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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema


cinerama

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Einige User des Schweizer Forums http://www.cineforum.ch/index.php?modul...c&topic=35 beklagten, was im deutschen Forum www.filmvorfuehrer.de , u.a. auch von @cinerama (und indirekt zu vermuten: auch dem ehemaligen Forumsmitglied @expert grouper) an Skepsis oder Vorbehalten geposted werde, sei durchgehend "Bullshit"

Alles also Lüge?

 

Ein Beispiel dafür, wonach einigen skeptischen Usern zu früherer Zeit schon unrichtige Darstellungen nachgesagt wurde, wird wie folgt begründet: man sehe z.B. bei 1 Meter Betrachtungsabstand vor einer 23 Meter-Leinwand beim derzeitigen Digital Cinema (2 k-Auflösung = Normerfüllung gemäß der Digital Cinema Initiative) überhaupt keine Pixel, gegenläufige Behauptungen seien Schwindel und Selbstbehauptungsgerede.

 

Zu entgegnen ist nun: Selbst wenn entfernungsbedingt Pixels nicht mehr auffallen, müßte man anmerken, daß nun oft genug Kamm- und Treppeneffekte, in dunklen Flächen bisweilen ein Pixelrauschen oder gar indifferente Flächen sowie Unschärfen bei Schwenkbewegungen zu beobachten waren. Mich persönlich machen diese u.a. Artefakte nicht froh, weil ich darin keinen filmischen oder technischen "Mehrwert" erkenne, es macht sogar nervöser als ein feines, aber m.E. "natürlich" bewegtes Korn und einer natürlicher Kontrast bei optimaler 35mm-Auflösung:

Andere Betrachter werden da schon eher nervös, sobald eine perforierte Filmkopie etwas Staub aufweist oder Bildstandschwankungen (die auch ich ärgerlich finde) auftreten. Soweit einige Aspekte, die ich hiermit aufnehme.

 

Vor etwa 4 Jahren schrieb eine Studie der Filmförderungsanstalt (FFA), die endlich einmal aktualisierungsbedürftig wäre (die FFA ist eine sehr digital-freundliche Institution), ein Summary:

 

Pixel Visibility – Sie ist ein augenscheinliches Problem digitaler Projektionen und ergibt sich aus der Kombination von Auflösung, Projektortechnologie, Pixeldichte sowie der Position des Betrachters zum Bild. Während HDTV auf eine Entfernung der dreifachen Bildhöhe optimiert ist, muss bei Kinoprojektionen eine durchschnittliche Entfernung von einer Bildhöhe berücksichtigt werden. Um also die gleiche visuelle Qualität zu erreichen, bedarf es einer mindestens doppelt so hohen Auflösung wie der von HDTV, also 4K. (...)

Kontrastumfang und Ausleuchtung – auch sie werden von einem Zuschauer leicht wahrgenommen. Kontrast zeigt sich im Schwarzwert, der bei digitalen Projektionen gerne ins Grau abfällt, wie auch dem Detail der Zeichnungen im Schatten.

 

Farbspektrum – ist ein weniger augenscheinliches Problem. Film weist jedoch ein deutlich breiteres Farbspektrum auf als HDTV oder die Projektionstechnologie DLP. In Feldversuchen mit digitalen Projektoren zur Farbwiedergabe schnitt laut DCI die auf Laserstrahlen basierende Technologie von "Silicon Light Machines" (SLM) sehr gut ab. Inwieweit sie mit 35mm-Film vergleichbar ist, ist nicht zuletzt auch vom persönlichen Empfinden abhängig.

 

Drop-Out-Rate – bei Übertragung und Projektion von digitalen Bild- und Toninformationen kommt es zu so genannten "drop-outs", dem Verlust von Informationen (bits), die sich im schlimmsten Fall als audiovisuelle Löcher in der Wiedergabe bemerkbar machen.

 

Der Qualität der Vorführung

Die Standards zur Vorführungsqualität werden rückwirkend die Anforderungen an Produktion, Distribution und Archivierung beeinflussen. Folgende Parameter stehen dabei zur Diskussion:

Auflösung – hier wird über eine Skalierbarkeit der Vorführungsgeräte von mindestens 2000 Zeilen, (2K), also 2048 x 1536 Pixeln, bis zu 4000 Zeilen (4K), also 3840 x 2160 Pixel, oder sogar 8 Megapixel nachgedacht. Einem 35mm-Negativ werden vergleichsweise 4-6K Auflösung zugesprochen. Die so genannte "black-chip-" oder DLP-Projektortechnologie von Texas Instruments erreicht bisher eine Auflösung von 1280 x 1024 Pixel, liegt also noch niedriger als der HDTV-Standard oder der bei digitalen Kinofilmkameras eingeführte 24p-Standard mit 1.920 x 1.080 Pixel und 24 Vollbildern/Sekunde. Zwar arbeiten sowohl Sony, Photon Visions und Arriflex als auch Olympus inzwischen an Kameras mit höherer Auflösung, ein 3-4K Standard würde jedoch bedeuten, dass nicht zuletzt auch die gesamte Postproduktion aufrüsten müsste. Frank Stirling, Direktor von "digital cinema" bei Boeing schlägt deshalb vor, nicht auf den "Roll-Out" und die Aufrüstung zu den von der DCI gewünschten 3-4K zu warten, sondern vorher schon eine skalierbare Infrastruktur mit 2K zu implementieren, die heute bereits in Teilen bedient werden könnte, um dann, wenn die Branche soweit ist, die 4K darauf aufzusetzen.

 

 

(In: http://www.ffa.de/start/content.phtml?p...k_standard )

 

 

KODAK setzt natürlich auch auf Digital Cinema, beschreibt aber den Ist-Zustand wie folgt:

 

[Es gibt weltweit, Erg. d. Verf.] 110.000 und 130.000 Kinosäle. Bisher spielen die digitalen Installationen da noch keine wirklich entscheidende Rolle. (...)

Das Printfilm-Volumen hat sich bei 110 Millionen Metern pro Jahr eingependelt. Das zeigt, dass das Digital Cinema noch keine Auswirkungen auf diesen Ertragsbringer von Kodak hat: Das Unternehmen ist mit seiner Digital-Cinema-Initiative noch nicht zu spät dran.

