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Die nächsten 2 digital: F.F.Coppola und S.Soderberg


oceanic

Empfohlene Beiträge

Bei Coppola war ich stets verwundert, daß er nicht als einer der ersten mit digitaler Produktion begonnen hat. Jetzt ist es dann doch soweit, "Youth without youth", release wohl so Dezember 2007, ist digital. Laut eigenem Bekunden wird er wohl ab jetzt nicht mehr auf Film drehen. Als System kam Sonys HDCAM/cinealta zum Einsatz, die F950 Kamera bei 1080p.

 

S.Soderberg, dreht derzeit "Guerillia", als einer der ersten mit RED. Seine Erfahrungen beim Dreh fasst er zusammen:

"This is the camera I've been waiting for my whole career: jaw-dropping imagery recorded onboard a camera light enough to hold with one hand. I don't know how Jim and the RED team did it--and they won't tell me--but I know this: RED is going to change everything."

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Coppola hat als einer der ersten mit elektronischer Produkton begonnen (Zoetrope, ONE FROM THE HEART [1980], seinerzeit aber eine ineffiziente Produktionsweise).

 

Von Soderbergh (OCEANS 13) erwarte ich visuell nichts Positives mehr, ist jedoch pers. ästhetischer Geschmack.

 

Also nicht all zu gross offenbar, der Ansturm auf die (neben der Dalsa Origin) derzeit beste Digitalkamera. Hätte da mehr erwartet.

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Coppola hat als einer der ersten mit elektronischer Produkton begonnen...

Nur am Rande, digital und elektronisch sind zwei paar Schuhe.

 

Von Soderbergh (OCEANS 13) erwarte ich visuell nichts Positives mehr, ist jedoch pers. ästhetischer Geschmack.

Tja, Zwerge wie S.Soderbergh oder P. Jackson verstummen eben, wenn Titanen wie cinerama das Urteil sprechen.

 

Also nicht all zu gross offenbar, der Ansturm auf die (neben der Dalsa Origin) derzeit beste Digitalkamera. Hätte da mehr erwartet.

Nein, wirklich nicht allzugross - die Kamera ist nur bis gut ins nächste Jahr ausverkauft und mit über 2000 vorbestellten Exemplaren die mit weitem Abstand bestverkauftenste 35mm Kamera und bevor überhaupt die Auslieferung startet, drehen schon 3 mittelmäßige Regisseure mit den Prototypen... da hätte man schon mehr erwarten können, als aus dem Stand Arri im 35mm Segment die Marktführerschaft abzunehmen.

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Nein, wirklich nicht allzugross - die Kamera ist nur bis gut ins nächste Jahr ausverkauft und mit über 2000 vorbestellten Exemplaren die mit weitem Abstand bestverkauftenste 35mm Kamera und bevor überhaupt die Auslieferung startet, drehen schon 3 mittelmäßige Regisseure mit den Prototypen... da hätte man schon mehr erwarten können, als aus dem Stand Arri im 35mm Segment die Marktführerschaft abzunehmen.

Wie bitte? Jetzt ist RED eine 35mm-Kamera?

Schlafen Sie sich mal richtig aus - Sie sind ja mit den Nerven völlig runter.

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Wie bitte? Jetzt ist RED eine 35mm-Kamera?

Schlafen Sie sich mal richtig aus - Sie sind ja mit den Nerven völlig runter.

S35, um präzise zu sein.

 

Ob da 35mm Sensor drin ist, wie bei Arri D20, Red One, Panavision Genesis, 35mm Film, wie bei Arri 435/535/Studio & Panavision Millenium oder beides wahlweise wie bei der Aaton Penelope ist heute frei wählbar.

 

Das geht sogar soweit, daß sie bei Red via Arri PL und bei der Panavision Genesis via Panaflex genau die gleichen Objektive weiterverwenden, die sie zuvor auf den filmbasierenden 35ern hatten - bloss kein 35mm negativ, sondern ein 35 sensor sitzt in der Kamera.

 

Ganz ähnlich wie bei der unbewegten Fotografie vor ~5 Jahren.

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Ach herrlich, wie das Propagandamaschinchen wieder schnurrt, man muß es nur immer wieder ölen... :D

 

Soderbergh? Also bitte: ein Regisseur, der mit ausgefressenen Müllbildern à la OCEANS 11/12/13 zufrieden ist, für den ist eine RED-Kamera doch absoluter Overkill - aber keine Sorge, er wird es schon schaffen, auch ein digitales "Film"-Bild durch seine lächerlichen Manipulationen auf Super-8-Niveau herunterzuzwingen. (Hätte eine vollautomatische HDV-Handycam nicht auch genügt?)

 

Coppola ist als Namedropping natürlich viel beeindruckender. Hat zwar seit 1997 keinen Film mehr inszeniert, aber immer mit guten Kameraleuten zusammengearbeitet.

Wenn man aber mal ein bißchen weiter liest, klärt sich die Sache auf, Herr Coppola hat den Film nämlich selbstfinanziert und spart so vermutlich die eine oder andere Zechine beim Dreh in Rumänien:

 

http://www.zelluloid.de/news/index.php3?id=2691

 

http://www.movieweb.com/news/34/9334.php

 

According to Variety, Francis Ford Coppola will return to directing after an eight-year hiatus with a self-financed, low-budget pic to lense in Bucharest. (...) Tim Roth, Alexandra Maria Lara, Bruno Ganz and Marcel Iures will star in the pic, skedded to begin production October 3.

 

"Youth" marks Coppola's first directing project since 1997's The Rainmaker. The Godfather helmer -- who has concentrated in recent years on his careers as a producer, hotelier and wine impresario -- had publicly groused that Hollywood has mostly been offering him gangster pictures, which he was not interested in shooting.

 

Coppola initially spent time in Romania back in February, and -- according to a Romanian news report at the time -- said during a public address at a university, "I have come here to rediscover myself as an artist."

 

Na, dann viel Glück, wenigstens ist immer für ein gutes Tröpfchen am Set gesorgt... ;)

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magentacine hat folgendes geschrieben:

Soderbergh? Also bitte: ein Regisseur, der mit ausgefressenen Müllbildern à la OCEANS 11/12/13 zufrieden ist, für den ist eine RED-Kamera doch absoluter Overkill - aber keine Sorge, er wird es schon schaffen, auch ein digitales "Film"-Bild durch seine lächerlichen Manipulationen auf Super-8-Niveau herunterzuzwingen.

