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Brillo

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Alle erstellten Inhalte von Brillo

  1. Brillo

    4k

    Ich hatte hier mal vor einer Weile nachgefragt, ob schon wer einen echten CS-Film (also mit Anamorphot) digital vorgeführt hat. Ergebnis war Null. Also, bis keiner kommt und sagt, jawohl, haben wir neulich mit Anamorphot vorgeführt, glaube ich nicht daran. PS: Ist wahrscheinlich egal, ob 1:1,85 oder 1:1,90. Beim derzeitigen Mischbetrieb 35mm/Digital müßte dann für diese winzigen 1:1,05 Differenz ein neuer Motorstop im Kasch eingerichtet werden. Ich bezweifele mal, das das regelmäßig passiert. Bin rechenfaul, wieviel würde diese Differenz bei 15 Metern Leinwandbreite wohl in Zentimetern ergeben? Sicher sehr wenig. Wird also dann wohl wie gehabt 1:1,85 vorgeführt.
  2. Brillo

    4k

    Ach so. Verstehe. Max, danke für den Link. Weiß jemand schon, was so ein SRX-R220 über den Daumen gepeilt kosten soll (als Komplettsystem für Kino)?
  3. Brillo

    4k

    Hast du mal ein Bild davon oder einen Link zu einem Bild?
  4. Ja, wenn ich jetzt intensiv drüber nachdenke.................. ..................möglicherweise gibts ja gar nicht so viele Farben bei S/W. Mir egal, war schon immer farbenblind, sehe eh immer alles in S/W.
  5. Brillo

    4k

    Prototyp habe ich nicht gesagt, und die aktuellen Christies sind auch alles andere als das. Aber die Sony SRX sind alle eindeutig transportabel ausgeführt. Zwei Mann können die ohne besondere Anstrengung locker wegtragen. So eine kompakte Bauweise ist ja mit erhöhtem Aufwand verbunden, fragt sich also, warum. Daher für mich der Eindruck, das die eigentlich nicht für stationäre Kinozwecke gedacht sind, sondern für Präsentationen, Events etc.
  6. Brillo