 

Obwohl man in Kooperation mit Barco ein Gerät auf den Markt bringen möchte, am liebsten wohl mit 4 k Auflösung (da man den Parametern der derzeitigen[!] fotochemischen Filmmaterialien möglichst nahe kommen will), aber es wird auch von 2 k-Offerten gesprochen, wolle man dennoch unbedingt trotz des Angebots digitaler Kameras (die ja in Hollywood-Mainstream-Produktion kaum genutzt werden, merke ich an) unbedingt an der Rohfilmproduktion festhalten: sie bliebe ein professionelles "Margen"-Produkt.

Und hier sind auch qualitative Steigerungen in Sicht, füge ich hinzu.

 

Es müßte m.E. ein mindest ebenbürtiger technologischer Sprung auch in der Digital-Projektion gegeben sein, zu erschwinglichen Preisen und dem 35mm-Filmstandard möglichst weit vorausliegend, schon aus Gründen der Planungssicherheit. Dann fände ich es akzeptabel (aber noch immer kein "Muß"), solche Geräte zu installieren sowie als guten Standard zu bewerben. Nur wird zu jeder Zeit immer auch eine gute 35mm-Filmkopie (und von "Harry Potter IV" haben wir einige völlig einwandfreie im Einsatz, und wird auch noch 2010 ähnlich sein) stets auf dem aktuellen Level des wieder einmal verbesserten 35mm-Aufnahmenegativs liegen, zu dem jetzige Digital-Projektoren hinterherzuhinken drohen.

 

Grund: Das DLP-Panel erweitert sich ja nicht von selbst hinsichtlich Kontrastverhältnis, Farbtiefe, Auflösung, Format, Pixelstruktur usw.

Beim Film ist das anders, denn die Filmbreite (35mm, oder 70mm für IMAX oder Todd-AO) bleiben ein Standard.

 

Somit erscheint es vernünftig, daß genügend Kinos weiterhin auf Lieferung von 35mm-Ware bestehen (und sie auch bekommen), zumal dies ein bewährter Standard ist, der ausbaufähig bleibt und mit vorhandenen Projektoren und Formaten jeden Evolutionsprung des Aufnahmeformats sofort ohne weitere Umbauten jederzeit an jedem Ort umzusetzen imstande ist.

 

Natürlich bleibt eine gute Digital-Projektion für Spartenprogramme und Programmkinos oder Live-Events eine sinnvolle Ergänzung. Nur der derzeitige DCI-Standard, der erscheint allem Anschein nach nicht zukunftsfähig und nicht kinowürdig. Zumindest aus der Sicht der "Traditionalisten", die wirklich in den Genuß erstklassiger Filmkopien kamen und noch immer kommen, gerät das nicht gerade unbescheidene Getöse der Digital-Anbieter immer öfter zur Makulatur... man erwartet Besseres und investiert in keine Übergangslösungen.

 

DSC00174.jpg

Bildquelle: Schweizer Filmvorführerforum, eingestelltes Präsentationsbild der Kinoton-Gruppe: http://www.kinoton.ch/alben/album10/DSC00174.jpg

Dieses harmlose Bild wurde offenbar vom Anbieter für diesen Server gesperrt, ist aber noch separat und über das Schweizer Vorführerforum abrufbar.

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Top-Benutzer in diesem Thema

Hallo,

 

wenn man auf einer 23m Leinwand bei 2k Auflösung aus 1m Entfernung keine Pixel (1Pixel ist ca. 10mm X 10mm ) erkennen kann, ist man entweder blind oder das System ist total unscharf.

 

Gruß FH99

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Mann cinerama du Armer.Kannst du auf so etwas lange rumreiten!

Dich kann man ja eh nie vom Gegenteil überzeugen und daher lassen wir den ganzen Scheiss.Wenn du wenigstens gerecht wärst,würdest du begreifen,dass ich geschrieben habe,dass die Angabe mit dem Abstand und der Pixel bekommen habe.Ich werde mich zuerst selber davon überzeugen ob das so ist.Bis dann musst du dich gedulden und aufhören zu versuchen gegen unser Forum abzulästern.

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Ich zitiere, aber lästere nicht, denn dieses Thema wird überall kontrovers diskutiert: auch in deutschen, schweizerischen und österreichischen Foren. Dieser Thread heißt "Vorzüge und Legenden des Digital Cinema". Da Du Dich erst selbst überzeugen willst, wie Du schreibst, ist es somit noch nicht möglich, mich zu überzeugen, der "nicht überzeugt werden will".

 

Ausdrücklich ein Beispiel für die Vorzüge des Digital Cinema: Mit 2 k-Barco-Projektoren ist es nach Aussagen eines Betreibers und der renommierten Presse auch möglich, 600 qm-große Dom-Leinwände zu bewirtschaften. Ich zitiere dies auszugsweise und bitte die User (aus allen Ländern, wir sind doch alle Brüder unter dem Dach der Globailsierung :wink: ) eine nicht-lästernde Meinung hierzu kund zu tun:

 

GIGANTISCHE AUFLÖSUNG

 

Solche Urteile haben aber nicht nur sachliche Gründe. Analog ist eben vor allem gut für bestehende Beschäftigungsstrukturen, denn ein voll digitales Kino braucht keine Vorführer mehr. (...).

 

Wolfram Weber hat sich einmal den Spaß gemacht, den aktuellen „Star Wars“-Film digital auf die größte Leinwand seines Hauses zu richten, die 600-Quadratmeter-Fläche im Imax-Dom. Kein Pixel, soweit das Auge sehen kann, selbst von der ersten Reihe nicht. Das ist bei einer Auflösung von „2K“ mit gigantischen 2048 x 1080 Bildpunkten aber auch nicht anders zu erwarten.

 

Im Cinecittà läuft die „Rache der Sith“ in zwei digitalen und einem analogen Kino. (...) Vor allem die Bildruhe fasziniert, die der analogen Version fehlt. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Hier rackert ein analoger State-of-the-art-Projektor in einem Top-Kino. Der Haken liegt eben am Format. Auch der Sound im Digital-Kino wirkt harmonischer: in den Effekten tief, hoch dynamisch, aber weniger schroff als beim analogen Pendant.

 

Um noch mehr Überzeugungsarbeit zu leisten, setzt Wolfram Weber eine Privatvorführung an – analoges Ausgangsmaterial, digital aufgearbeitet: In der Schlüsselszene in „Road To Perdition“ muss Tom Hanks seinen Mentor, Paul Newman, ermorden. Wenige, aber klar definierte Farben, viele Schwarz-Schattierungen, die leicht nervöse, gespenstische Beleuchtung einer Straßenschlucht im strömenden Regen – im Heimkino ist diese Szene in all ihren Feinheiten gar nicht darstellbar, im digitalen Kino verschlägt sie einem den Atem: Die Schwarzwerte sind extrem tief, stabil und satt. Vor diesem Hintergrund entfaltet sich eine Palette an Grautönen und Details. Vor allem: kein Dropout, kein Belichtungsfehler, kein widerspenstiges Staubkorn. Stattdessen maximale Konzentration (...).

