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Sony-4K-Projektor: Dunkles 2D wegen 3D-Objektiv?


jkj

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Moin,

 

in diesem Artikel -- http://www.boston.com/ae/movies/articles/2011/05/22/misuse_of_3_d_digital_lens_leaves_2_d_movies_in_the_dark/?page=full -- ist die Rede von etlichen Kinos in den USA, in denen die 2D-Projektion viel zu dunkel ist (betroffen sind angeblich nur Sony-4K-Installationen). Laut Artikel lassen die Vorführer nämlich das 3D-Objektiv auch im 2D-Betrieb auf dem Projektor, weil ein Wechsel zu aufwendig und zeitintensiv ist.

 

Meines Wissens dauert der Objektivwechsel allerdings nur 10 Minuten.

 

Ist der Artikel also wirklich plausibel?

 

Viele Grüße,

jkj

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Haben wir hier schon ein paarmal diskutiert, allerdings weniger in Bezug auf Lichtverlust, sondern auf verringerte Auflösung respektive, dass man auf solchen Projektoren dann selbst bei 4k DCPs keine 4k Auflösung zu sehen kriegt. Unvermögen, Faulheit des Personals, fehlende Schulung/Logistik, Leitungsvorgaben...

 

Ich glaube allerdings nicht, dass die Vorsatzoptik per se für ein zu dunkles Bild verantwortlich ist - schließlich werden bei dieser Projektionsvariante ja weiterhin beide Bilder übereinander projiziert und der Lichtverlust durch die RealD Brillen fällt auch weg. Soo großartig wird der Lichtverlust also wohl kaum ausfallen, jedenfalls wenn das System nicht von vorneherein lichttechnisch viel zu knapp konzipiert ist.

 

Was allerdings möglich wäre ist, dass wider besseres Wissen zwar die 3D Optik vorgebaut bleibt, aber zusätzlich der Lampenstrom auf 'regulären 2D Betrieb' reduziert wird, um Stromkosten/Lampenverschleiss zu reduzieren.

 

Wenn die Voreinstellungen am Sony sowas durch 'normales' Bedienpersonal befördern, wirds natürlich schon etwas dunkel.

 

 

Der Oliver Pasch hat uns kürzlich bei einem Sony Event mal beim Objektiv-Wechsel am 320er zuschauen lassen - mit Erfahrung dauert das nicht länger als 5min.

 

Allerdings muss eben auch zu dem Zeitpunkt, zu dem die Optik gewechselt werden muss, ein Mitarbeiter mit dieser Erfahrung und dem nötigen Zugangslevel für die Maschine vor Ort sein.

 

Wenn ein Saal den ganzen Tag 3D spielt und dann eine Spätvorstellung in 2D gezeigt wird, kann man sich vorstellen, was passiert, in vielen Plexen wird da mit Sicherheit nicht mehr umgebaut.

 

Wie es aussieht, kann man aber wohl bei der RealD Vorsatzoptik auch die Polfilter alleine rausnehmen. Das ändert zwar nichts an der Geschichte mit der 4k Auflösung, aber reduziert immerhin den Lichtverlust.

 

http://www.film-tech.com/ubbpics/Sony4K.pdf

 

 

Unabhängig von diesem konkreten Problem - hier im Forum lesen wir ja dauernd Beiträge von Vorführern, die an ihren Maschinen nicht viel mehr können oder dürfen, als auf Start zu drücken. Während andere z.B. ziemlich stressfrei in den Linux Eingeweiden der Server rumwühlen, Formateinstellungen und 3D Settings tunen, etc. Gibt halt solche und solche. Auch an Sony Maschinen.

 

Schon schade, dass Sonys 4k Technik durch solche blöden Pragmatismen in Verruf gebracht wird.

 

 

- Carsten

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Danke für die Info. Interessanterweise steht in dem Warner-PDF "If possible, replace 3D lens with 2D lens". Scheint also tatsächlich -- für ungeschultes Personal -- nicht so einfach zu sein.

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Aber in Dt. werden 2D Filme ja vorwiegen noch 35mm gezeigt also in den meisten Plexen.

Aber nichts desto trotz kann ich mir vorstellen, das die großen Ketten es scheuen die Fortbildungskosten zuzahlen und es deswegen zu solchen Fehlern kommt.

