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Geschrieben

Hallo!

 

Zu diesem Thema findet man ja schon einiges im Internet. Trotzdem ist mir nicht klar, warum manche Ergebnisse (z.B. auf youtube) einfach "so schlecht" aussehen, d.h. Helligkeitsflackern, u.s.w.

 

Ich habe bisher einige Filme professionell entwickeln lassen, aber es ist halt teuer...

 

Ich komme aus dem Foto-Bereich und habe schon unzĂ€hlige S/W-Foto-Filme in einer Jobo-Kippbox entwickelt. Ich denke jeder der das mal gemacht hat, weiß wie einfach es ist, professionelle Ergebnisse zu erzielen.

 

Warum ist das beim bewegten Film so schwierig? Worin liegt der Unterschied?

Es gibt doch solche großen Entwicklungsboxen (ich glaube LOMO oder Morse), in denen man ein 30 meter Film unterbringen kann.

Und das Entwicklungsprinzip mĂŒsste doch das selbe sein wie beim Foto: Entwickler einfĂŒllen, kippen, wĂ€ssern, fixieren.

Mich stört z.B. dieses Helligkeitsflackern, in manchen Beispielen, die ich gesehen habe.

Meine Überlegung ist diese: Wenn ich mit dem Fotoapparat 10 mal hintereinander das gleiche Bild fotografiere, sehen alle Bilder mit sauberer gleichmĂ€ĂŸiger Entwicklung gleich aus. Ich gebe zu, daß ich das zwar noch nicht gemacht habe, aber es mĂŒsste doch so sein, oder? Nicht anders wĂ€re es doch dann beim bewegten Film...

 

Standentwicklungen wĂ€ren doch toll, da man ja mit Rodinal z.B. große VerdĂŒnnungen machen kann (z.B. 1:100), man wĂŒrde sogar einiges an EntwicklerflĂŒssigkeit sparen.

 

Danke fĂŒr Eure Meinungen!

Geschrieben

das problem beim kinofilm-entwickeln ist die grosse lĂ€nge. dadurch liegen die einzelnen lagen sehr eng aneinander. dann kommen noch die perforationslöcher hinzu, die entwicklerverwirbelungen auslösen und da das einzelbild so klein und so dich an diesen löchern liegt, kommt es auch im bereich der perforation manchmal zu unangenehmen helligkeitsschwankungen. ich denke, dass man auch, wĂŒrde man die lĂ€nge eines 36er films in eine 35mm filmkamera einlegen und verfilmen - und dann projizieren, wĂŒrde man auch helligkeitsschwankungen wahrnehmen - wenn auch weit geringer. mit freiem auge sind die am film selbst kaum zu erkennen, in der projektion natĂŒrlich schon.

Geschrieben

Ich komme aus dem Foto-Bereich und habe schon unzĂ€hlige S/W-Foto-Filme in einer Jobo-Kippbox entwickelt. Ich denke jeder der das mal gemacht hat, weiß wie einfach es ist, professionelle Ergebnisse zu erzielen.

Warum ist das beim bewegten Film so schwierig? Worin liegt der Unterschied?

 

Du schreibst von S/W-Foto-Filmen...und meinst damit sicher Negativfilme, von denen Du dann positive PapierabzĂŒge anfertigen kannst.

Bei Schmalfilm handelt es sich aber in der Regel um Umkehrfilm.

Gerade aber der Umkehrprozess mit Zweitbelichtung und Bleichbad ist nicht so leicht zu beherrschen wie der in der Tat sehr einfache Negativ-Prozess.

 

Dies ist einer der wesentlichen Unterschiede.

Ansonsten hat auch "mono" ganz recht.

Geschrieben

die gleichmÀssigsten ergebnisse krieg ich mit so einem alten bakelit-entwicklungstank hin, wo man den film von einer 30m-spule zur anderen hin und her spulen muss. allerdings muss man verdammt aufpassen, dass man dabei den film nicht verschrammt!

Geschrieben

Danke fĂŒr die Antworten! Es geht mir wie gesagt nur um Negativentwicklung, keine Umkehrentwicklung. Das Ergebnis wĂŒrde dann spĂ€ter gescannt werden. Die reine Negativentwicklung dĂŒrfte meiner Meinung nach auch relativ einfacher sein als eine Umkehrentwicklung!