02.08.05

 

 

Aus: http://www.video-magazin.de/d/67623

 

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So, möchte mich nun in dieser Angelegenheit nochmals zu Wort melden:

 

Zunächst einmal habe ich es bis heute nicht geschafft, mir irgendwo einen Eindruck digitaler Kinoprojektion zu verschaffen, kann die Qualität also weder bestätigen, noch dementieren.

 

Ich gebe @cinerama – aus meiner distanziellen Position heraus – weitgehend recht wenn er sagt: „Die von den Betreibern angestrebte Kostenreduktion kann schnell zur Kostenexplosion werden“, insofern, als so manch voreilige und komplette Installation heutiger Digitaltechnik, welche sicherlich längst nicht ausgereift und somit schnelle veraltet ist, eher eine zügige Pleite nach sich zieht.

Begründung: Ich kann mir nicht vorstellen, dass zu einem inhaltlich schlechten Film deshalb mehr Besucher kommen, weil er digital projiziert wird. Das halte ich für ein Gerücht!! Der Zuschauerschwund lässt sich damit imho nicht aufhalten. Von daher könnte sich wie gesagt die für einige Betreiber doch immense Investition einer flächendeckenden Ausstattung mit Christie oder Barco DLP´s sehr schnell äußerst negativ auswirken.

 

Andereseits pflichte ich @MikeBaer bei, der der Ansicht ist, @cinerama kämpfe wie „Don Qichote“ auf verlorenem Posten. Richtig: Denn digital wird kommen, so oder so. Der FTB wir primär die wirtschaftliche Seite vor Augen haben (siehe den oft zitierten Herrn Weber aus Nürnberg): „…digitales Kino braucht keinen Vorführer mehr…“. Damit ist meine These/Befürchtung, die ich seinerzeit in einer Diskussion mit @denista (wo steckt der eigentlich) in einem anderen Thread führte http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...&start=105

bestätigt!

 

Fazit: Der wirtschaftliche Faktor wird letztlich den Ausschlag geben, will heißen, der Kinobetreiber plant selbstverständlich kostenreduzierend und entscheidet auch entsprechend. D.h. digitale Installation rein, Vorführer raus

 

Der Grund des Zuschauerschwundes an sich hat für mich aber noch einen anderen gewichtigen Faktor: Heimkino

 

Der potentielle Besucher sitzt zu hause vor seinem mittlerweile zu Spottpreisen erschwinglichen SONY-NEC-CANON-SOWIESO DLP-Beamer welcher eine Bilddiagonale von 5,50Metern auf die Hobbykellerwand projiziert plus einer Sony-Pioneer-Denon 7.1 Anlage mit 7x170Watt (wenn auch nur Musikleitung ;-) ) an 7.1 Infinion-Canton-Teufel-Lautsprechern zzgl. eines Subwoofers mit 500W/Musik und strahlt über beide Backen wenn er sagt: „Ich? Ins Kino? Hab die beste Anlage aller Zeiten! Ich bin doch nicht blöd!“

 

Und das Leute ist das, was unserer Branche das Genick brechen wird. So war es damals nach Einführung der VHS-Cassette und des dazugehörigen Recorders und an dem Punkt sind wir jetzt wieder. Das Kino mit seinem Digital-Sourround-Ton und THX-Zertifizierung ist von der Heim-Unterhaltungselektronikbranche eingeholt und vielleicht sogar überholt worden. Das Argument:“ Nur im Kino ist Kino Kino“ lockt nicht wirklich irgend eine Sau hinterm Ofen vor. Und da berücksichtige ich noch nicht einmal das von Sony in den USA ins Auge gefasste „Video on Demand“ und/oder DVD ZUM KINOSTART geplante Konzept!!!

 

Von daher: Auch wenn Ihr mich jetzt zerfleischt! Das Kino stirbt! Und die meisten der Kollegen hier – mich inbegriffen – werden in spätestens 4-5 Jahren diesen Job nicht mehr ausüben können (dürfen)! Das ist meine Prognose. In wie weit die Kinos allerdings - selbst DLP ausgerüstet - nach und nach in der gleichen Vielzahl „hinterhersterben“, wage ich hier nicht zu beschreiben. amen.gif

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Hallo Jubbs, wenn die Filmindustrie qualitativ so weiter macht, dann stimme ich dir zu, es wird wieder ein grosses Kinosterben geben. Unabhängig von der Projektionstechnik. Denn die Art der Wiedergabe interessiert sowieso nur weniger wie 5% der Zuschauer. Ist leider so. Und die Liebhaber der Möglichkeiten der 35mm und 70mm Filmtechnologie werden genauso Klagen und Jammern wie die Schallplattenfans. Eine Nische für alle wird bleiben.

Jedoch gibts ein paar Dinge die hoffen lassen.

Zum einen ist die Akustik eines grossen Raumes nicht vergleichbar mit einem Heimkinokeller. Sofern die Tonanlage des Kinos entsprechend dimensioniert ist, kann es zu wirklich gefühlsbeeinflussenden Klangeindrücken kommen. Leider gibts das nur selten, und AC3 ist auch nicht der geeignete Codec dafür.

Das gleiche gilt für die Bildgrösse. Man muss sie nur nutzen. Auch da gibts zur Zeit erhebliche Mängel im Inhalt, der Kameraarbeit und auch der technischen Qualität der Kopiien.

Hoffentlich bergreifen die Verantwortlichen das relaitiv bald, sonst braucht nämlich auch niemand mehr Disponenten und Verleihe. Einen digitalen Film kann ich nämlich auch von Zuhause vermarkten, in diesem Fall z.B. aus dem Ursprungsland.

