezu vorbildlich im 'Cinema Paris', in der 'Urania' und im 'Delphi'), allerdings bei gleichzeitiger Schrumpfung des Kinoparks in dieser Region. 6. Gerne kann ich Dir auseinanderlegen, warum die von Dir exemplifizierten Vorführungen der Retrospektive 1993 durch Anmaßung und Unkenntnis mißrieten (und über die Unverschämtheit des Hauspersonals hat sogar der "Tagesspiegel" damals geklagt). Hier liegt sicherlich keine Individualschuld vor, es sind vielmehr kollektive Zwänge und Opportunismus, die das verusachten. Ein Beispiel: daß sämtliche 4-Kanal-Magnettonvorführungen dort generell tongestört waren, da bei jedem Einsatz des Effekt-Kanals ein superlautes 12-kHz-Signal durch den Saal pfiff, ist unstreitig der Ignoranz, der Abwehr, dem Unwissen oder der Unsicherheit a) des Berlinale-Technikers und b) der dortigen Vorführer zu verdanken. Die Ursache des Pfeifens war ein nicht umgelegter Kippschalter an der MPU-Schleusenkarte über dem CP 200, der für 70mm-Magnetton gestellt war, aber für 35mm-Magnetton hätte umgelegt werden müssen. Die Lösungsmöglichkeit wurde von uns (von einem Ing. aus Karlsruhe, von meiner geringen Wenigkeit, von einem Vorführtechniker aus der benachbarten Kantstr., der über fast dieselbe Anlage verfügt, mehrmals vorort gemeldet. Der Lösungsvorschlag (einfaches Umlegen des Kippschalters) wurde abgelehnt, das 12-Hz-Pfeifen wurde somit zum Markenzeichen eines nach Deiner Ansicht ohnehin antiquierten Tonformats. Und hier langt es mir, @umlenkrolle. Wenn Du weiterhin solche Vorfälle uminterpretierst, so beförderst Du bedauerlicherweise nicht das, was Du vorgibst: einen "Dienst am Publikum". Deine sonstige Kompetenz in anderen Fragen werde ich nicht anfechten, möglicherweise könnte man viel Lehrreiches noch von Dir aus dem Tonstudiobereich erfahren. Leider aber vergaloppiertst Du Dich, sowie Du fast ausschließlich der wirtschaftlichen Realität als Gradmesser der Arbeitsethik und Technologiebewertung vertraust. Ich denke hier umgekehrt: Skepsis halte ich für angebrachter, und Dein Verweis auf ein angeblich (oder real) dummes Publikum, wie ich es verwünschen würde, hilft nicht weiter, sofern man sich darüber Gedanken macht, wie man dem Publikum mit nicht alltäglichen Einfällen etwas Besseres zeigt, als es die Attitüden von Aussitzen, Kontraproduktivität, Ignoranz, Unkenntnis, Geldfixierung und Verdrehungen auf seiten der Veranstalter offerier(t)en. Auf diese Weise jedenfalls kannst Du die Nostalgiker, an die Du Dich mit dem vorliegenden Thread wendest, nicht effizient entlarven, solange Du Dich dauerhaft in Widersprüche verstrickst: denn einerseits verteidigst Du die Berlinale-CinemaScope-Retrospektive 1993 als erfolgreichen Publikumsbeitrag, und andererseits wünschst Du Dir selbsternannte Experten vom Halse, die sich mit dem Thema auseinandersetzten, damit der Vorführer weiterhin ungestört Dienst tun zu könne. Dieser Widerspruch betrifft auch die Veranstalter von der Kinemathek und die Theaterleitung, die einmal die Folgen solchen Verhaltens überdenken sollten. So dient man weder dem Publikum noch einem Thema, laß' es Dir bitte gesagt sein (Die Zeitungsverrisse 1993 waren dementsprechend vollauf gerechtfertigt.)
