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Berechnung der Belichtungsdauer


Und tschüüüüsssss!

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

so kann man die Belichtungsdauer bei Kameras mit Sektorenblende berechnen:

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Bei der Nikon R10 ergibt sich z.B. bei 160° und 18B/s: 1s/18B * 160°/360° = 1/40,5 s pro Bild.

 

Gründe, warum in Euren Anleitungen andere Werte stehen könnten:

  1. Meine Formel ist falsch (was ich nicht hoffe) ;-)
  2. Ihr habt Euch verrechnet. ;-)
  3. Die Hersteller sind ebenfalls auf Eure Werte gekommen, haben dann aber nach einem Blick auf die damals üblichen Belichtungsmesser die nächstbesten Werte eingetragen, die es auf den Skalen zu finden gab.
  4. Die Hersteller haben falsche Angaben gemacht. (Viele XL-Kameras mit angeblich "sagenhaften" 220° Hellsektor haben z.B. Belichtungsdauern, die eher zu "nur" 217° passen.)
  5. Die Hersteller wußten (im Gegensatz zu Euch), daß die 18 B/s und 24B/s bei dieser Kamera in Wirklichkeit 17,5B/s und 25B/s sind. :-D
  6. Druckfehler, Übersetzungsfehler, ... ;-)

 

Grüße,

Jörg

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Bei der Nikon R10 ergibt sich z.B. bei 160° und 18B/s: 1s/18B * 160°/360° = 1/40,5 s pro Bild.

Wenn du mit deiner Formel bei der Nikon diesen Wert bekommst, sollte die Formel stimmen

Ich bekomme diesen Wert mit deiner Formel leider nicht heraus, vielleicht kann ich nicht mehr richtig rechnen ;-)

Bitte eine Schritt für Schritt Rechnung für mich und andere die Kürzen und Punkt vor Strich nicht mehr beherrschen

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Die Formel ist schon richtig. Der wahre Grund für die immer wieder anzutreffenden kleinen Abweichungen liegt im Abstand Film-Verschluß. Der volle Öffnungswinkel wäre nur dann wirksam, wenn der Verschluß dicht vor dem Film liefe. Die Entfernung führt, aus Sicht eines Filmpunktes, zu einer unscharfen Verschlußkante, und zwar abhängig von Brennweite und Öffnung des jeweiligen Objektivs. Ich nehme an, daß der Ingenieur von der Normalbrennweite und Blende 1:4 ausgeht.

 

Diese Unschärfe ist, wir können ruhig bleiben, praktisch vernachlässigbar. Ich bin gerade an der Überholung einer Paillard-Bolex H 16 von Ende 1937, Anfang 1938 und habe den Verschlußöffnungswinkel 190 Grad gemessen. Bei einem Modell von 1951 habe ich 192 Grad gefunden. Über die vielen kleinen Unterschiede bei den Exemplaren eines Produktes darf man sich schon unterhalten. Interessant ist auch, was herauskommt, wenn ich an der Kamera herummesse und die Werte metrisch oder in Zoll notiere, z. B. die vier Teile, die zwischen Film und Objektiv stehen (Fensterplatte, Blechlein, Revolvergrundplatte und Revolverplatte).

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Ich bekomme diesen Wert mit deiner Formel leider nicht heraus

 

Laß mich raten: Dein Taschenrechner zeigt 0,0246913580246914 an? Dann drücke einmal die "1/x"-Taste, dann steht 40,5 da. ;-) Du könntest natürlich auch einfach 1 : 40,5 rechnen. Dann kommst Du auch auf 0,0246913580246914. ;-)

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Die Belichtungszeit bei einer Filmkamera wird von zwei Faktoren bestimmt:

 

Laufgeschwindigkeit der Kamera (Bilder/Sek.) und Öffnungswinkel der Sektorenblende

Es kommt folgende Formel zur Anwendung:

 

Bl-zeit.GIF

Beispiel:

Die Kamera läuft bei einem Hellsektor von 180° mit einer Geschwindigkeit von 25 B/Sek.

 

bl-zeit2.GIF.

Nachteil dieser Formel ist es, dass sie einen in der Filmtechnik ungebräuchlichen Dezimalwert erzeugt.

Folgende optimierte Formel gibt als Ergebnis direkt den Sekundenbruchteil aus:

bl-zeit3.GIF

 

Für unser Beispiel bedeutet das:

 

bl-zeit4.GIF

Die Belichtungszeit liegt also bei 1 / 50 Sekunde.

Rechner Link, damit geht es ganz einfach:

123.gif

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Der wahre Grund für die immer wieder anzutreffenden kleinen Abweichungen liegt im Abstand Film-Verschluß. Der volle Öffnungswinkel wäre nur dann wirksam, wenn der Verschluß dicht vor dem Film liefe.

