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Noch ein harter Schlag für Kodak


Friedemann Wachsmuth

Empfohlene Beiträge

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/patentklage-kodak-unterliegt-gegen-apple-und-rim/6907044.html

(oder etwas tiefergehend, aber englisch: WSJ)

 

Die abgewehrten Patente galten als die Kronjuwelen in Kodaks Patentsammlung. Mit der Entscheidung brechen damit die erhofften Lizenzumsätze aus dem Smartphone-Bereich weg. Allein mit der Lizensierung eines dieser Patente an Samsung und LG Electronics hat Kodak in den letzten Jahren 1 Mrd. US-$ verdient, wobei das Patent sogar an 32 Firmen lizensiert wurde. Sowohl diese als auch die (durch Apple und RIM erhofften) zusätzlichen Umsätze fallen nun wohl gänzlich weg. Kodak hält sich wohl vor, in Berufung zu gehen (was aber m.E. sinnlos wäre, das Patent ist ziemlich dünn bzw. trivial)

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 Versteh ich das richtig? Kodak hatte vor, mit Trivialpatenten unter die Patenttrolle zu gehen? Dann haben die echt kein Mitleid verdient. (Apple, RIM, Microsoft und die ganzen anderen beteiligten in den aktuellen Patentkriegen sind natürlich auch keinen deut besser).

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Sie haben es immer noch nicht begriffen in Rochester, daß Eastman-Kodak ein Fotochemieunternehmen ist. Die sollten sich so schnell wie möglich wieder von der Elektronik lossagen und ihre Stärken ausspielen, die sie nur mit Fujifilm, Agfa-Gevaert und Harman Technology teilen. Von Kodak erwartet man Plan-, Roll- und Kinefilm, Mikrofilm und Fotopapier. Sie sollten alle Hahnen öffnen, aus denen sie Farben- und Schwarzweißfilm sprudeln lassen können, ich meine, ihre Produkte in variabler Konfektionierung und Menge anbieten. Ist es so schwer für die Manager, sich damit anzufreunden, daß Kamerafilme in 16 mm auch beidseitig perforiert werden sollten? Haben die keinen mehr, der zu den Großformatfotografen geht, um ihnen Ektachrome in 10- und 25-Blatt-Packungen anzubieten?

 

FilmoTec hat heute den besten Schwarzweiß-Positivfilm, PF 2 plus. Von Kodak erwarte ich, daß sie versuchen, einen Teil der Kinos mit Film versorgen zu lassen. Rochester und die Verleiher scheint jedoch wie ein Tauber und Blinde zu sein. Was für ein Potenzial schlummert in den schwarzweißen Klassikern, die immer irgendwo aufgeführt werden? Casablanca nicht als Film zu spielen, ist genau der Fehler, den die Eastman-Kodak-Gesellschaft beheben muß.

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Dafür hat Kodak das einzige, was sie bei der "digitalen Revolution" halbwegs richtig gemacht haben, verkauft und dicht gemacht, nämlich die Kodak Gallery. Was aus meinen digitalen Daten dort geworden ist, ist mir unklar, da der Käufer (Shutterfly) scheinbar nur die Konten der nordamerikanischen Nutzer gekauft hat...

http://www.shutterfly.com/kodaknews/?escFlag=1

http://arstechnica.com/business/2012/07/kodak-gallery-goes-dark-tomorrow-shutterfly-works-a-massive-data-transfer/

... aber was mache ich auch digitale Aufnahmen? Selbst schuld!

 

...ihre Produkte in variabler Konfektionierung und Menge anbieten...

 

Der "Witz" daran ist, daß Kodak seit Jahren ständig behauptet, diesbzgl. flexibler werden zu wollen. Tatsächlich haben sie aber seitdem nur die bestellbaren Formate reduziert und die Mindestbestellmengen erhöht...

... irgendwie nicht sehr sinnvoll, wenn man dringend Geld braucht...

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Sie haben ja keine fähigen Leute mehr. 30jährigen geht es am Allerwertesten vorbei, weshalb es in Film Löcher haben soll, da sind (früher Hunderte) noch Dutzende 40jährige angestellt, die nicht in der Werkhalle umhertappen, sondern am Computer sitzen. Das Ganze ist von heute 60jährigen so eingerichtet worden. Hoffnungsträger können nur die 20jährigen sein, doch auf die hört keiner.

 

Ist jemand 20jähriges hier am Lesen? Bitte melden

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Hallo,

 

Filmtechniker, Du hast völlig Recht. Wenn man in die Digitalwelt einen Ausflug machen will, dann richtig oder man läßt es lieber ganz bleiben. Bei dem Preiskampf und auf dem Niveau wo sich Canon, Nikon und Co. bekriegen, hat Kodak ohnehin keine Chancen mehr. Fuji ist damals sehr erfolgreich ins Bandgeschäft eingestiegen, auch das hat Kodak verpennt. Gut das ist heute auch fast Geschichte aber es hat Geld gebracht. Auf Beta SP haben wir fast nur Fuji verwendet, da konnte Maxell und Sony auch nicht mit.