    4k

    Mich würde in dem Zusammenhang mal interessieren, ob überhaupt in einem Kino schon ein Sony SRX (R110/R105 etc.) steht. Kann mir nicht helfen, aber die SRX sehen mir immer aus, als wenn sie eigentlich für sporadische Messeprojektionen, Liveprojektionen und ähnliches konzipiert sind. Weiß jemand mehr?
  7. Interessant. Warum ist die Lichtbestimmung bei Dups einfacher?
  8. Stimmt, magentacine. Der enorme Belichtungsaufwand, der früher beim Dreh von S/W-Filmen betrieben wurde, wäre heute aber auch aus ästhetischen Gründen unzeitgemäß. Ich denke da z. B. an die gleißend hellen S/W-Innenaufnahmen vieler Komödien der 30er und 40er Jahre. So etwas wäre heute eine unzeitgemäße Fotografie. Stimmt so nicht. Schwarzweiß-Negativfilm ist nicht teurer, sondern im Gegenteil billiger, auch Bearbeitung und Kopien sind bei keinem mir bekannten Kopierwerk mit mehr Kosten verbunden. Es gibt auch für Massenkopierung keinen Grund, warum s/w-Positiv teurer sein sollte als Farbpositivfilm. Hm, ich dachte, das Preisgefüge hätte sich schon lange zuungunsten des S/W-Films entwickelt. Hat mal jemand Preislisten für Rohfilm Farbe und S/W zur Hand? Könnte man dann mal vergleichen.
  9. Gerhard, die Dinge müssen auch wirtschaftlich vertretbar bleiben. Heutzutage in S/W zu drehen plus echte S/W-Kopien ist zwar großartig, aber letztlich nur einer löblichen Leidenschaft des Regisseurs oder der Produktion zu verdanken. Für echtes S/W kommt (statt S/W auf Farbmaterial) nicht ein einziger Gast mehr in die Kinos. Falls aber doch, dürfte sich das im Promillebereich bewegen. Ist also keine Sache, die das Publikum verlangen würde. Von daher würde ich den Ausdruck "akzeptabel" für S/W auf Farbmaterial nicht gering werten. S/W im Kino hat heutzutage sowieso bei Teilen des (Erstaufführungs-) Publikums gewisse Akzeptanzprobleme, das ist nun mal so, auch wenn es schade ist. Kommt ja gelegentlich vor, dass bei S/W plötzlich Leute aus dem Saal laufen "Heda, die Farbe ist weg!". Erinnere mich an gleich mehrere Gäste bei "Ed Wood", die den Vorführer auffordern ließen, doch endlich die Farbe einzuschalten. Als sie begriffen, dass der Film S/W ist, waren sie schwer enttäuscht. Leider kann man ein paar hundert 35mm-S/W-Kopien nicht per Handabzug im privaten Labor herstellen...
  10. Na gut, aber heutzutage in S/W zu drehen plus echte S/W-Kopien ist doch einiges teurer als Farbe. Kann auch nicht mehr jeder. Sind mittlerweile quasi Apothekenpreise, da sonst kaum noch verlangt. Gehört dann schon einiges an Traute zu, das zu wagen. Genau der gleiche Effekt wie heutzutage in der Amateurfotografie. Schon 13x18 S/W-Handabzüge machen einen arm. Und wenn ein echter S/W-Kinofilm floppt, schmerzen die zusätzlichen S/W-Ausgaben dann doppelt. Gibt auch, wie bereits erwähnt, akzeptable Beispiele von S/W auf Farbmaterial. "Wie ein wilder Stier" von Scorsese fällt mir da spontan ein.
  11. Max, gibs auf, hat keinen Zweck. Sobald Stefan2 "Dolby" hört, hakt es bei ihm aus. Hatten wir hier doch schon so oft. Die CP50 ist natürlich auch kein "1978er Substandard", wie Stefan2 schreibt, sondern war ab 1976 etliche Jahre DER Vierkanal-Lichttonstandard in den damaligen Kinos. Aber das ist ja alles bekannt. Ja, davon hängt alles ab. Wenn man das wüsste, könnte man mehr sagen.
  12. Alle Kinoton-Studioprojektoren (für Mischung, Mustervorführungen, Lichtbestimmung, Prüf- und Qualitätskontrolle etc.) werden seit geraumer Zeit nur noch mit Schrittmotoren ausgeliefert: FP 30 E-S FP 30 E-Q FP 30 EC II. Malteserkreuz würden diese Kunden bei neu angeschafften Projektoren wohl nicht mehr akzeptieren. Witzigerweise wird der Qualitätsprüf-Projektor FP 30 E-Q auch mit Feuerschutztrommeln ausgeliefert, wohl für Filmarchive: http://www.kinoton.de/Prospekte/FP3038EQ_d.pdf Brillo
  13. Diese Sache sprengt doch sowieso die technischen Möglichkeiten von Schülern. Ein verbastelter CP50 erfordert einen ausgewiesenen Fachmann mit der nötige Ausrüstung, und dafür gibts kein Geld, ist die Sache also erledigt. Da hilft auch keine Ferndiagnose. SR-Kopien über Dolby A zu fahren ist sowieso nicht der Hit. Wurde zwar früher jahrelang in unzähligen Dolby-A-Kinos so gefahren, die noch nicht auf SR aufgerüstet hatten, aber bei heutigen Hörgewohnheiten dürfte das allzu gewöhnungsbedürftig klingen. Aber die haben einen Beamer, also was solls. DVD rein und gut ist. Vielleicht mal bei Amazon unter "DVD" schauen? :idea:
  14. Die Schalttafel ist ja wie eine Reise in die Vergangenheit. Habe ich damals auch bedient, und jetzt fällt mir auch wieder ein, was für ein grenzenloser Ärger diese Wahl zwischen "no surround" und "with surround" war. Auf den Kopien stand meistens nix und die Dispos anrufen war völlig sinnlos. Daher hätte man eigentlich Probevorführung machen müssen. Das hätte aber dauern können, denn das erste Surroundereignis (wenn Surround da war) konnte ganz schön auf sich warten lassen. Aus Zeitgründen war aber sowieso fast nie Probevorführung möglich, also wurde zumindest für die erste Vorführung grundsätzlich "with surround" reingehauen. Dann hat man da ein paar Mal reingehört, um rauszukriegen, ob das stimmte. Na ja, man war jung und brauchte das Geld... Brillo
  15. Hochinteressant, RalphLPZ. Danke für die Info, das alles klingt plausibel. Werde mich beim nächsten losen Wickel per Lupe an den Vergleich machen. Die Erklärung von TK-Chris habe ich sowieso keine Sekunde geglaubt (Adhäsionskräfte, Positivprozess "zu schnell" gefahren, Zwischenwässerungen zu kurz.) Wäre schön, wenn auch andere mal mit Lupe oder Mikroskop der Sache auf den Grund gehen könnten und dann hier berichten. Brillo
  16. Ja, du hast recht, die Begrenzung auf Zweikanal-Austrahlung gilt natürlich nur für terrestrisches Fernsehen. Das terrestrisches Fernsehen wird ja bald endgültig (da wo es das noch gibt) abgeschaltet, 2008 oder so, weiß ich nicht genau. Mister Sturges, sie unverbesserlicher Besserwisser, südlich von Hannover fängt für mich das Ausland an, daher wußte ich nichts von diesem komischen Turm-Palast in diesem obskuren Ort namens Frankfurt. Immerhin fehlen da auch noch 500 Plätze zum Grindel. Frankfurt, Frankfurt, ist das nicht diese Stadt mit den Hochhäusern und dem ganz viel Multikulti? :lol:
  17. Na ja, das sind alles mehrsprachige Länder, haben also ganz andere Voraussetzungen. Wer zwei- oder sogar dreisprachig aufwächst, der hat übrigens tatsächlich bessere neuronale Voraussetzungen, um später eine weitere Sprache zu lernen. Die Ausstrahlung von Zweikanalton Synchro/OV ist aus verschiedenen Gründen oft unmöglich. 1. Der Sender hat zwar die Rechte für den Film gekauft, spart sich aber die Rechte für den OV-Ton. Senderechte für OV-Ton sind nicht billig, ist also eine Frage der Abwägung, ob man mit diesen Gebührengeldern nicht etwas Besseres machen kann. 2. Die Senderechte für den OV-Ton stehen nicht zum Verkauf, aus welchen Gründen auch immer. Man bekommt sie nicht, nix zu machen. Etwas Ähnliches gab es, als RTL damals "Magnum" zur deutschen Zweitauswertung gekauft hat, aber die ARD sich weigerte, die Synchro zu verkaufen. RTL musste daraufhin sehr teuer die komplette Serie neu synchronisieren. 3. Der OV-Ton passt von der Länge her nicht zur deutschen Sendeversion, ist dann also unbrauchbar und kann nicht verwendet werden. Technische Gründe gibts auch: Wenn man eine Stereo-Synchro hat, dann überlegt man es sich dreimal, ob man die in Mono senden soll, um den dann freien Kanal mit einem Mono-OV-Ton zu belegen. Na gut, aber was ist ein "authentischer Film"? Offen gesagt, ich weiß es nicht. Filme waren und sind immer schon massiven Veränderungen für ihre Auswertungsarten unterworfen worden. Das gehört einfach dazu. Ein Film ist nun mal keine Marmorstatur, die irgendwann endgültig fertig ist und dann nicht wieder angetastet wird. In den meisten Ländern gibt`s eine Art FSK, die Filme werden also in den jeweiligen Ländern geschnitten, um irgendeine Alterseinstufung zu bekommen. Sind die deswegen weniger authentisch? Ich finde nicht, denn die werden ja im Auftrag des Rechteinhabers geschnitten. Kann ein Rechteinhaber aus seinem "authentischen Produkt" ein "unauthentisches" machen? Wie soll denn das gehen? Und auch die schlechteste und verfälschenste Synchronisation muss vom