 

Ich werde nie begreifen, daß manche Filmvorführer, die nur deshalb Gehalt bekommen, weil Regisseure Filme machen, diese dann glauben kleinreden zu müssen. Führen die eigentlich schlechter vor, wenn ihnen Filme nicht gefallen?

Ich selber bin privat auch kein großer Freund der Filme Soderberghs, aber deswegen glaube ich nicht, ich wäre kompetenter als er. Der Mann hat ca. 30 Filme produziert und bei ca. 25 Filmen Regie geführt. Wieviel tausend Jobs in der Film- und Kinobranche hat er damit geschaffen und erhalten? Wie viele zehntausende Gehälter auch für Filmvorführer wurden überwiesen, bloß weil dieser eine Typ Filme macht?

Ohne Leute wie Soderbergh und hundert andere könntet ihr alle nach Hause gehen und Däumchen drehen. Eigene Meinungsäußerung hin oder her, wie wärs also mal mit einem Minimum an Respekt vor Leuten, die Arbeit in dieser Branche schaffen?

 

Und statt sich professionell zu freuen, das jemand wie Soderberg oder Coppola wieder neue Filme machen, die vielleicht die Kinokassen klingeln lasssen und damit auch Filmvorführer-Jobs sichern, kommt ein Herr wie magentacine daher und schwadroniert von "Müllbildern", von "lächerlichen Manipulationen" und von "Super-8-Niveau".

Das ist Lichtjahre entfernt selbst vom absoluten Minimum an professionellen Einstellung, das man von jedem, aber wirklich von jedem Mitarbeiter der Film- und Kinobranche erwarten kann.

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Ich werde nie begreifen, daß manche Filmvorführer, die nur deshalb Gehalt bekommen, weil Regisseure Filme machen, diese dann glauben kleinreden zu müssen.

 

Ich bin in der Tat auch ein wenig verblüfft - Soderberghs "Traffic" oder "Limey", Coppolas "Rumble Fish", "Apocalypse Now", "Godfather" mal so schnoddrig auszukommentieren zeugt jedenfalls nicht von einem Defizit an Selbstbewusstsein...

 

Coppola, am Rande, hat zwar jüngstens selber wenig inszeniert - umso mehr produziert: "The Good Shepherd", "Marie Antoinette", "Lost in Translation", um nur ein paar aus den letzten 48 Monaten zu nennen.

 

Was ich auch interessant finde - diejenigen, die noch vor 12 Monaten fabulierten, 35mm Filmprojektion im Kino würde weit überhalb 2K auflösen (was keineswegs der Fall ist) und den Untergang des Abendlandes heraufziehen sahen weil film digital in 2k/1080p produziert wird, müssten doch jetzt voll des Lobes sein, weil Soderbergh 4K pusht... da scheint bei manchem die Logik auszusetzen.

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Es handelt sich immerhin um eine aufs schnelle Geschäft zielende Industrie, weniger um sensibles Künstlertum in autonomer Abgeschiedenheit, von der wir hier reden.

Das Anzweifeln derselben ist so legitim wir das Mißtrauen gegen Politiker und Geschäftsleute. Die Kritik in der Wahl der formalen Mittel und inhaltlichen Ausrichtung eben so.

 

Da anderenorts bereits das Argument des Arbeitsplatzerhalts der Filmvorführerbranche von Digitalbefürwortern abgelehnt wurde, weil solche Hemmnisse real existierende Umbrüche (in Gesellschaft und Technik) nicht mehr repräsentierten, so kann nicht auf einem Umweg "von hinten" herum plötzlich das Arbeitsplatzargument wieder befürwortet werden, sobald einige digital Produzierende einmal einen Erfolg lancierten.

 

Die Fragen werden interessanter, wenn es hiesse: für wen wird produziert, aus welchem Anlaß, auf welcher Vertriebsgrundlage, mit welchem Weltbild oder Kunstverständnis, mit welchem Verständnis handwerklichen Gestaltungswillens und mit welcher kulturhistorischen NACHHALTIGKEIT.

 

Und wenn selbst kritische Gemüter sich vor THE GODFATHER und APOCALYPSE NOW verbeugen, neige ich zur Reserviertheit. Bei aller formalen, aufmerksamkeitsheischenden Brillanz waren beide Filme dürftige Verhandlungen der Zeitgeschichte. GODFATHER im Grunde Mafia-Operette (schärfte mir ein druchweg filmbegeisterter Politikprofessor einmal ein), und APOCALYPSE NOW ein Drogen-Exzess, der formale Spielereien an "Kriegsfestivitäten" reihte und leider weder J. Conrad, noch den Vietnam-Krieg, noch die Psyche des US-Marines oder die "Grausamkeiten" des Krieges" beleuchten" konnte. (Trotz oder auch wegen einer markanten Brando-"Show")

 

Kameramann Storaro filmte später auf 65mm, aber auch auf 24p HD - und sollte daher ebenfalls in den hiesigen Post mit "News aus der Filmbranche" nicht allein schon deswegen als alleiniger Digitalfilmer ausgerufen werden - zumal alle Kameraleute irgendwann für's Fernsehen arbeiteten.

 

Mr. Soderbergh kann ja gerne den 4k-Workflow beschreiten, was ihn in Anbetracht des Kaufpreisese der Kamera auch nicht sonderlich weh tut. Ein Gütesiegel für das Endprodukt ist es einstweilen wohl nicht, oder?

 

Mein Lieblingsfilm von Soderbergh: SEX LÜGEN UND VIDEO. Der war ehrlich. :lol:

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@Brillo

Ich werde nie begreifen, daß manche Filmvorführer, die nur deshalb Gehalt bekommen, weil Regisseure Filme machen, diese dann glauben kleinreden zu müssen. Führen die eigentlich schlechter vor, wenn ihnen Filme nicht gefallen?

 

Wenn Sie mich ansprechen, ich verdiene mein Geld nicht als Filmvorführer. OCEANS ELEVEN und THIRTEEN habe ich projiziert gesehen und sie entsprechend handwerklich fotografisch eingeordnet. Ob es sich um gute oder schlechte, erfolgreiche oder erfolglose Filme handelt, interessiert mich dabei nicht. Ihre Argumentation ist nicht schlüssig, da Sie selbst hier im Forum schon in sehr genauer und treffender Analyse schlechte Filmfotografie in zahlreichen Fällen analysiert und benannt haben. Oder ist handwerkliche Kritik nur dann "Kleinreden", wenn sie von mir oder aus Berlin kommt? ;)

 

@oceanic:

Ich bin in der Tat auch ein wenig verblüfft - Soderberghs "Traffic" oder "Limey", Coppolas "Rumble Fish", "Apocalypse Now", "Godfather" mal so schnoddrig auszukommentieren zeugt jedenfalls nicht von einem Defizit an Selbstbewusstsein...

