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Empfohlene BeitrÀge

Geschrieben

Hallo, nachdem ich mich gerade in einem anderen Thread vorgestellt habe, poste ich auch schon meine erste Frage.

 

Ich bilde mir ein, vor Jahren einmal eine 16 mm Filmkopie in der Hand gehabt zu haben, bei der zwei parallele Zackenschriftspuren nebeneinander waren. Kann das sein? Ich hab das nur ein einziges mal gesehen und finde das ziemlich ungewöhnlich, da ja die normalen 16 mm Projektoren auch gar nicht fĂŒr Stereo-Lichtton ausgelegt gewesen sein dĂŒrften. Oder?

Könnte man denn eine Stereo LT Spur (Zackenschrift) auch (in einigermaßen vertretbarer QualitĂ€t) mit einem Monolaufwerk abtasten?

 

Und dann gleich die nĂ€chste Frage... es gab ja auch mal Lichttonpolyesterkopien mit Kurzfassungen bekannter Spielfilme auf Super 8 (ich glaube von Marketing Film). Gab es bei Super 8 auch Mono und Stereo Lichtton? Und was wurde da fĂŒr ein Verfahren verwendet ; Zacken- oder Sprossen?

 

Noch eine fÀllt mir ein: :D

Bei ganz alten schwarzweiß Filmen hat man frĂŒher bei TV-Ausstrahlungen im Ton manchmal so ein niederfrequentes Grollen oder Rumpeln gehört, immer dann, wenn im Ton bei Dialogen Zischlaute gesprochen wurden. Woher kommt denn das und gab es das bei optischem wie magnetischem, oder nur bei optischem Ton (Zacken, oder Sprossen, oder beides?)

 

Wow, ich wÀre Euch wirklich dankbar, wenn Ihr mir diese ganzen Fragen beantworten könnt,

 

liebe GrĂŒĂŸe

Bernhard :)

Geschrieben

Zweidoppelzackenschrift bei 16mm-Kopien ist außerordentlich weit verbreitet und hat absolut nichts mit Stereo zu tun (gab es schon in Mono-Zeiten auch auf 35mm). Auch Technicolor-Druckkopien hatten oft eine Zweidoppelzacken-Schrift.

Zweidoppelzacken-Schriften entstanden auch hÀufig durch Verkleinerung von 35mm-Positiven auf 16mm-Negativ, wobei die Tonspur gedoppelt wurde; so etwas machte man in alten Zeiten hÀufig, um die Kosten eines separaten 16mm-Lichttonnegativs zu umgehen. Das sah dann ungefÀhr so aus:

 

abb20gondelfahrtinvenedri4.jpg

 

Echte Stereo-Kopien in 16mm gab es freilich auch. Aus Italien weiß ich es sicher, fĂŒr Deutschland ist es an anderer Stelle in diesem Forum berichtet worden. Stereo-Kopien sind stets abwĂ€rtskompatibel, d.h. ein Abspielen in Mono gibt kein Problem. Mono-Kopien auf Stereo-Equipment geben aber sehr wohl Probleme. Allerdings: Es dĂŒrfte in der Tat nicht viele 16mm-Projektoren, die standardmĂ€ĂŸig fĂŒr Stereo eingerichtet waren; ich selbst habe nur von einem gehört, den stationĂ€ren Eiki.

 

Alle anderen Fragen mĂŒssten andere aus diesem Forum beantworten ...

  • Like 1
Geschrieben

Wow, Danke, sogar mit Bild. Ok, wenn das weit verbreitet war. Das mit dem Kosten reduzieren leuchtet mir ein.

Hey, das ist gut, man lernt nie aus.

 

Wenn jetzt noch jemandem was einfÀllt zu dem Grollen bei Zischlauten, oder zu Super 8 Lichtton... ? :)

Geschrieben

Das Transversal- oder FlĂ€chenverfahren bei der fotografischen Schallaufzeichnung, das so genannte Zackenschrift zur Folge hat, ist mit dem Problem behaftet, daß die Kante zwischen Schwarz und Blank nie perfekt scharf ist. Das ist ein kombiniertes optisches und chemisches Problem. Je verwaschener die Zacken herauskommen, umso stĂ€rker stellt sich ein Gleichrichtereffekt ein, man spricht vom Donnern. Das ist ganz abhĂ€ngig von den Einzelheiten von Tonkamera, Rohfilm, Aussteuerung und Entwicklung.

