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Merkwürdige Beaulieu 4008


Martin Rowek

Empfohlene Beiträge

 

Hallo,

was meinst Du? - Den silbernen (Hebel/Gestänge, wasweißich)an der Seite des fehlenden Akku?

Ich glaube mit dem Anbieter korrespondierte ich mal als ich noch nach der Rollei 3,5F suchte. Der gehört zu den Hochpreisigen. Mutig, der Preis als "Ersatzteil".

Aaton

Wenns Dich interessiert, ruf Herrn Ritter in Mannheim an und frag was das ist.

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Hallo,

 

die 4008 ZM II hat eine Friktionsbremse, ein kleiner schwarzer Knopf oberhalb des Meterzählers.

Um eine Überblendung durchzuführen, muss dieser Knopf gedrückt werden, der Film wird dann nicht aufgespult, sondern in der Kassette gestaut. Dann wird der Sektorenblendenhebel nach vorne geschoben, fertig ist die Abblendung. Der Film wird nun zurückgespult, danach kann der Aufblendvorgang beginnen und somit ist die Überblendung fertig.

 

Der Vorgang erfordert allerdings etwas Übung, insbesondere ist das seitliche Eindrücken des Knopfes für die Friktionsbremse mit etwas Kraft verbunden, wodurch die Kamera gerne leicht seitlich ausgelenkt wird bzw. um die optische Achse kippt.

Um das zu vermeiden, gab es Hilfsmittel, um den Knopf einzudrücken, ohne das die Kamera dabei erschüttert wird. Meist waren es Hebelchen, die am Akku befestigt wurden und beim Bewegen nach vorne oder hinten den Knopf eindrückten bzw. freigaben.

 

So etwas in der Art scheint auch diese Konstruktion zu sein. Die gezeigte Stellung ist wohl die Ruheposition.

Ist eine Überblendung geplant dann könnte man den Hebel nach hinten umlegen, wobei der schwarze Knopf eingedrückt wird. Der Knopf selber sieht mir auch minimal verändert aus, wahrscheinlich wurde er ebenfalls angepasst. Kann man auf den Fotos aber schlecht erkennen.

 

Auch wenn die Funktionsweise auf den Fotos nicht 100% klar zu erkennen ist, bin ich mir ziemlich sicher, daß dieser Hebel ein Hilfsmittel zur Bedienung der Friktionsbremse darstellt.

 

Gruß!

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Ja, ich vermute auch, dass es mit der Friktionsbremse zusammenhängt.

 

Ich habe mit der Beaulieu 4008 ZMII auch mal 2 Überblendungen gemacht, allerdings mit Schraubendreher, weil ich keinen Rückspulknopf hatte. Schwieriger war es aber, den Auf- und Ablendvorgang in gleicher Länge zu vollführen. Beim Abblenden kam ja noch hinzu, dass die Friktion mit der gleichen Hand betätigt werden musste, wie die Sektorenblende. Die andere Hand war ja am Auslöser. Zeitgleich musste man schauen, wieviele Einzelbilder beim Ablendvorgang benötigt wurden.

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Ja, ich vermute auch, dass es mit der Friktionsbremse zusammenhängt.

 

Ich habe mit der Beaulieu 4008 ZMII auch mal 2 Überblendungen gemacht, allerdings mit Schraubendreher, weil ich keinen Rückspulknopf hatte. Schwieriger war es aber, den Auf- und Ablendvorgang in gleicher Länge zu vollführen. Beim Abblenden kam ja noch hinzu, dass die Friktion mit der gleichen Hand betätigt werden musste, wie die Sektorenblende. Die andere Hand war ja am Auslöser. Zeitgleich musste man schauen, wieviele Einzelbilder beim Ablendvorgang benötigt wurden.

 

Hallo,

kauf Dir endlich eine H8 RX mit RX-Fader, da geht das fast von alleine. Ich hab sowas in mehreren Varianten: Bolex H8 RX DS-8 und die 4008 hab ich auch. Meine Filmerei hat noch nicht den Reifezustand erreicht, daß es mich nach Auf-, Ab- oder Überblendungen verlangt hätte. Schon gar nicht mit der 4008 denn Filmstau in der Kassette ist ein Schmarren. War bestimmt von Kodak ursprünglich nicht vorgesehen sondern eine Idee von Kamerakonstrukteuren um "ihrem Kind" einen größeren Wert (oder ein Verkaufsargument) mit auf den Weg zu geben.