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Allerdings sind Cinemaxx ja auch nicht die einzigen, die Sony verbaut haben.

 

 

Naja, deshalb habe ich ja auch "hauptsächlich" geschrieben. Ich weiß ansonsten nur von fünf weiteren 4K-Kinos (UCI in Hamburg, Atlantis in Mönchengladbach, Apollo-Cinemas in Gelsenkirchen, Neues Eden in Neunkirchen und Filmhaus in Türkheim).

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Naja, deshalb habe ich ja auch "hauptsächlich" geschrieben. Ich weiß ansonsten nur von fünf weiteren 4K-Kinos (UCI in Hamburg, Atlantis in Mönchengladbach, Apollo-Cinemas in Gelsenkirchen, Neues Eden in Neunkirchen und Filmhaus in Türkheim).

 

Kino Eggenfelden in Niederbayern auch noch... :-)

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Während der Installation werden verschiedene Formatpresets angelegt, wie auch sonst üblich.

 

In der Regel für die 4k / Flat Optik ein Scope (2.39) und ein Breitwand (1.85) preset, bei der 3D Optik zwei verschiedene Presets, nämlich 2.39 und 1.85 mit Polfiltern im WEg über die Doppeloptik und 2D Projektion ohne Polfilter über Doppeloptik.

 

Jedem dieser Presets wird eine Lampenleistung zugeordnet, welche die genormten und geforderten Helligkeiten erfüllt, z.B. 72 cd/m2 gemessen und abgespeichert, zusammen mit einer entsprechenden Farbkorrektur. Bei 2D über Doppeloptik mit anderen Werten, als bei 3D mit Filter und Brillen oder der 4k Optik.

 

Theoretisch kann, da das ganze Panel genutzt wird mit 4096 x 2160, bei 2D und 4K Optik ein größerer Gesamtlichtstrom erzielt werden, als bei der Real D XL Optik im Doppelbetrieb, die höhere optische Verluste zudem durch die Prismen mit sich bringt.

 

Da bei 2D die Polfilter ausgeschwenkt werden und die Brillen wegfallen kann nur im Falle verkehrter Speicherung der Stromwert zu gering sein, um das Bild dunkler erscheinen zu lassen, denn theoretisch muß er bei gleicher Einstellung höher sein.

 

Nur, es handelt sich hier um Software gesteuerte Einstellungen Mittels Tragbarem PC. Es ist relativ leicht, z.B. durch versehentlich vergessenes Speichern nach dem Ändern eines Formates tatsächlich einen falschen Luminanzwert im Projektor zu hinterlassen. Ähnlich wie auch eine fehlen "harte" Maskierung des Bildes. Dieses ist dann relativ einfach wieder zu ändern, wenn denn jemand sich der Sache annimmt.

Beim beschriebenen Fehlerbild gehe ich daher von Desinteresse der Betreiber aus. Sollte jedoch nicht der Normallfall sein.

Eigentlich sollte man die Formate nach der Installation noch einmal visuell überprüfen.

 

Der Wechsel der Optiken ist verdammt schnell gemacht, bei etwas Training in unter 5 Minuten. Allerdings habe ich auch eine gewisse Sympathie für jene, die sich aus Angst die Linsen herunterzuwerfen, wiegen schließlich über 16 kg, nicht trauen den Wechsel vorzunehmen. Nur sollte auch das nicht der Regelfall sein. Denn gerade das 4k Bild, selbst hochskaliert von 2k oder einer 1080p Quelle sieht verdammt gut aus. Aber auch das 2D Bild mit der Real D XL Optik braucht sich nicht zu verstecken. Das sind ganz hervorragende optische Systeme.

 

Richtig zu dunkel kann es eigentlich nur sein, wenn die Lampenleistung zu klein bemessen ist. Mit 20000 Lumen bei 2D ist bei 1.0er Bildwand bei ca 15 m Schluß, bei 1.8er Bildwand bei etwa 20 m Scope Breite.

Bedenkt man, dass 35mm Film maximal 14000 Lumen leistet, dürfte es zumindest in Bestandstheatern keine zu dunklen Wände geben.