 

Jemand hat einst eine Methode gefunden, diesem Effekt entgegenzuwirken, und zwar durch gezielte Fehlbelichtung von Tonnegativ und -positiv, so daß die Fehler sich aufheben. Noch heute muß man im Kopierwerk diese Gegenmodulation mit PrĂŒfreihen auf ein Minimum drĂŒcken. Die Wellenberge der Aufzeichnung fransen dabei etwas aus und die WellentĂ€ler laufen ein wenig zu. Man bringt jedoch Kopien zustande, die anstĂ€ndig klingen. Mit der Dolby-Schaltung (gegensinnige FrequenzgĂ€nge der Tonspur und der VorverstĂ€rkung) wird zudem viel Rauschen unterdrĂŒckt, das sich hauptsĂ€chlich in den hohen Frequenzen abspielt.

 

Es gibt eine Vielzahl von Verfahren, um den Donnereffekt zu beseitigen, so hat schon der Lichttonpionier Sven Berglund mit seiner patentierten Kammblende 22 Doppelzacken auf der Breite von 25,3 mm hergestellt. Die primitivste Form der Zackenschrift ist die Einzacke. Die Tonspur ist bei Ruhe geteilt in Schwarz und Blank. So etwas knistert und kratzt und donnert meistens. Der Lichttonpionier Lauste hat sie schon 1910 benutzt.

 

Das IntensitĂ€tverfahren, wonach Tonspuren in so genannter Sprossenschrift entstehen, ist frei vom Gleichrichtereffekt. Es trĂ€gt dafĂŒr seine eigenen Schwierigkeiten in sich.

 

Lichtton gibt es auch im Format Super-8. Mit ISO 4244 sind die Einzelheiten festgehalten.

  • Like 1
  • 4 Wochen spĂ€ter...
Geschrieben

Hallo!

 

Es gab frĂŒher in den USA in den Bordkinos der grossen Fluggesellschaften

auch Super-8 Lichttonkopien in voller LĂ€nge von bekannten Spielfilmen.

 

Dort, wo sich normalerweise die Magnettonspur befindet liegt die 0,8mm breite Lichttonspur mit Zackenschrift.

 

Spielt man eine solche Kopie heute auf einem GS-1200 ab, so ist der Klang miserabel. Es war aber Egal, da der Ton ja im Flugzeug nur ĂŒber Kopfhörer

wiedergegeben wurde.

 

Soweit mein Senf zum S-8 Lichtton.

 

Gruß Thomas

  • Like 1
  • 4 Wochen spĂ€ter...
Geschrieben

Hallo!

 

Klasse Scan Sam! :D

 

Könnte vielleicht auch Jemand einen Super 8 Lichtton Streifen hier abbilden? Habe da zwar schon sehr oft davon gehört aber noch nie einen zu Gesicht bekommen. Hatte selbst immer nur S8 Magnetton. Im Netz nach S8 Lichtton gesucht aber leider keine Abbildungen finden können. Gab es Lichtton auch bei normal 8?

 

mfG

Christian

  • 2 Jahre spĂ€ter...
Geschrieben

ZufÀllig bei ebay gesehen: Warum wurde hier die Doppelzackenspur zweimal kopiert? Ist es möglicherweise ein Blow-up von 16 mm?

 

img_6141.jpg

 

Noch ein ebay-Fund: Die Übersteuerung des Tons war sicher kein Wohlklang

 

alo52.jpg

Geschrieben

Das Klappergestell von Frau ist auch keine Augenweide.

 

Die Zweifach-Doppelzacke ist eigentlich die Vorform des heutigen Mehrkanaltons. Hier ist sie umgekehrt gepolt. Das hat mit Patenten zu tun. Was ich noch sagen kann, es handelt sich um AbzĂŒge von ARRI-Kopiermaschinen.