Aaton

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Da gebe ich Dir Recht, ich halte die Überblendmöglichkeiten auch für ziemlich überbewertet. Es gibt so viele andere schöne Blendenformen.

 

Den RX-Fader finde ich allerdings keine besonders gelungene Referenz -- die Überblendautomatik einer Nizo ist da an Komfort wohl unerreicht. Während des Filmens drückt man eine (leichtgängige) praktisch angebrachte, große Taste. Die Kamera blendet ab, stoppt automatisch, dreht automatisch zurück und stoppt. Bei der Aufblende drückt man den Knopf erneut (sonst löst sie nicht aus) -- fertig. Das ist absolut bedienungssicher und funktioniert eigentlich immer, auch am Kassettenanfang und -ende.

 

Trotzdem, brauchen tut man es nicht wirklich. :)

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Das hört sich ja gruselig an bei der Beaulieu 4008 ZMII mit der Blenderei . . .

Fingerverrenkungen sind wirlich das letzte was ich beim Filmen gebrauchen kann !

So weit ich weiss hat die Nikon R10 die längste Überblendung aller Kassettenkameras

Funktioniert einwandfrei plus Doppelbelichtung und Rückwärtsfilmen - Next step is DS8

Da scheint aber nur die Bolex einen automatischen Fader zu besitzen, der ist aber zu kurz

Und für längere Experimente muss man wohl doch seine Fingerfertigkeit und Atem trainieren

All diese Effekte verwende ich nicht mehr so oft wie früher aber missen möchte ich sie wirklich nicht

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Es erfordert nur etwas Übung. Und das Meterzählwerk braucht man nicht zu beachten.

Ich habe eine R10 und die Beaulieu 4008. Mir ist in der allgemeinen Handhabung die Beaulieu lieber, auch wenn die Überblendung etwas Geschick erfordert.

 

Gruß!

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Es erfordert nur etwas Übung. Und das Meterzählwerk braucht man nicht zu beachten.

Ich habe eine R10 und die Beaulieu 4008. Mir ist in der allgemeinen Handhabung die Beaulieu lieber, auch wenn die Überblendung etwas Geschick erfordert.

 

Gruß!

 

Hallo,

ich möchte hierzu noch was bemerken: Es geht jetzt nicht um das Thema Überblenden (meinen kritischen Kommentar zum "Filmstau in der Kassette" halte ich aufrecht) sondern um die immer wieder auftauchende Kritik am "Stummelhandgriff". Gerade den schätze ich. Der hat eine gerade Basis was aufsetzen auf den Tisch oder sonstwo erlaubt und zumindest augenblicklich das Einbeinstativ ersetzt. Durch ihn erhält die Kamera die Handlichkeit die ich an ihr schätze.

Leute: Die meisten DS-8 Kameras verwenden 30-Meterspulen. Das sind eigentlich 16mm Spulen und das hat Auswirkung auf den Kamerabau. Da schleppt ihr vom Gewicht her was rum was an meine Ligonie oder eine Bolex H16 rankommt. Ich hab in Assisi die Ligonie ausgepackt und dann an der Handschleife rumgetragen. Das spürt man. Ich muß denjenigen die mit DS-8 liebäugeln klar sagen, 30 Meter Film in der DS-8 Kamera sind 60 Meter Super-8 Film. Die 15 Meterspule ist die ideale Menge "für den Augenblick". Wenn ich die DS-8 Kamera wegpacke im Bewußtsein, da ist so und soviel noch drauf packt mich Unbehagen. So viel zu dem Thema.

Die 4008 ist genauso schön handlich wie meine Bauer C2, hat der gegenüber aber ins Feld zu führen daß sie einen entscheidenden Vorteil hat: Man kann die Filmempfindlichkeit von Hand einstellen.

Friedemann kam schon öfter mit dem Argument man könne die Farbwiedergabe eines Materials durch Abblenden ändern. Das ist richtig aber er übersieht was Entscheidendes: Umkehrfilm ist das Material das am Genauesten zu belichten ist. 3 DIN sind eine Blende, d.h. 1 DIN ist 1/3 Blende. Die sieht man! Ich hab 3 Velvias in Umbrien mit 18 DIN belichtet und fand die Farben "feurig". Ich erinnerte mich dann daß ich den schon mit 17 DIN belichtet hatte - das wirds wohl gewesen sein. Ich wundere mich schon lange über Kommentare (schon beim 64-er Ekta)die raten...."Film in Kamera einlegen, der Ekta packt das schon" -

Das ist kein Weg. Schon beim ersten Meter Velvia von mir sah ich, daß da was schiefgelaufen war. Und kräftigere Farben, schon, aber man sieht deutlich daß das Material halt "fehlbelichtet" ist.

