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Digital ist das ende des kinos


analogfilm

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Es gibt ne Menge alte Handwerker, die berechtigterweise mit Trauer den Niedergang ihrer Handwerkskunst betrachten. Aber so zu tun als ließe sich eine jahrtausende alte Geschichte von Fortentwicklung, Ablösung und Neuentwicklung, Revolution, der Technik mal eben in der Filmtechnik ausser Kraft setzen, das ist doch nun wirklich albern.

Ist es nicht albern, Filmtechnik und Computerwesen zu vermischen und darunter zu setzen: Film - da knistert's?

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Wo habe ICH denn Computertechnik und Filmtechnik 'vermischt'? Mal abgesehen davon, dass ich damit kein Problem hätte, und es schon seit Jahren gängige Praxis ist.

 

 

Aber sag mal, wenn Du Filmtechnik und Computer nicht vermischen willst - wie und warum nimmst Du dann an diesem Forum teil, und warum hältst Du dich überhaupt im Unterforum 'Digitale Projektion' auf?

 

Glaubst Du, bei Kodak arbeitet man mit dem Rechenschieber?

 

- Carsten

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Der User Cinerama setzt sich ja bekanntermaßen sehr für den Erhalt der Filmbandprojektion ein. Aus nostalgischer Sicht finde ich das großartig. Ich befürchte nämlich auch, dass es in wenigen Jahren (ähnlich 70mm) kaum noch funktionierende 35mm-Tonfilmwiedergabesysteme in den Kinos geben wird. Das finde ich schade und verstehe daher die Besorgnis von User Cinerama.

 

Auf der anderen Seite nutzt der User Cinerama das Digitale Medium auch hier im Forum mehr als viele andere. Richtig gelesen! Ich habe schon erlebt, dass er auf Events seine Digitalknipse herausgezogen hat, um eindrucksvolle Bilder zu erstellen. Dann werden diese digitalen Daten hier im Forum eingestellt, ebenso digital abgefilmte Ausschnitte aus einem 70mm-Film, um die Qualität des Filmbandes zu demonstrieren.

Warum nutzt User Cinerama denn nicht eine alte Kleinbildkamera mit Rollfilm? - Der Vorteil soll doch so groß sein im Vergleich zur digitalen Aufnahme.

 

Ganz einfach, weil es praktisch ist und jede Menge Vorteile mit sich bringt, nicht auf Film zu fotografieren oder zu filmen. Das hat Cinerama erkannt und nutzt diese Technik für sich sowohl beruflich(!) als auch privat.

Dass es nun aber genau diese User sind, die im Kino "Mord und Zederer" brüllen, weil die Digitalisierung in wenigen Jahren abgeschlossen ist, empfinde ich schon fast als Heuchelei.

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@carstenk:

Du hast es vortrefflich beschrieben.

Die Entwicklung geht weiter. Einige User hier nutzen die Digitaltechnik beruflich und privat.

Nun zieht die Digitalisierung auch ins Kino ein (oder ist vielmehr bald nahezu vollumfänglich abgeschlossen).

 

Vom ENDE DES KINOS AUFGRUND DER DIGITALISIERUNG sehe ich nichts. Im Gegenteil. Durch die Modernisierung erfahren viele Zuschauer vielfach sogar eine deutlich bessere Bild- und Tonqualität.

 

... und das empfinde ich letztendlich sogar zuträglich für das KINO!

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Der User Cinerama setzt sich ja bekanntermaßen sehr für den Erhalt der Filmbandprojektion ein. [...]

Dass es nun aber genau diese User sind, die im Kino "Mord und Zederer" brüllen, weil die Digitalisierung in wenigen Jahren abgeschlossen ist, empfinde ich schon fast als Heuchelei.

Nun mal vorsichtig, junger Herr!

Es ist hier ja sehr schwierig nur vermittelbar und richtigzustellen, dass das Schicksal der Welt nicht allein von rotierenden Zahnrädern oder kippenden Spiegeln abhängt.

Ich bemühe mich seit Jahren um eine sozialökonomische Hinterfragung jedweden Fortschritts (auch den der ersten Filmvorführungen um 1895 oder der Einführung des Radios)

Aktuell geht es um die tektonischen Verschiebungen in der Distribution, die zu erwarten sind. Und um Auswirkungen auf das Produktions- und Vermarktungsverständnis, verknüpft mit der Sinnfrage für flächendeckende oder exklusive Filmtheaterauswertung.

Daher sehe ich Unterschiede in den Interessengelagen und Absichten zwischen der Standardisierung des (35mm-)Films und der Standardisierung eines DCI-Konzeptes.

 

Immer wieder hier die geschichtliche Äquivalenz beider Standards anzuführen (als handelte sich lediglich um eine technische Modernisierung wie es sie schon immer gab), halte ich für sehr unzureichend.