  • Like 1
Geschrieben

Erstes Bild ist sehr interessant, weil ich sowas noch nie gesehen habe. Wir sehen hier eine Tonspur in Doppelzackenschrift in Klangfilm Mono mit Reintonblende, allerdings als Zweifachschrift.

 

Das unterre Bild zeigt eine ĂŒbliche Doppelzackenschrift in Klangfilm Mono mit Reintinblende, wie sie fĂŒr fast alle deutschen Kopien aus den 50er bis 70er Jahren verwendet wurde. Rein vom GefĂŒhl her klingt diese Tonspur tatsĂ€chlich erstaunlich "klar" (auch wenn es nichts mit der Klartonblende bzw Reintonblende zu tun hat ^^), weißt aber einen sehr hohen Klirrfaktor auf und deutlich mehr Rauschen auf. Der maximal erreichbare Fremdspannungsabstand liegt hierbei nur bei knapp ĂŒber 30 dB (nach Webers).

 

Vielleicht kann unser @Filmtechniker noch was zum Klirren von Reintonblendentonspuren im Vergleich zur Zweifach - Doppelzackenschrift sagen.

 

Beste GrĂŒĂŸe

Martin

  • Like 1
Geschrieben

Reintonblende bringt nur etwas bei mehr Abtastlicht. Die FlĂ€che des Blankanteils wird ja verkleinert, also geht ohne weiteres Zutun bei der Wiedergabe der Signalpegel etwas zurĂŒck. Statt elektrisch mehr verstĂ€rken sollte man daher das Abtastsignal wieder vergrĂ¶ĂŸern. Schon vor 70 Jahren war bekannt, daß leicht erhöhte Spannung an der Tonlampe den Rotanteil ihres Lichts erhöht und in der Folge besseren Ton ergibt. Das Problem war immer, welche Tonerregerlampe man wie betreibt. Manche haben zu 8- oder 12-Volt-Lampen gegriffen und diese mit 7 bzw. 10-11 Volt gebrannt. Andere haben die 6-V-Lampe mit bis 8 V betrieben. Da war man mit Tonlampen-Schnellwechseleinrichtung im Vorteil.

 

Der Klirrfaktor nimmt grundsÀtzlich ab mit Zunahme der Anzahl Kanten zwischen Schwarz und Blank. Am meisten klirrt die Einfachzackenschrift, deren Tonspur bei Ruhe halb schwarz, halb blank ist. Erstaunlich wenig klirren Mehrzackentonspuren, deren Pionier der Schwede Berglund war. Bevor er auf Kinefilm aufzeichnete, experimentierte er mit runden Fotoplatten.

 

Gar kein Donnern und Klirren hat man mit Sprossen. Das IntensitĂ€tsverfahren kennt dafĂŒr eigene Probleme, wie zum Beispiel stark abnehmender Pegel, wenn die Kopie auch nur wenig dichter ist als erwĂŒnscht. Zu dĂŒnne Sprossentonspur muß auch mehr verstĂ€rkt werden (die Dynamik liegt ja im genutzten Kontrast zwischen Blank und etwa D log 1.6), wodurch sie mehr rauscht und nichtlineare Verzerrungen preisgibt. Sprossenschrift ist auch anfĂ€lliger auf Schlupf beim Kopieren. Im Vergleich klingen heute beide Arten etwa gleich gut. Sprossen-Tonnegative entstehen jetzt auf modernen Materialien, das Rauschen ist vorbei.

  • Like 1
Geschrieben

(Erstes Bild) Wir sehen hier eine Tonspur in Doppelzackenschrift in Klangfilm Mono mit Reintonblende, allerdings als Zweifachschrift.

Erzeugt die Reintonblende nicht eine stÀndig mitlaufende Abdeckung des "nichtbenötigten" Blankanteils, welcher hier jedoch als durchgehende Linie erscheint?

 

Bei dem zweiten Bild ging es mir eher darum, dass einzelne Peaks des Signals breiter als der zur VerfĂŒgung stehende Raum auftreten und somit "abgeschnitten " werden (Zum GlĂŒck sind die Photodioden/-zellen ja am VerstĂ€rker AC-gekoppelt).

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