Alles im Zusammenhang mit den Vorteilen der 4008....

Aaton

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Hallo!

Habe auch alle diese Kameras.

Von Beaulieu gab es einen zusätzlichen montierbaren Arretierhebel. Dieser wurde an dem Akku festgeschraubt und bei bedarf über den Rückspulknopf gedreht!

ich habe einen solchen -

 

eventuell bei Bedarf könnte ich ihn abgeben.

 

BOLEX ist es!

Rückspulung über gesamte Filmlänge bei meiner 16RX! Keine "Stromquelle" erforderlich - für alles!

Nun gut der Bel. hat eine. Geht aber auch mit anderen.

Der "Überblendfader" wird ja nur bei bedarf zu einer Überblendung benutzt.

Bei der H8 weiss ich nicht, ob komplett zurückgespult werden kann.

 

Wilfried

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Hallo,

 

@: "Bei der H8 weiss ich nicht, ob komplett zurückgespult werden kann."

 

Aber sicher geht das, obwohl eigentlichkein Mensch weiss, wofür das gut sein soll...

 

Rudolf

 

Hat einer gesagt, bei einer Bolex H sei eine Überblendung einfach zu machen:

 

1. Bei laufender Kamera Faderhebel nach unten drücken, und warten, bis die Kamera alleine stoppt.

2. Zählwerk auf einen einfach ablesbaren Wert stellen.

3. Getriebe auskuppeln.

4. Rückspulkurbel suchen... äh... finden...

5. Auslöser auf Dauerlauf stellen.

6. kurbeln, je nachdem, 32 oder 40 Bilder (H8 oder H16)

7. Auslöser auf Stopp stellen.

8. Getriebe wieder einkuppeln.

9. Faderhebel nach oben drücken und Kamera auslösen.

 

Einer dieser Schritte in falscher Reihenfolge oder gar vergessen und die ganze Sache war für die Katz...

 

Moral von der Geschicht: Mit einer solchen Bolex überblendet man nicht... sowas stellt man heute in die Vitrine und gut ist...

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6. kurbeln, je nachdem, 32 oder 40 Bilder (H8 oder H16)

 

Wieso hat "Eriks Feder" bei der H8 eigentlich nur 32 statt 40 Bilder bei der H16?

Kann man den RX-Fader der H16 auch an der H8 montieren?

Mit montiertem RX-Fader ist es ganz schön friemelig, noch an die Zählwerkeinstellungsräder zu kommen. :)

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Hallo!

Habe auch alle diese Kameras.

Von Beaulieu gab es einen zusätzlichen montierbaren Arretierhebel. Dieser wurde an dem Akku festgeschraubt und bei bedarf über den Rückspulknopf gedreht!

ich habe einen solchen -

 

eventuell bei Bedarf könnte ich ihn abgeben.

 

BOLEX ist es!

Rückspulung über gesamte Filmlänge bei meiner 16RX! Keine "Stromquelle" erforderlich - für alles!

Nun gut der Bel. hat eine. Geht aber auch mit anderen.

Der "Überblendfader" wird ja nur bei bedarf zu einer Überblendung benutzt.

Bei der H8 weiss ich nicht, ob komplett zurückgespult werden kann.

 

Wilfried

 

 

Hallo Wilfried,

 

Von genau diesem Teil sprach ich, allerdings kam dieses meines Wissens nach nicht von Beaulieu selbst.

Das Teil habe ich selber mal irgendwann bekommen, liegt bei mir ungenutzt im Schrank. Ich brauche es einfach nicht, um Überblendungen mit der Beaulieu hinzubekommen. Aber es könnte zum Einsatz kommen bei Trickaufnahmen (Einzelbildschaltung), wo die Friktionsbremse ständig gedrückt sein muss, das macht die Sache dann bequemer.

Mit der 4008 ZM4 eines Freundes haben wir Ende der 70er im Star Wars-Fieber einen Animationsfilm gedreht, Doppelbelichtungen inklusive. Alles manuell und mit einwandfreien Ergebnissen. Aber die Friktionsbremse mussten wir immer bei jedem Einzelbild gedrückt halten. Das war umständlich, aber irgendwie auch einfach zu handhaben, da keinerlei Automatik die Länge der Szene vorgab, die wir doppelbelichten wollten. Wir stellten dabei fest, dass man weitaus mehr Bilder doppelbelichten kann, als die oft genannten 90 Bilder. Das Zählwerk der Beaulieu war in diesem Falle immer ganz nützlich. Wir haben die 4008er als "die" Trickkamera überhaupt schätzen gelernt !