Und eines ist m.W. alle D-Bio Anlagen gemeinsam: Die Lampenlebensdauer wird in Stunden unabhängig von der eingestellten Leistung angegeben, und entsprechend ein Wechsel nach der vorgegebenen Zeit gefordert. Mit Unterstrom für die Bildgröße spart man daher nur Strom. Wer aber eine kleinere Lampe kauft, wird mit längerer Garantiedauer bei etwas niedrigerem Kaufpreis belohnt, so daß der Incentive eher hier liegt, als im Absenken der Betriebsparameter.

 

 

Stefan

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Hi jkj,

 

Ich weiß ansonsten nur von fünf weiteren 4K-Kinos (UCI in Hamburg, Atlantis in Mönchengladbach, Apollo-Cinemas in Gelsenkirchen, Neues Eden in Neunkirchen und Filmhaus in Türkheim).

 

es sind inzwischen deutlich mehr! Ich werde morgen mal eine aktualisierte TDL anfordern und dann übermitteln, damit die Datenbank auf heise.de entsprechend upgedatet werden kann.

 

@Stefan2: Danke für die Details, das hat keiner besser drauf als Du, Hut ab! Ich hoffe die Eisbären waren letzte Woche in Grönland nett zu Dir? [Für die Nicht-Eingeweihten: auch Grönland hat jetzt ein 4K-Kino!]

 

Gute Nacht

 

Oliver

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*Danke, Oliver.

 

aber da gibt es ja noch viele Menschen mit noch mehr Wissen in Köln, Basingstoke, Europa und Japan, USA, ....ach überall.

 

Zumindest im Bereich der DCI 3D Installationen ist Real D XL mit SRX weltweit unangefochtener Marktführer, so weit ich weiß. Daher dürfte es, nicht nur im hohen Norden des ewigen Eises, den VSA, England ... auch in unserer Heimat noch wesentlich mehr Anlagen geben, als jene, die hier im thread genannt wurden.

Mir fällt noch Kühlungsborn an der Ostsee ein, und der Forumsteilnehmer svdo erwähnte in einem anderen thread, daß er eine Anlage im Würtenbergischen betreibt.

Aktuelle TDL Liste wäre mal interessant, nicht nur für mich.

 

Gerade an "schwer zugänglichen Orten", wie Grønland hat sich der SRX 320 bestens bewährt. An solchen Orten ist ein Technikereinsatz sehr teuer und schwierig, bedingt es lange Flugzeiten kombiniert mit nur wenigen Flügen pro Woche. Zuverlässigkeit ist da erstes Gebot, und das hat mir SRX 320 in diesen entfernten Gebieten immer geboten.

 

Gehört zwar nicht zum thread, aber da Du mich darauf ansprichst, Polarbären habe ich nicht zu Gesicht bekommen. Beim nächsten Besuch sicherlich. Ein paar Bilder mögen ja die Forumsteilnehmer vielleicht auch gerne sehen.

Grønland hat nur etwa 50 000 Einwohner, die auf der größten Insel der Welt leben, die zwar größer, als mach ein Kontinent ist, doch keinen eigenständigen Kontinent darstellt. Grønland ist selbstverwaltet, gehört aber politisch zum Dänischen Königreich, ist Bestandteil von Schengen, jedoch nicht mehr Mitglied der EU.

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Etwa 1/3 der Bevölkerung leben der Hauptstadt Nuuk. Zu dieser gehören im einige 10000 km2 großen Kommunalgebiet noch zwei weitere Einheiten mit Siedlungen und ca 308 Einwohnern.

 

Kino gibt es nur in 3 Städten, wobei Nuuk das größte Kino hat, eingebettet in das Katuaq Kulturhaus befindet sich der Kinosaal mit seinen 508 Plätzen in Parkett und Balcon. Der Balcon ist nur bei Teenagern in der letzten Reihe für die üblichen Sachen, nein nicht Film sehen, beliebt. Alle Anderen stören, wie überall, Sichtlinie, Reihenabstand und Tonqualität doch erheblich.

Kino gab es allerdings schon vor dem Bau des Kulturhauses vor 15 Jahren, in einem einfachen Holzgebäude mit weiß gestrichener Wand.

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Blick zur Wand, beim Umbau auf Kinobetrieb.