Jens

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Hi Jens, natürlich hast Du recht, wenn Du sagst, dass sich eine Kinoakustik nicht mit der eines Hobbykellers vergleichen lässt. Auch argumentiere ich gegenüber Kunden oder Bekannten, dass es doch ein ganz anderes Erlebnis sei, eine Komödie mit 300 anderen Menschen schon alleine des Lachens wegen in einem Kino zu erleben, ähnlich einen Horror- oder Actionfilm, wenn ganze Reihen erschrecken. Das sei doch allein die Sache schon wert als zum Lachen oder Erschrecken buchstäblich in den Keller zu gehen! Ebenso versuche ich in solchen Momenten die Leute von dem phantastischen, großen Bild, welches Kino zu bieten hat zu überzeugen. Da bekomme ich mittlerweile allerdings zur Antwort:

 

„Wieso, ist doch künftig im Kino auch ein DLP, wie ich ihn schon jetzt zu hause habe!“ puke.gif

 

Und es stimmt zum Teil schon auch, wenn die Leute sagen, dass die Bildgröße relativ ist. Nach ein paar Minuten hat man sich daran gewöhnt und es ist nichts aussergewöhnliches mehr.

 

Das häufigste Argument, welches mir zu Ohren kommt, ist aber in etwa folgendes:

 

„Wenn ich heute mit meiner Frau (von Kindern ganz zu schweigen) ins Kino gehe, zahle ich für sagen wir mal 2 Eintrittskarten, 2 Popcorn und 2 Cola über 20 Euro! Dazu kommt noch die Fahrtstrecke zum Kino und zurück = zusätzlich 5-8 Euro. Gesamt mind. 25 Euro, das sind ja 50DM!!! Wenn ich also den Film nicht unbedingt sofort sehen muß, gehe ich doch lieber in die Videothek um die Ecke, hole mir einen neu erschienen Titel und genieße diesen mit beliebig vielen Freunden für 1,50 Euro, weil ich die DVD danach gleich wieder zurückbringe. Süßwaren und Cola kommen mich dann vielleicht auf gesamt 5 Euro bei Aldi. Somit: 6,50 Euro (sind nur 13.-DM). Das ganze schau ich mit meinem genialen Beamer und meiner tollen Soundanlage und gut ist´s. Ich habe nicht soviel Geld für Kino übrig, wenn ich’s für einen Bruchteil bequem zu hause sehen kann. Da verzichte ich gerne auf das Erlebnis Filmtheater…“

 

Was ich damit schon in meinem vorhergehenden Posting zu sagen versuchte: Der technische Vorsprung des Kinos ist dahin. Die Leute lächeln spöttisch, wenn sie heute vor dem Hauptfilm noch einen DTS- oder gar DD-Trailer sehen, selbst ein SDDS-Spot reißt die Leute nicht mehr wie früher von den Sitzen. All das bietet Heimkino heute in der ein oder anderen Form auch. Nur für das Erlebnis Kino geben nicht mehr so viele Leute wie früher Geld aus. Da müsste eine Revolution her, aber welche? Iosono? Das wird nix und selbst wenn, bekommst Du´s ein halbes Jahr später beim Media-Markt in abgespeckter Version wieder für´s Heimkino.

 

Ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels

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Hallo Jubbs. Obwohl selbst Kinobetreiber, stimme ich dir da zu. Bei mir kostet das Kino zwar nur 5,50 € und Popcorn ist auch billig, wenn wir welches machen (lohnt halt bei 2-3 Tüten kaum). Und das neue Verfahren der Wiedergabe was bringen, lockt auch kaum jemanden. Jedoch funktioniert das Kino zur Zeit noch als Werbeträger für die Filme. Du musst deinen Kumpels zur DVD-Party nicht erst erklären, um was es geht. Lässt du jetzt das Kino sterben, dann wird meines Erachtens der DVD-Markt ebenfalls einen Knick bekommen. No showbiz any more!!

Ob das durch teure Werbekampagnen in Fernsehen aufgefangen wird, muss sich dann erst beweisen.

Jens

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Hallo Jens, natülich habe und versuche ich den Leuten klar zu machen, dass die DVD vom Kino und umgekehrt profitiert. Dass die Auswahl an DVD´s gar nicht so breit gefächert wäre, gäbe es keine Filmtheater (mehr)! Und ums ganz klar zu sagen: Ich wünsche keinem FTB das Sterben seines/seiner Kinos! Ich hoffe inständig, dass die Situation sich wieder entschärft und zu Gunsten der Filmtheater kippt, aber momentan fehlt mir mangels Initiativen, welche die Kundschaft zurückbringen könnten, einfach der Glaube daran.

 

Sicher ist: DLP belebt das Geschäft imho nur kurzfristig. Es ist was Neues, von daher kommen natürlich erst mal die „Massen“. Nach ein bis zwei weiteren Besuchen ist es dann aber schon wieder „Standart“ und somit klebt man wieder auf dem Sofa. Ebenso wenig wirkt dem erst recht ein geforderter „Digitalzuschlag“ von 0,50Euro dienlich, eher verprellt man noch mehr Kunden, zumindest nach der „Neugierigenphase“.

 

Zugegeben wird man in kleineren Centern durch die Einsparung des/der Vorführer(s) den/die DLP(´s) zum Teil refinanzieren können, rechnet sich aber glaube ich unterm Strich nicht wirklich. Etliche Betreiber, so denke ich, steuern unter vollen Segeln im Nebel auf das ein oder andere Riff zu..

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Wie steht es eigentlich um die Marketing-Rhetorik in der bunten, weiten, heilen Welt von Multimedia?

Übernommen aus dem Thread "Harry Potter Digital", vgl. http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...7578#47578 :

 

Hallo!

 

Wie manche Leute hier argumentieren!?

Gleich, wenn irgendwas digital ist, muss es

besser sein. Diese Manipulation hat die

Unterhaltungsbranche ja toll hinbekommen.

Ich glaube, das sich diese Meinung allmählich

in den Genen der Leute verankert.

 

Digital ist Datenreduktion, meist damit Informationen

kleiner, praktischer und billiger verpackt werden können.

 

Na klar und der Ton ist dann natürlich auch gleich besser

siehe ZIB-Sendung 3Sat.

 

Ich habe das Gefühl, dass die Digitalbeführworter alle die

Bilder nur aus dem BWR begutachten oder total blind sind,

entweder physisch oder psychisch.

 

Auflösung, Farbe, Kontrast, stroboskopischer Effekt

 

Digital bedeutet eine ganz andere Filmrezeption, die objektiv

nach Eigenversuchen und Befragungen (objektiven Befragungen)

und Beobachtungen der Zuschauer ohne zu fragen, weniger intensiv

sein kann, da das Bild durch seine vielseitigen Nachteile die Blicke

der Zuschauer anders führt.