 

Ich bin in der Tat auch ein wenig verblüfft - zum einen, weil ich dachte, gerade Sie wüßten schnodderige Kommentare zu schätzen, zum anderen, weil ich weder RUMBLE FISH noch APOCALYPSE NOW noch THE GODFATHER irgendwie erwähnt habe - sondern im Gegenteil FF Coppolas frühere Zusammenarbeit mit hervorragenden Kameraleuten (Gordon Willis, Vittorio Storraro u.a.) erwähnt hatte.

Es mag ja wirtschaftliche und/oder technische Gründe geben (hohes Drehverhältnis, extrem lange Takes o.ä.), die Coppola zum Digitaldreh motivieren, inwiefern das eine Herabwürdigung seiner vergangenen Werke darstellt, kann ich nicht verstehen. Im übrigen sollen Coppolas Weine ziemlich gut sein...

 

PS: TRAFFIC ist in der Tat eine optische Zumutung, die nur von exzellenten Schauspielerleistungen überdeckt wird. Kurz vor deutschem MiniDV-"Kino"!

 

Und hier mal eine "analoge" Nachricht: INDIANA JONES IV wird überraschenderweise weder digital (Lucas-Produktion) noch in Super-35 (Spielbergs Leib&Magenformat) gedreht, sondern bewußt "old school" 35mm anamorphotisch:

 

http://www.spielbergfilms.com/forum/showthread.php?t=7367

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Und hier mal eine "analoge" Nachricht: INDIANA JONES IV wird überraschenderweise weder digital (Lucas-Produktion) noch in Super-35 (Spielbergs Leib&Magenformat) gedreht, sondern bewußt "old school" 35mm anamorphotisch

 

Spielberg ist (noch?) 100% auf Film abonniert, das ist nicht überraschend. In Variety haben die beiden schon länger gescherzt ob ihrer digital/phtochemischen Präferenzen in Hinsicht auf Indy 4.

 

Und Spielberg steht damit nicht alleine, R. Scott, M. Scorsese und O. Stone sind bspw. noch definitv pro-Film-

 

Was ich allerdings amüsant finde: Allmählich beginnt der Zeitabschnitt, in welchem betont wird, wer noch oder mal wieder auf 35mm Film dreht.

 

Das war nicht anders als Nagra->DAT->Harddisk, Steenbeck->NLE Avid->DI, filmbasierende 35mm Photokamera -> 35mm Digitalspiegelreflex, grosse SSL-Konsole zur DAW, Bleisatz zum DTP etc. wurde.

 

Ich kann nur anraten, sich schonmal daran zu gewöhnen, daß mehr und mehr Spitzentalente auf digitale Produktion umsteigen. Zurück wirds nicht mehr gehen, die Frage ist nun nur noch ob die Migration 5 oder 10 Jahre dauern wird, bis Film als 35mm Format in die Minderheit gerät. Vor Red hätte ich eher 10-15 getippt.

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Und hier mal eine "analoge" Nachricht: INDIANA JONES IV wird überraschenderweise weder digital (Lucas-Produktion) noch in Super-35 (Spielbergs Leib&Magenformat) gedreht, sondern bewußt "old school" 35mm anamorphotisch:[/b]

 

überraschenderweise? ... doch nicht wirklich!

 

spielberg & lucas sind beide recht kluge und smarte profis, die wissen, welchen rohdiamanten sie mit "indiana jones" besitzen und die - wie meisterschleifer Gabi Tolkowsky - einige jahre überlegt haben, wie denn der 4. schliff dieses diamanten aussehen soll und sogar einen drehbeginn verschoben haben, weil ihnen das drehbuch noch nicht 100% zusagte.

 

Und so wie sie sich in allen schlüssel-funktionen gediente mitstreiter aus den ersten filmen geholt haben (producer, drehbuch, cutter, musik) so sollte auch das bild-konzept nicht aus der reihe der vorgänger fallen, sondern von gleichbleibender photograpischer aussage und format sein - das war und ist teil des konzeptes der "Indiana Jones" reihe "35mm panavision".

 

PS und stark OFF-Topic: Gabi Tolkowsky schliff 1988/1989 den legendären CENTENARY diamanten (274 ct) - über ein jahr verbrachte er ausschließlich mit überlegungen und berechnungen, wie und in welcher form der rohdiamant geschliffen werden konnte ...

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magentacine hat folgendes geschrieben:

OCEANS ELEVEN und THIRTEEN habe ich projiziert gesehen und sie entsprechend handwerklich fotografisch eingeordnet. Ob es sich um gute oder schlechte, erfolgreiche oder erfolglose Filme handelt, interessiert mich dabei nicht.

Auch nach mehrmaligem Lesen kann ich keinen Sinn in dieser Aussage entdecken. Sie können einen Film "handwerklich fotografisch" einordnen, dabei ist es aber für Sie unerheblich, ob es sich um einen guten oder schlechten Film handelt?

Hallo, jemand zu Hause? Klopf, Klopf.

Nichts für ungut, aber wenn das die Basis ihrer "handwerklich fotografischen" Filmbeurteilungen ist, dann wundert es mich nicht mehr, das die immer so nach Stammtisch klingen.

Na was solls. Ober, noch ein Bier für den Herrn!

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magentacine hat folgendes geschrieben:
OCEANS ELEVEN und THIRTEEN habe ich projiziert gesehen und sie entsprechend handwerklich fotografisch eingeordnet. Ob es sich um gute oder schlechte, erfolgreiche oder erfolglose Filme handelt, interessiert mich dabei nicht.

Auch nach mehrmaligem Lesen kann ich keinen Sinn in dieser Aussage entdecken. Sie können einen Film "handwerklich fotografisch" einordnen, dabei ist es aber für Sie unerheblich, ob es sich um einen guten oder schlechten Film handelt?

Hallo, jemand zu Hause? Klopf, Klopf.

Nichts für ungut, aber wenn das die Basis ihrer "handwerklich fotografischen" Filmbeurteilungen ist, dann wundert es mich nicht mehr, das die immer so nach Stammtisch klingen.

Na was solls. Ober, noch ein Bier für den Herrn!