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Bisher wurde dort mit einer Kinoton FP 30D aus 2006 mit ST 200E Filmteller, Isco Ultra Star HD Plus Optik sowie CP 500 mit Cat 700 (beide aus der Vorgängerinst.) gemacht. Als Lautsprechersystem dient ein 3 Wege Apogee Soundsystem mit Apogee Surroundlautsprechern. (Die "geflogenen" Lautsprecher auf dem Bild gehören zu einem PA System des Saales.)

Einige Monate wird der Projektor noch bleiben, bis dann der D-Bio Apparat die Position bekommt. Filmspeditionskosten sind einfach zu hoch, bei 35 mm Film.

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Ich habe Sony SRX 320 mit Real D XLS und für den Ton Yamaha DME 24 Digitalmischer (96/24) nachgerüstet.

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Bild und Ton übertreffen vieles, was wir in unserem Land normalerweise so kennen. Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber es ist zutreffend. Volldigitale Signalverarbeitung, 3 Wege Systeme, ausreichend Leistungsreserven und mittlere Bildwandgröße mit größter Lampe gepaart ergeben beste Ergebnisse.

Die Kaufpreise der Hochleistungsbrenner sind erstaunlicherweise gar nicht so hoch, im Vergleich zu Standard Kinobrennern nicht unbedingt teurer. Insgesamt dürften die Betriebskosten durch Stromersparnis sogar geringer sein.

Auch der bei "Piraten" gebotene 3.4.1 Ton konnte somit sofort und ohne Probleme (die Verdrahtung und Endstufen waren Wand - Rückwand getrennt) mit implementiert werden, und wird automatisch per Showplaylist angewählt. Dolbyfreiheit bedeutete die beste Tonqualität aus Linear PCM.

 

Der letzte 35 mm Film "Kongens store tale" (The king's speech) zeigte deutlich auf, was Filmvorführung heute real bedeutet: Mangelnder Bildstand ohne Brillanz und Farbe, mangelnde Schärfe mit Sumpfton gepaart. Trotz neuester Objektive. Man bedenke, auch im Norden haben die Menschen 55" Flachschirme zu Hause.

 

Dagegen war "Piraterne 4" ein echtes Erlebnis: Kristallklares, farbiges, kontraststarkes und blendend helles 3D Bild ohne Geisterbilder, kristallklarer Ton von überragender Dynamik, der auf Referenz gespielt keine der sonst auch in diesem Haus üblichen Beschwerden über "zu laute" Wiedergabe brachte.

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Ohne die technische Perfektion, schon bei Verringerung der Leuchtdichte auf "kinoübliche" Werte, wurden die scriptmäßigen Schwächen und die klamaukhafte Handlung stark in den Vordergrund gedrängt. Ich mag gar nicht daran denken, welche Wirkung der Film in 2D 35 mm SRD 2 Wegetechnik böte. Ich würde enttäuscht nach kurzer Zeit abschalten.

 

Und noch überragender: 4k Material, einschl. "refurbished movies", also jener restaurierten klassischen Filme, die so aussehen, wie sie wohl kaum jemand kennt. Interessante Testclips. Dank an T.M.

 

Was den Betreibern auch noch sehr gut gefällt, obwohl bei Piraterne 4 nicht benötigt, ist die Funktion an beliebiger Stelle eine Pause zu programmieren, die dann sogar einen kleinen Pausenspot (oder ein weiteres Filmprogarmm aus einer "Sub-Playliste" oder vom DVI Rechner) spielt, und dabei automatisch alle Funktionen steuert. Um dann entweder auf Knopfdruck oder zeitgesteuert wieder mit dem Film nahtlos fortzufahren.

 

 

Grüße:

 

Stefan

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Hallo Stefan.

Bei so viel Lobgesängen dürfen ein paar Worte der Relativierung oder Gegenrede gestattet sein, oder?

1. Die Bildwand ist eindeutig und mit großem Rückstand zu klein gegenüber Möglichkeiten des Raumvolumens und objektiv ermittelten Parametern des menschlichen Gesichtsfeldes (das weit über den vorgegebenen Rahmen hinausweist: fast schon ein Letterbox-Bild, und es wundert mich, dass hier nicht 1.85 : 1 gewählt wurde, um wie in Berlin die die Bildhöhe zu steigern und an die native Panelgrösse der Projektorchips anzugleichen.