Rechteinhaber abgesegnet werden, bevor sie in die Kinos gelangt. Klar kann man sich darüber ärgern (ich oft auch), aber diese Veränderungen im Bild und Ton gehören nun mal zur Auswertung. Hitchcock, der im Stummfilm angefangen hat, hat mal erzählt, dass man einen Stummfilm allein mit geänderten Zwischentiteln völlig verändern konnte. Aus einem schlechten Stummfilmdrama konnte man so eine brauchbare Stummfilmkomödie machen, allein mit Änderung der Zwischentitel. Hitchcock fand das völlig normal. Mister Sturges, stimmt, vor ein paar Jahren fingen die im Grindel an, fast ausschließlich OV zu zeigen. Klingt erfreulich, war aber meiner Meinung nach der reine Wahnsinn. Das Grindel hat sechs Säle mit insgesamt ca. 1800 Plätzen. Ich habe noch nie von einem so großen Kinocenter gehört, das nur OV spielt. Wie das lohnen soll, weiß nur die UFA. Mittlerweile spielen die wieder gemischt OV/Synchro. Brillo
  18. Und ich dachte, das Bürschlein wäre gesperrt, weil es hier tagelang so sachlich und trollfrei zuging... Na ja, ist halt wieder schnell-scrollen angesagt.
  19. Huch, offenbar stimmt diese dubiose Forumsregel, das man in jedem längeren Threat irgendwann zu Hitler kommt... Spaß beiseite, Magentacine, was du da schreibst, ist unhaltbar. Das damalige Publikum konnte in der überwältigenden Mehrheit keine Fremdsprache, was sollte es da mit Originalversionen anfangen? Der vorherige Stummfilm war absolut international, der Tonfilm konnte das damals nur mit Synchronfassungen erreichen, und, bei der Gelegenheit, zum großen Teil ist das heute nicht anders. Welche Chance hat wohl der aktuelle deutsche Film im Ausland ohne Synchro? Null Komma Null Chance. Oder wollen wir Amis und Franzosen zwingen, vorher deutsch zu lernen? Weder heute noch damals werden Synchronfassungen freiwillig angefertigt, warum sollte man auch? Man macht es, wenn der Markt es erfordert bzw. das Publikum es wünscht. Ende der 40er Jahre fingen die Alliierten in der Tat an, Synchronfassungen zu fördern, aber aus einem anderen, ganz einfachen Grund: Das deutsche Publikum mied fremdsprachige Originalversionen, egal ob mit Untertiteln oder ohne, genauso wie mehrheitlich heutzutage. Das nennt man Neigung. Diese Neigung musste nicht von dunklen Mächten produziert werden, die war seit Anfang des Tonfilms ganz von alleine da. Weil die Alliierten keine Lust verspürten, aus den Kinos Zwangs-Sprachschulen zu machen (wie hier offenbar manche wünschen), kurbelten sie die Förderung von Synchronfassungen an. Damit war dann auch kein anderer Zustand erreicht als bis 1933, denn auch schon damals mied das deutsche Publikum (wie auch das französische, italienische, spanische, amerikanische usw.) fremdsprachige Originalfassungen. Magentacine, es scheint dir schwer zu fallen, im Publikum ein Ding zu sehen, das eigene Wünsche und Vorlieben hat. Das blöde Kinopublikum, bereitwillig von dunklen Mächten konditioniert, hm? Das dumme Tier Publikum braucht halt immer jemanden Klugen, der ihm sagt, was gut ist und was nicht, nicht wahr? Ich dagegen gehe davon aus, dass das westdeutsche Kinopublikum nach 45 und das ostdeutsche Kinopublikum nach 89 lieber seinen Vorlieben gefolgt ist, weil es das so wollte und weil es das vorher nicht oder nicht ausreichend konnte. Und es hatte die Schnauze voll von Leuten, die ihm sagen wollten, was gut für es ist und was nicht. Das heißt natürlich nicht, das man es nicht immer wieder versuchte, aber viel kam dabei nie rum. Nichts ist so wenig steuerbar wie Kinopublikum, und das ist erfreulich. Und wenn das heutige deutsche Kinopublikum Synchronisationen ausschließlich im altchinesischen Ming-Dialekt wünscht, dann bekommt es das auch, aus dem einfachen Grund, weil es dafür zahlt, sonst findet nämlich kein Kino statt und die meisten Vorführer dürfen sich dann nach einem anderen Job umsehen. Brillo