 

Bald wird auch diese Art der digitalen Projektion in den

Consumer-Bereich einziehen und dann gehen die Kinos tot.

Noch mehr Qualität ist unwirtschaftlich und wird einfach mal

nicht ohne weiteres eingeführt.

 

Viel Grüße

Sebastian

 

Ganz abgesehen von technischen oder wirtschaftlichen Fragen: wir alle müssen uns auch selbstkritisch fragen, ob wir mir den technischen Spielzeugen, mit denen wir aufgewachsen sind und in die wir verliebt sind (entweder 70mm-Cinerama oder eben auch Digital Cinema) vorgefaßte Weltbilder inkorporieren.

 

 

- "cinerama & Co" predigten uns den "American Way of Life".

- "Digital Cinema" verheißt uns die Unsterblichkeit der konstant gleichbleibenden Speicherklone.

 

Und dann gibt es Markt-Konzepte, die erzählen uns: ein guter Mensch, der sagt sich jeden Tag: "Ich bin doch nicht blöd" - oder "Geiz ist geil".

 

Erinnert mich ein wenig an einen Schrumpfungsprozeß, und irgendwie paßt hier auch das Kürzel hinein "Datenreduktion", "2 k", "DLP", "dts", "THX" und all die anderen Götter, vor denen wir uns verneigen, um am Ende zu erkennen: da hat man uns aber jahrelang mit irgendwelchen Götzen angeschwindelt, aber den 35mm-Film gibt es nachwievor. :wink:

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Hallo!

 

„Wenn ich heute mit meiner Frau... Das ganze schau ich mit meinem genialen Beamer und meiner tollen Soundanlage und gut ist´s. Ich habe nicht soviel Geld für Kino übrig, wenn ich’s für einen Bruchteil bequem zu hause sehen kann. Da verzichte ich gerne auf das Erlebnis Filmtheater…“

 

Genau die sind mir am liebsten:

Für X x 1000 EUR einen Beamer & Heimkino aufstellen, aber dann jammern, daß echtes Kino ja viel zu teuer wäre um hinzugehen. :evil: Dabei ist der durchschnittliche Filmkonsum bei solchen Zeitgenossen nach meiner Beobachtung mangels Freizeit eh so gering, daß es fast für einige Jahre echtes Kino gereicht hätte.

 

Ein anderes Phänomen ist mir auch aufgefallen: Irgendwie ist im Verleih DVD extrem beliebter als VHS-Kassette. Das hätte doch schon seit ewigen Zeiten so sein können, daß sich alle die Filme ausleihen und daheim ansehen, aber es kommt mir so vor, als ob erst jetzt noch mal eine ganz neue Zielgruppe für die Videotheken entstanden ist. Warum auch immer, war das Zurückspulen so schlimm? oder ist jetzt das Kopieren viel bequemer & schneller (also um den Film, der auszuleihen 1,50 kostet, dann mit einem neuen 85EUR DVD-Brenner im 1000EUR-Rechner auf 0,50 EUR-Rohlinge zu kopieren, damit man ihn sich "nochmal" bzw. sowieso niewieder "umsonst" ansehen kann)?

 

Das sind für mich einige der Milchmädchenrechnungen von denen "Ich bin blöd" und "Geist ist nicht mehr geil" mit einer irren Marketingpropaganda in den letzten Jahren leben. Ich behaupte, daß ohne die Kopiermöglichkeit für Film-DVD (von der mittlerweile geänderten Gesetzteslage abgesehen) im Heimbereich kaum Interesse an schreibenden DVD-Laufwerken bestanden hätte. (Über die Werbung von T-? für DSL mit "jetzt noch schneller: Filme, Musik, Spiele aus dem Internet" wie sie schon vor Jahren plakatiert war, als es noch gar keine legalen Anbieter in diesem Markt gab schweige ich mir meinen Kommentar aus.)

Mit diesem Parasiten- und Schmarotzertum haben filmfremde Branchen massiv u.A. auf Kosten des Kinos geworben & verdient.

 

So und jetzt sollen die Kinos dem entgegensteuern! Wie?

 

Ich glaube man kann teilweise wirklich nicht schnell genug langsam machen. Eine Konstante in einer reformsüchtigen Zeit kann auch attraktiv sein. Digital soll eine Chance haben und die Mutigen (oder Verzweifelten?) vorne auch, das ist nur fair. Endgültig ist aber noch nichts, genauso wie eine Schwalbe keinen Sommer macht. Die Investition muß sich in Besucherzahlen und solider Qualität lohnen, dass werden erst die nächsten (hoffentlich für alle besseren) Jahre zeigen. 35mm legt vor mit relativ einfacher Wartung, langer Erfahrung und mit teils sehr zuverlässigen Maschinen aus einem halben Jahrhundert. Von mir aus können wir gerne darüber wetten, was in 15 (25, 50, wer geht mit? ;) ) Jahren noch funktioniert bzw. überhaupt instandsetzbar / spielbar ist und ob überhaupt noch Personen und Firmen zu finden sind, die die Geräte warten können.

 

Zudem beweist Harry Potter mal wieder daß es derzeit am Angebot hängt und nicht am Medium. Kein Wunder, daß viele daheim auf Konserve zurückgreifen (von der durch den Kinoerfolg die Unterhaltungsqualität schon bestätigt ist).

 

MfG

Elwood

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Genau die sind mir am liebsten:

Für X x 1000 EUR einen Beamer & Heimkino aufstellen, aber dann jammern, daß echtes Kino ja viel zu teuer wäre um hinzugehen. :evil: Dabei ist der durchschnittliche Filmkonsum bei solchen Zeitgenossen nach meiner Beobachtung mangels Freizeit eh so gering, daß es fast für einige Jahre echtes Kino gereicht hätte.

 

Das ist genau der Punkt, wo sich die Katze in den Schwanz beißt, bzw. dem Kino das Genick bricht:

 

Wie @Elwood schon anführt, der multimediale Overload, welcher in beinahe allen Haushalten Einzug gehalten hat, trägt massiv zum Kinosterben bei, wobei es eben – wie ebenfalls schon angedacht – ein Paradoxum ist, dass Leute tausende von Euros in diverses Equipment stecken und dann kein Geld fürs Kino haben. Trotzdem ist diese Variante mittlerweile weit verbreitet – wie eben damals der Videorecorder. War der selbe Ablauf: Zunächst hatten nur ein paar Wenige die damals um die 2000-3000DM teueren Recorder, die sich abgesehen von der Möglichkeit, visuelles aufzuzeichnen kaum von einem Cassettenrecorder unterschieden. Von den Ausmaßen mal abgesehen. Die Geräte wurden billiger und besser, die Menschen blieben im Gegenzug dem Kino mehr und mehr fern.

