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magentacine

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Beiträge erstellt von magentacine

  1. Am 8.3.2023 um 18:07 schrieb Lichtspieler:

    Der Grund für den Einsatz einer 16 mm Kamera anstatt einer Videokamera unter Tage war tatsächlich die Gefahr, durch Funkenbildung eine Explosion feiner Kohlestäube auszulösen (Schlagwetter).

     

    Beim Spielfilm JEDE MENGE KOHLE (35mm Panavision anamorphotisch) wurde 1981 eigens eine englische Newman-Sinclair Federwerkkamera eingesetzt, um unter Tage 35mm drehen zu können. Im damaligen Artikel zum Film (Film+TV Kameramann) wurde erwähnt, daß es bei der Ruhrkohle-AG lediglich eine preßluftgetriebene 16-mm-Kamera für explosionsgefährdete Bereiche gebe.

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  2. vor 2 Stunden schrieb Lichtspieler:

    Kannst Du uns dazu sagen, welche Art Film in diesem Verfahren in Vergnügungsparks gezeigt wurde ? Für 180 Grad Kino wäre das Filmbild wohl zu klein. Für 3-D Vorführungen wäre die Möglichkeit des "Rückwärts-einlegens" ad absurdum geführt. Vielleicht für einfache Simulatoren, oder 360 Grad Filme ?

     

    Leider habe ich mir den Text damals nicht gespeichert und auch das Lesezeichen vergessen. Ich glaube aber, daß es eine kleinere Simulatorinstallation war, jedenfalls nichts mit extremer Bildgröße. Wenn ich wieder darauf stoßen sollte, trage ich es hier im Thread nach.

     

     

    Nochmal zu den Bildgrößen- bzw. Flächenvergleichen:

     

    • "Echtes" CinemaScope hat eine Bildfläche von etwa 408 mm² (Bildfenster 21,95x18,6mm)*
    • Super-35 (Extraktionsbereich für Scope) hat eine Bildfläche von etwa 259 mm² (24,89x10,4mm)*

    Beide Formate erzeugen Filmkopien, die die gleiche Bildwandgröße (1: 2,39) im Kino füllen müssen. Ein wenig wie beim Auto: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen als durch mehr Hubraum! - Bei Super-35 waren die Kameraleute freier in der Auswahl der Objektive, während bei echtem Scope die Objektive i.d.R. größer und schwerer waren. Auch haben Anamorphoten eine ganz eigene Raumwirkung und bestimmte systembedingte Abbildungsfehler, die nicht jedem gefallen, etwa Reflexe am Frontelement, vertikale Kompressionsänderung beim Schärfeziehen usw. Heute betrachten viele Filmemacher diese Artefakte etwas, das man sucht und sogar mit Tricks analog oder digital imitiert, siehe die Abrams STAR TREK-Filme.)

     

    In der Praxis hing die Güte eines S-35-Films sehr stark von der Umkopierungsoptik im Kopierwerk ab, später verlegte man die Kompression des Bildes auf die digitale Ebene, was nach Meinung mancher Fachleute eine bessere Qualität ergeben haben soll. (Vielleicht könnte @TK-Chris da noch etwas aus seiner Kopierwerkspraxis beisteuern?)

     

    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß einige S-35-Spielfilme, bei denen ich Muster gesehen oder vorgeführt habe, bereits von der Aufnahme her so schlecht waren, daß die weitere Verarbeitung eigentlich keine Rolle mehr spielte. Zu wenig Licht, höchstempfindliches Negativmaterial und die Objektivwahl ließen da bereits die Kontaktkopie vom Kameranegativ leicht unscharf, grobkörnig und kontrastarm erschien. (Mustervorführung mit Stummfilmoptik und -bildfenster) Nach weiteren Duplikatschritten sah es im Kino dann noch schlechter aus.

     

    Es gab eine Reihe von historisch-technischen Gründen für die Durchsetzung des Super-35 seit den 1980er Jahren. Natürlich auch viele Filme, die sorgfältigst belichtet, inszeniert und bearbeitet wurden (wie Terminator 2). Ich kann es nachvollziehen, mag es aber nicht und schätze den Begriff, den die Franzosen dafür hatten: "Le faux scope" (etwa: "Mogel-Scope").

     

    * ungefähre Werte, weil die Extraktionszone nicht einheitlich gewesen zu sein scheint. Der Flächenfaktor bleibt aber erhalten.