  20. Mit Osteuropa, vor allem den publikumsstarken Länder Polen und Russland, verhält es sich so, das dort zwar Publikum reichlich da ist, aber aufgrund der (im Vergleich zum Westen) sehr geringen Konsumenten-Kaufkraft der Kino-Eintritt relativ billig sein muss. Auch die dortige spätere TV-Auswertung ist daher kommerziell weniger lukrativ (in Relation) als im Westen. Auf Deutsch: Da steckt nicht so viel drin für die Verleiher/Rechteinhaber, jedenfalls nicht genug, um regelmäßig Synchros zu rechtfertigen. Wenn ich mich recht erinnere (keine Gewähr), ist z. B. Tschechien da eine Ausnahme, weil die recht fleißig in Tschechisch synchronisieren. Liegt vielleicht an ihrer traditionell starken Filmindustrie, jedenfalls was davon nach den Ostblockzeiten noch übrig ist. Man darf nicht vergessen, dass ein großer Teil aller verliehenen Filme ihre Kosten nicht einspielen, das gilt natürlich auch im Westen. Und da tuen teure Synchros richtig weh, wenn Filme sich danach wieder mal als kommerzielle Flops erwiesen. Bedarf gäbe es aber in Polen oder Russland schon, denn die Englischkenntnisse dort sind im Vergleich zum Westen noch gering. Ja, nicht alle Einwohner dort sind 20 Jahre alt und belegen einen Kurs in Wirtschaftsenglisch... Brillo
  21. Beim Vergleich mit solchen "synchronfreien" Ländern wird Ursache und Wirkung verwechselt. In bevölkerungsschwachen und damit publikumsschwachen Ländern wie Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland etc. lohnen Synchronisationen meist nicht, da ihre Kosten kaum eingespielt werden bzw. den Verleihgewinn empfindlich schmälern. Halbwegs qualitätsvolle Kinosynchronisationen kosten ab ca. 50.000 Euro aufwärts, bei Engagement von bekannten Sprechern leicht ein Mehrfaches. Tagesgagen von 5000 Euro sind bei bekannten/beliebten Sprechern möglich. So mögen es z. B. die deutschen Zuschauer nicht besonders, wenn nach langen Jahren Schauspieler wie de Niro, Redford, Clooney etc. plötzlich mit "fremden" Synchronstimmen auftauchen. Das gibt den Stamm-Sprechern einigen Honorar-Verhandlungsspielraum... Diese hohen Synchron-Kosten sind über die Jahre gerechnet nur in publikumsstarken Ländern abzufangen. In Ländern wie z. B. Holland oder Dänemark sind daher Synchronisationen regelmäßig nicht besonders lohnend, da zu wenig Publikum. Das war vor 60 Jahren genauso. In großen publikumsstarken (westlichen) Ländern wie Spanien, Frankreich, Italien sieht das aber ganz anders aus, daher haben diese Länder alle eine große Synchronindustrie. Der Verweis auf die "Original-Tradition" der kleinen Länder zieht also nicht besonders, da vorwiegend ökonomische Gründe für das Fehlen der dortigen Synchronisationen verantwortlich sind. Später konnte man dort aus der Not eine Tugend machen, da durch den Gewöhnungseffekt dort Synchronfassungen, selbst wenn sie ökonomisch machbar wären, kaum noch angenommen würden. Vielleicht wird der ökonomische Zusammenhang deutlicher, wenn man folgende Einwohnerzahl-Liste betrachtet. Weitgehend synchronfreie Länder: Norwegen: 4,5 Millionen Einwohner Finnland: 5,3 Millionen Einwohner Schweden: 9 Millionen Einwohner Dänemark: 5,5 Millionen Einwohner Holland: 16 Millionen Einwohner Länder, in denen viel synchronisiert wird: Frankreich: 60,5 Millionen Einwohner Italien: 59 Millionen Einwohner Deutschland: 82 Millionen Einwohner Brillo
  22. Ich darf daran erinnern, dass das deutsche Kinopublikum mehrheitlich Synchronfassungen erwartet. Das dürfen die auch, denn die blechen dafür. Ohne Synchronfassungen können 90 Prozent der Kinos dichtmachen, denn das Publikum wird dann fernbleiben, sogar sehr fern. Im Übrigen glänzt der Telepolisartikel nicht durch Kompetenz. Da wird zum Beispiel behauptet, heute würden die Synchronsprecher den Film vor der Synchronisation nicht vorher sehen können, um sich ein Bild über die Filmstimmung machen zu können. Großer Quark, Synchronsprecher haben auch früher den Film nicht vor der Synchronisation zur Gänze sehen können, denn dazu gibt es in der Regel keinen Grund. Die Stimmung des Films ist völlig unerheblich für eine gute Synchronarbeit, es kommt allein auf die Stimmung der jeweiligen Szene an. Und die Szenen bekommen die Synchronsprecher dann doch zu sehen, sonst gings ja nicht mit der Synchronisation... Brillo