2. Die Akustik dürfte laut Geometrie der Schallabsorber wunderbar sein.

3. Die Kongresstheaterbestuhlung ist dieselbe wie in der berliner Kongresshalle: ungemütlich.

4. 14 Meter Bildbreite sakrosankt zu sprechen, um ein gegenwärtig auf dem Markt stehendes Projektionssystem zu rechtfertigen (das das Mass aller Dinge sei), ist nach meinem Verständnis der unbefriedigende Ansatz. So zwingt der 3D-Film zur Aufgabe des Panorama-Horizonts und zur Wiedereinführung des Letterbox- und fernsehtypischen Seherlebnisses.

Das ist sicher nicht in Deinem Sinne, wird aber auch nicht ausreichend kritisiert. Daher von "Marktführern" zu sprechen, ruft in mir keine Empfindung hervor. "Marktführung" heisst auch nicht "Vorreiter": niemand weiss dies besser als Du.

5. Was hast Du gegen die vorhanden FP30 Direktantrieb-Anlage? Lass sie bitte stehen! Und: macht Programm, liebe Grönländer, nicht aber Entsorgung und Marktbereinigung. Kleine und ältere Filme werden es Euch danken.

6. "Was Filmvorführung heute real bedeutet" sollte man aus wirklich täglichen Filmsichtungen und nicht nur aus den Negativbeispelen KINGS SPEACH und (übrigens auf Digitalseite) PIRATES OF THE CARIBBEAN 2011 ableiten. Lezterer sieht auch in hellster Projektion stumpf aus: ursächlich dem Red-One-Dreh anzulasten. CARIBBEAN dürfte derzeit in fast 90& aller DC-Kinos mit flauem 3D-Bild zu sehen sein. Allenfalls die neuen Barco-Beamer oder Dolbys Dualprojektion dürfte höhere Lichtleistungen auf den real großen Bildwänden der Republik ermöglichen. Oder sollte man diese Bildwände verkleinern, die Säle nach Imax-Manier zurückbauen?

Da ich gerade aus einer 35mm-Weltpremiere komme (deutsch-chinesische Koproduktion in der Kulturbrauerei auf 18 m Bildbreite, enormer Bildhöhe und voller 1.85 : 1 Wand nebst exzellenter Auflösung, Kontrast und tollem Bildstand, kann ich die positive Bewertung von CARRIBEAN nicht nachvollziehen.

7. Die 4k-Installationen sind dann überholt, wenn ein Durchbruch der Laserprojektion erreicht ist: die vermutlich dann einzige relevante kinotechnische Revolution seit 1926. Eure Euphorie kann ich nur schwer nachempfinden, vor allem, wenn eklatante Einschränkungen ständig schön geredet werden. Auch lässt sich 4k nicht mit 70mm vergleichen, wie von oceanics immer wieder insistierend nachgeschoben wird, und auch die Bauer-Filmpost argumentierte im Slang des Marketings, als Todd-A.O. gerade und mit Vorrang für mittelgrosse Theater empfohlen wurde. Hierin sehe ich klare Tatsachendrehungen, die sich jetzt bei den Sony-SXRD-Installationen zu wiederholen scheint, denn diese kenne ich ausnahmslos aus Sälen mit max. 14 Meter Bildbreite - während in den grösseren Sälen die kontrastschwächere Variante von Christie und NEC Einzug hielt.

Von Einheitlichkeit der Postproduktionstandards also keine Spur. Oder?

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Hallo Cinerama,

 

wenn ich in einem staatlich geförderten Filmmuseum arbeite, kann ich sicherlich alle Filme spielen, die ich persönlich für angemessene Filmkunst und hystorisch bedeutend erachte. Wenn ich darüber hinaus über genügend Geld verfüge, einen sich selbst tragenden Club betreibe, funktioniert das auch noch.

 

Im täglichen Filmbetrieb sind die Betreiber aber in aller Regel vom Zuschauerbesuch finanziell abhängig. Da bestimmt der Markt das Programm, die Einnahmen und letztendlich meinen Arbeitsplatz.

Wie die Filmkultur auf Island aussieht, will ich mir nicht anmaßen. Das wissen die Kinobetreiber vor Ort besser.