Einzige Chance, das machen was man ohnehin gut kann und dann flexibler bei Mengen und Formaten. Aber das Ei haben die sich selbst gelegt. Als Fuji damals mit dem Velvia 50 kam, hätte man sofort reagieren müssen. Der Kodachrome ist lange überhaupt nicht mehr verbessert worden und ein vergleichbares Material für E6 kam viel zu spät. Die Ektachrome-Filme von damals waren jedenfalls alles andere als gut, stumpfe, schmutzige Farben, grobes Korn und Braunstich.(Ektachrome 40 / 160)

 

Gruß otti

 

P.S. Der PF2 war schon immer Spitze. Schade daß es keine Neuauflage des NP15 / UP15 gibt, das war die SW Emulsion schlechthin.

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Casablanca nicht als Film zu spielen

 

Leider funktioniert Hollywood mittlerweile nach ganz anderen Regeln. Sollte wirklich noch Nachfrage nach Casablanca bestehen, gibt's einfach ein Remake in "digital 3D" (mit Justin Bieber als Sam, Morgan Freeman als Victor László, Nicolas Cage als Richard Blaine, Jackie Chan als Capt. Renault (der dann "Capt. Peugeot" heißen wird, da eine gewisse Autofirma mehr gezahlt hat), Sarah Jessica Parker als Ilsa Lund, Til Schweiger als Major Strasser, ...). Natürlich wird das gleich eine Trilogie mit Prequel und Sequel. Parallel dazu entstehen dann die TV-Serien "Die Abenteuer des jungen Rick" und "Rick im spanischen Bürgerkrieg", die TV-Kochsendung "Kochen mit Ilsa Lund", das TV-Musikquiz "Spiel's noch einmal, Sam" und der PS3-3D-Egoshooter "Casablanca - hidden assassins". Und VW bringt passend dazu den "NewKübel" heraus...

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Leider funktioniert Hollywood mittlerweile nach ganz anderen Regeln. Sollte wirklich noch Nachfrage nach Casablanca bestehen, gibt's einfach ein Remake in "digital 3D" (mit Justin Bieber als Sam, Morgan Freeman als Victor László, Nicolas Cage als Richard Blaine, Jackie Chan als Capt. Renault (der dann "Capt. Peugeot" heißen wird, da eine gewisse Autofirma mehr gezahlt hat), Sarah Jessica Parker als Ilsa Lund, Til Schweiger als Major Strasser, ...). Natürlich wird das gleich eine Trilogie mit Prequel und Sequel. Parallel dazu entstehen dann die TV-Serien "Die Abenteuer des jungen Rick" und "Rick im spanischen Bürgerkrieg", die TV-Kochsendung "Kochen mit Ilsa Lund", das TV-Musikquiz "Spiel's noch einmal, Sam" und der PS3-3D-Egoshooter "Casablanca - hidden assassins". Und VW bringt passend dazu den "NewKübel" heraus...

 

Volltreffer!!!

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Die Realität hat uns längst eingeholt und beweist uns, dass es immer noch ein Stück blöder geht. Casablanca gibts auch als Eiskreation (die sich passend in die Collection anderer Klassiker einreiht: Dr. Schiwago, Vom Winde verweht, Romeo und Julia, Casablanca).

Jetzt fehlen nur noch Casablanca Kartoffelchips mit Bildern der Protagonisten auf der Tüte, die Casablanca Pralinen (ganz in schwarz und weiß), das Casablanca Fertiggericht in Konservendosen, oder alternativ Casablanca Hundefutter.

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Das würde auch nichts ändern - bei einem Remake stehen die Chancen einfach besser, mehr Geld zu verdienen, als wenn man einfach nur irgendwelche alten Filme nochmal in die Kinos bringt. Denn das meiste Geld machen Studios, Verleiher, ... nicht mehr mit der Kinoauswertung, sondern mit dem ganzen anderen Gelumpe (Fernseh-/Videoauswertung, Merchandise-Artikel, Product-Placement im Film... ähh... Video, ...). Zudem würden irgendwelche Klassiker auf 35mm oder gar 70mm ja nur die Kinos davon abhalten, die aktuellen Videos zu zeigen, was wiederum deren ganze Verwertungskette stören würde.

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Das ganze ist jetzt etwas offtopic, aber:

 

Immerhin werden viele Hollywood Klassiker mit hohem Aufwand restauriert und für den Konsumenten auf Blu Ray herausgebracht. So auch Casablanca oder - absolut sehenswert - "The Wizard of Oz", bei dem man für die Digitalisierung auf die drei Technicolor Farbauszüge zurückgreifen konnte. In der Regel kennt man diese Filme doch nur aus dem TV in PAL Auflösung. Mit einem vernünftigen Full HD-Beamer dagegen kommt durchaus ein filmisches Feeling rüber. Also - Hollywood tut durchaus etwas, um seine Klassiker für uns verfügbar zu halten - wenn auch nicht auf Zelluloid. Diese Zeiten gehen nunmal zuende, ob wir das nun gut finden oder nicht.

