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17. Dresdner Schmalfilmtage


Patrick Müller

Empfohlene Beiträge

Ab morgen ist es wieder soweit: vom 21.–23.01.2016 laufen in Dresden wieder die Schmalfilmtage.

http://www.schmalfilmtage.de/fest2016/s8_16.php

Ich selbst bin diesmal auch anwesend und nehme am Workshop „Tinting Toning – Kolorieren, Tonen und Bleichen“ von Anja Dornieden & Juan David González Monroy teil. Am Samstag läuft sogar mein Kurzfilm als Analogprojektion im Wettbewerb. Falls jemand aus dem Forum während der Tage anwesend sein sollte, kann er mir gerne Bescheid sagen.

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Als Sachse darf ich das an dieser Stelle sagen.

 

Die Dresdner haben mit diesem Festival einmal mehr bewiesen. Sie haben kein Gespür für richtige Zeitpunkte. (Ein Festival vier Wochen nach den Weihnachtsferien, das ist einfach blöde) Außerdem ist Dresden verkehrsmäßig einfach ungünstig.

Bearbeitet von Kodak_Kamera (Änderungen anzeigen)
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Hallo Klaus, die Schmalfilmtage waren prinzipiell schön: viele nette Leute kennengelernt und wiedergetroffen: Dagie, Stefan Möckel und die leidenschaftlichen Leute von L’abominable (Nicholas Reys 16mm-Film ANDERS, MOLUSSIEN war für mich das projizierte und filmische Highlight) und Lab A. Allerdings war die Moderation des Wettbewerbs am Samstag freundlich gesagt schwierig. Er konnte nur schlecht Englisch, was ihn aber nicht davon abhielt, alles auf Englisch zu moderieren. Besser wäre es gewesen, hier deutsch zu moderieren und dann kurz englisch zu übersetzen, wie das anderswo auch üblich ist. Mit anwesenden Filmemachern, viel kamen von weit her, sogar aus Großbritannien, wurde auf der Bühne nicht gesprochen (ein kurzes Q&A ist eigentlich bei guten Festivals üblich) und noch schlimmer: die Entscheidungen der Jury nach schier endloser Wartezeit wurde nicht begründet! Es gewann das Feelgood-Studenten-Roadmovie DEUX HOMMES DANS UNE AUTO. Sie sagten nur, dass sie sich nicht entscheiden können. Den Publikumspreis gewann der mit großen Mitteln produzierte Filmhochschul-Exploitationfilm WAS WIR TUN WENN WIR ALLEIN SIND (D 2015), der den Tagesablauf eines splitternackten jungen Mannes vom Aufstehen bis ins Bad zeigt. Bei der Projektion meines Films sprang der Bildstand (bei mir zuhause mit dem Hokushin war alles super stabil) und richtig scharf war es auch nicht. Ich bin da fast gestorben. Oh Mann, da wurde viel verschenkt, denn die Wettbewerbsauswahl war super. Meine Favoriten waren FINLAND IN 4 MOVEMENTS (FIN 2013), DA-DORT (D 2011) und BIN ICH REICH? (D 2015). Vier von zehn Filmen wurden analog projiziert und das Publikum war toll und vielgestaltig. Richtig klasse war hingegen der Workshop TINTING & TONING, vor allem Toning ist der Wahnsinn! Wenn das Kupfer die Bildkonturen anfrisst, wird man spontan glückselig vor soviel Überraschung. Gar nicht auszudenken, was man da mit Schwarzweißfilm alles anstellen kann. Während des Workshops habe ich meinen mit der K3 gedrehten und Foma-selbstentwickelten Schrottplatzfilm bearbeitet. Ich habe da viel gelernt und werde die Technik auch in einem der nächsten Filme verwenden. Von daher ziehe ich ein überwiegend positives Fazit.

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..Allerdings war die Moderation des Wettbewerbs am Samstag freundlich gesagt schwierig. Er konnte nur schlecht Englisch, was ihn aber nicht davon abhielt, alles auf Englisch zu moderieren. Besser wäre es gewesen, hier deutsch zu moderieren und dann kurz englisch zu übersetzen, wie das anderswo auch üblich ist. Mit anwesenden Filmemachern, viel kamen von weit her, sogar aus Großbritannien, wurde auf der Bühne nicht gesprochen (ein kurzes Q&A ist eigentlich bei guten Festivals üblich)

Ach ja, die lernens nimmer....so ähnlich hab ich das bei meinen beiden Besuchen auch wahrgenommen.

Die Gewinner im Jahr 2014 (die beiden vom Labor Berlin) standen nach der Preisverleihung völlig allein und verloren mit ihrem Bier herum...

 

Den Publikumspreis gewann der mit großen Mitteln produzierte Filmhochschul-Exploitationfilm WAS WIR TUN WENN WIR ALLEIN SIND (D 2015)

Auch das kenne ich.

Diese quasi professionellen Hochschulproduktionen, die man eigentlich gar nicht in einem Wettbewerb mit "unseren" Laienproduktionen messen kann.

 

Bei der Projektion meines Films sprang der Bildstand (bei mir zuhause mit dem Hokushin war alles super stabil) und richtig scharf war es auch nicht.

Das ist natürlich bitter, nachdem Du doch die Kopie hauptsächlich wg. Dresden anfertigen hast lassen, oder?

Letztes Jahr konnte ich über die Qualität der Projektionen nicht klagen - da gab es auch realtiv viele "richtige" Filmprojektionen.

Wie war das dieses Jahr?

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Letztes Jahr konnte ich über die Qualität der Projektionen nicht klagen - da gab es auch realtiv viele "richtige" Filmprojektionen. Wie war das dieses Jahr?

Ja, es waren auch viele Projektionen dabei. ich habe da vermutlich einfach Pech gehabt. Die alte Technik ist eben manchmal störrig. :-)

Interessant, das du ähnliche Beobachtungen gemacht hast.

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  • 4 Wochen später...

Was ich mich bei Dresden immer wieder frage ist, warum das Ding Schmalfilmfestival und nicht ehrlicherweise Analoges Experimentalfilmfestival o.ä.heisst.

 

Auf diesem Hintergrund wird dann auch die ablehnende Haltung gegenüber von Filmen wie "Was wir tun wenn wir allein sind" klarer. Solche Filme kann man nämlich auch ausserhalb von Hochschulen machen, mit rein privaten Mitteln und ohne Förderung: die Grenze zwischen "Laienproduktion" und "professioneller Produktion" gibt es nur im Kopf. Solche Filme fallen aber eben aus dem Experimentalfilm-Rahmen..

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Was ich mich bei Dresden immer wieder frage ist, warum das Ding Schmalfilmfestival und nicht ehrlicherweise Analoges Experimentalfilmfestival o.ä.heisst.

Die Bezeichnung Schmalfilmfestival ist schon treffend. Es wird ja hauptsächlich Schmalfilm gezeigt, und Festival, weil eben außer Experimental- und Dokumentarfilm auch Narratives gezeigt wurde. Ganze Spielfilme liefen auch, allerdings außerhalb des Wettbewerbes. Es ist eben eine bunte Mischung. Von Laien und Profis. Die Qualität des eingereichten Films allein ist ausschlaggebend für eine Vorführung. Es ist also richtig was du sagst: beschränkt man sich und hat filmerische Erfahrung, kann man auch mit wenigen Mitteln einen gelungenen Film machen. Das stimmt hoffnungsvoll.

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