 

... oder anders ausgedrückt: Wenn die Werte in meinem XL-Kamera-Beispiel leicht abweichen und damit eher zu 217° als zu 220° passen, könnte es auch sein, daß der Hersteller korrekterweise den Abstand zwischen Film und Sektorenblende mit einberechnet hat? Hmmm... Schade, das war so eine schöne Verschwörungstheorie! ;-)

 

...Verschlußöffnungswinkel 190 Grad gemessen. Bei einem Modell von 1951 habe ich 192 Grad gefunden.

 

Sachen gibt's. Das erschwert die Ersatzteilsuche sicher enorm. Denn vielleicht ist bei der 1951er Bolex der "Einzelbildtransport" nun passend dazu auch ein Tick schneller? Dann könnte man die 192°-Blende u.U. gar nicht in den "Vorkriegsmodellen" nutzen?!

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Als Paillard die H-Kamera 1935 auf den Markt brachte, warb man mit der Möglichkeit, die Belichtungszeit bei der Einzelbildaufnahme zwischen 1/10 und 1/100 s wählen zu können. Der Regler bringt das mehr oder weniger, weil er bei Einstellung auf Tempo 8 die Fliehgewichte kaum einen Hauch abheben läßt. Bei Tempo 64 kann er ganz kurz aufdrehen, bevor die Greiferwelle mit ihrem Anschlag wieder abgefangen wird.

 

Die verschiedenen Winkel führe ich darauf zurück, daß nach der Einführung hauseigene Techniker nach und nach Einzelheiten den Anforderungen der Praxis anpaßten. 1954 ist es dann auch zu einem ganz neuen Greifermechanismus gekommen, der mit dem über 20 Jahre verbauten kaum mehr etwas gemein hat.

 

Suchaufgabe: Wo versteckt sich Goethe?

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... oder anders ausgedrückt: Wenn die Werte in meinem XL-Kamera-Beispiel leicht abweichen und damit eher zu 217° als zu 220° passen, könnte es auch sein, daß der Hersteller korrekterweise den Abstand zwischen Film und Sektorenblende mit einberechnet hat? Hmmm... Schade, das war so eine schöne Verschwörungstheorie! ;-)

 

...Verschlußöffnungswinkel 190 Grad gemessen. Bei einem Modell von 1951 habe ich 192 Grad gefunden.

 

Sachen gibt's. Das erschwert die Ersatzteilsuche sicher enorm. Denn vielleicht ist bei der 1951er Bolex der "Einzelbildtransport" nun passend dazu auch ein Tick schneller? Dann könnte man die 192°-Blende u.U. gar nicht in den "Vorkriegsmodellen" nutzen?!

 

Ey, nu' aber mal ääährlisch!

 

Habt Ihr mal ausgerechnet, wieviel Blendenstufen der Unterschied zwischen 190 und 192 Grad ausmacht?!

Und wieviel Abweichung von der perfekten Belichtung auf der anderen Seite durch den gealterten und womöglich unkalibrierten Belichtungsmesser oder auch nur ein Aufnahmeobjekt entstehen, das keine Graukarte ist?

 

Abweichungen in der Belichtungszeit vom theoretischen Optimum halte ich (im Bereich Film, nicht Foto) für ziemlich irrelevant für die Praxis.

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Gründe, warum in Euren Anleitungen andere Werte stehen könnten:

  1. Meine Formel ist falsch (was ich nicht hoffe) ;-)
  2. Ihr habt Euch verrechnet. ;-)
  3. Die Hersteller sind ebenfalls auf Eure Werte gekommen, haben dann aber nach einem Blick auf die damals üblichen Belichtungsmesser die nächstbesten Werte eingetragen, die es auf den Skalen zu finden gab.
  4. Die Hersteller haben falsche Angaben gemacht. (Viele XL-Kameras mit angeblich "sagenhaften" 220° Hellsektor haben z.B. Belichtungsdauern, die eher zu "nur" 217° passen.)
  5. Die Hersteller wußten (im Gegensatz zu Euch), daß die 18 B/s und 24B/s bei dieser Kamera in Wirklichkeit 17,5B/s und 25B/s sind. :-D
  6. Druckfehler, Übersetzungsfehler, ... ;-)

 

Teil-Ausspiegelung über Prisma nicht zu vergessen.

 

Abweichungen in der Belichtungszeit vom theoretischen Optimum halte ich (im Bereich Film, nicht Foto) für ziemlich irrelevant für die Praxis.