An die Panaflex von George Lucas sind wir aber doch nicht so ganz rangekommen. :)

 

Das Rückwärtsfilmen ist übrigens unbefriedigend, da dabei der Bildstrich verstellt wird. Das trifft auf alle Kameras zu. Deswegen habe ich das bei der Beaulieu auch nie vermisst, ich hätte es eh nie verwendet.

Das Überblenden mit der Bolex scheint ja durchaus auch nicht ganz so einfach zu sein und die Handlichkeit sprach Aaton schon an. Für mich durchaus ein Thema, was mich bis jetzt von der H8 zurückschrecken lässt.

 

Sorry, ihr merkt es wieder, ich habe halt irgendwann den Beaulieu Virus abbekommen, und heute sind die Dinger ja bezahlbar, wenn auch nicht billig im Unterhalt. Alleine das Vollmetallgehäuse hat ja schon was. Aber die 4008er brauchen ALLE eine Wartung und meist einen neuer Akku, wenn sie Ihre Stärken *voll* ausspielen sollen ! Aber das ist wieder eine andere, gut bekannte Baustelle...

 

Gruß!

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Ich muß denjenigen die mit DS-8 liebäugeln klar sagen, 30 Meter Film in der DS-8 Kamera sind 60 Meter Super-8 Film. Die 15 Meterspule ist die ideale Menge "für den Augenblick". Wenn ich die DS-8 Kamera wegpacke im Bewußtsein, da ist so und soviel noch drauf packt mich Unbehagen.

Das kann man aber durchaus auch als Vorteil sehen. 3-4 Kassetten ist so etwa meine Standard-Projektlänge, 60m-Spulen stehen bei mir am häufigsten im Regal. Mit einer 30m Rolle DS8-Film muss ich keine 4 Kassettenkartons mit herumtragen. Ich muss weder fürchten, dass eine Kassette klemmt noch muss ich später zum Schnitt die richtige Reihenfolge wieder rausfinden. Zu guter Letzt bekomme ich nicht vier 15m-Spulen aus dem Labor, sondern eine 60m Spule, die ich dann auch gleich verwenden kann. :)

 

Die 4008 ist genauso schön handlich wie meine Bauer C2, hat der gegenüber aber ins Feld zu führen daß sie einen entscheidenden Vorteil hat: Man kann die Filmempfindlichkeit von Hand einstellen.

De facto kann man das bei jeder Kamera, die eine manuelle Belichtungskorrektur (+/- Rad) erlaubt. Das sind die R10 genau so wie die vierstelligen Nizos. Fast häufiger aber als diese Korrektur verwende ich die manuelle Blendeneinstellung, die noch viel mehr Kameras beherrschen (auch dreistellige Nizos). So vermeidet man pumpen oder Nachregeln, wenn es nicht gewünscht ist. An der Nizo finde ich den "einen Dreh" dazu sehr ergonomoisch gelöst, an der R10 auch.

 

Übrigens haben auch die stummen Nizos und auch die R10 eine flache Basis am Handgriff. Der der R10 lässt sich leider nicht ohne weiteres abbauen, ist dafür aber ausgesprochen stabil. Zudem ist er bei der R10 "in der Waage", die Kamera steht also wirklich fest und ist weder Kopf- noch Polastig.

 

Friedemann kam schon öfter mit dem Argument man könne die Farbwiedergabe eines Materials durch Abblenden ändern. Das ist richtig aber er übersieht was Entscheidendes: Umkehrfilm ist das Material das am Genauesten zu belichten ist. 3 DIN sind eine Blende, d.h. 1 DIN ist 1/3 Blende. Die sieht man! Ich hab 3 Velvias in Umbrien mit 18 DIN belichtet und fand die Farben "feurig". Ich erinnerte mich dann daß ich den schon mit 17 DIN belichtet hatte - das wirds wohl gewesen sein. Ich wundere mich schon lange über Kommentare (schon beim 64-er Ekta)die raten...."Film in Kamera einlegen, der Ekta packt das schon" -

Das ist kein Weg. Schon beim ersten Meter Velvia von mir sah ich, daß da was schiefgelaufen war. Und kräftigere Farben, schon, aber man sieht deutlich daß das Material halt "fehlbelichtet" ist.