Heut das gleiche Bild: Vor 5-6 Jahren waren LCD-Beamer – von DLP ganz zu schweigen – und Sourroundanlagen beinahe unerschwinglich. Die Geräte wurden billiger und besser…

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Ich kann hier nur für mich persönlich sprechen, weiß jedoch aus vielen Gesprächen, dass es anderen Filmfans genauso geht. Bevor ich mir einen Film (egal, in welchem Format: 16mm, 35mm, DLP) in einem schlechten Kino (= nicht sauber ausgeleuchtetes Bild, mangelhafter Bildstand, dejustierte Tonanlage, schlechter Sitzkomfort usw.) ansehe, warte ich lieber auf die DVD des Films. Dadurch ist zumindest gewährleistet, dass ich den Film genießen kann. Das Bild ist dann zwar kleiner als auf der Kinoleinwand, aber das wird durch den Sound im Heimkino wett gemacht. Zudem kann ich dann wählen, ob ich den Film im O-Ton oder in der deutschen Synchro hören will.

 

Und damit ich nicht missverstanden werde: Kino ist und bleibt für mich weiterhin Anlaufstelle Nummer Eins, wenn ich einen Film sehen möchte. Leider aber laufen die wenigsten guten und interessanten Filme (nach meinem persönlichen Maßstab bewertet!) in den gut ausgestatteten Kinos. Allzu oft müssen diese Filme dann ein tristes Dasein in einem der viel zu kleinen Säle (und ohne die entsprechende gute Technik) fristen, weil der "Mega-Überflieger-Blockbuster" aus den USA die erstklassigen Kinos in Beschlag nimmt.

 

Warum sollte also jemand ins Kino gehen, um einen guten Film in einem mittelmäßigen Kino auf kleiner Leinwand mit antiquierter Bild- und Tontechnik und einer unterdurchschnittlichen Kopie anzuschauen? Aus nostalgischen Gründen könnte man jetzt argumentieren. Für den einen oder anderen ist das durchaus ein Grund (zugegeben: beim 70mm-Film gebe ich mich diesem Nostalgie-Gedanken auch gerne hin :wink: ), aber für mich persönlich bedeutet ein solcher Kinogang mehr Frust als Lust. Also verzichte ich zugunsten der DVD, die ein paar Wochen später zu haben ist.

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Hallo,

 

"Heimkino" ist zwar teuer, lohnt aber auf Dauer sicher, wenn man oft Filme guckt.

Kuerzlich in Webers Kino, eine Werbung fuer eine Kinokarte die man mit Geldbetraegen

aufladen kann und dann fuer jedeweils x Euro eine gewisse Punktzahl gutgeschrieben

bekommt, fuer die man dann Rabatte bekommt. Der Sprecher des Spots bringt ein

Rechenbeispiel: "wenn Sie Ihre Karte beispielsweise mit 500 Euro aufladen..."

(Gelaechter im Saal)... wenn man aber mal nachrechnet kommt man

leider relativ schnell auf Betraege in solchen Groessenordnungen (pro Jahr).

 

Dass die DVDs nur zum Kopieren ausgeliehen werden glaube ich nicht. VHS war

einfach Schrott, die Baender sind verschmutzt und abgenudelt ohne Ende,

da das Band in jedem Recorder in direktem Kontakt mit dem rotierenden Videokopf

ist. Beim Vorbesitzer kommt so schone ne ordentliche Ladung Fett und Nikotin aufs

Band, und versaut einem so auch den eigenen Videokopf. Und die Qualitaet war

einfach unter aller Sau! Bei den DVDs ist zudem die Bedienung wesentlich angenehmer,

und die Menues bieten einiges an Extras (Making Of, Audiokommentare etc).

 

"die sich abgesehen von der Möglichkeit, visuelles aufzuzeichnen kaum von einem

Cassettenrecorder unterschieden"... so wie sich ein Auto, das 500 km/h fahren kann,

von einem Auto, das 200 km/h fahren kann, auch nur ganz wenig unterscheidet:

es kann eben nur 300 km/h schneller fahren. Sollte also kaum teurer sein, denn ist

ja prinzipiell nichts anderes...? :wink:

 

Gruesse

Marc

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Übernommen aus dem Thread "Harry Potter Digital", vgl. http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...7578#47578 :

Hallo Sebastian,

 

> Digital ist Datenreduktion, meist damit Informationen

> kleiner, praktischer und billiger verpackt werden können.

 

Das stimmt so nicht ganz...

Du musst unterscheiden zwischen verlustbehafteter Reduktion (Entfernen von

Irrelevanz, wobei man sich da streiten kann ob die Qualitaet gleich bleibt...) und

nicht verlustbehafteter Reduktion (Entfernen von Redundanz). Beispiel fuers

Erstgenannte ist z.B. MP3, GSM, MPEG, JPEG. Beispiel fuers Zweite sind z.B.

Packprogramme wie ZIP, GZIP, RAR.

 

Digital ist NICHT :!: automatisch verlustbehaftete Datenreduktion. Man KANN das

neben nicht-verlustbehafteter Komprimierung und Fehlersicherung machen, muss

aber nicht (vorausgesetzt man hat genug Speicherplatz).

Der riesengrosse Vorteil von digitalen Daten ist dass sie leicht kopierbar sind

(und damit dauerhafter sind, da sie nicht an einen bestimmten Datentraeger

gekoppelt sind!), verlustfrei komprimierbar und Fehler bis zu einem gewissen Grad

absolut verlustfrei korrigiert werden koennen! Das einzige prinzipielle Problem ist

der Quantisierungsfehler, was aber durch hohe Abtastfrequenzen und hohe

Aufloesungen (viele Bits) minimiert werden kann. Das wohl groessere Problem

sehe ich im Bereich der Elektronik/Optik, naemlich wie das elektronische Bild

wieder einwandfrei optisch auf die Leinwand gebracht wird - was sich dann eben auf

der Leinwand in z.B. Schmierenden Bewegungen, weniger Kontrast, anderen

Farben, fehlendem Korn (falls das jemand als Nachteil sieht..) usw usw aeussert.

Aber das hat mit digitaler Datenspeicherung nichts zu tun!