Die Aussage kann ruhig für den Bereich Foto erweitert werden. Ich erinnere mich ca. im Jahr 2000 oder 2001 Testberichte über teure analoge Spiegelreflexkameras (u.a. Nikon F5, Canon EOS 1n, Dynax 9) gelesen zu haben, in denen herausgefunden wurde, dass besonders die extrem kurzen Belichtungszeiten von 1/1000 bis 1/8.000 (F5, 1n) bzw. 1/12.000 (Minolta Dynax 9) mit einer Soll-Abweichung von bis zu einer 1/4 oder gar 1/3 Zeitstufe gebildet werden. Die angegebene 1/8.000s ist also in Wirklichkeit an der einen oder anderen Kamera unter Umständen in der Praxis nur eine 1/6.700, die vollmundig versprochene 1/12.000 an der Dynax 9 eventuell nur eine knappe 1/10.000.

Der interne Belichtungsmesser mag diese Verschlusszeitabweichung zwar kennen und entsprechend berücksichtigen, aber derjenige Fotograf, der extern misst (und die Ergebnisse dieser Testberichte nicht gelesen und auch nicht berücksichtigt hat), handelt sich auf jeden Fall diesen Fehler ein. Und trotzdem behaupte ich mal frech, dass vermutlich auf der ganzen Welt kein einziges Foto existiert, das durch diese Belichtungsabweichung unbrauchbar geworden ist.

Es wird nichts so heiß gegessen usw.

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Der Grund, weshalb ich Film und Foto unterschieden habe, ist folgender:

Es ist konstruktiv viel schwieriger, einen Verschluss einmalig (=Fotokamera) zu einem korrekten Ablauf zu bringen, als einen sich ständig in einer zyklischen Bewegung befindlichen (=Filmkamera).

 

Einen mechanisch gesteuerten Schlitzverschluss über den gesamten Bereich auf eine 1/2 Blende genau ablaufen zu lassen, kann durchaus knifflig zu sein (ich habe genug alte Verschlüsse mit geeignetem Messgerät durchgemessen. Die F5 mit dem selbstkalibrierenden elektronischen Verschluss gilt hier natürlich nicht).

Eine Filmkamera hingegen, die 1/2 Blende zu schnell laufen würde (also bspw. mit 27 B/s statt 18 B/s), fiele schon durch die unnatürlichen Bewegungsabläufe auf.

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Die Definition und Abweichungen von der tatsächlichen Filmempfindlichkeit wollen wir auch mal nicht aussen vor lassen, und wenn man da anfängt, kommen Filmlagerung vor/nach der Belichtung und die Entwicklung auch noch dazu. Und wenn man realistisch mit der Einschätzung der Kameramechanik ist, werden obendrein mechanische Toleranzen im Filmtransport sogar noch eine zufällige Variation von Bild zu Bild und obendrein eine überlagerte halbwegs lineare von Anfang bis Ende der Rolle verursachen...

 

Ich glaube, da gibts wichtigere Probleme zu lösen.

 

- Carsten

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Habt Ihr mal ausgerechnet, wieviel Blendenstufen der Unterschied zwischen 190 und 192 Grad ausmacht?!

2?

 

Immer wenn deutsche Gründlichkeit mit schweizerischer Präzision zusammenkommt, kann’s grotesk werden. Sind doch nur theoretische Überlegungen.

 

Das Ungenaueste am Filmen ist übrigens die Projektion.

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@Olaf, das ist der Unterschied in Belichtungszeiten.

 

Der Unterschied in Blendenstufen (oder Zeitstufen):

 

90° zu 180° wäre Faktor zwei, also eine Blendenstufe.

190° zu 192° wäre Faktor 1,0105... also etwa 1/66 Blendenstufe.

Die korrekten Blendenzahlen würden sich bei einer Anpassung von 190° auf 192° nur marginal ändern.

 

190° + 5.6 = 192° + 5.63

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Hallo,

 

Habt Ihr mal ausgerechnet, wieviel Blendenstufen der Unterschied zwischen 190 und 192 Grad ausmacht?!

 

es geht mir hier nicht um die Blende, sondern darum, daß die Kamera so eine längere Belichtungsphase und eine kürzere Transportphase hat! Oder anders formuliert: Das Vorkriegsmodell könnte u.U. mit der 192°-Blende schon anfangen, den Film um ein Bild weiter zu transportieren, obwohl die Dunkelphase noch gar nicht angefangen hat.

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Ich bin gerade an der Überholung einer Paillard-Bolex H 16 von Ende 1937, Anfang 1938 und habe den Verschlußöffnungswinkel 190 Grad gemessen.

 

 

 

Hallo "filmtechniker"!

Gibt es techn. Blätter o.ä. bei denen erkannt wird, wie eine BOLEX H16 geöffnet werden kann?

Vielen Dank im Voraus!

Viele Grüße

Wilfried

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