 

Also, als unbeteiligter Leser dieses Threads habe auch ich diese Bemerkung gelesen, konnte aber auch nach mehrmaligen erneuten Lesen nicht feststellen was es da nicht zu verstehen gab? Kann man die handwerklich fotografische Arbeit nur bewerten wenn man den Film inhaltlich gut oder schlecht findet?

Stammtisch, ja, das letzte Posting über diesem hier klang schon danach ;-)

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@oceanic:

 

Es gibt erfolgreiche Filme, die handwerklich gut gemacht sind.

Es gibt erfolglose Filme, die handwerklich gut gemacht sind.

 

Besondere Qualität der Kameraarbeit (technisch wie erzählerisch, darunter ordne ich auch Kamerabewegungen, Umgang mit Schärfentiefe usw. ein) ist also für den Erfolg eines Films nicht zwingend notwendig. Wenn das Drehbuch stimmt und die Darsteller überzeugen, stört sich selten jemand an schlechter Fotografie.

 

Es gibt natürlich keine allgemeingültigen Regeln für gute Filmfotografie, sondern man kann sie nur daran messen, wieweit sie dem Stoff und der maximalen Einbeziehung des Publikums förderlich ist - egal ob analog oder digital.

 

Die handwerkliche Qualität der OCEAN'S Filme kann man sehr wohl unabhängig vom Unterhaltungswert oder Einspielergebnis betrachten und bewerten, so wie man auch z. B. auch bei einem Roman zwischen dem Plot und dem Stil unterscheiden kann. Auch stilistisch miserable Romane können Bestseller sein, wenn der Plot den Leser fesselt, das ändert nichts an der literarischen Qualität des Stils.

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@oceanic: Was soll denn das heißen: "Zurück wirds nicht mehr gehen" ? Immer wieder diese Suggestion, 35mm sei eine veraltete, nicht mehr zeitgemäße Technik... Regisseure werden weiterhin, Budget vorausgesetzt, das Medium benutzen, das ihnen ermöglicht, ihre Vorstellungen umzusetzen. Ob das 35mm Film oder Digital-Kameras sind, wird von diesen Vorstellungen und den zur Verfügung stehenden Budgets abhängen.

Kleiner Ausflug in eine andere Sparte künstlerischer Produktion: Ende der 80er wurde verkündet, daß digitale Audio-Produktion das Nonplusultra und analoge Produktion nicht mehr zeitgemäß sei. 20 Jahre später gibt es immer noch unzählige Audio-Produktionen, die allem Fortschrittsfetischismus zum Trotz analog gefahren werden. Die so produzierte Musik wird auf CDs, als mp3 und auch wieder/immer noch auf Vinyl veröffentlicht.

Digital und Analog sind zwei verschiedene Produktionsweisen, mit denen unterschiedliche Resultate erzielt werden. Nicht mehr zeitgemäß ist nicht das Beharren darauf, daß analoge Filmtechnik Möglichkeiten bietet, die sich digital nicht reproduzieren lassen, höchstens mit hohem Aufwand simulieren (weiteren technischen Fortschritt vorausgesetzt), sondern das Beharren auf einer Fortschrittsgläubigkeit, die meint, das Alte müsse (und würde) weggeschmissen werden, wenn etwas Neues auftaucht.

Und jetzt nicht wieder mit Bleisatz und DTP kommen, Bleisatz ist nämlich kein Mittel der künstlerischen Produktion. Jedenfalls nicht dort, wo er von DTP abgelöst wurde.

 

Sinnverdrehender Unsinn kommt hier von beiden Seiten, sowohl das Schlechtreden digital produzierter Filme als auch das Geklingel vom Ende des 35mm Films.

 

@cinerama:"Die Fragen werden interessanter, wenn es hiesse: für wen wird produziert, aus welchem Anlaß, auf welcher Vertriebsgrundlage, mit welchem Weltbild oder Kunstverständnis, mit welchem Verständnis handwerklichen Gestaltungswillens und mit welcher kulturhistorischen NACHHALTIGKEIT. "

Zustimmung von meiner Seite, aber sie glauben nicht wirklich, daß es möglich ist, in diesem Forum in diesen Bereich vorzustoßen, oder? :roll:

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@oceanic: Was soll denn das heißen: "Zurück wirds nicht mehr gehen" ? Immer wieder diese Suggestion, 35mm sei eine veraltete, nicht mehr zeitgemäße Technik...

Es dreht sich nicht um 16, 35 oder 65mm. Es dreht sich um Sensor versus Film.

 

Als Aquisemedium wird Film im Bewegtbild genauso wie im stehenden Bild oder TV von marktbestimmend auf Ausnahme sinken.

 

Film -war- bis in das letzte Jahrzehnt der goldene Standard, ohne Mittbewerb. Diese Ära ist vorbei, und im Fotografiebereich können sie sehen, wie der Markt sich verändert.

 

Film ist qualitativ noch zeitgemäß, veraltet ist er hingegen allerdings in zahlreichen anderen Aspekten.

 

Regisseure werden weiterhin, Budget vorausgesetzt, das Medium benutzen, das ihnen ermöglicht, ihre Vorstellungen umzusetzen. Ob das 35mm Film oder Digital-Kameras sind, wird von diesen Vorstellungen und den zur Verfügung stehenden Budgets abhängen.

Korrekt.

Und digital wird hierbei dieses Jahr für den Löwenanteil der Produktionen sowohl kosten- und workflowseitig, wie kreativ und qualitativ mit Abstand die bessere Wahl.

 

Sie dürfen eines nicht vergessen: Die jetzt erscheinenden digitalen Kameras von Phantom, Red, S:I undsoweiter machen die von 2000-2007 berechtigten Gegenargumente obsolet.

Da waren:

- Zugriff auf 35mm und 65mm Tiefenschärfe: Phantom 65, S:I, Origin, Genesis und die One haben 65 respektive 35mm Sensoren.

- Zugriff auf hochwertige Filmoptiken, ohne Zwang zu kostspieligen Neuanschaffungen: Die neue Generation bietet ArriPL 16,S16 und S35 Verschlüsse, Bajonett B4 und zusätzlich noch Canon und Nikon für die extrm kostenempfindlichen.

- Nicht "nur" 24p, sondern auch überdrehen: Die One geht bis 120p, die 65 sogr bis 240p... also auch hier alle bedenken weg.

- Der Preis: Bisher wurde für ein Einzelprojekt der digitale Kostenvorteil durch die dramatische hohen Anschaffungskosten erheblich eingeschränkt, so hatte bspw. unsere erstes cinealta Digitalkamerasystem mit Linsen und Perioherie über 250.000 euro Investitionsvolumen. Erheblich mehr als ein update der Arris gekostet hätte. Die Red one (4k, S35 Sensor, 120P, Arri PL) kostet ~17.500 euro...