 

Ich bin kein blinder Befuerworter des "digitalen Kinos", aber dass generell

(nicht nur in Bezug aufs Kino, auch ganz generell) "digital = verlustbehaftet"

gesetzt wird, ist genauso falsch wie "digital = perfekt".

 

"Digital Cinema will nerver be that fun!" .. fuer die Vorfuehrer stimmt das sicher,

fuers Publikum, ich denke dem ist es egal. Viele denken jetzt schon es wuerde eine

DVD laufen oder sowas in die Richtung... :roll:

 

Gruesse

Marc

An einem Punkt füge ich einen Einwand ein: die Dauerhaftigkeit der Daten ist bei "digital" kein Vorzug, sondern der leider größte Nachteil: eine Dauerkonservierung/Archivierung von Filmmaterial ist derzeit noch immer nicht möglich, finanzierbar oder praktisch handhabbar. Hierin ist "analog" völlig ungeschlagen.

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cinerama, nicht ganz... digitale Daten (!) sind tatsaechlich langlebiger.

 

Ein oft gemachter Fehler ist, die Haltbarkeit der analogen Repraesentation :!: :!:

(Floppys, Festplatten, CDs, DVDs, ...) der digitalen Daten zu bewerten - das ist die

klassische Sichtweise eines Archivars: ein Raum voller gelagerter Datentraeger.

Aber darum geht es nicht. Die Daten an sich sind unbegrenzt haltbar, da man sie

verlustfrei weiterkopieren kann. Und nichts anderes macht man ja staendig - oder habt

ihr schon mal gehoert dass Rechenzentren Daten verlieren? Ich habe hier Daten

aus dem Jahr 1990 auf der Platte liegen - mit jedem neuen Rechnerkauf weiterkopiert.

Waehrend jede analoge Kopie irgendwann stirbt, sind die digitalen Daten

(nicht die Datentraeger!) prinzipiell unendlich haltbar. Man muss eben nur sichern

bzw. umkopieren wenn haltbarere Datentraeger auf den Markt kommen. Das ist

(noch!) aufwendig und teuer, aber die Datentraeger fassen mehr und mehr Daten

und werden immer preiswerter. Bei 35mm-Negativen ist sowas ueberhaupt nicht

moeglich, bzw. nur mit Qualitaetsverlusten bei jeder Kopierung.

 

Wer trotzdem keine Festplatten und DVDs und CDs mag weil sie nicht so lange halten

wie Film kann natuerlich auch die Daten digital auf Film ausbelichten und den lagern.

Ihr sehr, die Moeglichkeiten der Sicherung digitaler Daten sind unbegrenzt.

 

Gruesse

Marc

 

P.S.: Auch die Gene sind nichts anderes als digitale Datenspeicherung, und zwar

mit eingbauter Fehlerkorrektur!

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Darauf wollte ich hinaus und berufe mich auf Symposien der FIAFF. Die häufige Umkopierung digitaler Träger wurde aus Sicht der großen Archive als nicht finanzierbar deklariert, aus dem Bundesarchiv darauf verwiesen, daß bereits nach fünf Jahren digitale Sicherungspakete beschädigt waren (zit. nach Harald Brandes).

Für den kurzzeitigen Einsatz oder die mittelfristige Verwertung spielen diese Fragen jedoch eine geringere Rolle, da spricht vieles für digitale Datenablage.

Der Verweis auf Probleme filmischer Negative im im Grundansatz richtig, allerdings abhängig vom Typ des Intermediates. Verschiedene Sicherungsmaßnahmen schon seit der Stummfilmzeit sind gegeben, später auch die Technik der Separationen, der ZwiPos oder neuerdings eines 4-k-Recordings. Strittig sind sie alle...

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Ach cinerama.....

 

Jetzt weis ich, wie es ist, wenn einem die digi-fans

Sachen in den Mund legen, die da vorher gar nicht waren,

nur um wieder mal simple Erkenntnisse zu widerlegen (zu versuchen).

 

Was Datenreduktion betrifft: Damit beschäftigen wir uns gerade

im Unterricht. Für die Übertragung und Verarbeitung ist das

ne feine Sache, ohne die selbst ich sehr traurig wäre.

 

Aaaaber als Ersatz für ne gute Filmkopie mit Mitteln aus dem

"Ich bin doch nicht blöd!" - Bereich mit X-KW-Lampenhaus

einfach nur ne Zumutung. Dass die meisten Zuschauer glauben, dass

wir DVDs spielen, ist mit bekannt. Zu der Problematik sind ja auch

indirekt ein paar Zeilen in meinem Text vorhanden.

 

Digi-fans bezeichne ich gerne als blind, die müssen ja nicht

meine Freunde werden. Mit denen kann man sich ja auch über nichts Interessantes unterhalten tun. 8)

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Nun gehoere ich also schon zu den digi-fans :lol: Mitnichten, doch wenn generell

ueber digitale Verfahren gergezogen wird finde ich es sinnvoll auch mal einen

berechtigten Einwand vorzubringen.

 

Wo habe ich Dir denn etwas in den Mund gelegt Sebastian? (Ich nehme mal an Du

meintest mich, hast ja leider weder direkt adressiert noch zitiert, beziehst Dich

aber auf mein Posting). Im Kontext Deines Postings kam es so rueber dass Digital

nicht gut ist weil Datenreduktion stattfindet, und das stimmt so nicht generell - und

das habe ich angemerkt. (siehe http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...1&start=15 ).

Bitte um Korrektur wenn ich Deine Argumentation falsch verstanden habe.

 

Dass Du jetzt nicht mehr mit mir spielen willst finde ich natuerlich schade :lol:

 

Genug davon, sonst artet es wieder zu den bekannten Diskussionen in "epischer Breite" aus :wink:

 

Gruesse

Marc

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Also, ich habe auch schon Positives offenbart, zum Beispiel von 2-K-Projektion auf Dom-IMAX-Leinwänden in Nürnberg. Weber war begeistert, die Presse ebenso, dieses Forum scheinbar nicht so sehr. :wink: Aus: http://www.video-magazin.de/d/67623

 

Aber auch im Star-Wars-Fanforum schwärmen alle von pauschal-digital. Außer einem User, der dort schreibt:

 

Liebe Freunde,

 

es wurden hier bisher nur die Vorteile der digitalen Projektion aufgeführt. Die Sache mit den Abnutzungserscheinungen ist toll, aber für die meisten von uns irrelevant, da wir den Film am ersten, zweiten oder dritten Tag uns ansehen werden. Da sind die Kopien eh noch frisch.