  3. vor 15 Minuten schrieb Salvatore Di Vita:

    Das habe ich aber schon bei frühen Breitwandfilmen gesehen, die in 1:1,37 aufgenommen und kopiert wurden.

    Für die Wiedergabe in 1:1,66 muß das Bild oben angelegt werden, unten wird dann abgeschnitten.

    Mir fällt nur gerade kein Titel ein.

     

    Da kann ich vielleicht aushelfen:

     

    DAS INDISCHE GRABMAL + DER TIGER VON ESCHNAPUR (D 1959, R: Fritz Lang, Kamera: Richard Angst)

    NASSER ASPHALT (D 1958, R: Frank Wisbar, Kamera: Helmut Ashley)

    ICH DENKE OFT AN PIROSCHKA (D 1955, R: Kurt Hoffmann, Kamera: Richard Angst)

    DER MANN IM STROM (D 1958, R: Eugen York, Kamera: Ekkehard Kyrath)

     

    Aus letzterem ein Videobeispiel - man beachte auch die modifizierten CCC- und Europa-Logos am Anfang. Dieser ganze Hans-Albers-Film ist "abwärtskompatibel" gestaltet, also mit gleicher Bild-Oberkante für 1:1,66 und 1:1,37 - unten ist bei Normalbild mehr zu sehen. Großen Respekt vor dem Kameramann Ekkehard Kyrath, in den Indien-Filmen von Fritz Lang ist das bei weitem nicht so elegant gelöst.

  4. Oh, und neben dem von @preston sturges beschriebenen Format gab es noch 35mm-Installationen in amerikanischen Vergnügungsparks, deren Projektoren 2-Loch-Transportschritt hatten. Die Filmrolle wurde am Ende kopfstehend und um 2 Loch versetzt wieder eingelegt, damit zwischen den Shows das Rückspulen entfiel. Quelle dazu habe ich leider nicht zur Hand, es wurde aber auf film-tech.com einmal von einem Techniker beschrieben, der die Anlagen damals in den 1970ern wartete.

  5. Hallo @lichtspieler,

     

    man hat bei Super-35 in der Regel ein Scope-Bild optisch herauskopiert, also nur einen Streifen aus der Mitte.

     

    vor 3 Stunden schrieb Lichtspieler:

    Also ist das Bildfenster bei einer Super 35 Aufnahme ca. 31,5 % größer, dementsprechend stehen ca. 31,5 % mehr Filmkorn zur verbesserten Auflösung zur Verfügung.

     

    Das gilt nur, wenn man ein 1:1,37-Bild vom S-35 will. Bei der üblichen Scope-Umkopierung gehen große Teile des Bildes verloren.

    Bitte sieh mal auf die Grafik im zweiten Posting hier, da wird das Prinzip gut gezeigt.

     

    https://cinematography.com/index.php?/forums/topic/57000-anamorphic-versus-super35/

     

    Im Bereich der (prä-digitalen) Visual Effects hat man oft das Stummfilm-Bildfenster verwendet, um mehr Fläche und weniger Korn für Effekteinstellungen zu gewinnen. Das Ergebnis wurde dann optisch reduziert. Ich glaube, in dem ersten großen ILM-Buch sind Beispiele dafür beschrieben, es könnte der EWOKS-Film gewesen sein.

     

    EDIT: Klaus Peter war schneller als ich und hat es auch schöner erklärt. Chapeau!   🙂

  6. Ja, die einfachen Google-Suchen...  🙂

     

     

    "Was ist das Super 35-Format?

    Das Super 35-Format wurde in den 1950er Jahren unter dem Namen Superscope 235 erfunden. [falsch]

    Aufgrund mangelnder Popularität [nein] geriet es in Vergessenheit [nein], bis der Kameramann [nein] Joe Dunton es 1981 wieder einführte [falsch].

     

    Weitwinkliges Produktionsformat [falsch]

    Das Super 35-Format ist im Wesentlichen ein Produktionsformat, das für Weitwinkelaufnahmen verwendet wird [falsch]. Das Super 35-Format entstand durch die Entfernung der Sicherheitszone [falsch] für die Tonspur auf der Filmrolle, um mehr Platz zu schaffen.

    Das bedeutete [nein], dass die Kameraleute mehr aufnehmen konnten als mit dem üblichen 35-mm-Film [nein]. Dies wurde in Filmen wie Top Gun verwendet, um den Cockpit der Düsenflugzeuge besser einzufangen [nicht besoffen formulieren]. Es wird auch heute noch in Filmen mit umfangreichen VFX verwendet, um mehr Platz für die Arbeit zu haben [seufz].