 

Was das Problem mit der LĂ€nge des Films angeht (z.B. 30 meter), so dachte ich, daß das kein Problem ist bei der GrĂ¶ĂŸe der Spirale im Lomo-Tank. In der Spirale der Foto-Jobo-Dose liegt der Film zwar auch eng an, aber der Entwickler kommt auf jeden Fall ĂŒberall gleichmĂ€ĂŸig ran.

 

Ich kann das wie gesagt als 16mm-Laie nicht beurteilen, aber das Problem mit den Perforationslöchern habe ich beim Fotoentwickeln nicht. Keinerlei Probleme mit Helligkeitsunterscheiden. Ich schau mir grad ein Foto-Negativ an, das Bild ist 1 Millimeter von der Perforation entfernt, es ist eine saubere scharfe Abgrenzung. Die Ausleuchtung des Bildes ist perfekt. Die EntwicklerflĂŒssigkeit kommt ja auch ĂŒberall hin, wenn man richtig entwickelt. Beim 16mm-Negativ ist der Abstand geringer, sehe ich gerade.

Geschrieben

Diese Schwankungen hast du auch bei Fotofilmen, nur wie schon geschrieben, hier sind es standbilder. Beim Bewegtfilm sind es ein paar mehr, die pro Sekunde projeziert werden. Wenn da eine UnregelmĂ€ĂŸigkeit im Entwickeln vorkommt, kann es zu oben genannten Effekten kommen.

 

Nebenbei: Glaube nie Youtube, da wird in der Post so viel getrickst, gestaucht, gewerkelt, regelrecht verarscht, damit ein Filmchen so aussieht, wie es sich der "Macher" gedacht hat.

Geschrieben

Ein 16mm Film mit den ĂŒblichen 30 Metern lĂ€nge hat eine FlĂ€che von einem halben Quadratmeter. Das ist exakt 10x so viel wie ein 36er Kleinbildfilm. Nun vergleiche mal die GrĂ¶ĂŸe eines Jobo-KB-Tanks mit der GrĂ¶ĂŸe eines Lomo-Tanks. SpĂ€testens jetzt wird Dir deutlich, dass stĂ€ndiges, gleichmĂ€ssiges Umströmen aller Filmbereiche mit frischer Chemie nicht so einfach gegeben ist, wie mit dem Jobo-Tank. Dazu kommt, dass der Lomo-Tank nicht gekippt wird (er wĂ€re dazu viel zu schwer, abgesehen von der zum schnellen EinfĂŒllen benötigten Undichtigkeit des Deckels), sondern der Spuleneinsatz rotiert. Zu guter letzt hast Du auch bei Kleinbildfilmen meist UnregelmĂ€ssigkeiten, vergrĂ¶ĂŸerst aber ja nur Einzelbilder.

 

Übrigens ist die LĂ€nge von Schmalfilm nicht nur bei der Entwicklung eine Herausforderung: 30m Film am StĂŒck sauber und staubfrei zu trocknen ist auch ein Handwerk, das eine gewisse Übung verlangt. Kleinbildfilm ist da Kindergarten.

 

Geschrieben

O.K., ist also doch nicht so einfach. Ich sehe ein: man kann die Foto-Entwicklung nicht ohne weiteres auf den Kino-Film ĂŒbertragen, wegen der großen Filmmenge und der Schwierigkeit der gleichmĂ€ĂŸigen Verteilung des Entwicklers. Schade...

Geschrieben

Es gibt doch solche großen Entwicklungsboxen (ich glaube LOMO oder Morse), in denen man ein 30 meter Film unterbringen kann.

 

Hier noch ACHTUNG:

 

Es gibt Lomo-Tanks fĂŒr 30-Meter Film am StĂŒck.

Dies sind aber extrem selten, teuer und noch voluminöser und brauchen noch mehr Chemie als die Standard-Lomotanks.

Diese Standard-Lomos fassen insgesamt 30 Meter, ĂŒbereinander auf 2 Spiralen (2x 15m)

Das bedeutet fĂŒr 16mm also, das eine ĂŒbliche 30m-Tageslichtspule vor dem Entwickeln geteilt werden muss - so gut wie immer also ein Schnitt mitten durch eine Szene.

Gast renehaeberlein
Geschrieben

Das ist der 30m Tank von mir wo man 30m am StĂŒck entwickeln kann. Man braucht aber ca 2400 ml Chemie.