Nun zum Nachteil:

2k bedeutet eine Auflösung von ca 2000x1500 Bildpunkten. Die Auflösung auf dem 35mm-Film ist durch die Anzahl der Moleküle definiert. Diese ist um ein sehr Vielfaches höher als 2k.

Dazu kommt die Darstellung von Schwarz (einer der ausschlaggebnden Faktoren, die Video und Film neben der Auflösung unterscheiden). Das Verhältnis der möglichen Abstufungen von Schwarz- und Grautönen ist bei Digital-Filmprojektion um einige Ordnungen geringer, als bei Film, weil die Farbe bei 2k in der Regel mit 10 bit kodiert wird.

Star Wars ist dabei ein Sonderfall - ist eh digital gefilmt und ausbelichtet, dennoch wird bei den Analogen Mastern zusätzlich eine Lichtbestimmung durchgeführt, was die Farbnuancen etwas verfeinert. Technik, die Digitalbild mit 35mm-Bild gleichstellt ist noch in der Entwicklung. Dauert aber auch nicht mehr lange.

 

http://www.starwars-union.de/index.php?...ewsid=7014

 

Dabei übertreibt er noch mit voller 2-K-Auflösung, zumal hier nur mit 1920 x 817 pix projiziert wurde.

 

Ob DIE CHRONIKEN DER NARNIA vielleicht das Potential derzeitiger DLP-Beamer endlich "optimal" ausschöpfen?

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Eine weitere Trennung der Begriffe wäre demnach gewünscht?

 

Ich fange mal so an: Was sehen wir vom Intermediate-Prozeß überhaupt?

(Bemängelt wird auf dem Kinosektor nicht erst seit gestern die Qualität des Digital Master/Digital Intermediate mit einem oftmals enttäuschenden Endergebnis auf der 35mm-Verleihkopie.)

Ohne zuvor erstelltes Digital Master aber auch keine Ausbelichtung (ARRI Recorder u.a.) auf 35mm-Duplikatnegativ. Ohne das den Digital-Intermediate-Prozeß konstituierende Digital Master wiederum keine ausgelieferten Festplatten für das Digital Cinema (das Original-Master läuft dort wohl nur im Einzelfall, ggf. auf Festspielen usw.).

 

ARRI beschreibt es wie folgt:

 

Digital Intermediate Overview

 

Although many post production facilities have developed their own unique DI work flow, there are common elements. After shooting and processing the entire camera negative is usually transferred to NTSC or PAL video for editing. When the cut is locked, the selected shots are scanned in high resolution, color corrected, and recorded back to film. DI gives the cinematographer creative possibilities so far only experienced in color correction for TV and video release.

 

It is possible, and several productions have done this, to record out a movie in un-spliced 2000 foot (600 m) reels. An advantage of DI is the option to create several negatives, which are used to produce the release prints avoiding any further quality-degrading duplication. Digital mastering preserves the valuable camera negative and there is no need to duplicate material for opticals. Last minute changes of the cut are possible, allowing more editorial flexibility.

 

The different formats for the digital distribution channel (HD, SD, DVD) can be generated from a single digital master in an as yet unreached high quality since the original camera negative is scanned. So far, many video masters have been produced by transferring an interpositive with a telecine. Finally, the file based DI process creates a collaborative working environment for color correction, visual effects, editing, and mastering.

 

[Oder anderenortes:]

Der Begriff Digital Intermediate bezieht sich auf die digitale Erfassung und Verarbeitung von Kinofilmen. [...]Mittel und Wege, ein Digital Intermediate zu realisieren, um am Ende der Produktionskette ein universelles Master zur Erstellung von verschiedenen Distributionsversionen zu erhalten.

 

Aus: http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/46328.html (LE FÜR TECHNIK, WIRTSCHAFT UND KULTUR LEIPZIG (FH)

Fachbereich Polygraphische Technik

Studiengang Medientechnik

DIPLOMARBEIT)

 

[Auch hier Interessantes:]

 

Digital Intermediate ist eine vollkommen digitale Post Production Umgebung, in der Filme, aber auch anderes Bildmaterial, mit Hilfe sehr leistungsfähiger Computer komplett bearbeitet werden können. Arbeitsabläufe wie Spezialeffekte, Entfernung von ungewünschten Bildinhalten, Farbbestimmung, der komplette Schnitt, usw., werden alle digital durchgeführt.

Aus: http://www.datim.de/deutsch/produktkatalog.htm

 

[Dann dies:]

 

About Hollywood Intermediate

 

Hollywood Intermediate provides a proprietary technology of Digital Intermediate services to feature filmmakers for post production for film mastering and restoration. This technology gives the filmmakers total creative control over the look of their productions. Whether shooting on film or acquiring in HD or SD video, Hollywood Intermediate puts a powerful cluster of digital tools at the director's disposal to achieve stunning results on the big screen. Matchframe Digital Intermediate, a division of Hollywood Intermediate, Inc., packages a full array of post production services with negative handling expertise and cost-effective 2K digital intermediate and 35mm film out systems. The Digital Intermediate process eliminates current post production redundancies by creating a single high-resolution master file from which all versions can be made including all theatrical and High Definition formats. By creating a single master file with resolution higher than the current High Definition broadcast standards, the DI master file enables cinema and television distributors to extract and archive all current and future cinema and television formats including Digital Cinema, Television and High Definition.

Aus: http://www.finanznachrichten.de/nachric...129777.asp

 

Allerdings: ich bin kein Mitarbeiter von Digital-Intermediate-Abteilungen, mir fehlt hierzu die Faszination und Qualifikation...daher dieser Thread zur weiteren Erbauung. :)

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...digitale Daten (!) sind tatsaechlich langlebiger.

 

Ein oft gemachter Fehler ist, die Haltbarkeit der analogen Repraesentation :!: :!:

(Floppys, Festplatten, CDs, DVDs, ...) der digitalen Daten zu bewerten -

 

Interessante Sichtweise... :wink: Mist, gestern ist meine Zweitfestplatte abgebückt... :shock:

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Interessante Sichtweise... :wink: Mist, gestern ist meine Zweitfestplatte abgebückt... :shock:

 

Wäre "digital" die richtige Lösung, hätte der Liebe Gott die 10 Gebote auf einer "Western Digital" gespeichert und net auf zwei Steinplatten. Also was soll die ganze unsinnige Diskutiererei. :lol:

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