 

Kompetenz, Knowhow und Erfahrung der Arbeitenden in dem Segment, vorhandene Abschreibungen usw werden hiervon nicht über Nacht modifiziert.

 

Neben den Kompetenzproblemen ist auch Vorischt ein Faktor, der digital langsamer als machbar vorankommen lässt: Wir haben bei unserem Einstieg in digitale Kinokameras ab 2001/02 viel Lehrgeld eingerechnet und auch bezahlt. Allerdings ist jetzt nach rund 5,6 Jahren aus dem Einstieg ein Umstieg geworden.

 

Aber in der Mitte der Produktionskette, also bei Schnitt, Postproduktion, VFX usw, ist die Umstellung jetzt bereits auf ~95% digital. Als ich anfing, vor 18 Jahren, war digital in dem Bereich <5%.

 

Im TV-Kamerabereich ist digital von 0% auf >90%, im fotografiebereich ähnlich substantiell und nun wiederholt sich das für Kinoproduktion.

 

Kleiner Ausflug in eine andere Sparte künstlerischer Produktion: Ende der 80er wurde verkündet, daß digitale Audio-Produktion das Nonplusultra und analoge Produktion nicht mehr zeitgemäß sei. 20 Jahre später gibt es immer noch unzählige Audio-Produktionen, die allem Fortschrittsfetischismus zum Trotz analog gefahren werden.

Schwachfug. Wenn sie "unzählig" sagen, dann listen sie doch mal die Blockbuster der letzten Jahre, deren Ton analog produziert wurden. Für DD und Dts habe ich tatsächnicht seit ~2003 nicht -eine- einzige Produktion mehr in Berlin gesehen, die analog war. Kennen Sie eine?

 

Wenn sie nicht von Kino, sondern von Kauftonträgern oder Rundfunk sprechen gebe ich ihnen einen Tip: Gehen sie die Charts durch, egal ob E- oder U- Musik. Sie werden kaum einen analog produzierten Titel mehr finden. Vor 15 Jahren war das andersrum.

 

Die so produzierte Musik wird auf CDs, als mp3 und auch wieder/immer noch auf Vinyl veröffentlicht.

Compact Cassette und Vinyl hatten einen Marktanteil von >90%. Wie gross ist der heute? 5%? Ich weiss es nicht, aber selbst 5% würden mich schon verwundern. Auch hier sehen sie erneut, daß -immer- in -allen- Bereichen die digitale Produktionsweisen die analogen in die Bedeutungslosigkeit drängen.

 

Digital und Analog sind zwei verschiedene Produktionsweisen, mit denen unterschiedliche Resultate erzielt werden.

Den Resultaten, ob Spielfilm, CD oder Buch ist es vollkommen egal ob sie mit einer digitalen Arii oder Panasonic oder einer filmbasierenden aufgenommen wurden. Die effizienteren, sicheren und oft auch günstigeren Produktionsweisen sind der Grund, weswegen die chemischen und analogen Produktionsweisen verdrängt werden.

 

Und jetzt nicht wieder mit Bleisatz und DTP kommen, Bleisatz ist nämlich kein Mittel der künstlerischen Produktion. Jedenfalls nicht dort, wo er von DTP abgelöst wurde.

Schnitttisch: steenbeck/moviola -> NLE avid/discreet.

Foto: 35mm Spiegelreflex -> Digital Spiegelreflex

Ton: Nagra/Mehrspurtonband -> DAT/DAW

Montage: Mehrfachbelichtung/Stopmotion -> VFX Compositing/Motioncontrol

Distribution: VHS, 33erLP, Compact Cassette -> DVD, CD, ipod/mp3

Text: Schreibmaschine -> Textverarbeitung

Tabellenkalkulation: Abakus -> Excel

führen sie die Liste nach belieben weiter...

 

Sinnverdrehender Unsinn kommt hier von beiden Seiten, sowohl das Schlechtreden digital produzierter Filme als auch das Geklingel vom Ende des 35mm Films.

Sie glauben also -ernsthaft- das in 10 Jahren Zelluloid in der Aufnahme noch die Mehrheit hat?

Ich nicht.

 

Schon jetzt habe ich bei Sony HDCAM/Cinealta oder 35mm Film je nach Stoff nur noch geringe Präferenzen, und ich kann beides einplanen, da wir beides besitzen. Ab 4k, 120p, S35mm Sensor, 12bit Farbtiefe für $20.000 allerdings ist die Diskussion hinfällig.

 

Und lassen wir die Fakten nicht ausser Acht: Alleine schon 2000 Vorbestellungen für bspw. die Red One sind Marktanteile die abnorm sind. Was glauben Sie, wieviele 35mm Kameras Arri im Jahr verkauft?

 

Schliessend sei noch bemerkt: RED strebt eine montaliche Produktionskapazität von 700 Einheiten an. Ich bin gespannt wie sich dieser Thread in 1,2,3 Jahren lesen wird...

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Es gibt erfolgreiche Filme, die handwerklich gut gemacht sind.

Es gibt erfolglose Filme, die handwerklich gut gemacht sind.

100% Zustimmung.

Ich erweitere:

Es gibt technisch schlechte Filme, die sehr erfolgreich sind

Es gibt technisch ausgezeichnete Filme, die erfolglos sind.

 

Besondere Qualität der Kameraarbeit (technisch wie erzählerisch, darunter ordne ich auch Kamerabewegungen, Umgang mit Schärfentiefe usw. ein) ist also für den Erfolg eines Films nicht zwingend notwendig.

Absolute Zustimmung. Jedoch: Soderbergh und Coppola haben beide aussergewöhnliche Geschichten UND excellente Kameraarbeit UND Publikumserfolg verbinden können. Das respektiere ich sehr. Genaugenommen strebe ich es sogar an.

 

Wenn das Drehbuch stimmt und die Darsteller überzeugen, stört sich selten jemand an schlechter Fotografie.

Lassen sie uns doch mal faktisch reden. Offen gesagt, ohne jegliche böse Absicht: ich halte sie auch für jemanden, der ideologisch bedingt ein paar Scheuklappen trägt, nach dem Motto: Es ist digital also muss es schlecht sein usw.