 

Sich permanent aber gegen neue Techniken zu stellen und die deutlich sichtbaren Fehler einer veralteten Kinotechnik unkritisch und permanent hochzujubeln, kann es ja wohl auch nicht sein.

 

Die Entwicklung (und das weiß niemand besser als du selbst) geht nun mal in Richtung Digitalisierung von der Aufnahme, Postproduktion, Wiedergabe/Projektion.

Dass sich am Anfang viele Kinobetreiber (mangels verfügbarer Alternativen) auf 2K-Projektoren gestürzt haben, konnte ich schon damals nur schwer nachvollziehen. Allein die mangelhafte Auflösung hab ich schon damals kritisiert und bin auf taube Ohren gestoßen. "Screendoor? - Fliegengitter? - Ne, seh ich hier nicht!" waren die üblichen Sprüche.

Aber dieselben Personen haben auch unscharfe Bilder, mit schlechtem Bildstand und mangelhafter Durchzeichnung der 35mm Filme nicht gesehen.

Heute wird von einem bevorstehendem Upgradewahn gesprochen. Viele Betreiber werden/müssen auf Projektoren mit höherer Auflösung umrüsten, um den Marktanvorderungen gerecht zu werden. Selbst 4K sehe ich im Kino als grenzwertig an. 8K wäre IMO der Köngsweg, um den 35mm Film im Kino abzulösen.

 

Ich bin ganz bei dir. Wenn die Industrie die Möglichkeiten des Films ausschöpfen würde, würden wir uns hier über ganz andere Themen unterhalten. Doch das ist nicht der Fall. Das zeigen viele unzufriedene Kinobesucher, die sich regelmäßig über eine miese Bild- und Tonqualität beschweren.

Diese Beschwerden haben nach Einführung der Sony 4K-Projektoren deutlich abgenommen.

 

Besorgniserregend empfinde ich vielmehr die Kontrolle, die viele Verleiher über die Kinobetreiber erlangen wollen durch die Digitalisierung. Die Schlüsselgeschichte wird da erst der Anfang sein. Problematisch wird es, wenn das Gesamtprogramm vom Verleiher, bestimmt und gestartet wird und der Kinobetreiber seine Unabhängigkeit in der Programmgestaltung sowie der Wahl des zu bespielenden Saales bevormundet wird, in dem der Film laufen soll, um wirtschaftlich zu sein.

Diesbezüglich müssen alle Kinobeteiber aufpassen, dass sie sich nicht zum Sklaven der Technik/Verleiher machen lassen.

 

Dass die Digitalisierung viele Arbeitsplätze im laufendem Kinobetrieb kosten wird, ist leider eine Tatsache, der sich kaum jemand verschließen kann. Auf der anderen Seite entstehen durch diese Technik aber auch neue Arbeitsplätze, Berufszweige.

Den Vorführer, der neben seinen Maschinen sitzt und auf den Aktwechsel nach 600 Metern wartet, gibt es in den allermeisten Fällen doch schon lange nicht mehr.

Das Aufgabenfeld des Vorführers wird sich erweitern. Er muss nicht zwangsläufig an der Theke Popcorn verkaufen. Aufgrund seines technischen Verständnisses gibt es viele andere Bereiche innerhalb des Kinos, denen er sich zukünftig noch zuwenden kann. Das müssen viele Theaterleiter aber erst noch erkennen!

 

So wie sich das 35mm Filmmaterial im Laufe der Jahrzehnte kontinuierlich verbessert hat, wird sich auch die digitale Filmtechnik in den nächsten Jahren verbessern - und irgendwann werden auch die DCI-Projektoreinheiten im Kinomuseum stehen und von nachfolgenden Generationen mit großen Augen und offenen Mündern betrachtet werden...

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Interessante Einlassungen zum Thema, die durchaus noch Auslegungspotential bergen.

Einige Fragen die ich anschnitt bezogen sich dennoch nicht auf das Ganze, sonderen deren Teile. Exemplifiziert anhand der historisch gewachsenen Sehgewohnheiten und Bildgrössen dachte ich mir, von einem Rückschritt in den Parametern Leuchtdichte, Bildgröße, Betrachtungswinkel, Saalgrösse, Bildwandgeometrie und Rahmung, Krümmung und Breite, Höhe und Bildtiefe ausgehen zu müssen.