Das Nachsagen des "Erhalts einer Filmbandprojektion" (als Selbstzweck?), wie er mir plump unterstellt wird, lenkt m.E. von der Unwilligkeit hier ab, den Blick "über den Tellerrand einer BWR-Installation" hinauszurichten.

 

***

 

Nachdem die These "Ende des Kinos durch Digitalisierung" von einem Forumskollegen erhoben wurde, ist zu prüfen, inwiefern damit viel weitreichendere Auswirkungen gemeint sind, als die die profane und für das Publikum nur selten bemerkbare Installation eines DCI-Bildwerfers sie anzustossen vermag.

 

***

 

Dass ich hier mit digitalen Medien arbeiten muss, ergibt sich aus Zwängen der Verunmöglichung anderer Informationsmittel. Ein öffentliches Symposium "Filmvorführerkongress Paris 2012" ist bekanntlich leider nicht anberaumt worden, zumal ich persönliche Begegnungen mehr schätze als virtuelle Rangeleien, die über das Maskentheater der Internet-Avatare und Nicknames verlaufen. Dabei kommt regelmässig der Rest an Respekt unter die Räder.

Das Engagement in den Threads "35mm-Termine" so wie "70mm-Termine" betreibe ich trotzalledem gerne, denn man könnte es sich doch leicht machen, und einen Thread "Blu ray Neuerscheinungen" hier aufmachen. Wie patent diese Besprechungen dann geführt werden, lässt sich bereits in anderen Foren ablesen.

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Es ist hier ja sehr schwierig nur vermittelbar und richtigzustellen, dass das Schicksal der Welt nicht allein von rotierenden Zahnrädern oder kippenden Spiegeln abhängt.

Das sehe ich auch so. Eine Aussage, dass das Schicksal der Welt vom 35mm Filmprojektor abhängt, konnte ich aber in diesem Forum bislang noch nicht lesen.

 

Ich bemühe mich seit Jahren um eine sozialökonomische Hinterfragung jedweden Fortschritts (auch den der ersten Filmvorführungen um 1895 oder der Einführung des Radios)

Das weiß ich. Dein Fachwissen in vielen Bereichen finde ich sehr bereichernd - und Dinge zu hinterfragen, ist ebenfalls lobenswert.

 

Daher sehe ich Unterschiede in den Interessengelagen und Absichten zwischen der Standardisierung des (35mm-)Films und der Standardisierung eines DCI-Konzeptes.

Dass es hier im Forum verschiedene (gewerbliche) Interessen gibt, sehe ich durchaus auch so.

 

Immer wieder hier die geschichtliche Äquivalenz beider Standards anzuführen (als handelte sich lediglich um eine technische Modernisierung wie es sie schon immer gab), halte ich für sehr unzureichend.

Diese Meinung will dir ja auch niemand absprechen. Ich habe aber eine andere Meinung diesbezüglich als du. Ich empfinde den Wechsel von Stummfilm zum Tonfilm und vom Schwarz/Weißfilm zum Farbfilm und vom Bildformat "Flat" auf/zu "Cinemascope" sehr viel größer als den Wechsel des Trägermaterials vom Filmband zur Festplatte. Der Grund ist ganz einfach, der Zuschauer sieht viel weniger vom Wechsel Film auf "Digial" als damals bei Einführung von Farb- und Tonfilm, wie du ja selbst schon geschrieben hast. Allerdings sehen viele Zuschauer durchaus die bessere Bildqualität in ihren Kinos, nachdem der "Filmbandprojektor" gegen einen Digitalprojektor ausgetauscht worden ist.

Die Gründe dafür sind hier im Forum zur Genüge nachzulesen.

 

Das Nachsagen des "Erhalts einer Filmbandprojektion" (als Selbstzweck?), wie er mir plump unterstellt wird, lenkt m.E. von der Unwilligkeit hier ab, den Blick "über den Tellerrand einer BWR-Installation" hinauszurichten.

Soweit muss ich gar nicht über den Tellerand schauen, um die Dinge zu sehen, die auf die Kinos zukommen in allernächster Zukunft. Filmbandkopien werden bald vollständig ersetzt werden gegen Digitale Datenträger. Ausnahmen werden sicherlich Nischenveranstaltungen bieten. Die großen Studios werden ihre Blockbuster (sobald es finanziell lukrativ ist!) nur noch digital herausgeben.

Dass viele Kinobertreiber zu recht(!) skeptisch gegenüber der Digitalisierung sind, zeigen erste "Wünsche" der Verleiher, die am liebsten das komplette Filmprogramm zentral für das Kino selbst starten (kontrollieren) wollen. Hier muss der Kinobetreiber wirklich aufpassen, dass er sich nicht zu seinem eigenen Sklaven macht. Aber dieses "Verleiherziel" sollte nicht verwechselt werden mit den Chancen, die sich für den Kinobetreiber mit der neuen Technik auftun.

Die meisten Kinobetreiber, mit denen ich gesprochen habe, können sehr wohl zwischen den Pros und Cons der Digitaltechnik unterscheiden.