 

Rene

Geschrieben

Es braucht Agitation, sonst wird das Resultat nie gleichmĂ€ĂŸig. Dazu sind enge Tanks nicht geeignet. Einen Fotofilm kann man mit der Kippmethode einigermaßen gleichförmig entwickeln, nicht aber zehn Meter und mehr.

 

Man muß die Spirale mehr als nur auf und ab bewegen können. Eigentlich sollte ununterbrochen Strömung an den FilmoberflĂ€chen herrschen. Mit so viel Agitation verkĂŒrzen sich die Badzeiten um etwa ein Viertel. Die Dichte wird vollkommen gleichmĂ€ĂŸig. Es gibt keine andere Entwicklungsmethode, mit der man bessere GleichmĂ€ĂŸigkeit erreichte.

 

Wenn Cargo dereinst erhĂ€ltlich sein sollte, werde ich auch die Anleitung zur erfolgreichen Filmbearbeitung mitgeben, einen kurzen Kurs. Bis dahin kann ich nur zu BehĂ€ltern raten, die wenigstens den eineinhalbfachen Durchmesser der Spirale haben. Die Badmenge muß der FilmoberflĂ€che angepaßt sein. Wie Friedemann sagt, stellen 100 Fuß 16 mm breiter Film ungefĂ€hr einen halben Quadratmeter fotochemischer OberflĂ€che dar. Der trĂ€gt man mit wenigstens 8 (acht) Litern Bad Rechnung. Nicht erschrecken, man kann die meisten BĂ€der in Flaschen zurĂŒckgießen und wieder brauchen. Je nach Rezept und Filmtyp kann man ein Bad nur ein Mal verwenden oder mehr aus ihm herausholen, als es mit Maschinen der Fall ist. Auf jeden Fall braucht man recht viel Raum fĂŒr 30 m Film.

Geschrieben

Es geht durchaus. Es braucht aber etwas Übung, Geduld und ungewohnt viel Chemie. :)

 

zu dem Punkt "viel Chemie": ich weiß nicht, ob hier jemand schon mal 'ne Foto-Standentwicklung gemacht hat, z.B. 60 Minuten. Das geht nur mit SEHR WENIG Chemie (z.B. Rodinal 1:100 oder auch Caffenol C-L, genauso gut). Es wird bei dieser Entwicklung so gut wie ĂŒberhaupt nicht bewegt, und das Ergebnis bringt je nach Methode mehr SchĂ€rfe, höheren Kontrast, mehr Details in den Schatten. DafĂŒr halt lĂ€ngere Entwicklungszeiten. Ist im Prinzip auch eine Push-Entwicklung. Die Frage ist, ob das auch fĂŒr Kino-Film gilt? Auch wenn oben das absolute Gegenteil (also stĂ€ndige Bewegung) gesagt worden ist...

Geschrieben

Du brauchst auch bei Rodinal mind. 5-7ml Konzentrat fĂŒr einen KB-Film (siehe Rodinal Datenblatt). Bei 16mm ergo 50-70ml, macht bei 1:100 dann 5-7 Liter. Wobei ich Standentwicklungen eher mit 1:200 mache.

 

Ist aber keine Push-Entwicklung und die SchĂ€rfe auch v.a. Subjektiv höher (Rodinal Kanteneffekt). Die Standentwicklung ist eher eine Ausgleichsentwicklung, gut fĂŒr sehr hohe Motivkontraste auf hart arbeitendem Film, um gut printbare Negative zu erhalten.

Geschrieben

Du hast Recht, das wÀren dann 50 bis 70 ml. Eine 500ml-Flasche Rodinal kostet 12 Euro, d.h. eine 30-meter-Entwicklung höchstens 2 Euro. Aber viel Fixierer braucht man dann, und der ist dann teurer!

 

Hast du das schon mal gemacht bei Kino-Film? Oder ist das dann doch nichts wegen mangelnder Bewegung, wie oben von Dir und anderen erklÀrt?

Geschrieben

Mit Printfilm habe ich das mal erfolgreich gemacht. Meist mache ich aber Umkehrentwicklung zur Projektion, und die braucht ne hÀrtere Erstentwicklung. Guck dir mal die SW-Dia-Rezepte an.

 

Die SW-Chemie kostet nicht viel. Die Arbeit und die Zeit kosten, ebenso Wasser und Strom, bei professionellem Durchsatz auch noch die Entsorgung.

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