Dieses vorrausgeschickt: Soderberghs Kameraarbeit bei bspw. Solaris fand ich grossartig. Und da war er selbst zu grossen Teilen DoP, neben der Regie. Grossartige ultrakurze Schärfentiefen, wilde Belichtungsverläufe in engsten Innenaufnahmen... David Mullen, ASC, schrieb dazu "If i would be on the Academy Awardy Jury, i would certainly have proposed Soderbergh for an Oscar".

 

Das inhaltlich blasse Superstaraufmärsche a la Oceans 13 auch von ihm kommen, finde ich mehr als verständlich. Ehrlich gesagt, wäre ich in seiner Position - ich würde kaum anders handeln. Und Sex, Lies and Videotape, technisch sicherlich mies, steht am anderen Ende der Skala - das war kein kalkulierter Erfolgsfilm, das war einfach innovativ. Da habe ich ihm die grottige Bildgüte als Stilmittel sogar stellenweise abgekauft..

 

Jedoch: Soderbergh kann, grade für Guerillia, bequem zwischen Panavision Millenium XL oder Arri ST, Panavision Genesis oder Arri D20 auswählen - der Etat gibt das bequem her.

 

Und genau deswegen finde ich es dreist, ja anmaßend, daß sie locker Leute des Kalibers Soderbergh disqualifizieren.

 

Wenn Sie der Auffassung sind, das ihre Arbeiten besser sind - bitte.

 

Ich persönlich wäre froh -einen- Soderbergh in Berlin zu haben,.

 

Es gibt natürlich keine allgemeingültigen Regeln für gute Filmfotografie, sondern man kann sie nur daran messen, wieweit sie dem Stoff und der maximalen Einbeziehung des Publikums förderlich ist - egal ob analog oder digital.

Oh doch, die gibt es. Das beginnt beim Fokus, das geht weiter über vermiedene Bloopers (a la Lampe/Giraffe im Bild) und endet nicht erst wenn sich das Team "abschiesst". Wenn man das -absichtlich- betreibt, dann ist das genialer Trash, wenn man das nicht beabsichtigt und da was auch nuir mittelmäßig ist - dann ist, nach allgemeingültigen Maßstäben was schief gelaufen.

 

Die handwerkliche Qualität der OCEAN'S Filme kann man sehr wohl unabhängig vom Unterhaltungswert oder Einspielergebnis betrachten und bewerten, so wie man auch z. B. auch bei einem Roman zwischen dem Plot und dem Stil unterscheiden kann.

So, und wo sehen sie die handwerkliche Qualität von Oceans 11, 12 und 13? Weit unterhalb des deutschen Kinos, Mittelklasse oder weit oberhalb?

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Lassen sie uns doch mal faktisch reden. Offen gesagt, ohne jegliche böse Absicht: ich halte sie auch für jemanden, der ideologisch bedingt ein paar Scheuklappen trägt, nach dem Motto: Es ist digital also muss es schlecht sein usw.

 

Wenn Sie sich mit dieser Einschätzung wohler fühlen, bitte! Ich bin durchaus in der Lage, gut fotografierte HD-Produktionen zu genießen und schlecht fotografierte Filmproduktionen (wie OCEAN'S XYZ) zu kritisieren. Das trübt aber nicht meine handwerkliche Urteilsfähigkeit: Gestern sah ich den chilenischen Film PLAY, der auf HD gedreht ist und ziemlich gute Bilder hat, aber die Probleme des verwendeten Systems bei Nachtdrehs sind einfach nicht zu übersehen gewesen.

Sehr gut fand ich auch die Schweizer HD-Produktion LÜCKE IM SYSTEM.

 

Auch was Restaurierungen angeht, fallen mir einige positive Beispiele ein, etwa die HD-Restaurierung von LOLA MONTEZ, die mich trotz rechnerisch geringerer Auflösung subjektiv überzeugt hat. Andere Digitalbearbeitungen sind reine Fördergeld-Verbratereien, bei denen man sich einen Dreck darum kümmert, am Originalmaterialien zurückzugehen, sondern arrogant mit "end of pipe"-Haltung das gescannte Material werk-ungetreu "aufbessert", um kommerziellen Ansprüchen zu genügen.

Es ist nicht allein die Technik, sondern der Umgang damit.

 

 

 

 

magentacine hat folgendes geschrieben:

 

Es gibt natürlich keine allgemeingültigen Regeln für gute Filmfotografie, sondern man kann sie nur daran messen, wieweit sie dem Stoff und der maximalen Einbeziehung des Publikums förderlich ist - egal ob analog oder digital.

 

Oh doch, die gibt es. Das beginnt beim Fokus, das geht weiter über vermiedene Bloopers (a la Lampe/Giraffe im Bild) und endet nicht erst wenn sich das Team "abschiesst". Wenn man das -absichtlich- betreibt, dann ist das genialer Trash, wenn man das nicht beabsichtigt und da was auch nuir mittelmäßig ist - dann ist, nach allgemeingültigen Maßstäben was schief gelaufen.

 

Daß man solche Fehler vermeidet oder sie mindestens korrigiert, bevor sich der Zuschauer daran stört, halte ich für die Untergrenze professionellen Arbeitens, gute Fotografie fängt bei mir erst mit erzählerisch sinnvoller Komposition und prägnanter, blickführender Ausleuchtung an.

 

So, und wo sehen sie die handwerkliche Qualität von Oceans 11, 12 und 13? Weit unterhalb des deutschen Kinos, Mittelklasse oder weit oberhalb?

 

Dazu kann ich nicht viel sagen, weil ich mich in der Regel zwingen muß deutsche Filme anzusehen. Niedriges handwerkliches Niveau und eine deformierte TV-Ästhetik sind die reghel, nicht die Ausnahme, was kein Wunder ist, da der deutsche Film ja nur als Grüßaugustveranstaltung des Fernsehens existiert. Diese Mängel liegen nicht an den Technikern, sondern an der Ignoranz von Redakteuren und Regisseuren, außerdem an der seit MiniDV grassierenden Überzeugung, man müsse es sich möglichst leicht machen und die entstehende visuelle Katastrophe dann als Stil ausgeben.

 

Interessanterweise hat mich noch nie eine US-Produktion, die auf Consumerequipment gedreht wurde, wirklich belästigt, weil man innerhalb der technischen Limitationen arbeitete, während in Deutschland dem Dilletantismus Tür und Tor geöffnet wurde.

 

Mir fällt nur eine Handvoll gut fotografierter deutscher Kinofilme ein, übrigens nicht immer die teuersten! Ansonsten scheinen sich hierzulande die drei Fragen per Budget zu beantworten, die Schnell&Billigfilmer Roger Corman seinen Kameraleuten zu stellen pflegte:

 

- How long to make it look great?