 

Nachdem die These "Ende des Kinos durch Digitalisierung" von einem Forumskollegen erhoben wurde, ist zu prüfen, inwiefern damit viel weitreichendere Auswirkungen gemeint sind, als die die profane und für das Publikum nur selten bemerkbare Installation eines DCI-Bildwerfers sie anzustossen vermag.

Nun ja, ich muss gestehen, dass ich mir lieber einen BLADE RUNNER in 4K auf einer großen Leinwand anschaue als eine völlig rotstichige 70mm Kopie von CAN CAN.

Erstaunlich finde ich auch, dass die Blu-ray von STIRB LANGSAM mit einem Digitalprojektor von besserer Bildqualität ist als das 70mm Blow-up!

 

Die weitreichenderen Auswirkungen der "Digitalisierung" bringt doch auch viele Vorteile für das Kino selbst. Natürlich müssen sich gelerne/angelernte Filmvorführer technisch weiter bilden, so wie es auch die Lokomotivführer mussten, als sie von der Dampflock auf die Diesellock umgestiegen sind, oder der technische Zeichner, der sich vom Reißbrett auf den Computer umstellen musste, oder der Bäcker, der sich von liebevoller Handarbeit auf digital gesteuerte Backstraßen einstellen musste.

 

Nur wird das alles nicht das Ende des Kinos bedeuten - ebensowenig wie die digitale Modernisierung das Ende der Bäckereien oder des Zugverkehrs bedeutete.

Im Gegenteil. Ich kenne viele Menschen, die wieder öfters ins Kino gehen, seit sie eine bessere Bild- und Tonqualität in den Sälen erfahren aufgrund der Digitalisierung.

Dass dies auch mit der 35mm Filmprojektion möglich gewesen wäre, steht außer Frage - nur sieht die Praxis halt anders aus.

 

... und ironisch wird es ganz am Ende, wenn du dir einen digitalen Filmprojektor ins Kinomuseum stellst, weil dieser zur Historie der Filmgeschichte dazugehört...!

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... wollte mir schon vor 1 Jahr den alten Digitalprojektor 1.3 k aus dem ZOO PALAST kaufen: extrem lichtstark und super Objektive! Verfolge ja die HD-Kinopläne schon seit Anfang der 80er Jahre (HDTV) und aufg DLP-Basis schon seit 1997: eine lange Zeit.

 

Glaube nicht an den linearen Fortschritt, der kongruent zur Geräteindustrie verläuft. Kulturelle Debilität geht mit jedem technischen Fortschritt anfangs einher. Ausserdem war der deutsche Stummfilm poetischer und dramatischer als der deutsche Tonfilm nach der Wende: das sind die eigentlich spannenden Debatten!

 

Da, wie Du selber unterstreichst, die Kinoanmutung durch DCI nicht per se revolutioniert wurde, impliziert diese "Kontinuität" meines Erachtes dennoch nicht, dass es auch eine Kontinuität im Besucherverhalten geben wird. Druch "die" Digitalisierung (d.i. die weltweite Durchdringung mit Kommunikationsmitteln) sind im eigentlichen Sinne revolutionäre Änderungen eingetreten.

 

Seit 1958 ist der Besucherschnitt zurückgegangen - das ist nicht gleichbedeutend mit erlahmendem Interesse an "Film", aber zeigt die besagten tektonischen Verschiebungen.

 

"Zuende" geht daher nichts, aber es dürfte Änderungen geben, die man bisher kaum erahnt oder wahrhaben möchte. Daher ist mir der ostentative "Optimismus" recht unverständlich, wo Skepsis angebracht ist.

 

Um polemisch zu werden: Auch Kernkraftwerke galten lange Zeit als Heilsbringer (wenngleich der Vergleich platt und polemisch bleibt - aber es geht um die Heilsversprechungen des Marktes, die schon in Kriegen mündeten).

 

Ansonsten: Du hast bei mir keine einzige Filmkopie gesehen, outest mich aber an wie Herr Salvatore de Vita. Das nimmt einen nicht gerade für Euch beide ein, sondern animiert zum Kontaktabbruch. Ihr selber rückt nicht damit heraus, was ihr eigentlich macht.

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  • 3 Wochen später...

Ansonsten: Du hast bei mir keine einzige Filmkopie gesehen, outest mich aber an wie Herr Salvatore de Vita. Das nimmt einen nicht gerade für Euch beide ein, sondern animiert zum Kontaktabbruch. Ihr selber rückt nicht damit heraus, was ihr eigentlich macht.

Was hast Du denn jetzt schon wieder für ein Problem mit mir? Und was hat mibere nun Böses gemacht?

BTW: Muß zum Kontaktabbruch nicht erst mal ein Kontakt bestehen? Irgendwie eine Drohung mit suboptimaler Wirkung, jedenfalls was meine Person betrifft.

 

 

Gruß

 

Salvatore

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