Nicht pauschal an jedem existenen Beispiel festzumachen, aber doch an den meisten.

Die mir (und auch Stefan bekannten), noch vor wenigen Jahren gepflegten Sehmaschinen des Panoramakinos finden keinen Niederschlag in mittlerweile 11 Jahren digitalem Roll-out. Die Regression zur Bildwand mit der A.R. 1.85 : 1 beweist den Stellenwert einer arteigenen Kinokonstruktion. Er wurde und wird unterhöhlt durch die HFTV-kompatiblen Systeme - zu denen dank Live-Content-Verwertung und Panelabmessungen (1.89 : 1) auch die hochgelobten Sony- oder sonstigen Bildwerfer gehören.

 

Wenn sich jedoch die Maxima in der Auflösung und im Kontrast nicht wie in früheren Dekaden an einer Breitleinwand (breiter als 2 : 0) orientiert, ebenfalls auch an existenten, richtungsweisenden Größen der Filmtheater mit übergrossen Bildwänden und diese sogar geschlossen oder zurückgebaut werden, dann muß leider auch ein Rückschritt in der Wahrnehmung kinematographische Bilder eingeräumt werden. Der durch diese DCI-Installationen auf Jahre und Jahrzehnte hin zementiert wird.

Das zu akzeptieren fällt schwer, gerade in gutem Wissen, Besseres zu kennen.

Problem der 35mm-Serienkopierung sollen hierbei allerdings nicht verniedlicht werden: ich darf die Unterstellung, "Fehler einer veralteten Technik unkritisch hochzujubeln" hiermit in der gebotenen Höflichkeit zurückweisen?

Eben so steht unter den von Dir selbst freimütig zur Debatte gestellten "Begleiterscheinungen" (oder Collateral-Schäden?) klar im Raum, dass die Strategie offenbar in die "klemmende" Richtung läuft und auch kaum Gegentendenzen auszumachen sind.

 

Eine ähnliche, kritisierenswerte Entwicklung erlebten wir mit der Marktdurchdringung der Multiplexe. Mit einigen Modernisierungen, Effizienzen und geniessbaren Neuerungen - eben so aber mit Verwüstungen auf der anderen Seite.

Allein von normalen Vorgängen des technischen Fortschritts und der Evolution zu sprechen und sie zu affirmieren, würde ich als Verblendung kritisieren wollen. Um solche Segnungen populär zu machen, investieren bestimmte Konzerne natürlich Unsummen in die PR. ;-)

 

und irgendwann werden auch die DCI-Projektoreinheiten im Kinomuseum stehen und von nachfolgenden Generationen mit großen Augen und offenen Mündern betrachtet werden...

Das meine ich seit Jahren. Unabhängig von Sympathien für die Art des Filmträgers (photochemisch / bit-technisch) erscheint das Konstrukt von DCI sehr löchrig und wenig zukunftssicher zu sein.

Da müßte, um für die Laserprojektion als panelunabhängige Projektionsart mit optimalen Adaptionen an geometrische Unebenheiten beliebiger Projektionsflächen und Körper zu sprechen, ein anderer Weg eingeschlagen werden. Setzt er sich der Erwartung nach durch, ist das DCI-Konstrukt wie auch die Verwertung über Panelsysteme (DLP, SXRD u.a.) am Ende der Entwicklung angelangt. Soweit meine These.

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Die Bildwand ist eindeutig und mit großem Rückstand zu klein gegenüber Möglichkeiten des Raumvolumens und objektiv ermittelten Parametern des menschlichen Gesichtsfeldes

 

Hallo Stefan2,

 

sehe ich das richtig?

Das Kino in Grönland verfügt über 13 Sitzreihen und ist (mal grob geschätzt) etwa 18 Meter lang, wenn ich die Proportionen der Weitwinkelaufnahme richtig deute.

Die Leinwand dürfte danach so 10 bis 12 Meter breit sein.

 

Sollte die Schätzung stimmen, wird die Bildwand für die Raumgröße nicht unterdimensioniert sein und die erzielbare Leuchtdichte den entsprechenden Normen genügen...

 

Kannst du darauf mal näher eingehen?

 

Viele Dank

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