  20. Mit welcher Kopie auch? Es gibt weltweit keine vorzeigbare mehr. Und die einzige nach 1968 nachgezogene 70mm-Version, die seit Jahren in Australien lagert, ist die entstauchte Version mit limitierter Dynamik und gröberem Korn. Die DVD-/ Video-/Laserdisc-Versionen sind leider auch Schwindel, da sie das Originalformat nur vorgaukeln, stattdessen aber das ohnehin schon rundherum auf 2.35 : 1 drastisch beschnittene 35mm-CRI nochmals rabiat weiter beschneiden, damit es "breiter" aussieht. Was hätte nur der Herr Flebbe mit so einem Film angefangen? (Motto: "Die vierte Wand ist die Leinwand!"). :roll:
  21. Also die Vorführer der City West (Hauptstadtboulevard) hatte ich zunächst nicht im Sinn, aber da Du mich daran erinnerst: sämtliche DP-70-Maschinen dieser Region wurden seit 1997 dort regelrecht ramponiert, vorher liefen sie vier Jahrzehnte mit einem "Bildstand wie bei einem Dia" (daran ist am Potsdamer Platz nicht im Traum zu denken). Den Berliner "Trottel", der die 70mm-Vorführungen verdirbt, bezog ich auf eine höhere Instanz, und die Festspiele und er selbst kennen meine Aussagen hierzu. Hierfür gibt es keinen Funken an Verständnis. So Du im nächsten Abschnitt Prozentzahlen wegen Magnettoneinsätzen erfragst, habe ich für 1976 - 1992 nicht nachgerechnet. Aber von den bekannten Titeln wurden immer im Schnitt ca. 10 bis 15 Kopien auf 70mm-Mag gezogen, die wochenlang in den Städten liefen. Verbreiteter als IMAX ist diese Quote allemal, und IMAX will ja auch keiner aus der Welt schaffen, warum auch? Wenn Du 20% des Besucheraufkommens für Magnettonkopien als Maximum ansetzt (ausgehend eher von Promillewerten) und es gering findest, würde ich natürlich das Gegengenteil hochloben. 20% wäre aber auch ungefähr die Zahl der Kinoeinrichtungen mit Magnetton Anfang der 60er Jahre, und das ist für derart teure Apparate und Kopien ein Riesenerfolg (!), finde ich. Man müßte dem gegenüber stellen, daß heute SDDS fast geringer verbreitet ist, was zeigt, daß es im Moment nicht um Fragen der Qualtät (und am wenigsten um den Streit digital oder analog) geht, sondern ums nackte Überleben. Das ähnelt vermutlich der Zeit vor Aufkommen von CinemaScope, als das Fernsehen (heute DVD) dem Kinobetrieb die Luft abwürgte und nicht mehr investiert wurde. Bzgl. der Tonwellenverstellung DP-70 meinte ich eher die Spurlage, schrieb versehentlich vom Azimut. Jedoch: auch der Azimut wäre über eine unterschiedlich justierte Tiefe der Tonwellen geringfügig veränderbar. Wie gesagt: ich hatte keine großen Probleme hier konstatieren können. Verwunderlich ist ohnehin, daß uralte, heute 67 mm breite Kopien noch sehr gut über die DP-70 laufen, obwohl @filmempire theoretisch und tlws. auch praktisch recht hat, daß der Film eigentlich unstetig über dem Magnetkopf "schwimmen" müßte. Die Spurbreite der Kopie ist auch deutlich breiter als die Lamelle des Magnetkopfes. Sicherlich aber kommt es bei Uraltmaterial zu Abweichungen vom Original, aber ich konnte noch keine wirklich hörbaren, unangenehmen oder nicht mehr über die Potis nachstellbaren Symptome beklagen. Die Kopien laufen nach 50 Jahren alle noch, wenn kein Vinegare Syndrome im Spiel ist. Anders indes bei den 35mm-Commag-Fernsehkopien, auf denen sich oft "Dachrinnensymptome" bildeten: diese stellen ein Problem dar: mitunter gewaltige Höhen- und Pegelverluste, bis hin zu Schrottreife. Chefvorführer Werner Lemke im alten Berliner ROYAL hat immer viel eingemessen, und es war allemal besser als beim "Tölpel", von dem ich eingangs sprach. Die 14. Woche "Imperium schlägt zurück", "Das Schwarze Loch" oder "Indiana Jones und der Tempel des Todes" hörte sich seinerzeit so gigantisch wie am ersten Tag an, allerdings noch über Altec-Lautsprecher! Der Lemke