 

Hier wird viel Unsinn geschrieben. Begriffe wie Blenedenumfang, Kontrastumfang, Belichtungsspielraum und Dynamik sind nicht eindeutig definiert und werden gern durcheinander gewürfelt.

Ich liege gerade krank im Bett, daher aus dem Kopf: Der E100D zum Beispiel hat (wenn ich mich recht erinnere) ca. 12 Blenden Dynamik bei der Luminanz. Das bedeutet, dass die dunkelste Stelle etwa 1/4096 dunkler ist als die hellste (Klarfilim) und er alle Helligkeiten dazwischen zeichnen kann. 12 Blenden sind ausgesprochen viel, sehr oft ("Sonne im Rücken") haben Motive einen viel geringeren Motivkontrast. Umfasst der zum Beispiel 8 Blenden, ist die hellste Stelle immer noch 256x so hell wie die Schatten. Dazu kommt, dass wir für einen ausgewogenen Bildeindruck auch gar nicht überall volle Zeichnung brauchen -- die hellsten und dunkelsten Stellen dürfen durchaus ausfressen bzw. zulaufen!).

 

Der Belichtungsspielraum ist also abhängig vom Motivkontrast. In unserem Beispiel oben (Motivkontrast 8 Blenden, Film schafft 12 Blenden) haben wir also theoretisch etwa +/-2 Blenden Belichtungsspielraum -- und das bei Umkehrfilm! In der Praxis ist es nicht ganz so viel, das der Farbraum nicht ganz mithält. Eine 2 Blenden unterbelichtete Szene kann also immer noch alle Helligkeitsunterschiede differenzieren, dann aber etwas farbstichig werden. (Auch mischen sich so dunkle Szenen natürlich weniger gut mit anders belichteten, aber das ist ein anderes Thema)

 

In so fern stimmt es schon: "Der Ekta schafft das schon". Filmt man nicht gerade Gegenlicht am Strand, die Gattin beim Heli-Skiing oder aus dunklem Wald auf die Lichtung, "schluckt" der Film eine Menge an Fehlbelichtungsursachen (dejustierter Beli, falsch erkannte Kassette, falsch messender Beli etc.)

 

Zwei weitere Punkte sind die "tatsächliche Empfindlichkeit" eine Materials und die Dauer der Erstentwicklung. Kaum ein Film hat ganz exakt die Empfindlichkeit, die ihm aufgedruckt steht. Beim E100D habe ich ca. 85 ASA gemessen und Herr Draser wird Dir das bestätigen. Die Schattenzeichnungen beim "großen E6-Test" haben das auch bestätigt.

Die Länge und Tempreatur der Erstentwicklung bei E6 steuern die erreichte Empfindlichkeit. Mit Ausnahme von Wittner/Andec haben die anderen Labore alle tendenziell etwas knapp entwickelt gehabt. Bedenke, dass die verwendet Maschinen alle umgebaute Maschinen sind. Agitation, Umwälzung, Regeneration sind u.U. anders als ursprünglich vorgesehen.

 

(Eine Frage noch: Was hast Du denn jetzt wie belichtet? 17 statt 18 DIN sind ja eine knappe ÜBERbelichtung. Da sollten die Farben tendenziell eher etwas blasser wirken, nicht kräftiger...)

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..

 

De facto kann man das bei jeder Kamera, die eine manuelle Belichtungskorrektur (+/- Rad) erlaubt. Das sind die R10 genau so wie die vierstelligen Nizos. Fast häufiger aber als diese Korrektur verwende ich die manuelle Blendeneinstellung, die noch viel mehr Kameras beherrschen (auch dreistellige Nizos). So vermeidet man pumpen oder Nachregeln, wenn es nicht gewünscht ist. An der Nizo finde ich den "einen Dreh" dazu sehr ergonomoisch gelöst, an der R10 auch.

 

...

 

Hallo Friedemann,

 

bitte beschreibe mal detailliert den Vorgang, wie Du verschiedene, aufeinanderfolgende Szenen mit unterschiedlicher Beleuchtungsstärke mit z.B. der Nizo mit der von Dir vorgeschlagenen manuellen Belichtung filmst.

Das würde mich mal interessieren ...

 

Danke und Gruß,

Reinhard

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Hallo Reinhard,

 

Vorab:

ich "messe" sehr viel mit den Augen, auch beim fotografieren. Meist messe ich am Anfang einmal mit dem Gossen und passe dann die Belichtung pro Foto bzw. Szene nach Gefühl und Erfahrungswert an. Ich habe damit fast keine Ausreisser mehr. Ab und zu mache ich eine Kontrollmessung, aber selten ist eine Korrektur nötig. Für meine beiden Testrollen in der H8 habe ich je einmal auf den Gossen geguckt und da stimmt jede Szene, egal ob im Zug, Dampflok von draussen oder Fahrt im Wald.