  23. Sicherlich, ich glaube auch, dass der Blick auf die Kopienqualität von früher reichlich verzerrt ist. Die Filme, die von früher überlebt haben, waren ja gleichzeitig auch damals oft richtige Knaller, Großproduktionen, mit deren Kopien auch entsprechender Aufwand betrieben wurde. Die meisten der kleinen anspruchslosen Filme von damals mit körnigen oder matschigen Kopien sind ja im Laufe der Zeiten restlos untergegangen, daher drängen sie sich für einen Vergleich nicht auf. Sollten sie aber, sonst wird der Vergleich Heute/Damals schief. Sturges, das stimmt, der Mischbetrieb wird noch sehr lange dauern. Die Verleiher brauchen nicht nur die Kinos, sondern so viele Kinos wie möglich, sonst verdienen sie nix an ihren Filmen. Die können also keineswegs von heute auf morgen sagen: "Ab jetzt keine 35mm-Kopien mehr". Schon 20 oder 30 Prozent nicht digitalisierte Kinos würden die Verleiher dann in den Bankrott treiben, denn die Verleiher können auf die Umsätze dieser Kinos nicht verzichten. Ja, das dachte ich früher auch. Aber das hieße, dass die späteren volldigitalisierten Kinobetriebe ihre gering verdienenden Filmvorführer austauschen müssten gegen hoch verdienende Spezialisten, die Digitalprojektoren/Server schnell und kompetent reparieren können. Also zumindest in jedem Multiplex statt ständig anwesende Filmvorführer ständig anwesende richtige ausgebildete Kinotechniker à la Kinoton. Das ist unvorstellbar, weil unbezahlbar. Daher vermute ich, dass die Entwicklung später, wenn die Preise für die Digitaltechnik gesunken sein werden, in Richtung Reserveprojektion geht. Also in jedem BWR zwei vollautomatisierte digitale Projektionsanlagen. Und das wiederum wird in der Tat lange dauern, denn wann so ein Back-Up-System bezahlbar ist, ist heute nicht erkennbar. Das ist wahr. Mittlerweile gibt es ja schon Full-HD-Digitalkameras für den Heimkinobereich für wenig mehr als 1000 Euro. Mir scheint es zweifelhaft, dass irgendwann das Publikum da noch knisternde und matschige 35mm-Vorführungen akzeptieren wird. Und da hat halt die Kino-Digitaltechnik technische Perspektiven, die der 35mm-Film nie haben wird, weil die Kino-Digitaltechnik "nach oben offen" ist. Es gibt bei der Kino-Digitaltechnik bei der Ton- oder Bildqualität letztlich keine Qualitätsbarriere mehr, die nicht irgendwann überwunden werden kann. Wenn in vielleicht 10 oder 15 Jahren die letzten Kinos auf Digitalprojektor umrüsten werden, dann wird das doch nicht in 2K passieren! 2K wird dann wohl bereits eine veraltete Sache sein, 4K oder mehr werden dann vermutlich zumindest die Premierenkinos haben. Brillo
  24. Armer Teufel. Spaß beiseite, nicht der Teufel ist lachhaft, sondern die Ansicht von Leuten wie z. B. dem geschätzten C., ohne 35mm gebe es kein "richtiges" Kino mehr. Das ist lachhaft, und deshalb lacht man. Das Kino wird es noch geben, wenn 35mm längst einen Erinnerungsstatus ähnlich der alten Schellackplatte hat. In Wahrheit kann das Kino auf alles, wirklich alles verzichten, außer auf den Film und das Publikum. Alles andere ist temporär, wie die Geschichte des Kinos der letzten 100 Jahre zeigt. Brillo
  25. Ja Mister Sturges, jetzt fällts mir wieder ein, die DCP 30 wurde in einem alten Threat erwähnt. Sicherlich kam mehr Arbeit hinzu, weil Mischbetrieb. Sobald irgendwann einmal der Mischbetrieb aufhört (keine Auslieferung von 35mm-Kopien mehr), sieht die Sache ganz anders aus. Das betrifft ja nicht nur die Kinos, sondern auch die Kopierwerke. Klar, das ist kein Trost, trotzdem stimme ich TS-Eastrail zu, das es mit Ende des Mischbetriebs eng wird für die Tätigkeit der Filmvorführer. Das einzige, das mir im Moment einfiele, was einer vollständigen Automatisierung von Digitalvorführungen im Wege stände, wäre die Lautstärke abhängig von der Saalfüllung. Aber das scheint nicht gerade ein High-Tech-Problem zu sein. Zudem wird die Filmindustrie sicherlich alles unternehmen, um vollautomatische Vorführungen einfach und unkompliziert realisieren zu können. Könnte man jetzt auch drum herumreden, aber wem hilft das? Sicher, scheint alles noch lange hin und weit weg, aber eines Tages wird man bemerken, dass die Zeit wieder mal viel schneller voranging, als man vorher dachte. Brillo
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