war noch mit seinem weißen Kittel ein Lehrmeister der alten Schule: oftmals brüllte er 12 Sunden am Tag, wenn ich seine Anlagen nicht gründlich putzte. Hier lernt man für's Leben! Fast alle Vorführer in City West, die ihm und Herrn Wolf folgten, waren in meinen Augen großmaulige Pfuscher, ob sie sich nun in Vorführraumen einsperrten oder den Helden herauskehrten: nichts stimmte mehr. Ist auch nicht ihre Schuld, sondern die der Branche, die nicht mehr ausbildete und Hungerlöhne zahlte. Zurück zur Berlinale: wegen einer Vorführung in Magnetton braucht auch nicht der ganze Vorführraum auf den Kopf gestellt zu werden. Leider aber tut der dortige Meßdiener so, als würde er dort mit Aufwand tätig sein. Die Einmessungen betreffen bei Magnetton i.d.R. nur die Vorverstärker (um die Cat. 64 kümmert sich sowieso niemand), und selbst die werden hier komplett verdreht. Leider muß ich Dir aber sagen, daß es nur gut gewesen wäre, wenn sowohl den Vorführern, den Theaterleitern als auch dem besagten Meßdiener das Heft aus der Hand genommen worden wäre. Mit diktatorischer Härte. Alle Magnetton-Vorführungen dieser Art in besagter Region seit 1987 waren ungenießbar, am schlimmsten die zur Zeit der Berlinale-"CinemaScope"-Retrospektive anno 1993. Allerdings bestätigt meine Quintessenz Deine Auslegung, daß die Zeiten für Sonderformate und Einsätze keinen Spielraum mehr lassen. Nach meinem Eindruck bildet sich plötzlich eine Allianz an Widerständen heraus, die daher rührt, daß sich jeder in seiner Berufsehre getroffen fühlt, wenn man diese Mängel dingfest macht. Nur: diese Berufsehre war ab Mitte der 80er Jahre allenfalls nur noch ein Popanz (selbst beim fleißigen Vorführer Lemke), als nichts Ehrenwertes, sondern Kontraproduktives sich etablierte. Fazit: Von Vorrang bleibt immer die optimale Präsentation des Films, urteile ich; alles andere an Vorführerattitüden ist kategorisch nicht für voll und ernst zu nehmen.
  22. Ach ja, die berühmte Ben-Hur-70mm-Bastelkopie, sie soll ja in mehreren Roadshow-Kinos noch in den Neunzigern rotiert sein - und die Kinobetreiber waren völlig ahnungslos, was ihnen da ins Haus flattert. Ich glaube, wir drei, die davon sprechen, können sich lebhaft vorstellen, aus welcher Restaurationswerkstatt dieses moderne Kunstwerk aus Puzzlesteinchen stammt. Zumindest vermute ich da jemand, der sich immer hierzu berufen fühlte und seine Basteleien mit tödlichem Ernst als "restaurierte Kopie!" bewarb. Danach waren zwar die Bildfolgen einigermaßen komplettiert, aber mitten in den Szenen sprang es von anamorphotisch 1.25 x zu sphärisch 1.0 x hin und her, nebst Sprüngen im Color-Fading und im Ton...und brandneu kam durch den "Restaurateur" hinzu: Tonstörungen, verursacht durch seinen Bastelprojektor in Allianz mit einem Holzteller, die auf die Magnetpisten Raschelgeräusche induzierten. Tja, das sind die letzten Zuckungen des Breitwandkinos! Nach uns ("Ben-Hur"-Spinnern) kommt etwas Neues: die Sintflut des 16 : 9-Cinema - mit Dithering, Aliasing, Konvergenzfehlern, Bildrucklern u.a. - täglich auf der Berlinale zu genießen. Als alles noch neu war, so wie hier http://www.widescreenmuseum.com/widescreen/wingup4.htm simuliert, konnte man sehr wohl sagen: es wurden weder Kosten noch Mühen gescheut, die vollkommenste Bild- und Tondarbietung zu erreichen, the "Window of the World". Ob die Vorkämpfer des HD-Kinos solche antiquierten Vorstellungen auch zum heutigen Ziel erklären, wird man abwarten müssen. Zu sehr aber sind es heute Special-Effect-Reize und interaktive Varianten, für die primär investiert wird. Nicht die Einhüllung durch ein Raum- und Panoramabild ist derzeit gefragt, sondern der verspielte Reiz mit Bildtransformationen und Adrenalin-Stößen (ohne hier ein Urteil darüber zu fällen). Aber mich erfüllt es mit Unzufriedenheit - nach dem digitalen Transformations-Effekt kommt immer eine innere Leere. Kann's mir nicht erklären... vielleicht ist es ja das fast unheimliche Wissen darüber, dass das Gesehene nicht "echt" und "materiell" ist, sondern aus einem leb- und substanzlosen Computer stammt. :nuke:
  23. Zunächst glaube ich, daß die Handhabbarkeit in der Anwendung geeigneter und mitzuliefernder Messchleifen nicht allzu unterschiedlich im Schwierigkeitsgrad ausfällt, egal ob man nun Licht-, Magnet- oder Digitalton wartet. Auch sofern es sich ja um routinemäßige Überprüfungen und erlernbare Einmessungen handelt, wobei es bei den neueren Dolby-Prozessoren allerdings Automatisierungsvorgänge gibt, die jedoch nicht zwangsläufig etwas über die Güte einer digitalen oder analogen Modulationsionsweise per se aussagen. Zugestanden aber ist die erwähnte Divergenz bei Magnettonkopien, die theoretisch fast immer ein individuelles Einmessen pro Film erforderlich machen. Wie erwähnt, läßt sich ansonsten nur mit Gehör oder einer ganz speziellen Kenntnis der jeweiligen Filme eine akzeptable Wiedergabe herrichten. Dies klappt auch in den speziellen und wenigen Spielstätten, die gelegentlich auf solche Sondereinsätze noch Wert legen. Es finden sich hierzu dann auch entsprechend vorgebildete Tontechniker (die sich auch privat ewig mit diesen Filmen bereits beschäftigt haben) hierzu ein und sind dabei behilflich. Mindestens vier Personen dieses Forums gehören hierzu (nicht aber ich, der kein Meßequipment mehr hat), die das beherrschen. Auch auf Festivals (außerhalb Beerlins) habe ich stets positive Erfahrungen in der Annäherung an geeignete Verstärkereinmessungen für alte Magnettonkopien gesammelt. Auch die Einstellung nach Gehör – was jedem Perfektionsanspruch zuwiderlaufen mag – ergaben bei gut abgemischten MT-Kopien noch immer ein großartiges Erlebnis. Das ist doch eine positive Erkenntnis! Ich denke, das Problem in der Handhabbarkeit älterer Kulturgüter und Produktionsinstrumente ist uralt und geht weit über den Filmbereich hinaus: man wirft auch keine Stradivari-Violine oder Silbermann-Orgel, weg, nur weil heutige Instrumentalisten oftmals die Phrasierung nicht mehr beherrschen. Wenn dieser Vergleich übersteigert klingt, so ist er mir dennoch geläufiger, als der obige Vergleich "VW-Käfer der 50er Jahre vs. langweiliger Opel", da ich einfach kein Autofahrer bin und dessen Bedürfnisse nicht kenne. Der Vereinfachung und Verbilligung der Distributionswege erfolgten mitunter technische Verbesserungen, aber auch nicht selten unter Inkaufnahme kurzlebigerer oder niedrigerer Qualitätslevels, was auch den Wechsel vom analogen Magnetband zum digitalen Träger anbetrifft. Übrigens kann ich bezeugen, dass etliche Premieren-Magnettonkopien (70mm) Anfang der 80er Jahre einmalig eingemessen wurden und dann bis zu 14 Wochen im Dauereinsatz einigermaßen konstante und herausragende Hörelebnisse zeitigten. Da jedoch in diesem Zeitraum noch keine Massenkopierung vorherrschte und Langzeiteinsätze oft nur einem einzigen Theater der jeweiligen Region zugestanden wurden (dieses Monopol hatte bekanntermaßen seine Nachteile, aber andererseits den Vorteil der Anlieferung einer „Premium“-Roadshow-Kopie), so wäre auch ein tägliches und wöchtentliches Nachmessen kein Untergang gewesen, da in jedem dieser Häuser noch seinerzeit ein staatlich geprüfter Vorführer arbeitete, zu dessen damaligem Ausbildungsstandard dieses Wissen gehörte). Aber auch ein Vielzahl kleinerer oder ärmerer Kinos spielten bis Anfang der 80er Jahre mitunter 4-Kanal-Magnettonkopien (35mm), leider nicht selten ohne die mindeste Einmessung (wie aber auch sonst nichts für irgendetwas ausgegeben