    Ein reines Produktionsformat

    Super 35 ist ein Produktionsformat, weil Filme nur in Super 35 gedreht und nicht gezeigt werden. Die Filmeditoren [nein] schneiden den Film anschließend zurecht [nein], damit er kinotauglich [tatsächlich?] ist.

    Viele bemerkenswerte Filme wurden in Super 35 mm gedreht, z. B. die Herr-der-Ringe-Trilogie, The Wolf of Wall Street, Once Upon a Time... in Hollywood, Shutter Island, No Country for Old Men und so weiter [und so weiter].

     

     

    Quelle: https://academy.wedio.com/de/super-35-vs-vollbild/

    [man kann auch Miteigentümer dieser herrlichen Plattform werden!]

  7. Ich habe so die Befürchtung, daß der HR die Original-FAZen irgendwann weggeworfen hat und von den ersten Staffeln nur noch ältere, evtl. mehrfach umgespielte MAZen existieren. Die Kauf-DVDs sind leider lieblos gemacht und technisch mittelmäßig.

     

    Wie Frl. Lohmeyer sagen würde: "Herr Direggdä, isch muß misch beschwärn!"

     

    Interessant sind die enormen Türbreiten in den Sets. In den Räumen der "angesehenen Verlagsdruckerei" akzeptiert man das, aber welche Privatwohnung hat solche Türen? Irgendwie mußten die riesigen TV-Kameras auf Pumppedestalen ja durchkommen.  🙂

  8. In den Anfangsjahren des Fernsehens gab es noch keine Magnetband-Videoaufzeichnung. Die einzige Möglichkeit einer Aufzeichnung war das Abfilmen auf schwarzweißen 16mm oder 35mm-Film.

     

    Hier ein deutsches Beispiel, eine Folge der Serie "Die Firma Hesselbach" von 1960, aus dem Bildmischer direkt auf 16mm "mitgefilmt".

     

    Diese Folge von Ende 1962 dagegen ist bereits elektronisch auf Ampexband aufgezeichnet (Achtung - das YouTube-Video ist deinterlaced, so daß der 25i-"Livelook" fehlt.)

     

    Die damaligen Filmaufzeichnungseinrichtungen, die ich kenne, bestanden aus einer hochauflösenden kleinen S/W-Bildröhre, die z.B. von einer modifizierten Arriflex 16St mit großem Magazin abgefilmt wurde. Hier im Abschnitt "Der Film als TV-Speichermedium" ist ein Foto einer solchen Einrichtung der Bosch Fernseh GmbH zu sehen.

  9. Der Tri-Ergon 42mm-Film hatte mit Breitbild nichts zu tun. Die Lichttonaufzeichnung wurde außerhalb der normalen Perforationen untergebracht, das Filmbild innen entsprach dem Stummfilmformat. Nur dazu diente die zusätzliche Filmbreite.

    Hier ist (auf Seite 5) der 42mm-Streifen zu sehen.

    Fairerweise muß man sagen, daß James Limbacher, als er über ein so komplexes Gebiet schrieb, nicht die heutigen Recherchemöglichkeiten hatte.

     

    PS: Simon zog schneller. Gut daß wir keine Cowboys sind.  🙂

  10. Selbst ein so einfaches technisches Thema wird hier nicht mehr sachlich und auf eine Lösung hin zielend besprochen.

    Nachdem @showmanship seine Beobachtung und Frage gepostet hat, auch seinen "Versuchsaufbau" und seine Überlegungen beschrieben hat, sollte doch klar sein, wie eine technische Klärung erfolgen kann. Stattdessen altbekanntes Gejammer über Filmclips, die man anders hätte fotografieren müssen, Kopierwerkserfahrungen, die man haben müsse, daß überhaupt ältere 35-mm-Kopien gezeigt werden - oder nur von den falschen Leuten? -  und so weiter und so fort.

     

    Ich habe DER BEWEGTE MANN seit seiner EA nicht mehr gesehen und keine Erinnerung an die Tonqualität, dazu kann ich also nichts beitragen.

    Es wäre aber für Forumsnutzer ein enormer Gewinn, wenn das ermüdende und langweilige Konkurrenz-Bashing außen vor bleiben könnte.

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