- How long to make it look okay?

- How long to get an image?

 

Corman meinte dann: "Usually, I went for the image", und mehr wüßte ich zum deutschen Film nicht zu sagen. Wenn jemand meint, das sei eine Frage der geringeren Budgets, so entgegne ich, daß in anderen Ländern mit ebenfalls geringen Mitteln bessere Bilder und bessere Filme entstehen. Vielleicht hat es was mit dem Förderungssystem zu tun, von dem Will Tremper (PLAYGIRL, DIE ENDLOSE NACHT - übrigens Bundesfilmpreis für Kamera) einmal spottete, sein Freund Schlöndorff und Konsorten hätten ein System geschaffen, das das Kino vom Zuschauer emanzipiert habe?

 

Und genau deswegen finde ich es dreist, ja anmaßend, daß sie locker Leute des Kalibers Soderbergh disqualifizieren.

Wenn Sie der Auffassung sind, das ihre Arbeiten besser sind - bitte.

 

Ich weiß nicht, welche Kaliber Herr Soderbergh hat, weil mich schon sein Erstling SEX, LIES AND VIDEOTAPE angeödet hat, TRAFFIC mir Augenmuskelzerrung bescherte und OCEANS ELEVEN mir ebenfalls als Schrott in Erinnerung ist. SOLARIS habe ich nicht gesehen, weil ich ein großer Fan von Stanislav Lems Werk bin und an der "Interpretation" des Herrn S. nicht interessiert war.

 

Wenn Sie der Auffassung sind, das ihre Arbeiten besser sind - bitte.

- Danke. :)

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Und hier mal eine "analoge" Nachricht: INDIANA JONES IV wird überraschenderweise weder digital (Lucas-Produktion) noch in Super-35 (Spielbergs Leib&Magenformat) gedreht, sondern bewußt "old school" 35mm anamorphotisch

 

 

Steht etwa nochmals Kameraveteran Douglas Slocomb (Jg. 1913) hinter der Kamera :?:

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@oceanic: Ich fürchte, daß wir komplett aneinander vorbeireden, trotzdem ein Kommentar zu ihrer Analog vs. digital Liste, die ich in ähnlicher Form hier schon öfter gesehen habe:

Schnitttisch: steenbeck/moviola -> NLE avid/discreet.

Foto: 35mm Spiegelreflex -> Digital Spiegelreflex

Ton: Nagra/Mehrspurtonband -> DAT/DAW

Montage: Mehrfachbelichtung/Stopmotion -> VFX Compositing/Motioncontrol

Distribution: VHS, 33erLP, Compact Cassette -> DVD, CD, ipod/mp3

Text: Schreibmaschine -> Textverarbeitung

Tabellenkalkulation: Abakus -> Excel

Wenn ich schreibe, daß es mir hier um Mittel der künstlerischen Gestaltung (Produktion) geht, und sie dann technische Neuerungen auflisten, bei denen künstlerische Gestaltung durch die Neuerung entweder nicht betroffen ist, oder es nicht um künstlerische Gestaltung geht (Text, Tabellenkalkulation), oder noch besser (Foto+Montage) eben genau dieselben Argumente zählen, die ich zum Thema 35mm analog vs. digital bereits gebracht habe, was bezwecken sie damit eigentlich? Oder warum wird heute wohl immer noch, trotz CGI, Stopmotion-Animation verwendet, auch wenn es "besser" geht? Weil es eben anders aussieht.

Genauso wie in Audio-Produktionen noch hochwertige analoge Technik verwendet wird, weil sie anders klingt (und natürlich habe ich NICHT Filmton-Aufnahmen gemeint, sondern Musikproduktion).

 

Wenn es ihnen aber tatsächlich nur um rein kommerzielle Aspekte geht, gebe ich ihnen sogar recht: Wo nur das Geld zählt, setzt sich digitale Technik immer durch, weil sie billiger in der Produktion und in der Handhabung ist. Genau so wie digitale Fotografie im Consumermarkt führt, was aber nicht daran liegt, daß die digitalen Ergebnisse besser sind, sondern daran, daß das Handling einfacher ist. Deswegen mache ich meine Amateurfotos auch nur noch digital. Sie werden mir aber doch nicht erzählen wollen, daß ein professioneller Fotograf, der die gestalterischen Möglichkeiten des Mediums Analogfilm nutzt, jetzt mit dem Entwickeln aufhört und seine Leica wegschmeißt, bloß weil alle Urlauber mit einer Canon knipsen?

 

Daß TV-Produktionen digital gedreht werden, wer hat das denn bestritten oder würde den Sinn dieser Methode anzweifeln?

 

Sie sind doch derjenige, der hier hartnäckig behauptet, es gäbe bei der Projektion von Film auf Leinwand schon jetzt keinen Qualitätsunterschied zwischen analog und digital, bzw. sei digital sogar besser, da 35mm analog keine 2k Auflösung schafft? Schauen sie sich eigentlich ihre Produktionen auch mal auf Leinwand an? Ich sehe den Unterschied jeden Tag, und auch wenn mir persönlich im aktuellen Fall Harry Potter die Jalousie-Effekte bei der Digitalprojektion weniger auf die Nerven gehen als die miese Farb-Qualität der analogen Kopie, die ich einige Tage vorführen mußte, frage ich mich ernsthaft, wie man mir das als "besser" verkaufen kann. Anders schlecht eben. Aber besser? Ich lasse mich gerne überzeugen, wenn es mal soweit sein sollte, daß digitaler Film, wenn er bei mir ankommt, überzeugender ist.

 

Sie behaupten, es gäbe aktuell keinen Vorsprung der analogen 35mm Film-Aufnahmetechnik gegenüber digitalen Kameras mehr.

 

Wenn Spielberg jetzt Indiana Jones 4 (wozu das eigentlich? also der Film, nicht die verwendete Technik) 35mm anamorph dreht, woran liegt das wohl? Am Look! Sie sind doch offenbar Kameramann, wollen sie mir jetzt erzählen, es wäre möglich, mit der derzeit verfügbaren Digital-Technik (Kamera und Post) diesen Look zu erzeugen, und Spielberg macht das aus Spaß anders, weil ers gerne komplizierter hat? Bzw. schon immer ein Non-Konformist war? Oder Lucas zuviel Budget bereitgestellt hat, das jetzt irgendwie verbraten werden muß?