wurde): dort hörte sich der Magnetton bisweilen rauh, dumpf, klirrig, verzerrt, eingeschnürt oder topfig an … aber Ton von anderen Kopien und Formaten klang nochmals erbärmlicher. Dass der Magnetton bereits 1976 am Erlöschen war, ist so pauschal gesagt falsch. Natürlich sank die Zahl infolge der Dolby-Lichttoninstallationen, andererseits stieg rapide die Zahl der 70mm-(Duplikat-Prozeß-)Kopien an und selbst mittelgroße Theater und neuere Multiplexsäle kauften sich in Erwartung einer weiteren Kopienlieferung DP-75-Projektoren. Anfang der 80er Jahre bis Mitte der 90er Jahre war die Anzahl der 70mm-Einrichtungen gegenüber der historisch erfolgreichsten Breitfilmphase (Mitte der 60er Jahre) geradezu verdoppelt worden, ebenso die Anzahl der 70mm-Kopien pro Titel und auch der Titel generell, die auf 70mm aufgeblasen wurden. Der Abgesang des Magnettons setze daher erst ab 1993 (und weniger 1976 ) ein, als die 3 Digital-Kinotonformate die bekannte Aufwertung hinsichtlich Dynamik, Spitzenpegeln und Rauschfreiheit gegenüber dem Lichtton und partiell auch dem Magnetton brachten (allerdings verbunden mit anderen Charakteristika, die reduktionistisch klangverschlechternd sich ausübten). Nicht zutreffend ist auch die Anmerkung, es gäbe heute generell keine Magnettonkopien mehr, ebenso auch kein 70mm. Die Fertigungsmöglichkeiten bestehen (gottseidank!) alle nachwievor, und die Fox (Shawn Belston) hat fast alle ihre Todd-AO-Filme in neuen Kopien herausgebracht; neue Kopien laufen seit Jahren immer im Dezember im ‚Egyptian Theatre’ in L.A. oder jährlich - auch 2005 wieder - Anfang März im britischen Bradford. Ebenfalls wurden von „2001: Odyssee im Weltraum“ einige neue 70mm-Mag-Kopien vor vier Jahren neu gezogen, auch für Europa, remixed auf Dolby-SR unter Beibehaltung der Todd-A-O-Konfiguration. Mehr verlangt man auch nicht: dass in jedem Land vielleicht 1 oder 2 Anlaufstätten für solche historischen (oder nostalgischen?) Veranstaltungen erhalten bleiben. Solange es das gibt, würde zumindest ich nicht das Schlagwort „totes Format“ herausdröhnen, da mich primär das optimale Filmerlebnis interessiert, weniger aber die Betriebskalkulationen der üblichen gewerblich tätigen heutigen Filmtheater, die sich gegenseitig an "FlexMaxx" überbieten. Film ist als Kunst und Event wichtig, nicht nur das zwanghafte Schielen nach immer mehr Rationalisierung, wobei Geld immer nur Geld produziert und immer weniger beständige Werte, wie wir in derzeit allen Lebenslagen beobachten können. Magnetton und 35mm waren somit bestädiger als die heutzutage beworbenen digitalen Technologien in Bild und Ton, die zudem selten zueinander kompatibel sind. Die weithin in diesem Thread aufgestellte Diskrepanz zwischen „guter Bandspieler“ und „primitiverer Projektor“ ist ebenso übertrieben. Es wurde ja erwähnt, dass beim DP-70-Projektor der Azimuth fest eingestellt ist. Das Eintaumeln der Spurlage geschieht über die Lagerbuchsen der beiden Silberstahl-Tonwellen, die auch einen ausreichenden Ein- und Auslauf des Films bewerkstelligen. Erschütterungen am Projektorkopf tun dem Magnetkopf nichts an (schon eher brechen da die Dioden der Digitaltonlaufwerke ab, meine ich), habe ich bei DP-70 ja noch nie erlebt. Das angebliche Rattern der DP-70 ist gleichfalls völlig irrelevant, erst recht im Vergleich zur FP-20 und DP-75, die deutlich stärker vibrierten und dennoch jahrelang erfolgreich mit Magnettongeräten ausgestattet waren. Die eine Äußerung Ein 70mm Akt hat auch ein ganz hübsches Gewicht. Wenn man den mit Schwung in die Achse der Abwickelrolle beförderte, dann bebte schon mal der Projektorkopf. Ja, wenn man die Achse traf…statt erst mal auf dem Weg dahin den Magnetkopf zu touchieren… Das war dann sicher Zucker