Ich bin einfach kein Freund davon, alle Szenen auf "18% grau" zu belichten. Dämmerung ist für mich Dämmerung und hat damit meist dunkler zu sein. Und auch Dampfloks sehen bei Integralmessung meist nicht gut aus. Kurz: Ich drehe als Blende rein, was mein Gefühl mir sagt.

 

Oft stimmt die automatische Belichtungsmessung natürlich auch, beim Durchschnittsmotiv eben. Ich mag aber nicht, wenn mir die Kamera dann nachregelt, nur weil irgendwo eine kleine Reflektion ins Bild rutscht. Deshalb fixiere ich meist den gemessenen (oder als richtiger geschätzten) Wert. Sagt die Kamera Blende 8 und mir kommt das richtig vor, drehe ich das Rad bis der Zeiger auf 8 steht und filme los. Reisst der Himmel für die nächste Szene auf, schliesse ich eben auf 11 oder 16. Sagt die Kamera 5,6 wenn mein anvisierter Filius vor dem rabenschwarzen Tender steht, sagt mein Gefühl eben "8" und ich stelle entsprechend die 8 ein.

 

An der Bolex und anderen manuellen Kameras ist das ja nicht anders. Da stelle ich die Blende ggf. sogar an drei Objektiven ein, bevor ich losfilme -- und stelle sie vor jedem fokussieren sogar noch einmal zurück :)

Die Blende innerhalb einer Szene nachregeln tue ich eigentlich nie. Dann lieber Schnitt.

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Was hast Du denn jetzt wie belichtet?

 

Hallo,

ich habe den Velvia (wie angegeben) wie 18 DIN belichtet, bin aber der Meinung 17 DIN wären ihm besser bekommen.

Aaton

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Ich hab 3 Velvias in Umbrien mit 18 DIN belichtet und fand die Farben "feurig". Ich erinnerte mich dann daß ich den schon mit 17 DIN belichtet hatte - das wirds wohl gewesen sein

Dieser Satz hatte mich verwirrt.

Also scheint eine kleine Überbelichtung auch anderen E6-Filmen als dem E100D gut zu tun?

 

Hach, so schade, dass ich Deine Filme wohl nie zu sehen bekommen werde. Nicht nur habe ich noch nie 9,5mm projiziert gesehen, auch würde mich sehr interessieren, wie Provia und Velvia da nun jeweils (und zusammen) aussehen.

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Hallo Peaceman,

 

ja, so in etwas mache ich das auch, aber ohne Gossen !

Du ahnst vielleicht, worauf ich raus will ... Hier schlägt eindeutig die Stunde der Beaulieu oder der Leicina oder jeder anderen Kamera mit Blendennachführung!

Auch bei manueller Blende hast Du im Sucher immer und ständig den von der Kamera ermittelten Blendenwert parat, den Du im Sucher einstellen kannst. Eine Sache von 1-2 Sekunden. Zudem kannst Du genauso schnell gezielt mehr oder weniger belichten.

Alles im Sucher Ist sicht- und kontrollierbar, ohne die Kamera abzusetzen. Es gibt da einfach keine bessere Lösung! Wird auch gerne im Fotobereich verwendet.

Es muss kein Gossen mitgeführt werden und erst recht nicht ständig zwischen Automatikblende und manueller Blende hin- und hergeschaltet werden.

Bedenke, nicht jeder ist ein ausgefuchster Belichtungsprofi wie Du.

 

Deswegen kann ich absolut nicht verstehen, warum hier jedesmal auf die Beaulieu eingeschlagen wird. Ich vermute mal, daß die meisten hier die Beaulieu überhaupt nicht kennen und daher das gesamte, auf manuelle Bedienung ausgerichtete, Konzept der Kamera gar nicht begreifen. Auf den Stummelgriff läßt sich die Beaulieu nicht reduzieren, dieses Detail scheint aber das einzige zu sein, was den meisten zu dieser Kamera einfällt. Dazu noch folgendes: Laut Beaulieu wird der Handgriff mit 3 Fingern gehalten, nicht mit 5. Und dieses Konzept hat man von 1965 bis Ende der 70er, mithin 15 Jahre, beibehalten.

 

Gruß!

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