:wink:

http://www.spielbergfilms.com/indy4/1454

 

Und was ich dann überhaupt nicht begreife: In Richtung Magentacine schreiben sie:

Jedoch: Soderbergh kann, grade für Guerillia, bequem zwischen Panavision Millenium XL oder Arri ST, Panavision Genesis oder Arri D20 auswählen - der Etat gibt das bequem her.

Ja was denn jetzt?!? Ihr Idol Soderbergh (in dessen Heldenverehrung wir uns übrigens einig sind) macht ihrer Ansicht nach genau das, was ich geschrieben habe und wogegen sie so vehement argumentieren: Er benutzt das, was er für die Verwirklichung seiner Vorstellungen braucht. Nichts anderes habe ich geschrieben. Lesen sie's vielleicht noch einmal nach. Von Marktanteilen, jetzt oder in der Zukunft, war bei mir nicht die Rede.

Daß hier keine 35mm-Silber-Kamera in ihrer Aufzählung zu finden ist, liegt doch wohl eher daran, daß Soderbergh einen bestimmten Look nicht will, weil er aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen damit und mit den damit ebenfalls verbundenen Einschränkungen beim Dreh und in der Post nichts positives verbindet, ebenso Coppola, der auch mit dem, was spezifisch an 35mm ist, nichts (mehr?) anfangen kann, und auch der derzeit genannte "Digitalpionier" Peter Jackson kommt aus einer ähnlichen Richtung (wie Soderbergh). Ich meine das gar nicht abwertend, aber wenn man sich nicht anschaut, warum manche Regisseure derzeit auf digital umsteigen und andere nicht, verzerrt sich das Bild.

Wenn die digitale Kameratechnik in Verbindung mit digitaler Post keine Einschränkungen bereithält, dann bedeutet das doch (wenn es mal irgendwann so weit sein sollte): Regisseur X kann seinen Film damit so gut und so schlecht aussehen lassen, wie er es will. Wenn sie so überzeugt von der derzeit verfügbaren digitalen Technik sind, warum sind sie selbst der Meinung, Soderbergh würde jetzt, wo er die tollen Digis hat, noch seine olle Arri aus dem Schrank holen?

:wink:

 

Grüße aus Frankfurt

 

PS: um der Begriffsverwirrung aus dem Weg zu gehen, wie wärs mit "Silber vs. Bits"? "Film" erscheint mir so ungeeignet wie ihnen 35mm, denn auch digital gedrehtes bewegtes optisches Material ist Film.

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Soderbergh und Coppola haben beide aussergewöhnliche Geschichten UND excellente Kameraarbeit UND Publikumserfolg verbinden können. Das respektiere ich sehr. Genaugenommen strebe ich es sogar an.

[...]

Soderberghs Kameraarbeit bei bspw. Solaris fand ich grossartig. Und da war er selbst zu grossen Teilen DoP, neben der Regie. Grossartige ultrakurze Schärfentiefen, wilde Belichtungsverläufe in engsten Innenaufnahmen... David Mullen, ASC, schrieb dazu "If i would be on the Academy Awardy Jury, i would certainly have proposed Soderbergh for an Oscar".[...]

 

Ich persönlich wäre froh -einen- Soderbergh in Berlin zu haben,.[...]

So, und wo sehen sie die handwerkliche Qualität von Oceans 11, 12 und 13? Weit unterhalb des deutschen Kinos, Mittelklasse oder weit oberhalb?

Coppola dürfte längere Zeit keinen Mainstreamerfolg mehr lanciert haben (DRACULA vielleicht der letzte).

Soderbergh hatte zuletzt nur Flops hingelegt, einige seiner Filme wie THE GOOD GERMAN wurden von Multiplexen in USA boykottiert (was eigentlich fast schon für ihn spricht).

Darauf hin begann er eine Kampagne für Premieren-Starts auf DVD, OnDemand und Day-for-date, ggf. ohne Kinoauswertungen.

 

Sie werden verstehen, daß meine Annahme, daß Protegisten des digitalen Einheitsformats und der Vernetzung unter Generalverdacht stehen, keine exklusiven Verbindungen zur Filmtheaterbranche mehr anzustreben, dafür aber seit Jahr(zehnt)en auf die Monitormedien setzen. Einige sprechen Ihre Abneigung offen aus.

 

Ob Sie nun weiterhin solche Filmemacher aufzählen, die zudem nicht einmal 5% des Mainstreammarktes belegen dürften, überlasse ich Ihrer Einsicht.

 

Ohnehin scheint mir Ihr unentschlossenes Changieren zwischen künstlerischen und kommerziellen Bewertungen wenig zielführend zu sein. Denn Ihr Lob einiger Regisseure für angeblich mutiges Eintreten für den Digitaldreh hebt sich von selbst auf, wenn deren Filme Flops werden. Und gerade Sie hatten zuvor noch den kommerziellen Aspekt als wichtigsten stark gemacht.

Damit stellt sich ein gleich doppeltes Paradoxon ein.

 

OCEAN'S 11-13: waren doch Gaunerkomödien ohne Kunstambition. Dennoch können einige Gestaltungsmittel auch im Maistream künstlerisch oder technisch herausragend sein. Zählen Sie bitte welche auf - ich habe keine darin in OCEAN'S xyz erblicken können.

 

SOLARIS: hier fielen mir Tendenzen der Film-Noir-Fotografie auf, die mit Bildcodes von David-Lynch-Filmen gekreuzt werden. Da der Film fast nichts von Stanislav Lems kybernetischer Utopie erkennen liess und auch die mystische Inszenierung Andrej Tarkowskis zwar simuliert, aber in fast keiner Szene wirklich revitalisiert werden konnte, vermag ich auch dieser Kameraarbeit keinen ergänzenden Subtext abzugewinnen, welcher diesen Remake zu einer weiteren, vielleicht bildpoetischen Aussage hätte verhelfen können.

Vielleicht vermag Mr. Mullen im ASC-Forum (das Sie ja verachten nach Ihren Worten) solche zu erkennen, mir schien die Bildgestaltung ein Sammelsurium klassischer Autorenthesen zu sein, die quasi automatisch abgerufen wurden.

(Aber man kann sich durchaus täuschen.)

 

GELD machten in diesem Jahr die auf 35mm gedrehten Filme SPIDERMAN III oder HARRY POTTER V. Meineserachtens aber kein einziger digital gedrehter.

Und auch die Oscar-Academy hält sich bisher mit Auszeichnungen zurück. :wink:

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