für die Phase läuft fehl, da man die volle Spule eben nicht mit Schwung auf die Abwickelachse schleudert, sondern nach zwei- oder dreimaliger Übung die Achse einfach in die Spulenbohrung gleiten lässt, erst recht, wenn man als Bezugspunkt die Innenränder des Spulenkastens nimmt. Gemeint war hier wohl eher, dass nach dem Aufschieben der schweren Spule sich diese nicht so leicht zur Position des Mitnehmerstifts des Achsenflansches drehen läßt? Aber auch das war nach zweimaliger Übung ganz leicht handhabbar, @umlenkrolle: dabei wird mit der Hand in die Ausparungen der Metallspule gegriffen, diese etwas angehoben entgegen ihrer Schwerkraft, dabei leicht gedreht und schon sitzt der Mitnehmerstift in die Bohrung der Spule geglitten. (Nicht "Hauruck", sondern immer sachte, wie bei der Liebe.) Daß 50er-Jahre-Köpfe heute nicht mehr state-of-the art sind, ist von den Kennlinien her und in bezug auf die Divergenz von 75 – 300 mH-Werten her bekannt. Wenn sie aber nicht zu stark abgeschliffen sind, lassen sie sich jederzeit verwenden, kein Problem. Es wird außerdem verschwiegen, dass Bogen, ferner Winkler und Teccon die Technologie in der Magnetkopffertigung in den 90er Jahren erheblich steigerten; ebenso, wie hier in der Digitaltondebatte oft von der Erwartung von 24 bit und 96 kHz-Technologie gesprochen wird. Auch die Entmagnetisierung ist ein kurzer Prozess, nicht viel länger als der des Reinigens einer Tonoptik, na und?? Was ist daran störend? Die erwähnten Schwierigkeiten bei Magnetton haben heutige Digitaltonfilme auf ihre Weise nicht weniger: dieses Forum ist voll von Klagen über Fehlerraten, Fehlkopierungen und Unsicherheiten über die Einstellung der eigenen Prozessoren. In einem Falle bereits, bei @expert grouper, haben die Unwägbarkeiten und Nachteile Anlaß zum generellen Verzicht auf Dolby Digital und SDDS geführt, zumal er gemäß seiner Erfahrung sich sicher zu sein glaubt, zur Zeit der Magnettonfilme geringere Ausfallraten beobachtet zu haben. [ich werde hierzu vorerst keine Aussage machen, sondern betone, dass Statistiken erstellt werden müssten, wie hoch die Zahl beeinträchtigter damaliger Magnettonvorführungen zu jetzigen Digitaltonvorführungen ist, denn so wäre das Urteil auch in diesem Forum weniger emotionalisiert]. Die These Wenn ich die Wahl hätte zwischen dem Digitalton auf diesen äh, kleinen silbernen Scheiben und zwischen dem Digitalton mit dem Grauschleier zwischen der Perforation, würde ich auch die silbernen Scheiben bevorzugen. Bloß blöd, wenn die kaum noch geliefert werden trifft auch nur bedingt zu. Weder ist dts tot, noch das klanglich gegenüber Dolby Digitalton eindeutig überlegene Verfahren - dies wurde hier nun oft genug schon ausdiskutiert. Das einzig schwerwiegende Argument für dts ist die höhere mechanische Verschleißfestigkeit und geringere Fehlertoleranz bei Erstellung des Tonträgers: nur dies ist der eigentlich revolutionäre Fortschritt zum "früher", nicht der Klang oder die Charakteristik der neuen Modulationsweise per se. Zuzustimmen ist unbedingt der These, daß mitgelieferte Referenzmessbänder Bezug zur Filmkopie haben sollten. Die Unsitte, einfach eine Dolby-Schleife einzsetzen und sich ohne Hörprobe drauf zu verlassen, hat leider gerade etliche Berliner 70mm-Mag-Vorführungen der letzten Jahre diskreditiert: habe erst heute wieder eine „2001: Odyssee“-Vorführung erduldet, wobei die Einmessung seit 1992 fast monopolartig in Berlin vom technischen Trottel der Festspiele dem jeweiligen Haus oktroyiert wird. Hier treffen Macht, Inkompetenz und Gleichgültigkeit aufeinander, die die o.g. Vorurteile gegenüber Magnetton und jeglichen Sonderformaten nur bestärkt haben. Dies wollte ich zu bedenken geben, natürlich ohne "Zeilenhonorar".