 

Jörg

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Mit einem vernünftigen Full HD-Beamer dagegen kommt durchaus ein filmisches Feeling rüber. Also - Hollywood tut durchaus etwas, um seine Klassiker für uns verfügbar zu halten - wenn auch nicht auf Zelluloid. Diese Zeiten gehen nunmal zuende, ob wir das nun gut finden oder nicht.

Ob wir es gut finden oder nicht, schon klar

 

Doch filmisches Feeling und Kino, wie es zur Zeit war, als Casablanca herauskam, um bei dem Beispiel zu bleiben, gibt es mit keinem Beamer. Dazu sind, es geht mir nicht um Nostalgie, sondern um Physik, Film und Kohlenbogenlicht erforderlich. Casablanca ist nicht mit Xenon-, nicht mit HMI-Lampen ausgeleuchtet und nicht mit Xenon-Lampen projiziert worden, jedenfalls die ersten 12 Jahre nicht.

 

Vielleicht darf ich es mit dem Vergleich zu Kunstmuseen versuchen, wo man sich doch seit einigen Jahren Gedanken darüber macht, wie Gemälde von Vermeer, Anker oder Friedrich zeitens ihrer Entstehung ausgestellt wurden. Ich meine, Caspar David Friedrich hätte ordentlich gebockt, hätte man seine Landschaften elektrisch anstrahlen wollen. Aus Filmbildern macht man heute Dateien und nennt es Film. Ich störe mich einfach am Etikettenschwindel. Wenn es heißt, man zeige ein gleichnamiges Video nach diesem oder jenem Film, dann stimmt’s für mich. Der Kino, Kinematograf, ist vom Video verdrängt worden. Binär-numerisches Video oder EDV.

 

Es ist übrigens nicht so, daß es in Hollywood, vielmehr auf den Beverly-Hügeln, am Bewußtsein fehlt, daß Kino und Film bis Mitte 1950er Jahre Celluloid und Kohlenbogenlicht war. In Kalifornien gibt es vermutlich mehr kultivierte und an Echtem interessierte Reiche als in Europa. Sie setzen Ihr Kapital halt so ein, daß möglichst wenig Anlage und möglichst viel rascher Umsatz dabei sind. Sie lesen Bücher, haben Reben und reisen. Zugegeben, die Scientologen sind auch in Hollywood. Die sind, sehr ab vom Thema, drum höre ich jetzt auch auf, völlig kulturlos.

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  • 2 Wochen später...

http://www.zdnet.de/88117881/versteigerung-von-kodak-patenten-startet-mit-niedrigen-geboten/

 

"Versteigerung von Kodak-Patenten startet mit niedrigen Geboten

 

Die Einstiegsgebote für Kodaks Patentportfolio sind deutlich geringer ausgefallen als erwartet. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, haben zwei Investorengruppen um Apple und Google rund 150 Millionen respektive 250 Millionen Dollar für die Schutzrechte geboten. Kodak hatte den Wert der 1100 Patente vor Beginn der Auktion auf bis zu 2,6 Milliarden Dollar geschätzt.

(...)

Mit dem Verkauf des geistigen Eigentums soll unter anderem ein Kredit der Citigroup über 950 Millionen Dollar zurückgezahlt werden. Nach eigenen Angaben hat Kodak mit diesen Patenten seit 2001 mehr als 3 Milliarden Dollar eingenommen. Ende Juli war das Unternehmen jedoch mit dem Versuch gescheitert, eines der Schutzrechte gegen Apple und RIM durchzusetzen. Es galt als eines der attraktivsten Patente des Portfolios. (...)"

 

und http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kodak-Trotz-hoher-Verluste-Hoffnung-auf-Neustart-1660239.html berichtet:

 

"(...) Wenn man allerdings alle Belastungen aus der Insolvenz und dem laufenden Umbau hineinrechnet, sieht es trübe aus: Unterm Strich hat sich der Verlust mit 299 Millionen Dollar im Jahresvergleich beinahe verdoppelt. Der Umsatz brach um 27 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar ein. (...)

Im Jahr 2013 will Kodak wieder schwarze Zahlen schreiben. Bis dahin muss Kodak aus seiner Kasse leben, die derzeit mit 1,3 Milliarden Dollar gefüllt ist. Eine der großen Hoffnungen liegt im Verkauf des reichhaltigen Patent-Arsenals zur digitalen Fotografie, die Kodak in ihrer Anfangszeit ebenfalls mitgeprägt hatte. (...)!

 

Gute Nacht.

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