  24. cinerama

    Befreiung

    Ich halte diesen Downmix auf drei Bildwandkanäle für einen nicht wirklich funktionierenden Kompromiß, weil - die Phantomabbildung von LE und RE bei einer solchen Basisbreite nur genau auf der Achse richtig funktioniert - es Phasenauslöschungen geben kann, da die Filme nicht auf Kompatibiität zu einem Downmix gemischt sind - es es Azimuthprobleme geben kann, da Spuren über die gesamt Bildbreite zusammengemischt werden. Gerade im Falle von 2001 halte ich den Downmix für ein Sakrileg. Nach meiner Kenntnis sind die neue 2001 nur deshalb als Magnettonkopie gezogen wurden, um das originale Kanal-Layout zu erhalten - aus diesem Grund auch im Format 41 mit Dolby-SR. Für einen 5.0 Downmix hätte man es auch bei einer deutlich kostengünstigere dts-Kopie bewenden lassen können. Besonders in dem Teil "The dawn of man" wird die Wirkung der Mischung durch den Downmix deutlich ambutiert. Ich denke man sollte den Film schon richtig vorführen auch auf der Tonseite, der (einzige) Vorteil der neuen Kopie liegt schließlich in der sehr guten Tonqualität. Zur Tonanlage in der Urania kann ich folgende Beobachtung beitragen. Ich habe gerade auf der Berlinale einen Film (in Dolby-Digital) im Berlinale-Palast und in der Urania gesehen und gehört , im Berlinale-Palast klang er deutlich transparenter und offener. Gar kein Widerspruch. Zumindest aber war ein symmetrischer Downmix angeschlossen im Gegensatz zur Empfehlung von Dolby, die ML und MR-Kanäle einfach auf die Aussenkanäle aufzulegen (was zu zusätzlichen Disproportionen bei den Pegeln führt). Somit war man in der Urania ein wenig sensibler, ohne aber die Sache konsequent zu betreiben. Der jetzige Cheftechniker dort sprach auch immer wieder von der Notwendigkeit, zwei zusätzliche Lautsprecher zu installieren für ML und MR, auch daß bei Einbau der Anlage 1992 auf der Rechnung ja 5 Lautsprecher vermerkt waren, und erst später entdeckt wurde, daß es nur drei waren ... Größere Probleme ergaben sich auch durch den Abstrahlungswinkel von 45 Grad bei den EV-Deltamax und der Plazierung der Lautsprecher deutlich außerhalb des Bildwandrahmens, wodurch hörbare "Löcher" auffallen, die eine 5-Kanal-Frontbespielung geradezu zwingend machen. Weiters hat der Saal eine schlechte Akustik. Allerdings: für die hintere Saalhälfte war der Ton seit 1992 das Beste, was ich je gehört hatte, erstmals auch für Magnetton ein Ereignis (Cinemeccanica-MT-VV direkt am Projektorkopf arretiert, nebst CP 200-Einschleifung). Die prozessorgesteuerten, sündhaft teuren Electro Voice-(Konzert-)Lautsprecher besitzen nach meinem Hörvermögen daher eine eminente Verzerrungsfreiheit bei Spitzenpegeln und Frequenzen. Ein Gegenargument aber aus der Lautsprecher-Liga lautet: "prozessorgesteuerte Lautsprecher lügen". Mein Fazit: in einem bestimmten Saalsegment hören sie sich fantastisch an. Der Ton im Berlinale-Palast war hingegen in den ersten Jahren eine Katastrophe. Hier ist aber kürzlich viel (auch gerade hinsichtlich der Surround-Lautsprecher-Installation) verbessert worden. Möglich, daß hier jetzt die Maßstäbe gesetzt werden, auch hinsichtlich der wirklich guten 35mm-Wiedergabe.
  25. cinerama

    Befreiung

    Na, hoffentlich meldet sich da jemand noch... leben ja noch viele Mitarbeiter des Senders in Adlershof. Gut möglich: auch das ZDF hatte Mitte der 80er Jahre eine 70mm-Kopie von "Heavens Gate" geordert und in der einen oder anderen Weise wohl auch genutzt.
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